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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 20.07.2024 in allen Bereichen

  1. MuadDib

    Vorstellungsthread

    Hallo Leute 🫡 Ich heiße Hannes, bin 35 Jahre jung und wohne im schönen Oberösterreich. Ich kann auf einen äußerst großen Erfahrungsschatz bezüglich Weitwandern zurrückgreifen. Appalachian Trail, Pacific Crest Trail, Continental Divide Trail, West Highland Way, Tour du Mont Blanc usw...mittlerweile hab ich so gut wie alles gesehen...schön gemütlich von meiner Couch aus auf Youtube. 😉 Bezüglich praktischer Outdoor-Erfahrung sieht es dann leider etwas magerer aus. 😱 Als Kind/Jugendlicher war ich mit meinem Vater oft in den Bergen auf Tageswanderungen und mal der ein oder anderen Hüttentour unterwegs. Später spulte ich in knapp 5 Jahren Bundesheer so einige Kilometer über Stock und Stein runter. Danach wechselte der Fokus von Bergen und Wäldern immer mehr richtung Sportplatz und ich habe lange Zeit American Football gespielt. Als dann meine Spielerkarriere aufgrund einer Knieverletzung und ein paar anderen Wehwechen ein jähes Ende nahm wollte ich wieder vermehrt zum Wandern zurrückkehren. Ein von leichter Ausrüstung null Plan habender und sich selbst stets selbstüberschätzender mittlerweile Ü30er beschloss dann in all seiner Weisheit - quasi zum Wiedereinstieg - den Camino del Norte zu wandern. Wohl etwas zu früh nach der Verletzung. 😅 Vom obligatorischen "overpacing" mal abgesehen lief die erste Woche aber richtig gut. Bin wohl meinem Knie vorerst davongelaufen...leider holte es mich dann bereits in der 2.Woche ein und trat mir kräftig in den Allerwertesten. Natürlich gleich so fest, dass es mich von Spanien direkt zurrück in die Heimat befördert hat. 💩 Zumindest habe sogar ich meine Lehren daraus gezogen und fing dann zuhause erstmal wieder langsam an. Wieder zurrück zu Tageswanderungen mit sich langsam steigenden Geländeansprüchen. Letztes Jahr ging ich dann den Johannesweg und damit endlich wieder eine etwas längere Tour (4 Tage), wenn auch Geländetechnisch noch nicht zu sehr fordernd. Zum Glück legte ich auch meine Sturheit bezüglich Stöcke ab. Das war meine erste Wanderung mit Stöcken und ich muss schon sagen...das war ein ordentlicher Unterschied für mich. Trotzdem war/ist mein Gepäck noch viel zu schwer und ich fing an mich immer mehr über leichtere Ausrüstung zu informieren. Über mittlerweile unendlich viele Youtube-Videos und stöbern im Internet führte mich die Suche schließlich hier in dieses Forum. Die ersten Schritte am Weg zu Ultraleicht sind getan. Das Dosenfutter musste bereits gefriergetrockneter Nahrung weichen und die Zahnbürste wurde - trotz komischer Blicke seitens meiner Kinder - rigoros gekürzt. 💪 Habe nun auch die Haushaltskasse geplündert und mir etwas Budget für neue Ausrüstung zu Seite gelegt. Meine Frau hat hier zwar vorerst protestiert aber mit den Worten: "Ich bin hier der Mann im Haus!", hab ich mich heroisch durchgesetzt....und es hat mir sogar nur 2 Wochen Fernsehverbot eingebracht. 😉 Nun freue ich mich schon darauf hier zu lesen, zu lernen, blöd nachzufragen und dann Kohle zum Fenster rauszuwerfen. 🥳
    18 Punkte
  2. wilbo

    Apsis-Tarp für kleine shelter

    Moin! Ich habe vor einigen Tagen einiges an Material geschenkt kommen. Nochmals herzlichen Dank an @masui_! Ein Rest mit gut 2,5 Meter Länge hat mich dazu inspiriert ein simples 145 × 250 cm, als Apsis-Tarp zu nähen. Für mich zum Paddeln gedacht, aber auch fürs bikepacking könnte ich mir eine sinnvolle Nutzung vorstellen. Da eine starke Zugkraft vom Tarp auf die Stange wirkt, muss die Spitze nach hinten hin extra abgespannt werden. Die Tür-Paneele werden an der Frontabspannung fixiert und dichten damit die Verbindung Tarp zum Zelt regendicht ab. Um das Tarp windstabil zu fixieren, liegt ein hoher Zug auf den Abspannpunkten. Nach einigen Tests, wie stark sich Nahtlöcher unter Last dehnen, bin dazu übergegangen alle meine Verstärkungen aus einem speziellen 200 g Material zu nähen. Das verteilt die Kräfte deutlich gleichmäßiger als leichtere Stoffe. (Das Gewicht reiche ich nach) ;-) VG. -wilbo-
    16 Punkte
  3. Der wohl schönste Höhenweg der Welt Diesmal wartete der letzte Pass darauf, von uns erklimmt zu werden und mit 4850m war der Abstieg diesmal viel kleiner als gestern. Trotzdem war es anstrengend und zu anfangs auch sehr frisch. Bereits um zehn Uhr standen wir diesmal oben. Da wir am gleichen Camp gezeltet hatten, waren mehrere geführte Gruppen ebenfalls dort oben. Die Aussicht dort ist vergleichsweise enttäuschend, wenn man zuvor schon auf den anderen sieben Pässen war. Ebenso wie die geguideten Gruppen entscheiden wir uns dazu, den Höhenweg links vom Pass zu nehmen, anstatt direkt nach unten abzusteigen. Und das war eine goldrichtige Entscheidung! Mit jedem Schritt wurde die Aussicht auf die gegenüberliegenden Seite spektakulärer. Ein Foto nach dem anderen wurde geschlossen. Und als wäre das Weltklasse-Panorama nicht genug, flogen plötzlich zwei Kondore über uns hinweg. Spätestens jetzt waren wir verzaubert! Voller Glück liefen wir staunend weiter auf dem wohl schönsten Höhenweg der Welt. Bloß der Abstieg war nicht ganz so toll, denn er ist extrem steil. Der sandig-staubige Untergrund war unangenehm, bei Regen würde ich den Weg nicht empfehlen. Eingestaubt kamen wir im Flusstal an und ließen den Umweg zum Camp am Jahuacocha aus, stattdessen wählten wir einen schmalen Pfad, der am Sumpfgebiet vorbeiführte. Das einzige Hindernis um auf den "richtigen" Weg zu kommen, war ein breiter Bach, der gequert werden wollte. An einer etwas flacheren Stelle gelang es uns. Nachdem ich nach der Querung meine Schuhe wieder anzog, fiel mir eine Stelle an der Sohle auf, wo sich diese abgeschält hatte. Entsetzt machte ich mich an der anderen Seite daran, das Stück mit Sekundenkleber anzukleben und zusätzlich mit einem Faden aus Zahnseide zu sichern. Wie kann das sein, der Schuh war vor der Reise noch unbenutzt?! Wir entschieden uns für den unteren Weg nach Llamac, um unnötige Höhenmeter zu sparen. Davon hatten wir bereits genügen! Der gewählte Weg führt spektakulär an einem Steilhang entlang und blieb für viele Kilometer immer auf einer Höhe. So macht das Wandern besonders viel Spaß! Eine Wasserleitung führt ebenfalls dort entlang, doch nur ganz selten kommt man an das kühle Nass heran. Sicherheitshalber nahmen wir genügend Wasser fürs Camp mit, doch nötig war das nicht. Kurz bevor es bergab geht, gab es die Möglichkeit aufzufüllen. Direkt vor dem Abstieg nach Llamac fanden wir einen ganz tollen Zeltplatz: eine versteckte Wiese mit Wasser. Hier konnten wir sogar noch eine Weile draußen sitzen, da es am Nachmittag und Abend nicht ganz so kalt war. Abstieg nach Llamac und Rückkehr nach Huaraz Die Nacht war zwar nicht ganz so frostig, wie die davor, aber dank absoluter Windstille war das Außenzelt richtig nass vom Kondenswasser. Wir wischten es so gut es geht ab, aber es blieb trotzdem sehr feucht. Generell sind die Nächte hier aufgrund von fehlendem Schutz durch Bäume und durch wenig bis keinen Wind sehr kondensträchtig. In den ersten Metern des Trails bergab, hätte es auch noch kleine Wiesen zum Zelten gegeben, weiter unten werden die Terrassen aber als Anbauflächen genutzt und sind daher nicht zum Übernachten geeignet. Der Wanderweg ist moderat steil, aber einfach. Nach etwa einer Stunde hatten wir das Dorf Llamac erreicht und steuerten die Bushaltestelle an. Dort stand bereits ein Bus von "Turismo Nazario" und die Einwohner fragten uns, ob wir nach Huaraz wollen, was wir natürlich bejahten. Wir sollten jeder 50 Soles für ein Ticket bezahlen, bekamen aber kein Ticket, was wir merkwürdig fanden. Die Verkäuferin verschwand mit der Begründung, sie suche weitere Fahrgäste. Auch uns fragte sie, ob noch Leute kämen. Ich berichtete von den beiden Franzosen, wusste aber nichts genaues. Wir warteten draußen, als sie mit vier Franzosen zurückkam. Es stellte sich heraus, dass die Franzosen bloß 35 Soles pro Person zahlen mussten. Daraufhin stellte ich die Dame zur Rede und wir bekamen Wechselgeld. Die Busfahrt klappte einwandfrei und am Nachmittag kamen wir reich an Erlebnissen und Eindrücken in Huaraz an. Doch wie lautet nun unsere Antwort auf die Frage, ob dies einer der schönsten Treks der Welt ist? Als solcher wird der Huayhuash-Trek ja angepriesen. Nun, wir sind noch nicht alle Treks, die unsere Welt bietet, gegangen und haben somit nur begrenzte Vergleichsmöglichkeiten. Für uns ist der Huayhuash-Trek jedoch tatsächlich der Trek, der auf eher kurzer Wegstrecke extrem viel zu bieten hat. Auf anderen Fernwanderungen waren zwischen den atemberaubenden Aussichten mehr Kilometer zu bewältigen als hier.
    13 Punkte
  4. Ich kann @khyal nur zustimmen. Ich war gerade erst wieder auf dem GR53 in Frankreich unterwegs und musste mich tatsächlich auch hier und da wieder mental runter bringen, um nicht die ganze Zeit planen zu wollen. Aber je öfter man die Erfahrung macht, dass man gar nicht planen muss um zu überleben und eine tolle Zeit zu haben, unso entspannter kann man zukünftige Touren angehen. Zwei Beispiele: An einem Morgen wurde ich von einem Hund angefallen, weil dessen Halterin mit zwei großen Hunden sichtlich überfordert war. An einer Engstelle packte er mich am Arm und wollte mit meinem Sun-Hoody und meiner Hand "spielen". Ich musste den Hund minutenlang am Halsband von mir fern halten während er nach mir schnappte, bevor die Frau mal zu uns runter kam und ihn mir abnahm. Mehr als eine knappe Entschuldigung gab es nicht. Es war ihr offensichtlich unangenehm und sie ist schnell abgehauen. Jedenfalls stand ich da nun mitten im Wald und der weiße Hoody von oben bis unten matschig braun. Das nächste Wasser sollte viele viele Kilometer auf sich warten lassen. Doch schon kurz darauf hat mich ein netter Mann auf den Hoody angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls an der Frau vorbei gekommen ist und eine ähnliche Situation mit den Hunden hatte. Wir haben uns gleich gut verstanden und liefen ein ganzes Stück miteinander. Die Unterhaltung war eine willkommene Abwechslung, weil ich die Tage davor komplett alleine gelaufen bin. Und als wir an einen Bach kamen, konnte ich den Hoody waschen. Das beste kam aber danach, denn ein langer Anstieg in der Mittagssonne wartete auf mich. Also zog ich den noch feuchten und inzwischen wieder sauberen Hoody direkt wieder an. Durch die Verdunstung hatte ich auf den folgenden Kilometern eine großartige Abkühlung. So hat sich eine vermeintlich negative Situation letztendlich doch zum Positiven entwickelt. Am nächsten Tag suchte ich vergeblich nach einer ebenen Stelle im Wald um zu schlafen. Die letzten Stunden lief ich nur noch auf schmalen Ziehwegen, wo es an einer Seite steil runter und an der anderen steil hoch ging. Dazwischen überall Wildschweinspuren. Außerdem hatte ich nicht mehr genug Wasser um mir etwas zu kochen und irgendwie über die Nacht zu kommen. Denn tagsüber hatte ich schon viel zu wenig getrunken, das spürte ich. Also brauchte ich dringend Wasser und einen Schlafplatz. Nach 48km erreichte ich um 21:30 Uhr den nächsten Ort, wo ich was essen und ein Bier trinken sowie mein Wasser auffüllen wollte. Leider sind dort gerade Ferien und alles hatte zu. Nur ein Restaurant war noch geöffnet, hatte aber die Küche schon geschlossen. Immerhin füllten sie mein Wasser auf und eine Bedienung zeigte mir einen nahegelegenen Pizzaautomaten (die schlimmste Pizza, die ich je gegessen habe 🤢). Aber auch diese Situation wandelte sich zum Positiven, denn in dem Restaurant saß ein junges Pärchen, die meine Situation mitbekommen haben. Er ist mir nach kurzem Überlegen direkt hinterher gelaufen und hat mich freundlich gefragt, ob ich nicht bei ihm schlafen möchte. Einen kurzen Moment lang hatte ich Sorge, dass er mir nur mein Bargeld und mein Handy klauen will, aber das war unbegründet und dumm von mir. Er und seine Frau haben sich unglaublich viel Mühe gegeben und sich um mich gekümmert. Mir wurde ein Bett und die Möglichkeit angeboten, im Garten zu zelten. Außerdem durfte ich mich dort duschen, auf die Toilette, habe noch mal Wasser und sogar ein Bier bekommen. Sie hätten mir zu der späten Stunde sogar noch was gekocht, wenn ich die Pizza nicht gegessen hätte. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, haben wir uns dann im Garten noch stundenlang unterhalten. Die zwei waren so lieb zu mir und erwarteten dafür keine Gegenleistung. Einfach zwei echte Trail Angels. Die beiden Beispiele sollen aufzeigen, dass hinter jeder Ecke schöne Erfahrungen auf einen warten. Selbst vermeintliche Notsituationen haben sich auf meinen Touren immer zum Positiven entwickelt und ich habe schon viele tolle Menschen getroffen, die sich als Trail Angels entpuppt haben. Man muss es nur zulassen und einfach drauf los laufen, ohne vorher alles zu planen. Dann kann die Magie geschehen...
    12 Punkte
  5. Huayhuash-Trek 106km in 8 Tagen Hallo liebes Forum, es gibt einen neuen Reisebericht von mir, wieder aus meinem Blog kopiert. Viel Spaß beim lesen. Vergletscherte Gipfel soweit das Auge reicht, Abgeschiedenheit in der Wildnis, türkisblaue Lagunen und sogar heiße Quellen. Der Huayhuash-Trek in der Cordillera Huayhuash wird als einer der schönsten Treks der Welt angepriesen. Mein Ehemann und ich machten uns für acht Tage auf den Weg in die Wildnis der nordperuanischen Anden, um herauszufinden ob dies stimmt. Anreise und der erste Tag Die Organisation der Anfahrt gestaltete sich nicht ganz so einfach. Eine direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt "Matacancha" gibt es nämlich nicht. Die meisten Trekker schließen sich einer organisierten Tour an, bei der die Anfahrt selbstständig inklusive ist. Nur als Wanderer ohne Agentur muss man sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Der Inhaber vom Andes Hostel wollte uns einen privaten Transfer organisieren, aber für unser Wunschdatum fanden sich nicht genug Interessenten. Erst am Tag darauf sollte es klappen. Eigentlich... Kurzfristig war ein Kunde abgesprungen und die Fahrt fand wieder nicht statt. Wir hatten jedoch bereits bezahlt und das Andes Hostel kaufte uns ersatzweise ein Busticket bis Chiquian, wo uns ein Taxifahrer abholen sollte. Wir waren nervös, ob die Anfahrt so klappen würde, doch unsere Sorgen waren unbegründet. Das Taxi erwartete uns in Chiquian an der Bushaltestelle und über sehr staubige Straßen gelangten wir tatsächlich bis Matacancha. Dort angekommen waren wir alles andere als alleine, denn gleich drei geführte Gruppen machten sich für den Aufbruch bereit. "Werden wir hier mit den Massen unterwegs sein oder gibt es doch auch die Möglichkeiten einsame Stunden in der Natur zu erleben?" war eine Frage, die wir uns vor Beginn gestellt haben. Wir werden es herausfinden! Da unten ging es los Los gings, der Pass Cacanapunta wartete bereits auf uns. Trotz des langsamen Tempos überholten wir schon bald eine der geführten Gruppen. Der Weg war einwandfrei, wenn auch oftmals steil. Aufgrund der sehr frühen Fahrt zum Startpunkt, konnten wir bereits um halb zehn loslaufen, drei Stunden später erreichten wir den ersten offiziellen Zeltplatz. Bis dahin mussten wir bereits 3x Eintrittsgebühren bezahlen. Die Locals sehen den Trekkingtourismus inzwischen positiv und verdienen an den Touristen. Dadurch wird das Trekkingvergnügen zwar teurer, aber auch sicherer. Nach einer Stunde Pause in der Sonne, war es immer noch zu früh um jetzt schon das Zelt aufzuschlagen. So entschlossen wir uns noch ein paar Kilometer hinter uns zu bringen. Der Aufstieg zum nächsten Pass war deutlich flacher und somit angenehmer zu gehen. Kurz vor der Passhöhe auf über 4500m schlugen wir unser Zelt auf und genossen noch die letzten Sonnenstrahlen. Danach wurde es schnell empfindlich kalt. Mirador 3 Lagunas Trotz des Nachtfrostes konnten wir gut schlafen. Der restliche Aufstieg war sehr einfach und flach, der Abstieg ebenso. Unten verschlug uns die Laguna Carhuacocha mit ihrer Schönheit die Sprache. Im See spiegelte sich der beeindruckende Gletscher von Jirishanka und Co. Da fanden wir es schon etwas schade, es gestern nicht bis zum Camp am Gletscher geschafft zu haben. Weiter ging es zu den sogenannten "Tres Lagunas". Am Siulacocha gönnten wir uns eine Mittagspause und trockneten nebenbei das Zelt. Um den See Gangrajanca sehen zu können, musste ich noch ein paar steile Höhenmeter aufsteigen - der Aufwand lohnt sich definitiv. Nach der Pause etwartete uns der sehr steile Anstieg zum Pass Siula auf 4800m Höhe, auf dessen Weg man am Mirador vorbeikommt, wo man eine grandiose Aussicht auf die drei Lagunas hat. An diesem Tag trafen wir nur zwei andere Trekker, Anton waren wir alleine unterwegs. Der Grund dafür ist sicherlich, dass der Pass Siula nicht auf der Hauptroute der geführten Gruppen liegt. Diese wählen mehrheitlich einen einfacheren Weg. Auch das Panorama oben am Pass war nicht von schlechten Eltern. Unten im Tal schlugen wir das Zelt nahe eines Sees auf. Der nächste Campingplatz war zwar bloß noch 2.5km entfernt, doch insbesondere mein Mann war schon sehr erschöpft. Thermalquellen im Nirgendwo Auf diesen Tag hatte ich mich schon sehr gefreut, denn das Ziel sind die Baños Termales Guñoc. Die Landschaft wurde nach nächtlichem Regen von der Sonne geküsst und in ein goldenes Licht getaucht. Schon bald erreichten wir den Huayhuash Campsite, wo alle Touristen eine Eintrittsgebühr bezahlen müssen, unabhängig davon, ob man dort übernachtet oder nicht. Der Anstieg zum vierten Pass auf unserer Tour zog sich in die Länge, war aber insgesamt einfach und nur selten steil. Kurz bevor man die Passhöhe erreicht, hat der Untergrund kurzzeitig eine rötliche Farbe, was ich besonders beeindruckend finde. Am Pass selbst war es ungemütlich kalt, wir blieben nicht lange. Der Weg nach unten durch die Pampa machte Spaß und wir kamen an einer großen Lamaherde vorbei. Nach dem steilen Abstieg zur Laguna Viconga, folgte ein unerwarteter Gegenanstieg, der im Höhenprofil von Komoot nicht auftaucht. Die heißen Quellen liegen etwas abseits vom Hauptweg und die Orientierung fiel nicht leicht, da es so viele verschiedene Wege gibt. Dort angekommen stellten wir unser Zelt auf, zahlten die Gebühr und genossen eine erste Runde in den Quellen. Nach 14km zu Fuß waren die Quellen eine wahre Wohltat! Entgegen meiner Erwartung waren diese modern ausgestattet und gepflegt. Es gibt Becken zum baden und zum reinigen von Körper und Kleidung. Wirklich praktisch! In einem kleinen Kiosk werden Snacks und Getränke verkauft. Am späten Nachmittag zogen immer Wolken auf und schon bald gewitterte und regnete es in Strömen. Unter einer Seite vom Zelt bildete sich eine richtig tiefe Pfütze - rund 5cm tief. Auch die Apside stand unter Wasser. Na, da haben wir den Platz ganz toll gewählt... als es dämmerte hörte der Regen auf und wir versetzten sicherheitshalber das Zelt, auch wenn bisher kein Wasser durchgedrückt wurde. Sicher ist sicher! Vor dem Zubettgehen gönnten wir uns noch ein ausgiebiges Bad. Das Wasser ist dort so warm, dass wir selbst am Abend nur halb drin sitzen wollten. Erst am Zeltplatz offenbarte sich die volle Pracht der Milchstraße, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte.
    10 Punkte
  6. Es geht bergauf und bergauf... Da Huayllapa bloß auf 3500m aber der vorletzte Pass auf 4760m liegt bedeutete es mindestens 1300hm bergauf wandern zu müssten. Vorfreude kam da eher nicht auf, zumal der Weg laut Höhenprofil sehr steil sein sollte. Die geführten Gruppen waren schon vor uns losgelaufen, wir überholten sie aber nach etwa einer Stunde. Es war sehr sehr anstrengend, das Atmen fiel mir in dieser Höhle und bei diesem Gefälle nicht leicht. Auf 4.5km steigt der Wanderweg 800hm rauf, man kan sich denken wie unangenehm steil das sein muss. Puh! Oberhalb flachte der Weg etwas ab und wir kamen sogar mit einer Amerikanerin aus einer geführten Gruppe ins Gespräch. Sie sind elf Tage unterwegs und hatten eine sehr ähnliche Route wie wir, natürlich ohne den Jurau-Pass. Nach oben hin wurde es immer flacher, doch erst auf der Passhöhe gönnten wir uns eine längere Pause. Der Abstieg zum Gashpampa-Camp war spektakulärer als der Pass, denn in der Laguna Suscocha spiegelte sich ein Gletscher, während weiter unten ein Bachlauf orange verfärbt war. Das Farbenspiel begeisterte uns. Eigentlich wollten wir noch bis zum Camp Guspha weiterlaufen, doch ein Local, der die Eintrittstickets für seine Kommune verkaufe, behauptete es sei verboten dort zu zelten. So blieben wir beim Camp Gashpampa, obwohl es erst 14 Uhr war. Obwohl die Wegstrecke mit 11km nicht lang war, war ich aufgrund des großen Anstiegs sehr erschöpft und brauchte viel Zeit um mich zu erholen. Abgesehen von einem französischen Paar blieben wir die einzigen selbstorganisierten Hiker.
    10 Punkte
  7. Punta Cuyoc auf 5000m An Tag 4 erwartete und mit dem Punta Cuyoc der erste Pass, welcher die 5000m Marke erreicht. Der Aufstieg in der dünnen Luft war insbesondere für mich anstrengend, mein Mann tat sich leichter und musste weniger schwer schnaufen. Dort oben hatte es während des Abends sogar geschneit, auch wenn ein Großteil schon geschmolzen war. Die Aussicht war atemberaubend und alle Mühen wert. Wir wunderten, dass wir schon wieder alleine unterwegs waren. Laut Komoot sollte dieser Pass auf der Hauptroute liegen, aber wo blieben die vielen geführten Gruppen?? Später sollten wir den Grund herausfinden. Nur die ersten Meter runter waren steil und rutschig, danach wurde es einfacher. Am Camp Pampa Elefante entspannten wir in der Sonne. Obwohl es so abgeschieden liegt, funktionierte die Spülung der Toilette. Da wir die Campsite bereits mittags erreicht hatten, begannen wir den Anstieg zum San Antonia Pass, welcher ebenfalls nicht auf der Hauptroute liegt. Zum glaubten wir das. Zunächst wunderten wir uns über die Massen an Hikern, die uns entgegen kamen. Holländer berichteten uns, dass ihre Gruppe von Huayhuash-Camp über den Trapecio Pass zum Camp Pampa Elefante wandert. Genauso wie die anderen Gruppen scheinbar auch. Offensichtlich hat sich die Hauptroute geändert oder sie ist in den Karten falsch eingezeichnet. Der erste Teil vom Aufstieg war einfach, die Landstraße bestand aus Stein und Fels. Lebensfeindlich wirkte es hier, dementsprechend schwierig war die Zeltplatzsuche. Auf über 4800m fanden wir eine ebene Stelle im Kies, die Verankerung der Heringe erforderte mehr Arbeit als sonst, da der sandige Untergrund hier sehr locker ist. Double-Pegging war nötig, ansonsten wären die Heringe rausgeflogen. Sobald das Zelt stand war die Sonne hinterm Berg und es wurde draußen richtig ungemütlich in dem kalten Wind. Trotzdem war die Nacht erholsam. Den falschen Pass erwischt Die Nacht war frostig und auf Morgensonne hatten wir keine Chance dank der hohen Felstürme um uns herum. Also packten wir uns warm ein, ehe wir das Zelt abbauten und losliefen. Der Anstieg zum Trapecio-Pass war bis zum Schluss einfach. Oben trafen wir zwei Amerikaner, von denen einer auch den gleichen Weg wie wir hochstieg. Unser Ziel war der San Antonio-Pass auf 5100m, zumindest glaubten wir dies. Das letzte Stück war sehr steil, aber gut machbar. Etwas weiter vorne hatten wir eine spektakuläre Aussicht auf den Jurau-Gletscher, er wirkte zum greifen nah. Der Beginn vom Abstieg war knifflig und steil, nur ein paar Steinmandl wiesen den Weg. Ab und zu mussten wir die Hände zu Hilfe nehmen. Etwas weiter unten standen wir direkt neben dem Gletscher, so nah waren wir noch nie an einem! Richtig krass! Zunächst war das Gelände flach, einen Weg gab es nicht, nur vereinzelte Steinmandl. Es war ein komisches Gefühl so weit oben ohne sichtbaren Weg unterwegs zu sein. Wir hofften, bald würde wieder ein Pfad auftauchen, doch falsch gedacht! Stattdessen blieb es weglos und wurde so richtig steil. Höchste Konzentration war erforderlich, als wir uns den geröllbedeckten Steilhang runterkämpften. Komisch, dabei war in den Blogs, die ich vorher zum San Antonio-Pass nichts davon zu lesen! Seltsam... Da kamen wir runter: Erst oberhalb des unnatürlich türkisblau wirkenden Juraucocha konnten wir wieder einem vernünftigen Wanderweg folgen. Der See mit seiner kräftigen Farbe versetzte uns ins Staunen. Er sieht aus wie gemalt, doch dabei ist die Farbe zu 100% natürlich. Ab dem Tal unterhalb des Sees wurde der Weg flach und so richtig einfach. So schafften wir es dann doch noch am gleichen Tag bis ins Dorf Huayllapa. Zuvor hatten wir nicht mehr daran geglaubt, denn für fünf Kilometer hatten wir vier Stunden gebraucht... Erst in Huayllapa dämmerte es mir, dass wir über den Jurau-Pass gegangen sind, anstatt des San Antonio-Passes. Kein Wunder, wir hatten unbewusst einen viel schwereren Übergang gewählt! Diese Variante hatte ich nämlich erst kurz vorham Smartphone geplant, wo die Übersicht bescheiden ist. Im Dorf kann man wie wir auf dem Sportplatz zelten oder in Pensionen übernachten. Da die Gebühren für die Gemeinden viel teurer waren, als in unserem Reiseführer angegeben, mussten wir mit unserem Bargeld sparsam umgehen, um nochmals genügend für die Rückfahrt übrig zu haben. Mit der Karte kann man auf dem Trail nämlich nicht bezahlen. Trotzdem mussten wir unser Proviant in dem kleinen Dorfladen auffüllen.
    10 Punkte
  8. Vielen Dank für euer Feedback. Ich bin jetzt vom Kungsleden zurück. Bin ihn komplett gelaufen und konnte zwar nicht all eure Dinge umsetzen (vorher) verstehe eure Punkte jetzt aber viel besser. Hier ein Feedback zu meiner eigenen Liste, vielleicht hilft es dem einen oder anderen, auch wenn eigentlich alles schon gesagt wurde: T-Shirt brauchte ich nicht ging per Post in amarnäs zurück. Zu viele Mücken fleece brauchte ich nicht und ging zurück per Post in Amarnäs 30ml Zahnpasta reichen für über 20 tage seife braucht man fast keine handtuch ist überflüssig weil man eh nur ein paar mal duscht (3x) und da tut es auch ein buff oder Hemd Schaufel könnte man zu Hause lassen, hab sie 3x benutzt tyvek war hilfreich weil es doch viele Steine gibt. schlafsack überdimensioniert. Für mich hat es prima funktioniert, aber die meisten hatten einen 0 oder -1 Grad Schlafsack wie den sts spark. Ich selbst musste ihn nur zwei mal zu machen um aufzuwärmen. Jedesmal als ich durchnässt und ausgekühlt ins Zelt musste. Musste ihn dann aber schnell wieder öffnen weil zu warm. In manchen Nächten hat das inlett gereicht die schlafsocken hatte ich 3x an, dann nie mehr, weil meine Füße gesagt haben: “willst du uns verarschen? Lass uns mal atmen” und dann hab ich ohne geschlafen. Also entweder größere Socken oder nen inlet für die Füße 🤷🏿‍♀️ ich denke ein inlett nehme ich nicht mehr mit. Das engt nur ein und nervt rum. eine Powerbank reicht, ggf. auch gar keine. Man kann alle paar Tage laden (hemavan, amarnäs, adolfström,jäckvikk, Saltoluokta, ggf kebnekaise und abisko). Eine Akku Ladung hat 3,5 Tage gehalten Gas braucht man zwischen 100 und 200 Gramm. Ich habe ca 150 verbraucht schätze ich Klopapier kommt man mit einer Rolle hin wenn man nicht doppelt nimmt. Ich hab 1,5 Rollen verbraucht, weil doppelt genommen 😇 würde mehr Sonnencreme mitnehmen (50 ml) hatte nur 30 und musste ne große Packung kaufen und schleppen ☹️ labello für die Lippen, die waren trocken nach ein paar Tagen. ich kann bushman als mückenspray empfehlen hat super funktioniert. Eine Flasche (Spray) hat für den ganzen Weg gereicht. Hatte natürlich 2 gekauft. Grrr Hirschtalg hatte ich ne ganze Packung mit. Da reichen 75% würde noch etwas voltaren mitnehmen. So 30-50 ml. Hatte mir den Fuß gestaucht und das wäre hilfreich gewesen für 2-3 Tage. Ich würde definitiv das nächste mal direkt Krückstöcke mitnehmen. Evazote würde ich nicht mehr mitnehmen. Taugt mir nicht. ggf leichtere Regenjacke, da ich sie hauptsächlich als windschutz genutzt habe. rucksack hat gut wasser abgehalten. Ist nie was reingekommen schlappen sind natürlich diskussionswürdig. Ich mochte sie da ich damit immer abends im Fluss oder so rumgelaufen bin. Isolierband funktioniert nicht gut als Reparatur und abklebeband. Besser Hansaplast mitnehmen. Ich brauche allerdings nur ein paar blasenflaster, da ich nur eine hatte und zwar an der Hand vom rudern 🤡 Ansonsten habe ich alles mehrfach benutzt (ausgenommen erste Hilfe und Reparatur) was ich dabei hatte. Generell muss ich das gelernte und erlebte noch verdauen und dann für die nächsten Reisen umsetzen. Danke für eure Zeit und Hilfe
    8 Punkte
  9. Wenn man die unglaublich unkomplizierte Lage in Skandinavien kennen gelernt hat, ist es in den meisten Regionen der Welt sehr kompliziert auf Tour zu sein (Wildzelten, Wegegebote, Permits, Wasser, Proviantnachschub, lange Vorplanungen, Wildtiere, Wetter usw.). Ich kann das gut nachvollziehen, denn auch mir verging schon die Laune bei endlosen Vor- und Änderungsplanungen in vielen Gebieten; als ein Bekannter mir z.B. seine Planungen für den PCT zeigte, dachte ich, ich würde dabei einen Vogel kriegen. - Geh doch wieder in den Norden und schau, ob dir alles freier und einfacher gelingen will. Schraub evtl. die Etappenlängen runter und fühle dich in die Weite hinein. Benutze deinen Körper nach aktueller Betriebsverfassung und nicht nach Pseudo-Idealen, die dir etwas aus der Vergangenheit vorgaukeln will. Gerade auf Solotouren würde ich auch damit rechnen, dass das Unter-/Bewusstsein etliche unangenehme Stimmungen hochspülen kann (gerade in dieser Lebensphase, die man so gerne als midlife crisis bezeichnet), also ist nicht zwangsläufig alles nur Freude. Das ist gut, denn damit kommt der Dreck aus dem System, auch wenn es sich nicht lustig anfühlt (mentales Detox). Da muss man sich Zeit lassen, nicht "drüberrennen" wollen, denn es kostet auch seine Energie. Extreme Planungswut könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Ego mit Gewalt versucht sich selbst Kontrolle zu simulieren, während aus der Tiefe unkontrollierbar etwas mächtig nach oben dringt. Oder es ist vielleicht auch schlicht eine lange Phase der Anspannung und Belastung, die nun endlich einer Entspannung und Öffnung weicht, wobei sich aber die Symptome erst einmal gar nicht schön anfühlen, da man nun erst so manche "heimlich verklappte Altlasten" im System zu spüren kriegt.
    7 Punkte
  10. Ich war jetzt 10 Tage in Ligurien/Piemont unterwegs. Die körperliche Vorbereitung scheint ausreichend, an die Temperaturen hatte ich mich schnell gewöhnt. Die südlichen Alpen sind wunderschön. Mir gefällt auch der Rhythmus des täglichen bergauf-bergabs. Dennoch habe ich die Reise nun abgebrochen und versuche einen Reset. Mir fehlt die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit, das Leben in den Tag. Jeden Moment, den ich nicht voll auf den Weg konzentriert war, habe ich mit Grübeln über die nächsten Etappen verbracht. Welche Routenführung wähle ich? Wo übernachte ich? Wo bekomme ich etwas zu essen? Ich habe mich damit quasi bis zur nervlichen Zerrüttung aufgerieben. Habe mir zwei Tage in einer FeWo gegönnt um "herunterzukommen". Hat nicht funktioniert. Daher Rückreise. Meine letzten mehrwöchigen Touren liegen 20 Jahre zurück. Damals war ich viel im Fjäll zwischen Norwegen und Schweden unterwegs. Wir machten Rast wann wir wollten, es gab ja meistens endlos viele Möglichkeiten und lebten von Schnellkoch-Nudeln, die wir alle 1-2 Wochen nachkauften. So ähnlich hatte ich es mir wieder vorgestellt. Hat nicht geklappt. Jetzt frage ich mich ... ... liegt es an mir? Statt in meinen 20gern nun kurz vor 50. Ich kann zB nicht mehr alles Essen: Zöliakie, IBS ... späte Mahlzeiten schwierig, über den Tag zu warm zum essen ... früher hat der Körper das locker weggesteckt, mal 1-2 Tage kaum etwas essen, dann den Wanst vollschlagen. ... liegt es an dem Ort? Man ist schon etwas eingegrenzt, was das übernachten angeht. Die Ligurischen Alpen waren heiß und voller Dornen, die Seealpen sind steil. Oben kaum gute Plätze, unten stickig-warme Nächte. Beides ist sehr zugespitzt ausgedrückt. Es gibt auch keine Fjällhütten, an denen man Basics nachkaufen kann, sondern man muss Umwege gehen, Öffis recherchieren oder hoffen, dass ein Auto einen mitnimmt um Zugang zu einem Lebensmittelladen zu finden. Diese Gemengelage muss ich schon selber entknoten. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Dass ihr mal so verkopft wart und unterwegs einfach über mehrere Tage keine Freude mehr gespürt habt. Wie seid ihr damit umgegangen? Gerne auch theoretische Abhandlungen, wie ihr damit umgehen würdet. Solange es respektvoll geschrieben ist, lese ich es gerne.
    6 Punkte
  11. Cullin

    Schottland im November?

    Wenn das Wetter mitspielt kann es um diese Jahreszeit wunderschön sein. Die Sonne steht so tief das man fast den ganzen Tag das Gefühl von Sonnenaufgang bzw Sonnenuntergang hat. Supercooles Licht. Nur leider wie khyal schon schreibt... die Chancen das zu erleben sind eher gering und die Tage sind schon recht kurz. Im Zelt muss man das erst mal mögen. So war es an einem ersten Januar im Lake District so etwa um 10:00
    6 Punkte
  12. Das führte mich über viele Jahrzehnte immer wieder nach Skandinavien. Gerade am Anfang einer Tour habe ich gelernt mir Zeit zu lassen. Zu Beginn einer extrem langen Wanderung in Schweden bin ich gleich am zweiten Tag in die Sinnkrise geschlittert. Mit unglaublich schwerem Gepäck habe ich mich auf eine Hochebene gequält und war oben angekommen, schon am nächstbesten Zeltplatz fix und fertig. Am darauffolgenden Tag hatte ich absolut keine Lust mehr weiter zulaufen. Allein der Gedanke an den über-packten Rucksack verursachte massives Unwohlsein und mündete in der Fragestellung, was ich denn hier oben so treibe. (Zu Recht)! Also beschloss ich noch einen Tag dranzuhängen und einfach dazubleiben, wo ich gestandet war. Die Sonne schien und das Fjell lag ausgebreitet direkt vor meinem Zeltplatz. Im Laufe des Tages sickerte bei mir die Erkenntnis durch, dass ich genauso gut einfach hier bleiben und den Rucksack leerfressen könnte. Keinen würde das auch nur im Geringsten interessieren. Also lag ich einen weiteren Tag in der Sonne, begann mich mit Zeit zu langweilen und warf hin und wieder mal einen Blick auf die Karte ... Nach Anpassung der Etappen an meine Belastungsgrenze wurde es trotz des Gewichts, eine der schönsten Touren. VG. -wilbo-
    6 Punkte
  13. Wenn ich sowas in diese Richtung lese frage ich mich immer warum es sich so viele Leute so schwer machen ... ok, bin Single, ohne Kinder, habe also kindliche Narrenfreiheit trotz meiner 64 Jahre, hehe, alles ganz leicht für mich, kann also hier jetzt locker dummschwätzen Ganz klar, wenn physisch, warum auch immer, etwas nicht (mehr) geht, dann ist das so, dann kann man die entsprechenden Unternehmungen ("so wie früher") eben nicht mehr machen, aber, alles was mental vermeintlich dagegen spricht resultiert immer nur aus inzwischen fehlendem Idealismus, Unbekümmertheit, Gefangen sein in den Tiefen des Alltags, Sicherheitsdenken, etc. ... ich hab das alles nicht verloren weil ich eben meine Narrenfreiheit nicht abgeben musste. Das ist wohl der Knackpunkt. Daran gilt es zu arbeiten wenn man das möchte, wenn man etwas wieder mit jugendlicher Unbekümmertheit machen möchte ... oder ... man muss einsehen das man das eben nicht mehr ist! Eine kleine Hilfe könnte vielleicht sein die ganze penible Planung vor einer Tour einfach mal wegzulassen, einen Startpunkt auswählen und los, ohne GPS, oh Gott, ich bin im Fjell, ich brauche ein inreach, welche Hütte ist frei, wo kann ich resupplien, ähm, ich geh immer nur einkaufen, was ist wenn, schaffe ich die Strecke in dieser Zeit, finde ich einen Nachtplatz ... na klar, das ergibt sich alles. Und nein, ich muss am Ende des dritten Tages nicht an irgendeinem bestimmten Punkt sein, weil, da gabs am zweiten Tag so ne geile Stelle mit diesem hammer Sonnenuntergang, da brauchte ich etwas länger, dafür hatte ich am siebten Tag so richtig Bock 50km über die Hochebene zu dotzen ... In den 80ern bin ich monatelang zu Fuß und per Boot mit ner 250Tausender Karte in Skandinavien unterwegs gewesen, den Elektronikschnickschnck gabs ja noch nicht, grobe Richtung, prima Touren, hat immer immer alles locker gefunzt. Einziger Unterschied heute, ich bin 40 Jahre älter, der Maßstab der Karte ist größer, sonst ist alles gleich geblieben, hat jetzt so lange super so geklappt, die letzten 20 Jahre wirds sicher auch noch klappen ... und irgendwann wache ich hoffentlich auf der geilsten Tour morgens unterm Tarp auf und mir fällt auf, hupps, ich bin ja tot Also, nicht nachdenken und quatschen, in der Zeit kann man besser machen!
    6 Punkte
  14. schwyzi

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Ohauerha... Sorry, sorry, sorry! Natürlich ist ein Rucksack, der "regulär" so roundabout 500 Ocken kostet, für 200€ dann ein Schnäppchen. OT: ( @Gamblex war absolut nicht gegen dich gerichtet, auch sorry!) Manchmal, wenn es spät geworden ist, dann vergesse ich schlicht, in welchem Forum ich gerade lese 😉 , und dann triggert mich etwas, Gedankenfetzen treten auf, Assoziationen wie "Titan-Schneidbrett" oder "es muss DCF für den Quadratmeterpreis von Blattgold sein" - und ich schreibe was. Schiebt das einfach auf Alterssenilität😄
    5 Punkte
  15. Oska

    Auf der Suche nach Leichtigkeit

    ... liegt es an mir? Hallo Kay, kurze Antwort - Ja. :) Längere Fassung: Es ist natürlich schwer von außen zu beurteilen was Dich letztlich an den Punkt gebracht hat dass Du abgebrochen hast. Aber, erstmal was Grundsätzliches dazu, es ist OK, gehört halt auch dazu, dass man mal an diesen Punkt kommt. Ich hatte das in Neuseeland nach ca. 1400km, die Schnauze voll gehabt, aus vielen Gründen, primär es war für mich gefühlt wochenlang ein Kampf, habe dann abgebrochen und 2 Wochen Pause in Wellington gemacht, ohne zu wissen wie und ob es weiter geht, dann die Entscheidung getroffen es weiter zu versuchen, gerade weil die Südinsel um einiges Schöner sein soll. Und was soll ich sagen, ich bin angekommen, die Südinsel war im Großen und Ganzen viel positiver für mich und am Ende hatte ich dann beides im Gepäck, ein Scheitern und ein Gelingen. Scheitern gehört genauso dazu, es gibt soviele Variablen die man nicht beeinflussen kann, das Wetter, die Natur, dann der eigene Körper, Fitness, die mentale Verfassung, das Equipment. Und wenn Du schreibst, dass du in jüngeren Jahren da weniger Probleme mit hattest, mir kommt da die Vermutung, dass man im Alter eventuell auch risikoaverser wird, bzw. in jungen Jahren macht man sich halt über vieles keinen Kopf, fühlt sich unverwundbar. Ich kann Dir nur den Tipp geben, es zu akzeptieren. Es hat halt diesmal nicht gepasst. Sofern Du prinzipiell weiterhin Bock hast aufs Wandern, probierst Du es halt beim nächsten Mal erneut. Vielleicht fällt Dir ja auch bis dahin ein, ob es etwas gibt womit Du dich heute wohler fühlst wenn Du unterwegs bist. Und dann wäre es auch ratsam diesem Weg zu folgen und nicht den Ideen die der Kopf so hat, wie andere denken, wie man selbst denkt wandern zu müssen und so weiter. Daher, am Ende liegt es an Dir, auch wenn es äußere Faktoren sein sollten, es ist deine (bewusste) Entscheidung wie Du damit umgehst. Ist Fluch und Segen zu gleich, aber Du hast das Heft in der Hand.
    5 Punkte
  16. khyal

    Auf der Suche nach Leichtigkeit

    Hat weniger mit der langjaehrigen Outdoor-Erfahrung, sondern eher mit Lebenseinstellung zu tun. Wenn man imho das Leben nicht so bierernst nimmt und wild entschlossen ist, Spass dran zu haben, lebt sich deutlich entspannter Es ist, was Outdoor betrifft, imho aber ueber die Jahrzente mit dem Generationswechsel auch bei Vielen ein deutlicher Erwartungs / Zielwechsel festzustellen, wie ich manchmal verwundert feststelle. OT: Ich bin ja mit der APO, Rock gegen rechts, manchmal breitband abgeschossen , in einem freakigen Lebensstil aufgewachsen und habe Jahrzente in Lebensgemeinschaften / WGs gewohnt, entsprechend waren oder sind auch die Teile des Lebens, die ich outdoors zubringe, davon gepraegt, den Fokus drauf zu haben, dass ich nicht auf die Hilfe Anderer angewiesen bin (was in der letzten Phase des Lebens ist, werden wir dann sehen), nicht die Ueberraschungen des Lebens dadurch einzuschraenken, dass ich detailiert vorplane (aber auf (fast) alles unterwegs vorbereitet bin - wie eine EX zu mir meinte "Du bereitest nicht Urlaube sondern Expeditionen vor" ) und offen fuer neue Eindruecke zu sein und auch mal dem momentanen "Fluss" zu folgen und dadurch die urspruenglichen Ideen, was die naechsten Tage statt finden sollte, umzuwerfen. Meist entscheide ich erst abends im Zelt, was, wo die naechsten Tage ablaeuft (um es dann evtl tagsueber wieder umzuwerfen ) da ich z.B. beim Wandern eh nicht so ein Fan von ueberfuellten Wanderautobahnen bin und gut mit Karte, Kompas, GPS umgehen kann, bin ich auch nicht auf einen bestimmten Trail festgenagelt, sondern nutze haeufig "parallele" Alternativen oder bin off the beaten track unterwegs, beim WW-Packraften...Fluesse sind eh staendig unterschiedlich und bei hoeheren Pegeln ist zwar die Wasserwucht / Geschwindigkeit hoeher, aber haeufiger sind dadurch auch die Fluesse plattgebuegelt, statt dass man technisch anspruchsvoller um Steine rumkurven muss, da bin ich dann auch schon haeufiger unterwegs sozusagen fliegend auf einen anderen Fluss gewechselt oder habe eine angedachte Mehrtagestour an einem Tag durchgezogen umgekehrt aber auch schon chillend Tage an einer stelle zugebracht usw usw. Das Einzige, wo ich mir etwas "Planungsgedanken" mache, ist in Gegenden mit schlechtem Re-Supply, fuer wieviel Tage ich denn einkaufe, aber auch da bin ich schon mit noch fuer 4-5 Tagen Essen im Rucksack 800 Hm abgestiegen und wieder rauf, da ich einen Hieb auf den leckeren Ziegenkaese hatte, den es in der Gegend in den Doerfern gibt. Wenn ich dann von langen Touren lese, die exakt inkl Uebernachtungsstaetten vorher durchgeplant werden, postlagernd Care Pakete zum Re-Supply und Schuh-Ersatz (statt einfach was Stabileres auf den Fuessen zu haben) voraus geschickt werden, es ellenlange Diskussionen darueber gibt, was man evtl in welchem Winkel der Welt man in den Laeden an Lebensmitteln bekommt, statt sich ueberraschen zu lassen, die Diskussionen ueber Geraete, die Fremdhilfe anfordern koennen (wobei es die ja auch vor Ort wirklich geben muss, sonst bringt eine tolle Zentrale, bei der das eingeht auch nix) einen deutlich groesseren Raum einnimmt, als Diskussionen ueber Vorbereitungen zur entsprechenden Eigenrettung, dazu dann das Nachreisen zu irgendwelchen angeblichen Highlights, die irgendwelche YTer posten, um noch ein paar € Einnahmen zu generieren, egal ob sie dabei rgendein sensibles Gebiet platt machen, das ist nicht so wirklich meine Welt, aber waere ja auch langweilig, wenn wir alle das Gleiche wollten... Aber insgesamt ist mein Tip, lieber weniger Zeit mit Planung und mehr Zeit auf Tour zu verbringen, es los zu lassen, dass man im Voraus wissen muss, was die naechste Tage wo auf Tour passiert und mehr mit dem "Fluss der Natur" unterwegs zu sein, halt in der Natur unterwegs zu sein, statt einem Planungsschedule zu folgen und dabei nur die Natur zu konsumieren, aber auch hier wieder, Menschen sind (zum Glueck) unterschiedlich...hike your own trail..
    5 Punkte
  17. Trinolho

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Aus Wikipedia: Als Schnäppchen bezeichnet man in Handel und Wirtschaft außergewöhnlich preisgünstig und eventuell zeitlich befristet angebotene Produkte oder Dienstleistungen. Auch ein Gegenstand mit einem üblichen Marktwert von 100.000 EUR kann ein Schnäppchen sein, wenn dieser z. B. im Rahmen eines Angebots für "nur" 80.000 EUR verfügbar gemacht wird.
    4 Punkte
  18. zopiclon

    Schnäppchen-Thread 2.0

    OT: Despite progress, Black and Hispanic adults trail behind other groups in their economic status. Although Black adults made some of the biggest strides up the income tiers from 1971 to 2021, they, along with Hispanic adults, are more likely to be in the lower-income tier than are White or Asian adults. About 40% of both Black and Hispanic adults were lower income in 2021, compared with 24% of White adults and 22% of Asian adults. https://www.pewresearch.org/short-reads/2022/04/20/how-the-american-middle-class-has-changed-in-the-past-five-decades/ Es scheint mir eine normale Bezeichnung zu sein, dazu noch zutreffend
    4 Punkte
  19. OT: Dann doch lieber ein Stöckchen aus dem Wald ...?
    4 Punkte
  20. Kay

    Auf der Suche nach Leichtigkeit

    Vielen Dank für eure zahlreichen Erfahrungsberichte, Einschätzungen und Hilfestellungen. Einige berichten von der körperlichen Belastung und natürlich sind Bergwanderungen auch immer fordernd. Schön ist es nicht 3kg Essen und bis zu 4 Liter Wasser bei über 30 Grad bergauf zu schleppen. Allerdings hatte ich bisher wenig körperliche Probleme. Abends natürlich rechtschaffend müde, morgens wieder fit und belastbar. Ich lebe in den Bergen und habe das letzte Jahr entsprechend trainiert um solche Maximal-Gewichte gut in anspruchsvollen Gelände tragen zu können. Ich neige nicht zum Grübeln und habe auch nichts aus dem Alltag "mitgenommen". Es fing einfach an, sich jeden Abend mehr Raum zu verschaffen, dieses Nach-Vorne-Schauen anstatt präsent zu sein. Irgendwann auch in jeder Pause tagsüber. Und nein, meditieren oder Yoga hat auch nicht mehr geholfen, als in dem Moment des Ausübens. Ab nächster Woche bin ich wieder unterwegs. Was ich mir bisher überlegt habe (vielleicht hilft das auch jemand anderen in einer ähnlichen Situation): Ich haben den "thru hike" Gedanken ad acta gelegt. Ich kann mir vorstellen, dass sich durch die vielen Thru-Hike Videos in meinem Unterbewusstsein festgesetzt hat, dass ich von A nach B möglichst zeiteffizient wandern "soll", um irgendein abstraktes Tagesetappenziel zu erfüllen. >>> Damit das Skandinavien-Feeling und der Wandergenuss zurück kommt. Ich tausche Kamera gegen Kindle. So werde ich das Handy tagsüber zum Fotografieren & Navigieren verwenden, dann aber verstauen (anstatt mit der Kindle App zu lesen). >>> Damit habe ich weniger Gelegenheit habe, jeden Abend schon Tage voraus die "beste" Route online finden zu wollen. Ein unsinniges Unterfangen, aber das war genau die Dauerschleife in meinem Hirn.
    4 Punkte
  21. Hey Kay, wie cool, dass du so ein schwieriges Thema hier ansprichst. Und tatsächlich habe ich mich auch angesprochen gefühlt. Ich kenne dieses Grübeln über vermeintliche Kleinigkeiten aus meinem Alltag bzw. die fehlende Leichtigkeit leider auch ganz gut. Auf Tour gelingt es mir seltsamerweise einfacher abzuschalten und ich empfinde das Nachsinnen über das, was auf Tour in diesem Moment wichtig ist (Wasser? Schafen? Futtern?) eigentlich als eine ganz gute Abwechslung zum auf eine andere Weise köpfigen Alltag. Daher würde ich vielleicht auch dazu raten, das Nachsinnen auf Tour über die Erfüllung deiner Grundbedürfnisse (was ja im Alltag viel einfacher ist) als "ist jetzt halt so" bzw. "mein Kopf muss sich erst ne Weile auf die neue Situation einstellen" als nichts allzu Negatives zu betrachten. Mir erscheint es auch als ein interessanter Prozess, bei mir selber zu sehen, wie wichtig und gleichzeitig schwierig oder auch manchmal ganz einfach es ist, das zu bekommen, was man halt gerade wirklich braucht (also essen, trinken, Wärme, Schutz). Mal vom Konkreten abgesehen, hab ich, weil ich wegen Kopfkino/Mindfuck immer so schlecht einschlafen konnte, so vor 15 Jahren mit dem Meditieren angefangen (Acem Meditation, ein ziemlich rationaler wissenschaftsbasierter Ansatz aus Norwegen, kann man an manchen VHS lernen). Ich hab den Eindruck, dass bei mir während der täglichen Meditation dann immer viel an Gedanken einmal durchrauscht, was unbedingt durchrauschen will und abends hab ich dann Ruhe in der Birne. Das hat mir ein ziemliches Plus an Lebensqualität gebracht (durch den besseren Schlaf). Ich wünsch dir jedenfalls die Gelassenheit dir selbst gegenüber, es einfach bei nächster Gelegenheit wieder zu versuchen mit den Mehrtagestouren an Orten wo es dich hinzieht.
    4 Punkte
  22. Auf einer Wanderung im letzten Jahr ging mir langsam das Essen aus und ich dachte, einkaufen wäre nicht schlecht. Ich wußte, dass der nächste Ort nicht mehr so weit entfernt ist (knapp 10km) und ich das an dem Tag (da war es erst mittags) also gut machen kann. Bis mir einfiel, dass ja Sonntag ist und somit die Geschäfte geschlossen sind. Da ich vorher auf der Karte gesehen habe, dass nach diesem Ort sehr lange nichts mehr kommt, um meinen Proviant aufzustocken, habe ich beschlossen, an Ort und Stelle den Tag zu verbringen, um dann Montag früh gemütlich shoppen zu gehen (und ja, ich steh total drauf, wenn ich noch nicht weiß, was es da dann spannendes gibt). Ich war gerade an einem See mitten im Wald, ab und an gab es kleine Sandbuchten und eine wurde mein Lager. Über den Tag verteilt kamen 2, 3 Radfahrer, die zum Baden angehalten haben und ich hatte tolle Gespräche und bekam Wasser und ein frisches Taschentuch (meins war echt schon.. naja..) geschenkt. Dann war ich auch baden, das Wasser ganz weich und glatt. Und als ich auf dem Rücken trieb, flog ein Milan über mir und Zug seine Kreise. Ich habe schon länger eine schöne Verbindung zu Milanen und so war dieser Moment ganz besonders für mich. Nach dem Sonnenuntergang ging es dann tierisch so richtig ab (u.a. habe ich festgestellt, direkt an einer Biberbahn zu campen). Was ich meine: meine Ungeplantheit bezüglich des Wochentags und der Einkaufsmöglichkeiten hat mir einen herausragend schönen Tag beschert, vielleicht sogar den schönsten der Tour (obwohl ich gar nicht gelaufen bin ;).
    4 Punkte
  23. Ich versteh zwar die Vorschläge einfach runterkommen und nicht so viel planen. Jedoch unterschätzt man wie viel Erfahrung ausmacht um mit solchen Situationen entspannt umzugehen. Ich weiß noch genau wie es mich gestresst hat einen campspot zu finden wenn das campieren offiziell nicht erlaubt ist. Auch ist es in alpinen Gelände oft so das man auch mal 2h lang laufen kann ohne einen geeigneten Platz zu finden. So was kann einen stressen wenn langsam der Tag zu Ende geht. Daher glaube ich für Kay wäre entweder eine Tour die einfach sehr unkompliziert Bedingungen bietet eine gute Lösung oder doch einfach eine gute Planung. Je mehr Erfahrung man hat je einfacher kann man mit der Ungewissheit auch auf schwierigen Trails umgehen. Kann deine Ratschläge gut nachvollziehen jedoch hat kay nicht ein Bruchteil deiner outdoor Erfahrungen. Das wird sich meiner Meinung erst langsam mit der Zeit/Erfahrung ergeben dass er entspannter unterwegs sein wird.
    4 Punkte
  24. Faende ich fuer mich langweilig, ich finde es eher nett, wenn ich nachmittags noch nicht weiss, wo ich abends uebernachte, eher nach der Gelaende-Topo schaue, wo Wasser sein koennte, es im Laden bei Re-Supply nach ein paar Tagen spannend ist, ob es was Nettes zum Essen gibt usw Irgendwie wird es immer spannend und nett und wenn es mal kurzfristig nicht nett ist, wird es spaeter umso netter Mal als Beispiel -> im Juni waren wir u.A. auf einem WW-Fluss in A unterwegs und auch nach laengerer Zeit mit Wolkenbildung, die Starkregen ankuendigte, hatten wir noch keinen Platz, endlich fanden wir dann einen Platz, der so naja war, aufgrund der starken Wolken nahmen wir ihn, hatte gerade die Zelte & Tarp aufgebaut, als die Schuetterei los ging, dank Tarp konnten wir gut Kochen & Essen und hatten unseren Spass an der Schuetterei, danach hoerte der Regen auf und wir wollten eigentlich zum Chillen uebergehen, als ein Bunch Youngsters mit Powerstation, Anlage und entsprechend Bier auftauchten. Da klar war, dass wir uns gegenseitig stressen wuerden, packten wir unseren Kram ein und paddelten weiter, inzwischen war starker Nebel mit Sichtweiten deutlich unter 10 m aufgekommen, so dass wir aufpassen mussten, uns nicht zu verlieren oder ins Wehr zu brettern, ein Stueck unterhalb vom Wehr riss der Nebel wieder auf und wir fanden einen super Platz. Als der Starkregen wieder einsetzte, freute ich mich sehr ueber das Tarp, dass ich waehrend des Starkregens ueber mich & Schlafsack legte, da ich ein Zelt auf der Tour testete, was frisch von der Messe war und entsprechend da noch keine Nahtdichtung gemacht war, wodurch ich ne Amazonas Regendusche im Zelt hatte Am naechsten Morgen stellte ich dann fest, dass irgendwann in den ganzen Aktionen das Rettungsmesser von der Weste abgerutscht und verloren gegangen war, was ich aber eigentlich noch nie richtig leiden konnte und jetzt einen Grund hatte, mir ein Anderes zu beschaffen Also ein typischer geiler Tourtag... Ueber die Jahrzente habe ich gelernt, dabei immer mehr zu relaxen und drauf zu vertrauen, dass die Existenz und ich fuer mich sorgen...
    4 Punkte
  25. OT: OT: habe mir das gerade bildlich vorgestellt, wie ein paar Menschen in Nylonstrumpfhosen bei idylischem Hintergrund posieren, ein paar andere sich mit den Dingern im Dreck wälzen, wieder andere mit Wärmebildbrillen vor den Beinen der Nylon-Boys and Girls die Durchlässigkeit begutachten und am anderen Ende eine Tafel mit hoch mathematischen Formeln drauf steht.
    4 Punkte
  26. Für die Nachwelt: ich bin den Kungsleden im Juli 2024 von Hemavan nach Abisko gelaufen und hatte den WM Apache MF mit dabei. Für mich hat es sehr gut funktioniert, weil ich eine Frostbeule bin. Geschlafen habe ich immer mit langem Oberteil (Unterhemd) und manchmal mit langer Unterhose und manchmal mit Mütze + Buff. Zu keiner Zeit musste ich den Schlafsack lange schließen. Er war durchgehend zu warm. Deshalb würde ich wenn man die Wahl hat eher etwas um -1 oder 0 grad Komfort empfehlen, wenn ich es nochmal laufen müsste. Kontext: Ich habe zu keiner Zeit in einer Hütte geschlafen und jede Nacht im Zelt verbracht.
    3 Punkte
  27. nach den ganzen rückmeldungen und eventualitäten, woran es nun liegen könnte, komme ich zum schluss, dass der fehler irgendwo bei mir liegt. was verarbeitung, kommunikation und geschwindigkeit (innerhalb einer woche war der auftrag verarbeitet) anbelangt, gibts nicht zu meckern. alles top.
    3 Punkte
  28. Ich habe meinen WM Megalite (Startgewicht 660g) bei OST mit 70g 850er Daune auffüllen lassen und anschließend mit Endgewicht 740g wieder bekommen. Der Schlafsack war neu, sauber und komplett trocken, beauftragt wurde nur das Auffüllen. Es wurden also definitiv 80g statt 70g Daune aufgefüllt. Damit kann ich gut leben.. Die Arbeit ist fantastisch aufgeführt. Nur wenn ich ganz genau gucke, kann ich stellenweise erahnen, dass die Nähte überhaupt geöffnet wurden. Wirklich top.
    3 Punkte
  29. Yes das Lob an viele User hier kann ich nur unterstuetzen, OT: sonst wuerden wir uns auch nicht die Mod/Admin/Betreiber-Stress "antun" Also fuer dieses Forum junger Huepfer Naja es kommt immer darauf an, wo man seine Prioritaeten setzt, ich mein jetzt nicht in Bezug auf Beziehung , wie ich bei Freunden und mir gesehen habe, ist die Variable ist halt Beruf / Job. Frueher, lang isses her, war ich halt festangestellt in einem Job, bei dem ich, damit ich auch meine 3-4 Monate im Jahr unterwegs sein konnte, ohne Ende Ueberstunden kloppen musste, da musste dann halt in der Beziehung in Bezug auif Outdoor eine sehr grosse Ueberlappung sein, damit wir dann halt da viel Zeit miteinander zugebracht haben, oder man koennte es auch so formulieren, dass ich da teilweise meine Partnerinnen mit manchen Touren ganz schoen ueberfordert habe. Irgendwann habe ich dann den Bereich Job umgestellt, selbststaendig, nur noch so viel arbeiten, wie ich Geld zum Leben brauche und ich halte meine Kosten moeglichst niedrig und inzwischen ist auch der groesste Schwerpunkt der Selbststaendigkeit im Bereich Outdoor, was teilweise auch unterwegs geht. Dadurch war es in meiner letzten Beziehung so, dass meine Liebste sich die "Outdoor-Rosinen" rauspicken konnte, also z.B. Canadier-Paddeln, Segeln, wir gemeinsam viel schamanische Gruppen & Camps geleitet haben, aber z.B. mit einem Rucksack mit Zeltkrams die Berge hochzulaufen, fuer sie genauso unvorstellbar war, wie vielleicht fuer mich ein klassischer Tanzkurs oder ne stundenlange Dichterlesung Durch meine rel freie Zeitgestaltung habe ich mich dann bei anderen Outdoor-Bereichen wie Wandern, Klettern, Windsurfen, WW-Packraften mit Buddies oder solo ausgetobt... Klar, wenn man durch entsprechende Krisen bzw Situationen erfolgreich gegangen ist, gibt einem das viel Vertrauen, Kraft, Relaxheit in Bezug auf Zukuenftiges, kenne das auch sehr gut als Feedback von Teilnehmern der Visionssuchen z.B. "das war schon heftig, aber da erfolgreich durchgegangen zu sein, hat mir spaeter sehr in anderen Situationen geholfen, nach dem Motto, das habe ich damals geschafft, dann schaffe ich das easy" Was zumindest bei mir dazu kommt, ist ein Vertrauen in die Existenz oder das Grosse / Ganze (Andere haben andere spirituelle Namen "dafuer") wenn ich verwurzelt, im Fluss in der Natur unterwegs bin, dann sorgt auch die Natur fuer mich bzw schuetzt mich auch...ach ich glaube ich hoer an dem Punkt lieber auf, das wird jetzt fuer viele User schon sehr abgehoben, wenig "naturwissenschaftlich / logisch" sein , aber ich denke mir der Ein oder Andere wird es etwas nachvollziehen koennen... Genau da liegt fuer mich einer der groessten Nachteile, wenn ich nicht solo unterwegs bin, klar ich bin auch gerne teilweise mit Mehreren unterwegs bzw veranstalte ja auch so manches Treffen usw, das hat auch seine Vorteile, schoene Momente, aber mit Mehreren ist man halt auch genau in der "Gruppenblase" unterwegs, dass ein guter Teil der eigenen Aufmerksamkeit in die Gruppe, statt in den Kontakt mit der Natur oder Leuten vor Ort geht, was dann solo einfach intensiver ist und man kann auch einfach dem momentanen "Fluss" folgen, ohne Abstimmungspallaver halten zu muessen bzw Kompromisse zu suchen, die allen gerecht werden.
    3 Punkte
  30. SimplyMad

    Schnäppchen-Thread 2.0

    OT: Wäre ich nur etwas geschickter und hätte etwas mehr Geduld, dann würde ich auch mehr selbst machen. Aber ich muss leider meine upper-white-middle-class-geldbörse bemühen, um auf solche Schnäppchen zurück zu greifen. 😆 Dafür betreiben ich Ikea-bucket-hat-whitewashing. So fühle ich mich zumindest etwas punk. 😂
    3 Punkte
  31. Wenn ich merke, das ich über die Urlaubs/Wandersituation grüble würde ich auch abbrechen (schon passiert) und mich fragen was mich stört. Waren z. B. mal zu hohe Erwartungen. Neben der Wander-Intention ist die Geografie sicher auch ein Faktor. Ich gehe nur durchs Fjäll und hiesige Mittelgebierge (ist ja eher gemütlich) - bei den Alpen wäre ich auch "verkopfter". Und für mich ist die Frage in Sachen Wasser?-Schafen?-Futtern? ganz spannend. Obwohl ich es nicht übertreibe und es nicht drauf ankommen lasse. Im Groben ist daher schon einiges geplant aber es bringt mich nicht durcheinander wenn alles etwas offen ist. Ist ja auch für jeden verschieden: der eine sucht Erleuchtung, manche wollen exotische Unternehmungen oder Abenteuer und heldenhafte Aktionen. Ich habe z. B. nicht mal sportlichen Ambitionen - mir geht es letzendlich nur um Unabhängigkeit. Dazu ein treffliches Zitat von Hofmiller: "Das Schönste an Wanderplänen ist, daß man sie umstoßen kann. Niemals sich binden! Wandern ist kein zielbewußtes Reisen, Wandern ist Laune, Willkür, Erleuchtung des Augenblicks, heut hier, morgen dort, starre Wanderpläne sind Sünde gegen den heiligen Geist (Instinkt?)."
    3 Punkte
  32. RaulDuke

    Schnäppchen-Thread 2.0

    @kai, @Trinolho, @yoggoyo Echt jetzt? Eine Diskussion, über Rassismus oder den Begriff Schnäppchen, an dieser Stelle? So wie ich Kollege @schwyzi kenne, hat er es lediglich witzig gemeint!
    3 Punkte
  33. Wir verwenden die zusätzliche Zeltunterlage, welche ich fälschlicherweise aus Angst um das dünne Material von Tarptent, gekauft habe.
    3 Punkte
  34. Kris

    Solide Trailrunner?

    Wenn Obermaterial, Fersenfutter und Dämpfung noch einen guten Eindruck machen, würde ich über eine Neubesohlung nachdenken. Ich habe hier gute Erfahrungen gemacht: https://www.osm-schwarz.de/leistungen/schuhreparatur-salomon/ Für 50€ plus Versand bekommst du eine Vibram-Sohle auf die Altras.
    3 Punkte
  35. Andreas 11

    Tarptent DIPOLE 1 LI

    Da ich in diesem Forum bereits einige interessante Beiträge lesen durfte, möchte ich auch mal etwas beisteuern. Für die warmen Sommermonate habe ich mir kürzlich ein Tarptent Dipole LI gegönnt. https://www.tarptent.com/product/dipole-1-li/ Ich war damit zwar erst einmal auf Tour, hätte jedoch trotzdem folgende erste Eindrücke zum Zelt: POSITIV: *Ultraleicht mit nur 650g (ohne Heringe) *Für ein Trekkingstockzelt … sehr gut und relativ windstabil abzuspannen. Vorausgesetzt man nutzt alle vorhandenen Abspannpunkte. *2 Eingänge sind immer besser …. und bei wechselnder Windrichtung sehr vorteilhaft. *Die beiden Apsiden sind zwar nicht sehr groß, aber für 1 Person absolut ausreichend *Das Aufstellen funktioniert nach 1-2 Aufbauten im Garten leichter und schneller als man zu Anfang glaubt. *Sehr gute Belüftung, auch die beiden Dreieckslüfter lassen zusätzlich viel Frischluft ins Innere. Außerdem sieht man auch nach draußen – ein netter Nebeneffekt. *Endlich ein kleines 1P Zelt welches auch für Personen mit 190 cm geeignet ist, die steilen Wände in der Mitte bieten genügend Platz für Kopf und Füße ... OHNE die Zeltwände zu berühren! *Sehr kleine Stellfläche und ein extrem gutes Raumgefühl trotz der kleinen Maße. *Beim Kopf,-und Fußende lässt sich auch einiges an kleinerem Gepäck problemlos ablegen. *Der halbleere Rucksack kann oben an der Trekkingstockschlaufe einfach mit einem kleinen Karabiner aufgehängt werden. Das ist wirklich praktisch, wenn es draußen nass oder ev. schlammig ist. *Beim Ausstieg bieten die Trekkingstöcke „für schon etwas ältere Herren wie mich“ eine stabile Möglichkeit zum Anhalten/Abstützen. Es gibt Adapter um die Stöcke mit der Spitze nach unten verwenden zu können. *In eher feuchtwarmer Umgebung und viel Regen hatte ich eigentlich recht wenig Kondenswasser an der Decke. Dieses war mit einem kleinen Microfasertuch schnell wegewischt und kein Problem. *Die Stöcke können schräg gestellt werden, das beeinträchtigt die Festigkeit überhaupt nicht und der Eingang wird viel größer – kein Stock ist im Weg. KRITIKPUNKTE: *Bei stärkerem Regen muss man die beiden Dreieckslüfter schließen – das ist sehr Schade. Ich werde mir daher auf beiden Seiten ein kleines Vordach anbringen. DCF -Material wurde bei Extrem-Textil bereits geordert. Die beiden Nähte auf der Außenkante dürften recht schnell erledigt sein. Dann lassen sich beiden Öffnungen auch bei Regen offenhalten. *Bei recht unebenen Untergrund (welchen ich leider hatte) funktionieren die vier kleinen Netz-Drainagen für das Kondenswasser nicht optimal und es gab einige Wassertropfen am Boden – ja ich weiß, das ist Geraunze auf sehr hohem Niveau Für hoch gelegene alpine Touren, kalte Temperaturen oder sehr windausgesetzten Stellen ist das Dipole m. Meinung nicht wirklich geeignet – dafür wurde es aber auch nicht gebaut. Summa summarum gefällt mir das kleine Tarptent jedoch sehr gut!!
    3 Punkte
  36. Ich würde tatsächlich auch empfehlen, ein paar einfache Strecken zu wählen, wie z.B. den Fischermens Trail in Portugal. Wildcampmöglichkeiten ohne Ende, man kommt, je nach gewünschter Distanz und gelaufener Geschwindigkeit mindestens durch zwei Orte pro Tag, Campingplätze gibt es mit minimalen Umwegen auch recht Häufig und zumindest wenn man nicht in der recht kurzen Hauptsaison unterwegs ist, gibt es in jedem Ort die Möglichkeit, sogar in einem Hostel (Dormitorio) oder gar ganze Ferienhäuser, für einen einen winzigen Obolus zu mieten. Man kann sich total treiben lassen, Essen gehen, wenn man zur Mittagszeit durch ein Dörfchen kommt… alles was man jetzt will, ist quasi auch jeder Zeit möglich. Und um es auf den Punkt zu bringen, lieber @Kay, du bist jetzt einfach Alt! Hahahahaha! Nicht im negativen Sinne, sondern es ist halt wie es ist. Die jetzigen jüngeren, sind unweigerlich die Alten von Morgen! Anderes Alter, andere Bedürfnisse! Das muß man nicht akzeptieren, man kann dagegen antrainieren, man kann es aber auch einfach hinnehmen und, vorausgesetzt, man ist sich seiner jetzigen Bedürfnisse bewusst, anders planen, bzw. andere Touren machen, als vor 20 Jahren. Ich zähle zum letzteren Klientel!
    3 Punkte
  37. Gips nicht. Denier ist ja ein Maß für Gewicht pro Fadenlänge (genau gesagt, für Gramm pro 9km Faden). Du kannst aber mal über die Maschenweite (z.B. exemplarisch von hier, aber wirklich gut wären natürlich marken- und modellübrgreifende Werte) die Länge an verbrauchten Faden für eine bestimmte Fläche ermitteln und daraus das Flächengewicht berechnen, wir kommentieren das Ergebnis dann auch gerne ausführlich 🤪OT: Oder wir machen beim nächsten Forumstreffen einen Nylonstrumpfhosenanalyseworkshop, so komplett mit Wiegen, Wärmedurchgangswert in verschiedenen Szenarien messen und Bewertung von Tragekomfort sowie Reiß- und Abriebfestigkeit.
    3 Punkte
  38. Je höher der Denier, desto dicker werden die Strumpfhosen sein. Den 10 geht gar nicht, da schauen die Haare raus und man friert. Den 20 ist ok, aber nicht wirklich blickdicht. Den 30-40 wärmt mal so richtig. Ab Den 50 soll es schon eine Winterstrumpfhose sein. Meine Heavyjungs lachen sich halt schlapp, kennen es von mir aber auch nicht anders (Unterhosenwanderer, Tyvekmaler oder Apexmichellinmännchen). Mir (Jahrgang’ 77) ist es eigentlich egal, wie ich in den Berge rumlaufe. Treffen sowieso meistens niemanden.
    3 Punkte
  39. frankiee

    Vorstellungsthread

    Hallo, ich bin Julius, 25 Jahre alt und seit ungefähr einem Jahr im Ultraleicht Thema. Dieses Jahr steht der GR20 an, auf den ich mich schon freue. Die Tipps hier im Forum helfen mir enorm weiter, meine Ausrüstung zu planen.
    3 Punkte
  40. wilbo

    HMG Dyneema reinigen

    Weil man lieber einen großen Bogen um den Schmuddel-Sack macht!
    2 Punkte
  41. Moin! Bei den Materialien bin ich ja immer offen für neue Erkenntnisse, daher habe gerade ein Stück schwarzes 6.6er Silnylon bei Extex mitbestellt. Daraus werde ich ein Trapez-Tarp zum Material-Test nähen und mal schauen, wie es sich im Vergleich zum Silpoly, mit der Dehnung und der Gewichtszunahme bei Nässe verhält. VG. -wilbo-
    2 Punkte
  42. Isomatte in der Hängematte? Warum kein - viel bequemerer - Underquilt?
    2 Punkte
  43. wechsel-wild

    Kurioses am Wegesrand

    Hier dürfen sich Kühe oder Schafe nicht ausruhen. Gesehen im Lötschental.
    2 Punkte
  44. Find ich mega-praktisch. Hab mir aus ner alten Dackelgarage so ein Vordach für mein Tunnelzelt gebaut, auch, weil es bei Regen beim Ein-und Aussteigen immer hinein tröpfelte. Man kann auch prima drunter sitzen und kochen
    2 Punkte
  45. Mal wieder neue Rucksackoption von Weitläufer: https://www.weitlaeufer.de/produkt/leichter-trekkingrucksack-weitlaeufer-endurist/?mc_cid=6eca4c76f6&mc_eid=8e43a0b6ba Bis 18kg.. findet bestimmt mal jemand nützlich. Bei dem Gewicht ja auch immer noch verhältnismäßig ein Leichtgewicht
    2 Punkte
  46. Habe gerade meinen Daunenschlafsack WM Caribou gewaschen ... hier meine persönliche Erfahrungdabei: Der Schlafsack ist ca. 6 Jahre alt und war jedes Jahr auf 3-4 Touren dabei, im Sommer solo, im Winter als Innensack. Bin sehr zufrieden damit, allerdings haben etliche Kammern nach und nach den Loft verloren, vor allem in der Kapuze und 3 Kammern in der obersten Reihe am Hals. Hier konnte ich deutlich fühlen das die Daunen komplett verklumpt waren, diese kammern bestanden quasi nur noch aus der Nylonhülle. Ebenso 3-4 Kammern oberhalb der Fußbox ca. auf Schienbeinhöhe. Hier waren die dauen eher nicht verklumpt, die Daunenmenge ist weniger geworden, wie auch immer, so viele Daune sind sicher nicht durch die Hülle raus obwohl immer wieder die kleinen Daunen auf der Außenseite der Hülle zu sehen waren. Mit der Hoffnung das die verklumpten Daunen sich wieder entklumpen und wieder loften, habe ich den Sack mit Fibertec Down Wash Eco (vor so 3 Jahren mal vom Globi mitgenommen) zu ersten Mal in der Maschine mit dem 90 Minütigen Handwash-Programm gewaschen mit 1/3 des Waschmittels, also ca. 33ml. Danach beim Nachbar mit 3 weichen Tennisbällen (die für Kinder von 4-7 Jahren vom Decathlon) in dem Trockner. Hätte nicht gedacht das es so lange dauert bis er trocken ist. Jeder Trocknungsvorgang dauerte 3 Stunden, die ersten 5-6 Mal auf Programm "schranktrocken" und "schonend", das ist ne eher niedrige Temperatur (wie genau steht an der alten Maschine leider nicht). Zwischen den Trockengängen imm auf geschüttelt, vor allem die verklumpten Bereiche versucht auseinander zu zuppeln. Bis zum 5. Trockengang wurden die normalen Kammerbereiche immer trockener und loftiger, die Problemstellen blieben verklumpt, bis dahin volle Enttäuschung. Danach dann weiter mit Programm "superschranktrocken+" und "power", das ist eine höhere Temperatur, weiter getrocknet, immer wieder versucht auseinanderzuzoppeln ... siehe da, es wurde auch an den Problemstellen immer loftiger und weicher, am Ende jetzt zwar nicht der volle neuwertige Loft aber deutlich besser. Es ist wieder gefühlt halber Loft vorhanden, viel besser als die vorher völlig verklumpten Kammern. Die Kammern im Schienbeinbereich sind ebenfalls loftiger, so wie der gesammte Schlafsack wieder, jedoch weniger Loft als die normalen Kammern. Hier müsste Daunen nachgefüllt werden was jedoch bei einem durchgesteppten Schlafsack nicht so einfach ist bei Kammern die nicht am Rand liegen. Trotzdem, ein zufriedenstellendes Ergebnis weil deutliche Verbesserung. Fazit: Es kommt wohl vor allem auf lange Trocknungszeit mit nicht zu niedriger Temperatur an.
    2 Punkte
  47. Ich finde es kann helfen, sich und seine Gedanken mit etwas Abstand zu betrachten, zu hinterfragen, nicht so ernst zu nehmen. Schlafplätze, Wasser oder Nahrung sind in unserer zivilisierten Welt natürlich jederzeit überall verfügbar, daran sind wir gewöhnt, abseits davon kann die Suche danach, je nach Gedanken/Einstellung, in der selben Situation für den einen nervig, für den anderen herausfordernd oder ein Abenteuer sein. Ich bin auch schon oft genervt zum Wasserholen abends noch ins nächste Dorf abgestiegen, bin auf dem Dorfplatz noch mit super interessanten Menschen ins Gespräch gekommen, die mir kostenlos Essen oder ein Zimmer anboten, oder hab beim Dorffest noch ein Bier getrunken - und der anschließende Aufbau des Zeltes mit Taschenlampe im Mund war gar nicht mehr so schlimm. Oder die nervigen Jugendlichen mit Musikbox in der Schutzhütte nebenan, die mich aus dem Schlaf rissen, waren eigentlich ganz vernünftig, haben mir was vom Grill und Bier abgegeben und sich anschließend ungefragt so leise verhalten, dass ich trotzdem schlafen konnte.
    2 Punkte
  48. Naja wenn ich das richtig verstehe, warst Du solo unterwegs und je nach dem wie busy Du im Alltag bist, laeufst Du dann solo halt was laenger mit Mindfuck heiss, das geht dann meist nach ein paar Tagen vorbei... Naechste Mal einfach laengere Tour planen und vielleicht irgendeine Technik zum Runterkommen lernen wie z.B. Meditation, Autogenes Training o.A.
    2 Punkte
  49. LucasTrailNation

    Vorstellungsthread

    Hallo zusammen 🫠, ich freue mich, nun auch offiziell Teil dieses tollen Forums zu sein, nachdem ich über die letzten Jahre hinweg immer wieder als stiller Gast mitgelesen habe. Nun möchte ich mich gerne kurz vorstellen. Ich heiße Lucas und wohne in Köln. Mein Abenteuer mit dem Wandern begann im Sommer 2020, als ich meine ersten Ausflüge in die Eifel unternahm. Damals noch mit einem schweren 4-Personen-Zelt von Aldi, einem Campingaz-Kocher, schweren Konserven und Timberland-Stiefeln, fuhr ich einen „Naturcampingplatz“ an und machte von dort aus Tagestouren. Während dieser Touren hörte ich Hörbücher wie „Die Philosophie des Wanderns“ und „Laufen. Essen. Schlafen.“ von Christine Thürmer. Diese Bücher führten mich zur Ultraleichtszene des Pacific Crest Trail (PCT), und seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Mit der Zeit wurde meine Ausrüstung immer leichter, und ich wagte mich weg vom Campingplatz hin zu ersten „Streckenwanderungen“ auf dem Bergischen Panoramasteig – noch mit einem geliehenen Armeerucksack und mittlerweile Joggingschuhen statt Timberlands. Ostern 2021 traute ich mich schließlich mit einem Gossamer Gear Mariposa, einem Gossamer Gear The Two und einem Therm-a-Rest Quilt auf den Rheinsteig. Im Schneesturm gab ich nach vier Tagen erschöpft, aber glücklich auf und lernte: Je leichter, desto besser. Es folgten Jahre weiterer Optimierung und „Thru-Hikes“ auf der Tour du Mont Blanc, dem Eifelsteig, der Magna Via Francigena, dem Bärentrek, dem Soonwaldsteig, dem Traumpfad München-Venedig, dem GR 221, dem GR 131, dem GR 132 und diversen Section Hikes am Wochenende auf dem Rheinsteig – immer im Rahmen dessen, was meine 30 Urlaubstage abzüglich einer Woche Skifahren im Winter noch so hergaben. Die Fantasie des Pacific Crest Trail blieb jedoch stets im Hinterkopf, auch wenn ich nie wusste, wie ich diese in meiner „Karriereplanung“ (erst Ingenieurbüro, dann Unternehmensberatung) unterbringen sollte. So blieb es vorerst eine schöne, aber unrealistische Idee. Zwischen dem GR 221, dem Soonwaldsteig und dem Bärentrek hat auch meine Freundin den Genuss der Natur und des gemeinsamen Wanderns entdeckt. Daher haben wir den Entschluss gefasst, im kommenden Jahr (2025) den PCT komplett Northbound zu versuchen. Dies wird möglich, weil ich beschlossen habe, meinen Job zum Ende Februar 2024 zu kündigen. Ein Gefühl von Entspannung und Abschalten sowie die Suche nach einzigartigen Erfahrungen brachten mich ursprünglich zum Wandern, und dies bleibt weiterhin die treibende Kraft, die mich immer wieder auf den Weg bringt. Was mich zusätzlich bereichert, sind die bleibenden Freundschaften, die ich immer wieder auf dem Weg knüpfen durfte. In diesem Forum freue ich mich darauf, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und vielleicht auch mal gemeinsam wandern zu gehen. Besonders interessiert mich das Thema MYOG. Abgesehen vom PCT gibt es noch einige kleinere Klassiker, die ich gerne wandern würde, insbesondere den GR20, die Haute Route, die Via Alpina und den Ultra Trail auf Madeira. Das war es erst mal grob zu meiner Wenigkeit. Ich freue mich darauf, mich mit euch über das Thema UL Wandern auszutauschen und wünsche euch einen schönen Samstag und allzeit Happy Trail! ❤️
    2 Punkte
  50. FB Lux

    Jordan Trail

    Hallo zusammen, als Jordan Trail Thru Hiker möchte ich hier meine Erfahrungen teilen. Dies soll bei der Entscheidung für oder gegen den Trail helfen, und die Trip Vorbereitung erleichtern. Dies ist mein erster Post im Forum, für Feedback wäre ich deshalb dankbar. Bei Fragen bin ich gerne verfügbar. Allgemein: Der Weg ist noch nicht sehr etabliert und es handelt sich mehr um eine GPS Route. Mit Ausnahme von einem kurzen Abschnitt am nördlichen Ende ist er nicht markiert, anscheinend ist das Geld früh ausgegangen. Es gibt Off-Trail Passagen und Abschnitte mit stark überwachsenen Wegen. Es ist nicht immer möglich dem GSP Track direkt zu folgen und eigene Wegfindung ist nötig. Den Track gibt es auch auf FarOut (ehemals Guthook), das wusste ich damals jedoch noch nicht und habe die GPX Dateien von der Jordan Trail Association benutzt. Die befestigten Wege sind eine Mischung aus Wanderwegen, Schotterpisten und Asphalt. Ich bin den gesamten Trail im April 2023 in 18 Tagen solo von Süd nach Nord durchwandert. Die überwältigende Mehrheit der Wanderer geht den Weg von Nord nach Süd. Der Grund dafür ist dass die offizielle Website (jordantrail.org) den Weg nur in diese Richtung beschreibt. Nur wenige Wanderer gehen den ganzen Trail als Thru Hike, die meisten wandern einen Abschnitt in der Nähe von Petra. Abseits von diesen Highlight Abschnitten ist der Jordan Trail nur wenig begangen. Die Wanderer den ich begegnet bin waren mit einer Ausnahme alle Europäer und mehr als ein Drittel waren Deutsche. Jordanien hat eine interessante Geographie. Das Jordantal bildet im Osten die Grenzen zu Israel und dem Westjordanland. Es erreicht am toten Meer den tiefsten trockenen Punkt der Erde (425m unter dem Meeresspiegel). Aus diesem steigt ein Hochplateau schroff empor. Der Weg verläuft auf diesem Hochplateau und taucht immer in tiefe Täler ab die ins Jordantal führen, so kommt der Trail auf einige Höhenmeter (ca. 23.000). Von Süd nach Nord ändern sich die klimatischen Bedingungen und die Landschaft wandelt sich stufenweise von einer bergigen Wüste im Süden zu einer einer mediterran anmutenden Hügellandschaft im Norden. Essen und Wasser: Die Resupplys sind unproblematisch, nie war es nötig mehr als 3 Tage essen zu tragen alle Einkaufsmöglichkeiten waren direkt am Weg. Die Läden sind meist klein, trotzdem ist das Angebot ausreichend. Datteln, Fladenbrot und Hummus gibt es überall. Supermärkte in Petra sind dreiste Touristenfallen, Ausländer zahlen hier horrende Preise. Es gibt dort jedoch einen Laden namens „Supermarket Normal Price Wadi Musa“ der nur die Hälfte verlangt (was immer noch deutlich teurer ist als im Rest Jordaniens). Google Maps Seite des Supermarkts (5,0 Sterne bei 1730 Rezensionen sprechen für sich). Auch in Al Humaymah und Wadi Rum sind die Preise auf Touristen Niveau, jedoch nicht so teuer wie Petra). Generell sind die Lebensmittelpreise niedrig, dadurch ist der JT deutlich günstiger als der Israel National Trail. Es ist ratsam neben einem Wasserfilter noch eine chemische Reinigungsmethode mitzunehmen. Der längste Abstand zwischen Quellen war für mich 17km meist ist es jedoch deutlich weniger. In Moscheen gibt es immer Wasser und die Menschen sind sehr hilfsbereit. Die besten Informationen über Wasser und Essen findet man auf der Jordan Trail Association Website. Nord-Süd-Gefälle: Meiner Meinung nach ist der südliche Teil (südlich von Dana) des JT um Längen besser als der nördliche. Für dieses Gefälle gibt es mehre Gründe. Die bergige Wüste und der spektakuläre Wadi Rum machen die Landschaft im Süden deutlich ansprechender als die hügelige Graslandschaft im Norden. Der Norden ist deutlich dichter besiedelt und wird Landwirtschaftlich stärker genutzt. Dort grasen sehr viele Ziegen- und Schafseherden, ihr Geruch und ihre Exkremente sind durchaus präsent. Dadurch kommt es auch zu deutlich mehr unangenehmen Begegnungen mit Hunden. Während der Süden noch vergleichsweise einsam ist bewegt man sich im Norden viel zwischen Siedlungen. Müsste ich den beiden Abschnitten eine Note geben bekäme der Süden eine 1 und der Norden eine 4-. Hunde: Aggressive Hunde sind auf diesem Trail sicherlich eine Herausforderung. Auch hier gibt es wie erwähnt ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Es gibt dabei drei verschiedene Arten von Hunden: Streuner, Schäferhunde und Wachhunde. Streuner sind das geringste Problem, sie bellen zwar und rennen auf den Wanderer zu, sind aber sehr ängstlich und lassen sich leicht vertreiben. Die einheimische Sitte ist es mit Steinen nach läsigen Hunden zu werfen. Bei den Streunern reicht es meist einen Stein aufzuheben und sie ergreifen die Flucht. Schäferhunde sind schon etwas aggressiver und laufen bis auf wenige Meter auf den Wanderer zu bellen und fletschen die Zähne. Wenn man die Herden mit einem gewissen Abstand umgeht, lassen sich unangenehme Begegnungen mit ihnen meist vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, funktioniert die Taktik mit den Steinen gut. Die Wachhunde der Beduinen sind mit Abstand das größte Problem, Begegnungen mit ihnen sind nicht zu vermeiden und können sehr unangenehm werden. Kleinere Beduinenlager werden von drei oder vier Hunden bewacht, größere von zehn oder mehr. Viele Lager liegen direkt am Weg und der von den Hunden bewachte Bereich lässt sich dabei oft nicht umgehen. In mehreren Fällen liegen die Zelte auf beiden Seiten des Wegs und der Wanderer muss direkt durch das Lager gehen. In diesen Lagern halten sich tagsüber oft keine Menschen auf und es gibt niemanden der die Hunde zurückrufen kann. Wenn man den Zelten zu nah kommt, sind die Wachhunde sehr aggressiv und umzingeln den Wanderer, bellen, fletschen die Zähne und springen auf und ab. Auch Steine werfen hilft dann nur begrenzt, manche weichen zwar zurück es gibt aber auch solche die, selbst wenn sie getroffen werden nur kurz zusammenzucken. Je weiter der Abstand den man zu den Zelten hält desto weniger aggressiv sind die Hunde. In den dichter besiedelten Gebieten im Norden hatte ich jeden Tag lästige Hundebegegnungen wobei eine handvoll wirklich intensiv waren. Im Süden hatte ich aber fast keine Probleme mit Hunden. Bei der Zeltplatz Auswahl muss man unbedingt darauf achten dass man nicht innerhalb des von den Hunden bewachten Bereichs lagert, die Hunde werden sonst die ganze Nacht keine Ruhe geben. Dies ist mir einmal passiert und ich war gezwungen mitten in der Nacht weiterzuziehen (währenddessen war Gewitter). Ich wurde jedoch nie angegriffen oder gebissen und habe auch von keinen Trekkern gehört die durch Hunde verletzt wurden. Ich denke nicht dass ein Pfefferspray gegen Hunde nötig ist, andere Wanderer waren jedoch der Meinung dass dies unerlässlich ist. Menschen mit besonderer Angst vor Hunden würde ich unbedingt davon abraten den Teil nördlich von Dana zu gehen. Gastfreundschaft: Die Gastfreundschaft der Einheimischen ist immens und mach den JT einzigartig. Ich bin auf meiner Wanderung auf unzählige freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen die mir ihre Türen öffneten um ihr Dach und ihre Mahlzeiten mit mir zu teilen. Obwohl ich nur 18 Tage unterwegs war durfte ich 4 mal die Nacht in fremden Häusern oder Zelten verbringen. Noch öfter wurde mir Essen und Tee mit mir geteilt. Das alles ist nicht ungewöhnlich, und andere Wanderer berichteten mir begeistert von ähnlichen Erlebnissen, denn diese Gastfreundschaft gegenüber Reisenden ist tief in der lokalen Kultur verankert. Hier möchte ich mich @sirm3rl1n anschließen und jedem empfehlen sich darauf einzulassen. Ich möchte jedoch nicht unerwähnt lassen dass ich auch Kontakte mit Einheimischen hatte die diese freundliche Haltung nicht teilten und teilweise feindselig eingestellt waren. Sonstiges: Wer es gewohnt ist mit Trailrunning Schuhen zu gehen wird auch auf diesem Weg damit keine Probleme haben. Ich habe brandneue Salomon Speedcross Schuhe getragen, dieses Modell würde ich jedoch nicht empfehlen da die Schuhe am Ende komplett hinüber waren. Wildcampen ist ohne Probleme möglich. Fazit: Insegesamt ein sehr lohnender Trail! Den südlichen Abschnitt des Jordan Trails kann ich aufgrund der Landschaft und Gastfreundschaft ohne Einschränkungen empfehlen. Wie bereits erwähnt ist der Norden jedoch deulich schwächer. Ähnliches gilt interessanterweise auch für den Israel National Trail, wobei das Gefälle dort nicht ganz so stark ist. Die südlichen Endpunkte der beiden Trails in Aqaba und Eilat sind nur einen Katzensprung von einender entfernt. Daraus ergibt sich logischerweise die Idee die Highlite Abschnitte der zwei Trails miteinander zu verknüpfen. Also von Dana südlich nach Aqaba (287km) von dort kurz rüber nach Eilat und nördlich bis Arad wandern (450km). Natürlich kann man das ganze auch in umgekehrter Richtung gehen. Die Gesamtstrecke ist ähnlich lang wie der JT und man könnte durchgängig tolle Wüstenlandschaften genießen. Zur Zeit ist die politische Lage dafür natürlich nicht gerade ideal.
    2 Punkte
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