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Ultraleicht Trekking

Hüttentour durch die Schobergruppe


derYeti

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So, bin zurück und kann von der Schobergruppe berichten.

Südlich des Großglockners gelegen, scheint sie auch in dessen Schatten zu stehen - und das ist gut so. Der Prestige-trächtige Großglockner bedient den Massentourismus - in der Schobergruppe habe ich definitiv mehr Huftiere als Menschen getroffen.

Los ging's in St. Johann im Walde. Dort das Auto vor der Volksschule geparkt (hatte ich vorher angefragt) und in den Bus zum Lucknerhaus (1920m) gestiegen. Von da an ging's stetig zur Glorer Hütte (ca. 2600m) rauf.

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Aufstieg und omnipräsenter Glockner

Auf der Glorer Hütte waren wir drei Gäste. Generell ist hier alles im Vergleich zum Stubaier Höhenweg alles zwei drei Nummern kleiner.

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Glorerhütte

Am nächsten Tag die längste Etappe zur Elberfelder Hütte am Gernot-Röhr-Biwak vorbei

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Gernot-Röhr-Biwak

Die Elberfelder war dann schon richtig bevölkert mit ungefähr 30 Leuten. Man erklärte mir, dass man normalerweise von Süd nach Nord geht - mir kamen also alle entgegen.

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Elberfelder Hütte und roter Knopf

Von der Elberfelder Hütte zur Noßberger Hütte wurde es für mich das erste mal herausfordernd. ich habe schon ordentlich Höhenangst. Die Hornscharte ist da nicht so ohne. es geht steil rauf und steiler runter. Der dafür mitgenommene Hüftgurt samt zwei Bandschlingen und Karabinern war das richtige Beruhigungsmittel.

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Hornscharte rauf

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Hornscharte oben

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Hornscharte runter

Wo ich bei der Hornscharte total konzentriert war, hab ich beim Schneefeld weiter unten getrieft und bin ein paar Meter abgerutscht - die Landung im Geröll ging glimpflich ab; nur kleine Schnittwunden an Hand und Schienbein.

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Wer abrutscht darf noch mal!

An der Noßberger Hütte gab's dann schönes Licht und danach das erste Gewitter hinter den Bergen.

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Abendrot und Seetürkis

Obwohl ich ein Lager ganz für mich hatte, habe ich wieder schlecht geschlafen (keine Ahnung; ist auf jeder Hütte so gewesen) - für Sonnenaufgangbilder ist es gut.

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fast wie im Himalaya

Auf der Noßberger Hütte waren wir wieder zu dritt - zwei Wiener waren auch noch da. "Ich hab meiner Frau versprochen, kein Bier auf der Tour zu trinken" (er trank dafür doppelt so viele Radler :grin:). Dazu gab's noch sehr leckeren Chilischnaps. Die beiden sind dann über die anspruchsvollere Klammerscharte:

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Wer findet die zwei Wanderer?

Ich bin weiter über die niedere Gradenscharte (sie ist 15m niedriger als die Hohe). Der Aufstieg dort hin war Kontrastprogramm zu den sonst von Block- und Geröllschutt-dominierten Wegen - hier ging es über glazial rundgelutschte Felsen.

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Downhill am Keeskopf

Generell gab es viele kleine und große Seen - dieser hier auf knapp 2800m

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Schmelzwassersee an der niederen Gradenscharte

Auf dem Weg zur Wangenitzseehütte dann wieder ein versichertes Stück - im Vergleich zur Hornscharte aber harmlos

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Versichert

Im Vergleich zu den sonst scheuen Tieren dort, war jenes recht neugierig.

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Bate-Schaf

In der Wangenitzseehütte stand die Zeit still - ich schätze 70er Jahre. Dort war sogar mal wieder viel los. Am Wochenende kommen da viel um den Petzeck zu besteigen.

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Kreuzsee und Wangenitzsee

Der Aufstieg zum Petzeck ist wohl vergleichsweise leicht. Gleich am Anfang kommt ein versichertes Stück auf einem Band in einer steilen Wand - für geübte überhaupt kein Problem. Zwischendurch ein steileres Schneefeld bei dem ich gemerkt hab, dass mein Respekt vor Schneefeldern gewachsen ist. Der Bereich zwischen 2700m und 3000m war die ungemütlichste - nichts ist schlimmer als steile Aufstiege in einer Mischung von Erde und feinem Schotter.

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Weg zum Gipfel

Auf ungefähr 3100m muss man noch mal über ein langes flaches Schneefeld (das Foto ist vom Rückweg).

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Schneefeld

Mit 3284m ist der Petzeck der höchste Berg der Gruppe. Wo man hingesehen hat ein Gipfel am anderen - es war echt überwältigend.

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Petzeck (3284m)

Am nächsten Tag dann "Abstieg" zur Lienzer Hütte. Das ging so fix, dass ich gleich zur Hochschober Hütte weiter bin (hab ordnungsgemäß storniert und die Nacht bezahlt - die Wirtin war leicht angenervt). Der Hochschober ist der "schneebedeckte" Gipfel links im Bild. Der Glödis - das Matterhorn der Schobergruppe ist die Pyramide rechts im Hintergrund.

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Zwischenabstieg (Hochschober und Glödis im Hintergrund)

Auf der Hochschober Hütte bin ich zum Abschluss drei Tage geblieben. Am zweiten Tag bin ich nur zum nächsten See und war kurz baden bei gefühlt 6°C. Angesichts fehlender Duschen in ziemlich jeder Hütte sind Seen und Bäche aber angenehme Abwechslungen zum Waschraum.

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Badesee

Ein typischer Wanderweg aus Blockschutt und rotweißen Markierungen

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Öster-reich

Am nächsten Tag sollte es noch mal auf einen der höchsten Gipfel gehen. Zwischendurch etwas Kletterei (angenehm). Danach wieder Erde-Schotter-Gemisch (unagenehm) bis zur Staniska-Scharte. Bis auf 3000m bin ich dann noch weitergegangen, aber a) zogen sich die Wolken zu und man hat auf der Scharte schon kaum was gesehen und B) war ich schon ziemlich schlapp von den Tagen davor. Der Hochschober ist also vertagt.

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kurze Kletterei

Die Hochschoberhütte war auch wieder sehr gemütlich. Wie die meisten anderen Hütten. Es gab viele Gelegenheiten mit den Wirt(inn)en ins Gespräch zu kommen - es war ja fast nie was los. Auf der Hütte habe ich noch drei Geologen getroffen (eine Forschergruppe scheint für mich Pflicht zu sein), die mir vieles erklärt haben - die Füllwörter zwischen den Fachwörtern habe ich verstanden. Außerdem noch zwei mindestens 75jährige aus Heidelberg und Marburg die auch gut drauf waren (und im Gegensatz zu mir den Hochschober über die schwierigere Seite überschritten haben).

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Hochschoberhütte und Hochschober

Noch das passende Bild zum Schluss aus dem Lager:

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Ende

 

Noch ein paar mehr Bilder gibt's im Flickr: https://www.flickr.com/photos/29057556@N05/sets/72157656180677056

ne Nachlese aus den hunderten Bildern gibt's bestimmt auch noch mal.

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