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Sitze bereits im Zug. Leider ist heute voll das Chaos hier. Mein eigentlicher Zug ist ausgefallen (danach fahren auch einige nicht). Nicht tragisch, hab einen früher mit einmal mehr umsteigen genommen. Jetzt hänge ich aber fest, da vor uns angeblich ein Zug auf unserem Gleis ne Panne hat und erst abgeschleppt werden muss ... Dafür liebe ich ja die Bahn. Egal welche Krise die Welt erschüttert, die Bahn ist ein Pfeiler auf den immer Verlass ist. Sie wird garantiert zu spät oder erst gar nicht fahren. Es ändert sich einfach nix ...
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Jaaaa, das war kurz bevor ich meinen Fuss ruiniert hatte und dann bis Mitte April nicht mehr laufen war Nachtrag dazu. Meine Referenz ist mein Gewicht und Fitnesslevel von bis vor 6 Jahren. Bis dahin wog ich immer so zw. 69 und 74kg. Vor 6 Jahren bin ich den Fishersmen's Trail in 50 bis 60km Tagesetappen durchmarschiert. Dieses Gewicht und Fitnesslevel sind mein Maßstab Und das dass heute nicht mehr so ist hat nix mit dem Alter zu tun, sondern mit längeren Abschnitten der Maßlosigkeit und fehlender Disziplin. Hier ist das vorher Bild, fehlt nur der Bart
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Das sieht sehr hübsch aus. Weißt Du zufällig noch, wie das Dorf hieß? Das war hier: (53.009216,11.652139) Am Elbdeich 8, 19322 Cumlosen Jaaaa, das war kurz bevor ich meinen Fuss ruiniert hatte und dann bis Mitte April nicht mehr laufen war Tja, das ist halt das Leben. Aber das schöne ist, egal welche Scheiße gerade passiert oder wie schlimm es gerade ist, die Erde dreht sich weiter!
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21. Tag Am Morgen sind die Beine noch ziemlich steif. Auch wenn sie gerade nicht schmerzen, ein weitergehen erscheint mir ausgeschlossen. Hmmm, was tun .... Ich checke mal das Wetter für die kommenden Tage ... Joa, durchwachsen, aber okay. Vor allem Wärme Nächte. Um 2 Tage verlängern? Oder besser drei, vier? Nach Hause fahren? Mit leerem Magen denkt es sich nicht gut, deshalb gibt's erst einmal Frühstück. Mhmm, diesmal u.a. verfeinert mit selbstgemachter Sesam-Karamell-Schokolade von meiner Freundin. Lecker!!! Beim Gang zur Toilette beginnt es wieder zu stechen. Hmmm .... Ich checke die Zugverbindung nach Hause. Die ist von Horn aus eigentlich ganz gut, mit dem RE nach Bielefeld und von da aus mit dem ICE nach Berlin. In vier Stunden und 30min könnte ich daheim im Bett liegen. Anderseits könnte ich für den Ticketpreis (hin und zurück) locker 14 Tage auf dem Campingplatz bleiben .... Was tun? ... Ein bisschen Probelaufen ... Ach komm, ich habe keinen Bock darauf, dass daraus was chronisches wird. Das hat bereits meine Freundin seit letztem Herbst und kann selbst heute kaum länger als eine Stunde laufen. Darauf habe ich keinen Bock. Es fällt mir echt schwer, aber ich buche ein Bahnticket nach Berlin für morgen früh. Es ist wohl vernünftig so. Hier komme ich womöglich zu früh in die Versuchung loszulaufen. Ich fahre mit dem Bus nach Horn um mir ein paar Sachen in der Apotheke zu holen. Dann verbringe ich den restlichen Mittag noch in der Stadt. Hänge bei Pizza, Kaffee, Croissant und Eis ab. Das laufen geht eigentlich ganz passabel. Hmm doch zu früh das Ticket gebucht? - Ach ja, ich hatte, bevor ich los bin, noch eine Ibu eingeworfen. Sie scheint gerade zu wirken. Zurück auf dem Campingplatz merke ich das Stechen wieder deutlich. Es war doch eine gute Entscheidung, dass ich morgen nach Hause fahre. Die Sehne ist aktuell noch nicht ganz durch bzw. ruiniert und mit ein wenig Pause zu Hause kann ich hoffentlich wieder in ein bis zwei Wochen auf dem Trail sein. Ich ärgere mich, dass ich mich die letzten Tage nicht gezügelt hatte und so schnell und viel gelaufen bin ... Ich verbringe die Zeit mit dem stöbern im Internet und vor allem mit dem Lesen von @cozy seinem Reisebericht. Da fällt mir ein, dass ich ja noch schauen muss, wann der Bus morgen abfährt. Das hatte ich zwar schon heute morgen gemacht, aber ich habe es schon wieder vergessen. Okay, das passt. Ich laufe zurück zu dem Baum, unter dem ich lag. Verdammt, wann fuhr er gleich noch einmal? Acht Uhr irgendwas - hmmm. Ich wieder hin zur Haltestelle, schreibe mir diesmal aber die Zeit auf Oh Mann, der Kopf braucht glaub auch mal ne Pause Am Abend kommt noch @derray und seine Freundin mit Hund vorbei. Sie bringen mir das Päckchen mit den alten Sachen, was sie netterweise für mich nach Hause schicken wollten, und Erdbeeren vorbei. Wir drehen eine kleine Runde mit dem Hund, aber schon nach ca. 200m macht das Bein schlapp.
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@cozy super vielen lieben Dank, werde ich auch mal probieren und meine Pause hier auf dem Campingplatz etwas verlängern.
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Was hattest du für eine Bandage? Für das Fußgelenk? So eine Socke oder selbst gewickelt? Dann fahre ich nachher gleich noch einmal in die Stadt zur Apotheke und hole mir die Sachen.
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Ach, alles Ausreden für so eine Tour ist man nie zu alt. Man muss ja nicht 50km am Tag reißen (man sieht ja wohin das führt). 15 tun es auch, dauert halt ein wenig länger. Mit dem Alter hat man ja auch mehr Zeit und die Ruhe weg.
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21. Tag Ich schlafe heute lange, ich hatte mir mit Absicht keinen Wecker gestellt. Ich werde erst durch Holzfallarbeiten im Tal gegen 9 Uhr geweckt. Ich hätte aber locker noch ein paar Stunden liegen können... Die Sehne am Schienbein ist noch ziemlich steif. Ich dehne mich und will es heute ruhig angehen lassen. Da ich gestern vor lauter essen das Trinken vergessen hatte (bzw. ich wollte den Bauch nicht unnötigerweise mit Wasser füllen, wenn es andere Leckereien gibt ), trank ich am Abend und heute Morgen ziemlich viel. Deshalb steige ich beim nächsten Dorf ab. Da gibt es einen kleinen Campingplatz, wo ich mein Wasser auffüllen will. Dort angekommen habe ich bereits wieder ein sehr unangenehmes Stechen im Schienbein und fühl mich im Kopf noch ziemlich knorke. Kurzer Hand beschließe ich hier einen Pausentag einzulegen. Die Chefin düst gerade mit dem Rasenmähtraktor über den Campingplatz. Ich frage sie ob sie ein schnuckliges Plätzchen für mich hat. Sie deutet auf eine schöne Ecke und meint, dass sie die Ecke schnell noch mäht, dann könne ich da aufbauen. Super! Ich drehe mich um und gehe zur nächsten Bank. Da ruft sie plötzlich hinterher "Ach ja, haben sie einen negativen Coronatest?" Ach shit, stimmt, da war ja noch was - Corona .... Oki, dann halt nicht, ich kann ja auch so Pause machen und irgendwo abgammeln, dazu brauche ich ja den Campingplatz nicht. Anderseits hatte ich es gestern nicht geschafft alle meine mails und Telefonate abzuarbeiten. Hier hätte ich Strom. Na ja, ich frühstücke erst einmal den leckeren Kuchen. Ich ziehe durchs Dorf und komme an einer Bushaltestelle vorbei. Hmm, wo der wohl hin fährt? H-B-M Busbahnhof - Hmm, was ist H-B-M? Im Wartehäuschen ist eine kleine Karte. Äh Horn irgendwas. Hmm, sieht nach einer Kleinstadt aus. Da gibt's bestimmt ein Testzentrum. Wann geht der nächste Bus? In einer Stunde. Ich rufe noch schnell an der Nummer auf dem Fahrplan an, um sicher zu gehen, dass Nachmittag bzw am Abend auch wieder ein Bus zurück fährt. Ja tut es. Eine Stunde fünfzehn später bin ich in Horn Dings. Dort spüre ich das Testzentrum auf. Es hat gerade Mittagspause bis 15 Uhr Ich mache einen Termin für 15Uhr. In der Zwischenzeit hole ich etwas Bargeld und ne kleine Pizza als Snack. Joa, ist mir zu Deutsch, sprich zu dick belegt und zu viel Käse. Immerhin Mozzarella und der Teig ist auch okay. Danach noch ein Eis und schon ist es 15 Uhr. 15:15Uhr habe ich mein Ergebnis und 15:30 Uhr sitze ich schon wieder im Bus. Das bisschen hin und her in Horn hatte meine Beine ziemlich gefordert. Ich kann vor Schmerzen kaum noch laufen. Es war glaub eine gute Entscheidung auf dem Campingplatz zu bleiben und ne Pause einzulegen. Ich wollte erst für eine Nacht buchen, aber die Chefin meinte so mütterlich mit ihrem osteuropäischen Akzent "zwei sind besser für deine Beine", so dass ich dem nicht widersprach. Sie besorgte mir noch ein paar Stöcke (für's Tarp) und wollte mir sogar noch ein Klappbett aufschwatzen ("Mit kranken Beinen liegt man nicht auf dem Boden ..."). Letzteres konnte ich ihr gerade so noch ausreden. Ich werfe noch einmal einen Blick auf meine Beine. Hmm, die Fussgelenke sind geschwollen und gerötet. Das hatte ich schon Mal. Auch dieses Jucken und die Pusteln sind wieder da. Immer wenn ich was mit der Sehne habe. Ich recherchiere ein wenig und komme auf die Lösung: es ist eine allergische Reaktion auf die Arnika Salbe. Verdammt, denn die hatte ganz gut gewirkt. Es wird geraten in dem Fall die Salbe nicht mehr zu nehmen. Stattdessen werfe ich eine Ibu ein, die wirkt ja auch entzündungshemmend. Da es in dem Dorf keinen Empfang gibt, muss ich ca. einen Kilometer laufen, bis ich ein paar Balken habe. Ich rufe daheim an. Auf dem Rückweg fühlt es sich an, als würde bei jedem auftreten jemand mit dem Messer ins Schienbein stechen. Das andere tut mittlerweile auch weh. Ich hoffe, dass morgen ein Wunder geschieht und ich am Mittwoch wieder auf dem Trail bin ...
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Das ist eine maßlose Übertreibung, wie ich es in meinen Beschreibungen niiiiiie tun würde. Es fehlte lediglich etwas Würze. Cashewsoße-Kichererbsen-Brokkoli-Nudeln, also wenn das nicht lecker ist *jammy*
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Genau, deshalb hatten wir ja meinen selbst verlängert. Nur war die Stoffauswahl nicht optimal, der war zu leicht bzw nicht so steif wie das Ponchomaterial.
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20. Tag Woohoo! Ich freu mich wie Bolle. Heute gibt es Trail Magic im Doppelpack. Zusammen mit @derraygehen wir zu ihm nach Hause. Zuvor hole ich aber noch mein zweites Trail Magic ab: Was wird wohl drin sein? Neugieriges unboxing: Neue eingetragene Schuhe, eine selbst genähte Smartphone-Tasche von meiner Freundin, eine nette Nachricht, unsere letzten Dörrbananen, Schokolade, meine Wanderhose (bin schon gespannt, ob ich jetzt endlich rein passen) und ein paar weitere Kleinigkeiten. Die Alten Schuhe haben es echt hinter sich. Die erste Tour damit war damals mit @questor ins Val Grande. Die Schuhe und die alte Hose landen im Müll. Der alte Poncho und der e-reader gehen wieder mit dem Päckchen zurück nach Hause. Damit sinkt mein Basisgewicht auf 2,8kg Wohoo! Als nächstes Dusche ich gefühlt eine halbe Stunde. Ich habe echt Mühe meine Füsse sauber zu bekommen. Anschließend gibt es lecker Frühstück, was ins reichliche Mittag mit anschließendem Kuchen und reichlichem Abendbrot fließend überging. Ich weiß nicht, ob ich jemals schon so viel gegessen habe. Wenn ich es nicht genau wüsste, dass die beiden Veganer sind, würde ich denken, dass sie mich mästen und schlachten wollen. Am Vormittag passte ich noch gut in die Wanderhose, aber Abend war sie am Bauch schon wieder zu klein Davon habe ich zwei verdrückt und zwei weitere habe ich im Rucksack fürs Frühstück morgen. Mhmmmmm. Während ich mich wie ein Fürst bedienen lasse, wird auch noch meine Kleidung gewaschen. Und als Krönung wird mir sogar die Trailmähne abrasiert Hier lässt es sich aushalten! Um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich endlich verschwinde, werde ich noch zurück zum Trail gefahren. Nach kurzem Aufstieg bin ich in 5 min wieder auf dem Trail. Bei der kurzen Strecke bemerke ich sofort wieder, was mich eigentlich alles an den Schuhen stört In erster Linie gerade dass sie mir die Socken ausziehen. Da ich heute eh bemerkt habe, dass sie bereits durchgelaufen sind (neue Darn Tough socks, allerdings dünne quasi Füßlinge und nicht die normalen meist grauen dicken Socken), schaue ich mal, dass ich demnächst neue kaufe. @derray Ich danke euch herzlichst für die fürstliche Bewirtung!!! Da heute ja quasi 3 Wochen rum sind hier ein paar Statistiken: In 19 Tagen rund 625km vom geplanten Track gelaufen Dabei ca. 6 Höhenkilometer hoch und runter, dabei das meist ab Hitzacker (davor war es komplett flach) 5 Gläser Erdnusmus 7 Eis
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19. Tag Am morgen gehe ich nach Detmold. Bin etwas spät dran. Suche die Touriinfo, die hat aber am Wochenende geschlossen. Really?!?! Etwas planlos irre ich durch die Stadt auf der Suche nach Einkaufsmöglichkeit, Frühstücksmöglichkeit und Steckdose (brauche dringend Strom). Bei einem Bäcker darf ich meine Geräte aufladen. Ich warte 30min vor dem Geschäft. Dann ziehe ich mit Käsebrötchen, Schokocroissant und Kaffee in einen Park und frühstücke da. Detmold ist nett, scheinbar nicht so versnobt wie Hameln. Die Fußgängerzone ist schon Rappel voll und ich breche auf. Ich habe zu viel Zeit hier vertrödelt. Ich lege einen ordentlichen Schritt zu. Es geht zum Hermannsdenkmal, mein erstes Highlight dieser Tour. Das steht schon so lange auf meiner Todo Liste. Dementsprechend ist die Vorfreude groß. Oben angekommen gönn ich mir ein Eis und gehe zur Statur: Joa, nett. Den Aufstieg schenke ich mir, da ich 30 min hätte warten müssen. Insgesamt finde ich es etwas öde. Ich hatte mir auch viel mehr Infotafeln vorgestellt, aber es gab sogut wie nix. Also musste Wikipedia herhalten. Ich bin trotzdem Happy, endlich wieder eine Sache von meiner Liste weg. Es geht weiter auf dem Höhenweg, der ist aber so na ja. Vor allem wieder sehr viel Matsch. An meinem Pausenplatz finde ich diese geile Tafel: Rätsel: "dschjürähkickkick" Na, welcher Vogel ist das? Bei den Externsteinen: Ein kurzes Stück hinter den Steinen sehen ich schon von weitem zwei auffällige Mädels mit fettem Rucksack, mehreren Beuteln und Taschen und Schlafsack. Bildlich sind sie ein Ebenbild von Ghettomädels, Zentimeterlange aufgeklebte Wimpern, Nägel wie Waffen, entsprechender Slang usw. Die eine kommt plötzlich auf mich zugestürmt und sagt, "ejh, du siehst so aus als du dich auskennst und auch draußen schläfst." "Äh, ja." "Du sag mal, wie ist denn das mit dem Zelten und Campingplätzen hier?" "Campingplätze keine Ahnung ..." "Wo schläfst du denn?" "Da bis wohin mich meine Beine tragen." "haste ein paar Tipps für uns" Ich gebe ihnen ein paar Tipps zur Lagerplatzwahl und d Verhalten beim wild campen. "Und alle habe und gesagt, dass wir die ganze Nacht über ein Feuer wegen der Tiere machen sollen ..." Ich fassungslos. Ich rede ihnen das mit dem Feuer aus (hoffentlich), erkläre die Gefahren und Konsequenzen. Beruhige sie aber auch hinsichtlich der Tiere und gebe ihnen einige Tipps. Sie schnappen sich freudig ihre Sachen und stürmen ins Dickicht. Hmmm, haben die mir nicht zugehört? Erst wenn der Leute weg sind und es dämmert ... Ich ziehe weiter und frage mich noch lange, ob das eben real war oder nicht. Nach den Existenzsteinen wird der Weg wunderschön. Umgestürzte Bäume zum drüber klettern und verblockte Wege: Oben gibt einen Aussichtsturm: Ich bin überrascht, wie wenig Leute heute unterwegs waren. Insbesondere in Anbetracht, dass heute Samstag und schönes Wetter ist. Es liegen noch gut 17km vor mir. Ich lege wieder los. Ca 12 km vor dem Ziel schmerzt die Sehne am Schienbein. Ich kann kaum noch laufen. Ich humple zu meinem anvisierten Schlafplatz. Da angekommen Sitz schon jemand auf meinem Platz. Ach Scheisse! Ich laufe verärgert weiter. Moment mal, kanntest du den nicht? Ich zücke mein Telefon "Hey @derray sitzt du da auf meiner Bank?!" "Kann sein." Ich zurück. Tatsächlich, @derray wartet hier mit leckeren Nudeln zum Abendessen auf mich. Unweit der Bank schlagen wir unser Nachtlager auf. Ich hatte ihn gar nicht erwartet, freue mich umso mehr dass er auch hier schläft. In der Nacht vertreibt er sogar todesmutig eine Horde Wildschweine, damit ich eine ruhige Nacht habe (habe von der Aktion in der Tat wenig mitbekommen).
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18. Tag Ich war letzte Nacht noch nicht ganz eingeschlafen, da hörte ich Knacken und Krachen im Wald. Für ein Reh war es zu unbeholfen. Ein Menschen? *Grunz* *Grunz* Wohoo, mein erstes Wildschwein, dass mich jemals beim übernachten besucht. Ich klaptsche zweimal in die Hände und rufe ihn zu, dass ich hier heute schlafe es sich nen anderen Platz suchen soll. Und schon sauste es wie auf Kommando krachend davon. Die Nacht war wieder eisig. Ich musste die Isomatte halbieren und die Füsse anwinkeln, damit sie mit auf der oberen Hälfte lagen. Ich hoffe, dass es bald etwas wärmer wird. Tolle Landschaft liegt vor mir: Im nächsten Dorf will ich am Friedhof Wasser holen, aber da gibt es nur Regenwasser. Als ich den Friedhof verlasse, kommt der örtliche Jäger vorgefahren. Wir unterhalten uns eine ganze Weile ganz nett. Er meint noch, ich solle im Dorf einfach irgendwo an der Tür klopfen wegen Wasser. Am ersten Haus höre ich stimmen und gehe auf den Hof. Es unterhalten sich zwei Männer, einer sitzt im Auto, der andere steht daneben. Als ich mich nähere höre ich bereits einen merkwürdigen Akzent. Der Hausbewohner spricht normal, ich bin erleichtert. Er holt mir bereitwillig wasserrund sagt zum Autofahrer "Pass auf dass er nicht wegrennt" Daraufhin der Autofahrer "nighejridsndjsjssjf djdjdbhdshhfjfdj Hammer dhhfhjd 6kg shdjjb rjrjebdn Chef djdjdjdkdnnda der große Hammer fjdjfjdj 10 kg hdjdjf djfjsjjd djjdhffjnbjfdjfj fjfj djffjj haha fjfjfjkdnffn schlag zu djfksjdjdnd djsj Kajak hahahahahah djfjdjffjsjsjs Schienbein dhdhhhddhh alle Nationalfarben djdjdfbs hahahaha fjdjfjdj feneocnd ...." Ehrlich ich habe nicht verstanden was er von mir wollte. Da er hin und wieder Mal was von Hammer erzählte, denke ich mir, dass er mir eins überhaut wenn ich abhaue und er seinem Chef schon Mal mit nem 10kg das Schienbein kaputt gehauen hat oder so ähnlich. Ich bin erleichtert als mein Wasser kommt. Frisch gezapftes Grundwasser. Ich bedanke mich herzlich und suche mir ein schönes Pausenplätzchen: Nach der Pause komme ich an einem Aussichtsturm vorbei und er ist sogar offen. Ein Blick in beide Richtungen: Auf dem Einhornhof Hölle ich mir Einhornwasser: Es geht weiter zum Steinberg, wo Mal eine Raketenabschussbasis stand. Der Weg dahin ist traurig. So weit das Auge reichen kann abgeholzte Wälder. Das Ausmaß ist auf dem Foto leider nicht im geringsten erkennbar (da hinten wurden dutzende Fussballfelder grosse Flächen weggemacht). Und es wird noch mehr: Auf dem Steinberg treffe ich eine pensionierte Journalistin, die gerade ein Buch über ihre Familiengeschichte schreibt. Wir gehen Stück zusammen. Sie legt einen ordentlichen Schritt vor. Ich komme kaum hinterher, will es mir aber nicht anmerken lassen. Langsam glaube ich, dass sie nur wegen mir so schnell geht, sie scheint langsam außer Atem zu kommen. Ich mache mir langsam Sorgen um sie, immerhin ist sie schon 75. Ich lasse mich langsam allmählich etwas zurückfallen um das Tempo zu drosseln. Sie erzählt mir u.a. dass sie für ihr Leben gern Berufswanderin geworden wäre. Aber soziale und gesellschaftliche "Verpflichtungen" "hinderten" sie damals daran (sprich sie hatte nie die Gelegenheit genutzt und es gemacht, stattdessen nur gearbeitet und für andere Sagewesen). Leidig sagt sie, dass sie jetzt wo sie Zeit hätte es nicht könne, da sie ihren Mann und ihre Mutter pflegen muss. Nach einiger Zeit trennen sich unsere Wege. Hier noch der Blick vom Steinberg: Mein Weg führt mich nach Legmo. Lemgo, klingt irgendwie italienisch. Italienisch - mhmm Eis... Der Weg führt durch den Wildpark. Wildpark, em ja, ... Es waren Ziegen. Bevor ich es checke grast der Weg jede Ecke des Parks ab Angesichts des tollen Waldes vor Dr Tür Legmos empfinde ich den Park als sinnlos... Es liegen noch 300 bis 400 Höhenmeter vor mir, also nehm ich noch ein Eis zur Stärkung mit. Ich gehe meines Weges, als plötzlich ein Auto aus einer Supermarktausfahrt geschossen kommt und mir wirklich nur um wenige Zentimeter verfehlt. Ich noch geschockt weiterlaufend rast einer auf den Parkplatz und fährt mir beinah über die Füße. Alter, es los mit euch hier!?! Braucht man hier keinen Führerschein? Kurz hinter Legmo fängt es an zu regnen. Ich gehe weiter, sehe eine Schutzhütte, überlege ob ich rein gehe oder weiter laufe. Ich gehe rein. In dem Moment öffnen sich die Pforten und es schüttet wie aus Kübeln. Das nenne ich Timing! Nach dem Regen ist das Licht so schön. Im Wald ist auch tolles Licht: Das war ein anstrengender Tag heute. Wieder super viel Matsch, 1500 akkumulieren Höhenmeter und 45 km. Aber die Beine waren heute gut drauf. Mein Nachtlager ist mangels Alternativen nicht sehr geschützt Nähe des Weges aufgebaut. Als ich bereits im Quilt bin, nähern sich schnaufend zwei Jugendliche. Oh nein, hoffentlich machen die jetzt hier keine Party oder sehen mich. Der eine meint dann " lass Mal eine rauchen und einem trinken nach diesem Anstieg". Das war der einzige sinnvolle Satz, den sie von sich gegeben hatte. Danach gröhlten sie sich nur zusammenhangsloses dummes Zeugs zu. Wie kann man nur so fertig sein. Sie stehen bistmmt eine halbe Stunde da, dann ziehen sie endlich ohne mich bemerkt zu habe weiter.
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17. Tag Die Nacht war ziemlich bescheiden, da die Kälte durch die Isomatte drückte. Dennoch fühle ich mich fit. Als ich losziehen beginnt es zu regnen und die Wege verwandeln sich in reinste Schlammpisten. Da das Profil meiner Schuhe runter ist (die waren nicht neu zu Beginn der Tour und die neuen kamen in Celle nicht an) rutsche ich wie aus Glatteis hin und her. Bergauf geht es eine Schritt hoch und zwei rutsche ich wieder runter. Ich sehe aus wie ein Schwein und muss höllisch aufpassen daß ich mich nicht in den Matsch packe. Nach zwei Stunden finde ich in einem Dorf endlich einen trockenen Unterschlupf in einer Bushaltestelle zum Frühstücken. Jammy, Porridge mit Erdnusmus und Apfelsaft. Der Hammer! Aus dem Apfelsaftkarton falte ich mir eine neue Schüssel. Völlig verschmutzt komme ich in Hameln an. Ich fühle mich wie der Ratenfänger und habe das Gefühl, dass alle nach mir gucken. Joa, Hameln is nett, aber für meinen Geschmack zu kitschig und versnobt: Die Stadt ist ziemlich voll, teilweise sind sogar die Außenbereiche der Restaurants sehr gut belegt, trotz Kälte und Regen. Die Touriinfo ist bereits zu. Da es Arsch-kalt ist, geht's zügig mit nem Snickers statt Eis in der Hand aus der Stadt. Die Weser: Es geht bergauf zu einem Aussichtsturm. Es darf immer nur eine Person/Gruppe hoch. Ich beschließe zu warten. Nach 20min bin ich dran. Als ich oben mich auf das Brusthohe Geländer lehne, steigen mir die Tränen in die Augen, als der stechende Achselgeruch aufsteigt. Und ich dachte es darf wegen Corona nur ein Haushalt/Person da hoch, derweil ist es wegen mir ... Unter einer großen Eiche mit schützendem Blätterdach und Bank drunter lasse ich eine Regenfront passieren und mache Pause: Oh Mann, die Beine sehen ja aus ... Die Aussicht ist sehr schön: Der Weg geht ziemlich doll Zick-zack durch Felder und Wohnsiedlungen. Viel zu spät bemerke ich, dass ich mir den Hin und Her Schmarn hätte sparen können. Ich hätte einfach über ein Stück Straße abkürzen können. Na ja ... Der Weg führt durch einen Golfplatz. Ich habe manchmal Mühe den Weg zu finden. Bald wird mir klar warum. Die Golfspieler mögen wohl keine Wanderer auf ihrem Platz (obwohl der Weg offensichtlich zu sein scheint, da der Golfplatz links und rechts vom Weg eingezäunt ist), da die Wegmarkierungen entfernt wurden: Man musste nur nach abgekratzten und abgeschliffenen Stellen Ausschau halten und schon war man auf dem richtigen Weg. Das schöne Abendlicht, die orangene Schnecke und das saftige grün der Blätter ergaben einen sehr schönen Kontrast, nur leider hat die Kamera es nicht so richtig einfangen können:
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16. Tag Komme heute viel zu spät los. Wohoo, die Hügel komme immer näher: Bräuchte eigentlich Strom, aber zum Laden in Bad Nenndorf ist keine Zeit mehr. Es geht hinauf zum Deister: Alle Aussichtstürme sind gesperrt und ansonsten ist der Weg auch nur mittelmäßig und teilweise ziemlich schlecht markiert. Zudem sind die Wege eine einzige Schlammpampe: Ich sehe aus wie ein Schwein. In Bad Münder gibt es drei Friedhöfe, die ersten beiden sind aber mittlerweile Parks und der dritte (und vermutlich richtige) liegt am anderen Ende der Stadt. Also hole ich Wasser bei Aldi, dazu noch Apfelsaft (brauche eine neue Faltschschüssel) und ein Eis. Als ich unterm Tarp liege und kurz vor dem Einschlafen bin, beginnt vielleicht 10m von mir entfernt ein Reh anzubellen. Es hört und hört einfach auf. Nach einer gefühlten Ewigkeit verschwindet es endlich.
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15. Tag Es geht weiter auf überwiegend Straße. Die arme Stadt Neustadt, keiner möchte ihr Partner sein In der ersten Ortschaft Versuche ich mein Kissen zu reklamieren. Ich hänge ewig in der Warteschleife. Das Gespräch ist unbefriedigend, ich werde an ein Online-Formular verwiesen Dieses auszufüllen kostet mich auch wieder einiges an Zeit. Letztlich hat es mir fast eine Stunde gekostet und ziemlich viel Akku. Die Ortschaften ändern sich zunehmend. Auch die Aufschriften auf den Fachwerkhäusern sind nicht mehr Segen, sondern belanglose Sprüche. Hier passend zum Gasthaus irgendein Bierspruch: In Steinhude gebe ich mein Telefon an der Touriinfo ab, die nur noch eine Stunde geöffnet ist. In der Zwischenzeit kaufe ich ein, unter anderem Magnesium Kombi Power Tabletten. Ich haue mir eine Handvoll davon rein und hoffe, dass es bei meinem Waden hilft, denn die machen langsam schon wieder zu. Am Hafen merke ich, warum das Steinhuder Meer Meer heißt. Es weht hier eine steife Briese wie an der Nordsee: Mit einem Eis auf der Hand geht es weiter. Das kleine Unwetter zieht Gott sei Dank an mir vorbei. Was zur Hölle ist das da hinten? Es sieht so künstlich aus. Wohoo, endlich erste Hügel am Horizont, ich freu mich! WTF? Scheint eher aufgeschüttet zu sein. Weiß jemand was das ist? Kurz vor dem Ziel für heute geht es über einen Elbekanal: Am Schlafplatz angekommen beginnt es plötzlich zu regnen. Ich breite schnell das Tarp aus. WTF?!? Jede, wirklich jede einzelne der sieben Abspannleinen verknotet sich beim öffnen. Das ist zu vor noch nie passiert. Zudem bin ich nicht mal hektisch. Grummel, jetzt verknoten sich die Schnüre der Heringe! Herr Sack nochmal! Was ist heute los! Während dessen gießt es bereits durch das Dichte Blätterdach. Durchnässt schlüpfe ich unters Tarp. Beim Ausräumen des Rucksacks bemerke ich ziemlich viel Blut an der Hand. Na toll, ein kleiner Schnitt im Zeigefinger. Wie und wann ist das denn passiert?! Die halbe Ausrüstung ist jetzt blutverschmiert, na toll was für ein Tagesabschluss.
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14. Tag Heute geht es überwiegend aif geteerten Wegen entlang, was ziemlich ermüdend ist. Hin und wieder schlängelt sich der Weg aber über schmale Pfade durch den Wald: Super, der Bodensee ist auch schon ausgeschildert, da kann es ja nicht mehr weit sein Ups, hier hat wohl jemand vergessen Spargel zu stechen Die Landschaft wird zu nehmend abwechslungsreicher und interessanter als die endlosen Wälder: Ich mache auf einer idyllischen Wiese Rast. Plötzlich bellt mich ein Reh an, welches aus ca. 5m Entfernung aus dem Gebüsch guckt. Ich frage was es will, aber es bellt nur zurück. Ich belle, es bellt hin und her bis ich keine Lust mehr habe. Das Reh macht weiter bis es nach einer gefühlten Ewigkeit endlich bellend zurück in den Wald rennt und aus der Ferne noch ein paar Mal bellt. Kurz darauf kommt eine Familie aus d Unterholz gestolpert und der Mann erkennt mich sofort als Fernwanderer. Ich fühle mich geehrt Er selbst sein den E1 vor Jahren von Flensburg nach Konstanz schon Mal gelaufen. Auf den letzten Kilometern machen meine Waden zu, ich kann kaum noch laufen. Humpelnd mache ich mich auf die Suche nach einem Nachtlager. Dabei werde ich plötzlich von Mücken und Zecken attackiert. Es waren Millionen!!! Ich greife das erste Mal zu Anti-Brum und komme mit dem einreiben kaum hinterher. Komplett zerstochen krieche ich mit dem Kopfnetz in den Quilt.
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Fand die bei dem Chinaponcho besser (die war kleiner). Die vom STS ist mir zu groß bzw mein Kopf zu klein dafür. Es wäre gut, wenn es am Hinterkopf noch eine zugschnur geben würde (zum enger ziehen). Und der Schirm nervt, der hängt immer im Blickfeld. Habe schon überlegt sie abzuschneiden ...
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Nee, ich habe die Schnur mit einer Schlaufe an der Kapuze festgebunden, wenn du verstehst was ich meine. Find ich auch. Es gab letztens wieder ein paar Tage mit Dauerregen, aber da war ich hauptsächlich im Wald und auf Wiesen unterwegs. Und irgendwann sinkt auch die Hemmschwelle
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Das GWC habe ich schon vor Jahren wegen chronischer Nichtnutzung verkauft. Ist sicherlich der bessere Poncho, finde aber ein Rechtecktarp besser. Zumal ich für das GWC ja noch ne Carbonstange mitnehmen müsste und ja, es ist viel schwerer und das Packmass ist deutlich größer Und es ist mir viel zu teuer, dafür dass ich es nach der Tour vielleicht nicht mehr nutze.
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Ja, jetzt gehe ich den E1 bis zum Bodensee und da dann den E4 weiter.
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13. Tag Der Tag beginnt sonnig: Es sind viele Leute mit ihren Hunden unterwegs. Diese lösen sich später mit den Tagestouristen ab. Die Parkplätze füllen sich rasch. Oh Mann, wird das heute voll hier. Aber letztlich war das Gegenteil der Fall. Ich traf glaube keinen Wanderer, nur einige Mountainbiker und vor allem SUVs die im Schritttempo die Wege entlang schlichen (besser als zu schnell) und deren Fahrer sich tierisch freuen, dass sich das 60000 Euro Geländewagenupgrade dafür gelohnt hat ... Whoo, hier treffe ich das erste Mal auf den E1: Und hier gibt's Eis um die Ecke. Mhmm, Eiiiis. Leider fand ich aber nix Ich freue mich heute den ganzen Tag, denn ich will mir in Celle ein Zimmerchen mieten und eins, zwei Tage Pause machen. Die Beine schreien förmlich danach. Nach unzähligen Telefonaten die Enttäuschung. Die günstigsten Zimmer sind alle weg oder wegen Corona geschlossen und 75 Euro plus pro Nacht ist mir viel zu teuer. Und dabei hatte ich mir die ganze Zeit ausgemalt, wie schön es sein wird 2 Tage nur im Bett zu liegen ... Na ja, dann halt nicht. Kurz vor Celle gehe ich den Heidschnuckenweg weiter, da ich mir an dessen Route ein Päckchen schicken lassen hab. In Celle Hehlen schaue ich in der App wo die Packstation ist. FUCK!!! Die ist am E1 in Celle! Ich hatte mich vertan Die Beine sind bereits völlig im Arsch, die letzten Tag überwiegend Straße gelaufen, öde Heide, scheiß kalt, Regen, kein Zimmer, keine Pause, mein Trail-Paket von zu Hause kam nicht in Celle an - und ich denk nur *Klick* Okay, erstmal Pause und was essen. Ich resete mich und nehme die Situation wie sie ist. Für heute heißt das noch weitere 15 km und dabei haben die Füsse heute schon 35 km auf dem Tacho Ich gehe nach Celle und hole mein Päckchen ab. Nicht die erwartete Trail Magic von zu Hause, aber auch nicht schlecht: Es ist ein neues Ponchotarp! Diesmal von STS: Die Tarpfunktion ist schon mal superumd vor allem ist die Kapuze dicht, nicht wie bei dem anderen. Allerdings ist das alte rund 10cm länger, scheinen wohl 275cm zu sein. Und das die beim STS fehlen bemerkt man deutlich. Allerdings ist die Länge noch völlig ausreichend für mich. Die Farbe ist - na ja. Vermutlich lief das so bei der Besprechung ungefähr so ab: Designer: "Lass uns ne knallige Farbe nehmen. Wie wäre es mit blau und pink? Für Mann und Frau." Entwickler erschrocken:" Nee , das ist ja viel zu auffällig" Designer: "Ist doch super!" Entwickler: " Aber im Wald ..." Designer erschrocken: "Wer legt sich denn mit ner Plane in den Wald? Wenn die Bären kommen ..." ... Designer irgendwann: "Ich hab's: Lemon Grün!" Marketingtyp:" Find ich super! Lemon ist so fresh und fesch wie unsere Marke und unsere jungen Kunden." Schlipsträger applaudiert ...
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12. Tag Weiter geht es auf dem Schöpfungsweg. Cool, ist bestimmt sowas wie in Kyritz, diese Tafel über Evolution. Schnell bemerkte ich meinen Fehler: Schöpfungsleere != Evolutionstheorie. Schützenvereine scheinen ja hier hoch im Kurs zu stehen, in allen Dörfern werden stolz die GGewinnerscheiben mit Jahreszahl ans Haus geheftet. Es gibt aber auch Scheiben für Weinkönigin, dies und das. Ab Vormittag beginnt es zu regnen und es soll erst wieder am Abend aufhören. Dementsprechend frisch ist es. Der Weg ist na ja, hauptsächlich Straße oder geteerte Forstwege. Als ich Richtung Dübelheide gehe sehe ich am Wald schon viele Schilder stehen und einen Zaun. Oje, hoffentlich ist ist hier nicht gesperrt. Die Schilder weisen daraufhin, dass man einen Schießplatz betritt und nicht die markierten Wege verlassen soll. Etwas verunsichert ziehe ich los. In der Ferne wird kräftig geballert. Na hoffentlich hat keiner vergessen das Tor zu schließen ... Nach einigen Kilometern komme ich zu einer Freifläche. Halleluja, da hat ja der örtliche Schützenverein ordentlich Spaß gehabt (man sieht es auf dem Foto schlecht, die ganze Fläche ist völlig übersät mit Kratern und zudem abgebrannt): Am anderen Ende der zerbombten Freifläche sehe ich schon von weitem jemanden sitzen. Es sieht wie ein Soldat aus, der in einem getarnten Unterstand sitzt. Ach Scheiße, hoffentlich ist da hinten nicht gesperrt und ich muss die 4 km wieder zurück Als ich den Soldaten erreiche, sehe ich dass, es zwei Vogelbeobachter sind :D. Ich bin erleichtert. Auch die geschlossene Schranke weiter vorn gilt nicht mir, sondern einem anderen Weg. Ich bin ein wenig erleichtert, als ich nach 6km das Ende des Schießplatzes erreiche. Auf der anderen Seite befindet sich die Südheide beim Faßberg. Trotz des schlechten Wetters sind relativ viele Menschen hier unterwegs. Der Parkplatz ist voll mit Campern. Hier treffe ich auf den Heidschnuckenweg, halte mich aber nicht immer an ihn.
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Optimal ist das Netz mit, gerade im Sommer ist es sehr warm darunter. Bisher hat es aber immer gereicht. Meist verschwinden ja die Mücken in der Nacht. Falls sie zu aggressiv sind und durch das Netz stechen, dann greif ich zu Anti-Brum. PS: Du könntest ja mal versuchen Kabelbinder in das Netz zu integrieren, so dass der Kabelbinder das Netz vom Kopf fern hält. Oder du hängst dir ein Netz ans Tarp, was deinen Kopf und Oberkörper bedeckt.
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11. Tag Blick aus dem Tarp: Der Wald scheint riesig zu sein. Zudem ist er durchzogen mit unzähligen Wegen, wovon nur die Hälfte auf der Karte sind. Es ist ein reinsten Labyrinth. Trotz GPS vertue ich mich regelmäßig. Bei so viel Verlauferei gibt's erst mal Frühstück. Hab sogar noch ne Banane, mhmm: Oki, ich hätte es auch Instagram-freundlich präsentieren können (mit den Bananenscheiben und Nüssen hübsch dekoriert). Nein, stattdessen habe ich alles bereits Berserker-mäßig vermengt. Auch wenn's vielleicht nicht so aussieht: Lecker!! Als ich den Waldrand erreiche und das nächste Dorf erblicke atme ich tief durch und bin erleichtert das Labyrinth endlich hinter mir gelassen zu haben. Irgendein Elbekanal: Ein Gewitter zieht auf. Ich erreiche gerade rechtzeitig noch ein Schutzhütte, wo bereits ein Radfahrer und ein Wanderpärchen abwettern. Das Pärchen fragt mich nach einer Weile, ob ich Fernwanderer sei. Ich bin überrascht, sehe ich schon abgeranzt aus? Ich fühle mich irgendwie geehrt, obwohl ich ja noch gar nicht so richtig fern gewandert bin. Angehender Fernwanderer währe wohl der richtige Titel ... Ich habe noch keine richtige Strategie gefunden, wie man den Leuten die Route/das Projekt richtig erklärt. Habe ich vor der Reise jemand gesagt, dass ich zuerst Richtung Hamburg gehe, dann haben an dieser Stelle die meisten schon abgeschaltet, weil es wahrscheinlich für sie unvorstellbar ist das zu laufen. Unterwegs hatte ich es auch Mal mit "Berlin!" als Antwort auf die Frage nach meinem Weg geantwortet. Da hat man es aber immer gleich rattern sehen. Zum einen wie kommt man von hier aus nach Berlin und hey, kommt er nicht aus der Berliner Richtung? Ich ergänzte dann dass es eine große Runde über die Alpen sei, aber das war ihnen dann alles zu konfus. Zuletzt klappte immer gut die nächst größere Station zu nennen und wenn es sich ergab dann noch den Teil mit den Alpen. Wobei hier manche schon nicht drauf klar gekommen sind, dass ich aus Berlin gelaufen bin. Das erinnert mich an einen Reisebericht über eine Weltumrundung mit dem Rad. Der Typ wurde, als er noch in Deutschland unterwegs war, auch ein paar Mal quasi ausgelacht unter dem Motto "Haha, ja klar Weltumrundung. Da biste aber noch nicht weit gekommen ..." Während das Gewitter noch tobt, gibt es erstmal Mittag. Hab sogar noch ne Dose Bohnen im Rucksack gefunden, die schleppe ich schon seit Wittenberge mit mir rum ... Danach geht's weiter durch Wälder und über Wiesen. Das Glück scheint auf meiner Seite zu sein. Zweimal, als ich ein Waldstück betrat fing es an zu schütten und als ich raus war, war es bereits wieder vorbei. So kann es immer bleiben. Ach ja, hätte ja beinah vergessen mein größtes Abenteuer von heute zu erzählen. Es stand mir eine Bundesstraßenüberquerung (zweispurig mit beidseitigem Standstreifen) bevor. Schon von weitem hatte ich die lückenlosen Kolonnen an Fahrzeugen gesehen und mich gefragt, wie ich da rüber kommen soll. An der Übergangsstelle habe ich locker 10 min auf eine Gelegenheit gewartet, aber es kam nix. Auto an Auto. Ich beschließe die Blechkarawane zu fotografieren. Kaum das Telefon gezückt beginnt ein Hupkonzert. Ich erschrocken das Telefon wieder runter und verpasse bei dieser Aktion meine Chance die Straße zu queren. Mist! Nach etwa weiteren 5 min die Chance. Von links ein Lkw und von rechts ein Lkw. Das schaffe ich setze zu spurt an, bin auf der Straße, sehe das jeweils beim Linken als auch beim rechten Lkw ein Auto zum überholen. Und ich mittendrin. Ich Hupkonzert ertönt, die LKWs weichen auf die Standstreifen aus, was meinen weg verlängert. Ich renne mein Leben, die Fanfare des rechten Lkws dröhnt im Ohr und ein schneidender Luftzug zieht mir durch den Nacken. Puh, ich glaube ich hab's überlebt .... Aber was zur Hölle war das??? Sind die irre!?!?? Und da fragen die Leute einen immer, huhu so alleine Wald, was da so alles passieren kann ... Was machste wenn ein Bär kommt ... Echt, ein Bär wäre ein Witz gegen diese Straßenquerung gewesen. Die größten Gefahren sind immer noch die in der Zivilisation Ich brauche noch einige Kilometer mich von diesem Schrecken zu erholen.