Lolaine Geschrieben 12. Mai Geschrieben 12. Mai (bearbeitet) Ich bin den Mare e Monti und Mare e Mare (beides Nord) Anfang Mai kombiniert teilweise gelaufen und kann somit etwas zum Weg schreiben. Wie man schon am Höhenprofil ablesen kann ist der Weg kein Spaziergang. Hinzu kommt, dass man größere Abschnitte wie in einem trockenen Flussbett läuft, sich auf jeden Tritt konzentrieren muss. Das ist nicht nur körperlich ermüdend sondern auch mental, dazu kann man in diesen Passagen nicht den Blick schweifen lassen sondern ist dauernd nur auf den Weg fokussiert. Ansonsten ist der Weg weitestgehend markiert, man sollte aber doch ein GPS dabeihaben, speziell wenn man einige der vielen Seitenwege nutzen will, was ich ausdrücklich empfehle! Man kann sich also somit sehr viele Varianten zusammenstellen. Wie immer von mir gibt es keinen klassischen Bericht sondern Tipps für die Planung und Durchführung. Auf Bilder verzichte ich deshalb wieder, trifft es doch nur wieder die Highlights und auch die Überraschung bleibt aus. Mein Weg ging vom offiziellen Startpunkt Calenzana bis nach Corte. Dabei zweigt man bei Evisa auf den Mare e Mare und läuft dann weiter nach Osten. Insgesamt habe ich dafür acht Wandertage gebraucht. Calenzana befindet sich in der Nähe der Stadt Calvi, sowohl Corte als auch Calvi sind exzellent mit der Bahn verbunden und somit erreichbar. Wer mit dem Flieger kommt landet entweder in Calvi oder Bastia, beides ist im Bahn-Netz inkludiert. Der Fahrplan ändert sich alle 3 Monate (sick) und ist auf dieser Seite einsehbar. Calenzana ist nicht teil des Streckennetzes - man muss an der Haltestelle GR20 raus und entweder ein Taxi rufen oder trampen. Von Calvi geht manchmal ein Bus am frühen Abend nach Calenzana. Verpflegung: Bei mir steht Selbstverpflegung hoch im Kurs, wirklich sparen lässt sich gegenüber den Restaurants aber kaum etwas. Hier hat es eher einen Independent-Charakter. Preise sind im Laden gefühlt 2-2.5xDeutschland in den Restaurants 1,5x. Dazu sind die Dorfläden Mittags lange zu. Man muss dann schon gut planen, wenn man nicht viel schleppen und nicht warten will. Manche haben sogar Protein-Bars und Asia-Nudeln im Angebot. Am besten fährt man mit SPAR Supermärkten, wenn man die Gelegenheit hat, die haben immer durchgängig offen und sind gut bestückt. Ich habe die Öffnungszeiten der Läden bei OSM aktualisiert. Wer nicht kochen will ist an Restaurants und Unterkünfte in den Dörfern angewiesen, auch das wäre auf diesem Weg möglich. Wasser gab es genügend im Mai, Quellen und Brunnen waren wasserführend. Allerdings sollte man bedenken, dass freilaufende Schweine und Kühe Wasserläufe verschmutzen können. Zuletzt an die Spiritus Fraktion: Heißt Alcool à Bruler. Mare e Monti (Calenzana bis Evisa): Technisch mittel, teilweise Wald, teilweise Buschland, es sind durch die freilaufenden Kühe auch Seitenwege entstanden die keine Wanderwege sind, daher manchmal konfus. Der Abschnitt Tuarelli bis Galeria fand ich den langweiligsten, da man auf oder neben der Straße läuft. Der schönste Abschnitt ist von Galeria bis Girolata, das haben mir auch andere Wanderer bestätigt. Ich habe mich hier, um mehr Mare als Monti zu haben, so gut es ging am Meer entlang gehalten, was den Abenteuerfaktor klar erhöht hat. Auf dem gesamten Weg findet man immer wieder schöne Stellen zum Zelten. Die Wege um Ota sind alle seit 2023 offiziell gesperrt, auch der MeM nach Evisa. Mehrere Leute meinten, man kann trotzdem gehen und müsste teilweise klettern. Ich habe an dem Tag 12km Straße genommen. Wegen der spektakulären Sicht war es erträglich. Mare e Mare (Evisa bis Corte): Teilweise technisch anspruchsvoll da steil, aber keine gefährlichen Stellen. Stellenweise alpines Gelände, man läuft auch den GR20. Hauptsächlich Pinienwald oder eben Fels. Weniger Stellen zum Wildcampen, man findet welche aber man muss suchen. Auch hier gäbe es viele Möglichkeiten, die Berge durch Umwege zu erkunden. Diese sind nicht mal alle in meiner Karte eingezeichnet, man findet aber Wegweiser. Hier kann man ebenfalls mehrere Wochen verbringen. Leider war auf meiner Reise auf diesem Abschnitt das Wetter deutlich wechselhafter und kälter, weshalb ich mir diese Wege dann nicht zugetraut habe und direkt nach Corte gegangen bin. Hier fand ich den letzten Abschnitt von Refuge de la Sega bis nach Corte am spektakulärsten. Ich habe mehrmals gelesen, dass Wanderer tagelang einsam den Weg durchgelaufen sind. Kann ich nicht bestätigen, es waren teilweise Gruppen unterwegs und auch Tagesausflügler, immer wieder habe ich Menschen auf dem Weg getroffen. Fazit: Ich war positiv überrascht und würde die Insel bei entsprechender Fitness auch für die Wildcamper-Fraktion empfehlen. Bearbeitet 12. Mai von Lolaine ConTour, Schlurfer, khyal und 2 Weitere reagierten darauf 4 1
Baummaedchen Geschrieben 13. Mai Geschrieben 13. Mai Danke für den Bericht. Hattest du eine Karte, wo Quellen und Brunnen eingezeichnet sind? Wenn ja, welche? Spannend wird für uns der Mare a Mare bzw. die Wasserversorgung ab Evisa ans Meer, da der Plan über Ota zu laufen aufgrund der Sperrung nicht funktioniert und es auf dem offiziellen Ende von Mare a Mare keine offiziellen Übernachtungsmöglichkeiten mit Wasser mehr gibt (die letzte Hütte hat mittlerweile geschlossen). War Wildzelten kein Problem? Verboten ist es, soweit ich weiß, im Nationalpark sowieso.
Lolaine Geschrieben 14. Mai Autor Geschrieben 14. Mai Ich benutze zum Wandern OsmAnd, also die OSM als Grundlage. Die war bzgl. Quellen auch weitgehend zuverlässig. Habe aber auch Wasser aus Wasserläufen entnommen. Es gibt die Möglichkeit von Evisa ein Transportmittel zu nehmen. Alternative wäre von Ota dann bis nach Galeria laufen (Mare e Monti) oder von Serriera über Turanelli. In Galeria gibt es dann wieder Möglichkeiten. Kommt drauf an wo ihr anschließend hin müsst und wieviel Zeit ihr noch habt. So weit ich weiß ist das Wildzelten generell verboten, war aber kein Problem. Von Corte bis nach Evisa musst du gut suchen. Offiziell kannst du beim Refuge de la Saga dein Zelt aufschlagen.
Baummaedchen Geschrieben 14. Mai Geschrieben 14. Mai Danke, habe mir gleich die OSM Karten angeschaut, die sind super. Wahrscheinlich nehmen wir doch nen Filter mit, da Wasser für 4 Personen schwer ist. Wir werden wahrscheinlich von Evisa durch bis Marignana laufen, da gibt es eine kleine Hütte mit offiziellen Zeltmöglichkeiten und von dort bis zur Ruine E Casa (die mal ne Hütte war). Die Besitzer tolerieren wohl Camper, es gibt aber kein Wasser mehr (laut Karte aber mehrere Wasserläufe) und von dort nach Cargese am Meer. Falls die Kinder keinen Bock mehr haben, nehmen wir ab Evisa den Bus. An der Sega Hütte haben wir schon reserviert. Unser Tipi lässt sich mit 160 cm Höhe nicht ganz so gut verstecken.
Lolaine Geschrieben 28. Juli Autor Geschrieben 28. Juli @Baummaedchen Bist du die Tour gelaufen und wie waren deine Erfahrungen?
DaniDiver Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September Hallo! Ich überlege, nächstes Jahr im Mai diese Tour zu machen. Darf ich dich mal fragen: bist du in Trailrunnern gewandert? Ich würde gerne u.a. auch auf den Monte Cinto und habe schon mehrfach gelesen, Wanderschuhe der Kategorie B/C seien von Nöten. Was meinst du dazu? Hast du einen Wasserfilter oder reinigst du chemisch? (Bisher brauchte ich sowas noch nicht 😊) Hattest du eine Gaskartusche? Wenn ja, welche (Schraub/Steck/Stech) und wo gab es diese? Danke schonmal!
Lolaine Geschrieben 15. September Autor Geschrieben 15. September Hallo Dani, ja mit Trailrunnern. Im Mai war zuviel Schnee auf den Bergen, da wäre es eh keine Option gewesen, der GR20 war da auch zu teil nicht begehbar. Dazu kann ich leider nichts schreiben. Ich nutze keinen Wasserfilter und habe immer Chemie als Backup dabei. Auf der Tour hatte ich allerdings alles pur getrunken. Zum kochen nutze ich einen Spirituskocher. Brennstoff dazu gibt es quasi in jedem Dorfladen.
reiber Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September vor 9 Stunden schrieb DaniDiver: Hallo! Ich überlege, nächstes Jahr im Mai diese Tour zu machen. Der Monte Cinto liegt aber nicht auf dieser Tour. Im Mai kann da noch viel Schnee liegen. Da braucht man dann die entsprechende Ausrüstung. Der GR20 kann an der Stelle dann deswegen auch gesperrt sein. vor 9 Stunden schrieb DaniDiver: Hattest du eine Gaskartusche? Wenn ja, welche (Schraub/Steck/Stech) und wo gab es diese? Gaskartuschen, auch Schraubkartuschen bekommt man z.B. im Intersport bei Calvi, im Supermarkt in Calenzana ... An der Gite/Camping in Calenzana kann man auch zurückgelassene Kartuschen finden. Wenn man auf den GR20 will findet man jede Menge an den ersten 2-3 Refuges, weil es an den Hütten überall Kochstellen gibt, lassen die Leute ihre mitgebrachten Kartuschen einfach dort liegen.
DaniDiver Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September Danke euch. Ja, ich wollte die Route etwas abändern, weil ich echt gerne auf den Berg wollte. Meinst du, da braucht man dann tatsächlich Steigeisen und Co? 🙈😬 Ich hab da zugegebenermaßen noch gar keinen Plan von. 🙈
reiber Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September vor 1 Stunde schrieb DaniDiver: Meinst du, da braucht man dann tatsächlich Steigeisen und Co? So etwas kann man immer erst kurz vorher beurteilen.
Cullin Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September 2022 war ich an einem 29.05. am Monte Cinto. Da ging es recht gut ohne spezielle Ausrüstung. Nur an einer Stelle war es etwas heikel. Ich habe mir da schon im Aufstieg mit einem Stein Stufen für den Abstieg gemacht. Der weitere Abstieg richtung Norden hatte auch ein paar schneefelder. Vereist, aber zu umgehen oder mit tiefen trittlöchern versehen. Aber Achtung... der Winter vorher war sehr schneearm. Nach einem normalen Winter sieht das anders aus.
DaniDiver Geschrieben 15. September Geschrieben 15. September Oh, vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos 😍 Hm, dann werd ich den Berg wohl auslassen müssen, ich fliege nämlich am 01. oder 02. Mai, das ist ja noch ganz schön früh. Es sei denn, es gibt einen warmen Winter. 😬 Mal seh'n.
khyal Geschrieben 16. September Geschrieben 16. September Bei mir isses lange her, daß ich auf Korsika unterwegs wear. Damals gab es sozusagen Jagd auf Wildzeltler mit teilweise auch entsprechenden Strafen, da denen die Schuld an den Waldbränden zugeschoben wurde. Nach meiner Überzeugung wurden damals die Waldbrände durch zum Autofenster rausgeschmissene Kippen und durch die Autonomie-Gruppierungen ausgelöst. Ob das heute immer noch so ist, müssen Andere berichten,. auf jeden Fall ist Korsika klasse, schöne Natur, viel Wasser, für die, die nicht viel Schleppern wollen, ganz gute Versorgung, natürlich mit dem Nachteil, daß es imho die falsche Insel für die ist, die länger alleine sein wollen. Läßt sich btw auch gut mit Südtoskana kombinieren, wo es u.A. nette heisse Quellen, Süßwasserseen, schöne Strände usw gibt und zu Zeiten, wenn ich unten bin, nen Trailangel Terranonna.de
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