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Ultraleicht Trekking

hofnarr

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    hofnarr hat eine Reaktion von sja erhalten in Murgleiter (Nordschwarzwald): optimales UL-Trainingsgelände   
    Mit diesem, vielleicht etwas ungewöhnlichen, Reisebericht, der eigentlich mehr ein Test/eine Review ist, möchte ich auf den regionalen Wanderweg "Murgleiter" im Nordschwarzwald aufmerksam machen. Keine Bilder hier (ich bin ohne Kamera unterwegs), dafür Infos gerade in bezug auf UL.
    Ich bin an den vergangenen zwei Wochenenden auf der Murgleiter (und dem Westweg und dem Renchtalsteig) unterwegs gewesen, und kenne auch die Gegend drumherum ganz gut.
    Murgleiter (Nord-Schwarzwald): optimales Trainingsgelände für "längeres" UL-Wandern?
    Die Murgleiter ist ein relativ junger "Premium"-Wanderweg, der sich entlang der Murg in offiziell 5 Etappen auf ca. 110km von Gaggenau bis zum Schliffkopf durch den Nordschwarzwald windet.
    Man lernt dabei sehr viel Natur und Kulturraum des Schwarwalds kennen: die teilweise wilde, teilweise sanfte Murg, Weinberge, Wasserkraftanlagen, wenig Fichtenmonotonie, Karseen, Grinden, viel viel Aussicht ins Murgtal und die ziemlich einmaligen Murgtäler Heuwiesen.
    Die Murgleiter berührt einige andere Wander- und Themenwege, so dass man auch immer mal wieder eine interessante Schautafel mit Infos zu Gesicht bekommt.
    Der Weg ist abwechslungsreich und in der Regel gut geführt. Es trailt oft, oder geht auf breiteren, aber trotzdem naturnahen Wegen daher.
    Warum ist die Murgleiter ein gutes Trainingsgelände für "längeres" UL-Wandern?


    [*:2xrprvvr]Gute Anbindung, gut für Einsteiger/Experimente: Mit Ausnahme der letzten Etappe ist die S-Bahnlinie zwischen Karlsruhe und Freudenstadt, die mind. stündlich und bis spät Abends verkehrt, stets nur wenige Kilometer (und Höhenmeter;) entfernt. Ein Ausstieg aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder Problemen mit der Ausrüstung oder einfach, weil man keine Lust mehr hat, ist damit jederzeit gut möglich. Auch am 5. Tag kommt man mit dem Bus auch noch gut wieder zur S-Bahn.
    [*:2xrprvvr]Gut zum Trainieren und Ausprobieren: Die Murgleiter ist ein "Spaziergang" nach Becks'scher Definition: die 5 Etappen summieren sich zu ca. 4.000 Höhenmetern Auf-, und fast ebenso viel Abstieg. In ständigem Auf- und Ab, in meist kleineren bis mittleren Portionen (nie mehr als ca. 300Hm am Stück, nach meiner Schätzung). Das Höhenprofil (verlinktes Bild zeigt nur Etappe 2-4) macht Gewicht auf dem Rücken zu einem bedeutsamen Faktor. Man spürt schnell jedes Gramm.
    [*:2xrprvvr]Gut zum Trainieren 2: Ab Baiersbronn oder ab dem Schliffkopf lässt sich die Murgleiter problemlos über verschiedenste Wanderwege der Region, oder auch den Westweg oder den ebenfalls attraktiven Renchtalsteig praktisch beliebig verlängern! Wenn es also gut läuft, kann man weitere tolle Ecken spontan erlaufen. Meine Empfehlung: in der Fortsetzung über den Renchtalsteig (vom Schliffkopf aus nach Süden, Richtung Alexanderschanze gehen) sind ca. 130-200 Km am Stück möglich (Endpunkt dann Oberkirch). Der Renchtalsteig steht der Murgleiter in Sachen Höhenprofil in nichts nach ...
    Infrastruktur


    [*:2xrprvvr]An- und Abfahrtsmöglichkeiten wurden ja schon oben beschrieben. Alle Verbindungen (inkl. Bus) lassen sich über die Website http://efa-bw.de ermitteln.
    [*:2xrprvvr]Entlang des Weges gibt es trotz der allgemeinen Hanglage immer wieder schöne Biwakplätze. Wer sich lieber auf's Laufen konzentrieren will, oder (noch) nicht so für's autarke Übernachten ausgerüstet ist, findet in jedem offiziellen Start-/Zielort Unterkünfte.
    [*:2xrprvvr]Einkaufen kann man in Gaggenau, Gernsbach, Forbach, Baiersbronn. Man kommt aber niemals direkt an einem Supermarkt vorbei, nur an Bäckereien. Vorher recherchieren!
    [*:2xrprvvr]Die Murgleiter ist nicht der Westweg: es gibt viel Infrastruktur, aber man kriegt nicht alles so auf dem Präsentierteller serviert! Das heißt, man wird z.B. nicht unbedingt in jedem Ort direkt an Übernachtungsmöglichkeiten vorbeigeführt, sondern man muss selbst ein wenig recherchieren bzw. suchen.
    [*:2xrprvvr]Die dritte Etappe bildet so etwas wie einen Tiefpunkt des Weges: man ist praktisch nur auf Wirtschaftswegen unterwegs. Quellen gibt es nach meiner Erinnerung auf den gesamten ca. 16km gar keine, und auch keine Schutzhütten. Kurze Ausflüge abseits der Murgleiter (Ortskenntnis oder gute Karte) helfen, kosten aber zusätzliche Höhenmeter. Man lasse sich bzgl. Quellen und Hütten also nicht von der 2. Etappe fehlleiten - dort kommt nämlich alle 3-4 Km eine Quelle, und etliche Schutzhütten. Kurz vor Forbach gibt es den "Hexenbrunnen". Dort auftanken! In Schönmünzach, am Ende der 3. Etappe, gibt es dann Gaststätten und auch ein öffentliches WC mit Wasserhahn.
    Tipps


    [*:2xrprvvr]Die 1. und die 5. Etappe der Murgleiter sind erst seit kurzem dem Weg hinzugefügt worden. Online sind diese neuen Etappen daher an einigen Stellen noch nicht dokumentiert. Vor Ort ist aber alles gut ausgeschildert.
    [*:2xrprvvr]Die schönsten Etappen sind meiner Ansicht nach die 2. und die 5., gefolgt von der 4. Etappe. (Die 1. Etappe kenne ich noch nicht.) Insgesamt ist der Weg einer der schönsten und abwechslungsreichsten, die ich im Schwarzwald bisher kennengelernt habe.
    Karten


    [*:2xrprvvr]Die offizielle Website der Murgleiter erwähnt auch geeignetes Kartenmaterial.
    [*:2xrprvvr]Die Murgleiteretappen bei OSM: 2 3 4 5
    Viel Spaß beim Nachlaufen! Wer noch Fragen kann, kann mir auch gerne eine PN schreiben. Ich werde sicherlich auch noch die ein oder andere Info oder Links nachreichen.
  2. Gefällt mir!
    hofnarr hat eine Reaktion von FarmerBoy erhalten in Suche Hilfe in HH   
    hofnarr hat diesen Beitrag moderiert: Liebe Foren-Community, alle unter euch, denen Anfragen von Einsteigern in Form und Farbe nicht passen, möchte ich dringend nahe legen, einen Thread zu starten, und gemeinsam auszudiskutieren, wie eine "kleine Richtlinie für den UL- und Forums-Einsteiger" aussehen kann.
     
    Darin könnt ihr z.B. schildern, welche Art von Anfragen etc. gerne oder nicht so gerne gesehen sind.
     
    Auf diese Richtlinien können sich dann alle in Zukunft gemeinsam beziehen. Auch Anfänger erhalten eine Orientierung, und manche euch nicht genehme Anfrage würde auch ganz ausbleiben.
     
    Der Rote Faden würde damit gut ergänzt, denke ich.
     
     
     
    Bis dahin die dringende Bitte, hier in diesem Thema - und auch anderswo - stets Höflichkeit walten zu lassen, auch wenn euch etwas sauer aufstößt.
     
    Man kann auch freundlich sagen, wenn man etwas unpassend oder seltsam findet.
     
    Die Anforderungen an Anfänger schraube ich erstmal nicht so hoch, umso mehr erwarte ich aber von den alten Hasen. Bleibt cool, und sorgt für eine angenehme Forenstimmung! Danke

     
    @Zibaa: Du  merkst es ja, du hast da einen gewissen wunden Punkt getroffen Wie schon gesagt wurde - bedenke auf jeden Fall, dass "leichter werden" der Erfahrung von vielen hier im Forum nach vor allem eines ist: ein langer Prozess des Umdenkens.
     
    Eine "Hauruckaktion" anzustreben eckt daher an, denn wir meinen zu wissen, dass das nicht (gut genug) funktioniert. Spaß wirst du auf deine Tour bestimmt haben, egal wie schwer.
     
    Und wenn das Leichter werden dich auch weiterhin beschäftigt, dann wird das schon. Nimm ein paar Tipps von hier mit, vielleicht auch den ein oder anderen Literaturtipp. Und dann mal sehen, wohin dich die Gewichtsreise führt
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    hofnarr hat eine Reaktion von Mario294 erhalten in Auf Maultaschenjagd entlang der Schwäbischen Alb   
    Ich hoffe, ihr hattet ein bißchen Spaß und konntet die Tour ein bißchen nacherleben. Danke für's Lesen. Nur die hartgesottenen ULer lesen das verbleibende Bla über Kilometer, Gewichte, Ausrüstung und Skills
    Was bleibt über so eine Tour zu sagen, außer, dass es tierisch abwechslungsreich war, Spaß gemacht hat, und man viel gelernt hat? Na klar: ob's eine Wiederholung gibt. Na logisch, nur halt woanders.
    Ich denke, nächstes Frühjahr ist der Vogesenkammweg reif. 390km, von Süden nach Norden, wie für mich üblich. Noch mehr Selbstversorgung. Der Klättermusen Mjölner winkt wieder. Nein ehrlich: die Rucksackwahl für Touren ab ca. 4 Tage Selbstversorgung, die stellt sich mir recht deutlich.
    Wie weit habe ich es denn nun geschafft?
    In meinem Plan waren es von Tuttlingen bis Bad Urach 146km.
    Aber irgendwas hatte ich bei der Planung vermasselt. Jeden Tag haben ein paar Kilometer im Plan gefehlt. Und wie ihr ja sicherlich wisst, es macht durchaus einen Unterschied, ob man 35 oder 38km läuft, oder ca. 40, oder doch dann fast 45km.
    Irgendwie habe ich alles geschafft. Das nachträglich Ausmessen ergibt in der Summe 158,5 Kilometer, also praktisch 40km pro Tag. Die genauen Zahlen stehen jeweils oben dabei.
    Ich steigere mich, das finde ich prima. Auf dem Westweg lag der Schnitt noch etwas niedriger, mit irren Steigerungen am Ende. Diesmal war von Anfang an die Leistung da, und das Gewicht und die Ausrüstung stimmte halbwegs. Ich will aber nicht verkennen, dass ein Einstieg mit 40km, ohne entsprechendes vorhergehendes Training, meine Muskulatur nicht gerade positiv belastet hat. Größere Distanzen sollte ich langsamer angehen.
    Ausrüstung, Ausrüstung
    Neben dem Gewicht und der Fitness kommen als nächster Faktor in meinen Wanderungen meine Carbontrekkingstöcke.

    65g. Das Paar! Nein! Darauf stützt man sich nicht mit vollen Gewicht ab. Obwohl ich das schon getan habe. Die Teile halten mehr aus, als man denkt. Laufen seit ca. 500 bis 600 Mittelgebirgskilometern wie geschmiert. Aber man sollte denen nicht sein Leben anvertrauen.
    Schlanke 10mm Carbonrohre, klar, die flexen ein wenig, aber nicht mehr als mancher käuflich zu erwerbende Trekkingstock. Angelrutengriffe drauf, eine Gurtschlaufe. Normale Leki Stockspitzen, aber ohne Teller. Die wachsen auf Tour von alleine;)
    Die Teile sind nur dazu da, um Vortrieb zu produzieren. Meine Kumpels haben sie schon ausprobiert, und nach ein paar Minuten wieder zurück gegeben: "ich merk nix". Ich merke was. Nicht auf den ersten 5km. Aber nach 30, 35 oder 40. Die Teile sind so leicht, dass man sie gar nicht bemerkt. Aber die Arme und Hände arbeiten die ganze Zeit ein bißchen mit. Dadurch wird die Bewegung ganzheitlich. Man hat auch etwas mehr Sicherheit auf rutschigem Untergrund, bleibt besser im Rhythmus. Ich habe die "Stengelchen" schon hin und wieder zu hause gelassen, und sie dann immer vermisst. Habe ich sie dabei, dann flutschen die Kilometer.
    Die Kombi aus Bushbuddy und CatStove mit 100ml Notfallspiritus war ziemlich gut. Der Bushbuddy brannte an zwei Abenden fast drei Stunden lang, als Ersatzlagerfeuer. Beine und Schuhe trocken. Genial. Nur die Holzschlepperei, die habe ich noch nicht so wirklich im Griff. Und ein bißchen leichter müsste der BBU auch noch sein, eher so wie mein Sommerkocher, mit 75g. Aber bitte genauso leistungsstark und stabil
    Wechselhaftes Wetter versus Trailrunner, Windjacke, Buff, Schirm und Sommerhose.
    Die Beschreibung vom "Wintertag" oben spricht wohl für sich. Es war ganz schön anstrengend Würde ich beim nächsten Mal etwas anderes mitnehmen? Nicht wirklich!
    Einziger Totalfehlgriff: Die Possumdown-Handschuhe sind eine Enttäuschung. Meine belastbareren Polartec-Handschuhe kämen mit.
    Alles andere hat gut funktioniert, so wie ich es eingesetzt habe. Die Windjacke von Aldi für ca. 15 EUR, schon seit 4 Jahren sommers wie winters vielseitig spitze. (Leider geht jetzt der Reißverschluss kaputt. Hat jemand einen Schnäppchentipp?) Jau, eine leichte Hardhell wäre für die ersten beiden Tage durchaus gut gewesen. Aber Jacken, unter die all meine Dreads passen, sind rar gesäht.
    Die Sommerhose trocknet schneller, als sie nass wird. Der Schirm war teilweise schwierig zu halten, aber ich war über den Windschutz absolut dankbar.
    Die Füße haben die Tage gut überstanden. Wohl dank der beschriebenen Fußpflege aus Puder und Hirschtalg. Meine Empfehlung! Zwischendurch habe ich auf jeden Fall einige Male mit meinen nassen Füßen gehadert, und über die Schuhwahl nachgedacht. Kalte Füße hatte ich zwar nie, aber ein Wohlgefühl auch nicht. Jetzt gibt's erstmal neue Trailrunner. Mit neuer Sohle und neuem Obermaterial ohne Löcher läuft sich's bestimmt wieder ganz anders. Und dann mal sehen.
    Ansonsten würde ich nur meine Skills kritisieren.


    [*:17siojgr]mir die ganze Ausrüstung nasströpfeln zu lassen
    [*:17siojgr]das Feuerholz nicht anders zu verpacken, sondern mit dem Mantel als Cape getragen zu schützen, statt den Mantel anzuziehen
    [*:17siojgr]und überhaupt, statt mal inne zu halten und schnell auf Anforderungen zu reagieren, stundenlang zu laufen und dann zu merken, dass man dies oder das hätte an- oder umziehen sollen
    [*:17siojgr]die Öffnungszeiten des Maultaschenwirts nicht vorher abzutelefonieren
    das sollte ich mir anlasten.
    Rio hat das oben total gut gesagt, ich glaube das stimmt für mich auch:
    Das mit den Skills auf einer Solotour, einer schnellen Maultaschenjagd, hinzukriegen, das sollte mein nächstes Ziel sein ...
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    hofnarr hat eine Reaktion von Kay erhalten in Auf Maultaschenjagd entlang der Schwäbischen Alb   
    23. April, 8:15, Ruine Lichtenstein
    Ein geschützter Platz für's Tarp mit Aussicht - ja. Aber irgendwie fühle ich mich nicht entspannt. War sehr früh wach. Der Autolärm stresst. Weg hier. Auf zum letzten Streich ...


    10:35, Ruine Greifenstein
    Der Blickt reicht über zwei Bergkuppen hinweg bis gestern Abend. In Gedanken bin ich schon fast wieder zuhause, grüble über Ausrüstungsanschaffungen und die nächsten Touren. Ich zwinge mich, im hier und jetzt zu bleiben. Skills, Skills.
    Die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hindurch. Zum ersten Mal seit vier Tagen! Ahhhhh.
    13:40 Uhr Hämmersteigfels
    Hier oben ist es schön. Friedlich wechseln sich Wald und Wiese ab, liegen gepflegte Gehöfte zwischen hügeligen Weideflächen. Es gibt einen Kegelberg, und eine Discgolfbahn. Verrückt. Und eine Albsteige, ergo Autorauschen.

    Die Sonne scheint jetzt kräftig, es geht ein sanfter Wind. Mir ist es fast schon ein bißchen warm - aber hey! - ich werde mich nicht beschweren.
    Mein Rücken tut ein wenig weh. Ich sinniere wieder darüber, ob ich anders packen muss, oder vielleicht wegen längeren Touren einen Rucksack mit Gestell brauche, oder ob ich nur schlecht geschlafen habe? Der Klättermusen Mjölner geistert mir wieder am Verstand herum. Ich sag' ja, alleine wird man schnell leicht verrückt.
    In der Ferne erahne ich im Dunst den Schwarzwald. Auf geht's zur letzten "Etappe" zum anvisierten Zielbahnhof Bad Urach. Überall klopfen die Spechte.
    15:20, Fohlenhof
    Krähen kreisen über riesigen Weideflächen. Die Gehöfte des Marbachergestütes dominieren mit ihren schicken und herausgeputzten Gebäudearrangements, gepflegten Baumalleen und kilometerlangen Weidezäunen aus ergrauten Baumstangen das Landschaftsbild, verleihen der Szenerie etwas altehrwürdiges voller Tradition.
    Ich amüsiere mich hier mit ein paar Gehegefrischlingen, da staune ich über ein Speicherbecken im Umbau.
    Die Beinmuskulator verschafft sich zunehmend Platz im Hirn und lamentiert über die gestrigen Kilometer. Eine kurze Pause an jedem schönen Ort. Aber nicht lang, immer nur einen Schluck Whisky und einen halben Riegel, mich treibt's weiter. Das Ziel liegt zum Greifen nah, der Zugfahrplan steht auf meinem Wegausdruck. Ich schaffe es nie, das Ende genießend hinauszuzögern. Skills, Skills.

    Vom Rutschenfelsen über den Wasserfall fährt der HW1 zum Abschied nochmal alles auf, was er zu bieten hat. Aussichtspunkte, grüne Wiese, Grillstellen, stürzende Felsabhänge, steile Trails. Ich bin begeistert. Der Whiskyfüllstand sinkt. Die Füße tun weh. Der linke Daumen hat sich entzündet. Ich verpasse jemanden, aber ich weiß nicht, wen.

    17:15, Bad Urach
    Der Zieleinlauf an einer Haltestelle am Ortsrand. Menschen, Autos, Fahrkartenkauf. Noch eine halbe Stunde Zeit. Ich kann nicht so recht still stehen, verfalle in Wahnvorstellungen von deftigem Essen und laufe auch noch den letzten Kilometer zum "Hauptbahnhof". Der sich als schlichte weitere Haltestelle mit Automat, Bänken und Überdachung entpuppt. Weit und breit keine Snackbars, die geflügelte Maultaschen oder auch nur Brezeln mit Butter bieten würden.
    Zieleinlauffotos für die Daheimgebliebenen mit Grins. Ich habe Farbe im Gesicht, die Sonne knallt. Schwitziges Gefühl.
    Auf die Bank neben mich quetscht sich eine partygelaunte junge Mädelsbande. Parfürmierte Menschen, die dir auf die Pelle rücken, arrrrg. Es klöppelt der Pfläumli auf der Bank. Man bzw. Frau hat heute den Schulabschluss geschafft. Achso! Jetzt verstehe ich. Kling, kleng, klöng, trifft Whiskyflachmann auf Pfläumlifläschchen. Ich gratuliere. Finde meine Leistung aber auch nicht schlecht, es müssen nach Plan so etwa 150km gewesen sein, darauf noch ein Prost! In Gedanken gehe ich gerade rückwärts, bin wieder irgendwo auf dem Weg.
    Der Zug fährt ein und irgendwie finde ich rein.
    Unter strahlend blauem Himmel rase ich duzendkilometerweise durch's Ländle nach Hause. Irgendwo an diesem Punkt verblasst die Erinnerung.
    Tageskilometer: 29,0
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    hofnarr hat eine Reaktion von FarmerBoy erhalten in Erfahrungen #Maiwanderung   
    Bei mir hat alles 1A funktioniert, und ich war ja auch der leichteste, von daher passt alles, hehehehehe
     
    Ich habe jeden Tag ausschließlich auf dem Feuer gekocht. Den Bushbuddy hätte ich mir sparen, bzw. ein leichteres Koch-Backup mitnehmen können. Zeltstange hätte ich zuhause lassen können, stattdessen die Trekkingstöcke (137g zusammen, ich hab's nachgewogen; waren also doch 65g pro Stock) benutzen. Hatte ich irgendwie verpeilt. AsTucas-Quilt hat prima funktioniert, das Schlafgefühl war sehr gut (als Decke benutzt). Aber das Ding war bei quasi gleicher Zufriedenheit/Leistung viieeel schwerer als die Daunensäcke, die so dabei waren. Schirm rockte mal wieder, ich habe sonst keinerlei Regenklamotten gebraucht. Der Bowmore aus dem Titanflachmann war wie immer genüsslich und vieeeel leckerer als der ganze Fusel aus diesen Plasteflaschen. Wobei ich zugeben muss: der Schwarzwaldteufel war auch lecker Die Sawyer-Filter beim Einsatz am Bach waren von der Pragmatik her sehr überzeugend, sowas brauche ich auch.
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    hofnarr hat eine Reaktion von FarmerBoy erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ... du dir wünschst, dass das Display von deinem Tablet doch bitte mit einem Gewichtssensor ausgestattet werden, und als Feinwaage verwendbar sein sollte.
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    hofnarr hat eine Reaktion von FarmerBoy erhalten in Schütz die Brille-leicht und sicher?   
    Etwas schwerer, aber etwas mehr Schutz:
    Ene Plastikflasche mit abgesägtem Hals. Die Öffnung muss gerade so groß sein, dass die Brille nicht von alleine herausrutschen kann, sondern nur dann, wenn die Öffnung durch Drücken oval verformt (und damit in Längsachse größer/weiter/breiter) wird.
    Idee stammt hier aus dem (oder dem alten) Forum. Hat ein Nutzer mal mit Bild gepostet ... nur wer war's ... hmm ...
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    hofnarr hat eine Reaktion von Basti erhalten in Grundsatzdiskussionen Sammelthread: Was ist schon UL? Alle Meinungen willkommen!   
    OT: Nach der soundsovielten Grundsatzdiskussion hat man nicht mehr so die Nerven.
     
    Zumal diese Diskussionen typischerweise weniger aus sachlichen Postings hervorgehen, sondern mehr aus provokantem, OT-lastigen Geplänkel an wenig geeigneten Stellen. Von Nutzern, die man noch nicht so gut kennt, und deren Absichten und Diskussionsstil man noch nicht richtig einordnen kann.
     
    Von daher finde ich es erstmal gut zu sehen, dass hier in diesem (provokant betitelten), dezidierten Thema die aktuelle Grundsatzdiskussionswelle etwas professionellere Töne findet. Weiter so!
     
    Die grundsätzliche Frage, welchen thematischen Fokus dieses Forum setzen soll, ist wichtig, und wurde schon öfter im Ansatz geführt.
    Meiner Beobachtung nach spaltet sich das Forum in einen Teil Nutzer, die einen ganz klaren Fokus auf "UL-Trekking" wünschen, und einen anderen Teil, für den UL-Trekking nur eine von mehreren Aktivitäten ist, in denen UL-Gedanken zu Anwendung kommen.
    Persönlich würde ich mir wünschen, man böte all solchen Gedanken Freiraum, egal um welche Aktivität es sich handelt. Ich verstehe aber den Reiz, und sehe die Vorteile, der thematischen Eingrenzung!

     
    Abseits der Grundsatzfragen möchte ich aber alle Foren-Neulinge freundlich dazu auffordern, davon auszugehen, dass der thematische Fokus hier tendenziell eingeschränkt ist. Und die Ansätze und Grundeinstellungen eher "extrem", denn "durchschnittlich" (im Sinne der großen Masse) sind. Wie Basti schon sagte: als Neuling Fragen zu stellen, die in den trüben Ufergewässern des Forums fischen, ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung.
     
    Ein ganz besonders aufmerksamer, zurückhaltender, verständnisvoller, und allgemein sozialer, Diskussionsstil ist bei solchen Anfragen anzuwenden. Von allen Beteiligten - von Neulingen, wie von älteren Forumsnutzern. Danke.
     
    Manche randständige Anfrage ist hier im Forum tatsächlich schlecht aufgehoben - das muss gesagt werden, und sollte dann auch gehört werden.
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    hofnarr hat eine Reaktion von Norweger erhalten in Grundsatzdiskussionen Sammelthread: Was ist schon UL? Alle Meinungen willkommen!   
    OT: Nach der soundsovielten Grundsatzdiskussion hat man nicht mehr so die Nerven.
     
    Zumal diese Diskussionen typischerweise weniger aus sachlichen Postings hervorgehen, sondern mehr aus provokantem, OT-lastigen Geplänkel an wenig geeigneten Stellen. Von Nutzern, die man noch nicht so gut kennt, und deren Absichten und Diskussionsstil man noch nicht richtig einordnen kann.
     
    Von daher finde ich es erstmal gut zu sehen, dass hier in diesem (provokant betitelten), dezidierten Thema die aktuelle Grundsatzdiskussionswelle etwas professionellere Töne findet. Weiter so!
     
    Die grundsätzliche Frage, welchen thematischen Fokus dieses Forum setzen soll, ist wichtig, und wurde schon öfter im Ansatz geführt.
    Meiner Beobachtung nach spaltet sich das Forum in einen Teil Nutzer, die einen ganz klaren Fokus auf "UL-Trekking" wünschen, und einen anderen Teil, für den UL-Trekking nur eine von mehreren Aktivitäten ist, in denen UL-Gedanken zu Anwendung kommen.
    Persönlich würde ich mir wünschen, man böte all solchen Gedanken Freiraum, egal um welche Aktivität es sich handelt. Ich verstehe aber den Reiz, und sehe die Vorteile, der thematischen Eingrenzung!

     
    Abseits der Grundsatzfragen möchte ich aber alle Foren-Neulinge freundlich dazu auffordern, davon auszugehen, dass der thematische Fokus hier tendenziell eingeschränkt ist. Und die Ansätze und Grundeinstellungen eher "extrem", denn "durchschnittlich" (im Sinne der großen Masse) sind. Wie Basti schon sagte: als Neuling Fragen zu stellen, die in den trüben Ufergewässern des Forums fischen, ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung.
     
    Ein ganz besonders aufmerksamer, zurückhaltender, verständnisvoller, und allgemein sozialer, Diskussionsstil ist bei solchen Anfragen anzuwenden. Von allen Beteiligten - von Neulingen, wie von älteren Forumsnutzern. Danke.
     
    Manche randständige Anfrage ist hier im Forum tatsächlich schlecht aufgehoben - das muss gesagt werden, und sollte dann auch gehört werden.
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    hofnarr reagierte auf bitblaster in Quilt für Große   
    Hallo,
    weiß hier eigentlich schon irgendwer genaueres über die As Tucas quilts mit Fussbox zum Öffnen (ähnlich den EE quilts)?
    stefan
    Gesendet von meinem Nexus 7 mit Tapatalk
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    hofnarr reagierte auf Basti in Was können wir von "den anderen" lernen?   
    Ich denke, ein Problem hier ist das Schubladendenken. "Bushcrafter arbeiten nur mit dem was die Natur ihnen bietet", "survivalisten improvisieren aus allem", "traditionalisten sind auch bei einem Tagesausflug im Stadtwald mit 70L Rucksack und Lederstiefeln unterwegs", "Uler gucken nur auf das Gewicht auch wenn sie frieren und die Ausrüstung nach der ersten Tour kaputt ist",... etc. etc.
    Ich denke, dass es vielmehr eine Reihe an Grundfertigkeiten gibt (geben sollte) die jeder können müsste, egal wie er unterwegs ist. Also auch im GPS Zeitalter den Umgang mit Karte und Kompass, Rudimentäre 1. Hilfe, etc.
    Auf diesen baut man sich sein spezialisierteres Fachwissen auf. Von daher sollten imho auch ULer die für sie wichtigen Knoten kennen (Tarpabspannung), ein Feuer anzünden können (Holzkocher oder Kochfeuer) und ihren Lagerplatz auch in Hinsicht der Bodenisolation wählen und herrichten können. Die Liste lässt sich natürlich beliebig fortsetzen. So gesehen sind das keine Bushcrafter-only-skills. Die nutzen die halt nur öfter bzw. intensiver. Genauso wie auch Traditionalisten vermutlich irgendwo versuchen Gewicht zu sparen. Nur wir als ULer setzen uns einfach mehr damit auseinander.
    In diesem Sinne sind auch die Methoden des Pilger-Beispiels nicht komplett außerhalb unseres Weltbildes. Ok. Der verlässt sich fast ausschließlich auf seine Mitmenschen. Aber wenn wir eine mehrwöchige Tour in relativ dicht besiedeltem Gebiet machen wo man täglich an Restaurants und Supermärkten vorbeikommt, nehmen wir auch nicht Verpflegung für die komplette Zeit mit. Wir planen diese Umstände zu einem gewissen Grad mit ein und sind nicht völlig autark. (Dadurch macht man sich natürlich auch zum Teil abhängig)
    Ich sehe das also vielmehr so, dass man Erfahrungen und Methoden anderer betrachtet und sich vor dem eigenen Tourenanspruch und Selbstverständnis sich davon inspirieren lässt. Wenn man z.B. eh ausschließlich mit Gas kocht, sind gehobene Feuer-skills nicht so wichtig, wie evtl. andere Dinge. Man sollte also eher gucken, was man selbst möchte bzw. anstrebt um sich dann außerhalb jeglichen Schubladendenkens die Skills und Methoden anzueignen, die man dafür benötigt.
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