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Ultraleicht Trekking

DerBlinde

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  1. Gefällt mir!
    DerBlinde hat eine Reaktion von Stromfahrer erhalten in Waffel vs. Snickers   
    Danke für die Anregung und die Tipps für eine saubere Küche!
    Gestern habe ich diese eckige Maiswaffeln entdeckt:

    So lassen sie sich besser packen als die Runden, und sind auch ein bisschen schneller in der Produktion (weniger Masse bleibt übrig, da muss man weniger ausrollen):

    Statt Weizenmehl habe ich Tsampa genommen, das schmeckt leicht nüßig und hat ein paar Kalorien mehr:

    Ich habe die Küchenmaschine arbeiten lassen, zuerst Nüssen/Datteln/Feigen zerhacken, dann auch alles zusammenkneten. So bleiben die Hände auch sauber...
    Ein bisschen Ahornsirup zu dem Honig hilft der Maschine...
  2. Gefällt mir!
    DerBlinde hat eine Reaktion von Freierfall erhalten in Waffel vs. Snickers   
    Danke für die Anregung und die Tipps für eine saubere Küche!
    Gestern habe ich diese eckige Maiswaffeln entdeckt:

    So lassen sie sich besser packen als die Runden, und sind auch ein bisschen schneller in der Produktion (weniger Masse bleibt übrig, da muss man weniger ausrollen):

    Statt Weizenmehl habe ich Tsampa genommen, das schmeckt leicht nüßig und hat ein paar Kalorien mehr:

    Ich habe die Küchenmaschine arbeiten lassen, zuerst Nüssen/Datteln/Feigen zerhacken, dann auch alles zusammenkneten. So bleiben die Hände auch sauber...
    Ein bisschen Ahornsirup zu dem Honig hilft der Maschine...
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    DerBlinde reagierte auf hofnarr in UL in anderen Sportarten - So funktioniert das neue Forum   
    Ob Bikepacking, Packrafting, alpines Bergsteigen, oder etwas ganz anderes - vom UL-Gedanken können alle profitieren (frei nach Stefan Dapprich). Also haben wir entschieden, einen neuen Forumsbereich zu eröffnen:
     
    Hier ist Platz für Diskussionen zu spezieller Ausrüstung oder spezieller Tourenplanung für diverse Outdoor-Sportarten.
     
    In diesem Forum gibt es Freiraum, um über die etablierten UL-Prinzipien und Vorgehensweisen des UL-Trekkings hinaus ultraleichte Lösungen für andere Sportarten zu entwickeln.
     
    Je nach Sportart und persönlicher Entwicklung kann vielleicht nicht gleich von Anfang an ganz so radikal auf Gewicht und Verzicht geachtet werden. Aber: Leser und Schreiber sollten den UL-Gedanken, so wie er im Leitfaden formuliert ist, nachvollziehen können und nicht grundsätzlich infrage stellen wollen. Die Expertise dieses Forums liegt vor allem darin, "leicht" zu denken. Wer gar nicht leicht/leichter unterwegs sein möchte, findet in anderen Fachforen bessere Diskussionsplattformen.
     
    Noch einige Tipps zum Umgang mit dem Forum:
    Auch als eingefleischter Bikepacker darfst du gerne in allen anderen Forenbereichen schreiben. Zum Beispiel wenn du über einen 80g-Topf oder 400g-Schlafsack diskutieren möchtest. Ein Topf ist ein Topf, und ein Schlafsack ein Schlafsack - da ist nichts Spezielles dabei. Tourenberichte, ob zu Wasser, zu Lande oder in der Luft, (oder gemischt), dürfen gerne im normalen Forumsbereich Reiseberichte geschrieben werden. MYOG-Projekte dürfen gerne im normalen Forumsbereich MYOG geschrieben werden. Basteleien inspirieren immer ungemein - egal ob's um ein kleines Tarp, oder ein Zelt mit Fahrradstellplatz geht. Wir sind und bleiben in der Hauptsache ein Trekking-Forum. Wir sind offen für Überschneidungen hin zu anderen Outdoor-Sportarten, und "leichte" Impulse aus und für andere Outdoor-Sportarten. Wir sind oder werden aber z.B. kein Bikepacking- oder Packrafting-Forum. Für solche Dinge gibt es spezielle Fachforen und Internetadressen. Und noch ein wichtiger Punkt zum Schluss:
    Ob UL-Hardcore-Dogmatiker oder Kanufahrer mit 10kg-Zeltofen: Dieses Unterforum verlangt von euch allen besondere Höflichkeit und Respekt für die Einstellungen und Bedürfnisse des Anderen! Wer sich damit nicht wohl fühlt, sollte das Unterforum bitte denen überlassen, die vom konstruktiven Austausch miteinander profitieren wollen und können.
     
    So, und jetzt frohes Diskutieren und Leichter werden
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    DerBlinde reagierte auf Suelztaler in Ultraleichter Kaffefilterhalter   
    Da ich auf meine Radtouren den Tag nicht ohne einen guten Kaffee beginnen möchte und Instantkaffee für mich nicht in Frage kommt, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, unterwegs "eine" Tasse ordentlichen Kaffee zu kochen.
    Es gibt viele Möglichkeiten und Lösungen zu kaufen, aber alle haben ihre Nachteile.
    Sie wiegen zu viel, sind zu sperrig, zu unpraktisch , zu groß dimensioniert , oder verursachen zu viel Müll.

    Daher habe ich mir vor drei Jahren das erste mal die Filtertüten mit Haltestab von Coghlans gekauft und bin auch heute noch davon überzeugt.
    Diese Filtertüten sind die leichteste und kleinste Möglichkeit auf eine Tour an eine Tasse ordentlichen Kaffee zu kommen.

    Leider ist die Positionierung des Filters mit Hilfe des beiliegenden Stabes in der Tasse nicht optimal gelöst.
    Immer wieder fiel mir der Filter in die Tasse oder der Filter riss beim entnehmen.
    Er ist zu schwer, da er noch komplett mit Flüssigkeit gefüllt ist. Wenn man ihn langsam entnimmt, kann die Flüssigkeit ablaufen und er reist nicht. Ist aber lästig und klappt nicht immer.

    Nach Entnahme des Filters verbleibt aber je nach Tassengröße etwas wenig Kaffee in der Tasse.

    Besserung konnte ich erzielen, wenn ich den Stab mit Filter über die Tasse gehalten habe.
    Die Flüssigkeit konnte direkt ablaufen und die Tasse je nach Bedarf gefüllt werden. Das war auf die Dauer aber lästig.
    Der nächste Lösungsversuch mit zwei kleinen Astgabeln, die neben der Tasse in den Boden gesteckt wurden und den Haltestab mit Filter hielten, war schon deutlich praktischer.

    Das hat mit letztendlich dazu bewogen einen Halter zu konstruieren, der wenig wiegt und möglichst unkompliziert zu handhaben ist.
    Ich habe mit aus Dokumentenklammern einen Filterhalter konstruiert, der den Filter fast vollständig über der Tasse hält.
    Ein Bügel wird aus den Klammern entfernt, dann wird aus Federdraht ein entsprechend größere Bügel gebogen und wieder eingesetzt
    Die Klammern werden auf den Tassenrand geklemmt und der Filter auf einem entsprechend gebogenen Filterhalter (an den Enden mit einer Öse versehener Federdraht) eingehangen.
    Jetzt funktioniert echt super.

    Gewicht ca. 7 g, und ist so klein, dass es zerlegt in die Tasse passt, ohne groß Volumen einzunehmen.

     
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    DerBlinde reagierte auf mrhardstone in Umgangsformen im Forum - für wen ist dieses Forum eigentlich da ?   
    dann will ich mich als TO auch nochmal äußern ...
    zunächst einmal besten Dank für all die positiven Rückmeldungen und die likes (heißt das so ? ) es zeigt mir doch, dass ich mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch lag.
     
    Was ich aber noch einmal klarstellen wollte: mir ging und geht es nicht darum, irgend jemanden hier auszuschließen ! Jede und jeder soll hier zu Wort kommen können, nur eben an der richtigen Stelle und in der richtigen Form.
     
    Dass Leute hier jetzt hinschmeißen ist eigentlich genau das, was ich verhindern wollte - obwohl ich auch mit dem Gedanken gespielt habe.
    Ich habe hier selbst auch verschiedene Phasen erlebt: zeitweise war TUL bzw. ULT meine browser-Startseite und ich war heißhungrig auf jeden neuen Post. Heute schaue ich nicht mal mehr jeden Tag rein und habe (muss leider sein) eine gut gepflegte ignore-list.
    Klar, die Zeiten ändern sich und ich denke auch nicht, dass für diese persönliche  Entwicklung nur die "veränderte clientel" verantwortlich ist. Sicherlich habe ich mich auch selbst verändert, habe meine eigenen Erfahrungen gemacht und meine eigene UL-Wahrheit besser zu definieren gelernt.
     
    Dieses Forum hat meinen persönlichen Horizont - nicht nur in Bezug auf UL - deutlich erweitert und ich habe hier viele nette Menschen kennen gelernt. Dafür bin auch ich den Betreibern und Moderatoren und den vielen Beitragsschreibern sehr dankbar.
    Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass auch weiterhin alle Interessierten in ähnlicher Art von dieser Plattform profitieren können. Und dazu braucht das Forum einen Umgangston, der einlädt und nicht abschreckt !
    Gegenseitiger Respekt und die vielbesungene „Nettiquette“ wären ein Anfang in diese Richtung und waren der Grund für meinen Appell.
     
    Um bei Norwegers Metapher zu bleiben:
    ich würde gerne mit "der alten Truppe" und netten,neuen Leuten hier auf unserem Fußballplatz weiterkicken …
    (... und ihr Handballer: ab in die Duschkabine !!!...)
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    DerBlinde reagierte auf Pip in 24 Stunden Albsteig und viele erste Male   
    OT: Diesen Tourenbericht habe ich aus meiner Anfänger-Perspektive verfasst und all meine Gedanken und Erfahrungen zum Trekking im Allgemeinen und zum Ultraleicht-Trekking im Besonderen hinein gepackt. Die Profis unter euch wird das wahrscheinlich eher langweilen - aber vielleicht findet sich doch jemand, den es interessiert?
     
    08:00 VERSCHLAFEN! Mist. Eigentlich wollte ich jetzt gerade das Haus verlassen und zum Bahnhof düsen. Naja, nehmen wir halt den Zug eine Stunde später Als ich dann tatsächlich abmarschbereit bin, noch schnell ein Foto von mir mit Rucksack und auf zur Bushaltestelle.

    09:30 Ich stehe am Hauptbahnhof und ziehe erst mal die Windjacke drüber. Ganz schön frisch heute morgen, der Herbstnebel hängt noch in der Luft und von der Sonne ist nichts zu sehen. Soll sich aber ändern bis zum Mittag, sagt der Wetter-Heini im Radio.
    Jedenfalls freue ich mich auf die Tour und ganz besonders darüber, nicht nach München zu müssen wie die geschätzten 183.829 Leute, die sich am Bahnsteig gegenüber tummeln: Es ist Wiesn-Zeit…
     
    09:58 Endlich kommt der Zug! Ich hab extra einen Bus früher genommen, um noch genug Zeit zum Geld Abheben und Fahrkarte Kaufen zu haben, aber ne Viertel Stunde später loszufahren wär auch locker möglich gewesen.
    Langsam schwindet die Morgenmüdigkeit und die Aufregung nimmt überhand: Dies hier ist nicht nur die erste Testtour für meinen MYOG-Rucksack, sondern auch für meinen neuen Schlafsack, die neue Therm-A-Rest, den neuen Biwacksack, den neuen Catstove… Und es wird das erste Mal sein, dass ich im Wald biwakiere. Mutterseelenallein! Hui - Klein Pip auf großer Abenteuerfahrt!
     
    10:34 Bahnhof Donauwörth - endlich! Ganz schön spät geworden. Also nix wie los! Ich folge den Wegmarkierungen in die entgegengesetzte Richtung bis zum offiziellen „nullten Kilometer“. Also bin ich auf den ersten Kilometern tatsächlich auf dem Süd- statt auf dem Nordrandweg unterwegs. Fast verlaufe ich mich gleich am Anfang einmal - gut, dass ich aus den Augenwinkeln noch den roten Pfeil am gegenüberliegenden Straßenrand gesehen habe! Am Rathaus das obligatorische Startfoto

    und dann bin ich tatsächlich unterwegs auf dem Albsteig! Die erste halbe Stunde geht es auf asphaltierten Spazierwegen durch einen Park, einen ehemaligen Eisenbahntunnel und an einem Supermarkt vorbei bis zu einer Pferdekoppel, auf der ein falsches Zebra steht.

    Danach geht es weiter auf einem ebenen Schotterweg in Sichtweite der Wörnitz zusammen mit etlichen Feiertags-Spaziergängern und auch einigen Radfahrern. Niemand hat einen Wanderrucksack dabei. Okay, es ist schon Anfang Oktober, aber angesichts der schier unfassbaren Anzahl an Fernwanderwegen, die sich diese Strecke teilen (Nordrandweg, Main-Donau-Weg, Romantische Straße, Bayerisch-Schwäbischer Jakobuspilgerweg, Frankenweg), hätte ich doch den einen oder anderen Kollegen erwartet. Wahrscheinlich bin ich einfach zu spät dran. Egal, ich freue mich jedenfalls, endlich wieder zu Fuß unterwegs zu sein. Seit dem Jakobsweg vor einem Jahr hab ich kaum noch Bewegung gehabt.
     
    Hinter Felsheim bietet ein Maisfeld den perfekten Sichtschutz „für kleine Ultraleichttrekker“ und ich muss auch meine kleine 0,5l-Flasche schon aus dem großen Wasserbeutel im Rucksack nachfüllen, nach gerade mal 6km. Immerhin ist die Sonne mittlerweile herausgekommen und ich setze gleich mal das Visor-Buff auf: Will mir nicht die vorderen Dreadlock-Ansätze verbrennen, das gibt immer so ein doofes rotes Schachbrettmuster auf der Kopfhaut.
    Der Rucksack sitzt übrigens sehr bequem und ich komme sogar, ohne ihn abzusetzen mit einer Hand an die seitlichen Netztaschen, in denen die Karte bzw. die Flasche stecken, ein Umstand, den ich bei gekauften Rucksäcken bisher immer vermisst habe.
     
    Hinter Wörnitzstein beobachte ich vier Milane, die die Thermik über dem sonnenbeschienen Hang genießen, und dann beginnt die Alb: Die erste Strecke im Wald und auch der erste nennenswerte Anstieg. Doch bevor man so richtig ins Schnaufen kommt, ist man auch schon oben. Alle paar Meter steht hier ein Hochsitz, einmal komme ich sogar direkt an einer Anfütterungsstelle vorbei. Scheint, als würde der Weg tatsächlich nicht sehr viel begangen, sonst müsste man die wohl etwas weiter abseits aufbauen? Die goldene Oktobersonne malt tolle Effekte auf die Waldkulisse.

    Auf dem Eichbühl haben die hiesigen Wanderfreunde einen tollen Rastplatz installiert: Es gibt Getränke zum Selbstbedienen, ein Wanderbuch, in das ich mich natürlich gleich eintrage - bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass heute genau eine Person vor mir hier vorbei gekommen ist, die auch auf dem HW1 Nordrandweg unterwegs ist - etliche Rastbänke, einen Mülleimer (ich leere meine Taschen und freue mich, dass ich die rotzigen Tempos und leeren Müsliriegelpapierl nicht heute Abend in den mitgenommenen Müllsack stopfen muss) und eine Mahnung an alle Wanderer.

    Belustigt über diesen drolligen Rastplatz marschiere ich weiter und mampfe unterwegs immer wieder aus meiner Snacktüte. Die ist schon ganz schön geschrumpft seit dem Start. Ich glaube, ich hätte mehr frühstücken sollen. Die eine Apfeltasche hat leider nicht sehr lange vorgehalten, sonst wären noch mehr M&Ms und Studentenfutter in der Tüte
    Irgendwann führt der Weg aus dem Wald raus, auf Asphalt durch einen kleinen Weiler hindurch und dann wieder durch einen Wald, wo man den Weg auf keinen Fall verlassen darf, sagt ein Warnschild, um nicht von den Steinbrucharbeiten erschlagen zu werden. Dann geht es auf einem Wiesenweg am Waldrand entlang. Genauer gesagt ist das einfach nur ein breiter Streifen Gras, auf dem man läuft, was das Gehen ganz schön anstrengend macht. Vor allem die Trekkingstöcke verheddern sich dauernd in den Halmen. Also klemme ich sie mir unter den Arm und marschiere ungestützt weiter. Bisschen mühsam, das.
     
    Anschließend geht es auf einem breiten Schotterweg über sanfte Grashügel in Richtung Harburg. Laut Karte müsste ich demnächst an einem kleinen Bachlauf vorbei kommen, der ganz in der Nähe entspringt. Ich halte angestrengt danach Ausschau, da meine Wasservorräte langsam aufgebraucht sind und ich außerdem den Sawyer Wasserfilter testen möchte. Aber Fehlanzeige: kein Bach weit und breit. Entweder ist der zu dieser Jahreszeit ausgetrocknet oder so von Pflanzen zugewuchert, dass man ihn nicht findet. Plätschern höre ich es jedenfalls nirgends. Also laufe ich weiter bis zum Rand des Harburger Ortsteils Stadelhof, wo ich eine nette Dame, die auf ihrer Terrasse die Sonne genießt, ganz lieb frage, ob sie mir wohl meine Flaschen auffüllen könnte. Das macht sie tatsächlich gerne und erzählt mir von einem Aussichtspunkt kurz hinter Harburg, von dem man einen tollen Blick über das Ries haben soll. Ich bedanke mich und bin gespannt, ob ich die Stelle finde.
     
    Doch zunächst verlaufe ich mich erst mal: Laut meiner Karte - die mich bis dahin wirklich sehr gut gelotst hat - muss ich am Fuße der Burg entlang den Hügel hinunter bis zur Hauptstraße. Unten angekommen ist aber  nirgendwo mehr eine Wegmarkierung zu sehen und die Wegbeschreibung, die ich mir heute morgen noch schnell ausgedruckt habe, verrät mir, dass die Streckenführung vor kurzem geändert wurde. Also den Hügel wieder rauf. Bei der Gelegenheit biege ich schnell noch in den Burghof ab und benutze das dortige Besucherklo. Hier hätte ich auch eine Möglichkeit zum Flaschenauffüllen gehabt - zu spät
     
    Auf einem asphaltierten Wiesenweg geht es den nächsten Hügel hinauf, wo sich unter einem Kastanienbaum eine Bank befindet. Ich beschließe, hier etwas zu essen zu kochen. Immerhin ist es schon kurz vor 18 Uhr und mein Snackbeutel schon eine ganze Weile leer, weswegen ich im Moment in einem kleinen Energieloch stecke. Und dann des Umweges, den mir die nicht mehr aktuelle Karte beschert hat, auch in einem Motivationsloch. Also Catstove ausgepackt, befüllt angefeuert und den Topf mit Wasser aufgesetzt. Leider ist es hier auf dem Hügel ganz schön windig, sodass die Flamme gleich mal erlischt und ich mich nach dem erneuten Anzünden in den Wind setze, um meinem Kocher als zusätzlicher, lebender Windschutz zu dienen. Danach funktioniert alles super: Als das Wasser kocht, rühre ich es in den Beutel, in den ich die beiden 5-Minuten-Terrinen umgefüllt habe und genieße kurz darauf Kartoffelbrei mit Erbsen und Möhren.

    Kein Gourmet-Menü, aber wenn man Hunger hat, gar nicht so schlecht. Von der Bank aus habe ich nicht nur einen tollen Blick zurück auf die Harburg, die in der Abendsonne regelrecht leuchtet,

    sondern kann auch eine Schafsherde beobachten, die gemächlich daran vorüber zieht. Outdoor-Fernsehen vom Feinsten

    Nach dem Essen packe ich meine sieben Sachen wieder in den Rucksack zurück und marschiere über die nächste Hügelkuppe - das Energietief habe ich hinter mir gelassen! - und erhasche einen ersten Blick auf das Gipfelkreuz des Bockbergs. Naja, die Bezeichnung „Berg“ ist bei 570m ü.N.N. ein bisschen übertrieben, aber er ist immerhin die höchste Erhebung hier in der Gegend und man hat eine tolle Aussicht über das Ries. Ob das die Stelle ist, von der die Dame vorhin gesprochen hat?

    Die Sonne ist mittlerweile hinterm Horizont verschwunden und es wird nicht nur merklich kühler, sondern auch sehr schnell dunkler. Obwohl es erst kurz nach Sieben ist, beschließe ich, mich auf die Suche nach einem Lagerplatz zu machen und finde ihn, als ich den Bocks“hügel" zu etwa einem Drittel umrundet habe in einem kleinen Wäldchen außer Sichtweite vom Weg. Ich packe den Bivi, die Them-A-Rest und den Schlafsack aus, ziehe Fleecepulli und Mütze über, wechsle von meiner Wanderhose, die unten an den Beinen etwas schmuddelig geworden ist, in die Unterzieh-Leggins und tausche die schwitzigen Wandersocken gegen Omas handgestrickte. Das alles geschieht nahezu ohne Licht. Irgendwie traue ich mich nicht, die Stirnlampe anzuschalten aus Angst vom Jäger oder sonst wem entdeckt zu werden. Zwar sind nirgendwo Hochstände oder ähnliches zu sehen, aber man weiß ja nie… Ich bilde mir ein, von irgendwo her leise Stimmen zu hören und einmal fährt oben auf dem Waldweg sogar ein Auto vorbei. Aber wahrscheinlich spielen mir meine Nerven einen Streich und es kann mich hier überhaupt niemand sehen oder hören. 
     
    Jedenfalls ist es wirklich stockdunkel, als ich um 20:11 eine Sms nach Hause schicke, dass es mir gut geht, und so krieche ich vollständig in den Biwaksack, schließe das Moskitonetz und lausche in die Dunkelheit. Es dauert über zwei Stunden, bis ich einschlafen kann, was zum einen daran liegt, dass ich mir immer wieder einbilde, menschliche Geräusche in der Nähe zu hören - vor Tieren habe ich im Moment irgendwie gar keine Angst - und zum anderen daran, dass ich bald dringend auf’s Klo muss. Also Stirnlampe nun doch angeschaltet, aus dem warmen Schlafsack gekrochen und ein paar Meter weiter ein stilles Örtchen gesucht. Ganz schön kalt mittlerweile! Merkt man gar nicht, wenn man unter 300g Daunen liegt. Anschließend lausche ich wieder in die Nacht.
     
    Ich glaube, meine Einschlafprobleme rühren vor allem daher, dass nach über zwei Monaten Semesterferien mein Schlafrhythmus ein wenig durcheinander geraten ist, und für meinen Kopf noch überhaupt keine Schlafenszeit ist. Mein Körper könnte die Ruhe übrigens ganz gut gebrauchen, ich spüre die Tageskilometer ziemlich in den Beinen, auch wenn es gar nicht soooo viele waren, jedenfalls nicht, wenn man sie mit den anderen Tourenberichten hier im Forum vergleicht. Wie viele es genau waren, kann ich gar nicht sagen: Die Wanderkarte behauptet, es wären etwa 18, das GPS (das ich allerdings zuhause gelassen habe) hat mir für die Route 23 angezeigt. 23 klingt besser Für mich ist das aber mehr als genug, bin ich doch von Natur aus etwas kurz geraten und habe entsprechend eine kürzere Schrittlänge, außerdem bin ich ziemlich unsportlich und hab mich schon länger nicht mehr ausreichend bewegt… Irgendwann schlafe ich dann doch ein.
     
    Um kurz nach Eins schrecke ich hoch: Vom gegenüberliegenden Waldrand, etwa 200m entfernt, höre ich immer wieder etwas knacken und rascheln. Schleicht da ein Tier entlang? Irgendwie scheint das immer näher zu kommen. Eine Weile ist es wieder still, dann, plötzlich, knackt es ziemlich laut ganz bei mir in der Nähe. Ich fahre wie von der Tarantel gestochen in die Höhe und schalte meine Stirnlampe an. Nichts zu sehen, aber anscheinend habe ich irgend etwas genau so erschreckt wie es mich, denn ich höre ein lautes Fauchen, nur einen Steinwurf von mir entfernt und etwas trappelt davon. Aus einiger Entfernung kann ich kurz darauf das gleiche Fauchen noch einmal hören, dann ist wieder Ruhe. War das ein Fuchs? Kann sein. Vielleicht wollte der nachsehen, was sich da so einfach in seinem Revier einquartiert hat? Jedenfalls stehe ich so unter Adrenalin, dass an Einschlafen erst einmal nicht zu denken ist. Über eine Stunde liege ich hellwach im Schlafsack, lausche auf jedes noch so kleine Geräusch und versuche, mein Herzklopfen wieder etwas unter Kontrolle zu bringen. Stell dich nicht so an, Mensch, Füchse fressen Mäuse, keine Pips! Irgendwann traue ich mich, mein Lager zu verlassen, da ich noch mal pieseln muss, und als mein Hintern anschließend wieder einigermaßen aufgewärmt ist, schaffe ich es tatsächlich, wieder einzuschlummern. Einmal wache ich noch auf in dieser Nacht, entdecke eine Nacktschnecke unmittelbar neben dem Kopfteil des Biwaksacks (igitt!), schnippe sie mit einem Stöckchen weg und schlafe schnell wieder ein.
     
    Als ich das nächste Mal aufwache, ist es bereits 06:45 Uhr und das Morgengrauen hat längst eingesetzt. Offizieller Sonnenaufgang ist laut meinem Kalender um 07:20, also krabble ich aus meinem Lager, ziehe die Wanderhose wieder an, außerdem noch die Handschuhe, denn es ist verdammt kalt heute morgen. Ich denke dran, noch ein Erinnerungsfoto vom Lager zu schießen,

    bevor ich alles einpacke und mich auf den Rückweg mache. Bei Tageslicht ist der Trampelpfad auf den Gipfel des Bocksberg, über den auch der Albsteig führt, sehr einfach zu finden. Oben angekommen gibt es das obligatorische Gipfel-Beweisfoto mit Rucksack und Wanderstöcken drauf,

    dann suche ich mir ein windgeschütztes Plätzchen, mache Wasser heiß und frühstücke erst mal: Porridge mit Äpfeln, Rosinen und Zimt. Jummy! Die Stimmung hier oben ist wirklich magisch: Auf der einen Seite die Morgensonne, die sich mühsam einen Weg durch den Nebel bahnt,

    auf der anderen ein dicker Nebelteppich im Ries, aus dem nur die Hügel und eine einsame Kirchturmspitze herausragen (letztere ist auf dem Foto leider nicht zu sehen).

    Außer mir ist noch niemand zu sehen. Erst als ich mich weit nach acht Uhr auf den Rückweg zur Harburg bzw. zum Bahnhof mache, kommen mir die ersten Gassigeher entgegen. Beim Abstieg vom Burgberg in den Ort hinunter zickt mein linkes Knie etwas herum. Letztes Jahr hatte ich dort eine Verletzung - so wie es aussieht, ist das Knie seither eine Schwachstelle in meinem Körper. Eine von vielen. Was soll’s: immer schön weiter gehen. Gut, dass es mir nicht pressiert.
     
    Der Harburger Bahnhof liegt zwischen den Gebäuden der Merker-Werke, die u.a. den steinbruch betreiben, an dem ich gestern vorbei gekommen bin. Das Bahnhofsgebäude ist mindestens genauso hässlich wie die Umgebung, in der es liegt, sodass es mir kein Foto wert ist. Ich löse eine Fahrkarte, setze mich etwas abseits auf einen gefällten Baumstamm und telefoniere mit meinen Eltern: Ja, es geht mir gut, ich habe einigermaßen schlafen können und hatte nur ein ganz, ganz kleines bisschen Angst in der Nacht.
     
    Um 10:34 kommt dann endlich der Zug (der leider nicht nur nach Augsburg, sondern noch weiter Richtung München fährt), ich zwänge mich zwischen die ganzen feierwütigen Wiesn-Fahrer und stopfe mir meinen Ipod in die Ohren. Am liebsten hätte ich mir auch noch irgendwas in die Nase gestopft, denn manch einer hat bereits eine ordentliche Bierfahne. Ich hoffe, mein durchgeschwitztes T-Shirt stinkt ebenbürtig zurück!
     
    In Gedanken bin ich immer noch auf dem Weg, in all den magischen Momenten, die ich erleben durfte. Mir fällt auf, dass zwischen meiner Ankunft in Donauwörth und meiner Abfahrt in Harburg ziemlich exakt 24 Stunden liegen. Was man in dieser Zeit nicht alles erleben kann!
  7. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf cane in Paket aus USA verschollen   
    Roulette ist Hermes, USPS ist voll okay:
    Kann von keinem einzigen Paketverlust berichten, immer alles sauber abgewickelt bei über hundert Lieferungen.
     
    mfg
    cane
  8. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf Pip in Vorstellung und MYOG-Rucksackfragen   
    Voilà:

    von vorne

    von der Seite

    von hinten
  9. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf ALF in Paket aus USA verschollen   
    Bei mir dauert es auch oft mehrere Wochen und ich muss auch immer ins Zollamt. Und wenn ich endlich dran bin, stehen schon alle Beamten da, weil sie zuschauen wollen, wie ich den Umschlag öffne und die Sachen aufbaue und weil sie wissen wollen, wie ich mich diesmal herausrede:  http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/siege5.JPG
     
    Als ich in China 10 Schlüsselanhänger-LED-Leuchten für  4,95 inklusive Versand bestellte, dauerte die Lieferung auch einige Wochen. Und bei einer zweiten Bestellung kam nie etwas an. Schließlich merkte ich, dass der Zahlbetrag bei Paypal zurückerstattet war.
  10. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf ALF in Deo - klein, leicht, und ohne Aluminium?   
    Ich glaube Du bist im falschen Forum. Ein Deo findest Du auf kaum einer Ultraleicht-Ausrüstungs-Liste. Um von mir zu sprechen: Ein Deo verwende ich outdoor nur, wenn ich dazu gezwungen werde und zu Hause nur, um an die Spray-Dose zu kommen, die genau den richtigen Durchmesser für meinen nächsten Spiritus-Kocher hat.
  11. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf Gast_b in MYOG UL-Trangia Brenner   
    Der Trangia Brenner wird ja immer wieder bei ULern, wegen seines Gewichtes von 85g (ohne Simmerring) belächelt und verbringt als UH-Dino in der untersten Schublade sein Dasein. Und sind wir doch mal ehrlich, die meisten ULer sind nicht UL gebohren und haben aus der Vergangenheit irgendwoher oder von irgendwem einen solchen Brenner bekommen, wahrscheinlich sogar selbst gekauft - so wie ich auch, als ich UL noch gar nicht kannte. Meinen Trangia hatte ich vor 14 Jahren in einem der letzten erhältlichen Trangia 27er-Titankochset's mit bekommen. Ich wollte ein Kochset ohne damals irgend einen Gedanken an das Gewicht zu verschwenden, fand Titan irgendwie edel und entschied mich für das Set mit den zwei Titantöpfen.
    Tja, das Set habe ich immer noch und natürlich auch den Brenner in der klassischen gelben Tüte, wenngleich der Brenner nur selten genutzt wurde.
     

     
    Das Prinzip des Trangia-Brenner's ist nicht's neues und basiert auf dem des Pressure-Stove - Spiritus erhitzt sich nach dem Anzünden im zentralen Bereich des Brenners, dieser wird zwischen den geschlossenen Wänden gasförmig und strömt in diesen Aggregatszustand aus den Jet's. Dort entzünden sich die kleinen Flammen und strömen, je nach Ausrichtung, an den Topfboden. Die Anordnung, sowie die Anzahl und der Durchmesser der Jet's (Düsen) bestimmen die Leistung, den nutzbaren Topfdurchmesser und Verbrauch des Brenner's.
     
    Der große Vorteil des Trangia-Brenner's ist das Löschen der Flammen mit dem Deckel, wenn man versehentlich zuviel oder vorsorglich etwas mehr Spiritus eingefüllt hat, diesen nicht sinnlos ausbrennen lassen will und beim nächsten Kochvorgang wieder verwenden möchte. Das Ersticken der Flammen und somit Löschen des Brenners erfolgt einfach durch schnelles Aufsetzen des Deckel's. Jetzt nur noch den Brenner abkühlen lassen, zuschrauben und auslaufsicher einpacken. Somit kann man den restlichen Spiritus wieder verwenden - das ist absolut UL! Leider ist es der Trangia-Brenner mit seinen 85g nicht. Das muß nicht sein!
     
    Wie man einen UL-Trangia, mit den erwähnten Stärken baut, seht ihr nun in dieser Bauanleitung.
     
     
    Der MYOG UL-Trangia Brenner
     

     
    Baumaterial
    1 runde Aluminiumdose mit Schraubdeckelverschluß 1 Energy-Drink Dose mit 53mm Ø (z.B. PowerUp o. Red Bull) 1 Aluminiumdose 400ml Bonduelle (Erbsen o. Möhren) J-B Weld 2K-Kleber
     
    Werkzeuge
    Eisen-Rundfeile Eisen-Flachfeile Schere Maßstab Meßschieber Cutter Kreisschneider Mini-Handbohrer Bohrer 1 u. 2,5mm Edding 0,5mm J-B Weld (nur der Auflistung wegen) Schleifpapier ~80er ggf. Schleifschwamm Schleifstein (nicht auf Foto)
     
     
    Der Bau des UL-Trangia Brenner's
     
    Ausgangsbehältnis ist eine dicht zu verschließende Dose mit Schraubdeckel. Diese Dose hat einen Außendurchmesser von 67mm, einen Innendurchmesser von 65mm und eine Höhe von 31mm ohne/33mm mit Deckel. Dosengewicht 7g / Deckelgewicht 5g.
     

     

     
    Der Durchmesser der Energydose beträgt 53mm. Aus dieser Dose entsteht die zweite Wand.
     

     
    Der Boden der Bonduell Möhren-Dose wird benötigt, um den Ring welcher die Schraubdose und einen Teil der Energydose per Verklebung verbindet, herzustellen. Übrigens eignet sich die leere Bonduell-Dose mit 400ml Volumen und 18g Gewicht auch prima als kleiner und günstiger UL-Topf/Tasse. Wie man einen Deckel dafür baut, habe ich in einer anderen Bauanleitung schon mal beschrieben: MYOG UL-Tassen/Topfdeckel
     

     
    Der Dosenboden wird in 16 Segmente aufgeteilt und die genaue Mitte durch messen ermittelt.
     

     
    Nun den Außen -und Innendurchmesser des Ringes von 65mm und 50mm mit dem Kreisschneider schon mal eine Runde leicht anreisen. So hat man eine bessere Übersicht, wo die Jet's gebohrt werden müssen. Das kann dann auch gleich getan werden.
     

     
    Jetzt gefühlvoll und abwechselnd die beiden Rundungen mir dem Kreisschneider weiter einritzen, bis das Blech fast durch ist. Nun den Ring an der Schnittkante mit Gefühl heraus drücken ggf. mit dem Cutter etwas nachhelfen.
     

     
    Danach mit Schleifpapier und/oder dem Schleifschwamm die Kanten entgraden. Die Bohrungen werden mit einem 2,5mm Bohrer beidseitig entgradet. Der Durchmesser des Ringes wurde bewußt auf 65mm Ø ausgeschnitten um ihn dann paßgenau auf 64mm Ø herunter zu schleifen. So paßt dieser dann saugend in die Dose und minimiert den Abstand beim Verkleben. Hier sind zu Testzwecken nur 8 Bohrungen zu sehen, welche dann später der besseren Funktion wegen, auf 16 Bohrungen verdoppelt wurden.
     

     
    Jetzt wird die zweite Wand aus der Energydose gebaut. Dazu muß als erstes der Boden entfernt werden. Das läßt sich ziemlich gleichmäßig durch kreisförmiges Bewegen auf einem Schleifstein bewerkstelligen.
     

     
    Zwischendurch kann ggf. auch die Metallfeile zur Hilfe genommen werden. Wichtig hierbei, daß die Bodensicke gleichmäßig abgetragen wird, damit ein möglichst vertikaler Stand in der Schraubdeckeldose gewährleistet werden kann.
     

     
    Den Boden mit Schleifpapier entgraden. Danach über Kreuz vier kleine Rundungen in den Bodenteil mit der Sicke feilen. Erneut entgraden. In einer Höhe von 31mm die Dose an dem Edding drehen. Dafür kann man den Stift in ein dickes Buch in der gewünschten Höhe legen. Danach mit der Schere sehr genau abscheiden und entgraden.
     

     

     
    Die Innenhöhe der Schraubdose beträgt 33mm. Somit liegt der Ring ca. 1-2mm unterhalb des Schraubdosenrandes, läßt Raum für die Verklebung und gewährleistet das dichte Schließen des Deckel's. Darum geht es ja!
     

     

     
    Die Komponenten im einzelnen. Ring, Innendose und Schraubdeckeldose.
     

     
     

     
    Nun geht es an das Verkleben mit dem 2K.Kleber. Hierfür hat sich J-B Weld bestens bewährt, da dieser Kleber so ziemlich alles miteinander verklebt und zudem noch extrem Hitze beständig ist. Wichtig hierbei, daß alle zu verklebenden Stellen angeschliffen und mit Spiritus (da schon vorhanden) gereinigt werden. Dabei wird der Teil der Energydose zentriert auf die Unterseite des Ringe's  gelegt und der Kleber vorsichtig mit einem Zahnstocher rundum aufgetragen. Das geht sicher noch schöner, aber zum Glück sieht man zum Schluß nicht. Mit einem Gewicht beschweren und bestenfalls über Nacht austrocknen lassen.
     

     
    Nun wird der "Einsatz" in die Schraubdeckeldose gesetzt, der 2K-Kleber rundum aufgebracht. Unschöne Schmiererreien werden möglichst zeitnah mit einem Spiritus getränktem Küchenpapier entfernt. Da die Bohrungen teilweise im Klebebereich liegen, ist es ratsam, diese vor dem Verkleben mit einem Edding am inneren Rand des Ringes zu markieren. So kann man nach ein paar Minuten nach auftragen des Klebers die einfach noch mal einstechen. Bestenfalls erneut mir einem Gewicht belasten. Dazu hat dich eine zweite Energydose bewährt, welche mir dem Oberteil mittig auf den Ring gestellt und das Gewicht ober darauf gelegt wird. Nach einer erneuten Nacht des Aushärtens, werden die Edding-Markierungen mit Spiritus entfernt, die Jet's mit dem 1mm Bohrer nachgebohrt, dem 2,5mm Bohrer entgradet (mit viiiel Gefühl!) und eventuelle unschöne Rückstande des Klebers mit dem Schleifschwamm abgeschliffen.
     
    Der 18g MYOG UL-Trangia Brenner ist fertig!
     

     
     
    Der Vergleich
     
    Funktion Original Trangia vs. MYOG UL-Trangia Brenner
     
    Natürlich darf ein adäquater Vergleich der beiden Brenner in puncto Leistung, Brenndauer und Verbrauch nicht fehlen.
    Testumgebung: Die sommerlich warme und zugfreie Wohnung mit ~26C° daher keine Verwendung eines Windschutzes Topf: MSR Kettle Titanium 850ml mit aufgesetzten Deckel Wassermenge: kaltes Leitungswasser ~14C° Topfständer: Titanium Dreibein - in Höhe, für optimalen Flammabstand, angepaßt (Münzen) 1 Original Trangia Brenner 2 MYOG UL Trangia Brenner (jew. mit einem kopl. Testdurchlauf) Unterlage: feuerfester Topfuntersetzer Füllmenge Brenner: jew. 20ml Spiritus Zimmertemperatur Brenndauer: Ab Anzünden bis zum Sprudeln des Wassers, danach Brenner ausbrennen lassen  
     
    Original Trangia Brenner
     
    Nach dem Anzünden ploppen die Flammen nach ~30sec aus den Jet's.
     

     
    Es vergehen 10:50min bis das Wasser zu sprudeln beginnt. Der Topf wird abgenommen und nach 13:10min erlischt der Brenner. Der Abstand von ~1,5cm zwischen Brenner und Topf haben sich hier als optimal erwiesen.
     

     
     
    MYOG UL-Trangia Brenner
     
    Hier dauert es ~60sec bis die Flammen aus den Jet's ploppen.
     

     
    Das Wasser beginnt nach ~10:30min zu sprudeln. Nachdem der Topf abgenommen wurde, erlischt nach 12:40min der Brenner. Hier hat sich ein Abstand von ~2cm zwischen Brenner und Topf als optimal erwiesen.
     

     
     
    Zusammenfassung
     
    Original Trangia Brenner
     
    Dauer bis zum ploppen der Flammen:        ~30sec
    Dauer bis zum Sprudeln des Wasser's:   ~10:50min
    Dauer bis zum Erlischen des Brenner's: ~13:10min
     
     
    MYOG UL-Trangia Brenner
     
    Dauer bis zum ploppen der Flammen:        ~60sec
    Dauer bis zum Sprudeln des Wasser's:   ~10:30min
    Dauer bis zum Erlischen des Brenner's: ~12:40min
     

     
     
    Unterm Strich
     
    Insgesamt sind die Werte, bis auf das Ausploppen der Flammen aus den Jet's, nahe beieinander. Sehr auffällig ist dabei die doppelt benötigte Zeit des MYOG UL-Trangia Brenner's dafür. Umso erstaunlicher wiederum, daß er trotzdem schneller das Wasser zum sprudeln bringt. Dabei erlischt er gerade mal eine halbe Minute früher, als der Original Trangia Brenner. Damit hätte ich nicht gerechnet!
     
    So bleiben ~2ml nach dem Spudeln des Wasser's übrig, was nicht sondelich viel ist, aber durch das Trangia-Prinzip nicht unnütz verbrannt werden müssen. Durch das schnelle Überstülpen des Deckel's und nach kurzer Abkühlung des Brenner's, kann der Brenner mittels Schraubdeckel verschlossen transportiert und der Rest-Spiritus beim nächsten Kochvorgang verwendet werden - egal ob MYOG UL-Trangia Brenner mit 18g oder Original Trangia Brenner mit 85g Gewicht...
     
     
    Anmerkungen
     
    Natürlich hat das Ergebnis dieses UL-Trangia Brenner's nicht auf Anhieb funktioniert und ich habe einige Modelle bauen müssen, um zu den zwei im Test verwendeten UL Trangia-Brenner'n zu kommen. Wäre ja zu schön - Galerie: Prototypen ect.
     
    Auf den Simmerring, wie er beim Original Trangia auf den Deckel aufgesetzt wird, habe ich verzichtet. Dieser ließe sich leichtaus einem zusätzlichen Schraubdeckel nachbauen und an den Boden des UL Trangia-Brenner gesteckt transportieren. Da ich größtenteils nur sprudelnd heißes Wasser für meine Mahlzeiten benötige, kam der Bau somit nicht in Frage.
     
    Ebenso habe ich auf eine Auflistung der Kosten verzichtet. Diese gehen teilweise aus den Links hervor. Insgesamt sind es nur wenige Cent's für die Grundmaterialien. Ob man die Versandkosten oder den 2K-Kleber, wie auch das spezielle Werkzeug dazu zählen möchte, überlasse ich jedem selbst. Natürlich habe ich das Werkzeug, verschiedene Kleber, Schleifpapier/Schleifschwamm ect. auch irgendwann mal gekauft, aber das fällt für mich unter Notwendigkeit zur Umsetzung der Leidenschaft  - UL-Brenner :- )
     
    Diese Bauanleitung soll ledeglich zeigen, wie man ein bewährtes (leider sehr schweres) Brennerkonzept, durch eineige Überlegungen und Fingerspitzengefühl, selber - und ganz im Sinne des UL - wesentlich leichter bauen kann ohne auf eine adäquate Funktion zu verzichten.
    Natürlich ist mir völlig klar, daß man mit einem 12g-Catstove oder 6g-Pressurestove wesentlich leichter unterwegs ist und durch genaues Dosieren des Spiritus im besten Fall keine Restmengen übrig bleiben. Daher bitte keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit diese Brennerkonzeptes - diese muß jeder für sich selbst entscheiden :- )
     
    Die Werte wurden indoors ermittelt. Outdoor können diese natürlich durch verschiedenste Umgebungseinflüsse abweichen.
     
    Die Fotos habe ich mit einer Smartphonkamera "geknipst" - trotzdem sollte die "Qualität" der Fotos zu Versinnbildlichung ausreichen.
     
    Gerne stelle ich diesen Beitrag für das Ultraleicht Trekking Magazin zur Verfügung.
     
     
    Also, viel Erfolg und Spaß beim Nachbauen!
     
     
    Nitro
  12. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf Gast_b in MYOG UL-Trangia Brenner   
    Kritik ist immer erwünscht, wenn diese konstruktiv ist.
    Stets alles in Frage zu stellen und mit Besserwisserei nieder zu reden, gehört nicht dazu.
    Ich lege Wert auf eine gute Qualität meiner MYOG's, mehr nicht.
    Grüße vom Nitro
    Verkaufe:
    "Evernew Pasta Pot Titanium 750ml"
    http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/index.php?/topic/1732-Evernew-Pasta-Pot-750ml-&-Pot-Cozy
  13. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf Norweger in Pyrenäen 2014   
    Vielen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht. Schön dass ihr beide gesund zurück seid.
    Ein alter Spanier hat mal zu mir gesagt: "Der Weg ist wie er ist, und nicht wie man ihn sich vorstellt."
    Ich freue mich schon auf die Details im Oktober
  14. Gefällt mir!
    DerBlinde reagierte auf fettewalze in Impressionen von Touren   
    war wohl ne schneereiche tour.
  15. Gefällt mir!
    DerBlinde hat eine Reaktion von FarmerBoy erhalten in Einsteiger sucht Bücher und andere Tipps   
    Hallo Boljone66,
    Ich kann Deinen Sehnsucht nach "Änderung und weg von den Menschenmassen" sehr gut verstehen, ich wage zu behaupten, wir beide sind nicht die einzige hier, denen es so geht. Du schreibst dann auch, du weißt zwar, "probieren geht über studieren," hättest aber lieber erstmal alles komplett zusammen, dann einfach los.
    Ich denke, du hast von Mannheim aus gute Möglichkeiten einfach loszugehen. Da ist das Saarland nicht weit, da kann man am freien Tag früh aufstehen, sich ins RE Richtung ?? setzen und schon geht's los...du kannst kleine Runden laufen mit kleiner Hufttasche, (wenn du schnell bist kommst du selbst auf populären Wegen an genug Ruhe) gleichzeitig gucken, wie dein Körper das so mitmacht und was du wirklich brauchst/dabei haben willst. Dann siehst du auch wie dein Körper sich an die Aufgabe gewohnt und evtl. dadurch wächst, vielleicht schaffst du ja bald viel mehr als die jetzt geschätzte 10k...
    Dabei kann man natürlich "Ausrüstung testen" ... wenn etwas dir nicht gefällt, nicht lange zögern oder den Kauf nachtrauern, sondern sofort als "fast unbenutzt" bei ods oder so weitergeben. (Theoretisch kannst du ja auch bei ods Ausrüstung leihen, zum ausprobieren, aber du hast ja schon das wesentliche.) Du kannst ja auch das Tragen üben usw, dass diese Gewichte, 3kg, 8kg, usw. für dich auch eine konkrete Bedeutung haben....dann weißt du, welche Grenzen oder Kompromisse für dich gelten, und das ist wichtiger als einen 343 Regel einzuhalten...dann kannst du selbst entscheiden, was Dir gut tut.
    Wichtig ist dass du einfach so oft wie möglich raus gehst! (Gerade jetzt, im schönen Sommerwetter!!) Weil es dem Mensch gut tut. Das ist ja das Ziel, komischerweise auch der Weg.
    Also viel Spaß und herzlich willkommen, ich lasse die andere oder die Suchfunktion Deine Frage konkret beantworten. Ich wollte aber nur diese Sichtweise mal in den Raum werfen.
    PS, ich bin mit der Exped Matte sehr zufrieden. Ja, man kann definitiv leichter schlafen, ob das was für dich ist, musst du ausprobieren. (s.o., du kannst ja auch zb. Mittagsschlaf in der Hütte probieren, oder auf dem Balkon oder im Zelt im Garten der Freunde oder...) Ich habe sie immer im Zelt ohne Unterlage benutzt. Man passt eh auf, wo man das Zelt hinstellt. Und flicken kann man auch üben...[emoji4]
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