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Ultraleicht Trekking

Frank Selter

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Über Frank Selter

  • Geburtstag 24.06.1966

Profile Information

  • Geschlecht
    Male
  • Wohnort
    München
  • Interessen
    Reisen, Wandern, Klettern, Bouldern

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  1. Hallo Wanderrentner, eieieiei, sowas habe ich auch noch nie gesehen. Das war eindeutig ein Festmahl für die Heuschrecken. Die Brutto Margen für Merinoshirts im Einzelhandel dürften sich um 120 % bewegen. Das gilt auch für alle anderen Produkte im Sporthandel. Hardware liegt in der Kalkulation weit darunter. Oft nur bei Brutto 80 % und weniger. Also den VK einfach durch den Faktor 2,2 teilen. Die Netto Margen liegen dann, also um die USt. bereinigt, bei 100 %. Der normale Einzelhandel hat in der Regel einen Gewinn vor Steuern von 3 - 6 %. Das ist dann das, was nach Abzug von Miete, Personal, etc. übrig bleibt. Es gibt natürlich auch Händler, die darüber liegen, wenn sie ein gutes Händchen im Einkauf und der Wahl ihrer Sortimente haben. Das kann aber nach einer schlechten Saison schnell wieder einbrechen. Wie allerdings kommst Du darauf, dass "bio" soviel weniger kostet als Outdoor und Sportswear Label? Abgesehen davon, dass es immer auch sehr große Unterschiede in den Qualitäten gibt. Bio Merinowolle gibt es z. B. bisher leider nicht in ausreichender Qualität, um nicht im Tragekomfort Abstriche machen zu müssen. Das trifft auch auf Merinowolle mit deutscher Herkunft zu. Die gibt es leider nicht in der Qualitätsstufe in der wir sie verarbeiten wollen. Da sind Züchtungen über Generationen vorausgegangen. Zertifizierungen sind ein weites Feld und manche Zertifikate erfüllen gerade mal etwas mehr als die gesetzlichen Mindestbestimmungen. Die weitreichendste Zertifizierung im textilen Bereich ist das "Blue Sign" Siegel. Unser Lieferant kann das erfüllen, aber wir können es uns (noch) nicht leisten, die anfallenden Gebühren dafür aufzubringen. Allerdings haben wir die MAPP und ZQ-Merino Zertifizierung. Bei einer Recherche zum MAPP Zertifikat kommst Du auch direkt beim Hersteller raus - also sehr transparent. Wahrscheinlich bekommst du mit Lavendel die Motten, so wie Du es beschreibst, nicht mehr ganz raus. Da bleibt die "Mülltüte" tatsächlich die einzige Möglichkeit. Ich versuche mich mal schlau zu machen und gebe Dir Bescheid, wenn ich was herausgefunden haben sollte. Liebe Grüße Frank
  2. Hallo Wanderrentner, klar, da hast Du ja recht, bevor Kunstfaser Einzug gehalten hat, war Wolle generell weit verbreitet im Sport und als Unterwäsche und ist dann aber weitestgehend von Kunstfaser verdrängt worden. Jetzt gibt es das Revival, das umso stärker ausfällt, da die Wollqualitäten eben deutlich weicher sind als früher und eine Wandlung im Bewusstsein des Verbrauchers stattfindet. Man macht sich mehr Gedanken darüber, woher Dinge kommen und wie sie entstehen. Wie ist der Produktionskreislauf und was bedeutet es für unsere Umwelt. Werte wie Nachhaltigkeit und Natürlichkeit treten in den Vordergrund. Und das ist kein Modetrend, sondern eine wichtige Entwicklung im Bewusstsein der Menschen zum Erhalt unserer Natur und Ressourcen. Dass hier auch Missbrauch und "Greenwashing" betrieben wird ist unvermeidlich, aber der Endverbraucher ist auch hier nicht unmündig. Ich habe übrigens keinen Markennamen genannt und auch nicht durch geschickte Formulierungen versucht auf eine bestimmte Marke hinzuweisen. Generell ist es aber oft so, dass Firmen, und das betrifft alle Branchen, zu Beginn sehr gute Produkte anbieten um Marktanteile zu gewinnen, und dann nachlassen, aber dennoch über geschicktes Marketing die Begehrlichkeit und das Standing ihrer Produkte sogar steigern können. Bezüglich der Margen kann ich Dir folgenden Link aus der Modebranche als exemplarisch zum Nachlesen anbieten: http://www.fashionunited.de/News/Leads/Der_Preis_einer_Jeans_%96_wer_profitiert_am_meisten?_2013061314188/ Allerdings sind die Margen der Einzelhändler im Sportbereich geringer, als in der Mode, da in der Mode ein höheres Abschriftenrisiko besteht. Das heißt, dass das Risiko am Ende der Saison zu viel Ware übrig zu haben höher ist. Die Handelsspannen der Einzelhändler sind oft Ursache für Empörung. Das ist aber ungerechtfertigt, da zum einen seit Jahren immer mehr Einzelhandelsflächen entstehen, die Konkurrenz gewachsen ist, die Trends vielschichtiger sind und schneller wechseln. Dazu kommen die Mieten und Gehälter für Mitarbeiter. Aus dieser Entwicklung heraus haben sich auch unsere Innenstädte im Branchenmix und dem Markenangebot angeglichen und sehen alle gleich aus. Meist sind die hohen Mieten für Einzelhändler nicht mehr zu stemmen und die Mono Label Stores sind Retailfilialen, gehören also den Herstellerfirmen selbst. Bezüglich Löchern und Waschempfehlungen hast Du absolut recht. Auch die Häufigkeit der Wäsche ist sehr gering und mehrtägiges Tragen und zwischendurch Auslüften ist nicht nur möglich, sondern schont auch die Wolle und die Umwelt. Das mit den Motten ist lästig, vor allem, wenn man sie einmal hat. Das beste Mittel, auch schon in der Vermeidung ist Lavendel, z. B. in Form von Öl. Ein Papiertaschentuch in ein Glas drapieren und das Öl tropenweise aufbringen. Vor dem Einlagern auf jeden Fall waschen, denn Motten werden stark von Körperausdünstungen angezogen. Bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht auf Dich gemünzt, aber eben eine weitere Vermeidungsstrategie. Das mit den Heuschrecken wusste ich bisher nicht, und stelle mir das gerade vor, wie sie sich mein Shirt schmecken lassen, während ich daneben mit Wurstbrot in der Hand zufrieden und unbedarft in die andere Richtung schaue. Super. Die Fotos würde ich wirklich gerne mal sehen, wenn Du sie noch hast. Danke & Liebe Grüße Frank
  3. Schau Dir mal folgende Studie an (leider nur in englisch verfügbar) http://zqmerino.com/assets/Uploads/Eczema-Study.pdf
  4. Die Strapazierfähigkeit von Merinowolle, wie auch übrigens bei allen Stoffen, hängt zum einen erstmal vom Warengewicht ab. Bei Merino Stoffen kann man generell sagen, dass unter einem Warengewicht von 180 g/qm diese überproportional abnimmt. In Neuseeland sind aus dem zuerst genannten Grund Warengewichte von 150 g/qm im Sport wenig zu finden, da die Kiwis darüber Bescheid wissen. Weitere äußerst relevante Faktoren sind in der Rohware, aber vor Allem auch in der Verarbeitung zu sehen, was im Beitrag von "LotteBepunkt" bereits sehr genau beschrieben wurde, denn diese verteuern die Herstellung von Merino Stoffen erheblich. Grundsätzlich gilt es zu wissen, dass es keine billige Merinowolle gibt. Ansonsten wird an den verschiedensten Stellschrauben gedreht um die Wareneinsatzquote zu verringern. Etwas weniger gute Rohware, etwas geringere Standards im Herstellungsprozess, usw.. Es ist zu beobachten, dass Marketing zwischenzeitlich, vor allem bei großen und erfolgreich etablierten Unternehmen, vor Qualität gestellt wird. Daher ist in der Industrie auch die Begehrlichkeit so groß, Mischgewebe aus Merinowolle und anderen Fasern zu etablieren, da diese so unvergleichlich billiger sind in der Herstellung - aber selten im Verkaufspreis, was wieder zu Gunsten des Profits geht. Jetzt gibt es natürlich viel Spielraum für Philosophie, ob Merino Stoffe Beimischungen anderer Fasern haben soll, derer ich mich hier enthalten will. Aber in erster Linie geht es um Innovationssteigerung und Kosteneinsparung. Denn was gibt es an 100 % Merino Wolle zu optimieren? Allerdings kann man eines sagen. Wo die Bezeichnung "100%", "rein" oder "ganz" angegeben ist, kann man auch davon ausgehen, dass dies so ist. Denn dies ist gesetzlich in der aktuellen Textilkennzeichnungsverordnung für die EU zwingend vorgeschrieben. Ab einem Gewichtsanteil von mehr als 2 % an Fremdfasern müssen diese angegeben werden. Für die Pflege sehe ich, wenn auch nicht zwingend, ein Wollwaschmittel als empfehlenswert an. Allerdings ist es von Vorteil einen Bio-Hersteller vorzuziehen. Dann noch eine letzte Anmerkung zum Umgang mit Merinowolle aber im Speziellen mit besonders dünnen Qualitäten. Besonders Männer neigen dazu ihre Shirts recht unbedacht vom Halsausschnitt aus über den Kopf zu ziehen. Hier wird der Stoff schnell überstrapaziert. Löcher unten am Saum kommen meist von der metallenen Gürtelschnalle über die der Stoff reibt. Bei Rucksäcken sollte man generell mal einen Blick auf die Riemen werfen. Diese können scharfe Kanten haben und das ist oft von Hersteller zu Hersteller recht unterschiedlich. Vor allem bei 150er Qualitäten sollte man zumindest einen Blick darauf haben.
  5. Hallo Zusammen, nachdem ich erstmal den Fehler gemacht habe, mich im Forum inkognito anzumelden und durch die Hintertür zum Thema Merinowolle in Eigenwerbung zu posten, will ich mich bei Euch in aller Form dafür entschuldigen. Das Moderatoren-Team hat mir jedoch freundlicherweise genehmigt, dass ich mich bei Euch als kleines Start-up von im Allgäu geschneiderter Merino Funktionsbekleidung bei Euch vorstellen darf. Wir beziehen aus Neuseeland Merinostoffe in MAPP und ZQ-Merino zertifizierter Qualität und fertigen in Kooperation mit einer Schneider-Meisterin im Allgäu. Drucke und Stickereien, werden ebenfalls in der Region Allgäu gemacht. Also, ein echtes "Made in Germany" vom Zuschnitt bis zum fertigen Produkt. Die oben genannten Zertifizierungen beziehen sich auf die Wollherkunft, die Qualität und vor allem aber auch die Einhaltung hoher Standards im Bereich Umweltschutz (Chlorin-frei), Tierschutz (Mulesing-frei) und Social Responsibility. Details dazu können einfach im Internet und über unsere Webseite recherchiert werden. Um die Kosten für die Bekleidungsstücke überschaubar zu halten, habe ich mich dazu entschlossen, den Verkauf nur über unseren eigenen Online-Shop abzuwickeln. Das heißt, es gibt keine Zwischenhändler und somit auch keine zusätzliche Margen, wie sonst üblich. Die Idee für dieses Konzept kamen meiner Frau und mir auf einer einjährigen Reise mit einem 3-monatigen Zwischenstopp in Neuseeland. Dort sind wir auf Merinoqualitäten gestoßen, wie wir sie bisher nicht kannten. Daher auch im doppelten Sinne richtig unser Slogan: "Born in New Zealand. Made in Germany." Dort ist der Geburtsort des Merinoschafes und unserer Idee für Kaipara - Merino Sportswear. Über Fragen, auch kritischer Art, freue ich mich und werde mich ansonsten gerne neutral zu Fragen und Antworten des Themenblocks Funktionsbekleidung beteiligen. Mein Dank gilt dem Moderatorenteam für die Möglichkeit mich vorzustellen. Viele Grüße Frank Selter
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