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Ultraleicht Trekking

grenzenlos

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Alle erstellten Inhalte von grenzenlos

  1. Hallo + Dankeschön Wir lieben unterwegs zu sein. Träume hatten und haben wir viele. Drücke die Daumen für irgendwann. Warte bitte nur nicht ewig, denn Träume wollen, müssen auch leben Sie sind wie Menschen. Die Zeit ist unser kostbarstes Gut, nur rennt sie leider recht flott. LG, Wi grenzenlos Bildtitel: Wüstentraum
  2. Ja, ist natürlich eine berechtigte Frage Wir wollten es halt so. Haben vor Jahren in Kenia einen Kanadier getroffen, der war so unterwegs. Seit dieser Zeit spukte dies in meinem Kopf herum. Es gibt Vor - und Nachteile. Nachteil ist eindeutig die Wegwahl. Schnell mal den Berg rauf geht natürlich nicht. Bis Italien sind wir Fahrradwege gelaufen. Wir wollten es halt einfach mal erleben, wie es mit Wagen so ist. Haben schon mehrere unterschiedliche Reiseformen ausprobiert (Weltradeltour, Campertouren, Kajaktouren, Motorradtouren, Segeltouren und Rucksacktouren) Nach ca. 2500 km haben wir auf Gis Wagen dann verzichtet. Wurde da auch wärmer + Smily war eh kaputt. Vorteil war z.B. in den Wüstenländern die Lagerung von viel Wasser, teilweise bis 20 Liter. Man kann halt einiges zuladen an Proviant und halt auch Wasser, ist sozusagen für Tage autark + dies haben wir während der 300 Tage des öfteren gemacht + genossen LG, Wi grenzenlos http://www.grenzenlosabenteuer.de Bild: Autark im Oman
  3. Hallo, ich muss gleich gestehen, ultraleicht waren wir nicht unterwegs. Egal, die längere Wanderung war trotzdem schön + man lernt ordentlich dazu. Wir hatten keine Rucksäcke, dafür zwei Schiebewägen. Eine Erfahrung der ganz anderen Art Von Deutschland bis in die Türkei war die erste Etappe. Von den VAE über Oman, Iran, Armenien und Georgien ging es mit Etappe 2 zurück in die Türkei. Dort hat sich unser Wanderkreis geschlossen. An 300 Tagen haben wir 5740 km erwandert. Keinen Tag möchten wir missen. Anbei einige Bilder Ein Bett im Kornfeld - Griechenland Ankunft in Göreme/Türkei nach gut 2.500 km In der Wüste - VAE Im Iran auf dem Rückweg in die Türkei Schlechtes Wetter in Georgien Abschied von Toyota nach 5.740 Wanderkilometer Bei Interesse ist der ganze Bericht + viele Bilder über: https://www.grenzenlosabenteuer.de/neues-abenteuer-2014-2016/ einsehbar. Natürlich beantworte ich auch gerne Fragen, sofern es welche gibt. Wünsche euch allen, herrlich Touren in 2017
  4. Hallo German Tourist, klingt ja nicht besonders gut. Ich/wir hatten mal welche, die hat 2 bzw. 4 Jahre gehalten. Leider habe ich den Namen und die Firma vergessen. Es war schon im Jahre 2003. Werde mir mal die 200 Nächte genauer anschauen. Wünsche noch herrlich Woche
  5. Hallo, kann mir jemand Tipps für eine selbstaufblasbare Unterlage geben. Mir geht es hauptsächlich um Preis/Leistungsverhältnis und sie sollte lange leben. Gruß Wi grenzenlos
  6. Es macht auch einfach Freude, sofern das teil dann OK ist, passt usw., wenn man etwas selber macht, verwirklicht und somit dann auch etwas stolz sein kann
  7. Liebe Forumsgemeinde, einige Eindrücke von einer Insel die eigentlich kaum jemend kennt. Jemen - Insel Sokotra - 2010 Armut, Stolz und Würde Unser Traumstrand Den Namen Sokotra, kennen wir selbst schon lange, doch so eine richtige Vorstellung was uns da wirklich erwartet, haben wir eigentlich nicht, denn nur sehr wenig haben wir bisher darüber gelesen oder gehört. Beim Start ist alles noch ein Geheimnis für uns. Bestenfalls wird dieses Geheimnis bekleidet von Wunschgedanken der guten Art und der damit verbundenen Hoffnung auf Erholung nach den oftmals recht harten Afrikatagen. Wird sie eine neue Liebe? Wird sie eine Enttäuschung oder ein Mix aus langweiliger Normalität? Wer ist sie denn eigentlich? Sie ist eine Insel! Sie gehört zum Jemen! Sie kennt kaum jemand und dies hat seine Gründe! Wer würde auch vermuten, dass sie, so nahe an Afrika gelegen, zum Jemen gehört? Sie liegt nur gute die 100 km vor der somalischen Piratenküste und ist vom eigentlichen Mutterland fast 300 km entfernt. Bevölkert wurde sie von Ostafrika aus. Die Alten sprechen noch heute manchmal eine äthiopisch klingende Sprache und auch manche Schriftzeichen erinnern ordentlich ans äthiopische und somit orthodoxe Kernland. Mit Orthodox ist aber schon lange nichts mehr, denn in der Zwischenzeit hat zu hundert Prozent Allah die Insel im Griff. Bei den Begriffen wie Piratenküste, äthiopisches Kernland und Jemen, könnte man nun voreilig vermuten, die Insel kann nur eine Enttäuschung werden, denn das hauptsächlich orthodoxe Äthiopien war für uns recht Fahrradradelrustikal, die nahe somalische Piratenküste verspricht zwangsläufig nichts Gutes und das eigentliche Inselmutterland, stolpert ja seit längerer Zeit, von Problem zu Problem, von Krise zu Krise. Was mache ich nun? Es gibt nur eine Möglichkeit. Ich muss mich intensiver zu positiven Gedanken flüchten. Touristisch soll sie fast noch unberührt sein! Sie ist ein Geheimtipp für Inselfreunde, Naturfreunde und Erholungssuchende. So steht es zumindest im wenig geschriebenen. Auf den 100 mal 50 Kilometern Inselfläche leben keine 50 tausend Menschen. Sie versuchen irgendwie zu überleben, den Monsunen zu trotzen und ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang. Das reicht mir nicht. Ich denke positiver. Weihrauchbäume, Drachenblutbäume und vor allem unendlich, erscheinende Sandstrände soll es geben. Sokotra ist zudem noch ein weißer Fleck auf den Touristenkarten weltweit, liegt noch immer als vergessene Insel im ewigen Blau des indischen Ozeanes. Zu Fuß wollen wir die Insel erkunden. Nur mit den Rucksäcken. Geradelt sind wir in Afrika genug, beschließen wir. Zu Fuß wollen wir die Insel erkunden Auf der Stichstraße zur Inselhauptverbindung brennt die Sonne gnadenlos. In östlicher Richtung lässt sie den Mashanig, es ist der höchste Inselberg mit über 1500 m Höhe, erstrahlen. Im Schutz des Berges liegt der Inselhauptort. Kleine Häuser ziehen sich da entlang der einzigen Straße oder ducken sich versteckt in Palmenhainen am weiten Strand. Wir aber laufen in die entgegengesetzte Richtung, einfach immer der Straße entlang. Ein genaues Tagesziel haben wir nicht. Wir lassen uns treiben. Links von uns zieht sich das Bergmassiv gen Westen und von rechts ist das ferne Singen der Meereswellen zu hören. Am späten Nachmittag stehen wir auf einem Hügel bei der Ortschaft Qalansiyah, am Westende der Insel. „Hast du so was schon gesehen?“ „Wau! Oh mein Gott, ist das schön hier“, dabei läuft Gi einfach weiter. Ich bleibe noch lange stehen und schaue. Vor mir liegt einer der herrlichsten Strände, den ich je gesehen habe. Traumstrand „Hier spielt das Meer mit dem Sand. Es zaubert farbenfrohe Lagunen, Sandinseln und Badelöcher hervor. Der stetige Wind spielt auch mit. Sanddünen erschafft er, lässt sie das wandern und Höhen von über hundert Meter erobern.“, geistert es mir durch den Kopf. Fische sind das Überleben der Inselbewohner. Auch wir Überleben mit täglichem Fisch. Mit etwas Glück gelingt es Wer fängt muss auch putzen So vergehen die Tage in absoluter Friedfertigkeit, auch mit der erfolgreichen Suche nach neuen Sand-Wasser- Übernachtungspielplätzen, dem erkunden der Inselschönheiten und den Überlegungen zu den armen, freundlichen und hilfsbereiten Inselbewohnern. Alle sind irgendwie gleich, gleich arm, gleich lieb und warmherzig. Oft lassen wir unser Zelt und alles was dazu gehört, ohne Aufsicht. Unvorsichtig von uns, nein, denn niemand geht auch nur in die Nähe vom Zelt. Nur wenn wir da sind, nähert sich so mancher. Dabei fragt er aus anständig, erscheinender Entfernung, „Darf ich zu euch kommen? Darf ich mich setzen? Störe ich nicht?“ All dies tut der Seele gut, reinigt und heilt auch so manche Wunden. An einem Strand, wir nennen ihn den Muschelstrand, umbaut Gi unsere Zeltfestung mit tellergroßen Muscheln. Muschelstrand Zwei Stunden schleppt sie die Großen heran, platziert sie als Hauseingang, als Kochbereich, als unsere Grundstücksgrenze und als gewünschten Vorgarten. Die kleinen Brüder und Schwestern der großen Muscheln sind viel farbenfroher und dienen zum Verzieren der Zwischenräume unserer Muschelvilla im Sand, unserer Muschelvilla im Sand erschaffen, auf Zeit erschaffen. Die Schwestern und Brüder Am Muschelstrand verarbeiten die Fischer einen drei Meter langen Hai. Ich schaue mir den großen, verrosteten Haken an, welcher den ehemals stolzen Fisch so entstellt. „Die Menschen leben hier vom Fisch. Auch Haie essen wir. Mindestens zwei Tage müssen wir den Hai wässern. Erst dann ist Haifleisch genießbar“, erklärt man mir. Delfine sehen wir weit draußen. „Die haben es gut. Sie können springen, lustig sein und vielleicht die zwei Komischen bei ihrer Muschelburg beobachten. Sie haben keinen Haken im Maul“, sage ich zu Gi. Doch in der Nacht werden sie uns nicht sehen, denn unser tägliches Lagerfeuer lassen wir immer nur bis kurz vor Sonnenuntergang brennen. Eigentlich schade, schade für die Delfine und natürlich schade für uns, denn ein Lagerfeuer in der Dunkelheit macht ja nicht nur Kindern Freude und Spaß. Wir hören aber auf die mahnenden Worte der Inselbewohner: „Lagerfeuer sind in der Nacht wie Leuchttürme, gut sichtbar, weit sichtbar und somit verräterisch“, sagen sie uns öfters. „Gibt es böse Menschen hier?“, fragen wir nur einmal. „Nur selten passiert es. Doch es passiert, auch wenn unsere Insel eine arme Insel ist, eigentlich nichts zu holen ist, nur der Inselfriede gestört wird und die Beute, wenn überhaupt, nur sehr klein sein kann. Nur selten passiert es, doch es passiert, dass die somalischen Piraten die Insel betreten.“ „ Ich dachte immer, Piraten haben eine Piratenehre, schonen die Armen und rauben nur die Reichen aus.“ „Dies war sicherlich vor langer Zeit mal so, denn irgendwie kann ich mich erinnern, es so als Kind gelesen zu haben. Die Zeiten ändern sich halt nicht immer nur zum Guten. Was gilt da heute noch die so ehrwürdige alte Piratenehre“, scherze ich mit Gi. In den Inselbergen schlagen wir den Piraten aber ein Schnippchen. Wir sind da viel zu weit oben, zu weit weg vom goldigen Strand. „Tausend Meter müssten die da erst rauf. Das schafft kein Pirat in einer Nacht, stimmt es Wi?“ Unser verräterisches Weitwegfeuer, brennt lange in der Nacht zwischen Felsbrocken. Den Platz zu finden war schwierig, denn Stein streitet sich hier mit Stein um genügend Platz. Nur vier Quadratmeter, ohne sich streitende Steine, hätten für unser Zelt gereicht. Wir sind aber nicht böse mit dem Berg und seinen Steinen, denn der Berg schenkt uns doch noch eine Möglichkeit. Er schenkt uns einen Baum. Ein Baum, erschaffen wie für unsere Hängematte, ist das Geschenk. Piratensicherer Nachtplatz Dicht daneben finden wir noch Platz für den meinen Schlafplatz, finden Platz auch für die Feuerstelle. Von meinem Schlafplatz blicke ich in die Nacht, spüre dabei nicht die steinige Bergerde, denn wir haben den Platz gut ausgepolstert. Das Zelt dient mir diesmal als Kopfkissen. Im Schein des Lagerfeuers wirkt Gis Hängemattenplatz wie ein Geisterschiff, fast wie ein Piratenschiff in dichten Nebeln. Zwischen Steinen, Bergen, Meer und Sand verbringen eine unglaublich glückliche Zeit. Sokotra ist wie eine Erholungskur für unsere Seele. „Zu verdanken haben wir dies in erster Linie den armen, stolzen und würdevollen Inselbewohnern“, stellt Gi am letzten Abend fest. Gleich arm, gleich gut, gleich warmherzig „ Armut haben wir auf unserer Tour schon oft erlebt“, sagt sie und fährt fort. „Das überraschende für mich dabei? Armut zeigt sich weltweit sehr unterschiedlich. Es gibt bittere Armut, hässliche Armut, gefährliche Armut, würdig gelebte Armut, stinkende Armut, gut riechende Armut und all die unterschiedliche Armut ist zudem oft surreal versteckt zwischen herrlich, erscheinenden Landschaftsbildern, Landschaftsbildern welche die Armut nicht offen zeigen will, sie auch verniedlicht und sie somit oftmals, wie von einer Spinne eingewebt, daherkommt. Armut gibt es auch in Deutschland, auf allen fünf Kontinenten und kann, wenn es auch einen definierten, weltweiten Armutsbegriff gibt, unterschiedlicher nicht sein. Ja, wir haben Armut sehr breitgefächert erlebt. Geht aber Armut, Würde und Stolz da noch irgendwie zusammen? Gibt es dies überhaupt? Verliert man als armer Mensch, als armes Volk, als armes Land nicht letztendlich auch seine Würde und den Stolz?“, fragt sie. „In der Regel ist dies so. Die Krake Armut vernichtet alles und somit bleiben auch meist die Würde und der Stolz auf der Strecke. Die Armut riecht dann übel, erzeugt Krankheiten, erzeugt Gewalt und nimmt sich stückchenweise letztendlich auch die Würde und den Stolz. Was mich aber interessiert, warum scheint dies hier anders zu sein?“ Lange überlegen wir, lange reden wir darüber. „Es liegt sicherlich ein wenig an der Religion, ein wenig an der Abgeschiedenheit von der Insel und auch ein wenig an der fast touristischen Unberührtheit. Doch es muss was anderes geben! Was viel entscheidenderes“, versuche ich Gi anzuspornen. „Ich kann mir keinen Reim daraus machen, was ein Hauptgrund sein könnte!“ „Gi, ich frage mich manchmal, ob es abgeschiedene Gruppen von Menschen gibt, bei denen über viele Generationen nur das gute, liebe, und warmherzige, trotz widriger Lebensumstände, weitergetragen, vererbt oder auch gelehrt wird? Die australischen Aborigines kommen mir dabei in den Sinn, denn bevor die Engländer ihnen den Stolz und die Würde nahmen, waren sie ein Volk von meist glückseligen, sehr friedfertigen Menschen, unter für uns heute kaum vorstellbaren widrigen Lebensumständen.“ „Wi, ich glaube, ich weiß jetzt, woran es liegt! Hier auf Sokotra fehlt der Gegenspieler der Armut - der Reichtum.“ Über Anregungen, Lob, Kritik und Fragen freuen sich, Wi + Gi Grenzenlos - weitere Infos: http://www.grenzenlosabenteuer.de
  8. Danke Dennis für die netten Sätze! Und ich denke, was uns irgendwie vereint, ob nun Nord oder Süd, sind die Naturgewalten in oft fast menschenleeren Gegenden
  9. Hallo Waldkind, schöner Name und hervorragende Fotos Echt gut
  10. Weiter mit: Oasengeflüster Oasen gibt es im Oman reichlich. Unzählige haben wir besucht. Sie bestechen durch ihren Kontrast von viel Grün, Schatten, Wasserkanälen, Palmenhainen, lieben Tieren, alten Lehmhausbauten, heißen Quellen und netten Menschen. Die Suche nach geeigneten Lagerplätzen war nie mühselig. Platzsuche nie mühselig Oasen haben einen Vorteil, als angehende Bedus finden Mann und Frau immer reichlich Wasser. Man kann sich problemlos an den Wasserkanälen bedienen. Wissen sollte man aber, dass es hierfür ganz bestimmte Regeln gibt. Nur an bestimmten Stellen wird Trinkwasser entnommen. Erst nach dieser Entnahmestelle erreicht das Wasser die Moscheen, die Häuser und zum Schluss die Gärten und Palmenhaine. Schattenspender Täglich spazieren wir in den Palmenhainen, versuchen dabei das Wassersystem zu entschlüsseln, erfreuen uns an den vielen Vögeln, an Schattenspielen und alten Lehmhäusern. Meist kommen wir auch mit den Bewohnern ins Gespräch. Da wir uns immer die richtige Stelle am Kanal aussuchen, gibt es auch keine Probleme. So können wir Wäsche waschen, unser Geschirr spülen und so manchen Bewohner auch zum Tee einladen. Wasser haben wir ja genug. An manchen Tagen suchen wir während langer Tagestouren die eigentliche Quelle der jeweiligen Oase. Meist erreichen wir sie. Auf dem Weg zu den Quellen werden wir überrascht von der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Bei unseren Erkundungen sehen wir einen Feuerbusch. Der Name ist frei erfunden. Sonst sahen wir nur immer ganz graue Büsche der gleichen Art. Ich denke aber, der Name passt. Feuerbusch? Wir malen uns oft aus, wie es denn wäre, eines der alten Häuser zu renovieren. In manchen halten wir uns Stunden auf, entdecken Deckenmalereien, sehen plötzlich surreal die ehemaligen Bewohner vor uns, schreiten gemeinsam alle Räume ab, schauen in die verkohlte Küche und sind irgendwann erschrocken, wenn uns der Muezzin vom nahen Dorf zu Rückkehr ruft. Verlassenes Dorf Dies ist dann auch immer die Zeit der Wilden Tauben. Am Kanal trinken sie noch einige Tröpfchen Wasser, dann suchen sie ihren Nachtplatz auf. Wir selbst suchen unser Zelt, trinken noch einige Tröpfchen Kaffee, essen zu Abend und geben uns den nächtlichen Oasengeräuschen hin. An einem dieser Abende wird uns bewusst, Oasen sind zwar wunderherrlich, doch so richtiges Bedurevier sind sie ja eigentlich nicht. Somit machen wir es den Tauben nach. Wir ziehen weiter. Wir ziehen weiter Der große Sandkasten ist unser nächstes Ziel. Unser Sankasten Unser Sandkasten Es ist ein weiter Weg bis in die Sandberge. Doch er lohnt sich. Im Länderdreieck Oman, Saudi Arabien, Jemen finden wir unseren Sandkasten. Mehl und Wasser haben wir genug gebunkert. So können wir einige Tage im Leeren Viertel weilen. Täglich wechseln wir die Lagerplätze, dabei immer auf der Suche nach noch mehr Sand, noch höheren Dünen, noch mehr Ruhe, noch mehr unterschiedlichster Rottöne, noch mehr glutroten Sonnenuntergänge aus dem Bilderbuch, noch mehr leiser Gespräche mit den Beduinen. Wir sind nur noch glücklich und zufrieden. Ruheplatz Ein leises Gespräch werden wir nie vergessen. Gi liebt Kamele. Wir treffen einen Bedu mit seinen Kamelen an einer Wasserstelle. Gi pirscht sich ganz vorsichtig an eines der Jungtiere heran. Dabei spricht sie ständig mit dem Babykamel. Es scheint Gi auch zu mögen, denn sie kommen sich sehr nahe. Sie mögen sich Der Beduine unterhält sich sehr lange mit Gi. Erst am Abend klärt mich Gi gründlich auf, was der Gesprächsinhalt war. Es ging natürlich um seine Kamele, um die Schwierigkeiten der restlichen Bedus im Oman, um den Einzug der Moderne, auch um Kamele weltweit. Am interessantesten für Gi war aber, dass die weiblichen Kamelprinzessinnen nach der Geburt ihres ersten Babys die höchsten Preise erzielen. Kamelbullen sind halt nur Kamelbullen. Und, es ist halt bei den Kamelen wie bei uns Menschen, muss ich mir noch tagelang anhören. Dabei trinken wir die restliche Kamelmilch. Sie ist köstlich. Der Bedu hat uns eine Flasche von der ach so wertvollen Kamelprinzessin abgezapft. Ich trinke die Milch mit viel Verstand, kenne ich doch nun die Wertigkeit der Prinzessinnen. 1 Liter Milch Meine Prinzessin übt sich vor unserem Wüstenabschied noch im Sandhüpfen, Sandspringen. Die Frau wird wieder zum Mädchen. Unser Sandkasten war unser Paradies auf Zeit. Sandspringerin Im Paradies auf Zeit fühlten wir uns den Beduinen eng verbunden. Vieles konnten wir wieder von ihnen lernen. Manches ist uns nicht gelungen. Wir müssen, wollen noch lernen, auch begreifen. Wir sind uns einig. Es ist gut so mit dem weiteren lernen. Somit haben wir auch einen Grund, schnell wieder zwischen Muscheln, selbstgebackenen Brot, lieblichen Oasen, leisen Gesprächen, Sternennächten, viel Sand und, und, und, unsere Beduinengefühle auszuweiten. Paradies auf Zeit Ein Ausstieg auf Zeit ist möglich. Es bleibt halt nur ein Ausstieg auf Zeit. Über Anregungen, Lob, Kritik und Fragen freuen sich, Wi + Gi grenzenlos PS: weitere Berichte unserer Touren, dabei ist auch eine 4 jährige Weltumradlung, sind auf unserer HP einsehbar.
  11. Liebe Forumgemeinde, hier ein paar Eindrücke von unserer Tour zum Jahreswechsel 2013/14 im Oman. Wir waren zwar mit einem kleinen Auto unterwegs, doch klar ist auch, wir wandern sehr gerne und sind immer wieder erstaunt was so manches Land für Möglichkeiten bietet. Leben wie die Beduinen - Ausstieg auf Zeit möglich? Unsere tägliche Begleiterin Die meisten Beduinen im Oman sind in den letzten Jahrzehnten sesshaft geworden. Nur noch selten trifft man sie in den unendlich erscheinenden Weiten der omanischen Wüsten, an den endlosen Stränden oder in den schroffen Bergen nördlich von Salalah. Die Moderne hat den Oman schon lange im Griff. Den Bedus sind Autos deshalb schon lange nicht mehr fremd. Sie scheinen sie regelrecht zu lieben. Zwischen den Weidegründen flitzen sie damit umher. Viele Beduinen leben in der Zwischenzeit auch an den Rändern der Städte oder arbeiten im profitablen Tourismusgeschäft. Wer das Sultanat Oman noch verzaubert antreffen möchte, sollte sich beeilen, denn die Moderne flitzt durch dem ganzen Oman. Die Veränderungen im Oman konnten wir in den letzten Jahren bei mehreren Aufenthalten hautnah erleben. Bei unseren vorangegangenen längeren Fahrradtouren durch das Sultanat, fühlten wir uns manchmal selbst wie die Beduinen. Diesmal sollten nicht unsere geliebten Radel unsere Begleiter sein, diesmal wollten wir auch einen Motor haben. Als flitzende Bedus wollten wir das schöne Land wieder erkunden. Unser kleiner Mazda brachte uns von Zauberort zu Zauberort. Das Auto diente uns nur als schnelles Fortbewegungsmittel zwischen diesen verzauberten Omanwelten, denn die Zauberwelten erkundeten wir auf ausgedehnten Wanderungen. 5 Wochen hatten wir dafür Zeit. 5 Wochen klingt sehr gewaltig, doch um die sehr vielen versteckten Schönheiten zu erleben, sind 5 Wochen eigentlich viel zu kurz. Wüsten, Oasen, Wadis, Tiere, Sonnenuntergänge, Sandstürme, warmes Meereswasser, Blumen, Kultur, alles braucht seine Zeit, Zeit um verstanden zu werden, Zeit um in seiner Vielfalt verinnerlicht zu werden. Brotbacken, so eine Idee von Gi Die schönsten Strände im Oman sind für uns westlich und östlich von Salalah. Hinzu kommt, dass diese Küstenabschnitte garantiert noch nicht überlaufen sind. Es gibt einsame Buchten und kilometerlange Sandstrände von unbeschreiblicher Schönheit. Puderzuckerstrände nennen wir sie immer. Puderzuckerstrand In einer dieser Buchten finden wir unseren Beduinenstrand. Er ist gesegnet mit einer Höhle zum Übernachten, bietet somit auch Schutz vor den Winden und lässt uns für Tage dort verweilen. Unsere Höhle auf Zeit An den Meeresfelsen ernten wir reichlich Muscheln, im warmen Meereswasser verbringen wir ganze Stunden und manchmal bestaunt uns ein neugieriger Delfin aus der Ferne. Langeweile gibt es nicht, denn Tagelang essen wir dabei Muscheln und selbstgebackenes Brot. Gi (Gisela) hatte die geniale Idee mit der Selbstversorgung auf Zeit. Bedus backen ihr Brot selbst, war ihre Eingebung bereits am ersten Tag. Das Problem dabei? Wir bekommen nur Mehl im 10 - Kilogrammsack. Das Problem wird zum Problemchen, denn Gis Backkünste lassen den Mehlsack schnell schrumpfen. Zum Schluss unserer Bedutour verschenken wir die restlichen 3 Kilo. Das Brotbacken selbst lernen wir recht schnell, denn es gibt weit schwierigerer Rezepte. Nur Mehl, Wasser, Salz, eine Feuerstelle, Holz, ein Bratblech und einige Übung fürs ausrollen der Fladenbrote sind nötig. Erster Versuch Nach wenigen Bedutagen sind wir die genialen Beduköche, denn neben Muscheln, Rühr – und Spiegeleiern, kommen auch Würstchen, Hühnerschenkelchen, viele Salate, Obst und Datteln auf unseren somit immer reichlich gedeckten Beduteppich. Sieht schon besser aus Nur selten kommen Menschen vorbei. Doch wenn sie vorbeikommen, dann laden wir ein zum Bedubrot, zum Muschelessen und freuen uns dabei über die lobenden Worte. Verwunschene Bergwelt Im Oman gibt es auch hohe Berge. Neben dem höchsten Berg vom Oman, nicht weit von Muskat - dem Jebel Shams mit 3009 Meter Höhe – zieht es uns auch in die Mondberge westlich von Salalah. Verwunschene Bergwelt Gewarnt wurden wir dort schon oft vor den Berglöwen, denn die soll es dort noch geben. Einen dieser Berglöwen (es ist in Wirklichkeit die kleinste Leopardenart der Erde) sehen wir leider nicht, doch eine andere Überraschung können wir genießen. Bei einer unserer langen Wanderungen stehen uns plötzlich Wildesel gegenüber. Dies war sehr leicht zu erkennen, denn welcher Esel hat schon solch ein Fell? Wir vergessen lange den eigentlichen Sinn unserer Wanderung. Die Weihrauchbäume in den Mondbergen wollten wir erkunden. Der kleinste Esel wurde zunächst unser Freund auf Zeit. Freund auf Zeit Was wir dabei hoffen? Wir hoffen, er wird nie eingefangen, nie zur Arbeit gezwungen, nie soll er einen Sattel tragen! Uns fallen all die Esel ein, welche wir weltweit schon gesehen haben. Es waren meist sehr geschundene Tierseelen. Nur wenig später erblicken wir die Weirauchbäume. Weihrauchbaum Sofort zapfe ich die Rinde an. Ich möchte sehen wie die Milch austritt. Dies hatte mir vor vielen Jahren ein jemenitischer Beduine gelernt. Ich ernte den noch klebrigen Weihrauch und führe ihn in meinen Mund. Der Bedu hatte mir damals erklärt, es sei auch der Kaugummi der armen Leute. Die goldene Weihrauchzeit ist lange vorbei. Damals wurde Arabien noch Arabia Felix genannt. Der Weihrauch machte Arabien reich. Dieses Glückliche Arabien ist längst Vergangenheit. Wir selbst sind aber glücklich, denn die Tage in den Bergen schenken uns unendlich viele neue Einblicke, Landschaften und sorgenfreie Stunden. Die verwunschene Bergwelt werden wir nie vergessen. Aussichtspunkt Mit Oasengeflüster geht es bald weiter
  12. Das ist eigentlich in jedem Forum so, denn jeder hat andere Interessen, auch eine andere Welt, spezielle Fragen, eine eigene Sicht auf vieles. Foren leben von dieser Vielfältigkeit. Was einem selbst nicht interessiert, kann Mann und Frau ja ignorieren Finde vieles hier interessant. Und was mich nicht interessiert, gibt es natürlich auch (wenn auch selten), lasse ich einfach links liegen Im Sinne der Vielfältigkeit wünsche ich noch herrlich Tag
  13. Hallo, lese hier schon länger mit. Das Forum gefällt mir. Deshalb erfolgte fast zwangsweise die Anmeldung. Erhoffe mir viele Tipps, denn man lernt ja nie aus. Ich selbst bzw. wir, also auch meine bessere Hälfte, waren schon immer gerne auf Reisen. Dies geschah pauschal, per Auto, zu Fuß, per Fahrrad und mit Kanu. Natürlich sind wir während all unserer Touren auch viel gewandert, auf Berge gestiegen und sehr oft auch einfach nur in verwunschenen Landschaften stecken geblieben. Von 2007 bis 2011 erfüllten wir uns einen Traum. Wir sind mit unseren Fahrrädern einmal um die Welt geradelt. Im Moment sind wir bei der Planung einer weiteren längeren Tour. Diesmal bleiben aber unsere Lasteselchen zu Hause. Wir möchten mehr zu Fuß erleben. Freue mich aufs Forum
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