Hallo zusammen,
ich bin schon lange (Fern-)Wanderer und Kletterer, allerdings war ich in den vergangenen Jahren mit wirklich schweren Setups unterwegs (Mit Proviant 23kg+). Da es dieses Jahr an eine Ost-West Alpenüberquerung gehen soll im späten Frühjahr, ist es natürlich an der Zeit das Equipment leichter zu machen und natürlich auch vorher zu testen, bevor man auf den langen Trip startet. Deswegen würde ich hier gerne noch einige Tipps einholen.
Zuallererst mal die Lighterpack Liste:
https://lighterpack.com/r/enjhs8
Um der ersten Frage zuvorzukommen: Wo sind die ganzen Klamotten? Ich befinde mich aktuell auf meinem persönlichen UL Werdegang - durch einen stressigen Job und ungesunde Ernährung hab ich ordentlich zugelegt, auf 86kg bei 1,85m. Bis zum Reisestart möchte ich noch auf ca 80kg runter (6kg Gewicht eingespart ohne comfort Verlust, yeah!), entsprechend werde ich zum Ende dieses Wandels dfie vorhandene Kleidung checken und eventuell mit leichteren Sachen ergänzen/ersetzen. Da bin ich allerdings schon bei sehr leichten Sachen angekommen und ich sehe weniger Verbesserungspotential als bei den anderen Gegenständen, deswegen mal der Reihe nach:
Shelter: Im Mittelgebirge bin ich relativ oldschool mit Tarp, Leine und Heringen unterwegs. Im hochalpinen hatte ich bisher ein freistehendes Zelt, was allerdings 2,5 kg auf die Waage bringt und definitiv weichen muss. Ich hab die verschiedenen Zeltthreads genau verfolgt und sehe ein problem für mich: Das Zelt muss wohl frei stehen können, da man oberhalb der Baumgrenze oft schlechten Untergrund vorfindet, um Heringe in den Boden zu treiben. Ich hab mir jetzt mal das Nemo Hornet 1P bestellt, allerdings gelesen, dass es nicht so windstabil ist. Wie sind da eure Erfahrungswerte? Habt ihr andere Vorschläge?
Was ich als Kritikpunkt bei der Wetterstabilität gelesen habe ist übrigens nicht der Stoff, sondern, dass das Gestänge zu sehr nachgibt. Könnte ich eventuell mit meinen Trekkingstöcken und etwas Paracord zwei Stützen für das Gestände zusammenzimmer um die Wetterstabilität zu erhöhen?
Schlafsetup: Ich habe mal das Setup gewählt, mit dem ich bisher am besten klargekommen bin. Ich rechne aufgrund früherer Erfahrungen und der aktuellen Tourenplanung (einige Nächte auf über 3000m, Gletschernähe, etc) nachts mit teilweise zweistelligen Minusgraden. Zudem bin ich Seitschläfer und rolle nachts auch gerne mal etwas rum. Könnt ihr eventuell etwas leichteres empfehlen? Oder muss ich in den sauren Apfel beißen? Ich trage gerne auch etwas mehr mit mir mit, solange der Schlaf gut gesichert ist. Wenn der mies war, ist der nächste Wandertag bei mir eigentlich immer nahezu hinfällig.
Den Pumpsack verwende ich übrigens vollgestopft mit Ersatzklamotten als Kissen und als Packsack im Rucksack.
Die Decathlon Matte nutze ich tagsüber als Sitzmatte, Baguettetragegefäß und nachts als Unterlage unter der TAR um vor Schäden durch felsigen Untergrund usw zu schützen. Hättet ihr da eine leichtere Empfehlung? Die Matte eventuell "ausstanzen" oder ähnliches?
Küche: Da bin ich erst kürzlich auf den evernew umgestiegen und bin sehr begeistert von dem Topf. Er hat die perfekte Größe für mich für ein Trockenessen und ein Heißgetränk. Ich überlege aktuell noch ein umgeschlagenes Potcozy zu basteln, welches ich dann auch für die Nalgene Flasche verwenden kann, um aus ihr etwas Thermoskannen ähnliches zu bauen. Dafür ist sie auch dabei, für Heißgetränke, Wärmflasche in der Nacht und um mal Dinge unterwegs anzurühren (Elektrolyte beispielsweise). Hat das jemand mit der Thermoskannenbastelei mal versucht? Oder anderweitige Tipps?
Wasser: Ich bin oft durstig und werde auch mal in eher trockeneren Gegenden der Alpen durchkommen, und der Dörrpflaumenmodus (leichte dehydration) ist absolut furchtbar für mich. Insgesamt bin ich aber ein Freund von Camelbacks, da ich auch bei der Kletterei schnell mal einen Schluck nehmen kann. Habt ihr Erfahrungen mit einem leichteren Camelback? Und sollte ich eventuell auf den Sawyer mini oder einen anderen Filter umsteigen?
Zum sonstigen: Ich überlege mir ein Victorinox anzuschaffen mit Schere, Feile und Pinzette, wodurch mein Hygienepack deutlich leichter wird. Meine Frage an euch: Kommt man mit dem Messer gut klar? Die sehr kurze Klingenlänge schreckt mich etwas ab. Kann man noch vernünftig Käse, Salami und was man sich sonst mal so unterwegs kauft schneiden?
Budget für Verbesserungen sind fürs erste mal so 1000€.
Ich werde den Thread auch iterativ nutzen, da ich glaube ich einen längeren Prozess durchmachen muss
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe und Tipps!