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chummer_fc hat zuletzt am 21. Februar gewonnen
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ZPacks Arc Haul (daher u.a. der Hinweis mit der Niere) @Bort: der größte gewichtsmäßige Knackpunkt bei autarken Touren wird ja fast immer das Essen. Gleichzeitig ist das auch der Punkt, wo du "am günstigsten" Gewicht sparen kannst. Ich würde dir also empfehlen, dich mit dem Thema der Essensoptimierung auseinanderzusetzen, dann klappt es auch mit 55-60l. Eine deutlich günstigere Alternative (mit Tragegestell) zum ArcHaul wäre neben dem Bonfus Aerus auch der SIMOND UL-Rucksack von Decathlon (sobald wieder verfügbar).
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Patirou reagierte auf Beitrag im Thema: Welcher großen Rucksack?
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Ich gehe Ende August 10 Tage autark in den Sarek, 60 l Rucksack, Gewicht zum Start 11,8 kg. Und das inkl. Kleidung, die ich nur brauchen werde, wenn es kalt und eklig wird. Was ich damit sagen will: 10 Tage Lappland geht auch autark mit 60l, selbst im Herbst. Es erfordert aber natürlich ein paar Opfer, auf der Packliste (Dinge streichen) und monetärer Natur (a.k.a deine Niere)
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Elwiesel reagierte auf Beitrag im Thema: Padjelantaleden 2024
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Elwiesel reagierte auf Beitrag im Thema: Padjelantaleden 2024
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Elwiesel reagierte auf Beitrag im Thema: Padjelantaleden 2024
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: HUCKEPACKS IST ONLINE .......YEEEES
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chummer_fc folgt jetzt dem Inhalt: Erfahrung mit Zpacks Arc Haul Ultra 50L? Alternativen?
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: „Barfuss“ durch den Harz
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GirlOnTrail reagierte auf Beitrag im Thema: „Barfuss“ durch den Harz
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Wunderbarer Text und ebenso schöne Bilder!😊 Ich überlege schon seit geraumer Zeit, nach deinem Vorbild meinen heimatlichen Thüringer Wald näher zu beleuchten. Leider bin ich dort inzwischen nicht mehr allzu häufig. Wir werden sehen, was sich machen lässt👀
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: „Barfuss“ durch den Harz
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: „Barfuss“ durch den Harz
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Padjelanta reagierte auf Beitrag im Thema: Tourplanung Nordkalottleden, E1 Nordkap-Kautokeino, Nordlandsruta
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Tourplanung Nordkalottleden, E1 Nordkap-Kautokeino, Nordlandsruta
chummer_fc antwortete auf Padjelanta's Thema in Tourvorbereitung
ich kann zwar nur eine Kleinigkeit als Info beitragen, aber vielleicht hilft es dir ja bei der Frage nach der Laufrichtung: Ich hatte dieses Jahr Anfang August im Padjelanta keine Mückenschwärme:) -
Steintanz reagierte auf Beitrag im Thema: Padjelantaleden 2024
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Steintanz reagierte auf Beitrag im Thema: Padjelantaleden 2024
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@izi vielen lieben Dank! Bin wieder weitestgehend schmerzfrei, ja:) Hüfte (war wohl leicht geprellt) ist wieder fit und Knie (vermutlich Knorpelreizung wegen Überlastung) meldet sich nur noch gelegentlich , aber leider scheinbar willkürlich. Wird aber sowieso bis Allerheiligen dauern, bis die nächste Mehrtagestour ansteht.
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: Design my next Wanderschuh
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@khyal: ich fette meine Schuhe auch ein. Zugegebenermaßen nicht nach jeder Tageswanderung, und vielleicht ist das auch Teil des Problems😬. Da der Abrieb aber nur bei einem Schuh auftritt und nur bei der einen Stelle, vermute ich trotzdem meinen Laufstil als Hauptverursacher des Problems. Werde meinen Schuhmacher also sowieso fragen, ob er die Stelle irgendwie verstärken/abkleben kann:)
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Vielen Dank für die Antworten bisher! Ich schreibe alle Ideen raus und werde meinen Schuhmacher die Tage mal telefonisch fragen, was davon möglich wäre:) @khyal: den Abrieb, den ich meinte (er ist tatsächlich nur an der Stelle), sieht man auf dem ersten Bild unter der zweiten Schnürung, da hat es tatsächlich sogar das Leder komplett weggerieben... Ich pflege meine Schuhe nämlich schon, das Bild hab ich nur direkt nachdem ich aus dem Wald kam aufgenommen. Hatte nur schnell die betreffende Stelle gesäubert...😅
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Hallo zusammen, Wie ich in meinem Reisebericht zum Padjelantaleden bereits angeschnitten habe, muss ich längere Wanderungen krankheitsbedingt leider mit maßangefertigten Stiefeln bestreiten. Nun steht die Erstellung des neuen Paars an und ich bin fest entschlossen, es dieses Mal bestmöglich an seine Bestimmung anzupassen. Deshalb wollte ich euer Schwarmwissen bemühen, um den Schuh gleichzeitig so leicht wie möglich und an den Zweck angepasst wie möglich zu gestalten (klar, es kann natürlich keine UL-Lösung draus werden, aber sicherlich lässt sich ein wenig Gewicht sparen). Wichtigstes Einsatzgebiet des Schuhs soll (Nord-)Skandinavien sein, dementsprechend muss er bestmöglich auf ordentlich Nässe und teils steiniges Terrain angepasst werden. Zwei Sachen habe ich am jetzigen Paar (siehe Bilder) selbst schon als verbesserungswürdig ausgemacht: 1) bei Gewässerquerungen kann das Wasser schon ab der untersten Schnürung reinlaufen, die Lasche wird entsprechend vernäht werden 2) die Nähte sitzen außen ziemlich tief und neigen durch meinen leicht unrunden Laufstil dazu, beim Wandern im Gelände kaputt gerieben zu werden. Sie müssen also entweder verlegt oder irgendwie abgeklebt werden. Der Schuhmacher meines Vertrauens ist gewillt, für seine Verhältnisse unkonventionell zu arbeiten und hat mir schon angeboten, Gore-Tex zu verbauen. Da bin ich aber im Zwiespalt, denn ist der Schuh dann einmal von innen nass, trocknet er auf der Wanderung nicht mehr (und in einer perfekten Welt will ich auch wochenlang unterwegs sein)..andererseits ist das mit Lederstiefeln auch nicht so viel besser.. Was meint ihr: habt ihr noch Ideen zur Gestaltung des Schuhs? Was haltet ihr von der Gore-Tex-Idee? Und wie bekomme ich ihn ansonsten noch leichter? Grüße und vielen Dank!
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: Kickstarter Campagne, Wind Anchor
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: Mit dem selbstgenähten Tarp über der Eiswelt des Fornogletschers
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chummer_fc reagierte auf Beitrag im Thema: Mit dem selbstgenähten Tarp über der Eiswelt des Fornogletschers
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Knight_Saber reagierte auf Beitrag im Thema: Berghaus Hyper 100 oder Berghaus MTN Guide Hyper LT
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MaikGrosser reagierte auf Beitrag im Thema: Expet Lightning (45l) oder Osprey Exos (48l)
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Expet Lightning (45l) oder Osprey Exos (48l)
chummer_fc antwortete auf Diedldadl's Thema in Einsteiger
Ja, das ist klar. Ich hatte @Diedldadl mit der Wortwahl ("Gewackel") nur so verstanden, dass er/sie das Zelt als ganzes außen anbringen möchte. Wenn man nur das Außenzelt unter die Riemen klemmt, kann ja nichts wirklich wackeln, maximal ein wenig hin und her rutschen. -
Expet Lightning (45l) oder Osprey Exos (48l)
chummer_fc antwortete auf Diedldadl's Thema in Einsteiger
Auch, wenn es nicht direkt deine Frage beantwortet: Warum willst du ausgerechnet das Zelt draußen befestigen? Wenn ich mich nicht irre, wiegt das doch über 1 kg, oder? Da gäbe es doch sicher leichtere Dinge mit ähnlichem Volumen, die du eher draußen befestigen könntest, wodurch du mehr Gewicht körpernah (und damit bequemer) tragen könntest.. Und nun eher zu deiner Frage: Am Exped kann man grundsätzlich besser Sachen außen befestigen als das beim Exos ohne Modifikationen der Fall ist. -
Berghaus Hyper 100 oder Berghaus MTN Guide Hyper LT
chummer_fc antwortete auf chummer_fc's Thema in Ausrüstung
Hey @Knight_Saber. Ich hatte die MTN Guide Hyper LT mit auf dem Padjelantaleden und kann nur über ihre Hauptfunktion als Regenjacke berichten: Da ist sie (wenig überraschend) einwandfrei. Als Windjacke hab ich sie nicht verwendet, da sie natürlich weniger atmungsaktiv ist als eine dedizierte Windjacke, die ich dabei hatte. Abrieb der Jacke konnte ich nicht feststellen, hab sie aber auch nur maximal 2,3 h am Stück verwendet und den Rucksack drüber (bis ca. 11 kg Gewicht) dabei relativ unbeweglich gezurrt, dass er nicht so viel reibt. -
Tag 7) Kisuris-Sarek-Akkastugorna (ca. 21 km) Der siebte Tag brachte uns strahlenden Sonnenschein und bereits gegen 8.00 Temperaturen für kurze Klamotten. Also eigentlich perfekte Bedingungen für einen schönen Tag im Sarek. Trotzdem war ich bereits am Morgen sehr schwermütig: Nicht nur neigte sich unsere Tour rapide dem Ende zu, auch weiß ich aus verschiedenen Gründen nicht, wann ich wieder ins Fjäll werde zurückkommen können oder ob ich gar überhaupt jemals zurückkehren kann. Dementsprechend tief in negative Gedanken versunken, nahm ich die Schönheit der Umgebung nur am Rande wahr, während wir dem Pfad entlang des Sjnjuvtjudisjåhkå folgten. Zur Linken erhoben sich der Berg Sjnjuvtjudis und das Áhkkámassiv, während rechter Hand der Berg Kisuris thronte. Würden wir weit genug ins Tal hineinlaufen, könnten wir laut Karte sogar beidseitig Gletscher sehen. Zu Beginn unseres Abstechers war der Pfad sehr stark ausgetreten und im Prinzip nicht vom Charakter des Padjelantaledens zu unterscheiden. Vermutlich wird er zwar schon seit Jahrzehnten regelmäßig genutzt, dennoch wird die schnell zunehmende Popularität des Sareks sicher auch eine gewisse Rolle spielen. Jedenfalls sahen wir bereits auf den ersten Kilometern mehrere Zelte, die meine Gedanken untermauerten, dass man im Sarek wahrscheinlich halt auch nicht mehr allein ist. Wunderschönes Wetter begrüßte uns am Morgen Der Pfad in den Sarek war gut ausgetreten. Im Hintergrund der Kisuris Blick zurück: in der Ferne der Guvtjávrre Mit zunehmendem Durchschreiten des Tals häuften sich die sumpfigen Abschnitte, die selbstverständlich naturbelassen zu durchqueren waren. Da wir beide schwere Stiefel anhatten, die sich nur bedingt zum Überbrücken der Passagen eigneten, entschieden wir uns daher bereits nach ca. 3 km, zum Flussufer abzusteigen und das Wetter zu genießen. Längere Pausen bei schönem Wetter hatten wir nämlich, obwohl fest vorgenommen, auf der Tour noch nicht gemacht. Der Sjnjuvtjudisjåhkå nahe unseres Pausenplatzes Mit dem Feststehen, dass wir dem Tal nicht weiter folgen wollten oder konnten, kam in mir jedoch wegen meines Schwermuts schnell der Wunsch auf, an dem Tag noch den Rest des Padjelantaledens zu laufen, um die dann verbleibenden zwei Tage in der Nähe des Áhkajávrre mit Wandern zu verbringen und die Zeit in der Gegend maximal auszukosten. So starteten wir gegen 10.30 wieder in Richtung des Padjelantaledens, um die restlichen 15 km des offiziellen Weges abzuschließen. Wieder auf dem Trail, verlief er überwiegend durch lichte Birkenwäldchen, deren Boden aufgrund der gestrigen starken Regenfälle sumpfigen Charakter hatte. Naturgemäß floss das Wasser oberflächlich auch über den verdichteten Weg ab, der daher oftmals einem Bach glich. Nach etwa 5 km auf dem Padjelantaleden verspürte ich ohne erkennbaren Auslöser plötzlich einen Schmerz im “schwachen” Knie, der innerhalb von etwa 10 m stärker wurde und dann konstant, bei jedem Schritt auftrat. Da das Schmerzlevel noch erträglich war, lief ich ohne Schmerzmittel weiter. Als wir durch die Birkenwälder wanderten, nahm ich ein interessantes Detail wahr: Beinahe jeder Baum wies nun bereits gelbe Blätter auf, während an den Birken zu Beginn der Wanderung noch keine Anzeichen des nahenden Herbstes zu sehen gewesen waren. Zurück auf dem Padjelantaleden. In der Ferne der Áhkajávrre Wir querten auch große sumpfige Abschnitte. Zur Rechten das Áhkkámassiv Die Birken wiesen im Gegensatz zur Vorwoche bereits gelbe Blätter auf Wir liefen weiter, in angeregte Gespräche über Work-Life-Balance vertieft, die in meinem Beruf meist eher nicht existent ist. Auf diese Weise abgelenkt nahm ich zwar mein schmerzendes Knie weniger wahr, jedoch galt das gleiche leider auch für die letzten Kilometer des Padjelantaledens. Nicht übersehen konnten wir trotz des Zwiegesprächs allerdings das mächtige Áhkkámassiv zur Rechten, in dem wir eigentlich Gletscher erwarteten. Da wir die Karte jedoch nicht vor Augen hatten, wussten wir nicht, dass diese erst später sichtbar werden würden. Wir diskutierten schon rege über Gletschereis-Abschmilzraten, als wir endlich das erste Eis zu Gesicht bekamen. Áhkkámassiv mit Gletscher am Dubbeltoppen Teilweise durch Sümpfe laufend näherten wir uns langsam aber sicher der finalen Brücke über den Vuojatädno. Ich war jedoch einem Irrglauben unterlegen, da ich meinte, dass die Akkastugorna noch diesseits des Flusses lag, was aber nicht stimmte (wegen des grundsätzlich klar markierten Weges schauten wir nur selten auf die Karte). So wunderten wir uns zwar, als der Weg in einem sumpfigen Wäldchen voller Schachtelhalme schlechter und schlechter wurde, gingen jedoch weiter geradeaus. Irgendwann war er jedoch so schlecht erkennbar und nahezu vollständig überspült, dass wir zwingend auf die Karte hätten schauen sollen, was wir aber noch nicht taten. Und dann passierte es: Wenige Kilometer vor dem Ziel rutschte ich auf einem nassen Stein weg und krachte mit dem gesamten Gewicht auf mein angeschlagenes Knie und meine ewig labile Hüfte. Im ersten Moment war der Schmerz nur mäßig und ich raffte mich auf, schluckte meine Frustration herunter und kämpfte mich weiter. Als der Wald dann endete und wir uns auf der Spitze einer Landzunge wiederfanden, dämmerte uns endlich, dass wir falsch gelaufen waren. Ein Blick auf die Karte bestätigte, dass wir fälschlicherweise etwa 1 km einem alten Pfad geradeaus gefolgt waren, während der Padjelantaleden irgendwann für uns beide unbemerkt links abgebogen war. Da wir den Pfad durch den Schachtelhalmwald nicht nochmal gehen wollten, kämpften wir uns zum Fluss herunter und an seinem steilen Bett entlang weglos zurück zur Brücke über den Vuojatädno. Dies kostete mich enorm viel Kraft und da das Adrenalin abgeklungen war, hatte ich nun starke Schmerzen in Knie und Hüfte. Der Vuojatädno kurz vor dem Áhkajávrre Die Brücke über den Vuojatädno Die verbleibenden 2 km zur Akkastugorna waren demnach kein Vergnügen, und dass wir kurz nach der Hütte einen schönen Zeltplatz fanden, konnte mich auch nicht mehr aufmuntern. Innerhalb von etwa 10 km hatte sich mein Körpergefühl von “ich könnte locker noch ne Woche weiterwandern” zu “jeder Schritt verursacht starke Schmerzen” gewandelt. Entsprechend stark frustriert war ich, da mir realistischerweise klar war, dass ich die überschüssigen zwei Tage bis zur Abfahrt unserer gebuchten Rückverbindung höchstwahrscheinlich keinen Meter mehr schmerzfrei würde gehen können. Kombiniert mit der anfangs erwähnten unsicheren Zukunft samt realer Gefahr, wegen derzeit neuer gesundheitlicher Probleme im schlechtesten Fall eher früher als später nicht mehr weit wandern zu können, war ich entsprechend untröstlich. Dass die Wanderung des Padjelantaledens nicht nur sehr schön gewesen war, sondern ich für den größten Teil auch ohne befürchtete gesundheitliche Probleme durchgekommen war, das war an diesem Abend ein schwacher Trost. Tag 8 und 9) An Tag 8 standen wir gegen 6 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf und brachen unser Lager ab. Da sich meine Befürchtungen bewahrheitet hatten und meine Schmerzen nicht besser geworden waren, trottete ich entsprechend geknickt hinter meinem Bruder her. Nach ca. 1 km erreichten wir die Fährstelle Änonjálmme und schlossen damit offiziell den Padjelantaleden ab. Die “MS Storlule” brachte uns in einer anderthalbstündigen Fahrt über den Áhkajávrre nach Ritsem, wo wir uns schweren Herzens zwei Tage in der Fjällstuga einquartierten und nur ein paar kurze Spaziergänge machten, mit Blick auf das Áhkkámassiv am See saßen und mir noch einen großen Stein für meine Vitrine suchten. Immerhin gab es hier Zweierzimmer, Strom, fließend Wasser und einen gut ausgestatteten Shop. Nur eben weder frisches Brot, noch geräuchertes Rentier oder Fisch. Auf den letzten Metern des Padjelantaledens Fazit) Ich hoffe in meinem Bericht ist deutlich geworden, wie überragend ich die Wanderung auf dem Padjelantaleden fand. Wer das Fjäll liebt, aber doch gern das Sicherheitsnetz aus Hütten, (vereinzelten) Shops und einem klar markierten Weg haben möchte, dem kann ich den Padjelantaleden quasi uneingeschränkt empfehlen. Klar, es sind schon mehr und mehr Menschen unterwegs, aber das ist überall in Lappland so und es ist deutlich besser als auf dem Kungsleden. Gerade, wenn ihr nur etwa eine Woche zum Wandern habt, eignet sich der Padjelantaleden bestens. Ich für meinen Teil werde, sollten sich die derzeitigen gesundheitlichen Ängste nicht bewahrheiten, das nächste Mal möglicherweise weglos gehen, da ich vermutlich wieder nur einen gute Woche Zeit haben werde (Tipps für kürzere Wege im Fjäll sind willkommen😄). Dann wartet noch der Sarek, der Kungsleden im Herbst (der verletzungsbedingte Abbruch 2022 nagt an mir) und, bei ganz viel verfügbarer Zeit, der Nordkalottleden. Sollten es Gesundheit und Beruf zulassen, werdet ihr in der näheren Zukunft also jährlich einen Bericht von mir aus dem Fjäll lesen. 😁
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Tag 6) Låddejåhkå bis Kisuris (24 km) Am Morgen des sechsten Tages kamen wir, wie an den meisten Tagen, gegen 8.00 Uhr los. Kurioserweise gehörten wir damit zu den letzten, die aufbrachen, während wir unter den Zeltenden bisher immer die Early Birds gewesen waren. Wir starteten den Tag mit einer frischen Wetterprognose, die Regen an diesem Tag und strahlenden Sonnenschein am nächsten vorhersagte. Da es morgens noch trocken war, verzichteten wir vorerst auf die Regenkleidung und liefen los. Direkt nach der Hütte galt es erst einmal standesgemäß einen steilen Aufstieg ins Fjäll zu bewältigen. Dies war aber gar kein Problem, denn nach der Nacht in der Hütte waren wir gut erholt und der Anstieg sorgte zumindest dafür, dass wir sofort auf Betriebstemperatur kamen. Nach einer guten halben Stunde kamen wir an der Furt des Vierttjajågåsj an, der nach den Regenfällen der letzten Tage in seinem relativ schmalen Bett einiges an Wasser führte. So kam es, dass dies die tiefste Furt des gesamten Weges wurde, da mir das Wasser an einer Stelle bis kurz unters Knie reichte. Der Aufstieg nach der Låddejåhkå Die Furt des Vierttjajågåsj Direkt nach der Furt zweigte zur rechten der alte Verlauf des Padjelantaleden ab, der bis zur Hütte Kisuris eine Wegersparnis von etwa 6 km versprach. Da wir aber bekanntlich weit vor unserem Zeitplan waren und ohnehin den offiziellen Weg vollständig laufen wollten (ich mag es, Ziele abzuhaken), gingen wir weiter geradeaus. Während wir also weiter aufstiegen, der Weg führte am Gipfel Loadásj vorbei, saßen plötzlich 15 Alpenschneehühner vor uns auf den Planken. Dies sollte nur der Auftakt sein, denn aus irgendwelchen Gründen scheint die halbe Alpenschneehuhnpopulation des Nationalparks an dieser Bergflanke zu leben. Jedenfalls scheuchten wir dutzende Tiere auf und es entstanden Suchbilder, auf denen die Vögel mit der Vegetation zu verschmelzen scheinen. Die Bergflanke wurde nämlich zunehmend sumpfig und von den entsprechenden Gräsern dominiert. Im Gegensatz zum bisherigen Verlauf des Padjelantaleden fehlten hier aber stellenweise die Planken, weswegen wir mehr auf unsere Schritte achten mussten. Plötzlich liefen wir in die tief hängenden Wolken hinein, die die Sichtweite doch sehr begrenzten. Dies erklärte die Frage eines entgegenkommenden Wanderers am Vorabend, “ob es Richtung Süden auch so neblig sei” (was uns leicht verwirrt hatte). Im Nebel sahen wir auch wieder einige Rentiere. Eines hatte einen komplett weißen Kopf, war aber ansonsten standardmäßig gekleidet, was ihm das Aussehen eines Schamanen aus grauer Vorzeit verlieh. Auf und neben den Planken saßen tatsächlich 15 Alpenschneehühner Auf in die Wolken! Der Rentierschamane und seine Truppe Genauso abrupt, wie wir in die Wolken eingetreten waren, kamen wir dann auf Höhe der linksseitigen Inselsiedlung Gievgessuoloj auch wieder heraus. Nun begann der Abstieg zu den drei Brücken, bei denen sich der Padjelantaleden wieder vom Nordkalottleden trennt (ab Stáloluokta verlaufen diese beiden Wege vorübergehend parallel). Nach kurzer Zeit begann es stark von rechts-hinten zu regnen. Da ich einige Meter vor meinem Bruder lief, ging ich noch etwa 50 m zu einem Stein, um meinen Rucksack beim Herausholen der Regenbekleidung nicht in der zweiten Hand halten zu müssen. Das war ein Fehler. Als ich meine Regenjacke angezogen hatte und die Regenhose herausholen wollte, war meine Wanderhose hinten schon klatschnass. Da ich zum Anziehen der Regenhose die Schuhe hätte ausziehen müssen und die nasse Wanderhose einen kompletten Hosenwechsel nötig gemacht hätte, entschied ich mich kurzerhand, die Regenhose wegzulassen. Dies tat ich in der Hoffnung, dass der Regen nach kurzer Zeit aufhören sollte. Da es jedoch etwa 20 min stark durchregnete, tropfte es zunehmend von meiner Regenjacke in den Schritt, was die gesamte Erfahrung dann doch ziemlich unangenehm werden ließ. Das nächste Mal werde ich definitiv einen Regenrock mitnehmen! Ich wechselte dennoch nicht die Hose und nachdem es aufgehört hatte, begannen die Sachen relativ zügig zu trocknen. Als wir etwa 25 Minuten später an den drei Brücken ankamen und gerade die Regensachen ausziehen wollten, fing es jedoch plötzlich wieder und ebenso heftig an zu regnen. Selbst meine Injinji-Sealskinz Kombi versagte nun in einem Schuh, vermutlich weil der Liner hervorschaute und sich vollsaugte. Fernblick auf die Inselsiedlung Gievgessuoloj Ankunft an den drei Brücken. Noch ist es trocken... Jedenfalls sahen wir davon ab, die drei Brücken und die dazwischenliegenden Inseln, die schon zum Nordkalottleden gehören, zu erkunden. Eigentlich hatten wir das vorgehabt, da einige Leute am Vorabend von diesem Ort geschwärmt hatten. Ich hatte aber ohnehin schon von unserer Flussseite aus den Eindruck, dass dort viel zu viele Zelte standen. Und ich denke viele von euch sehen das ähnlich: Ich finde, wenn sich zu viele Leute auf einmal an einem überdurchschnittlich schönen Ort in der Natur aufhalten, büßt er gewaltig an Schönheit und Attraktivität ein. So gingen wir also weiter, um warm zu bleiben (ich weigerte mich nach wie vor, die Regenhose anzuziehen, wenn die Wanderhose nass war) und sahen kurz hinter den Brücken, wie eine Schar Enten (etwa 30 Tiere) plötzlich beinahe zeitgleich aus dem Fluss auftauchte, was meine Stimmung gleich verbesserte. Überhaupt hatten wir trotz des Wetters ziemlich gute Laune, da wir der Misere mit dummen Sprüchen und Flachwitzen entgegentraten. Der auf der Tour ohnehin immer anwesende Stumpfsinn erreichte so seinen Höhepunkt, während wir klatschnass durch die Gegend stapften. Zum Glück hörte der zweite Schauer schneller auf, sodass die Trocknungsphase beginnen konnte. Die nächste Zeit liefen wir über eine Hügelkette in einiger Entfernung entlang des Ufers des Vuojatädno, der sich immer wieder seeartig verbreitete. Wir hielten dabei vergeblich nach Elchen Ausschau, die es hier der Aussage einiger Wanderer nach vermehrt geben sollte. Jeden größeren Felsen im Wasser starrte ich sekundenlang an, um zu prüfen, ob er sich nicht doch bewegen wollte. Blick auf das Tal des Vuojatädno, das einige Elche beherbergen soll Das Wetter blieb nun einige Zeit trocken, aber sehr diesig, während es hinter uns immer noch wie in der Regenhölle aussah. So liefen wir einige Zeit in sumpfigem Terrain, bis wir ca. 3 km vor Kisuris bei erneutem Regen in ein lichtes Birkenwäldchen aufstiegen. Während nun hinter uns freundlicheres Wetter sichtbar wurde, hingen vor uns über dem letzten Abschnitt des Padjelantaleden dichte Regenschleier. Blick zurück, wo das Wetter freundlicher wurde... ...und nach vorn, wo der Regen die Berge verbarg Auf einem Kamm wanderten wir durch die Birken bis zur Hütte. Eigentlich hatten wir geplant, diese zu passieren und etwas später unser Lager aufzuschlagen. Da viele unserer Klamotten (inklusive der Schuhe) nun aber nass waren, entschieden wir uns für eine weitere Nacht in einer Hütte. Immerhin wollten wir am Folgetag von Kisuris aus den bereits erwähnten Abstecher ins Sarek machen: Mit der Aussicht, noch drei Tage für regulär 15 km auf dem Padjelantaleden zur Verfügung zu haben, waren die Umstände dafür perfekt, da knapp hinter der Hütte ein doch sehr ausgetretener Pfad in den Sarek hineinführt. Der Plan sah vor, maximal 10 km hineinzulaufen, dann umzudrehen und die Nacht wieder in Hüttennähe zu verbringen. So würden wir immer noch einen Tag eher als ursprünglich geplant am Ufer des Áhkajávrre mit seinem Handyempfang (den mein Bruder gern haben wollte) ankommen, ich würde aber immerhin noch einen winzigen persönlichen Eindruck des Sareks bekommen, den ich vielleicht mit meinem Vater durchqueren möchte, wenn wir in wenigen Jahren innerhalb eines Monats 30 und 60 werden. Der Abend in der Hütte war also wieder sehr entspannend, dieses Mal war sie beinahe ausschließlich deutschsprachig. Im Prinzip saß davon abgesehen nur noch eine schwedische Studentin mit uns herum, mit der ich mich dann den ganzen Abend unterhielt, da sie ja ansonsten nichts verstanden hätte. Das Gespräch zusammengefasst: Als Forststudentin, die das halbe Jahr in Lappland verbringt, lebt sie meinen Traum… Birkenwald kurz vor der Hütte Kisuris
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@RaulDuke, @GirlOnTrail vielen lieben Dank, euer Lob freut mich sehr! Den Rest versuche ich Sonntag bis spätestens Dienstag zu schreiben:)
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Tag 5) Lagerplatz kurz vor Árasluokta - Låddejåhkå (ca. 14 km) Nachdem es die gesamte Nacht kräftig durchgeregnet hatte, wurde es erst kurz vor dem Wecker weniger und hörte etwa 20 min später auf. Als wir aus unseren Zelten traten, erblickten wir viele kleine Tümpel, die sich über die Nacht gebildet hatten. Zum Glück hatten wir unser Lager auf einem kleinen Hügel aufgebaut, denn offenkundig hatte der Dauerregen die eigentlich immense Kapazität des Untergrundes, den Regen erst einmal schwammartig aufzusaugen, erschöpft. Blick von unserem Lagerplatz der letzten Nacht nach Árasluokta Wir begannen den kurzen Abstieg nach Árasluokta, wo, wie inzwischen beinahe erwartet, der auch hier angepriesene Shop zumindest gegenwärtig nicht existent war. So blieben die häufig lesbaren Versprechungen von frischem Brot sowie geräuchertem Rentier und Fisch über die gesamte Tour leider ein Wunschtraum. Nach einer kurzen Pause nahmen wir den kurzen, aber steilen Anstieg ins Fjäll in Angriff. Blick zurück nach Árasluokta nach dem ersten Anstieg. Zur rechten der Virihávrre Der Himmel war bewölkt, es blieb jedoch von oben trocken, während der Untergrund natürlich nach den nächtlichen Regenfällen völlig durchweicht war. Nach wie vor hatten wir linker Hand den großen Virihávrre, der zusammen mit den nördlicher gelegenen Vásstenjávrre und Guvtjávrre bis zur Hütte Kisuris am Folgetag für eine beinahe ständige Präsenz eines Sees zu unserer linken sorgte. Der Virihávrre verschwand temporär hinter einer Hügelkuppe. Zur rechten der kleine Ájajávrre Nach einiger Zeit im Fjäll stiegen wir sanft in ein Tal ab, durch das sich der Fluss Miellädno wälzte. Kurz bevor wir gegen 11.15 beim in Brückennähe reißenden Strom ankamen, sahen wir drei Rentiere mit sehr mächtigen Geweihen. Leider waren diese schnell hinter dem nächsten Hügel verschwunden, sodass wir kein Foto machen konnten. Ähnlich verhielt es sich mit zwei Regenbrachvögeln, die ich nur aus einiger Distanz und leider ziemlich unkenntlich fotografieren konnte. Der Miellädno wurde in der Nähe der Brücke sehr turbulent Nach dem Miellädno wartete der mäßig stark ansteigende, aber sich dafür über ca. 2,5 km ziehende Berg Boarkka, über den der Weg führte. Gleich mehrfach erreichten wir scheinbar den Kamm, nur um festzustellen, dass es nach einer kurzen flachen Passage mit dem Anstieg weiterging. Als ich sicher war, dass der nächste Kamm der endgültige sein würde, rannte ich den letzten Abschnitt förmlich hinauf, weil ich die Nase voll hatte. Blick zurück am Kamm des Boarkka. In der Ferne der Virihávrre, ich stilsicher im Alpha Hoodie von Outliteside😁 Nach einer kurzen Pause ging es wenig ereignisreich, aber ähnlich mäßig steil bis zur Hütte Låddejåhkå hinab. Unterwegs kam uns eine geführte Wandergruppe aus etwa 15 Norwegern entgegen und wir fragten uns, wie deren Übernachtung wohl organisiert war. Am Ende des Abstiegs, der immerhin noch ein paar Vogelbegegnungen bereit hielt, überquerten wir den imposanten Fluss Låddejåhkå, um kurz darauf gegen 14.30 an der gleichnamigen Hütte zu stehen. Unser eigentlicher Plan hier sah vor, gegen die Bezahlung der Servicegebühr unser Mittag in der Gemeinschaftsküche zu essen und währenddessen den Resttag und die nächsten Tage zu planen. Als wir jedoch bemerkten, dass wir regulär für die restlichen 39 km des Padjelantaleden noch viereinhalb Tage übrig hatten, kam dieser Plan ins Wanken. Als uns dann andere Wanderer über das Fehlen von guten Zeltplätzen auf den nächsten 10 km berichteten und es überdies zu regnen begann, entschieden wir uns kurzerhand, die Nacht in der Hütte zu verbringen. So konnten auch unsere nassen Zelte, Schuhe und Klamotten trocknen, während wir uns mit den anderen Wanderern unterhielten und ein wenig regenerierten. Die halbe Hütte war wenig überraschend deutschsprachig, es gab aber auch einen schwedischen ULer, mit dem ich etwas diskutierte, bevor er noch weiterlief. Ich machte außerdem Pläne für einen kleinen außerplanmäßigen Ausflug an Tag 7 in den Sarek, aber dazu später mehr. Der Låddejåhkå war zwar schmaler als der Miellädno, führte aber auch mehr als genug Wasser