Hallo ihr Lieben
Ich plane für dieses Jahr langsam mal meine nächste größere Wanderung und da zieht es mich schon sehr nach Skandinavien. Zur Auswahl stehen zur Zeit der Kungsleden oder Nordkalottleden. Was mich bei beiden reizt und abschreckt kommt gleich noch. Auch zu der Jahreszeit war ich noch nicht in Skandinavien und bin noch ein bisschen unsicher, ob meine Ausrüstung den Bedingungen gewachsen ist. Würde mich also sehr über eure Erfahrungen freuen und auch über einen Blick auf meine Packliste.
Packliste: https://lighterpack.com/r/c984xv
Zum Rucksack: Ich bevorzuge natürlich meinen Weitläufer, aber sollte der Platz für +/- ne Woche Essen nicht reichen, weiche ich auf meinen Exos aus. Hat bisschen mehr Platz und ich finde ihn auch angenehmer zu tragen bei höhrem Tragegewicht.
Schlafsystem: Tarp ist mein absolutes go to. Nach 3 oder 4 Jahren ausschließlich Cowboy oder Tarp camping halte ich es in Zelten fast nicht mehr aus. Da ich aber davon ausgehe, dass die Temperaturen nachts auch mal deutlich unter 0 Grad fallen können, kommt mein Bivy noch mit dazu. Hab den aber noch nicht gewogen. Ich hab sonst auch noch das Nordisk Telemark 2. Möchte das aber eigentlich nicht nutzen. Es ist ein bisschen zu kurz und ich kann nicht aufrecht drinnen sitzen. Ist also nicht optimal. Seit längerem liebäugel ich schon einen wärmeren Quilt mit Poncho funktion und werd da den von GramXpert bis -6 Grad nehmen. Ich denke mal, dass das in Kombi mit dem Bivy warm genug ist.
Kleidung: Ich weis meine Regenjacke ist sehr schwer. Ist die einzige, die ich hab und ich möchte mir nicht umbedingt eine neue kaufen. Die funktioniert auch echt top und ich rechne mit einigem Regen. Da ist mir ne gute Jacke schon wichtig. Was den Rest der Kleidung angeht bin ich recht entspannt. Ich denke dünnes Fleece und Puffy sollten tagsüber genug sein, abends hab ich ja den Poncho. Wie schätz ihr die Puffy beim wandern ein? Hatte die bisher nur stationär an und was ich so gelesen habe ist, dass derartige Jacken nicht gut bei Anstrengung sind. Kann die ja problemlos gegen ein Fleece austauschen. Bis auf Regen und Schlaf- bzw. Funktionsunterwäsche hab ich auch fast alles immer am Körper. Nach ~1000km sind meine Schuhe letztes Jahr kaputt gegangen. Brauche also neue und es werden wieder die Salomon XUltra nehmen. Außer ich finde im Laden welche, die noch besser passen. Sealskinz ja oder nein? Die Salomon sind fast nur Netz. Also werden meine Füße so oder so nass werden.
Küche: Brauch ich nicht viel zu sagen. Kaffeebecher ist Luxus aber ich hab mir oft genug die Lippen am Topf verbrannt. Das macht ich nicht mehr. Alternative wäre Kaffee weglassen und Koffeintabletten mitnehmen. Mal schauen probier ich vorher mal aus.
Elektronik: 1000mAh reichen denke ich dicke? Gibt ja immer mal wieder, zumindest auf dem Kungsleden, Hütten, wo man Handy etc laden kann. Navigation werd ich mit dem Handy machen. Wobei ich eigentlich auch echt gerne mit Karte und Kompass arbeite. Aber da der Trail ja gut markiert ist denke ich ist das recht sicher.
Kleinkrams: Erste Hilfe besteht im Grunde aus Lukotape, Ibu, 2 Kompressen und 2 Blasenpflastern für die Ferse, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Hab hier auf dem Forum was von Hirschtalg zur Blasenprävention gelesen, das wollte ich auch nochmal ausprobieren.
Hab ich bei der Packliste noch irgendwas vergessen?
Trailbedinungen
Soweit ich das beurteilen kann, ist das Wetter im Herbst sehr unbeständig. Rechne mit viel Regen, Temperaturen tagsüber von 20 bis 0 Grad und nachts von 5 bis -10 Grad. Mücken sollten zu der Jahreszeit ja nicht mehr so nervig sein, aber mit denen hab ich auch nicht so ein riesen Problem. Wenn von euch die Empfehlung kommt, nehme ich aber noch ein Mückennetz für den Kopf mit.
Kungsleden vs Nordkalottleden
Für den Kungsleden spricht, dass er sehr gut markiert ist, die Versorgungslage gut ist und es im Netz viele Infos gibt. Bisher war ich nur in den Alpen, Deutschland und Schottland unterwegs, wo Zivilisation nie weit weg ist. Denke, dass der Kungsleden ein guter Einstieg in die Wildnis ist. Gerade im Sommer soll der nördliche Teil aber sehr überlaufen sein (Mitte August aber möglicherweise nicht mehr?).
Für den Nordkalottleden spricht, dass es deutlich weniger Wanderende gibt, mein Eindruck war, dass die Landschaft beeindruckender ist und er länger ist. Nachteil: er ist deutlich abschiedener bzw die Versorgungslage ist nicht so gut, wie auf dem Kungsleden.
Tendenz geht Richtung Kungsleden.
So oder so werd ich mitte August loswandern; Von Norden nach Süden, um Mitte/Ende Sepember nicht mehr ganz so weit nördlich zu sein. Mit mehr oder weniger open End. Wie lange hängt davon ab, wie viel Geld ich nach 30 Tagen noch hab. Wies mir körperlich und psychisch geht und ob ich für Termine nach Hause muss.
Versorgung
Ich Hab mir die Etappen noch nicht genau genug angeschaut, um genau sagen zu können, für wie viele Tage ich Essen dabei haben werde. Rechne so mit 5-7 Tagen. Werd mir zu Hause Resupply Boxes nach Schweden oder Norwegen schicken. Lebensmittel sind in Skandinavien ja recht teuer. Vor allem in den Hütten.
Anreise
Denke, dass die einfachste Möglichkeit ein Interrail Ticket ist. Bin jung genug, dass das noch geht... Für den Kungsleden gibt es ja dieses Nachtzug. Genaueres plane ich aber erst nen Monat vor Abreise.
So das wars erstmal. Hab bestimmt was vergessen, aber das ist bisher der Stand meiner Pläne. Freue mich auf eure Rückmeldung bezüglich Packliste, aber auch meinen sonstigen Einschätzungen.
Liebe Grüße