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Etwas spät - aber beim Fotos sichten bin ich über diese herrliche Zweitages-Tour gestolpert, die ich Mitte November gemacht habe. Sie war so schön dass ich sie euch gerne weiterempfehlen möchte; zumindest den ersten Teil. Das Wetter war eher spätsommerlich, gigantisch. Nachts Frost, aber tagsüber T-Shirt Wetter. Meine bislang einzige Tour auf (zumindest teilweise) deutschem Boden: Von Bayerisch Eisenstein direkt auf dem Grenzsteig hoch zum Zwercheck (tsch. Svaroh), und von dort auf dem Kammweg zum Großen Osser (Ostry), dann auf der tschechischen Seite absteigen, ich habe an einer Schutzhütte übernachtet und bin über den schwarzen See (Černé jezero) und den Teufelssee (Čertovo jezero) nach Železná Ruda zurück (da ich kein früher Vogel bin, habe ich vorher in Železná Ruda auf dem Campingplatz übernachtet um morgens Anreisezeit zu sparen. Der hat das ganze Jahr über geöffnet). Der Grenzsteig ist bei Mapy.cz als Weg gekennzeichnet. Manchmal war es ein Trampelpfad, manchmal musste man raten. An einem Teilstück war er so sumpfig, dass ich lieber barfuß weitergelaufen bin. Weiches Moos, und Wasser das so schön zwischen den Zehen hochquillt … Ab dem finalen Aufstieg zum Svaroh war ich auf einem offiziellen Weg. Der Ausblick seit dem Gipfel den gesamten Kammweg entlang war gigantisch, sowohl zur tschechischen als auch zur deutschen Seite. Ich habe ewig gebraucht, weil ich auf jeden kleinen Felsen klettern und jeden Kiesel fotografieren musste… Deshalb habe ich den Osser auch erst gegen Sonnenuntergang erreicht. Das Gestein um den Osser hat einen hohen Glimmeranteil; im Sonnenuntergang kommt das echt gut zur Geltung. (Blick zurück - über diesen Kammweg kam ich her) (Gipfelkreuz des großen Osser; im Hintergrund sieht man auch den kleinen) Bedauerlicherweise war auf der Homepage nicht vermerkt dass die Gasthütte für die Wintersaison geschlossen hat; also bin ich hungrig und ein bisschen grumpy auf der tschechischen Seite abgestiegen und habe an der letzten Schutzhütte vor der Zone I des Nationalparks mein Zelt aufgeschlagen. Zum Trost am nächsten Morgen Frühstück mit Aussicht. Der Rückweg über die tschechische Seite entlang der zwei Seen war jetzt im November leider nicht so spektakulär wie erhofft, obwohl gerade der Černé jezero sehr schön sein sollte. Vielleicht im Frühjahr besser. Hier sind eher Laubwälder, die im Spätherbst halt braun sind. Ist natürlich auch etwas unfair, den Pfad durchs Tal mit dem Kammweg zu vergleichen... Zwischen den beiden Seen muss man dann auch noch einen supersteilen schlammigen Forstweg hochkraxeln - das wäre sicher ein Spaß für den 4x4, zu Fuß fand ich's dann ein wenig nervig... Alles in allem war ich froh, dass der Rückweg nur kurz war, so dass ich Mittags schon zurück an meinem Auto war und nach Hause fahren konnte. In diesem Fall war tatsächlich die deutsche Seite die schönere...
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Ui, gleich noch mal zwei Kandidaten. Und immer diese feschen Namen. Alex gibt’s sogar mit Nadelstreifen, damit könnt ich dann glatt als BWLer durchgehen… Auf jeden Fall sind schöne Designs dabei; und der Schnitt wirkt auch recht schlank. Der Preis hingegen leider gar nicht so sehr…. Aber Merino, klar. Hätte ich das icebreaker nicht als Abverkauf bekommen wäre das sicher genau so teuer gewesen. @Cyco2 das Leni hatte ich jetzt erst übersehen. Attraktives Gewicht. Funktioniert diese Anti-Geruch-Behandlung bei dir? Wie würdest du das Hautgefühl beschreiben?
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Jetzt hat es mich nicht mehr losgelassen und ich habe doch noch mal kontrolliert - und, oh Schreck: Sehr peinlich. 35g unterschlagen. Darauf steht hier vermutlich mindestens die Peitsche, nicht der Stock. Oder gleich in den See mit einem Gewicht an den Füßen? Ich lass auf jeden Fall die Angabe im Anfangspost unverändert damit der Verlauf klar bleibt. Oh weh.
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klaro - solange ich es nicht dafür bügeln muss Büdde schön: Wow, jetzt habe ich endlich auch herausgefunden wie ich Bilder in nicht so riesig und and der Stelle, wo sie hin sollen, platziere...
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@heff07 Aus dem Kleiderschrank meines Freundes, vor über zehn Jahren… Aber auf dem Zettelchen steht „Urban Classics“, hab eben mal gegoogelt, die gibt’s heute noch!
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Das stimmt, ich denke ein gewisser Baumwollanteil wird ok sein, solange das Restmaterial das Ableiten der Feuchtigkeit übernimmt. Wird sich dann auch wieder besser auf der Haut anfühlen. Das Royal Robbins lost coast schaue ich mir mal im globi an. Die Hemden von montbell hatte ich wirklich noch gar nicht auf dem Schirm, sehr cool! Ich vermute mal in asiatisch bin ich dann wohl XL Danke für die Tipps!
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Ich oute mich als Karohemdträger.... (da ich Maschinenbau studiert habe, darf ich das auch!) Seit gefühlt immer trage ich in meiner Freizeit eines dieser wundervollen Urban Classics Holzfällerhemden - in der Herrenversion natürlich, rot, viel zu groß und schön schnodderig. Auch zum Wandern musste das arme Ding immer mit - ich mag das Flanellgefühl einfach auf der Haut, ich hasse Fleece - das geht nur im äußersten Notfall wenn sonst gesundheitliche Schäden drohen. Prinzessin halt. Ich muss gestehen, ich mag den Style auch sehr, vor allem weil er sehr "verdeckt", sowohl Brust als auch Po; ich muss nicht unbedingt in knallengen Sportklamotten mutterseelenallein durch die Welt springen. Ich trage das Hemd offen über dem T-Shirt, sowohl in kurzen Pausen / am Camp als auch hin und wieder beim Laufen wenn's ein wenig frisch ist. Mit 124g ist es eigentlich gut dabei - der Baumwoll-Flanell zeigt aber schon seine Nachteile; vor allem wenn ich vergesse das Hemd rechtzeitig auszuziehen, ist es gefühlt den halben Tag nass. Geruch ging eigentlich immer, aber länger als vier Wochen habe ich es auch noch nicht am Stück getragen. Also bin ich auf der Mission: Flanell-Hemd mit Karomuster in Nicht-Baumwolle mit geringem Gewicht UND geringer Geruchsneigung finden. Falls sich jemand in einer ähnlichen Situation befindet, ist vielleicht eine Übersicht meiner bisherige Ausbeute hilfreich: - icebreaker Dawnder, 100% Merino; hier braun-gelblich in Gr. S mit 368g dabei. Sehr lang und geräumig, fällt aber schön und hat nicht zu breite Schultern. Leichtes Wollkratzen, aber erträglich. - Direct Alpine Dawson, 50% Bambus, 50% Polyester ; hier gelb-blau kariert- in Gr. S 324g (Waschzettel noch drin). Unmöglicher Schnitt - ok, ich bin eine Frau, aber SO BREITE SCHULTERN HAT DOCH NIEMAND. Ärmel sind auch ziemlich weit. Gefühl ist grenzwertig - man merkt schon das Polyester. - Eddie Bauer Hemplify; 28% Baumwolle 28% Hanf 44% Polyester, rot kariert - in Gr. S 470g (hatte ich nur gekauft, weil der Service mir was von 250g erzählt hatte... ) - bisschen kastig geschnitten, aber akzeptabel. Angenehmes Hautgefühl. Durch das Gewicht aber nur fürs jährliche Lumberjack-Treffen mit Anreise im Pickup zu gebrauchen. Zum Größenvergleich, ich bin 167cm. Wenn gewünscht, kann ich noch meinen Freund nötigen eines der Hemden anzuziehen; der hat aber auch keine breiteren Schultern als ich Fazit: Stand heute gedenke ich immer noch, auf meiner Zweimonats-Wanderung durch Tschechien im Frühsommer das Baumwoll-Hemd mitzunehmen. Ich teste noch das Royal Robins Lost Coast Flanell, danach gebe ich wohl auf.
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@Genuss die große (42mm) Öffnung des CNOC Veto passt lt. Hersteller zum Katadyn BeFree Filter was meines Wissens nach die leichteste kompatible Softflask in der Größe für den BeFree wäre, sofern die Gewichtsangabe stimmt. Den Veto gibt's auch in 3l, aber dann in einer (meiner Ansicht nach) unmöglich langen Form. (edit: Durchmesser korrigiert)
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Sammelthread - myog kleine Basteleien
Kemma antwortete auf questor's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
@RaulDuke ja, ich meine den Beitrag schon mal gesehen zu haben, gut möglich dass der mich inspiriert hat Wenn du oben noch einen Kordel- /Gummizug einnähst, könntest du dir das Geknote sparen. Tyvek ist ja fast wasserdicht, das ist natürlich ziemlich fein. Von Strumpfhosen würde ich das eher nicht sagen… Also als Packsack taugt meine Wurst sicher nicht! Elastisch war aber wichtig für mich. Hm, gibt es extrem leichte wasserdichte UND sehr elastische Materialien die sich zum Nähen eignen? -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
Kemma antwortete auf questor's Thema in MYOG - Make Your Own Gear
Ich habe meine erste kleine Bastelei zu vermelden – gewinnt vermutlich nicht den red-dot-Design-Award, dafür spare ich 25g und schlafe bequemer: bis jetzt habe ich meine Daunenjacke als Kissen in diesen Mini-Baumwollbezug gestopft . Nach der Hälfte der Nacht ist das aber plattgedrückt und mein Ohr schmerzt. Außerdem ist der Bezug so schwer, dass ich sogar darüber nachgedacht habe mir stattdessen ein Aufblas-Kissen zu kaufen… Meine Lösung: ein elastischer Bezug soll für Flausch und Schwuppdizität die ganze Nacht sorgen. Aus höchst hochwertigem Grundmaterial habe ich einen Wurst-Bezug gebastelt. Ein kurzer Test an der Nähmaschine hat gezeigt dass zumindest ICH Nylons nicht nähen kann; also Schnittstellen mit Nagellack versiegelt und mit Schnur zugebunden. Das zweite Ende wird gerade mit dem Haargummi, den ich tagsüber trage, verschlossen. Ich plane, den noch durch ein längeres Gummiband zu ersetzen, mit dem ich die Wurst gleich an der Matte festbinden kann. Durch den Überstand kann die Fülldichte nach Belieben variiert werden. Ich hatte zunächst Zweifel an der Stabilität der 30DEN- Variante und liebäugele mit einer Alternative aus einer dickeren Baumeoll-Strumpfhose; aber jetzt will ich es erst mal wissen und schau wie lange die Nylon-Variante hält. Erstes Probeliegen ist schon mal sehr vielversprechend. -
[Kaufberatung] Isomatte die 100ste - "diamond-shaped" und warm
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Einsteiger
Ich danke euch! Damit ist die Marschrichtung relativ klar: ich schau mal wie weit (=kalt) ich mit der Etherlight XT, die ich halt jetzt schon habe, komme, und teste dann ggfs. Richtung Exped 5R falls mir zu kalt wird. Die Xlite steht inzwischen auf meiner Abschussliste; da kann ich einfach nicht drauf durchschlafen, und am nächsten Tag tut mir alles weh. 120g Differenz hin oder her. -
[Kaufberatung] Isomatte die 100ste - "diamond-shaped" und warm
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Einsteiger
Da ist definitiv was wahres dran; und das darf man auch mal aussprechen. Ehrlich gesagt wäre mir auch nicht ganz wohl dabei, zumindest bei den Matten, auf denen ich bereits eine Nacht geschlafen habe. Ich hatte damit gerechnet, mich sofort entscheiden zu können, und jetzt grübel ich schon fast eine Woche vor mich hin. Ich denke daher gerade darüber nach, die beiden Finalisten zu behalten, in Ruhe mal draußen zu testen und dann den Verlierer privat weiterzuverkaufen. Zusammen mit der Nemo Tensor. Darf ich nur nicht dem Freund sagen, der rollt schon mit den Augen ob des ganzen restlichen Krams den ich gerade anhäufe... -
[Kaufberatung] Isomatte die 100ste - "diamond-shaped" und warm
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Einsteiger
Das ist ziemlich genial Damit kommen vielleicht wieder mehr Modelle in Frage, z.B. Exped. Ist deine mit oder ohne Daunen? (sprich: Packmaß erträglich oder jenseits von gut und böse)? Wenn ohne, müsste das heute der 5R entsprechen, und wenn mit dann der 7R, schätze ich. -
[Kaufberatung] Isomatte die 100ste - "diamond-shaped" und warm
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Einsteiger
Wenn, dann wäre es ein Mini-Keilstück - viel Platz ist nicht zum Anbauen. Ich habe aber durchaus mit dieser Möglichkeit geliebäugelt - dann liefe es auf die Xlite raus; bliebe noch das Ärgernis mit den runterhängenden Füßen und dem Rutschen. Das zeigt aber auch, dass es hier echt nur um wenige Zentimeter geht, die aber scheinbar absolut den den Unterschied machen. Oder es liegt doch weniger an der äußeren Form, sondern am seitlichen Abfallen der XLite, oder am anderen Material. Da hilft dann auch Anbauen nicht. Das kann man sogar über die Innenzeltaufhängung einstellen ohne am Außenzelt was zu ändern. Die Bodenwanne ist allerdings schon recht niedrig bei dem Zelt. "Überbelegen" geht glaube ich nur wenn es mit 100%iger Sicherheit draußen trocken ist Siehe Passform mit reingequetschter Tensor. Mir war auch NOCH nicht zu kalt mit der Etherlight - aber ich fürchte halt dass es bald so weit sein wird. Das ist ja das Dilemma. Noch geht's, aber ich weiß nicht wie tief die Temperaturen fallen dürfen, und ich befürchte dass ich mich totärgern werde wenn ich irgendwo frierend liege und denke "hättste mal die andere genommen, dann wäre dir jetzt warm". Deine Einschätzung klingt plausibel; als Vergleich - wo würde dann die xlite landen? (Ich weiß, subjektiv und Schätzung, aber zumindest die Größenordnung des Unterschieds würden mich interessieren). Ich plane für Mittelgebirge ab Spätfrühling, kann leider noch nicht ganz einschätzen wie kalt es lokal werden kann, aber ein bisserl Frost wird sicher mal dabei sein. Und eigentlich möchte ich die Matte auch jetzt im Herbst noch nutzen, also mehr ist besser OT: Ich habe gerade mal gegoogelt; auf die Schnelle nur eine 76$ Bezalversion der Norm gefunden - aber die grobe Beschreibung des Tests nach ASTM F3340-18 habe ich mir auf den Thermarest- und Nemo-HP zusammengesucht: Die Matte kommt in eine Klimakammer, auf 4°C konditioniert (ggfs. auf eine temperierte Metallplatte); von Windgeschwindigkeit stand nix da also vermute ich ohne was auch Sinn macht für uns Zeltschläfer. Die Matte wird von oben mit einer auf 35°C geregelten Metallplatte unter einem Druck von 2kPa beaufschlagt. Die Größen der Platten konnte ich in keiner der drei Beschreibungen finden. Gemessen wird die Leistung die benötigt wird um die 35°C aufrecht zu erhalten. Also von der Idee her gar nicht so weit weg vom echten Einsatz. Bleibt nur die Frage der Größe: Wenn ich annehme, dass die Fläche der Platte bei allen Tests / Herstellern gleich sein muss um über die zur Nachregelung notwendige Leistung einen Kennwert zu bilden wird die Platte also maximal so groß sein wie die allerkleinste Matte, oder eben noch viel kleiner. Sieht auch auf den Bildern so aus. Theoretisch müssten dann die größeren Matten im Test sogar im Nachteil sein, weil der Wärmestrom über Konvektion dann höher ist? Oder hab ich jetzt einen Knoten im Kopf? Ich hab eben noch mal das Zelt im Wohnzimmer aufgebaut um das zu prüfen: mit allen Matten habe ich am Giebel Kopffreiheit! Wenn ich sitze, sinke ich auch immer ein bisschen ein. Spätestens dann ist der Unterschied vermutlich nur noch marginal. Habe eben noch mal gemessen: An der dicksten Stelle messe ich bei der XLite 6,7cm; bei der Etherlight 8,7cm. -
Ich stecke etwas fest in der Isomattensuche und benötige Hilfe: Ich schlafe auf dem Bauch oder halb auf der Seite. Meine bevorzugte Schlafposition zuhause ist "der Seestern". Im Zelt muss ich zumindest entweder in der stabilen Seitenlage oder, bevorzugt von meiner Hüfte, auf dem Bauch mit einem Bein rechtwinkling an der Seite (so dass das Knie irgendwo auf Brusthöhe ist - sieht ein bisschen nach Bergsteiger aus. Ich weiß, das ist ziemlich seltsam. Umgewöhnen will ich mich aber nicht, für mich bedeutet das Geborgenheit, das möchte ich nicht missen. Also brauche ich etwas Breite. Mit der Nemo Tensor Insulated Regular Wide hatte ich so etwas wie den heiligen Gral für mich gefunden - alle Körperteile auf der Matte, angenehmes Material auch im direkten Hautkontakt, gute Polsterung, ausreichend warm. Wehmutstropfen waren Gewicht, Geräusch, etwas friemeliges Ventil, und wackelig wenn man drauf sitzt (beim Kochen oder räumen); alles Punkte die ich verkraften konnte. Jetzt habe ich mich aber ein bisschen in eine Ecke geshoppt - ich habe mir ein wundervolles Tarptent Notch Li geschossen und - verdammt - der Innenraum zieht an Kopf- und Fußende so zu, dass die Tensor nicht reinpasst. Um ein paar Zentimeter zwar, aber definitiv. Also muss eine "getaperte" Isomatte her - Mumienform klassisch ist aber doof für mich, weil ich halt keine superbreiten Schultern habe, sondern die Breite an der Körpermitte brauche. Nicht am Kopf. Diamond-shaped halt, statt keilförmig. Genau wie mein Zelt. Sea to summit hat Frauen-Versionen ihrer Matten, das passt perfekt, ein bisschen schmaler oben und unten, aber tendenziell eher Richtung rechteckig; und am breitesten genau in der Mitte - leider aber nur mit R-Wert bis 3.5, das scheint mir etwas wenig für 3 Jahreszeiten (obendrauf nutze ich einen Cumulus 350 Quilt; in Kombi mit der Tensor kam ich bei leichtem Frost da gerade an die Grenze). Ich habe mir zur Auswahl die STS Etherlight Large, STS Ultralight Large, und die TAR XLite Regular Wide bestellt. Seit einer Woche schlafe ich auf der Dachterasse im Zelt (direkt auf den Betonplatten, also trotz Lufttemperatur um 6° hoffentlich realistisch kalt von unten) und kann mich immer noch nicht entscheiden, da nichts so richtig 100% passt: STS UltraLight insulated Women's Large (Breite 64cm an der Hüfte, Länge 183) - Gewicht inkl. kombiniertem Stuff/Pumpsack: 661 g - R-Wert 3,5 - Packmaß nicht gemessen. --> bereits ausgeschieden. Trotz relativ geringer Dicke erstaunlich bequem, aber sehr kalt da ich an meinen "Schwerpunkten" bis auf den Boden durchkomme. Und da sie schwerer (!!!) ist als die Etherlight, brauchte es da keine lange Überlegung STS Etherlight insulated Women's Large (Breite 64 cm an der Hüfte, Länge 183) - Gewicht Matte 561g, Stuff-/Pumpsack 62,12g --> 653g - R-Wert 3,5 - Packmaß ca. 11 x 27 (nur Matte) --> die bequemste - kein seitliches Runterrutschen, genug Platz ohne sich ansatzweise einzuschränken, Füße und Beine in jedweder Position auf der Matte, durch das etwas gummiartige Material rutsche ich (mit Merinoleggins) nicht weg sondern "klebe" - im Sommer vermutlich eher unangenehm, für kältere Tage aber perfekt. Ich bekomme sie nicht bockelhart aufgepumpt, aber dennoch stabil bis direkt an den Rand, auch gut zum drauf sitzen (man kippt / wobbelt nicht sondern sitzt wie auf einer echten Matratze). Nichts schläft ein außer mir selbst. Geräusch: Gummi-Knarzen. Aber egal, weil: Die einzige Matte, auf der ich nicht fünfzigmal hin- und her rutsche bevor ich einschlafe - eben weil ich in meiner bevorzugten Position liegen kann. Ehrlich gesagt besser als die Tensor, da ist mir öfter mal das Knie weggerutscht. Und das Handling - ein Träumchen. Klingt perfekt? Ja, wäre sie nicht deutlich kälter als die Xlite. Sogar wenn ich eine billige Gymnastikmatte drunterlege, wirkt es kühler (ob wirklich oder gefühlt durch das gummiartige, glatte Material im Gegensatz zur Xlite?) Dass es einen Unterschied gibt ist klar, ich frage mich jetzt halt was mir für einen guten Schlaf wichtiger ist: Bequem oder warm. Ein bisschen fuchst mich das massiv höhere Gewicht ja auch, jetzt habe ich extra ein leichtes Zelt gekauft. Ich versuche es mir im Vergleich zur Nemo schönzureden, da sind es nur 40g Unterschied; aber zur TAR - huiuiui... Thermarest Xlite Regular Wide (Breite 64cm an der Schulter, Länge 183) - Gewicht Matte 457g, Pumpsack 56,14g, Stuffsack 19,03 g --> 513g (ohne) oder 532g (mit Stuffsack) - R-Wert 4,2 - Packmaß ca. 8 x 27 (nur Matte) --> auch wenn ich Bedenken wegen der "Chipstüte" hatte: Zumindest in meiner Version war da echt nur ein leises knistern wenn man drauf rumspringt. Die Tensor ist fast lauter. Vernachlässigbar. Auch vom Material her wesentlich angenehmer als gedacht - stoffig, weich, warm. Die Querrillen sind auch nur leicht vorhanden. Aber die Form! Obwohl gleich lang wie die anderen hängen irgendwie meine Füße dauernd runter, selbst wenn ich mal ausgestreckt liege. Die Mattendicke fällt zur Seite hin ab, das begünstigt das runterrutschen sogar, und führt effektiv zu einer geringeren Breite. Das Bein seitlich anziehen geht gar nicht, da hört einfach die Matte auf. Also muss ich in der stabilen Seitenlage bleiben, da meldet sich aber irgendwann die Hüfte und ich muss mich umdrehen. Und warum muss man das Ventil eigentlich oben auch noch an die breiteste Stelle setzen? So bekommt man die Matte auf keinen Fall im Zelt aufgepumpt. Sowieso, das Handling ist am schlechtesten von allen dreien: der Pumpsack geht schwer drauf, mit dem Ventil steh ich auf Kriegsfuß, ich muss doppelt so viele Pumpsackfüllungen rein pusten wie in alle anderen, und beim Luft ablassen ist die TAR die einzige, bei der ich die Matte vor-rollen muss um sie zu entlüften. Aber sie ist schön leicht und kompakt. zum Vergleich: Nemo Tensor insulated Regular Wide (Breite 64 cm durchgehend, Länge 183) - Gewicht Matte 540g, Pumpsack 56,3g , Stuffsack 14,08g --> 596 g (ohne ) oder 610g (mit Stuffsack, natürlich ohne den überflüssigen Riemen ) - R-Wert 4,2, Packmaß ca. 7x25 (auf dem Foto schlampig gerollt) Jetzt würde ich mich, trotz des höheren Gewichts und Packmaß, für die STS Etherlight entscheiden - wäre sie nicht gefühlt so viel kälter als die TAR. Ich habe heute Nacht gut durchgeschlafen auf der STS, aber es ist klar dass die Grenze bzgl. Temperatur bei ihr früher erreicht ist. Und da kann ich einfach nicht abschätzen wie viel das ausmacht bzw. wo es dann nicht mehr gehen wird, und ob ich damit leben kann. Ich plane eh eine 3mm EVA zu kaufen um eine Unterlage zum Sitzen, Yoga und Faulenzen zu haben; das wird aber vermutlich den Braten nicht fett machen. Ich suche also die eierlegende Wollmilchsau - die Expeds hatte ich noch im Auge, aber die sind noch keilförmiger als die TAR. Ich warte noch die bei Decathlon bestellte MT 500 Air XL insulated; die ist zwar rechteckig, aber nur 60m breit. R-Wert wird allerdings auch mit 3,3 angegeben; also keine große Hoffnung. Immerhin günstig. Randbedingung falls relevant: Ich bin 167, 63kg, und vermutlich eher "mittelwarm" schlafend - zumindest friere ich später als mein Freund. Hier hatte ich schon ein paar gute Hinweise gefunden, aber das richtige war leider auch nicht dabei. Eine Eierkartonmatte hatte ich auch getestet (Robens Zigzag slumber pro (60x192x2,8)), habe den Versuch aber nach der Hälfte der Nacht abgebrochen. Für Bauchschläfer nicht ideal. Gibt es noch Matratzen die warm (ich setze jetzt die Grenze mal willkürlich auf die 4,2 der TAR) UND an der Hüfte breit genug sind? Die STS Etherlight XT extreme fällt raus, irgendwann ist auch bei mir die Toleranzgrenze bzgl. Packmaß / Gewicht erreicht... Nordisk Vanna hat eine akzeptable Form, die bleibt bis über die Hüfte gerade und zieht nicht so schnell zu - aber da habe ich keine breite Version von gefunden. Möglich wären vielleicht auch rechteckige Formen mit abgerundeten Ecken. Oder vielleicht das schlagende Argument für/gegen eine der bereits getesteten? Ich drehe mich echt im Kreis. Warum macht Nemo keine Wide-Version ihrer mummy shaped? Zefix.
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Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Mir fiel es jetzt auch schwer da eine Quantifizierung zu finden oder mit anderen Ländern zu vergleichen, daher konnte ich @TopperHarleyauch nicht direkt antworten Im Wald gibt es viele Forstwege, was aber für mich auch keine sonderliche Überraschung ist, und auf den Berggipfeln eher weniger Asphalt, auch nicht die Erleuchtung schlechthin. Was ich aber vielleicht – rein subjektiv – berichten kann, ist dass ich hier oft Pfade gelaufen bin, die zwar gut ausgeschildert waren, aber trotzdem wunderschön wild, unwegsam und ursprünglich waren – das kannte ich so aus Deutschland nicht, aber da wiederum fehlt mir auch die Erfahrung. Bei allem was ich aus DE als offizielle Wege kenne kann man entweder einen Kinderwagen durchschieben oder es wird mit vielen Schildern darauf hingewiesen dass doch bitte festes Schuhwerk zu tragen ist. Man merkt, hier bin ich etwas biased. -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Du kannst sogar von Vyšší Brod bis Nýrsko laufen und mit Öffis zurück. Dann nimmst du die südliche Lipno- Gegend mit und den Hochficht; und im nördlichen Teil den schwarzen See. Oder noch länger, wenn du in Budweis oder Krumau startest und an der Moldau entlang zum Lipno gehst. Hier in Südböhmen kenne ich mich halt recht gut aus, aber ich bin sicher dass das im Norden auch geht. Öffi-Verbindungen suche ich in Tschechien über Jízdní řády, da gibt’s sogar ein Plugin für Mapy.cz. -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Nein, das war ein älteres Big Agnes Fly Creek das ich mir geliehen habe. Daher hilft es dir vermutlich nicht wenn ich sage dass ich zwar solo den Einstieg vorne sehr mag, da ich so gut die Luftmatratze aufpumpen und später auch alles wieder im Zelt zusammen packen kann, aber es jedes Mal auf mein Kopfkissen tropft wenn ich die Plane auf- und wieder zumache. Zu schwer war’s mir auch, vor allem in nassem Zustand. -
Suche Schlafsack oder (lieber, aber unwahrscheinlich zu bekommen) Quilt um auszuprobieren ob ich auch gerne im Spätherbst oder Winter draußen schlafe. Daher ist Gewicht eher irrelevant. Muss nicht neu oder hübsch sein. Gerne auch für wesentlich tiefere Temperaturen, das erweitert meine Möglichkeiten. Vielleicht hat ja jemand gerade aufgerüstet und möchte sein altes Modell loswerden. Ich bin 167cm, kurze Modelle gehen auch.
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Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Das ist ein guter Hinweis – ich hatte Mai/Juni angestrebt; da wird meine Herbstausrüstung vermutlich gerade richtig sein. Vielleicht läuft man sich ja über den Weg! -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Im Nachhinein erweckt diese Zusammenstellung den Eindruck, dass ich mich diese sechs Tage hauptsächlich mit Essen beschäftigt habe :D aber ich kann die Route landschaftlich wirklich nur empfehlen. Best of Böhmerwald – mit gut machbaren Etappen, teilweise wirklich tollen Wald- Matsch- Felswegen, schönen tschechischen Gasthäusern auf dem Weg, ÖPNV Möglichkeit. Würde ich nochmal laufen, würde ich die Etappen Nové Údolí – Strážný – Bučina zusammenfassen; das sind zwar 30km, aber dafür freut man sich am Abend in Bučina um so mehr auf Svíčkova – das südböhmische Nationalgericht aus geschmorter Rinderlende in leicht saurer Rahmsoße, garniert mit Preiselbeeren und – obligatorisch – der Spalte Zitrone. Starten kann man alternativ am Hochficht (erreichbar aus Österreich) oder am Biwakplatz Plešné jezero, den man am Vorabend von Nová Pec oder auch von der österreichischen Seite ansteuern kann. Wer möchte, kann meine Route hier haben: https://de.mapy.cz/s/lugukatade -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Tag 6 – Prášily bis Železná Ruda Heute ist Schluss mit dem schönen Wetter – es ist trüb, neblig und hin und wieder nieselt es leicht. Nichts, was einem die Laune verdirbt – und immerhin bin ich jetzt im Besitz einer Regenjacke. Die Landschaft ändert sich merklich, es gibt vermehrt Buchenwälder, Weideland. Ich passiere die ehemalige Siedlung Hůrka – die Ruinen der ehemaligen Schule sind noch sichtbar, gegeüber steht eine kleine Kirche, die bis heute in Betrieb ist. Genau hier ist auch ein Biwakplatz, den ich anstelle des Campings hätte ansteuern können. Das nächste Ziel ist der Moorsee Laka – die neblige Stimmung steht ihm gut, hier wohnt bestimmt der Erlkönig. Es soll das letzte erhaltenswerte Foto auf dieser Wanderung werden. Der Bohlenpfad um den See und das kleine Stück Waldweg sind noch schön, danach geht es zehn Kilometer auf Asphalt langsam bergab Richtung Zelezna Ruda. Ich zähle die Kilometer, am Schluss die Meter. Angeblich gibt es hier Auerhähne, am Anfang kann ich mich noch ein wenig ablenken mit Ausschau halten, dann sind die Beine so müde dass ich aufpassen muss nicht zu stolpern. Das letzte Stück kann man sich meiner Meinung nach sparen. Železná Ruda inkl. Umland ist keine Augenweide, mein Bus fährt erst in zweieinhalb Stunden, ich bin müde, mir ist kalt, und – das Schlimmste – im ganzen Ort gibt es nur Edge! Ich entdecke ein Cafe – Free WiFi, heißer Ingwertee, fettiges Croque Monsieur und gepolsterte Sessel. Der Tag ist gerettet. Endlich kommt mein Bus Richtung Sušice. Ich zahle umgerechnet 1€ und setze mich vor die Heizung. Nach zwanzig Minuten Fahrt durch überraschend vertraute Gebiete halten wir – genau vor dem Campingplatz, an dem ich heute morgen gestartet bin! Mein Tipp: den letzten Abschnitt skippen (auch wenn der See Laka hübsch ist). Mein Rückweg führt mich über Sušice mit der Regionalbahn nach Budweis. -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Tag 5 – Modrava bis Prášily Heute ist die längste Etappe, also das Zelt kurz ausschütteln, einpacken und weiter. Was für ein Tag! Die Gegend um Modrava ist zu Recht eine der meistfrequentierten. Jetzt habe ich die carexbewachsene Hochebene um den Rolandský potok für mich alleine. Den Sonnenaufgang im Rücken mache ich einen kurzen Abstecher zum Tříjezerní slať - dem Dreiseen-Moor. Der Morgennebel hängt tief über dem Moorseen, Spinnennetze voller Tau glitzern in der tiefstehenden Sonne, und alles ist still. Bei Kilometer 8 lasse ich mich zu einer gediegenen Frühstückspause nieder. Die Asphaltstraße ist von der Sonne aufgewärmt so dass ich darauf sitzen kann, im kleinen Bach kann ich Wasser schöpfen und Kaffee kochen, und die Schranke dient als hervorragendes Zelt-Trockengestell. Damit kommt man ins Gespräch mit dem älteren Pärchen, das vorbeiwandert. Danach geht aues auf den Poledník – der Aussichtsturm mit dem gewöhnungsbedürftigen Erscheinungsbild (und militärischer Vergangenheit) ist zwar im Herbst nur am Wochenende für Besucher geöffnet, aber wenigstens gibt es im Kiosk Wurst, Kuchen und kalte Getränke. Verleibe ich mir in der Reihenfolge ein. Hier gibt es auch eien Biwakplatz, aber ich bin erst seit 12 Kilometern unterwegs. Der Sturm Kyril hat das Werk der Borkenkäfer vollendet und es präsentiert sich eine fast surreal erscheindende Ödnis. Da das Wetter so schön ist hier oben faulenze ich noch ein wenig auf dem Gipfel, lese, stretche und hole mir einen sagenhaften Sonnenbrand. Der Abstieg ist tough für mich, immer nur bergab auf Asphalt und Schotter, erst streiken die Knie, dann die Wade und am Schluss die Hüfte. Ich bin erleichtert als ich den befestigten Weg endlich verlasse und über einen steinigen Pfad zum Prasilske jezero aufsteigen kann. Der Himmel ist klar, der Bergsee liegt still und strahlend umgeben von sich färbenden Bäumen. Danach folgt nur noch der Abstieg nach Prášily – zunächst über steinige Waldpfade, am Schluss leider wieder Asphalt. Ich schleppe mich auf den Campingplatz in Prášily – diesmal ein echter Lagerplatz (tsch. taboriště), mit Dusche! Einfach, aber sogar eine Steckdose ist vorhanden. Im Ort gibt es Gaststätten, eine Konditorei und sogar ein kleines Lebensmittelgeschäft, das ich am nächsten Morgen aufsuchen will. -
Tschechien: Stezka Českem, Etappe Šumava (Böhmerwald), 6 Tage (in 4-5 gut machbar)
Kemma antwortete auf Kemma's Thema in Reiseberichte
Tag 4 – Bučina – Modrava Am nächsten Morgen frühstücke ich (entgegen meiner Gewohnheit) was reinpasst, fülle alle Flaschen auf – heute komme ich an keiner Quelle vorbei - und mache mich auf den Weg. Der Sonnenaufgang übertrifft den Sonnenuntergang vom Vorabend noch. Mein erster Weg führt mich zur Quelle der Moldau, der Mutter aller Flüsse – hier in Tschechien ist das fast schon ein Pilgerort. Die Quelle ist überraschend unauffällig. Ein toter Fisch und ein angebissener Apfel dümpeln in dem Loch herum. Daneben pinkelt gerade ein Radfahrer. Ich verzichte – entgegen meines Vorsatzes – einen Schluck aus der Quelle der Moldau zu nehmen und laufe weiter. Jetzt wird es gigantisch. Ich mache einen Umweg in die Einöde Březník. Für mich wunderschön, die Weite, die sanften Hügel, der Himmel. Nur ein bisschen viele Radfahrer unterwegs. Das Bistro dort hat leider wider Erwarten geschlossen, also gibt es eine Fruchtschnitte zu Mittag. Immerhin scheint das Wasser aus der Quelle frisch zu sein. Ich filtere trotzdem zur Sicherheit, dadurch kann ich noch ein bisschen länger in der Sonne sitzen. Gegen drei komme ich schon wieder an meinem Ziel an – Modrava, das Touristenzentrum (neben den Skiorten). Verdammt, ich hab das in der Planung echt falsch eingeschätzt. Schon wieder so viel Zeit zu verplempern… Aber in Modrava ist das einfach. Zunächst suche ich den Lebensmittelladen auf (den einzigen auf meiner Route). Der hat zu, die Besitzerin lässt mich aber aus Mitleid trotzdem rein. Brot ist allerdings von vorgestern, auf dem Obst tummeln sich die Fruchtfliegen – also greife ich mir zwei Müsliriegel und verschwinde schnell wieder. Seit Mittag verfolgt mich das Bild einer Sahnetorte, also steuer ich das nächste Cafe an und inhaliere eine sagenhaft gute Himbeertorte und drei Espresso. Danach schlendere ich zum Biwakplatz, schon einer da – der wartet aber auch auf den Abend… Der Platz liegt wunderschön direkt am Fluss. Also zurück nach Modrava, am Hügel gibt es noch ein wenig Sonne – ich lege mich auf meine frisch erstandene Regenjacke und lese ZWEI STUNDEN mein Buch. Herrlich. Sonnenbrand inklusive. Danach steuere ich die Brauereigaststätte Lyer an und ordere einen Grillkäse auf Salat und ein kleines Bier. Immerhin muss ich ja noch mein Zelt aufbauen. Fünf Minuten später steht ein Birnenschnaps vor meiner Nase, die beiden Mädels am Nachbartisch haben sichtbar gute Laune seit längerem, und „wir Frauen müssen ja zusammenhalten“. Hätte ich doch mein Zelt schon vorher aufgebaut. Die Nacht verbringe ich trotzdem wohlbehütet im irgendwie akzeptabel aufgebauten Zelt. Am nächsten Morgen will ich die Zeltplane beiseite rollen – und falte sie. Steinhart gefroren.