Lolaine Geschrieben vor 6 Stunden Geschrieben vor 6 Stunden (bearbeitet) Ich bin den Mare e Monti und Mare e Mare (beides Nord) Anfang Mai kombiniert teilweise gelaufen und kann somit etwas zum Weg schreiben. Wie man schon am Höhenprofil ablesen kann ist der Weg kein Spaziergang. Hinzu kommt, dass man größere Abschnitte wie in einem trockenen Flussbett läuft, sich auf jeden Tritt konzentrieren muss. Das ist nicht nur körperlich ermüdend sondern auch mental, dazu kann man in diesen Passagen nicht den Blick schweifen lassen sondern ist dauernd nur auf den Weg fokussiert. Ansonsten ist der Weg weitestgehend markiert, man sollte aber doch ein GPS dabeihaben, speziell wenn man einige der vielen Seitenwege nutzen will, was ich ausdrücklich empfehle! Man kann sich also somit sehr viele Varianten zusammenstellen. Wie immer von mir gibt es keinen klassischen Bericht sondern Tipps für die Planung und Durchführung. Auf Bilder verzichte ich deshalb wieder, trifft es doch nur wieder die Highlights und auch die Überraschung bleibt aus. Mein Weg ging vom offiziellen Startpunkt Calenzana bis nach Corte. Dabei zweigt man bei Evisa auf den Mare e Mare und läuft dann weiter nach Osten. Insgesamt habe ich dafür acht Wandertage gebraucht. Calenzana befindet sich in der Nähe der Stadt Calvi, sowohl Corte als auch Calvi sind exzellent mit der Bahn verbunden und somit erreichbar. Wer mit dem Flieger kommt landet entweder in Calvi oder Bastia, beides ist im Bahn-Netz inkludiert. Der Fahrplan ändert sich alle 3 Monate (sick) und ist auf dieser Seite einsehbar. Calenzana ist nicht teil des Streckennetzes - man muss an der Haltestelle GR20 raus und entweder ein Taxi rufen oder trampen. Von Calvi geht manchmal ein Bus am frühen Abend nach Calenzana. Verpflegung: Bei mir steht Selbstverpflegung hoch im Kurs, wirklich sparen lässt sich gegenüber den Restaurants aber kaum etwas. Hier hat es eher einen Independent-Charakter. Preise sind im Laden gefühlt 2-2.5xDeutschland in den Restaurants 1,5x. Dazu sind die Dorfläden Mittags lange zu. Man muss dann schon gut planen, wenn man nicht viel schleppen und nicht warten will. Manche haben sogar Protein-Bars und Asia-Nudeln im Angebot. Am besten fährt man mit SPAR Supermärkten, wenn man die Gelegenheit hat, die haben immer durchgängig offen und sind gut bestückt. Ich habe die Öffnungszeiten der Läden bei OSM aktualisiert. Wer nicht kochen will ist an Restaurants und Unterkünfte in den Dörfern angewiesen, auch das wäre auf diesem Weg möglich. Wasser gab es genügend im Mai, Quellen und Brunnen waren wasserführend. Allerdings sollte man bedenken, dass freilaufende Schweine und Kühe Wasserläufe verschmutzen können. Zuletzt an die Spiritus Fraktion: Heißt Alcool à Bruler. Mare e Monti (Calenzana bis Evisa): Technisch mittel, teilweise Wald, teilweise Buschland, es sind durch die freilaufenden Kühe auch Seitenwege entstanden die keine Wanderwege sind, daher manchmal konfus. Der Abschnitt Tuarelli bis Galeria fand ich den langweiligsten, da man auf oder neben der Straße läuft. Der schönste Abschnitt ist von Galeria bis Girolata, das haben mir auch andere Wanderer bestätigt. Ich habe mich hier, um mehr Mare als Monti zu haben, so gut es ging am Meer entlang gehalten, was den Abenteuerfaktor klar erhöht hat. Auf dem gesamten Weg findet man immer wieder schöne Stellen zum Zelten. Die Wege um Ota sind alle seit 2023 offiziell gesperrt, auch der MeM nach Evisa. Mehrere Leute meinten, man kann trotzdem gehen und müsste teilweise klettern. Ich habe an dem Tag 12km Straße genommen. Wegen der spektakulären Sicht war es erträglich. Mare e Mare (Evisa bis Corte): Teilweise technisch anspruchsvoll da steil, aber keine gefährlichen Stellen. Stellenweise alpines Gelände, man läuft auch den GR20. Hauptsächlich Pinienwald oder eben Fels. Weniger Stellen zum Wildcampen, man findet welche aber man muss suchen. Auch hier gäbe es viele Möglichkeiten, die Berge durch Umwege zu erkunden. Diese sind nicht mal alle in meiner Karte eingezeichnet, man findet aber Wegweiser. Hier kann man ebenfalls mehrere Wochen verbringen. Leider war auf meiner Reise auf diesem Abschnitt das Wetter deutlich wechselhafter und kälter, weshalb ich mir diese Wege dann nicht zugetraut habe und direkt nach Corte gegangen bin. Hier fand ich den letzten Abschnitt von Refuge de la Sega bis nach Corte am spektakulärsten. Ich habe mehrmals gelesen, dass Wanderer tagelang einsam den Weg durchgelaufen sind. Kann ich nicht bestätigen, es waren teilweise Gruppen unterwegs und auch Tagesausflügler, immer wieder habe ich Menschen auf dem Weg getroffen. Fazit: Ich war positiv überrascht und würde die Insel bei entsprechender Fitness auch für die Wildcamper-Fraktion empfehlen. Bearbeitet vor 6 Stunden von Lolaine
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