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Ultraleicht Trekking

Pyrenäen 2014


crelm

Empfohlene Beiträge

Die Pyrenäen standen schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr war es dann endlich so weit, den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Ich habe im Vorfeld viel gelesen, gute Ratschläge von Freunden bekommen, Karten studiert und das Netz nach allen möglichen Informationen abgesucht.

Dabei haben mir Lighthiker, Laufbursche und Dani aus dem Forum sehr geholfen, zudem die Internetseite von Folko Seinsch (www.mitrucksack.de) und dieser Blog (http://woolflife.blogspot.de/2012_06_01_archive.html). Außerdem möchte ich mich hier auch noch mal ausdrücklich für Knilchs großzügige Materialleihe bedanken.

 

Was ich vorher irgendwie nicht in Erfahrung bringen konnte, war das Wetter und v.a. der Restschnee.

Auch konnte ich bei einigen Hütten nicht reservieren. Wie sich später herausstellte, tobte kurz vorher ein ziemlich heftiges Gewitter und bei mehreren Hütten war dadurch das Telefon lahmgelegt.

Wir hatten uns für eine Anreise per Zug entschieden und da sich kurzfristig noch berufliche Termine dazwischen geschoben haben, war es dann nicht ganz so günstig wie erhofft, aber immer noch vollkommen in Ordnung. Die Rückfahrt wollten wir so oder so offen lassen, da wir nicht wussten wie das Wetter werden würde und wie weit wir es schaffen.

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Start 26.06.14 DO Heidelberg – Pau

 

Mit der S-Bahn nach Mannheim, von dort mit dem TGV nach Paris Est, Metro nach Paris Montparnasse und dann in den TGV nach Pau. Hat alles prima geklappt und alles war pünktlich. Es ist auch sehr beeindruckend mit über 300 kmh durch Frankreich zu düsen.

Pau ist eine nette kleine Stadt und wir haben dort eine Nacht in einem privaten Zimmer verbracht, das wir über Airbnb gebucht hatten.

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27.06.14 FR Lescun – Refuge d’Arlet 5:42 h ↑1485 ↓462 (HRP)

 

Früh Aufstehen ist angesagt. Wir wollen den Bus um 7:30 Uhr kriegen, damit wir nicht allzu spät in Lescun ankommen. Zuerst geht es mit dem Bus nach Oloron-Sainte-Marie und dann mit einem weiteren Bus nach Lescun bzw. zum Pont de Lescun, ca. 5 km vom Ort entfernt.

Wir hatten uns darauf eingestellt den Weg bis zum Ort zu Fuß zu gehen, was nicht wirklich schön ist, da es die ganze Zeit an der Straße entlang aufwärts geht. Nachdem wir 10 min zu Fuß unterwegs sind, hält eine Dame an und fragt uns, ob wir den Weg weitergehen wollen oder ob sie uns mitnehmen kann. Die Antwort ist natürlich klar. Kurze Zeit später sind wir in dem kleinen Ort angekommen, und wie sich nachher herausstellte war die nette Dame die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens in Lescun. Dort bekommen wir außer Schokolade und Brot auch noch Ratschläge für unseren Weg zum Refuge d’Arlet. Lescun hat mir richtig gut gefallen, ein sehr freundlicher Ort. Bestimmt auch ganz nett, um dort einen Ruhetag einzulegen.

Für uns geht es erstmal etwas bergab, über einen Fluss und dann am Campingplatz vorbei, der einen sehr guten Eindruck macht. Nach dem CP geht es dann hoch, erstmal eine ganze Zeit über Asphalt. Zwischendurch gibt es steile Abkürzungen statt asphaltierter Serpentinen, die wir aber gerne nehmen. Hauptsache kein Asphalt. Als wir endlich den Hartbelag verlassen können, geht es über einen von einem Kuhauftrieb sehr matschigen Weg weiter. Das ist jetzt auch nicht das, was wir erhofft hatten. Irgendwann wird es dann aber besser.

 

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Zwischendurch kommt man an einer Viehtränke vorbei und etwas später an einer Schäferhütte mit Brunnen. Ein schöner Platz zum Pausieren, da auch noch zusätzlich leicht windgeschützte Sitzplätze vor der Hütte aufgebaut sind. Dort treffen wir zum ersten Mal auf andere Wanderer, u.a. eine Deutsche aus Mainz. Wir füllen dort unsere Wasserspeicher, verdrücken eine Tafel Schokolade, und dann geht es weiter. Nach der Schäferhütte ist es ein sehr schöner und abwechslungsreicher Weg über den Col de Pau zum Refuge d’Arlet. Ab dem Col verläuft der Weg fast auf einer Höhe und das Gehen fällt leicht.

 

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Im Refuge empfängt uns eine sehr nette Hüttenwirtin, bei der wir problemlos auf Englisch noch zwei Plätze für die Nacht buchen können. Außerdem ist sie auch gerne bereit, uns ein vegetarisches Essen zuzubereiten. Besser kann es nicht laufen. Wir haben dann Halbpension gebucht, und das hat sich voll und ganz gelohnt. Sehr schmackhaftes Essen, von dem wir so viel Nachschlag haben können, bis wir pappsatt sind.

Auf der Hütte kommen wir dann auch schnell mit den anderen Wanderern ins Gespräch. Hauptsächlich geht es um den weiteren Weg oder was man bisher schon gegangen ist. So hatte ich mir das vorgestellt.

Die Nacht ist gut (kein Schnarcher) und da es draußen ziemlich stürmt, bin ich froh drinnen zu sein.

 

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28.06.14 SA D’Arlet – Candanchu 6:12 h ↑883 ↓1328 (HRP)

 

Nach einem guten Frühstück geht es um 8:00 Uhr auf den Weg. Fast alle sind schon früher gestartet. Da wir keinen so wahnsinnig langen Tag vor uns haben, macht das für uns keinen Sinn.

Vom Refuge aus geht es über einen wunderschönen, leicht abschüssigen Weg mit grandiosen Ausblicken. Das Wetter ist gut mit etwas Wind, den das Windshirt aber erfolgreich abhält.

 

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Wir haben uns heute für die Variante aus dem Joosten entschieden, die am See vorbeiführt und anschließend über den GR 11 nach Candanchu. Der Aufstieg zum See ist steil, aber spannend.

Am See angekommen sind mir dort dann zu viele Menschen. Es gibt wohl einen Parkplatz in der Nähe und es ist Wochenende. Nichtsdestotrotz, der See ist schön und in einer tollen Kulisse eingebettet. Wir machen auf einem großen Stein am Ufer eine kleine Rast. Ein bisschen Trailsnack futtern, was trinken und die Aussicht genießen.

Es geht weiter am linken Ufer halb um den See und dann hinab über den Weg, der zum Parkplatz führt.

 

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Zum Glück zweigt dann kurze Zeit später der GR 11 nach rechts ab und wir sind wieder allein. Am Anfang ist der Weg noch schön und abwechslungsreich; bei den beiden Flussquerungen etwas spannend und nass. Das Wasser ist eiskalt. Danach fällt mir das Laufen etwas schwer und der Untergrund besteht nur noch aus Schotter. Auch nichts was meine Füße lieben. Es geht dabei auch immer wieder rauf und runter und ich bin das erste Mal nicht mehr ganz so motiviert.

Zuletzt geht es an den scheußlichen Skianlagen hinunter zum noch scheußlicheren Ort Candanchu. Ein sehr irritierender Platz, da er nur aus geschlossenen Hotelanlagen besteht. Aber zum Glück mit zwei direkt nebeneinander liegenden Refuges, bei dem wir in einem zwei Betten mit Halbpension (auch wieder vegetarisch) in einer Mischung aus Englisch und Spanisch buchen können. Wir bekommen einen Vierbettraum für uns allein, mit einem kleinen eigenen Bad mit Dusche. Nett.

(Albergue Valle de Aragon, ca. 28 € für HP und Übernachtung)

Da es noch früh am Tag ist, machen wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt. Aber Candanchu ist bis auf die beiden Refuges komplett ausgestorben. Wir haben dann oben am Col du Somport im winzigen Lädchen des Refuge Aysa noch Schoki und Kekse gekauft.

Abends gibt es ein gut sättigendes Essen mit frischen Früchten als Nachtisch, außerdem eine Karaffe Wein dazu. Wir sitzen in geselliger Runde mit einem Polen, einem Holländer und einer Holländerin, mit denen wir schon im Refuge d’Arlet erste Kontakte geknüpft haben. Es wird noch etwas Fußball geguckt, bevor wir dann ins Bett verschwinden.

Am nächsten Tag bleibt die Holländerin noch in Candanchu, da ihr Bein schmerzt. Die beiden anderen haben Morgen das gleiche Ziel wie wir.

 

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29.06.14 SO Candanchu – Refuge Pombie 5:28 h ↑1327 ↓895 (HRP)

 

In der Nacht ist richtig viel Regen runter gekommen und ein Gewitter zieht auch vorbei.

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder so um 8:00 Uhr auf den Weg. Der „Pole“ und der „Holländer“ sind etwas früher gestartet. Es geht erstmal wieder zum Col du Somport. Diesmal wählen wir den kleinen Pfad hinauf und nicht wieder über die Straße. Alles ist irgendwie unschön. Heute ist es etwas kälter, leichter Nieselregen und z.T. Nebel. Am Col treffen wir wieder auf die beiden anderen. Von dort gehen wir erstmal über Asphalt bis nach Astun, der nächste ausgestorbene Winterort. Leere Hotels und überall Skilifte, die die Berghänge verschandeln. Das schlägt auf die Laune. Von Astun aus geht dann ein Weg, nachher steiler Pfad hinauf zum Col des Moines.

 

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Ca. 10 min nachdem wir den Asphalt in Astun verlassen haben kommt eine Wasserstelle in Sicht, die wir nutzen um unsere Flasche/Blase wieder aufzufüllen. Das Leitungswasser in Candanchu ist mal wieder gechlort. Widerlich! Nach dem Col treffen wir dann auf unsere ersten größeren Schneefelder. Die machen uns etwas unsicher, aber mit den Stöcken geht es ganz gut. Es geht wieder hinunter, die nassen schwarzen Steine sind sehr rutschig. Da hat leider auch nicht die Roclite-Sohle geholfen. Langsam kriechen wir den Hang runter und sind froh, unfallfrei unten angekommen zu sein.

An einer Kreuzung steht eine kleine Cabane, dahinter kann man ungefähr einen Weg erahnen. Es führt wieder steil nach oben. Zuerst durch nasses Gras, das natürlich zu nassen Füßen führt und dann über einen Zickzacksteig, der zum Teil matschig ist.

 

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Leider wird der Nebel dichter und die Anstiege werden nicht mit schönen Aussichten belohnt. Unsere Beine sind aber fit und wir schrauben uns schnell in die Höhe, wo wir bald wieder auf sehr viel Schnee treffen. Der Weg ist nicht mehr zu erkennen und wir halten uns an den Track auf dem GPS-Gerät. Die Strecke zum Col de Peyreget ist für uns ganz schön abenteuerlich, zumeist über Schnee, dann mal wieder über große Felsblöcke kletternd mit Nebel und langsam einsetzenden Regen. Am Col gehen wir direkt weiter, es ist einfach nur ungemütlich und eine hoffentlich trockene und warme Hütte lockt. Der Schnee verdeckt auch den Weg nach unten und wir sind froh, dass unser polnischer Mitwanderer uns einholt und mit uns gemeinsam den Weg nach Pombie sucht. Er ist ein erfahrener Winterwanderer und ihm macht der Untergrund daher nicht so zu schaffen. Kurz bevor wir die Hütte erreichen, taucht sie dann auch endlich aus dem Nebel auf.

Endlich angekommen, gehen wir natürlich direkt hinein, werden aber vom Wirt wieder rauskomplimentiert, weil wir ja nass sind. Unsere nassen Sachen sollen wir draußen lassen. Es gibt aber nur einen winzigen überdachten Bereich, in dem ungefähr 30 Wanderer ihr nasses Zeug versuchen unterzubringen; nicht ganz so gut durchdacht. Meine Füße sind eiskalt, da zuerst das nasse Gras und dann der Schnee ganze Arbeit geleistet haben. Da habe ich mir zum ersten Mal dickere Schuhe gewünscht. Für das nächste Mal würde ich höchstwahrscheinlich Neoprensocken einpacken.

Die Hütte ist nicht ganz so warm wie erhofft. Auch die trockenen und dicken Socken haben nicht geholfen, richtig warm zu werden. Wir bestellen uns einen Kaffee (geht so) und noch ein Omelett (gut). Mir wird immer noch nicht warm. Dooferweise war dies auch unsere erste Wandertour, zu der wir keinen Whisky mitgenommen haben. Da wir unser mitgeschlepptes Essen etwas verringern wollten, haben wir diesmal dann nur die Übernachtung gebucht. Die Hütte räumt ein Gegenrecht für DAV-Mitglieder ein, deswegen kostete die Übernachtung ungefähr die Hälfte vom Normalpreis (knapp 10 €). Es gibt einen extra „Küchenbereich“, in dem man mit Gas kochen darf. Die Sanitäranlage wird von Jacek (wir haben endlich mal unsere Namen ausgetauscht) als „russian standard“ klassifiziert. Das trifft es sehr gut.

Ich brauch mit dem Spirituskocher lange, bis die 500 ml mal endlich Bläschen bilden. Wir sind über 2000 m und das scheint mit Spiritus etwas problematisch zu sein. Der Kocher braucht auch lange, bis ich überhaupt den Topf aufsetzen kann. Aber schlussendlich schaffe ich es doch, uns erst etwas Heißes zu Trinken zu machen und nachher noch etwas zu essen (o.k. das Essen wurde nicht richtig gar. Es waren dann knusprige Nudeln mit einer Käsesuppe, anstatt einer cremigen Käsepasta).

Jacek versorgt uns dann auch immer wieder mit Tee, den wir nachher im Gastraum, in dem dann auch endlich der Ofen angemacht wurde, zu uns nahmen. Dort kommen wir mit einem älteren Franzosen ins Gespräch, der in der anderen Richtung unterwegs ist und deswegen unsere morgige Strecke kennt. Immer wieder fallen die Worte „much snow“. Das gefällt mir gar nicht.

Eigentlich wollten wir von Pombie aus die längere und wohl landschaftlich auch viel reizvollere Strecke zum Refuge de Larribet gehen. Dann hätten wir aber über zwei höhere Pässe gehen müssen und auch die Hüttenwirtin rät uns davon ab, da es momentan zu gefährlich sei. Am heutigen Tag gibt es ab 2400m auch wieder Neuschnee, und die Pässe lagen über 2500 bzw. 2600m. Zudem liegt noch genügend Restschnee, und der Weg soll zum Teil an einem nicht ungefährlichen Kamm entlang gehen. Für uns ist dann die Entscheidung sehr schnell klar, dass wir eine Alternative gehen werden.

Zudem entscheiden wir uns, am nächsten Tag mit unseren neuen Wanderfreunden aus Holland und Polen (Jeroun und Jacek) zusammen zu gehen. Irgendwie fühlt sich das sicherer an.

Unser neuer Plan sieht nun so aus, dass wir erstmal bis zum Refuge d’Arrémoulit und dann am nächsten Tag bis zum Refuge Wallon gehen. Auch auf dieser Strecke würde uns zwar genügend Schnee erwarten, aber der war für uns machbar.

Die Nacht in Pombie ist dann leider nicht erholsam. Zum einen gibt es einen Schnarcher (grummel) und mir ist auch immer noch kalt; ich werde einfach nicht richtig warm.

 

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30.06.14 MO Pombie – Refuge d’Arrémoulit 4:44 h ↑1006 ↓786 (HRP)

 

Nach dem ich wieder relative lange auf die Erhitzung des Wassers warten muss, können wir dann doch endlich frühstücken und einen Kaffee trinken. Den Rest zusammenpacken, in die noch nassen Schuhe steigen und los geht’s. Ich will weg von Pombie; hier hat es mir nicht gut gefallen. Das liegt aber vor allem an den äußeren Umständen. Denn grundsätzlich ist die Lage der Hütte schön.

Das Wetter ist uns an diesem Tag auch gnädig: strahlender Sonnenschein.

 

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Es geht erstmal nur bergab (ca. 600 hm), zwischendurch durch einen Wald, bis wir bei einer Cabane, bei der man auch Käse kaufen kann, auf die Straße treffen. Auf dem Parkplatz vor der Cabane ist ein großer Müllcontainer, den wir nutzen, um unseren angesammelten Kram loszuwerden. Denn darf man natürlich nicht in den Bergen, auch nicht in den Hütten, lassen.

Wir überqueren die Straße und dann geht es wieder nur bergauf. Zuerst noch durch Wald und später natürlich wieder über Schnee. Ein Teil des Weges liegt ab und zu frei und dann geht es wieder über Schnee bis hoch zum Col d’Arrious. Dort entscheiden wir uns, die Passage d’Orteig anzugehen.

Zwei aus unserer Gruppe haben leichte Höhenangst, aber es kommen beide gut zurecht. Mir macht die Passage Spaß. Das Stahlseil macht zwar nicht an allen Stellen den sichersten Eindruck, aber der Fels ist sehr griffig und bei gutem Wetter ist es wirklich kein Problem.

 

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Nach dieser Passage geht es dann wieder etwas runter zur Refuge, die am wunderschönen Lac d’Arrémoulit liegt. Jacek nimmt den Weg über das Schneefeld. Wir anderen entscheiden uns für den etwas längeren Weg über die Steine mit nur geringen Schneeanteilen.

Vor der Hütte stehen Tische und Bänke und nachdem wir Übernachtung und Halbpension gebucht haben, nehmen wir erst einmal Platz und genießen die Sonne. Leider mischt sich immer wieder ein eiskalter Wind hinzu. Selbst heißer Kakao und Kaffee helfen da irgendwie nicht. Uns ist mal wieder kalt. Nachher finden wir aber eine windgeschützte Stelle und die Sonne gibt uns ihre volle Strahlkraft.

Die Hütte ist putzig. Es gibt ein extra Klohäuschen (natürlich russian standard) und hinter der Hütte eine Wasserleitung mit Becken und Spiegel.

Der Hüttenwirt ist sehr angenehm und bereitet uns ein sehr leckeres Abendessen. Vor allem der Walnusskuchen zum Nachtisch hat es mir angetan. Wir schlagen uns wieder die Bäuche voll. Höhenluft macht hungrig. In der Hütte ist es leider auch nicht warm, so um die 12 Grad und wir haben einfach nicht genügend warme Kleidung mitgenommen. Deswegen verziehen wir uns früh ins Bett.

 

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01.07.14 DI Arrémoulit – Refuge Wallon 7:16 h ↑976 ↓1382 (HRP-Variante)

 

Nach einem sehr guten Frühstück machen wir uns um 8:00 Uhr auf den Weg. Eigentlich wäre uns etwas früher lieber gewesen, da für den Nachmittag Gewitter angesagt war. Da aber Jeroun keine Spikes oder Grödel dabei hat, wollen wir den Schnee etwas „antauen“ lassen.

Von der Hütte geht es erstmal auf den Col d‘Arramoulit. Der Schnee ist griffig und der Pass schnell erreicht.

 

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Blick zurück zum Refuge d'Arrémoulit. Sie liegt am unteren Ablauf des Sees.

 

Nach dem Col ist die Wegfindung etwas schwieriger. Der „alte Franzose“ aus Pombie hatte uns geraten nach dem Col nach links zu gehen und dann unter dem Schneefeld nach rechts. Dieser Wegbeschreibung können wir auch ungefähr folgen. Der Abstieg zu den Seen del Arriel ist eine Mischung aus Geröll/Fels und Schnee. Ich bin froh, als wir am Ufer ankommen. Aber auch entlang der Seen liegt noch sehr viel Schnee und ich habe an einigen Stellen Bedenken, dass ich abrutsche oder der Schnee wegbricht und ich im eiskalten See lande;  habe also die ganze Zeit über ein mulmiges Gefühl. Es geht aber alles gut und wir sind flott unterwegs.

 

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Nach dem Wegstück an den Seen geht es endlich mal wieder einfach über einen Weg bis zum Refugio de Respomuso. Bis hierhin haben wir gute 3 Stunden gebraucht. Das Refugio ist riesig und etwas unpersönlich, dafür liegt es wunderschön. Wir machen eine kurze Pause und gönnen uns eine Cola.

 

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Da wir auf keinen Fall in ein Gewitter kommen wollen, ist die Rast nur kurz, und machen uns auf zum nächsten Wegpunkt, den Col de la Fache. Aus der Erzählung des Franzosen wusste ich schon, dass ich heute noch mit nassen Füßen rechnen muss. Wir müssen zwei Flüsse überqueren, die viel Wasser führen. Beim ersten komme ich noch halbwegs trocken rüber, aber beim zweiten habe ich keine Chance und stapfe direkt durch. Danach versuche ich noch ein wenig meine Socken auszuwringen, mit mäßigem Erfolg. Kurz danach geht es dann in den Anstieg zum Col, natürlich über Schnee. Meine Füße sind immer noch nass und werden schnell kalt, stehenbleiben ist keine gute Idee. Langsam gewöhne ich mich aber an den Schnee. Wir versuchen alten Spuren und dem GPS-Track zu folgen und dabei möglichst nicht über den unter dem Schnee fließenden Fluss zu laufen. Nach den Seen de la Faixa wird es steil und ich bin froh, dass ich jemanden mit schweren Bergstiefeln vor mir habe, der mir Stufen in den Schnee tritt. Hier merke ich, dass die Trailrunner an ihre Grenze kommen. Ich bin froh, als wir dann endlich den Col de la Fache erreichen, der seltsamerweise schneefrei ist. Hier gibt es erstmal eine Pause. Ich brauche etwas im Magen. Da es dort oben aber sehr windig ist, verweilen wir nicht allzu lange.

 

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Ein kurzes Stück geht über einen Pfad, danach geht es wieder über Schnee. Runter ist das sogar schneller, da wir große Teile skiähnlich runtergleiten können. Zwischendurch trifft man wieder auf den schneefreien Pfad, um kurze Zeit später wieder seinen Weg über die weiße Pracht zu suchen. Dann endlich kommen wir wieder auf den Pfad, und von Weitem ist schon das Refuge Wallon sichtbar. Der Weg dorthin zieht sich aber noch ganz schön, da es in einigen Kehren über einen Geröll-/Schotterpfad runter in das sehr schöne Tal geht.

 

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Auch hier bekommen wir wieder problemlos ein Bett und auch vegetarische Halbpension. Bei unserer Ankunft scheint auf der Hütte nicht viel los zu sein und wir bekommen ein Zimmer mit Etagenbett für uns allein und Jeroun und Jacek jeweils ein Einzelzimmer. Der Hüttenwirt ist etwas kauzig und nicht so gastfreundlich wie der auf der Refuge d’Arrémoulit. Zum Abendessen gibt es eine fade Gemüse/was-auch-immer-Suppe, die nur durch Salz und Pfeffer Geschmack bekommt; dann für uns das obligatorische Omelett, dazu Bratkartoffeln; anschließend ein Stück Käse und Schokokuchen. Insgesamt nicht der Knaller, aber es macht satt. Der Wirt lässt dazu noch eine psychedelische Musik laufen, außerdem ist der Gastraum auch relativ kühl, so dass wir uns alle recht früh ins Bett verziehen.

Meinen Füssen geht es gar nicht gut. Die Haut hängt in Fetzen runter. Das bestätigt meine Entscheidung, morgen nach Cauterets abzusteigen und dort einen Ruhetag einzulegen. Außerdem sehne ich mich nach einer Dusche.

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02.07.14 MI Wallon – Cauterets 4:25 h ↑118 ↓941 (namenloser Weg, GR 10)

 

Nach einem nicht zufriedenstellenden Frühstück (der Kaffee war echt widerlich) geht es über einen sehr schönen Weg Richtung Cauterets.

 

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Eigentlich geht es die ganze Zeit am Fluß entlang und immer wieder genießen wir das Valle de Marcadau. Nach dem ganzen Schnee hellt das die Laune sehr gut auf. An der Pont d’Espagne gönnen wir uns erstmal einen richtigen Kaffee und genießen den Ausblick auf den Wasserfall und die alte Brücke.

 

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Von dort folgen wir dem GR10 bis nach La Raillère. Auf diesem Stück kommen uns auch einige Tagesausflügler entgegen. Der Fluß stürzt sich direkt neben dem Weg zum Teil sehr pittoresk nach unten.

 

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Von Raillère nehmen wir dann den kürzeren und vor allen Dingen mit weniger Höhenmetern aufwartenden Weg nach Cauterets über die Straße. Da so gut wie kein Auto unterwegs ist, kein Problem. Im Ort finden wir schnell eine Boulangerie und einen Supermarkt und kaufen uns das Nötigste für ein leckeres Käsebaguette, das wir auf den Bänken am Marktplatz zubereiten und direkt verputzen. Herrlich. Die Jungs machen sich danach auf den Weg zum Campingplatz und wir suchen nach einem Hotel. Wir kommen im Hotel Edelweiß unter und freuen uns riesig auf die Dusche. Nach der Körperpflege machen wir uns auf den Weg zum Waschsalon, um unsere Wäsche auch wieder präsentabel zu bekommen. Außerdem müssen wir noch große Pflaster besorgen. Meine sind zu klein für meine Blasen. Da wir beide genug von Schnee haben, müssen wir mal wieder umplanen. Eigentlich wollten wir zum Refuge Bayssellance und von dort über den Puerto de Bernatuero nach Torla. Dabei hätten wir aber mindestens wieder auf 2500 m Höhe gemusst: eine Garantie für weißen Untergrund. Nach Torla will ich aber unbedingt, da ich mir das Valle de Ordesa und den Cañon de Anisclo gerne ansehen möchte. Eigentlich stand auch noch die Brèche de Roland auf meiner Wunschliste, aber 2800m will ich zu dieser Zeit sicher nicht mehr machen. Also hatte ich die Idee, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Torla zu kommen. Es scheint aber keine geeigneten bzw. gar keine Verbindungen zwischen Frankreich und Spanien zu geben. In der Busstation haben sie uns dann ernsthaft den Tipp gegeben, mit dem Bus nach Gavarnie zu fahren und dann zu Fuß über die Berge nach Torla zu gehen. Zuerst dachte ich, es kann doch nicht sein, dass es keine Verbindungen gibt. Aber nachher fand ich Gefallen an dem Vorschlag und wir haben uns die passenden Busse, um nach Gavarnie zu kommen, rausgesucht und in der Refuge Gypaete eine Übernachtung gebucht.

Wir vertrödeln den restlichen Tag im Ort und im Hotel und sind abends noch mit Jeroun und Jacek zum Pizzaessen verabredet. Das Essen war o.k. und wir trennen uns relativ früh voneinander, da wir doch alle etwas müde sind. Hier trennen sich die Jungs erstmal von uns. Die beiden wollen aber auch nach Torla und wir verabreden uns für Freitagabend zum Fußballgucken (Frankreich – Deutschland).

Sie haben geplant zum Refuge des Oulettes de Gaube, oder wenn es gut läuft bis zum Refuge Bayssellance zu gehen und dann am nächsten Tag bis nach Bujaruelo, um von dort nach Torla zu hitchhiken.

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03.07.14 DO Cauterets – Gavarnie

 

Heute steht nur Busfahren auf dem Programm. Über Pierrefits und Luz St. Saveur geht es nach Gavarnie. Ich finde es zur Abwechslung sehr angenehm, einfach durch die schönen Täler gefahren zu werden. Am frühen Nachmittag kommen wir im verregneten Gavarnie an. Die Refuge ist sehr schön, aber irgendwie wissen wir nichts mit uns anzufangen. Gavarnie ist echt langweilig, wenn das Wetter nicht mitspielt. Den Cirque kann man aufgrund des Wetters auch nicht richtig sehen. Das Meiste ist nebelverhangen. Meine Füße sind froh, heute etwas Ruhe zu bekommen.

Die beiden Jungs schicken uns noch eine SMS. Planänderung. Sie sind nach Cauterets zurückgegangen und haben dort noch einmal übernachtet und wollen am nächsten Tag auch mit dem Bus nach Gavarnie fahren, um dann den gleichen Weg zu gehen wie wir. Da sie aber erst um kurz nach 11 ankommen, entscheiden wir uns trotzdem getrennt zu gehen. Ich bin aber sehr gespannt später zu hören, was die beiden zur Umkehr gebracht hat.

Am Abend müssen wir dem Wirt erklären, dass wir als Vegetarier auch keinen Fisch essen. Dann gibt es halt wieder Omelett. Zudem gibt es Bratkartoffeln, die aber leider in Knoblauch versinken. Da ich Knoblauch nicht sonderlich gut vertrage, bin ich froh, dass ich mich an der Linsensuppe schon fast satt gegessen habe.

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04.07.14 FR Gavarnie – Torla 7:00 h ↑983 ↓1304 (namenloser Weg, GR 30, GR 11, GR 15)

 

Auch an diesem Tag versteckt sich der Cirque wieder im Nebel. Schade, das einzig spannende in Gavarnie will sich uns nicht zeigen.

 

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Der Weg zum Port de Boucharo ist am Anfang leicht, nachher muss man eher weglos die Strecke zum Port suchen. Der Nebel macht die Sache dann nicht wirklich leichter. Kurz vor dem Pass liegt noch etwas Schnee, den man aber gut umgehen kann. Oben angekommen verweilen wir nicht lange. Es ist windig, neblig und kalt. Auf der spanischen Seite geht es dann gut markiert hinunter nach Bujaruelo, und wir sind auch bald aus dem Nebel, was unsere Laune direkt bessert. Andererseits ist der Abstieg etwas anstrengender für Füße und Knie. Wir freuen uns richtig in Bujaruelo anzukommen und genießen dort erstmal einen sehr guten Kaffee und den Blick auf die wunderschöne alte Brücke.

 

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Die Kellnerin erzählt uns, dass es über den GR 11 nach Torla noch 10 km sind. Wir haben also genügend Zeit, um dann pünktlich zum Anpfiff um 18:00 Uhr dort zu sein und uns vorher noch ein Hotel zu suchen. Der Weg am Rio Ara ist sehr schön und da er kaum noch Höhenmeter hat, kommen wir richtig schnell voran. Nur die kleinen Flüsse, die doch noch recht viel Wasser führen, verlangsamen uns immer wieder. Die meiste Zeit führt der Weg durch den Wald und wir sind froh über den Schatten. Hier in Spanien ist es eindeutig wärmer als auf der anderen Seite der Pyrenäen. An einer Brücke entscheiden wir uns dann, der Straße/Schotterpiste weiter zu folgen. Es ist die kürzere Strecke; sie hat weniger Höhenmeter, außerdem muss man nicht mehr bei jedem Schritt aufpassen, wo man hintritt. Die Straße ist natürlich langweilig; wir haben dafür aber immer wieder sehr schöne Ausblicke auf den Rio Ara und die umliegenden Felswände.

 

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Der Weg nach Torla zieht sich dann doch noch ganz schön und es ist ein erleichterndes Gefühl, endlich in die Stadt zu kommen, die uns auch auf Anhieb richtig gut gefällt. Im Hotel Bellarin finden wir direkt auch ein Doppelzimmer und bezahlen dort nur 48 € mit Frühstück. Das Zimmer ist schön, mit einem kleinen Balkon und nettem kleinen Bad. Das wird direkt genutzt, um mal wieder zu duschen.

 

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Ausblick von unserem kleinen Balkon

 

Wir beschließen sofort, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Sauber und wohlduftend erkunden wir die Stadt und suchen nach einem Restaurant. Vegetarische Essen sind auf den Speisekarten kaum zu finden, aber ein Restaurant mit einer großen Terrasse hat dann doch etwas Auswahl für uns.

Dabei fällt uns auf, dass die Preise im Vergleich zu Frankreich deutlich niedriger sind.

Wir machen es uns anschließend in einer Sportsbar bequem und hoffen, dass Jeroun und Jacek es zeitig schaffen. Pünktlich tauchen die beiden auf und wir freuen uns richtig über das Wiedersehen. So schnell können einem Menschen ans Herz wachsen. Sie erzählen auch vom Vortag. Nach dem Refuge Oulettes de Gaube haben sie den falschen Pass genommen und sehr spät erst festgestellt, dass sie sich wieder auf dem Rückweg nach Cauterets befinden, diesmal über das Nachbartal. Sie hatten dann keine Lust und keine Kraft mehr, bis zur falschen Abzweigung zurückzugehen und sich dann für die Alternative entschieden. Wie sie nachher erfahren haben, war es wohl gar nicht so schlecht. Der Abstieg hinter dem richtigen Pass war vereist und sehr schlecht zu gehen.

Wir verbringen einen sehr schönen Abend in der Bar und lachen viel. Nach dem Spiel sind wir aber alle müde und die Jungs gehen zum Campingplatz und wir zurück ins Hotel.

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05.07.14 SA Torla – Valle de Ordesa - Torla 5:10 h ↑811 ↓666 (Die Messung der Höhenmeter kann nicht stimmen, es war ein Rundweg. In der Zeitangabe ist die Busfahrt nicht drin)

 

Nach einer sehr geruhsamen Nacht frühstücken wir in aller Ruhe. Im Hotel scheint nicht viel los zu sein. Im Frühstücksraum sind nur zwei weitere Tische gedeckt.

Heute wollen wir den Bus ins Ordesa-Tal nutzen. Da er alle 15 Minuten fährt, brauchen wir uns auch nicht groß an einen Zeitplan zu halten. In einem der kleinen Supermärkte kaufen wir noch Wasser. Das Leitungswasser ist gechlort und schmeckt überhaupt nicht gut. Es ist angenehm, an diesem Tag mit sehr leichtem Gepäck unterwegs zu sein. Der Bus bringt uns in ca. 20 Minuten bis zum Parkplatz la Pradera. Da es Samstag ist, ist der Bus voll. Vom Parkplatz gehen die Wanderwege direkt los. Wir entscheiden uns, zuerst die Faja de Pelay bis zum Talschluss zu gehen, um dann anschließend über den GR 11 wieder zurück zum Parkplatz zu wandern. Nur wenige andere Wanderer nehmen ebenfalls den steilen Anstieg zur Faja hoch. In ständigen Kehren schraubt man sich in die Höhe, aber unsere Beine sind fit und wir sind mal wieder schnell unterwegs. Wenn man dann die Faja erreicht hat, bleibt der Weg weitestgehend auf einer Höhe.

 

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Ich finde den Weg sehr abwechslungsreich und schön. Immer wieder haben wir tolle Ausblicke ins Tal und auf die gegenüberliegenden Felswände.

 

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Am Ende des Tales befindet sich ein größerer Wasserfall, dort sind allerdings jede Menge Menschen, für uns zu viele. Wir begeben uns direkt auf den Rückweg. Als es wieder etwas ruhiger wird, machen wir noch eine kleine Schoko-Pause.

 

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Auf der linken Seite liegt am Übergang zwischen Wald und Fels die Faja de Pelay

 

Der GR 11 ist hier sehr überlaufen. Zum Teil ist er richtig gepflastert, nachher geht es über eine breite Forstautobahn mit Schotter weiter. Wir sind beide nicht mehr wirklich motiviert und versuchen die Strecke nur noch runterzureissen. Die entgegenströmenden Menschen sind auch nicht besonders rücksichtsvoll und lassen uns kaum Platz. Das trägt nicht zu besserer Laune bei. An sich hat man immer wieder Ausblicke auf Kaskaden des Flusses, wir gehen aber einfach weiter, da sich auf den Aussichtsplattformen zu viele Menschen befinden und wir damit überfordert sind.

 

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Am Parkplatz gönnen wir uns an dem kleinen Restaurant noch eine Cola und nehmen den nächsten Bus zurück nach Torla. Der Ausflug war anstrengender als gedacht.

In der Touristeninformation versuchen wir unser weiteres Vorgehen zu planen. Meine vorher geplante Route funktioniert ja nicht. Wir suchen nach einer Möglichkeit, um zum Cañon de Anisclo zu kommen und dann auch wieder davon weg und wieder nach Frankreich rüber, ohne über die Brèche de Rolande zu müssen. Der sehr hilfsbereite Mann der TI konnte uns aber auch nicht weiterhelfen. Entweder zu Fuß nach Nerin und dann am nächsten Tag durch den Cañon. Dann hätten wir über Goriz wieder durch das Ordesa-Tal gemusst, um dann über den Puerto de Bujaruelo nach Gavarnie zu kommen. Das müssen wir erstmal weiter überdenken.

Im Ort suchen wir uns dann noch ein Restaurant und entscheiden uns, noch eine weitere Nacht zu buchen, da wir morgen wieder einen Ruhetag einlegen wollen. Meine Fersen quälen mich ganz schön. Spät abends sind wir noch mit den Jungs zum Fußballgucken auf dem Campingplatz verabredet. Diesmal spielt Holland gegen Costa Rica. Außerdem gesellt sich noch unsere holländische Bekannte Judith aus Arlet und Candanchu und Ken, ein etwas verpeilter Brite zu uns. Das Spiel ist langweilig, und eigentlich quatschen und blödeln wir die ganze Zeit und genießen dazu kühles Radler. Jeroun und Jacek bleiben auch noch den nächsten Tag in Torla, Judith und Ken wollen am nächsten Tag weiter. Spät in der Nacht kehren wir ins Hotel zurück und fallen todmüde ins Bett.

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06.07.14 SO Torla

 

Erst einmal ausschlafen. Nach dem Frühstück entscheiden wir uns, zum Nachbarort Broto entlang des GR 15 zu wandern. An diesem Tag ist es heiß und schwül und der Weg ist nichts Besonderes. Broto ist ganz nett, befindet sich aber noch stark in Restaurierungsarbeiten. Nach einem Kaffee geht es langsam wieder zurück. Irgendwie wollen wir beide nach Hause, da wir vor allem geistig müde sind. Wir haben uns entschieden, uns am nächsten Morgen bis nach Bujaruelo fahren zu lassen, um von dort nach Frankreich zu wandern. Diesmal wollen wir den Weg über den Puerto de Bernatuero nehmen und dann über den GR 10 nach Gavarnie. Ab Bujaruelo haben wir ja auch immer noch die Möglichkeit, die gleiche Strecke wie beim Hinweg zu nehmen.

In der TI buchen wir uns ein Taxi für den nächsten Morgen. Danach ruhen wir uns im Hotel aus.

Am Abend sind wir noch mit Jeroun und Jacek ein letztes Mal verabredet. Jacek bringt noch drei weitere Freunde mit, die ihn ab Torla begleiten wollen. Wir essen und trinken etwas gemeinsam und nach einer herzlichen Verabschiedung geht es ins Bett.

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07.07.14 MO Torla – Gavarnie – Lourdes – Richtung Paris 4:49 h ↑892 ↓875 (GR 30, namenloser Weg, Straße, GR 10)

 

Nach einem sehr frühen Frühstück bringt uns das Taxi für 30 € nach Bujaruelo. Ich bin froh, dass ich vorne sitzen kann, sonst wäre mir bei dieser Holperstrecke richtig schlecht geworden. Um kurz nach acht sind wir da. Es geht wieder über die schöne alte Brücke und dann einfach immer bergan. Der Alternativweg zweigt erst später ab und wir verschieben unsere Entscheidung bis dorthin. Da es anfängt zu regnen und zusätzlich auch noch leichter Nebel aufzieht, ist unsere Meinungsfindung sehr schnell abgeschlossen: Wir gehen den gleichen Weg über den Puerto de Bujaruelo zurück, den wir gekommen sind. In die andere Richtung wirkt das alles noch mal anders. Zum Pass hin wird der Nebel dann immer dichter und wir sind froh, die kürzere Route gewählt zu haben. Oben angekommen ist die Sicht dann aber so weit eingeschränkt, dass wir uns nicht wie auf dem Hinweg auf die Wegsuche über den Hang machen wollen, wo wir durch das feuchte Gras bestimmt auch patschnasse Füße bekommen hätten. Es ist ganz schön kalt und nasse Füße sind für mich keine Option. Wir folgen dem gut sichtbaren Weg Richtung Col de Tentes, der in einen asphaltierten Weg übergeht und an einem Parkplatz endet. Von dort führt eine Straße in großen Serpentinen Richtung Gavarnie und kommt an hässlichen Skianlagen vorbei. Wir hoffen, dass uns ein Auto mitnimmt. Aber bei dem Dreckswetter ist kaum jemand unterwegs und die wenigen, die an uns vorbei fahren, möchten/können uns nicht mitnehmen. Also einfach weiter über Straße laufen. Wenigstens gibt das keine nassen Füße.

 

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Auf der Straße liegen zwischendurch immer mal wieder ganze Schafherden. Die Schafe verhalten sich seltsam. Bei Autos bleiben sie ruhig liegen, selbst hupen und ganz dicht ran fahren hilft nicht. Aber sobald man sich den Tieren zu Fuß nähert, flüchten sie in alle Richtungen. Die Straße zieht sich und endlich kommt ein kleiner Abzweig auf den GR 10. Wir steigen über einen steilen Pfad Richtung Gavarnie ab. Dabei können wir noch acht (8!) sehr große Greifvögel über uns kreisen sehen. Wir sind sehr davon beeindruckt, es gelang uns aber leider nicht, ein Foto davon zu schießen.

Um die Mittagszeit kommen wir in Gavarnie an. Wir suchen uns eine Gaststätte, wo wir erstmal eine heiße Trinkschokolade und Crêpes bestellen. So richtig warm sind wir heute auf unserer Wanderung nicht geworden. Da die Kellnerin relativ unfreundlich zu uns ist, verlassen wir bald das Lokal. Wir haben noch bis um 17:30 Uhr Zeit, da dann erst unser Bus nach Lourdes geht. Dort hoffen wir noch einen Nachtzug zu bekommen. Mit der Touristeninformation und unserem Smartphone schaffen wir es dann auch schon zwei Plätze im Nachtzug nach Paris zu buchen, leider nur im Ruhesessel. Wir hatten aber auch keine Lust auch noch in Lourdes zu übernachten. Außerdem buchen wir auch direkt die Fahrt von Paris nach Hause. Nachdem wir das erledigt haben, machen wir uns auf die Suche nach einem netteren Lokal. Das scheint in Gavarnie gar nicht so einfach zu sein. Wir kommen in ein großes Restaurant, dass mit offenem Kaminfeuer und mit Sandwich mit Pommes Werbung macht.

An den Kamin dürfen wir uns nicht setzen. Der Bereich ist nur für Leute, die ein Menü bestellen. Ich muss dazu sagen, dass sonst kein Gast anwesend war und bei dem ungemütlichen Wetter auch nicht viele, wenn überhaupt einer, kommen werden. Außerdem haben sie keine Pommes und keine Sandwiches mehr. Gastlichkeit sieht anders aus.

Wir schlendern etwas verloren durch den Ort. Der Cirque versteckt sich natürlich wieder im Nebel.

Mehr schlecht als recht schaffen wir es dann die Zeit bis zur Abfahrt des Busses endlich herumzukriegen. Für 2 € pro Person bringt er uns dann nach Lourdes. Dort haben wir noch gute drei Stunden Zeit, bis der Zug fährt. In der Nähe des Bahnhofs gehen wir erstmal beim Asiaten etwas essen. Endlich mal kein Omelett! Danach entschließen wir uns, dann doch mal in die Stadt selber zu gehen und auch zu den Quellen. Ich finde die Stadt fürchterlich. Man kann sich das wie Las Vegas für Christen vorstellen. Überall blinken die Leuchtreklamen der Souvenirshops, in denen man natürlich nur religiösen Nippes und leere Wasserbehälter kaufen kann. Wir bewegen uns dann trotzdem weiter Richtung Grotte. Auf den großen Plätzen rund um die Kirche sammeln sich langsam die Gläubigen zur Lichterprozession. Dabei werden kolonnenweise Rollstühle mit den Gebrechlichen durch die Gegend gefahren. Ich habe noch nie so viele Rollis gesehen. Wir bleiben noch eine Weile, aber ich finde das ganze Treiben dort höchst irritierend und will weg. Auf dem Weg zum Bahnhof fällt uns dann auch noch eine extra auf die Straße gemalte Spur – nicht für Radfahrer – für Rollstuhlfahrer auf. Wir haben noch etwas Wartezeit bis dann um 22:25 Uhr endlich der Zug kommt. Als wir das Abteil betreten, bereue ich es ein wenig, den Ruhesessel gebucht zu haben. Es ist doch ganz schön eng und der Zug voll. Hinzu kommt, dass ein Franzose direkt hinter uns, sich mit gegenübersitzenden Passagieren fast die ganze Nacht lang unterhält; (gefühlt) alle 20 Minuten zur Toilette wankt, dabei jedesmal unsere Kopfstütze runterdrückt, um dann kurze Zeit später wie ein Aschenbecher stinkend sich wieder in seinen Sitz zu quetschen, natürlich unter Einsatz unserer Kopfstütze. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und habe es geschafft ca. 3 Stunden am Stück wegzudämmern. Die restliche Zeit bewegt sich zwischen Dösen und Suchen nach einer bequemeren Position. Am frühen Morgen kommen wir dann endlich in Paris an und sind trotz Unruhesessel letztendlich doch froh, dass wir nicht noch in Lourdes übernachtet haben.

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08.07.14 DI Paris – Heidelberg

 

In Paris müssen wir nur noch die Metro zum Gare de l’est nehmen und können dort nach etwas Wartezeit den TGV nach Mannheim nehmen. Von dort bringt uns die S-Bahn zurück nach Heidelberg. Wir sind froh, als wir dann wieder in unserer Wohnung sind. Erstmal duschen und frische Klamotten. Abends freuen wir uns noch auf das Deutschlandspiel gegen Brasilien: Ein krönender Abschluß nach einem tollen Urlaub. Danach fallen wir todmüde in unser wunderbares Bett.

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Fazit:

 

Die Pyrenäen waren sehr beeindruckend und haben uns gut gefordert. Der Schnee hat es für uns zum Teil sehr abenteuerlich gemacht. Es hat nicht alles so funktioniert, wie ich das vorher geplant hatte, aber wir haben eigentlich immer gute Alternativen gefunden. Wir waren vorher etwas nervös, dass wir die Unterkünfte nicht im Voraus buchen konnten. Da aber nicht so viele unterwegs waren, hatten wir nirgendwo Probleme ein Bett zu buchen.

 

Dieses Reiseziel kann ich auf jeden Fall empfehlen.

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Vielen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht. Schön dass ihr beide gesund zurück seid.

Ein alter Spanier hat mal zu mir gesagt: "Der Weg ist wie er ist, und nicht wie man ihn sich vorstellt."

Ich freue mich schon auf die Details im Oktober :-)

der Norweger

Das WESEN des Ultraleicht-Trekking:

Wissen schaffen

Erfahrungen machen

Sicherheit gewinnen

Erlebnisse genießen

Nochmal von vorn!

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Danke für den schönen Reisebericht.

 

Er lässt mich wehmütig in Erinnerungen an unsere HRP Touren schwellgen.

 

Hmmm... die Passage d’Orteig macht doch richtig Spaß.

Und ich hab auch immer ein wenig mit Höhenangst zu kämpfen.

 

Vielleicht komm ich irgendwann auch mal wieder raus.

 

 

Liebe Grüße,

LaBu

Mitgedacht ist leichtgemacht

LaBu's Blog

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Vielleicht komm ich irgendwann auch mal wieder raus.

 

 

 

 

von leidensgenosse zu leidensgenosse:

 

http://www.amazon.de/Berggenuss-statt-H%C3%B6henangst-Petra-M%C3%BCssig/dp/3613506718

 

sehr empfehlenswert, da praxis-orientiert ohne all den ganzen psycho-schmus.

 

 

***

 

@crelm

 

vor hellem hintergrund wirken die meisten vögel einfarbig dunkel. das verhalten, in gruppen zu kreisen ist typisch für gänsegeier, während adler, mönchs- oder bartgeier alleine unterwegs sind.

 

gänsegeier: http://www.hikr.org/gallery/photo1179582.html?post_id=68246#1

 

der bartgeier hat auch ein ganz anderes flugbild: http://www.hikr.org/gallery/photo1179656.html?post_id=68246#1

... und tschüss.

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  • 1 Jahr später...

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