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Ultraleicht Trekking

amadeus

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Alle erstellten Inhalte von amadeus

  1. hey Ibex, danke für den hilfreichen post! Bei -5Grad hab ich ohnehin nicht die Absicht, den Sack zu Hause zu lassen. aber eine frische Sommernacht auf über 1500m muss auf jeden Fall durchschlafbar sein, sonst macht das sackfreie konzept keinen sinn für mich. 300g isojacke ist aber schon sehr minimalistisch! also ich rechne mal mit 500g, dann solltes auch bis 2-3grad vielleicht noch klappen... ich werd's ausprobieren, und dann auch mal von meinen erfahrungen posten...
  2. Ohne jetzt den ganzen thread durchgelesen zu haben ein Tipp: In der Gegend halte ich Komfort für wichtiger als Sturmsicherheit. Fix integrierter Käferschutz, wie es tarptents so haben, ist dort sehr praktisch. Die Sturmsicheren UL zelte haben das meistens nicht, und wenn man sich ein innenzelt reinhängt verliert man eben Komfort und bekommt Gewicht. Schutzhütten gibts dort en masse, also wenn's mal wirklich blöd tun sollte, einfach raus aus dem zelt, höchstens eine gute stunde wandern und gemütlich in einer stabilen hütte pennen. Das ist auch nachts kein Problem, weils immer hell ist. Ich war in Nordnorwegen letzten sommer unterwegs mit einem Squall 2, was nur bedingt sturmsicher ist. In 45 Nächten musste ich zwei mal nachts das Lager abbrechen (--> Das Zelt blieb immer stehen, aber ich hatte angst vor einem kaputten zelt 80km abseits der nächsten ortschaft). mit der nächsten schutzhütte mehr als 5h entfernt (aber windgeschützter wald ist meistens recht nahe) kann das schon recht nervig sein! aber auf dem Nordkalottleden gibts wirklich viele hütten (alle 10km oder so?), und abgesehen von der etappe kurz nach sulitjelma gibts auch immer feine waldige sturmsichere täler... die bei tarptent integrierten aufstellstangen sind nicht besonders stabil. wenn möglich was massiveres nehmen (trekkingstock o.ä.) lg amadeus
  3. Um auf die Eingangsfrage zu antworten: Ich nehme nie Schneeschuhe. Ich gehe entweder zu Fuss oder auf Schiern. Ich halte Schneeschuhwandern für unerträglich anstrengend (in frischem schnee). Langlaufen ist da um ein vielfaches effizienter, und es gibt für so gut wie jedes Gelände den passenden Schi (bis hin zum Tourenschi gibts quasi einen fliessenden übergang).
  4. Haha ich schliesse mich da dani an. Grad beim Jakobsweg ist das Schuhwerk doch überhaupt kein schwieriges Thema. Irgendetwas, das nicht zu schwer ist und in dem man keine blasen kriegt. muskelkater... pfff, bei 800km spielt das doch kaum eine Rolle. nach spätestens 100km ist der muskelkater vorbei und vergessen . Bei dem Anblick von Schuhen wie etwa dem Hoka One wird mir ehrlichgesagt ein bisschen übel... Also wenn ich die strecke gehen würde, würde ich mal keine Trailrunner nehmen, einfach weil das schade ums profil ist. das läuft sich dann sinnloserweise ab. Ich würde Alltagsschuhe nehmen. Die sind nämlich für so gelände gemacht und sind generell bequem. -> Ach ja, sie laufen ja im Sommer. Dann würde ich auf keinen Fall geschlossene Schuhe nehmen, sondern irgendwelche bequemen und haltbaren Sandalen mit lederfussbett (den ganzen tag auf plastik rumzulaufen ist nicht sooo toll). Tevas?
  5. Danke erstmal für die Antworten! @Willi: danke für den Link! der Post ist ja immens lang aber scheint (neben blabla zu seiner ex-freundin usw.) genau zu beschreiben, was ich suche. Ich hab ihn noch nicht komplett durchgelesen, werd mich aber noch daran machen! @Basti: es werden doch viele UL-techniken im alpinen Bereich als komfortfreie Notbehelfe verwendet... @Laufbursche: Klingt auch interessant. Könnte mir vorstellen, dass sowas massiv unpraktisch ist, wenn man darin rumlaufen, holz sammeln, kochen etc will. Aber es wäre definitiv die leichteste Variante: 450g. Bei meiner "nur Jacke" Variante hätte ich schon an mindestens 500g gedacht. @Dani: in der Nacht wandern ist etwas sehr feines! Aber je nach Wetterlage sind die Nachttemperaturen nicht wesentlich von den Tagestemperaturen unterschieden. Hab schon öfters erlebt dass es im lauf der nacht wärmer wurde... Also generell ist kein Verlass darauf, wobei es üblicherweise natürlich schon nachts kälter ist. Der liebe Herr Harrer ist ja auf seiner Flucht von Indien nach Tibet anfangs nur nachts unterwegs gewesen, um nicht entdeckt zu werden. und das ohne Karte, Lampe oder gebietskenntnis... Auf den Gedanken bin ich gekommen wegen dem Buch "Dersu Usala" von W. Arsenjew. In den Expeditionen dort nehmen sie Schlafsäcke eigentlich nur im Winter mit, soweit ich das verstehe. Und manch hartgesottener eingeborener schläft auch bei -10grad noch in der lederjacke im freien... (es sollte eine art wissenschaftlicher Reisebericht sein, also nehme ich an, dass der Herr Arsenjew nichts frei erfunden hat.)
  6. Hallo Dani, hier ein sehr nützlicher link: http://home.comcast.net/~pinnah/Dirtbag ... -skis.html und ein sehr viel kürzerer link: http://www.rei.com/learn/expert-advice/ ... -gear.html Generell sind solche Schi hier doch sehr schwer zu bekommen. Die Leute kennen das kaum, und die Geschäfte verkaufen nichts in die Richtung (oder gibts ausnahmen?). Besonders bei den Schuhen ist das ein Problem, die sollten auf alle Fälle gut passen! Ich selbst hab den Madshus Voss Smørefri mit Alfa Synnfjell Schuhen (in Norwegen verkauft die fast jeder Supermarkt). Sehr sehr preiswert, aber für richtige Waldwege zu schwer kontrollierbar und zu lang. Perfekt auf zugeschneiten Forstwegen, mit kurzen Abstechern durch den Wald und einer gelegentlichen Loipe.
  7. Hallo, der unschlagbar leichtest mögliche Schlafsack ist natürlich garkein Schlafsack. Ehrlich. Der Beutel war mir immer ein Dorn im auge! Wiegt schreckliche 500g, ist dazu noch relativ gross und nur für eine einzige Sache (schlafen) einsetzbar. Meine Idee ist es, den Schlafsack ganz zu Hause zu lassen. Stattdessen gibts ein bisschen mehr Daune in der Jacke und richtig dicke Wollunterwäsche. Vielleicht auch noch einen Biwaksack. Das gäbe dann eine Gewichtsersparnis von vielleicht so ein paar hundert gramm und massive reduktion vom Packmass! Ich weiss, es gibt für solche fanatiker wie mich auch halbe Schlafsäcke, die nur für die Beine da sind. Aber gerade an den Beinen und Füssen frier ich immer als letztes, drum hoffe ich, dass ich ohne so etwas auskomme. Ich bin generell jemand, der noch bei relativ niedrigen temperaturen mit wenig Material gemütlich schläft. Zum beispiel hatte ich es in meinem WM Summerlite bei -5 grad noch gemütlich warm (ohne jacke darunter). Ich weiss aber nicht, wie warm es sein muss, damit ich auch ohne Schlafsack noch warm habe. Ich hoffe es klappt bis runter auf 5 oder 3 grad. Jetzt würde ich gerne wissen, ob das Leute hier schon ausprobiert haben, und was für Erfahrungen sie damit gesammelt haben (z.bsp grenztemperatur, wie viel Daune sollte in der Jacke sein...). Ich werde mich dann selbst daran machen erfahrungen zu sammeln, sobald ich eine warme, leichte Jacke besorgt hab und die Nachttemperaturen auch milder werden. Grüsse, amadeus
  8. Interessanter Ansatz, ich bin überzeugt davon, dass sich da sehr viel träinieren lässt. Ich konnte an meinen Füssen die Anpassung an Kälte schön beobachten. Ich war in Skandinavien mit sehr leichtem Schuhwerk unterwegs, teilweise hatte es schnee. Während ich Anfangs immer die Neoprensocken anziehen musste, um grosse schneeflächen zu überqueren ging es bald ohne, ohne dass es unangenehm gewesen wäre. Ein anderer effekt davon war im Schlafsack zu spüren. Nach ein paar Tagen unterwegs hatte ich in meinem WM summerlite stets warme/heisse füsse, so dass ich auch bei 5 grad noch den fussteil offen gelassen habe. ohne socken. Zurück in der Zivilisation hat es eine ganze weile gebraucht, bis ich wieder richtige Schuhe anziehen konnte, ohne sofort unangenehm heisse füsse zu bekommen... Man sollte aber auch bedenken, dass man bei weniger isolation immer mehr wärme verliert. Der Körper kann das ausgleichen, verbrennt aber kalorien dabei. Kalt schlafen gibt hunger. mehr tragen...
  9. amadeus

    Flüsse queren

    Erstmal danke für die vielen hilfreichen Antworten! und entschuldigung für meine verspätete rückmeldung. Also was die Bedenken wegen Strömung und kaltem wasser angeht: Die Voraussetzung für eine flussdurchquerung so wie ich sie vor habe, ist, dass der fluss durchschwimmbar ist. kaltes und turbulentes wasser ist natürlich problematisch. Ich habe nicht vor, durch eiskalte stromschnellen mit einem rucksack in den armen zu schwimmen. aber vorausgesetzt, der fluss ist nicht breiter als 30 meter und ruhig, würde ich bei jeder temperatur durchschwimmen (wasser wird zum glück nicht kälter als 0 grad). Ich hab das natürlich schon öfters ausprobiert. Das wieder aufwärmen finde ich einfach, mir wird meist nur kalt, wenn ich rumsitze. zügig weitergehen, vielleicht ein bisschen laufen, und man hat bald wieder warm. Packraft: genau das will ich vermeiden. zu schwer. Wasserdichter Rucksack: schwer, emfpindlich, teuer... ich suche eben eine UL lösung. @Basti: Die Lösung ist genau nach meinem Geschmack! sie verwendet hauptsächlich bereits mitgebrachte gegenstände (poncho, oder zelt) und klingt vielversprechend. Ich werde das bei Gelegenheit ausprobieren und mich dann nochmal zurück melden. Danke!
  10. amadeus

    Flüsse queren

    also konkrete Flüsse hab ich momentan nicht im sinn. Aber ich hatte das Problem schon letzten Sommer in Norwegen/Schweden, hin und wieder war da eine wichtige Brücke einfach kaputt, oder es gab garkeine. Ich hab da meine Route häufig natürlich so gewählt, dass ich dickeren Flüssen nur bei Brücken begegne. Wenn ich aber an zukünftige Touren denke, wirds tendenziell sicher eher noch weniger zivilisation, also auch weniger Brücken. Von mir begehrte Reiseziele wären u.A. Sibirien, besonders der ferne Osten, sonst auch Zentralasien, kirgisistan, kasachstan... es gibt genug... Ein Fluss den ich so durchqueren will, muss natürlich gewisse Kriterien erfüllen, entweder klein genug, dass man nicht mitgerissen wird, oder ruhig genug, dass man durchschwimmen kann. sonst machts ja keinen sinn, überhaupt daran zu denken, rüberzugehen. Aber auch Wildbäche werden irgendwann ruhig, vielleicht eher, als sie klein werden.
  11. Hallo! ist man in Gegenden unterwegs, wo Brücken Mangelware sind, muss man eben manchmal einfach durch. Mit einem Stock bewaffnet sind noch relativ viele Flüsse gut passierbar, aber viele eben auch nicht. Flussaufwärtslaufen bis man dann schlussendlich doch drüber kann, ist mitunter eine mehrtägige Unternehmung. Ein Schlauchboot mitzuschleppen, nur um ein paar dicke, ruhige Flüsse oder Seen zu queren ist auch übertrieben. Was macht man da? Ich hab mir 2 Varianten überlegt: -Einen grossen, zuverlässig wasserdichten Sack mitschleppen, sämtliches Gepäck, genügend Luft und kleider rein schmeissen, sich den irgendwo an den Körper binden und durchschwimmen. -In einem Film hab ich gesehen, dass man da ein Seil gespannt hat zwischen den Ufern und das Gepäck dann über den Fluss geseilt hat. Aber ist das überhaupt zwingend leichter als ein Schlauchboot? Das Seil sollte ja schon relativ lang sein, und ausserdem muss man dann selbst 3x durch den Fluss schwimmen, bis man Gepäck und seil sicher auf der anderen Seite hat (wenn man zu zweit ist, geht's schneller) Kennt da wer noch Alternativen? Bessere Ideen? Wie würdet ihr das machen?
  12. @Basti: Pauschalisierung? hä? nicht immer ul-blasphemie vermuten, wo keine ist... ich wollte mich da nur auf das tarptent beziehen, und natürlich nicht auf alle 'klassischen ultraleichtgegenstände' auf einmal. was immer die auch sein mögen. in der Tat. und manche Gegenstände funktionieren unter manchen bedingungen garnicht. und warum ein duomid stabiler im sturm sein soll als ein squall verstehe ich nicht. na dann wird dir sicher selber klar sein, dass du am zelt nicht unbedingt viel material sparen willst. jedenfalls nicht bei solchen bedingungen...
  13. Hallo, skandinavischer Herbst ≠skandinavischer Herbst ein herbst kann sich unendlich stark vom nächsten unterscheiden. ein beispiel: in dem Jahr, als ich in Norwegen war, kam der erste schnee auch im Hochgebirge erst ende NOVEMBER. Bis dahin wäre Ultraleichtwandern mit standardgepäck problemlos möglich gewesen. ausserdem war der herbst ausgesprochen sonnig und warm. noch ein beispiel: ein jahr vorher, also 2010, kam der erste schnee auf Meereshöhe anfang oktober, und ging bis ende mai nicht wieder weg! also ist alles ab oktober potentiell eine reine Wintertunternehmung, die wohl niemand vernünftiges ohne ein paar schi angehen würde... man bedenke: in den bergen kam der schnee noch deutlich früher. und schnee kommt gerne in grossen massen. die hardangervidda selbst kenne ich nicht, aber ich vermute mal, dass man dort aufgrund der grossen höhe auch schon im september tiefstwinterliche bedingungen vorfinden kann. kurzum: verlass dich nicht drauf, dass du ähnliche bedingungen wie beim letzten mal vorfinden wirst. geht vermutlich noch einiges besser, aber auch einiges schlechter. ich würde nicht 14 tage ohne schi durch tiefschnee stapfen wollen. halte ich für schwer zu beantworten. Für 14 Tage würde ich mal grob mit 20kg rechnen. Mit gutem Wetter wäre es sicher auch mit 15kg zu machen, aber wer will sich schon auf gutes wetter verlassen? plus dazu noch, je nach wetter, ein paar langlaufschi. klassische ultraleichtgegenstände, wie etwa ein tarptent, halte ich in der hardangervidda im Herbst für fehlamplatz. 100km/h windgeschwindigkeiten, wie du sie schon angetroffen hast, zerstören auf jeden fall mal das squall2, das ich besitze. geschützter zeltplatz hin oder her (findet man das in der hardangervidda überhaupt immer? besonders bei kurzen tagesetappen, wenn man 14 tage unterwegs sein will, stell ich mir das schwierig vor).
  14. haha schon gut, hab das vermutet. also die huaraches haben durchaus ihre grenzen. steiles, schlammiges gelände ist zum beispiel unmöglich. in unberührter natur hats aber sehr selten schlamm. nur wenn man grad einer rentierherde hinterherläuft oder so. entlang vom nordkalottleden gabs häufig schlamm, weil die touristen hald den untergrund zertrampeln.
  15. äh ich hab doch die huaraches nur lobend erwähnt, oder? bei mir haben sie jedenfalls sehr gute dienste geleistet und haben nur bei schnee versagt. sole runner würde ich für sowas niemals verwenden. die haben kein profil.
  16. ehrlichgesagt, bin ich weitgehend von mücken verschont geblieben. vor dem 5.juli hab ich nur eine einzige gesehen. (dafür aber viel schnee) danach gings aber grob zur sache. und ich hab mir gedacht, nach meiner reise ins amazonasdelta wär ich mückentechnisch mit allen wassern gewaschen. aber skandinavien hat noch ganz andere ausmasse zu bieten. unvorstellbar. freut mich, dass euch die fotos gefallen. einen blog oder sowas ähnliches gibts nicht, es gibt auch sonst keine reiseberichte. (abgesehen von meinem tagebuch..) ich stell noch ein paar fotos rein. hm. vielleicht noch ein paar worte zu meiner ausrüstung, die schuhe. ich war unterwegs mit den NB minimus trail zero, selbstgemachten huaraches und barfuss. die NB schuhe sind zwar sehr leicht und trocknen rasant, ich bin aber trotzdem sehr unzufrieden mit ihnen: schon nach 100km bekam das aussenmaterial löcher, jetzt hängt es nurnoch in fetzen an den schuhen runter. ausserdem konnte ich diese schuhe nur sehr eingeschränkt verwenden, weil ich schon nach kurzer zeit probleme an der archillessehne bekommen hab. zum glück waren die alternativen (sandalen und barfuss) sehr verlässlich und langlebig. die NB schuhe hab ich dann nurnoch für lange schneepassagen verwendet. und in ortschaften, um keinen seltsamen eindruck zu erwecken. viele von euch werden sich denken, wie um himmels willen hält man das aus, ohne warme schuhe?? nun... schnee ist schon nicht so angenehm barfuss, oder in den huaraches. aber bis ungefähr 30%schnee vom gelände kam ich barfuss gut klar. die füsse gewöhnen sich rasend schnell daran und durchbluten besser. ein nachteil davon ist, dass ich seither keine schuhe mehr tragen kann, ohne heisse füsse zu bekommen... meine lösung mit den schuhen fand ich ganz gut, ausser den NB. stattdessen hätte ich viel besser die trailgloves von merrell mit genommen. abgesehen davon war ich sehr standardmässig unterwegs, jedenfalls für UL wanderer. Die leute, denen ich am Nordkalottleden begegnet bin, fanden meine ausrüstung garnicht standardmässig... aber davon muss ich euch wohl nichts erzählen. Die eingeborenen waren grösstenteils extrem freundlich. In vielen ortschaften gab es überhaupt keinen anschluss an öffentliche verkehrsmittel. zudem sind nachbarorte oft mehrere hundert kilometer entfernt. wenn man da also ohne auto in so ein kaff reinspaziert, fällt man auf, wie ein bunter hund. alle wissen sofort, dass man hergelaufen sein muss. die leute kommen aus den häusern, sprechen einen an, sind interessiert. In einem kleinen restaurant hat sich der Koch zu mir gesetzt, mit mir geredet und alles aufs haus genommen... manchmal hat man mich zum übernachten und zum abendesse eingeladen. alles sehr nett.
  17. danke schonmal für das lob! Ich bin anfang Juni in trondheim gestartet und mitte Juli in Ritsem angekommen und bin dann dort in den bus eingestiegen. Meinen Zeitplan hatte ich zwar ungefähr eingehalten, Kirkenes bis ende August wäre mit dem gleichen Tempo möglich gewesen. aber nach 45 Tagen unterwegs, und einem ganzen Jahr im Norden, wusste ich nicht mehr, warum ich da denn überhaupt hin sollte. Die Alternative, nach Hause zu fahren und Alpen, Familie und Freunde mal wieder zu grüssen fand ich dann einfach attraktiver. Die Strecke verlief meistens recht logisch der norwegisch-schwedischen grenze entlang. zwischenstops gabs in merÃ¥ker, gäddede, klimpfjäll, tärnaby, rognan, sulitjelma. ich schätze davon etwa 15%strassen, 45%wanderwege und 40%querfeldein. 3 Tagesetappen hab ich mir durch autostoppen erspart, einfach weil ich nicht gerne auf strassen laufe. Die normalen Tagesetappen waren etwa 30-45km lang, 5-6 tage die woche, 6-8, manchmal 10 stunden pro tag. eine woche war ich sehr erkältet, da gabs nur 15km pro tag und als ich zu zweit unterwegs war gabs auch nur 15km pro tag. Insgesamt also ein schnitt von 28km pro lauftag. Obwohl der Norwegische Winter kurz und mild war, war der schwedische Winter lang, besonders viel schnee hat mich deswegen unterwegs noch erwartet. Für die ersten 2-3 wochen hätte ich am besten ein paar schi mitgenommen, die schneegrenze lag bei etwa 500m (die ist dann bis mitte juli auf 900m angestiegen). Ich hab deswegen, besonders am anfang gebirgspassagen eher gemieden, und bin schonmal grössere Umwege gelaufen. Sehr schön war dafür der tägliche wechsel zwischen spätwinter in den bergen, und Sommer im Tal. Auf der Strecke von Trondheim bis Sulitjelma ist man grossteils auf sich allein gestellt. Menschen bin ich, abgesehen von ein paar sehr netten samen, nur in der umgebung von den genannten ortschaften begegnet. Die schwedischen und norwegischen Karten sind gut, aber nicht sehr aktuell. Da findet man schonmal von einer eingezeichneten Brücke nur noch das fundament. Die Qualität der Wanderwege und der markierungen ist sehr sehr unterschiedlich. Die norwegischen Karten sind leider nicht so detailliert wie die schwedischen. die schweden unterteilen, sumpf, tiefer sumpf, wald, bergwald, gehbehinderndes gestrüpp usw, in norwegen gibts nur wald, sumpf und kahles land. Ganz anders ist die Strecke von Sulitjelma bis Ritsem. Ich war nicht darauf vorbereitet, dort verläuft ein teil des nordkalottleden des kungsleden. Das gebiet dort hat eine gute infrastruktur, bewirtschaftete Hütten alle 15km, touristentransport via Helikopter, pikfein gepflegte wanderwege, neue brücken usw. Das Resultat davon ist klar: hordenweise Touristen. Wer frisch aus zentraleuropa da hoch fährt, wird sich womöglich immernoch in eine menschenleere gegend hineinversetzt fühlen, keine frage. Aber das von mir sehr geliebte und gekannte Gefühl der freiheit und des 'auf sich allein gestellt seins' hat sich dort bei mir nicht einstellen können... zum glück war ich nicht lange auf dem nordkalottleden unterwegs. Das war auch ein mitgrund, weshalb ich in Ritsem aufgehört habe, denn von Ritsem aus nordwärts führt nur eben diese wanderautobahn. Rundherumlaufen wäre sehr zeitraubend... Schwierigkeiten unterwegs gabs nur wenige: -Hochwasser, kaum passierbare flüsse, die brückenlos in einen riesigen strassenlosen see münden und im gebirge, noch bevor sie klein genug sind, um gefahrlos überquert zu werden, von meterhohen schneewänden umgeben sind. -Stürme. Das tarptent hat grenzen, und die windstärken in norwegen können schonmal gross werden. Eines morgens musste ich um 4 Uhr früh mein lager verlassen, und in den 5º kalten starkregensturm raus. sehr ungemütlich. -mücken. unglaublich, diese biester. -vögel. sehr grosse lärmbelästigung tag und nacht. da sehnt man sich nach einer stadtwohnung neben der hauptstrasse! -schnee. viel davon. Ach ja, und es hat auch im Juli noch geschneit. Tageshöchsttemperaturen zwischen 0 und 25º. Tagestiefsttemperaturen zwischen -5 und 10º. Perfekt für den WM Summerlite, den ich dabei hatte. Ehrlichgesagt, wär mir die noch leichtere version, der highlite, lieber gewesen. Abgesehen von den wenigen nächten unter dem gefrierpunkt war mir der summerlite eigentlich immer zu warm, und sowohl der fussbereich und der kopfbereich blieb meist grosszügig offen. Ach ja, und Ponchos sind genial. so viele vorteile gegenüber regenjacken... ausser es stürmt richtig. dann ist man innerhalb von minuten tropfnass.
  18. Hallo! Jetzt bin ich schon wieder ein weilchen zurück in der Schweiz. Gestern wollte ich mal einen Reisebericht schreiben, hab das auch gemacht, der ist dann leider verschollen wegen kurzzeitigem internetverlust... schade. drum schreib ich jetzt eine neue version im word und lade die dann hoch, wenn sie fertig ist. kann ein weilchen dauern, hab stress. bis dahin: es hat alles super geklappt. aus motivationsmangel hab ich aber nur 1000km statt den geplanten 2000km gemacht, war dann stattdessen aber noch in den alpen sehr aktiv. erstmal ein foto.
  19. ...langweilig. die meiste erfahrung mit daune hab ich nach dem oben genannten post gesammelt. zwar nicht besonders viel, aber im mai in der umgebung von trondheim. In durchwegs kälteren nächten, als mich erwarten wird. und ich hab jede nacht gemütlich gemützt, ohne im mindesten zu frieren. auch auf sumpfboden, der im laufe der nacht gefrohren ist. ich hab da, bis es für mich ungemütlich wird, sicher noch ein 5° Polster, was vollkommen außerhalb der zu erwartenden temperaturen liegt. Wenn die Daune nass wird, hab ich natürlich ein problem. Aber ich bin selten mehr als 150km von wäschetrocknerführender zivilisation entfernt, drum mach ich mir da keine sorgen. ist dir vielleicht aufgefallen, dass ich 450g lange wollunterwäsche dabei hab? Man kann ja nicht den schlafsack einzeln als 'zu kalt' abstempeln, wenn man sich garnicht ansieht, was derjenige im schlafsack anhat.
  20. und ich sag's noch einmal: der WM summerlite ist für mich warm genug bei knappen minusgraden. in kombination mit der gekürzten ridgerest auf sehr kaltem untergrund. ich passe übrigens locker und gemütlich mit all meinen kleidern in den summerlite... auch wenn's tatsächlich mal 3 tage hintereinander minusgrade haben sollte, was ich bezweifle, wird das meine 30km pro tag nicht beeinflussen... danke jedenfalls für die info. aber ich hab den schlafsack natürlich getestet und würde ihn nicht mitnehmen, wenn ich damit frieren würde...
  21. Das halte ich für einen Irrtum. kälteempfinden ist subjektiv, sowas wie 'Irrtum' gibts da nicht. Dazu müsste es ja einen objektiven maßstab geben... Mit 'knapp warm genug' meine ich 'ungemütlich, aber ich schlafe die ganze nacht'. Natürlich vorausgesetzt, dass ich alle kleidung anziehe, die ich bei mir trage. Mehr daune mitschleppen, damit ich die paar vereinzelten nächte, wo's wirklich so kalt ist, auch noch gemütlich mütz, kommt für mich nicht in frage. Ich hab jedenfalls auch schon nach längeren Tagesetappen mit sehr viel kälterem Schlafsetup die Nächte 'gut' verbracht... (peru, -15° in der nacht, Salewa Sundance für -3...). das war allerdings grenzwertig @howtnted: Die Taschentücher werden auch als Klopapier verwendet... da reichen 2 tücher nicht für 5 tage... ich hab auch schon den spiegelkompass gegen einen leichteren getauscht und die karten teilweise zerschnippelt. Für die ganzen 2000km wiegen die 1:100000er karten trotzdem noch gut 1kg. das gewicht (350g) bezieht sich auf die karten, die ich am anfang mitnehme, für die ersten 800km. Da gibts glaub nix mehr zu sparen.
  22. Zuguterletzt gibts noch eine vollständige packliste:
  23. es gibt eine, leider nur als pdf, was man hier offenbar nicht hochladen kann! ich hab aber alles so ungefähr in dem einen faden viewtopic.php?f=7&t=171 beschrieben. EDIT: ich hab sie jetzt konvertiert und noch gepostet. packliste zu finden in dem oben genannten faden.
  24. viewtopic.php?f=7&t=171 erst trondheim-sulitjelma entlang der norwegisch-schwedischen grenze, dann sulitjelma - saraelv entlang dem nordkalottleden, zuletzt saraelv-kirkenes quer durch die finnmark bis zur russischen grenze. es fällt mir schwer, einzuschätzen, wie schnell ich sein werde. Drum hab ich mal großzügig geplant, damit ich die 75 tage auch sicher was zu tun hab . Falls ich zu langsam bin für die strecke, gibt's alternativziele, wie karasjok, alta, saraelv usw, was hald so auf dem weg liegt. @willi: danke! infos über die strecke und bilder wird's geben, vielleicht dann sogar einen blog.
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