Definitiv eine interessante Frage!
Meiner Meinung nach ist diese aber im Speziellen auch mit der pädagogischen Brille zu betrachten, denn Orientierung ist (so meine These) zuallererst etwas Erlerntes (jaja, bin vom Fach ). Will behaupten, dass selbst Angehörige der Inuit nicht mit einem Kompass im Kopf auf die Welt kommen. So weit reicht denke ich die genetische Determination beim Menschen eben doch nicht.
Zur Sache: Zuerst wäre zu Fragen wie wir uns zu Orientieren gelernt haben. In unserem Kulturkreis durch Verkehrsschilder, wie Straßenschilder und dergleichen. In Folge kamen dann Karte, Kompass etc. dazu. Vertieft dann bei uns, die wir gern draußen sind, noch durch unser Outdoorhobby. Von klein auf mit dem GPS wird von uns (noch) keiner seine Umwelt erkundet haben.
Wir haben also auf eine bestimmte Art gelernt unsere Umwelt in kodierter Form (Karte) zu verstehen bzw. zu deuten und Karte und Umgebung aufeinander zu beziehen. Der Umgang mit Navigationsgeräten benötigt diese Abstraktionsleistung nicht. Das Gerät entbindet uns dieser Aufgabe. Die Veränderung die wir dann an uns feststellen können ist ein (auch kollektives) Verlernen. Es fehlt uns dann schlicht die Übung uns korrekt mit Karte und Kompass zu orientieren. Soweit meine These.
Ob kommende Generationen, welche von klein auf mit GPS und Co. aufwachsen, hierdurch Nachteile in ihrer Orientierungsleistung haben werden werden wir sehen.