Servus Katha,
ich bin Bergwanderführerin und Trainerin im DAV und führe solche Touren. Erste Rückmeldung: Deine Packliste ist sehr gut durchdacht. Ich wünschte, alle meine TeilnehmerInnen würden sich so viele Gedanken über die Ausrüstung machen. Zu der Frage nach dem Biwaksack: zum einen würde ich mal schauen, was in der Packliste der Bergschule steht. Ansonsten empfehle ich schon einen kleinen Notbiwaksack mitzunehmen. Grundsätzlich werden im DAV auf Bergtouren nur 2 Personen Bivys mirgenommen, die dann anhand der Gruppengrösse aufgeteilt werden. Insgesamt ist das weniger Gewicht als wenn jeder einen Bivy mitnimmt. Aber das ist nicht das entscheidende Argument sondern der Wärmeerhalt. In einer Notsituation können zwei Personen in einem Biwaksack wesentlich besser für Wärmeerhalt sorgen als eine Person in einem Bivy. Das sollte auf einer kommerziell geführten Bergtour von dem Bergführer entsprechend organisiert werden. Zumindest ist das DAV Standard und wird bei den Bergschuleb für die ich arbeite so gehandhabt.
Hüttenschue: da empfehle ich etwas, das eine wasserfeste Sohle hat. Die Böden in Hütten sind oft feucht. Und wenn das Wetter gut ist, sitzt man doch gerne abends noch vor der Hütte oder geht ein paar Schritte um die hütte herum um die Aussicht zu genießen. Da zieht man nicht jedesmal die Bergschue an / aus.
Trinkflasche: auf Berghütten ist nicht immer sichergestellt, dass das Leitungswasser auch Treinkwasser ist. Für die Übernachtungsgäste wird morgens üblichwerweise Teewasser ausgegeben. Wenn das der Fall ist, sind Trinkflaschen aus dünnem Plastik nicht optimal. Edelstahl oder Titan sind da eine gute Wahl auch wenn etwas schwerer. Ausserdem kannst Du Dir falls es ehr klat werden soll abends Teewasser reinfüllen lassen und die Flasche als Wärmflasche nutzen.
Und bedenke bitte auch: Du bist nicht alleine unterwegs sondern mit einem Bergführer. Der macht das beruflich, hat i.d.R. viel Erfahrung und kennt diese Tour. Zu dessen Aufgaben gehört auch, permanent das Wetter und die Gruppe im Blick zu haben und die Gruppe nicht in Gefahr zu bringen.
Dennoch empfehle ich, dass Du Dich nit nur darauf verlässt sondern auch selber das Wetter im Blick behälst: schau Dir vor der Tour die Großwetterlage in der Zielregion an: Hochdruckgebiet, Tiefdruckgebiet, welche Wetteränderungen werden für die kommenden Tage erwartet.... Ich empfehle Dir auch, selber permanent das Wetter im Blick zu haben: zum einen durch mehrere unterschiedliche Apps UND auf den Hütten. Dort hängt häufig der Wetterforecast aus. Rede mit dem Hüttenwirt und dem Hüttenpersonal.
Und noch ein Tip: mach Dir nicht ganz so viele Gedanken, freu Dich auf die Tour. Ich wünsche Dir viel Spass!