
amadeus
Members-
Gesamte Inhalte
144 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Inhaltstyp
Profile
Forum
Galerie
Glossar
Magazin
Alle erstellten Inhalte von amadeus
-
Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
amadeus antwortete auf Wallfahrer's Thema in Ausrüstung
Mir scheint, 1.hilfeset und reiseapotheke gelten allgemein als synonym. das ist ja nicht weiter schlimm, aber neben all den medikamenten, pflastern und zeckenzangen sollte einfach nicht vergessen werden, dass auch mal lebensrettende sofortmaßnahmen notwendig sein können. wie andere schon gesagt haben sind fähigkeiten und wissen da das wichtigste. -man sollte verletzungen erkennen können. ist das eine einfache platzwunde am kopf, oder was ernstzunehmendes? -man sollte wissen, wie man auf verschiedene verletzungen am besten reagiert. wann ein helikopter nötig ist, wann nicht. Z.Bsp, dass man jemanden mit Kopfverletzung niemals flach auf den boden legen sollte, oder dass man unterkühlten nicht die hände reiben sollte usw... da kann vieles sehr schief gehen, wenn man nicht weiß wie handeln. Zum Beispiel kann man jede blutung, die nicht am rumpf oder am kopf ist, ohne weiteres mit ein paar handgriffen stillen - wenn man das nicht macht, kann man durchaus verbluten, bis die rettung kommt. und glaubt nicht, dass lebensbedrohliche blutungen eine seltenheit sind. ausrutschen auf einem schwierigen bergweg reicht für einen offenen unterschenkelbruch. und vergesst die gute alte reanimation nicht. dafür brauchts eigentlich garkein equipment, außer für selbstschutz. einfach schön 30:2 und schön im takt zum radezkimarsch. man glaubt zwar, auf tour passiert sowas nicht, aber es gibt den sogenannten belastungsinduzierten herzinfarkt. ich weiß von 2 leuten unter 60, die auf tour an einem herzversagen gestorben sind. ein kompetenter partner, der sofort einen helikopter gerufen und mit der reanimation begonnen hätte, hätte vielleicht beide todesfälle verhindern können. Von allen herzinfarktpatienten, die ich während meinem einsatz geholt habe, wurde niemand von laien reanimiert, obwohl jeder erwachsene mindestens einen erste hilfe kurs gemacht hat. zum glück haben trotzdem alle überlebt. aber wenn die rettung dann hald 2 minuten später kommt... ein erstehilfe workshop ist für leute, die viel unterwegs sind, sicher anzuraten. vieles, was hier genannt wurde, wie blasenpflaster, entzündungshemmende salben und durchfallmittel, hat einen ganz anderen zweck und erstmal viel weniger wichtig, als erste hilfe. drum sieht mein erste hilfe set auch immer vollkommen gleich aus. die reiseapotheke kann man an die tour anpassen. -
In welche Gewässer treibt die Arche? (Grundsatzdiskussion)
amadeus antwortete auf Christian's Thema in Leicht und Seicht
ich bin einer der neuen und sag auch noch was dazu: Mir wäre nie aufgefallen, dass jemand hier Ratschläge usw. als 'von vornherein quatsch' abgetan hätte. vielleicht hab ich das nicht gelesen, vielleicht seh ich's auch einfach anders. auch ich hab hier sehr bald erkannt, dass viele einen erheblichen erfahrungsreichtum mitbringen, und dass die tipps, die man hier kriegt, oft gold wert sind. mein eindruck ist, dass das allgemein so gesehen wird. soweit ich kompetenzen habe, habe ich auch versucht, mich einzubringen und tipps zu geben. falls jemand andere ansichten hat und tipps bezweifelt, soll er das doch laut und deutlich kund tun, das ist ja der sinn von einem forum, austausch! oft haben auch die anderen leute kompetenzen, und nicht jeder, der neu im forum ist, ist auch neu beim UL-trekking. Wenn man einen Ort sucht, wo man Autorität hat und erführchtigen schülern etwas beibringen kann, sollte man vielleicht nicht im internet suchen. Was grundsatzdiskussionen angeht: wenn man die nicht haben will, soll man sie verbieten. sonst gibt es sie. viele foren erlauben keine grundsatzdiskussionen, wie zum beispiel ein christliches forum eventuel keine frage wie 'gibt es gott wirklich?' akzeptieren würde. Ich persönlich finde, dass auch grundsatzdiskussionen sehr zuträglich sein können, und dem forum nicht schaden. man sollte doch offen bleiben für neues, auch wenn das mal aus dem UH-bereich kommt. das problem ist nur, wenn das forum bei grundsatzdiskussionen stecken bleibt, und die tiefe verloren geht. ich finde auch die arbeit der moderatoren vollkommen in ordnung, und auch wenn da mal fehler passieren, sollten da doch nicht gleich köpfe abgerissen werden. klar fühlt man sich als alter forumsbenutzer vielleicht ein bisschen seltsam, wenn das forum von lauter halbwegs neuen 'regiert' wird. übrigens kommen doch manche der unpassendsten kommentare von solchen, die sich hier jetzt um den kurs des forums sorgen. ich zeige auf niemanden, schließlich hab ich mich selbst auch nicht immer ganz höflich ausgedrückt... ach ja und noch was. in einem forum wo sich jeder mal schnell anmelden kann, wird die community, die sich gegenseitig kennt auf kurz oder lang die minderheit werden. das vermute ich jedenfalls. die einzige lösung die ich dafür sehe, wäre ein unterforum, in das man nur reinkommt, wenn man gewisse kriterien erfüllt. und was hat das thema eigentlich mit ultraleicht-ausrüstung zu tun? ähnlich fehlplatziert wie 'heftige reaktionen auf UL-themen', wenn man mich fragt. wobei ich von ordnung eigentlich nicht viel halte, man möge die themen so platzieren wie man will. gut, das war jetzt auch mein senf zu der geschichte. -
stabile hochdrucklage gibt's über norwegen so gut wie nie. Die Wettersituation ist sehr schwierig, und oft schwer vorhersehbar - die wettervorhersage schafft drum meist nicht mal für 10h im voraus einigermaßen verlässliche ergebnisse zu liefern. Jedenfalls in Mittelnorwegen ist das besonders schwierig, weiter im norden und im süden solls etwas einfacher sein mit der wettervorhersage. das unwetter kam plötzlich, das heißt: beim start der unternehmung wehte eine kleine briese, es war blauer himmel. kurz danach sah man schwarze wolken am horizont, innerhalb einer stunde sank die temperatur stark und es gab starken wind und keine sicht. schneefall. in diesem fall hat der wetterbericht aber gewarnt, dass eventuel mancherorts ungemütliches wetter kommen könnte.
-
ich vermute mal, das bezieht sich auf mich. wenn ich mir einbilden könnte, ich hätte genügend muskeln aufgebaut, um mich selbst im sitz zu halten, würde ich vielleicht auf den sicherheitsgurt verzichten. da so gurte allerdings nicht besonders unbequem sind, keine gesundheitlichen risiken bergen, und es darüber hinaus unmöglich ist, sich aus eigener körperkraft im sitz zu halten, werde ich auch in zukunft nicht auf diese verzichten. Beim Knöchelschutz glaube ich zu wissen, dass dieser für mich überflüssig ist, ähnlich wie ich keine stützräder an meinem fahrrad brauche. Man könnte sich jetzt all die gestürzten radfahrer ansehen, und ihnen vorwerfen, sie seien ohne stützräder gefahren. Lebensmüde sowas... spaß beiseite, wenn mir eine Liste vorgeführt werden würde, mit allen einsätzen einer Bergrettung, wo art der verletzung und das getragene schuhwerk aufgelistet werden, und daraus eindeutig hervorgeht, dass sich leute in guten berglaufschuhen öfter verletzen, als in guten bergstiefeln, dann wäre ich natürlich sofort überzeugt. Jedenfalls was allgemeine empfehlungen angeht. ich selbst würde meine schuhe nicht gegen stiefel tauschen. dass normale straßenlaufschuhe & turnschuhe usw. natürlich ungeeignet sind, bestreitet niemand. Was die Bilder angeht, die du verlinkt hast: Mit schlechten Bedingungen muss man immer rechnen, da hast du vollkommen recht. Einen Weg, den man barfuß hochläuft, kommt man mitunter nicht mehr runter, wenn das wetter umschlägt. Der 'Hohe Freschen' ist übrigens mein alter Hausberg. von dem hast du auch ein foto drin. Das von mir angesprochene Unwetter kam plötzlich, im frühjahr, als schon ein großteil vom schnee geschmolzen war. zum glück nur 10° temperatursturz, aber windgeschwindigkeiten über 100km/h, über 30cm schneefall in etwa 6h (das war aber sehr ungleichmäßig, wegen dem wind), meterhohen schneeverwehungen, die sicht reichte vielleicht noch 2m. Das ganze ging den ganzen tag lang so weiter. Norweger haben wegen sowas im Winter IMMER eine kleine schneeschaufel dabei, um sich im notfall im schnee eingraben zu können. Ich erwähne das nur, um zu demonstrieren, dass ich, wie wahrscheinlich auch die anderen hier im forum, nicht aus leichtsinn und kurzsichtigkeit ohne bergstiefel in die berge gehe. Ich weiß auf was ich mich einlasse, und ich weiß (jedenfalls so ungefähr) wo die grenzen von mir selbst und meiner ausrüstung sind.
-
ein sehr beliebtes modell: http://www.inov-8.com/New/Global/Produc ... .html?L=26
-
das ist natürlich, wie du sagst, schwachsinn. Aber das Umgekehrte stimmt eben auch nicht: "In den Alpen braucht man Bergstiefel, Turnschuhe reichen nicht". Erstens hängts mal davon ab, was wir unter turnschuhen verstehen. Ich verstehe darunter Berglaufschuhe. Mit was anderem geh ich nicht in die Berge. Zweitens sind die Alpen landschaftlich recht vielfältig. und in den alpen findet man gegenden, wo man im Handstand wandern kann, und gegenden, wo man eine 11- die felswand hochklettern muss. Auch der 'Fleischwolf' der Alpen ist je nach gegend unterschiedlich scharf geartet. Ich hab jedenfalls in den 21 jahren zu hause nie solche unwetter erlebt wie in dem einen jahr in norwegen. und auch aus diesen bin ich ohne Bergstiefel risikofrei wieder rausgekommen. wie dem auch sei, wenn man sich für eine allgemeine empfehlung entscheiden muss, wie zum Beispiel der SAC, wenn er auf der Homepage ausrüstungsvorschläge macht, dann ist die empfehlung für feste Bergstiefel sicher besser, als die Empfehlung für Laufschuhe. schließlich kennt man ja, wie du sagst, den gegenüber in diesem fall nicht. Solange ich kann, würde ich aber garkeine empfehlung geben. Dass sich tatsächlich mehr leute in 'Turnschuhen' verletzen, als in Bergschuhen, mag mit deiner erfahrung übereinstimmen. aber schonmal was von selektiver wahrnehmung gehört? Würde mich sehr interessieren, ob sich das wissenschaftlich auch bestätigen ließe. Ich bezweifle es jedenfalls - egal wie viele beispiele man mir zeigen mag.
-
ach ja @becks: übrigens brechen sich leute auch auf der straße ihre knöchel, auf 0m Meereshöhe, ohne Matsch. Ich hab sogar mal so einen fußgänger, garnicht mal so alt, mit Unterschenkelbruch und starker fehlstellung in's krankenhaus gebracht. Deswegen würde ich aber nicht generell allen fußgängern dazu raten, mit bergstiefeln rumzulaufen (wenn ich dich richtig verstehe, setzt du dich dafür ein, dass beim wandern alle am besten stiefel tragen sollten). Laut einem mir bekannten Artz sind übrigens Knöchelbrüche, die beim tragen von wanderschuhen entstehen, üblicherweise sehr viel komplizierter als herkömmliche knöchelbrüche, und brauchen oft eine Operation. Außerdem werden die Knie und der rücken bei versteiftem Sprunggelenk um ein vielfaches mehr belastet als sonst. Noch dazu kommen faktoren wie zum beispiel die stack height vom schuh, also die dicke von der schuhsohle+innensohle. Je höher diese ist, desto größer ist die Hebelwirkung, und desto einfacher knickt man um. Die stack height von Bergschuhen ist üblicherweise so hoch, dass sie ohne knöchelschutz tatsächlich ungeeignet wären. ich selbst trage selten schuhe mit mehr als 1cm zwischen meinen füßen und dem boden - sonst ist mir die gefahr zu groß, umzuknicken. die sache ist eben nicht so simpel und eine allgemeingültige antwort gibt's wohl nicht. wer das gefühl hat, er braucht kiloschwere schuhe, um gehen zu können, soll das tun! viele sind glücklich damit und wollen nichts anderes, warum denen auch was aufschatzen? meine schuhe wiegen weniger als 200gramm und sind für mich mehr als genug, auch wenn das wetter dreimal umschlägt und es schneien kommt. da kann mir niemand einreden, dass ich gefahr laufe, mir die knöchel zu brechen. dafür habe ich einfach schon zu viele kilometer hinter mir, ohne überhaupt jemals umzuknicken. das ganze ist schon wieder ein bisschen off-topic. aber da haben wir's ja. konflikte entstehen, wenn man dem im anderen bot vorsagt, was gut und was schlecht ist. schuhe sind da ein gutes beispiel. schon so OFT hab ich von unerfahrenen milchtüten und auch (aber seltener) von bergführern gesagt gekriegt, dass das, was ich da trage, vielleicht für den stadtpark reicht, aber nicht für einen Berg. Ich denke, es geht vielen UL-leuten so, dass sie vorgesagt kriegen, ihre ausrüstung würde nichts taugen. Daher kommt vielleicht auch der Missionarsgeist. Wenn alle rundherum komplett anders denken, kann man ja kaum anders, als überzeugen zu wollen. Nur sollte man nicht den gleichen fehler selbst machen, und den anderen wiederum reinreden. eben leben und leben lassen. Wem 20kg auf dem rücken nichts ausmacht, viel wert auf komfort am lager legt und sein Zelt auch am Nordpol aufstellen können will, der soll die entsprechende ausrüstung tragen. und wer nicht trekken geht, sondern motorradfahren, segeln, bergsteigen, oder seinen acker bebauen, hat mit sicherheit ohnehin eine ganz andere vorstellung von UL, da hat man als außenstehender nichts mitzureden.
-
Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
amadeus antwortete auf Wallfahrer's Thema in Ausrüstung
wenn die verletzung so schlimm ist, dass die tour abgebrochen werden muss, heißt das nicht, dass keine erstversorgung, und damit kein (steriles) verbandszeug nötig ist. das ist ja der eigentliche zweck von erster hilfe: die zeit bis zum arzt überbrücken und transportfähigkeit herstellen. Hilfe kann mitunter Tage auf sich warten lassen. und wenn die verletzung so schlimm ist, dass du nicht weißt, wie du sie behandeln sollst, dann ist generell mal ein arzt aufzusuchen und ein gutes desinfektionsmittel ist brennspiritus, mit einem viertel wasser vermischt. aber nur für kleine verletzungen. -
Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)
amadeus antwortete auf Wallfahrer's Thema in Ausrüstung
ich bin ehemaliger sanitäter (nur zivildienst, ich hab also nur scheinkompetenzen) und hatte bisher immer kompressen+dreieckstuch (+manchmal überlebensdecke + ev. ein paar pflaster) dabei. dreieckstuch+kompressen ist ja prinzipiell das gleiche wie mullbinden. mim dreieckstuch kann man aber abbinden, falls man auf tour mal zufällig ein bein verliert... oder sich einen offenen bruch holt und die hilfe länger braucht. ob's wirklich wichtig ist, dass das zeug steril ist, weiß ich nicht. Ich hab mein erstehilfe päckchen bisher einmal gebraucht, bei einer kopfverletzung nach steinschlag (war nicht schlimm). bei sowas fühl ich mich jedenfalls deutlich besser, wenn ich was steriles zum draufpappen hab. was das ganze wiegt, weiß ich momentan nicht, aber bestimmt nicht viel. warum haben eigentlich alle immer schmerztabletten dabei? ich wär da nie drauf gekommen. habt ihr einfach so häufig kopfschmerzen? oder haben die auch noch sonst anwendungsbereiche? -
ich habe keine generellen aussage gemacht, genau das gegenteil. als allheilmittel habe ich garnichts bezeichnet - nichtmal gedacht habe ich das. ich habe wiederholt betont, dass das einfache 3000er sind, und ich rate niemandem dazu, einfach mal seine schuhe auszuziehen und barfuß auf den nächsten berg zu laufen, bzw. in turnschuhen. drum die bemerkung mit den muskeln usw.... Verletzungen gibts mit und ohne festen schuhen - ich habe mir jedenfalls noch nie welche barfuß zugezogen, wohl aber in schuhen. PS: steile, schlammige wege sind eine natürliche grenze von baren füßen, aber nicht von laufschuhen, ich bin nie ohne gut profilierte rückendeckung am berg. klar brechen sich leute ihre füße, übrigens auch in bergschuhen. ich seh das in erster linie als ein problem vom persönlichen zugang, und ein mangel an können. die leute gehen spazieren, schauen sich die landschaft an, tratschen dabei, und schauen nicht auf den boden. da sind verletzungen in allen arten von schuhwerk vorprogrammiert. anstatt die verletzungen auf die schuhe zu schieben, würde ich das den leuten meist selbst zuschreiben. Genau deswegen empfehle ich auch nicht einfach mal jemandem, in Turnschuhen oder barfuß wandern zu gehen. das ganze braucht jahrelange übung, und ohne diese ist die verletzungsgefahr hoch. aber für mich (und vielleicht nur für mich und für niemand anderen) sind laufschuhe in den meisten (allen?) fällen sicherer als bergschuhe. (jetzt mal abgesehen von gletscher&klettertouren) Hier in Norwegen sehe ich übrigens einen etwas anderen Zugang zu der Sache. Orientierungslauf ist hier sehr beliebt, und der findet meist in gelände statt, dass zumal weglos ist und sich an technischer schwierigkeit definitiv mit den Bergen messen kann, die ich kenne. Auf frischem schnee, auf blankem eis, durch sümpfe, die matschigsten hänge runter, die ich je gesehen habe... Die Leute sind extrem schnell (>12km/h), in leichtem schuhwerk unterwegs (oft inov-8) und verletzen sich kaum.
-
interessanter thread eine große konfliktquelle ist sicher, wenn leute aus dem trekkingbereich anderen, die mitunter ganz andere sportarten betreiben, vorschreiben, was UL ist. Das ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt. Die Worte Ultraleicht machen natürlich nur mit Bezug auf eine Tätigkeit Sinn. Aus meiner Sicht verwenden viele Trekker Ausrüstung, die für ihre Unternehmungen komplett überdimensioniert ist, und eher für den alpinbereich geeignet wäre. Stichwort: steigeisenfeste bergstiefel. Ich mache es umgekehrt, und meine durchwegs nicht anspruchsvollen Bergbesteigungen werden mit, aus der sicht vieler, unterdimensionierter Ausrüstung gemacht. Da kann auch mal ein einfacher 3000er barfuß bestiegen werden, solange nicht viel schnee liegt. Das stößt auf Unverständnis. Aber: Bergstiefel habe ich keine, ich bin sie auch nicht gewohnt. Ich selbst schätze das Risiko für mich deutlich geringer ohne schuhe bzw. in laufschuhen ein, als in bergstiefeln. Außerdem kann man mit fixiertem Sprunggelenk auch den Abstieg nicht rennen, ohne sich dabei die Knie zu zerstören... Das ist individuell. Wer seine festen Wanderschuhe gewohnt ist, kann sich nicht vorstellen, in turnschuhen zu wandern. Dafür wäre höchstwahrscheinlich auch die wadenmuskulatur unterentwickelt, die gefähr umzuknicken wäre tatsächlich groß... sie vergessen aber, dass das in erster linie mal nur auf sie selbst zutrifft! Dazu kommt, dass leute die z.bsp. hochalpin unterwegs sind, ohnehin schwere Rucksäcke gewohnt sind, und drum, wenn sie mal trekken gehen, auch weniger motiviert sind, gewicht zu sparen. Muskeln, Sehen, Bänder usw sind beim trainierten Bergsteiger an die Lasten angepasst. Da ist auch die Motivation größer, viel zu Tragen, da es auch einen Trainingseffekt hat. Das hat nichts mit allgemeiner Fitness zu tun, sondern mit gewöhnung. Warum also unbedingt so viel gewicht sparen, wie möglich?? Nun, von der anderen Seite betrachtet, ist das Tragen von schweren Rucksäcken sinnlose selbstgeißelung. Ich selbst spüre 20kg auf dem rücken auch in der Ebene sehr deutlich - eine flasche wein wäre mir da das gewicht nicht wert. Außerdem krieg ich davon muskelkater, und bilde muskeln, die ich garnicht haben will... Es ist erstaunlich, wie leicht Leute in ihren Ansichten festfahren können.
-
dein plan ist also, keine windjacke mitzunehmen, dafür die regenjacke. eigentlich eine gute idee, ich habe das früher auch gemacht. aber -die atmungsaktivität ist VIEL schlechter. je nach tempo, das du an den tag legst, stört das, oder eben nicht. eine alte regenjacke als windjacke zu verwenden finde ich drum auch nicht so attraktiv... die lässt dann den regen von außen rein und den schweiß von innen nicht raus. noch nässer kann man garnicht werden. -eine gute windjacke hält dich auch bei kurzem schauer durchaus trocken. kombiniert mit einem schirm ist das doch für jedes wetter perfekt! ich bin gerne zügig unterwegs und habe die erfahrung gemacht, dass ich bei fast jedem wetter mit windjacke trockener bleibe, als mit regenjacke. meistens bleibt die windjacke drum der einzige wetterschutz für tagestouren (kein poncho, keine regenjacke), egal wie schlecht das wetter angesagt ist. und hier in sør-trøndelag ist häufig sehr schlechtes wetter am mann... aber wie gesagt, wenn man es gemütlich nimmt ist das sicher nicht anzuraten. dann doch lieber die regenjacke als windjacke nehmen. und zu der frage wegen isolationsschicht und nässe: meine primaloftjacke wärmt gut auch wenn sie mal nass wird, und trocknet schnell.
-
wenn der bei 18°C 4 minuten zum zünden braucht, was macht der denn, wenn's mal kalt ist? das würde ich definitiv mal testen...
-
zur haltbarkeit: also ich hatte mal eine goretex edel-jacke von lafuma, von 200€ auf 100€ runtergesetzt und die hat mich von anfang an nie richtig trocken gehalten, und unter den schultergurten wurde die sehr bald so richtig durchlässig. ansonsten blieb sie 2 jahre lang dicht. nachdem mir die dann gestohlen worden ist habe ich eine marmot regenjacke gekauft, viel billiger, anfangs etwa gleich gut wasserdicht, etwas weniger atmungsaktiv, die löst sich jetzt nach einem jahr normaler benutzung aber in ihre bestandteile auf. (membran löst sich vom stoff!)
-
also ich finde auch, regenjacke & schirm ist ein gegenstand zu viel. wenn ein schirm dabei ist reicht doch ein leicht wasserabweisendes windjäckchen vollkommen. insgesamt bleibst du so wahrscheinlich sogar trockener, weil das windjäckchen viel atmungsaktiver ist als eine regenjacke, auch wenn die noch so teuer ist. und ein bedürfnis nach einer regenhose hatte ich persönlich bisher noch nie. meine beine sind beim laufen/zügig wandern auch wenn's schifft und 3°kalt ist warm genug. das hängt aber sehr vom tempo ab, wenn ich zum beispiel mit meiner großmutter unterwegs bin, wäre eine regenhose schon wünschenswert. Nur wandert die nicht, wenn's regnet und kalt ist. "da wird man ja krank!" und wenn's noch kälter wird, beginnt es meistens zu schneien und eine wasserdichte hose wird ohnehin überflüssig.
-
ohne, dass ich jemals selbst mistwetter unter einem kleinen tarp erlebt hätte, hier ein link: http://thru-hiker.com/articles/ponchotarping.php ich werde wohl das nächstbeste unwetter mal nützen, um ein bisschen gartenerfahrung unterm minitarp zu sammeln...
-
schöner als zuHause ist es doch nirgens. das bildet man sich höchstens ein, weil man das zu Hause gewohnt ist... und wenn man mal was anderes haben will, setzt das doch voraus, dass man die Umgebung daheim schon ausgeschöpft hat. Eine meiner schönsten Trekkingtouren hat vor meiner Haustüre angefangen. und auch die nächste tour wird wieder genau dort starten, nur hat sich die haustüre geändert Natürlich hast du recht damit, dass phänomenale, neuartige umgebung den Bewegungstrieb ordentlich anfachen kann. Ich liebe zum Beispiel die Anden. Aber anfangen würde ich dort nicht. Ich kann einfach nicht mit gutem gewissen jemandem ohne erfahrung dazu raten, weit weg zu fahren um eine möglichst schöne und zivilisationsferne unternehmung zu machen. Ich hab mich da selbst und andere schon in Lebensgefahr gebracht (trotz erfahrung). Das soll von mir aus jeder machen, aber mein tipp war das nicht.
-
@christoph: vorstellung und tatsache ist oft verschieden. ich habe mir auch schon bei vielem gedacht, dass es mir spaß macht, war dann in wirklichkeit nicht so. wenn dein wohnort aber wirklich so unattraktiv sein sollte, ist dani's vorschlag wahrscheinlich ganz gut. wenn ich irgendwo wohnen würde, wo ich wegfahren müsste, um was schönes zu machen, würde ich umziehen. (gibt es orte, wo das wirklich so ist??) Als begeisterter Läufer sind Berge und natur ein wesentlicher Faktor für mich, der Städte attraktiv macht, oder eben nicht. das sieht selbstverständlich nicht jeder so. ich hab jedenfalls noch nie irgendwo gewohnt, wo ich nicht mit einer tagestour, eventuel verbunden mit einer kurzen zug oder busfahrt, richtig schöne Natur genießen hätte können (die sich übrigens auch mit den reisezielen messen kann, die du da erwähnst). was ich sagen will, ist, dass ich drum vielleicht nicht ganz nachvollziehen kann, wie man die sache sieht, wenn man an weniger reizvollen orten wohnt. ich sehe auch nicht, wie man ohne wandererfahrung überhaupt auf die idee kommen kann, trekken zu gehen... meine erfahrung zeigt eher, dass leute, die zu Hause nicht gerne wandern, das auch sonstwo nicht gerne machen, und noch weniger gerne gehen sie wandern mit 10kg gepäck auf dem rücken. aber ja. meine bescheidenen ansichten. genau das bestreite ich. die lieben touristen, die bei mir zu hause in Österreich gerne in die berge gehen, zeigen immer wieder fleißig, wie schwierig es sein kann, sich in freier natur zu bewegen. da sind halbwegs junge, normalgewichtige leute. die zittern sich mit angstschweiß auf der stirn und edelwanderschuhen einen hang hinab, den ein geübter wanderer problemlos im laufschritt in turnschuhen hinter sich bringt. und das schlimmste: es sind MASSEN von solchen! jetzt stell man sich vor, die leute tragen dann auch noch einen 10kg rucksack. das tut schon in gedanken weh.
-
krass. das war wohl knapp. und ich hab gedacht, ich wäre mal um haaresbreite dem tod entronnen, als bei heftigem regen (im amazonasdelta ) einer der bäume umgefallen ist, an dem das tarp befestigt war. der hat sich zum glück gleich im nächsten baum verfangen, es war also nicht gefährlich. aber das tarp musste neu aufgestellt werden und der schlafsack war tropfnass. bei 20° nachttemperatur auch nicht weiter tragisch, aber der schreck saß tief... gut, dass es hier auch leute gibt, die wirklich dort waren, und nicht nur das hörensagen überliefern...
-
na da schließe ich mich dani an. wenn du vorhast, dein lager auf einem gebirgspass aufzuschlagen (warum denn nicht gleich auf einer bergspitze?? sorry, spaß beiseite... ) dann würde ich dir von jedem UL-zelt und allen tarps dringend abraten. Grundvorraussetzung dafür, ein tarp oder tarptent zu verwenden, ist doch immer, dass man einen einigermaßen windgeschützten ort findet. sonst wird das sehr ungemütlich, und man braucht einen deutlich wärmeren schlafsack... für island werden drum auch von vielen leuten zweiwandige, selbststehende, winddichte zelte empfohlen, aber auch ich war noch nie dort. 2 faktoren, die für mich für ein tarptent (also gegen ein tarp) sprechen sind feuchter boden & häufiger regen. da gibts sicher viele leute, die das gut drauf haben auch unter widrigen bedingungen, aber ich fühle mich in 4 wänden einfach deutlich wohler, wenn's richtig schüttet. auch die feuchtigkeit von unten ist schonmal weniger nervig, die macht nur den zeltboden kalt. ist aber eine persönliche sache.
-
wenn ich dich richtig verstehe, sagst du, du hast noch keine/wenig wandererfahrung?? Falls das stimmt, dann würde ich vorläufig mal nicht an's trekken denken, sondern tagestouren machen, vielleicht mal eine hüttenwanderung oder so, wenn du nicht extra für einen tag in die berge fahren willst (bei mir zuHause stehen die zum glück vor der haustüre). das wäre sonst ein bisschen so, als würdest du deine radtour nach spanien planen ohne überhaupt radfahren zu können. Und wenn dir wandern nicht zusagt, dann tut es trekken mit sicherheit auch nicht. und so brauchst du vorläufig mal überhaupt keine ausrüstung. weder bergschuhe noch bergjacken noch sonst etwas ist wirklich nötig. und falls ich dich falsch verstehe, und du begeisterter wanderer bist, dann vergiss was ich gerade geschrieben habe, und halte dich and das was derschorsch oben geschrieben hat.
-
wie groß sind da die strafen? wo kriegt man solche infos? naja, soweit ich weiß muss man, damit was passiert, angezeigt werden. das heißt, dass das einiges mehr kosten kann, als falsch zu parken. Ähnlich wie es (in österreich) zum beispiel teurer ist, beim radfahren zu telefonieren, als beim autofahren. (hat mir mal ein polizist gesagt, der mich bei eben dieser tätigkeit auf dem fahrrad gestoppt hat). telefonieren beim autofahren gibt einfach eine buße ohne anzeige, fertig. telefonieren beim radfahren gibt (wenn pech) anzeige, dann strafe, die dann viel höher ist als die buße beim autofahren.... bä.
-
hey, find den artikel gut, ein paar verbesserungen hab ich mal reingeschrieben. nicht schlecht, ich hab mich noch nicht getraut, einen ganzen artikel anzulegen.
-
gute idee. ist dir lieber, wenn ich dir direkt in die wiki-diskussion schreibe, bzw, die änderungen gleich vornehme, oder soll ich einfach hier mal posten, was ich ändern würde..?
-
soweit ich weiß, ist vorsätzliches wild campen außerhalb von schweden, norwegen (und finnland?) so gut wie überall verboten. jedenfalls in D,A,CH,I. ich habe aber öfters gehört, dass unterm tarp schlafen als biwakieren gilt, und das macht man ja nicht vorsätzlich, das ist drum anscheinend nicht verboten. wie dem auch sei, wo kein kläger, da kein richter.