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Ultraleicht Trekking

PossumSedNolo

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Alle erstellten Inhalte von PossumSedNolo

  1. Super, das TFA ist bestellt und der Bereich bis minus 30 °C reicht mir. Dankeschön!! Roland
  2. Hallo alle zusammen, kennt ihr auch das Problem, dass ihr gerne für eure Lernkurve der nächtlichen, wärmenden Bekleidung (inkl. Quilt, Schlafsach, VBL, usw.) wissen möchtet, wie kalt es in der Nacht "war"? Ein Blick auf ein Thermometer zeigt euch zwar wie kalt es gerade ist, aber viel interessanter ist es doch zu wissen, bei welcher Temperatur man nachts mit welcher Ausrüstung schön warm durchgeschlafen hat, oder? Das macht dann die Entscheidung, was für wen funktioniert, viel einfacher. Deshalb meine Frage: Welches Thermometer mit Schleppzeiger (Min-Max) benutzt ihr? Roland
  3. @stewee: Wenn du die Versandkosten übernimmst, sende ich dir das Overcover zu Testzwecken für einen Urlaub zu oder du holst es in Berlin ab. Schöne Grüße, Roland Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
  4. Hallo fdm, ich versuche ein wenig Übersicht zu geben: Ich habe eine "Arbeitskleidung" tagsüber an, die verschwitzt und dreckig wird. Abends kommt nach dem waschen die saubere Kleidung an, die ich auch in der Nacht trage. Zu den Fragen: 1: Auf die Wärmejacke oder die Daunenjacke (gleiche Funktion) hätte ich verzichten können, denn eine Jacke hätte gereicht. Ich habe nur deshalb zwei mitgenommen, um tagsüber evtl. die Kunststoff-Wärmejacke vollzuschwitzen und Abends/Nachts die Daunenjacke zum Schlafen anzuziehen. Auf das T-Shirt oder das Longsleeve hätte ich weder noch verzichten können, da ich Abends vom "nassen" T-Shirt in das trockene Longsleeve geschlüpft bin. Funktioniert super für mich. 2: Die Wärmehose war absolut ausreichend und hat mir während kurzer (zu Versuchszwecken) angezognener Etappen viel zu viel Wärme produziert. Also ja, Abends im Lager und in der Nacht perfekt und ein sehr effizientes Kleidungsstück=Wärmemenge/Kleidungsgewicht. Ich muss zu diesen Ausführungen sagen, dass ich mich extrem gewundert habe, wie kalt ich hier in Berlin nach meiner Rückkehr 0°C empfunden habe im Vergleich zu Schweden, wo nachweislich die Seen über Nacht zufroren. In Schweden gab es fast keinen Wind und der macht einen enormen (!) Unterschied. Also wenn ich bei der Tour Wind oder Regen/Schnee gehabt hätte, hätte meine Kleiderwahl deutlich wärmer ausfallen müssen! Trekkingjacke: Ja, die hatte ich für Regen eingeplant und nie gebraucht. Ich hatte für das o. a. Konzept deswegen auch das Windshirt für die Daunenjacke mit, da die (evtl. nasse) Trekkingjacke ja nicht über die Daunenjacke gezogen werden soll. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, ansonsten einfach fragen. Bis dann, Roland PS: Ich plane schon eine Winter-Trekking-Tour und hoffe da auf rege Unterstützung durch das Forum, denn das wird eine ganz andere Hausnummer. Ich freu mich schon...
  5. Hallo alle zusammen, Brian Green hatte mal eine schöne Möglichkeit kleinste Creme-Mengen zu verpacken: http://briangreen.net/2011/07/diy-singl ... packs.html Ich habe es auch schon Damen mit einer "Notfallpille" zusammengebaut. So kann man eine einzelne Tablette einfacher wiederfinden und hygienischer in eine Handtasche schmeißen. Roland
  6. Hallo Jürgen, ich laufe immer mit zwei Sets an Kleidung. Das eine ist die Arbeitskleidung, die Abends feucht ist und müffelt. Diese wird dann aufgehängt und ich ziehe aus einem Packsack die "guten Sachen" an, wenn ich mich gewaschen habe. Morgens dann wieder zurück. Der leere Packsack beinhaltet über Nacht übrige Kleidung und dient als Kopfkissen. In den Topf kommt immer irgendein Stück Stoff wie ein Moskitonetz, das Handtuch oder ein Stofftaschentuch. Dann klappert nichts. Das ganze kommt dann in einen zu kleinen Netzbeutel, der Spannung auf den Deckel gibt und so die Teile am klappern hindert. Roland
  7. Hallo alle zusammen, ich habe nun die Reise erfolgreich gemeistert und einen kleinen Tourbericht geschrieben. Zunächst einmal vielen Dank für eure wertvollen Tipps, die ich auch teilweise berücksichtigt habe. Gerne kommentiere ich eure Hinweise und schreibe etwas zu den Dingen, die toll funktioniert haben, wertlos oder unnütz waren. Dies war die ursprüngliche Packliste (sorry, dass der Link oben nicht mehr geht, das hier ist der neue) und diese hier war das, was ich tatsächlich mitgenommen habe. Zu euren Ausrüstungskommentaren: - Zeckenzieher und Moskitonetz: entfernt, ich hattet recht, nicht im Winter. - Daunenjacke: Im Camp in Verbindung mit dem Windshirt, denn die Trekkingjacke und die erste Schicht ist Abends feucht. - Blasenpflaster: Habe ich tatsächlich gebraucht und war froh, die Compeed mitgenommen zu haben. Das Leukoplast hilft mir nur wenn es eine Reibestelle gibt. - Kortison-Salbe: Manchmal reißen die Nagelbetten ein oder es entzündet sich eine Blase, dann sind das die besten 5 g ever! (Da bin ich zwar ein Mädchen, aber es ist ja Urlaub) - Buff anstelle Handtuch: Gute Idee, aber wie bekommst du den wieder trocken? (War im Endeffekt dann meine Mütze, denn die Daunenmütze war tats. zu warm. - Taschentücher: Ja, ich werde zukünftig auf ca. 1/d reduzieren. - Gamaschen: Obwohl leicht waren diese ein Reinfall. Wenn zu spät angezogen: Beine nass. Wenn rechtzeitig angezogen: Beine nass, weil die Feuchtigkeit nicht wegkann. Grrr. - Windshirt war als Nässe-/Regenschutz für die Daunenjacke gedacht, denn die Trekkingjacke ist Abends nass (innen), wenn ich sie getragen hätte. Ich bin faktisch nur mit Fleecepulli und Merinoshirt gelaufen. - Dünne Wandersocken: Perfekt! Ja, ich bin ca. 5-mal eingebrochen und hatte nasse Füße, diese wurden aber wegen der dünnen Socken sofort wieder trocken. Aber was ich zukünftig benötige sind warme Hüttenschuhe für die Hängematte, denn da reichten die dünnen Dinger nicht mehr. - Netzbeutel für Nahrung: Ja, kann man weglassen ist reiner Luxusartikel für die Ordnung, aber ich nehme den leeren Rucksack in die Hängematte unter die Beine, da ist es gut, wenn der Inhalt nicht lose unter die Hängematte gelegt werden muss. - Mittagessen: Ja, die Zeit war echt knapp. Ich konnte faktisch nur 7,5 h laufen und dann auch noch Pause machen. Da war wenig Zeit zum kochen. - Steripen: weggelassen s. Reisebericht - Schwebstofffilter: Weggelassen, denn das Wasser hatte zwar Schwebstoffe, aber jeder O-Saft hat mehr... - Gas: Ich hatte dann doch 2x230 g mitgenommen und mehr als 130 g zuviel dabei gehabt. Also hätten 230 g + 100 g gericht, dann hätte ich aber keinen Notfallpuffer gehabt. - Der Tip mit dem tragbaren Daunenschlafsack lasse ich mir mal durch den Kopf gehen, denn die Hängematte war grenzwertig warm von unten bei diesen Temperaturen. Ich würde zukünftig auf einen Underquilt bauen und diese gibt es auch in anziehbar. - Essen: Ich hatte gedacht unterkalorisch unterwegs zu sein, doch es kam erstaunlicherweise exakt hin und ich habe nie gehungert, noch gefroren. Erstaunlich, aber ich bin mit 2800 kcal/d ausgekommen. Meine Waage zu Hause bewies es dann zusätzlich. Meine Ausrüstungskommentare: - Leukoplast hätten ruhig 100 cm statt 30 cm sein können - Hammock Overcover: Hier war es unnötig, denn von oben war es auch ohne warm genug. - Heringe: Meine kleinen 2,3 g-Heringe sind quatsch für das Tarp, denn daran zeiht der Wind so extrem, dass ich leider 2 verloren habe. Also in Zukunft: leichte, stabile, große Heringe. - Windschutz von SOTO: Der war zu klein. Ich benötige entweder zusätzlich einen großen oder nur einen großen. - Tee: schon wieder zu wenig mitgenommen. Vier Beutel pro Tag müssen sein! - Meine selbstgebauten Trail-Mixe (ohne Nüsse, weil ich die nicht mag) waren sehr erfolgreich, wenn sie nicht salzig waren. Ich hatte als Experiment auch Mixe gebaut mit Trockenfleisch, Tofu und Erdnüsse in Teigmantel uärgh. Geht gar nicht für mich. - Wasserbeutel: Ich fand den Evernew-Beutel mit angebammselter Kappe besser, als die Platypus, bei der ich immer Angst hatte den Deckel in den Fluss zu schmeißen. - Huckepack: Genial. Einfach Genial. Wenn ich meckern wollen würde, dann nur, dass mir die Faltmatte den Rücken hochgerutscht ist. Das werde ich bei der nächsten Tour einfach mit einem Band verhindern. - Huckepack-Seitentasche: Da haben sich zweimal die kleinen Plastikkarabiner geöffnet und ich habe sie nun auf Mini-S-Biner umgerüstet. Auch habe ich diesen Tipp dem Laufbursche-Team mitteilen wollen, die mir dann gedankt haben, aber bereits von diesem Problem wussten und in der laufenden Serie bereits auf S-Biner umgestellt hatten. Toll! Bei Fragen, immer ran! Bis bald, Roland
  8. Hallo alle zusammen, ich hatte in Vorbereitung meiner geplanten Tour hier hier bereits nach Ausrüstungstips gefragt und auch wertvolle Hinweise erhalten. Nun möchte ich euch ein wenig von meiner Reise erzählen. Aufgrund äußerer Umstände habe ich 2013 leider erst spät im Jahr die Begehung eines Teiles des Nordseewanderweges in Schweden, den Bohusleden, in Angriff nehmen können. Diesen Weg alleine, autark und mit möglichst leichtem Gepäck zu begehen, war zum Teil Ergebnis, als auch Ziel dieser Reise. Die Vorbereitungen haben vermutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als die Reise gedauert hat, doch diese Zeit gehört für mich bereits zur Vorfreude und zur Entspannung des Urlaubes. Geplant war die Tour für neun Tage Ende November bis Anfang Dezember, wobei je ein halber Tag an und Abreise, als auch ein Tag Göteborg eingeplant war. Am Vorabend des Abfluges wurde noch einmal die gesamte Ausrüstung auf Vollständigkeit und Funktion überprüft, wobei sich herausstellte, dass das gewählte Mittel zur Wasserdesinfektion, ein UV-Stick, nicht funktionierte. Dieses Problem sollte jedoch zu lösen sein, da ohnehin der Kauf der Gaskartuschen beim Schwedischen Outdoor-Ausrüster Naturkompaniet in Göteborg vor dem Start eingeplant war. Der Hinflug bei schönstem Wetter offenbarte schon aus dem Flieger meine Heimat für die kommenden acht Tage: Im Naturkompaniet eingetroffen hatte ich (typisch für die Schweden) ein äußerst freundliches Gespräch mit dem sehr hilfsbereiten und äußerst zuvorkommenden und nebenbei bunt tätowierten Schweden Niklas, der mir nicht nur die passenden Gaskartuschen verkaufte, sondern mir auch versicherte, dass man in Schweden keine Wasserdesinfektion vornehmen müsste, solange man sich von landwirtschaftlichen Betrieben fern hielte. Also kaufte ich keinen UV-Stick und trank das Wasser aus (fast) allen Bächen und Seen, die ich fand, ohne zu erkranken. Auch nahm Niklas gerne die aus einem Wasserrohr gebaute Transporthülle für die MYOG-Trekkingstöcke entgegen, die ich mir am letzten Tag meiner Reise für den Rückflug wieder abholen wollte. Dazu kam es zwar nicht, aber dazu später mehr. Bevor ich den Zug nach Jonsered, meinem Startort, nahm schenkte ich der Jazz-Combo vor dem Hauptbahnhof meine letzten Münzen (natürlich um Gewicht zu sparen) Ich aß meinen letzten Burger – zum Abgewöhnen und stellte mich auf das kommende Abenteuer ein.   Ja, es würde kalt werden, das versprachen schon die ersten Meter des Weges, der mich 175 km in den Norden Schwedens bringen würde.   Der Tag lief regelmäßig wie folgt ab: Es musste ein Schlafplatz in der Nähe von Wasser gefunden werden, um mich zu waschen, denn ungewaschen ins Bett zu gehen ist für mich fast so schlimm, wie sich in ca. +1°C warmen Wasser zu waschen – aber nur fast, also musste Abends immer ein „Wasserloch“ gefunden werden. Nach dem Aufhängen der Hängematte und der Vorbereitung des Abendessens wurde sich gewaschen und dann gegessen. Noch eine SMS an die Freunde & Familie und dann um 18:00 ins Bett. An den ersten beiden Tagen habe ich ca. 13 Stunden geschlafen – die Stille im Wald oder die sternenklaren Nächte unter freiem Himmel sind nahezu unfassbar. Das Einzige, das einen wach halten könnte, ist der Wind. Sucht man im Sommer den Wald auf, damit man die Kühle genießen kann, so ist es im Winter/Herbst auch der Wald, da dieser Schutz vor dem Wind bietet, der einem sonst die wichtige Wärme wegpustet. Morgens musste ich, um Wasser für die nächsten Stunden zu bunkern und mir die Zähne zu putzen, das dünne Eis auf den nächtlich zugefrorenen Seen zerschlagen. Dieses Wasser fror jedoch auch regelmäßig am Rucksack ein. Dann wurde ca. acht Stunden lang gewandert, denn das Tageslicht zeigte sich nutzbar nur von 8:00 bis 16:00. Außerhalb dieser Zeiten musste mir Kopflampe gewandert werden, was jedoch mehr als unangenehmen, bei der Beschaffenheit der Wege war:   Kleine Pausen wurden genutzt, um Tee zu kochen, Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen.   Auf den weniger schlechten Wegen konnte ich auch meine Wegzehrung im Laufen zu mir nehmen. In unregelmäßigen Abschnitten ist der Weg gesäumt mit sogenannten Vindskydd, Windschutzhütten, die hervorragend Platz bieten für eine Mittagspause oder einem Schlafplatz, wenn man die Hängematte nicht aufhängen möchte. Diese Hütten sind mit Feuerstelle und teilweise von den ehemaligen Bewohnern verziert worden. An der Windschutzhütte in Trästickeln habe ich neben einem Floß aus dem Jahre 2011, so sagte es jedenfalls das hütteneigene Gästebuch, auch eine kleine Filmdose gefunden. Diese befand sich im bereitgestellten Briefkasten und war sicherlich schon seit Jahren dort unangetastet. Diese Dose enthielt neben Tabak, Zigarettenpapierchen, einem Filter und einer Anleitung zum Joint bauen auch eine hübsche Marihuana-Blüte. Jungs halt!   Auf der gesamten Tour bin ich außerhalb der Teile, die durch die Stadt führen nur zweimal anderen Menschen begegnet. Einmal zwei Wanderern, die den Bohusleden erst von Süd nach Nord bewanderten und sich nun am Ziel aufgemacht hatten, den Weg Rückwärts zu laufen. Das zweite Mal bin ich am sechsten Tag der Wanderung einer schwedischen Familie begegnet mit drei Kindern und zwei Hunden. Der Tag hatte irgendwie auf die Laune gedrückt, doch als der Vater, ausgestattet mit einem großen schwedischen Messer am Gürtel mich fragte, wo ich denn herkomme ergab sich folgende Konversation: Ich: I’m walking the Bohusleden! Mann: When did you start? Ich: Six days ago in Jonsered. Mann: That is… quite a distance! Are you sleeping outside? Ich: Yes, in my hammock. Mann: You are certainly the only one outside right now! Das hat mich derart aufgebaut, dass es meinen Tag gerettet hat!   Der Bohusleden ist sehr gut mit orangefarbenen Markierungen versehen und dank Karten in 1:50.000 und einem Kompass konnte an sich nicht viel passieren, doch ist es zwei Mal vorgekommen, dass die Markierungen nicht mehr vorhanden waren und ich mir den Weg alleine suchen musste. Nicht zuletzt die Bieber sorgen immer mal wieder für versperrte Wege oder sogar entfernte Markierungen, sodass ich einmal den Weg auch durch eine Klettereinlage neu finden musste. Das Wetter während der gesamten Tour hätte nicht besser sein können. Es regnete insgesamt nur zwei Mal – nachts! Dennoch musste ich nachts teilweise alles anziehen, was ich an Kleidung mit hatte und am letzten Abend mir auch eine „Wärmflasche“ machen, indem ich heißes Wasser in meinen Getränkebeutel füllte und ihn mir zwischen die Beine legte. Gestartet bin ich mit einem Basisgewicht von 5,4 kg und ein einem Verbrauchsgewicht von 7,9 kg. Das waren in Summe gute 13 kg auf dem Rücken – also quasi nichts für eine Herbsttour. Auch hat die gute Planung gezeigt, dass ich nichts Essentielles vergessen hatte oder falsch eingeschätzt hatte. Bis auf Kleinigkeiten würde fast die gesamte Ausrüstung so wieder zu Einsatz kommen. Der Weg war größtenteils deutlich anspruchsvoller als der West Highland Way, da er sich häufig kaum von einem Wildwechsel unterschied. Hinzu kamen die jahreszeitlichen Schwierigkeiten: Die nassen und bemoosten Steine und Wurzeln waren nun auch noch teilweise vereist. So kam es, dass ich öfter auf meinem Hosenboden landete und dabei auch meine selbst gebauten (133 g-) Trekkingstöcke zerstörte. Das wäre an sich nicht schlimm gewesen, doch für die Sümpfe waren die Stöcke hervorragend geeignet die Bodenbeschaffenheit zu prüfen, die Balance auf den Stämmen zu halten, die teilweise über die Schlammlöcher gelegt wurden und nicht zuletzt als Heringe für das Tarp über der Hängematte. Natürlich war das auch das Ende für die Möglichkeit Selbstaufnahmen mit den Stöcken aufzunehmen, indem die Kamera daran befestigt wurde.   Am vorletzten Tag wanderte ich in die nächstgrößere Stadt Munkedal und nahm den Zug zurück nach Göteborg, wo ich mir ein Hotelzimmer nehmen wollte, um dann entspannt nach ein wenig Sightseeing den Rückflug antreten wollte. Doch beim Bezahlen des Hotelzimmers stellte sich heraus, dass die Kreditkarte gesperrt war, da offensichtlich versucht wurde mit den Daten unberechtigte Transaktionen durchzuführen. Fast wäre es soweit gewesen, dass ich meine letzte Notfalloption hätte anrufen müssen: Johan, ein superlieber Kollege, den ich aus den internationalen Sitzungen kenne und der in Göteborg arbeitet und lebt und mir im Vorfeld seine private Nummer gegeben hatte, mit dem Angebot, mir zu helfen, wenn irgendetwas schief gehen sollte. Super, so eine Sicherheit im Hinterkopf zu haben! Nach ca. vier Stunden Telefonaten, E-Mails und SMS auch mit den daheimgebliebenen Helfern (hier noch mal Dank an alle!) und der Bank wurde die Karte für die drei Minuten des Bezahlvorganges freigeschaltet und ich konnte dann doch erstmalig nach acht Tagen wieder in einem Bett schlafen. Am letzten Tag streifte ich noch durch das schöne Göteborg und besuchte natürlich auch Niklas, um ihm von meiner Reise zu berichten. Eine Diskussion darüber, was funktioniert und was nicht, gibt es im Tourplanungsthread. Bis bald, Roland
  9. Hallo alle zusammen, ich hatte mich bereits auf den Thread von Wallfahrer gesetzt, um nicht einen neuen zu erstellen, aber leider bisher kein Kommentar erhalten. Deswegen erstelle ich nun einen eigenen Thread. Über eine PN hatte mir Wallfahrer schon versichert, dass ich mit meinem Plan meinen Hammock zu benutzen wohl keine Schwierigkeiten haben werde, da genug Bäume zu finden seien. Was mich nun noch interessieren würde, ist eine Kritik an der Ausrüstungsliste. Der Plan sieht vor, von Jonsered (Etappe 5) bis Daletjärnen (Etappe 21) in 9 Tagen zu wandern. Startzeitpunkt ca. 26.11.2013, insofern wenig Tageslicht und viel Kälte. Ich möchte komplett autark wandern und weder einkehren noch -kaufen. Aus diesem Grunde würde ich gerne eure Kritik hören, denn ich bin zwar mutig und experimentierfreudig, doch wäre es die größte Schmach die Tour abzubrechen, weil ich vielleicht zu(!) mutig war im weglassen. Hier die Packliste (ich hätte gerne eine pdf-Datei direkt hochgeladen, aber das ist nicht erlaubt) https://www.dropbox.com/s/7dgofozmcfyj2 ... nungen.pdf die folgende Verteilung ergibt: Am Körper: 2865 g Basisgewicht: 5265 g Verbrauch: 7037 (davon Nahrung und Getränke: 6065 g) Vielen Dank schon mal! Roland
  10. Hallo alle zusammen, ich habe mir mit einem 340g/m*m-Merino-Fleece ein paar Fäustlinge und die dazugehörigen "atmungsaktiven" Überhandschuhe genäht: Den Stoff findet man bei Extremtextil und eine Hütten-/Innenschlafsack ist auch dabei entstanden. Als Schnitt habe ich die eigenen Hände aufgezeichnet. Man sollte beachten, dass der Eingang so breit wie die Hand wird, sonst sehen Sie zwar schick aus, man kommt aber nicht rein. Weiterhin habe ich Seilklemmen genommen, die fixiert werden können. Dazu eine Dyneema-Schnur in den Shock-Cord-Kanal eingeknotet und so kann auch bei groben Einstigversuchen mit kalten Händen die Naht nicht reißen UND man kann mittels Einhandbedienung die Handschuhe zuziehen. Die Überhandschuhe halten ohne weitere Fixierung, sodass man den Innenhandschuh auch alleine verwenden kann. Die Nähte sind mit SilNet bestrichen, sodass sie ausreichend dicht sein sollten. Pro Stück (Innen) wiegen sie zwar 24 g aber halten herrlich warm: Und wo ich gerade dabei war, ist auch gleich ein Paar für meinen Sohn rausgesprungen, weil der natürlich seine Hände wie Leuchttürme aus der Karre in den Wind hält. Funktionieren super, nur man sollte sie nicht zu fest anziehen. Fazit: Zwar kein UL, dafür aber MYO. Roland
  11. Hallo alle zusammen, bei aller Vorbereitung Zecken zu entfernen - denkt daran, dass es Bereiche gibt, die ihr an eurem eigenen Körper nicht sehen könnt. Das sind je nach Körperbau mal mehr oder weniger große Areale. Also nehmt eine(n) Freund(in) mit, der/dem ihr sehr vertraut oder einen Spiegel mit. Auch der Kompass-Spiegel reicht hier. Roland
  12. Hallo alle zusammen, ich hatte im Keller Alublech gefunden und mir gedacht, dies sei eine Möglichkeit für meinen Spiritusbrenner einen Ständer + Windschutz zu bauen. Tolle Idee, aber mehr auch nicht. Das Teil funktioniert nicht ein bisschen. Selbst mir 500 ml Spiritus bekäme ich das Wasser nicht warm, weil (so meine Vermutung) das Alublech soviel Hitze aufnimmt und nach außen abstrahlt, dass das Titan gar keine Lust mehr hat warm zu werden - geschweige denn das Wasser darin. Fail!
  13. Hallo alle zusammen, ja, die Weithalsflasche hat mich auch gestört vom Leistungs-Gewichts-Verhältnis war aber das notwendige Zugeständnis an den SteriPen. Marius startete euphorisch mit Desinfektionstropfen und nach zwei Tagen hatte er keine Lust immer so lange auf das Wasser zu warten und bat mich dann immer sein Wasser auch mal eben kurz zu desinfizieren. Ich hatte schon umgestellt auf Weithals-Faltflasche, die leider jedoch ein Leck bekam und inzwischen möchte ich versuchen Topf und Wasserflasche mit einem Vargo BOT zu kombinieren. Mal sehen, ob das klappt. Ich habe nach der Tour aufgeschrieben was gar nicht (-), leidlich (0) oder perfekt (+) funktionierte und das war das Ergebnis: + "Apothekenhülle" - eine 60 ml Smoothie-Weithalsflasche aus dem Flugzeug. 20 g und perfekt um Dinge zu verstauen, die nicht nass werden dürfen (Tabletten, Pflaster), ein wenig Druck nicht abkönnen (Cremetuben) oder scharfes beinhalten (Nähnadel, Rasierklinge). + Zeckanzange: Wir haben insgesamt 8 Zecken getötet und glücklicherweise keine aus der Haut ziehen müssen. Wir haben Sie alle noch rechtzeitig im Zelt, auf der Haut, auf der Karte entdeckt. (Hier auch wieder mein Spiegeltip, wenn ich euch nicht sehr vertraut seid) + MYOG Carbon/Titan-Heringe (2,3 g) nach grober Interpretation der vorhandenen Anleitungen unter anderem aus diesem Forum. - Yeti Passion One mit Sea to Summit - Reactor. Bei 4°C grenzwertig und morgens nicht mehr witzig kalt. + Vaude Power Lizard UL: Tolles Zelt, fällt zwar etwas ein wenn feucht, doch mit ein paar Stretchcord-Verbeserungen echt gut. Aber beim besten willen kein Zweimannzelt, was man manchmal liest. + Zahncreme Ajona: Ich hatte vorher mit getrockneten Zahncreme-Haufen experimentiert, aber bei 5 g für eine halbleere Tube schenk ich mir den Aufwand. + Einmalzahnbürste vom Zahnarzt: Fragt mal beim nä. Besuch. Die Bürste ist echt leicht und stabil zu gleich und kann deutlich mehr ab als einmal zu bürsten. Mit ein paar Bohrungen sind es 6 g. 0 Gamaschen: gut aber viel zu schwer (372 g). Ich habe mir nun welche mit 39 g genäht aber noch keinen Praxistest gemacht also besser keine Aussage vorerst dazu. - Moskitonetz von Globetrotter: Ich konnte es kaum glauben, aber die Midges sind auf dem Netz gelandet und dann per Purzelbaum durchgekrochen. ++ Regenrock: Ich liebe dieses Kleidungsstück! Die erste Version war zylindrisch mit einem einfachen Keileinsatz mit Gummizug am Bund aus Nylon meine ich. Wog zwar 128 g hatte aber Multifunktionseigenschaften: als saubere Standmatte zum anziehen, als Guckschutz, wenn man sich im fast überfüllten Schottischen Bach waschen will usw. und natürlich als Regenschutz der einfach überzuziehen ist und auf den man nicht viel achten muss bei ca. 4€ Materialkosten und vielleicht eine Stunde nähen (ich als Anfänger). - Trockenbananen: Keine gute Idee für mich da sie zwar viel Energie versprachen aber ich sie alleine nicht runterbekam. Ich werde sie in Zukunft dem Müsli beimischen. + Victorinox Signature: Klinge, Feile, Kugelschreiber, LED-Lampe, Schere für 20 g - perfekt! - Regenschirm: Ich wollte den Schirm ausprobieren, weil ich die Vorteile als nachvollziehbar empfand. Faktisch habe ich aber die ganze Zeit meine Stöcke benutzt und werde das auch weiterhin tun. Also vielleicht ist ein Schirm toll, aber ich kann es leider nicht beurteilen. + MYOG Carbon-Wanderstöcke 113 g/Stck.: Super, denn ich habe seit dem ersten Fehlversuch eine etwas empfindliche Achillessehne aufgrund der damals zugezogenen Achillessehnenentzündung. Mit den Stöcken kann ich von Anfang an sehr viel Gewicht mit den Armen abfedern und die Beine schonen. Sollten die Arme gar nicht mehr können, dann habe ich ja immer noch die Beine. Was fehlte: # eine leichte Regenjacke (Windshirt) # ein zweiter (trockener) Fleecepulli So, ich denke das war's. Roland
  14. Hallo alle zusammen, ich brauchte einen neuen Toner für meinen Laserdrucker. Also im Internet bestellt und beim auspacken war ich schlagartig mehr an der Packung als an dem Toner interessiert. Dieser besteht aus einer ziemlich festen Folie, unterteilt in viele Kammern, die eine Umhüllung für den Toner darstellen. Flugs gewogen und die Weithals-Faltflasche reingeworfen - passt! Ich war nämlich immer auf der Suche nach einem Flaschen-Cozy, um warmes Wasser im Schlafsack bis morgen einigermaßen warm zu halten und mich wiederum daran zu wärmen. Roland
  15. Hallo alle zusammen, ich brauch aufgrund meiner Statur immer einen Gürtel und habe bei Extremtextil einen schönen kleinen Metall-Haken gefunden. Zusammen mit einem 20 mm Gurtband (110 cm Länge), einem Dreisteg aus Kunststoff und der Nähmaschine kam dann ein einstellbarer 24-g-Gürtel raus:
  16. Hallo alle zusammen, ich weiß, dass es schon eine Menge WHW-Reiseberichte gibt, aber vielleicht findet der ein oder andere noch eine Idee oder Lust ihn auch zu bewandern. Vorab möchte ich sagen, dass wir beide blutige Anfänger und noch unerfahren mit dem (Leicht-)Trekking sind. Nach dem letzten gescheiterten Versuch in 2010 den West Highland Way zu bewandern, sollte nun in 2012 ein neuer Anlauf gestartet werden. Aufgrund der Erkenntnisse des Fehlschlages (zu hohes Gewicht, zu wenig getrunken und zu wenig trainiert) wurde von mir alles Mögliche getan, um diesen Urlaub zu einem erholsamen Erlebnis zu machen. Ich habe trainiert, mir einen sehr leichten Rucksack von meiner Frau schenken lassen, der es zudem ermöglicht, jederzeit an die Wasserflasche zu kommen,ohne den Rucksack abzusetzen. Hört sich trivial an, jedoch trinkt man eher nicht, wenn der schwere Rucksack abgesattelt und auf den nassen schottischen Boden gestellt werden muss. Ebenso wurde das damalige Gesamtgewicht der Ausrüstung von insgesamt 24,7 kg drastisch auf 12,5 kg reduziert.Wohlgemerkt sind diese Angaben ohne die ca. 3 kg am Körper durch Kleidung und Schuhe. Solch eine Halbierung des Gewichtes kam jedoch nicht dadurch zustande, dass ich die Espressomaschine und den Gartenstuhl zuhause gelassen habe,sondern nach Studium der Fachliteratur und durch Lesen im Forum zum Leicht-Trekking angespornt war mit dem Ziel, ein mir passendes Gewichtsminimum zu erreichen. Ich habe also so gut es geht versucht die Hinweise und Erfahrungen auf mich anzuwenden: - Mehrfachnutzen bei der Ausrüstung: o Ein wasserdichter Kompressionssack schützt tagsüber die Kleidung und Nachts dient er mit Kleidung gefüllt als Kopfkissen o Der Topf dient ebenso als Trinkgefäß o Die Rückenpolsterung des Rucksacks wird herausgenommen und als Sitzkissen verwendet - Alles weglassen, was nicht unbedingt notwendig ist: o Kein Buch o Keine Kamera o Keine Gabel, nur Löffel und sehr kleines Taschenmesser - Auswahl der Ausrüstung, die hinreichend gut aber möglichst leicht ist: o Daunenschlafsack o Einmannzelt mit Innenzelt mit 1 kg o Der Rucksack mit 945 g Am 4. Mai ging es dann Los mit meinem Kumpel Marius. Der ist passionierter Marathonläufer und war meine Versicherung, mich sportlich nicht allzu sehr hängen zu lassen. Mit Flug von Schönefeld ging es entspannt gegen Mittag los nach Glasgow. Dort angekommen versorgten wir uns mit dem letzten gekauften Mittagessen und Brennspiritus, mit dem wir unsere Kocher betrieben. Ziel war es nämlich, den West Highland Weg autark zu bewältigen. So galt es alles mitzunehmen,was man in den geplanten 7-8 Tagen an Nahrung, Unterkunft und Sonstigem benötigen würde. Von Glasgow aus ging es mit der Bahn nach Milngavie in eine Bed & Breakfast-Herberge auf einem Bauernhof. Gut jedoch, dass Marius eine Kamera mitgenommen hat, denn die Bilder geben einen herrlichen Eindruck vom Wanderleben,wie man ihn mit Worten kaum beschreiben kann. Der Hausherr brachte uns abends noch mit dem Auto ins Dorf, damit wir den morgigen Start mit ein, zwei Ale begießen konnten. Morgens ging es dann nach einem ausgedehnten typischen, englischen Frühstück und mit einer „irren“ Vorfreude (s. Foto) gegen 9:15 Uhr los. Teilweise führt der Weg über die Felder und Wiesen der ortsansässigen Bauern, wobei man im Mai immer wieder auf Lämmer stößt,die sich ängstlich aber neugierig dem Wanderer zeigen. Der erste Tag war ursprünglich geplant mit 12 Meilen, doch fanden wir erst in einem Wald nach 15 Meilen kurz vor Balmaha einen netten Fleck, der neben einer fließenden Kaltwasserversorgung auch eine steinfreie, waldfreie ebene Fläche bot. Das Wetter meinte es gut mit uns und wir konnten uns im kalten Bach den Schweiß vom Körper waschen, was sich nun für uns als wichtiger Bestandteil eines tollen Urlaubs herausstellen sollte: Tagsüber mit Wanderklamotten „arbeiten“ und dann frisch gewaschen in den Schlafsack. Der nächste Morgen zeigte sich freundlich und trocken und nach einem Warmmüslifrühstück (Müsli, Vollmilchpulver in die Plastiktüte, heißes Wasser drauf – fertig), welches wir bereits in zu Hause vorbereitet, hatten ging es gegen 8:45 Uhr erneut auf die Strecke. Der bald zu besteigende Conic Hill, den ich 2010 noch mit „Hölle“ in meiner Karte kennzeichnete, zeigte sich nun mit der Hälfte an Gewicht und ohne strömenden Regen nicht annähernd so schwierig. Oben vom Gipfelpfad aus, der an der Ostseite ca. 10 m unter dem Gipfel verläuft, lief Marius auf den Gipfel um ein Gipfelfoto zu schießen (ganz schön viel Gipfel). Ich ging schon mal vor nach Balmaha, um dort der in Deutschland gebliebenen Familie einen kurzen Statusbericht per Telefon zu geben. Der zweite Tag lief nun wieder außergewöhnlich gut mit einzelnen kleinen Schauern und wir schafften erneut 15 Meilen. Wir fanden einen perfekten Platz abends um 18:00 kurz hinter der Rowchoisch-Bothy an einer Parkbank: mit Blick auf das Tal des Loch Lomond.: Die Nacht war für mich nun fast regelmäßig um 6 oder spätestens kurz vor 7 zu Ende. Aufgrund eines mit Thermoliner aufgewerteten Daunenschlafsackes waren die Nachttemperaturen um 4°C gerade so zu ertragen. Auch zeigte sich, dass eine Kleidungsschicht im Schlafsack mich besser warm hielt als mehrere. Schade war dies eigentlich nur für Marius, den ich dann früh weckte und zum Müslifrühstück mit Tee rief. Unser Trinkwasser behandelten wir immer mit einem SteriPen. Schön daran war, dass es den Wassergeschmack nicht beeinflusste. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Tour in 7 Tagen zu bewältigen. Wir nahmen uns insgesamt 10 Tage Zeit: 7 Tage Wandern, 2 Tage An-/Abreise plus ein Not-Tag, falls wir, einfach einen Tag bei Regen im Zelt ausharren mussten. Wenn wir diese Geschwindigkeit beibehalten würden, dann hätten wir zum Schluss noch einen zusätzlichen Tag übrig. Das Wetter sollte uns am dritten Tag jedoch stärker zusetzen. Wir waren erneut guter Dinge und früh um 8:30 am dritten Tag war das Wetter noch perfekt zum Wandern: kühl und trocken. Gegen Mittag erreichten wir gerade vor dem einsetzenden Regen den Doune Bothy. Ein Bothy ist eine kleine, meist aus früheren Zeiten genutzte Hütte, in der man gut essen und ggf. auch nächtigen kann oder einen Regenguss abwarten kann. Als Mittagessen aßen wir insgesamt 5 Tage lang selbst erstelltes Pemmikan – aus Schweineschmalz,Trockenfleisch, Cranberries, Röstzwiebeln und Rohrzucker, den ich bei meiner Version jedoch durch Chilli ersetzte (Geheimtip für die, die mit dem Süßen im Pemmikan nichts anfangen können). Dazu ein wenig Kartoffelbrei und man ist sehr schnell satt. Zu uns gesellten sich dann Gruppen von schottischen Wanderern, die uns versicherten, man könne unseren geplanten Restweg an diesem Tag in 2,5 h schaffen. Wir brauchten noch 6. Den folgenden Tagesabschnitt im Regen hätten wir bereits an der Beinglas-Farm nach 10 Meilen beenden können, entschieden uns aber weiter zu gehen bis nach Crianlarich, um dort einen Zeltplatz im Wald zu finden. Unterdessen hatte es derart stark angefangen zu regnen, dass wir nun von innen und außen komplett nass waren. Noch kurz vor Crianlarich waren wir uns nicht sicher, ob wir unseren ursprünglichen Plan, autark zu trekken, bereits aufgeben sollten und doch irgendwo einkehren sollten. Wir wollten eigentlich generell ohne äußere Hilfe und Einkäufe und ohne Inanspruchnahme jeglicher Unterkünfte den West Highland Way bestreiten. Im Wald vor Crianlarich fand sich zu später Stunde kein geeigneter Zeltplatz, sodass wir beschlossen solange weiterzuwandern, bis wir entweder einen trockenen Platz unter einem Baum oder einen Campingplatz finden würden. Wir fanden keinen geeigneten Platz im Freien. So wanderten wir weiter bis vor Tyndrum und hatten so letztendlich 19 Meilen fast dauernd im Regen gewandert. Wir waren wirklich ziemlich erschöpft, zumal nicht sicher war,einen trockenen Schlafplatz für die Nacht zu finden, da die B&Bs auf dem Weg ausgebucht waren. Letztendlich fanden wir einen Campingplatz mit einem Wigwam, einem Torbogenförmigen Holzbau mit einfachsten Liegen und einer kleinen Heizung. Es war ein Traum! Als wir triefend nass, fröstelnd und wahrscheinlich armselig dreinblickend bei der Herbergsmutter fragten: „Do you have a Wigwam available?“ fragte Sie schelmisch: „Yes, you want one?“. Ach, die Schotten. Wir duschten heiß und ich schlief beim Wasserkochen für das Abendessen fast ein. Alle nassen Kleidungsstücke verteilten wir hängend und liegend im ganzen Raum, um diese bis zum nächsten Morgen zu trocknen. Am nächsten Morgen waren wir erst um 10:35 wieder auf der Strecke, da wir vorzüglich im warmen Wigwam schliefen. Obwohl die Erschöpfung am Vortag massiv war, war die Erholung ungleich größer durch die lange und gute Nacht, die wir hatten. So strotzten wir vor Kraft dem vierten Tag entgegen. Nach 12 Meilen erreichten wir eine Anhöhe vor dem Inveroran Hotel und machten ein Ultraleichttrekking-Foto unseres gesamten Gepäcks mit Selbstauslöser vom Gipfelsteinhaufen aus (wem kommt der Aufbau bekannt vor : Nach weiteren dreieinhalb Meilen fanden wir eine perfekte Zeltstelle an einer alten Farmhaus-Ruine direkt am Weg. Vom angrenzenden Hügel aus hatten wir auch mit dem Mobiltelefon Empfang, sodass wir eine Statusmeldung nach Hause abgeben konnten. Wir hatten nun schon 63 von 93 Meilen geschafft und es zeichnete sich eine schnelle Zielerreichung bereits nach 6 Tagen ab, sollte das Wetter so gleichförmig gut, also kühl und trocken bleiben. Nun begannen eindeutig die Highlands mit bedeutend weniger hoher Vegetation und steileren Gefällestrecken und Steigungen. Wir passierten auch einen Abschnitt der „Devil's Staircase“ heißt. Beschreibungen dieses Aufstiegs kann ich mir bei diesem Namen schenken. Auf dem Weg zu unserem nächsten Nachtplatz vor Kinlochleven machten wir bereits die erste Zecke mit dem Feuerzeug kalt. Es sollte nicht die letzte sein. Beim Aufbau unseres Zeltes und auch später am Abend töteten wir noch weitere dieser ungebetenen Gäste. Keine Zecke schaffte es jedoch an einen warmen Futterplatz – dafür sorgten wir durch eine gegenseitige Rückeninspektion. Hier mein Tip: Nicht nur die Zeckenzange mitnehmen sondern auch immer einen Spiegel (ggf. den vom Kompass) es sei denn ihr seid so gute Freunde, dass ich euch gegenseitig auch all die Stellen zur Kontrolle zeigen würdet, die von euch so nicht einsehbar sind - if you know what I mean.) Zu den Mücken gesellten sich erstmalig auch Midges – sehr kleine Mücken, die sogar durch unsere Mückennetze klettern konnten. So verbrachten wir das Abendessen etwas eingemummelt in schützende Kleidung. Der letzte Wandertag führte uns direkt von Kinlochleven nach Fort William. Auf der Hälfte der Strecke begann erneut ein steter und teilweise stärkerer Regen, der uns nach und nach durchnässte. Erstmalig überholten wir nun größere Mengen an Wanderern, wobei wir auf dem Weg insgesamt nur ca. 50 andere Wanderer überholten – und keiner uns, hehe. In Fort Williams angekommen nach 154 km in sechs Tagen und 4.500 Höhenmetern freuten wir uns sehr auf die Jugendherberge direkt am höchsten Berge von Großbritannien, dem Ben Nevis. Wir hatten es geschafft und waren überglücklich, dass wir uns so prima verstanden hatten, dass nichts an Ausrüstung kaputt gegangen war oder vergessen wurde, wir uns immer satt essen konnten und wir nur zwei Tage mit Regen hatten. In Schottland. Also eigentlich auch selbsterklärend. Am darauffolgenden Tag erkundete ich Fort William und das dortige West-Highland-Way-Museum, während Marius einen Aufstieg auf den Ben Nevis probierte, den er klugerweise aufgrund der Schneeböen und extrem geringen Sichtweiten irgendwann abbrach. Wohin uns die nächsten Wandertouren tragen werden, steht noch nicht fest, doch mit diesem Erfahrungsschatz können wir nun noch Größeres angehen. So überlegen wir nach Slowenien zu fahren und nur Hammocks mitzunehmen. Roland
  17. Hallo alle zusammen, ich habe sehr gute Erfahrungen mit SeamGrip als Klebstoff gemacht beim Auf-Stoß-Verkleben von einseitig kaschiertem Neopren. Roland
  18. Hallo Thomas, hier https://maps.google.de/maps?q=k%C3%B6pe ... 52,,0,1.92 beim Kaufland bekommst du die ganz kleinen Ajona-Tuben. Schöne Grüße ebenso aus Berlin, Roland
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