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Ultraleicht Trekking

Edwin

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Alle erstellten Inhalte von Edwin

  1. Hallo Micha, ich kann nicht einschätzen, was Du schon zu Holzkochern recherchiert oder ausprobiert hast. Auf jeden Fall macht das Experimentieren damit Spaß. Hier einige Anregungen: Wenn Du einen Kocher mit Holz betreiben möchtest, nimm kein Aluminium. Das lässt sich zwar leicht bearbeiten, schmilzt aber schon bei ca. 660°, wenn es keine besondere Legierung ist. Da wird eine Kerzenflamme in einigen Bereichen deutlich heißer! Weißblech ist durchaus lange haltbar, wenn es nicht gerade Salzwasser ausgesetzt oder feucht gelagert wird. Aus 800ml-Weißblech-Dosen lassen sich - für die Größe - sehr wirksame Kocher herstellen. Die Dosen sind Standard für Ravioli, Eintöpfe und Gemüse im Discounter Deines Vertrauens. Also wirklich fast überall verfügbar. Sehr günstig ist nach meiner Erfahrung eine großzügige Belüftung des eigentlichen Brennraums von unten. Weniger günstig ist es, nur am unteren Ende seitliche Löcher reinzuschneiden. Mein von mir persönlich mit weitem Abstand bevorzugtes Improvisations-Design, wenn es um den schnellen Umbau einer hundsgewöhnlichen 800ml-Dose geht . Kurzfassung des Aufbaus von unten nach oben: Rechteckige, flache Belüftungsöffnung - Gitternetz-Zwischenboden - 2 Nachlegeöffnungen - Löcher für 2 dicke Topfhaltedrähte oder Zeltheringe als Topfauflage. Hier die Schritte, leider ohne Fotos, aber im Grund sehr simpel: - Dose schonend möglichst mit einem dieser modernen Öffner öffnen, die am oberen Dosenrand einschneiden und eine Art wiederaufsetzbaren Deckel erzeugen. Dose ausleeren, Nahrungsreste und Etikett entfernen. "oben" meint im Folgenden die offene Seite, "unten" meint die geschlossene Seite. - etwa 2 cm oberhalb der unteren, geschlossenen Seite ringsum viele kleine (3-4mm) Löcher einstechen. Anders ausgedrückt: Ringförmig und in 2 cm Abstand vom Boden parallel dazu angeordnete kleine Löcher. Lochabstand voneinander etwa 1 cm. - darunter unmittelbar über dem unteren Dosenrand eine einzige flache, rechteckige Belüftungs-Öffnung mit den Maßen von ca. 100 mm x 15 mm einschneiden. Da soll später die durch Konvektion angesaugte Luft durch, um den Brennraum durch ein Drahtnetz von unten zu belüften. - in die kleinen, ringförmig angeordneten Löcher Blumendraht (im billigsten Fall verzinkten, dünnen Eisendraht von 0,5-0,7mm) so einflechten, dass eine Art Drahtnetz-Zwischenboden in besagten 2cm Abstand vom unteren Kocherende entsteht. Da ist Kreativität gefragt. Wichtig ist nur, dass die Maschen des Geflechts nicht zu weit sind, damit nicht zuviele Brennholzstückchen durchfallen. Ab diesem Schritt brennt der Kocher bereits prima. Die wenige insgesamt entstehende Asche fällt aus dem Brennraum durch das Drahtgeflecht in den unteren Teil der Dose. Aber Du möchtest vielleicht etwas daraufstellen. - Je nach Kochbehältnis sind viele, unterschiedliche Lösungen für eine Topfauflage denkbar. Sehr wichtig ist nur, dass ein ausreichend großer Abstand zum oberen Dosenrand besteht, so dass die Flamme am Topf vorbei abziehen kann. Ist der Abstand zu gering, dann kühlt das Kochgefäß mit seinem Inhalt die Verbrennungsgase des Holzes zu sehr runter und es raucht stärker. Ineffizient! Für ein Gefäß mit deutlich kleinerem Durchmesser als die Dose (also z. B. eine 400ml-Tomatendose als improvisiertes Kochgefäß - oder einen 600ml-Snowpeak Titanbecher;-) kann man möglichst weit oben, unmittelbar unter dem oberen Dosenrand, 4 Löcher so einstechen, dass dadurch zwei längere Nägel oder dickerer Stahldraht durchgeschoben werden können. Darauf steht dann das Kochgefäß über der Flamme. - "Komfortabel" wird der Kocher, wenn man am oberen Ende noch eine oder zwei Öffnungen zum Holznachlegen anbringt. Dann muss der Topf nicht zum Nachlegen abgehoben werden. Sehr bewährt haben sich zwei runde, nebeneinanderliegende Öffnungen von etwa 3 cm Durchmesser genau unter dem oberen Dosenrand. Dann lässt sich trotz weiter gegebener Stabilität das Holz über Kreuz nachlegen und sozusagen im Kocher schichten. Was da nicht durchpasst, kann so ein kleiner Kocher sowieso nur schwer verdauen. Ideal sind bleistift- bis fingerdicke, nicht zu feuchte Ästchen. Das Holz im Brennraum lässt sich prima durch die Lüftungsöffnung von unten entzünden. Die Bauzeit betrug bei mir nie länger als 30 min., als Werkzeug dienten ein Dosenöffner, ein Hartmetalldorn (Nagel und Hammer oder Stein gehen auch) für die Löcher, sowie eine Blechschere für die rechteckige Belüftungsöffnung und die beiden größeren runden Nachlege-Löcher. Die lässt sich durch ein altes, stabiles Messer ersetzen. Das o. g. Design lässt sich proportional auch vergrößern und natürlich auch aus edleren Materialien fertigen... Viel Freude beim Ausprobieren und Optimieren - kann zur Sucht werden;-) Edwin
  2. Auch ich nehme auf Schnee meistens ein auf Isomattengröße zurechtgeschnittenes Stück "Doublemat" als Grundsheet (natürlich nur eine Lage). Das mit dem Rutschen hat mich auch schon mehrmals genervt (Experimente mit Baumarktplane und Tyvek). Mit so einer hauchdünnen EVA-Matte war das Problem dann aber weitgehend beseitigt. Im Winter bei sehr tiefen Temperaturen schleppe ich eine Exped Synmat (Pump) durch die Gegend, so ein Himmelbett habe ich schon oft ohne Unterlage auf Schnee benutzt, da rutscht wegen der rauhen Textiloberfläche auch wenig. Schnee backt halt an, die Matte wird etwas schwerer, was mich aber nicht stört.
  3. Edwin

    Trangia als Sideburner

    @ Seb Jau, stimmt, der Gewichtsunterschied relativiert sich, wenn man den Trangia ohne Zubehör verwendet. Ich hatte noch das Gewicht vom vollständig aufgerüsteten Trangia im Kopf. Da hinkt mein Vergleich auf jeden Fall! Ich muss mir manchmal eingestehen, dass mir das Metall Titan einfach gut gefällt, da musste die schiere Vernunft leider schon mehrmals zurückstecken! Die Funktion vom Trangia finde ich nach Jahren harten Gebrauchs insgesamt sehr gut und mir machen ein paar Gramm mehr oder weniger auch eigentlich gar nichts aus. Wenn ich nur daran denke, dass ich durch Abspecken locker 5 Kilo einsparen könnte
  4. Edwin

    Trangia als Sideburner

    Auch ich finde solche Tests sehr anregend, einen etwas späten Dank dafür! Oft sind es ja auch Details, die einen an Ausrüstung von der Stange stören... Vermutlich ist es ja weithin bekannt, eine ähnliche Modifikation gibts schon länger zu kaufen: http://www.racelite.de/shop:showarticle ... ituskocher Der Titan-Evernew ist unter UL/SUL-Gesichtspunkten zwar immer noch bleischwer, wiegt aber nur etwa ein Drittel vom Trangia. Bei mir ist er aber bei höherem Spiritusverbrauch hinsichtlich der Kochzeiten auch schneller gewesen, macht viel Hitze. Ich bin mit dem Ding sehr zufrieden, ist sehr gut verarbeitet, stabil und hat zwar keinen optionalen Simmer-Ring wie der Trangia, aber sozusagen zwei Hitzestufen. Bei mir kommt er meistens als Zusatzbrenner in den Bushbuddy (Super Kombination) oder meinen Selbstbau-Holzkocher. Nachteil: Restspiritus ist schwer wieder in eine Flasche umzufüllen. Leichter geht natürlich immer! Die Supercat-Seite ist klasse, ein Freund von mir hat damit herumexperimentiert, seine Supercats waren zwar in puncto Kochzeiten deutlich langsamer, als durchgeheizte Trangia und Co, funktionierten aber zuverlässig und waren viel schneller auf Betriebstemperatur.
  5. Edwin

    Suluk CT Stove

    Für bebilderte Erfahrungsberichte zu meinen verschiedenen Holzkochern fehlt mir etwas die Zeit. Ich kann aber gerne konkrete Fragen zu bestimmten Modellen beantworten. Vielleicht stelle ich auch mal das letzte Modell der Selbstbau-Titanversion hier ein, muss aber erst Bilder raussuchen und verkleinern. Hier Modelle, zu denen ich gerne konkrete Fragen beantworten kann: Bushbuddy Ultra (Original von Fritz Handel, ein netter Kerl übrigens) Nimbleville Nomad Stove in Titan ( http://www.canoepaddler.me.uk/Products.php ) Künzi Magic Flame (Modell vor aktueller Version) Sierra Zip Stove (zu meiner Entschuldigung: war ein Geschenk...) Stratus Trailstove ( http://www.trailstove.com/ da bin ich drauf reingefallen...) Titan-Selbstbau, basierend auf 2,5l Titantopf mit aufgesetztem Konus, groß, voluminös, sehr stabiles Brennverhalten, mein Winterkocher Daneben habe ich noch einen Evernew Titan-Spiritusbrenner (ohne das für Holz viel zu klein dimensionierte DX-Gehäuse), den ich manchmal im Bushbuddy oder solo mit simplem Titanblech-Topfstand mitnehme. Vielen Dank für die Anregung mit dem Titan Bushbuddy, das macht mich neugierig, die Webseiten werde ich mir mal ansehen...
  6. Edwin

    Suluk CT Stove

    Das Ding ist leicht, aus prima Material, aber es wirkt im Brennverhalten leider in keiner Weise überzeugend! Das Video (Link hier im Thread) zeigt absolut ideale Bedingungen, vermutlich staubtrockenes Holz mit großer Oberfläche. Wenn der Ofen selbst damit so brennt, wie dann zu sehen war, ist das wirklich bitter... Große Stücke teilverbranntes Holz und bei dem Brennmaterial so viel Rauch... Da würde mich das Gewicht auch nicht trösten. Ist wohl eher als Esbit-Kocherstand verwendbar, allerdings fehlt da dann noch ein Windschutz. Positiv fällt mir auf, dass eine Nachschiebeöffnung für Brennstoff im unteren Teil ausgespart wurde. Das ist, wenn ein Kocher ansonsten auch gut konstruiert ist, ein wichtiges Feature, denn dann können auch längere Ästchen nachgeschoben werden, ohne den Topf herunternehmen zu müssen. Mit Holzkochern habe ich mich schon viel beschäftigt, besitze einige (BBU, Künzi, Titan-Nimbleville und Titan-Selbstbau mit vielen Vorläufer-Versuchen) und habe den leicht verrückten Anspruch, bei Touren zu allen Jahreszeiten mit Holz zu kochen. Die Kocher mit kleiner "Brennkammer" sind in meiner Wahrnehmung generell weit empfindlicher in Punkto Holzqualität und Brennstoffzufuhr als welche mit größerer Brennkammer. Von den Leichten mit kleinerer Brennkammer hat mich bis heute nur der BBU überzeugt, der verbrennt sehr effektiv auch leicht feuchtes Holz, wenn er einmal brennt, entwickelt er dabei sehr wenig Rauch. Ist natürlich bleischwer, verglichen mit manchem Spiritus-System, aber das relativiert sich bei Touren mit mehr als zwei Nächten bald. Und beim Schneeschmelzen noch viel eher;-) Selbstbau kann übrigens recht teuer werden, wenn man dabei Titan verwendet und ab und an auch mal eine kleine Optimierung vornimmt. Manche Irrung merkt man ja erst nach längerem Betrieb. Macht aber viel Spaß!
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