Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

ma11hias

Members
  • Gesamte Inhalte

    100
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    9

Alle erstellten Inhalte von ma11hias

  1. Tag 2: Sargans - Alpe Siez Nach 1,5h Anreise erreiche ich um 14:30 den Bahnhof Sargans. Dort besorgt ich mir noch etwas Bargeld, schaue das meine Schweizer Prepaid Karte einwandfrei funktioniert und mach mich dann auf den Weg in Richtung Weisstannen Tal. Zwar ist der Rucksack jetzt sehr gut mit Lebensmitteln befüllt da es morgen Sonntag schwierig sein könnte leicht Nachschub zu bekommen, jedoch lässt er sich trotz den ca. 10kg gut tragen. Nur hoch den Berg komme ich jedoch stark ins schwitzen, ein kleiner Vorgeschmack für morgen wenn es hoch auf den ersten Pass geht. Nach ca. 4 Stunden erreiche ich dann Weisstannen und wandere auf dem Steinbockpfad weiter bis zur Alpe Siez. Als ich dort gegen 19 Uhr ankomme war die Küche leider bereits geschlossen. In diesem Fall keine Älplermakkaroni sondern nur ein Getränk für mich. Nach kurzer Unterhaltung mit den Pächter bzw. Angestellten machte ich mich auf den Weg um einen geeigneten Platz für mein Zelt zu finden. Dank Uncle Ben's gabs dann doch noch was zu warmes zu essen ;-) Und während ich noch mein Abendessen zubereite spaziert in Sichtweite ein Fuchs samt fetter Beute an mir vorbei. Auch wenn der Digitalzoom meines Handys das Bild auf diese Entfernung nur stark verpixelt einfangen kann, gelang mir ein Schnappschuss.
  2. Tag 1: Da die geplante Zeit relativ knapp ist bis ich wieder zurück in Österreich sein muss, plante ich heute die erste Etappe als Testlauf ein bevor es am Wochenende richtig losgehen sollte. So ging es heute morgen um kurz nach 6 mit Bus & Bahn nach Liechtenstein hinauf nach Gaflei wo der Startpunkt der grünen Via Alpina lag. Das nicht immer alles so nach Plan läuft zu Beginn kommt vor. So fiel mir am Morgen gleich mal auf das meine Garmin Uhr welche ich zur Navigation verwende nur zu 20% geladen war. Kein Thema ich hatte ja eine geladene Powerbank dabei. Zusätzlich habe ich dann noch die Sonnenbrille Zuhause vergessen und die ersten 200m bin ich ohne aktiven Polarstep tracking losgelaufen. Zum Glück war das heute nur der Testlauf für die kommenden 3 Wochen. Kann ja nur besser werden ;-) Auf dem Weg lief mir heute ein Reh und eine Gams über den Weg, wobei die Gams ein paar gefährlich Steine auslöste die vor mir dem Hang hinunter sausten. Die ca. 1000hm die es zu Beginn abzusteigen gibt führen über einen schönen Waldweg hinunter nach Vaduz. Kurz vor Vaduz begegne ich einem Schweizer der ebenfalls gerade die Via Alpina in Angriff genommen hat. So begeben wir uns nach einem kurzem Stop im Tourismusbüro von Vaduz gemeinsam auf den Weg nach Sargans. Der Weg nach Sargans war unkompliziert und verlief überraschenderweise nur über wenige asphaltierte Straßen. Ein kleiner Höhenweg gab uns dabei einen Einblick in die vielen Bunker und Schießanlagen die in der Schweiz gut versteckt in die Berge gebaut wurden. Nach einem Stopp im Schloss Sargans trennten sich unsere Wege und ich machte mich auf dem Weg eine schweizer SIM Karte zu organisieren. Bei der Post wurde ich dann fündig bevor ich mich mit dem Bus wieder auf dem Weg nach Hause machte. Die nächsten zwei Tage ist noch arbeiten angesagt bevor es dann am Wochenende richtig losgeht.
  3. Zeitraum: 28.06.-15.07 (16 Tage netto) Von/Bis: Gaflei - Montreux Kilometer: ~390 km Höhenmeter: ~24000 hm (Anstieg) Ausrüstung: Base Weight 6kg (95% identisch wie zuletzt auf dem Sultanstrail mit kleinen Einsparungen; Link: https://lighterpack.com/r/33p9k7) Temperaturen: 6°C bis 32°C (geringste Temp. bei Übernachtung auf 1800m ermittelt im Zelt) Info zur Strecke: Die grüne Via Alpina ist sehr bekannt und man trifft regelmäßig auf Wanderer auf der Strecke. Wobei ein Großteil nur kleine Teilabschnitt bzw. Tagesetappen laufen. Die Strecke ist ab Juli fast schneefrei somit problemlos begehbar. Des Weiteren sind so gut wie alle Hütten / Alpen ab diesen Zeitpunkt offen. Es gibt leider keine offiziellen gpx Tracks zur Route, zumindest konnte ich keine finden. Die Tracks im Internet auf Komoot & viaalpina.org sind fehlerhaft und entsprechend nicht der offiziellen Route. Die Beschilderung ist jedoch sehr gut. Edit: Die GPX Daten von Waymarked sollten stimmen, Danke Markus für den Hinweis: https://hiking.waymarkedtrails.org/#route?id=12359033 (Fehlt lediglich der erste Teilabschnitt von Gaflei bis in die Schweiz nach der Grenze) Trinkwasser: regelmäßig kommt man an Brunnen vorbei bzw. steigt fast täglich in ein Dorf ab. Lebensmittel: Jedes Dorf hat zumindest einen kleinen Laden, wenn auch nicht günstig. In touristischen Gebieten wie z.B. Grindelwald sind diese auch den ganzen Sonntag offen. Apps: SwissMobile: beinhaltet alle Teilabschnitte der Route; funktioniert nur online (Edit: mit Abo auch Offline!; siehe auch ergänzende Infos von Birgit) Swiss Topo: wichtige App, da neben den Wanderwegen auch alle Schutzzonen eingezeichnet sind! Dafür unter Kartenmaterial > Register Profi die Karte entsprechend einrichten SAC-CAS: nur beschränkt nutzbar ohne Mitgliedschaft, sonst sehr umfangreiche Alternative SwissMeteo: bestes App für den Wetterbericht inkl. Regenradar und Unwetterwarnung. Alles dabei von Waldbrandgefahr, UV-Index bis Pollenbelastung. Sobald ihr einen Ort als Kachel hinzugefügt habt bekommt ihr sofort eine Warnung wenn sich in der nächsten Stunde ein Gewitter sich nähert. Sim-Karte: Wenn der eigene Anbieter keine dazu buchbare Pakete für die Schweiz anbietet, der greift am Besten auf Schweizer Anbieter im Netz von Swisscom oder Sunrise zu. Dabei gibt es günstige Anbieter welche Prepaid Tarife anbieten. In meinem Fall habe ich in Sargans am Postamt (gleich in der Nähe des Bahnhofs) eine Simkarte von Yallo gekauft (Sunrise Netz). Prüft am besten vorab welches Tarifmodell ihr gerne hättet und kauft das notwendige Guthaben dazu und schaltet den Tarif frei bevor ihr das Internet am Handy aktiviert. In meinem Fall gab es ein Angebot für 30€ 4 Wochen lang 10GB inkl. 1000 Freiminuten. Kosten: Die Schweiz ist teuer, speziell wenn ihr in kleinen Geschäften einkauft oder regelmäßig einkehrt. Ich bin nur 3x in einer Hütte übernachtet sonst entweder auf Campingplätzen oder wild campiert. Wichtig achtet darauf das eure Bank euch einen seriösen Wechselkurs (laut EZB) verrechnet und lässt alles über über eure Bank/Kreditkarte in CHF verrechnen. Die angebotenen Wechselkurse sind reine Abzocke und beinhalten meist um die 4-5% Aufschlag. Nicht nur an Bankautomaten sondern auch an den Bezahlterminals an der Kassa werden ihr mit dem Vorschlag der Konvertierung in EUR konfrontiert. Meine persönlichen Kosten lagen bei ~930€ für 16 Tage (ohne An & Abreise mit dem Zug) Das kurz als Überblick, nachfolgend gibt für jeden Tag einen kurzen Beitrag, viel Spaß.
  4. Hallo Markus, ich bin gerade gestern von meiner Tour durch die Schweiz zurück gekommen. - Du kannst mich direkt anschreiben wenn du zu Abschnitten Fragen hast bzw. ich schick dir einem privaten Link zu meinem Polarstep Trip. Bzw wenn du einen Account hast kannst du mir einfach folgen. - Du wartest bis ich die nächsten 2-3 Tage den Trip hier veröffentlicht habe. Da kriegst du einen guten Überblick über Highlights und überflüssige Abschnitte.
  5. w schließe mich mit der Empfehlung an. planne diesen Sommer den grünen Abschnitt der via alpina zu gehen. Klar muss man dort etwas schauen damit man möglichst über der baumgrenze ist oder einen vorgesehenen camping Biwakplatz findet. Gibt es aber einige entlang der Strecke. bezüglich Biwakieren in Österreich möchte ich ergänzen dass es sehr Bundesland abhängig ist. z.b ist das Übernachten auf Berggipfeln in Vorarlberg zu Beobachtung des Sonnenaufgangs ein beliebtes Hobby. Generell ist man hier entspannt sofern man nicht mitten im Wald campiert.
  6. ma11hias

    Suche Agilist Größe M

    Ich war damit letztes Jahr von Wien bis Istanbul unterwegs siehe auch Reiseberichte -> Packliste. Baseweight für den Rucksack war ca. 6kg + 3L Wasser und meist 1kg Nahrung. Also generell bin ich 95% der Zeit mit max. 10kg unterwegs. Das maximale war wahrscheinlich so 11,5kg was ich kurzfristig mal geladen hatte.
  7. ma11hias

    Suche Agilist Größe M

    Ich verwende auch den Agilist und bin sehr zufrieden damit. Grundsätzlich ist die Polsterung nicht notwendig jedoch hatte ich auch schon sichtbare Spuren vom Tragen im Bereich der Hüfte, wenn auch nicht irgendwie schmerzhaft. Kann halt bei 10kg und nur einem Tshirt schon mal ein paar leichte Spuren hinterlassen. Wegen der Größe, ich bin trotz 1,73m auf die Größe S gegangen. Wahrscheinlich wäre der M auch noch knapp ausgegangen jedoch hatte ich gelesen dass der Rucksack relativ knapp über dem Gesäss zum liegen kommt, was der eine oder andere als unangenehm empfand (Reibung). Daher am Besten gleich mal prüfen beim ersten Probetragen.
  8. wow richtig schöne Bilder und noch richtig gut erzählt. Da freut man sich auf den nächsten Tag und die Fortsetzung
  9. Ein weiterer Nachteil der mich persönlich sehr gestört hat und auch ein Grund war warum ich zu Isomatten mit geringer Höhe gewechselt habe ist die Position der Ellenbogen. Diese Isomatten sind sehr schmal und die Ellenbogen liegen beim Schlafen in Rückenposition nicht auf der Isomatte sonder meist schon daneben. Das führt zu einem recht unangenehmen Position wenn da ein Absatz von fast 8cm vorliegt. Aber irgendwie scheine ich alleine damit zu sein, da ich davon nie gelesen habe.
  10. Ja war der Versuch mit dem Fuß nachzuhelfen. Lektion gelernt Wenn einer nicht von Hand rein zu bekommen ist lieber 10cm daneben nochmal probieren.
  11. Vielleicht hast du recht was den Dreck angeht und ich muss hier etwas entspannter werden. Ich werde auf jeden Fall einen neuen Heringesack nähen, damit der eine große Öffnung hat oder gerollt werden kann. Denn wenn die dreckigen Heringe beim Einführen in den Sack im Randbereich alles verschmutzen hast du dann alles danebenliegende im Rucksack auch verschmutzt. Dazu muss man beim Aufstellen aufpassen das man die Abspannleinen immer von oben über den Hering führt sonst hast du die auch verschmutzt und alles verteilt sich beim zusammenpacken des Zeltes. So einen Portion Lehm im Mesh kann ärgerlich sein.
  12. Ich bin jetzt gerade etwas überrascht das die Dinger auf je 1,8V kommen. Normalerweise ist ja der Haken das die Akkus meist auf eine geringere Spannung wie die Batterien kommen. Sprich statt 1,5V nur 1,2V was dazuführt dass die notwendige Spannung für den Betrieb nicht erreicht wird. Würde mich interessieren ob jemand Langzeiterfahrung mit solchen Akkus hat? Ob die wirklich dann die 1,5V Spannung durchgehen liefern. Ich habe noch eine Batteriebetriebene Waage welche 4 Batterien AA verbaut hat. Habe nie Akkus verwendet, da die resultierende Betriebsspannung zu gering wäre. (6V vs. 4,8V)
  13. Ausrüstung Ergänzend zu meinem Reisebericht gibt es nachfolgenden noch einen Einblick in meine Ausrüstung. Ich habe mir die Mühe gemacht meine Packliste auf Lighterpack zu übertragen. Die Ausrüstung war fast durchgehend gleich bis auf ein paar Kleinigkeiten welche ich in Sofia umgestellt habe bezüglich den kälteren Temperaturen. https://lighterpack.com/r/33p9k7 Equipment Ergänzung: Schuhe: 1 Paar Altra Lone Peak 6: War super zufrieden jedoch lässt ab 500km langsam die Dämpfung nach 1 Paar Merrell Moab 3 Mid GTX: War eine Notlösung, da ich in Belgrad keine Altras bekommen konnte, waren nicht wie beworben Wasserdicht und die Einlagesohle musste ich Austauschen da diese Schmerzen verursachten. Wurde in Sofia trotz gutem Zustand wieder durch einen Altra ersetzt. 1 Paar Altra OLYMPUS 5 HIKE MID GTX: guter Schuh, jedoch fällt er ca. eine halbe größer kleiner aus wie die Lone Peaks: Probleme macht der Obere Abschluss der gerne im Bereich des Schienbeins Druck ausübt. Durch speziell Bindung konnte ich dass gut ausgleichen, über die Zeit wird der Schuh weicher und die Thematik erledigt sich. Der Schuh ist 100% Wasserdicht, hatte keine Probleme. Mit der Vibramsohle hält der Schuh auch eindeutig länger als ein Lone Peak. Sleeping Pad: Therm-a-Rest NEOAIR XLITE: Die Thermarest Xlite hat mich leider auf halben Weg im Stich gelassen. Plötzlich hörte am Morgen nach dem Aufwachen einen Knall. Die letzten zwei Kammern waren plötzlich verbunden zu einer großen Kammer. Leider blieb es nicht dabei und in der nächsten Nacht kamen zwei weitere Kammern dazu, was es fast schon unmöglich machte darauf zu schlafen, somit musste diese in Sofia ersetzt werden. Habe Thermarest angeschrieben und die haben auch Ersatz geschickt aber mein Vertrauen in die XLITE ist dahin. Thermarest ProLite Plus: Mein Ersatz für die Xlite mit der ich dann richtig glücklich war. Kein langes Aufpumpen mit einem Pumpsack, keine Lärmen bei jeder Drehung, keine glatte Oberfläche und ich konnte trotz der geringen Dicke richtig gut darauf schlafen. Macht fast 300g mehr aus, ich kann zwar auf den Pumpsack verzichten, der macht aber nur wenig aus. Die Isomatte hat neben dem Gewicht auch einen weiteren großen Nachteil gegenüber der Xlite und dass ist ihr Packmaß. Die braucht einfach richtig viel Platz im Vergleich. Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Small Variante davon? Also die Beine würden nicht mehr aufliegen, dafür z.B auf dem Rucksack oder auf dem Sitzkissten? Wäre vielleicht eine Lösung um etwas Platz und Gewicht in Zukunft zu sparen. Heringe: Verwende eine Mischung aus Groundhogs und Toaks Titanium Heringen. Jedoch brachte ich es fertig einen der Groundhogs zu verbiegen. Habe dann noch günstige Aluminium Ersatzheringe in einem Decatlon gekauft welche ich ganz praktisch fand sofern kein hohen Windgeschwindigkeiten vorausgesagt waren. Den was mich an den Groundhogs am meisten nervt ist wie viel Schmutz an denen anhaftet. Komplett verdreckt die einzupacken geht einfach nicht wenn man über Wochen/Monate auf dem Weg ist. An warmen Tagen ist das ganze noch entspannt aber wenn die Morgentemperaturen an die Null Grad gehen und alles Nass ist macht dass keinen Spaß. Wie hält ihr die sauber bzw. kriegt ihr die Flott sauber? Runde bzw. Quadratische Heringe sind sofort sauber und daher völlig unkompliziert. Wanderstöcke: Komperdell Carbon C3 Pro: War ganz zufrieden mit den Wanderstöcken. Evtl. eine Schnellhalterung am Rucksack um die schnell weg zu packen ohne den Rucksack abnehmen zu müssen wäre noch genial. Einzige Schwachstelle liegt in den Verschlusssystemen solchen Wanderstöcken. Sie funktionieren zwar immer noch aber man muss die Einstellschrauben immer Nachjustieren und wenn die nur ein wenig zu locker sind rutschen die durch. Im Neuzustand war das noch kein Thema, einmal einstellen und das wars. Ähnliche Erfahrungen? Gibt es da günstige Möglichkeiten nur die Verstellsysteme auszutauschen? sonstiges beschädigtes bzw. kaputtes Equipment: - 1 T-Shirt (welches ich täglich getragen habe, hat bis auf ein paar Löcher bis Istanbul gehalten) - 1 Paar Socken (Rohner Socken sind Spitze was Komfort angeht halten aber bei mir nur für ca. 1500km) - kleine Beschädigung im Mesh von Zeltwand - Fjällräven Herren Hose Abisko Lite (War ab Sofia im Einsatz leider sind die Gurtschlaufen nicht langlebig)
  14. Griechenland / Türkei: Bevor es in die Türkei gehen sollte gab es noch einen kleiner 2-tägiger Abschnitt durch Griechenland zu bewältigen. Die Überquerung der Grenze in die Türkei hatte Dank dem aktuellen Spannungen zwischen Griechenland & Türkei seine Tücken, so dass ich nur Dank einer Mitfahrgelegenheit nach Edirne in die Türkei kam. Nach sehr vielen kleinen Bergdörfern und wunderschöner einsamer Landschaft erschlug mich das Treiben in Erdine fast. Nach dem ich die Stadt verlassen habe wurde mir auch langsam bewusst, dass sich meine Reise leider dem Ende nähert und entsprechend entspannt ging ich die Tage in der Türkei an. Auch wurden die Tage kürzer und die Menschen luden mich regelmäßig zum Tee ein, so dass größere Distanzen gar nicht erst möglich waren. Denn um so kleiner die Orte um so gastfreundlicher und hilfsbereiter waren die Menschen dort. Meist gibt es in jedem Dorf jemanden der im Ausland gearbeitet hat und so etwas Englisch oder Deutsch spricht und sonst muss ein Übersetzungsapp aushelfen. Ich hatte mit dem Wetter nochmals richtig Glück da es zu keiner Zeit regnete und somit die Feldwege sehr einfach passierbar waren. Bei starken Niederschlag wäre der Türkeiabschnitt viel schwieriger gewesen, so war es dann doch bis auf eine einzelne Etappe eine recht einfacher Weg bis nach Istanbul. Am Ende meiner Reise angekommen verblieb ich dann noch eine Woche um Istanbul zu erkunden bevor es per Flugzeug zurück nach Hause ging. khyal hat diesen Beitrag moderiert: Edit Khyal (edit und nicht extra Beitrag, damit auch alle Likes schoen bei ihm landen....) Normalerweise moechten wir Mods ja nicht, dass z.B. im Forum nur ein rel kurzer Teaser steht und dann auf externe Quellen verlinkt wird fuer Clickbaiting usw, die Inhalte sollen ja schliesslich im Forum stehen, aber @ma11hias hat ja nun den Reisebericht toll erweitert, macht richtig Appetit auf den Trail und da moechte ich als "Ausnahme" doch mal erwaehnen, dass Auf seiner Seite bei Polarsteps noch viel, viel mehr Bilder eine noch viel laengere Beschreibung ist und man daneben auf einer eingebundenen OSM-Karte genau die einzelnen Etappen usw gut nachverfolgen kann.
  15. Bulgarien: Der wohl schönste und beeindruckendste Abschnitt meiner langen Reise. Nach dem ich die serbische Grenze überschritten habe, zauberte mir die vor mit liegende hügelige Landschaft ein breites Grinsen ins Gesicht. Nach so vielen eher flachen Kilometern freute ich mich riesig auf Bulgarien und dessen Berge. Von der Grenze sind es nur wenige Tage bis nach Sofia wo ich dann ganze 4 Nächte verbrachte um einerseits Sofia zu sehen und auch meine Ausrüstung zu erneuern. Hier könnt ihr was Ausrüstung betrifft wirklich fast alles bekommen was sonst auf diesem Trip kaum bis gar nicht erhältlich ist. Das Wetterglück war dieses mal auf meiner Seite. Fast auf den Tag genau erwischte ich den Start des so genannten bulgarischen „gypsy summer“, ein perfektes 2-3 wöchiges Zeitfenster im Herbst welches trotz kühlen Nächten für sehr warmes und trockenes Wetter sorgte und sich perfekt eignete die Berge vor Wintereinbruch zu überqueren. Nach dem ich meine Ausrüstung auf Vordermann gebracht hatte und Nahrungsmittel für ca. 3 Tage eingepackt hatte ging es in den frühen Morgenstunden los in die Vitosha Mountains hoch auf den Cherni Vruh (~2300m) um von dort in die Rila Mountains zu gelangen. Die Rila Mountains sind die höchsten Berge des Balkans und während der Hauptsaison im Sommer entsprechend gut besucht. Jedoch ist im Oktober nur noch sehr wenig los und man kann stundenlang alleine auf dem Weg sein. Bis Mitte Oktober sind auch noch viele Berghütten geöffnet so dass man dort eine warme Mahlzeit einnehmen kann oder auch ein warme Unterkunft findet. Hier in den Bergen empfiehlt es sich ein paar Worte bulgarisch zu lernen, denn Internet ist oft nicht verfügbar und englisch sprechen viele Hüttenbetreiber nicht. Innerhalb von 5 Tagen überquerte ich die Rila Mountains und stieg nach Yakoruda ab. Neben perfektem Wetter wurde ich auch mit guter Fernsicht belohnt und konnte von der beeindruckenden Landschaft nicht genug bekommen. Nach der Überquerung der Rila Mountains ging es für die nächsten 2 Wochen durch die Rhodopen welche sich bis an die Grenze zu Griechenland erstrecken. Speziell in den Rhodopen sollte man etwas Vorsicht walten lassen bezüglich Wölfen und Bären, entsprechend oft trifft man auf Herdenschutzhunde welche einen Versuchen zu vertreiben. Angst vor Hunden sollte man keine haben und im besten Fall immer sein Wanderstöcke in Griffweite um diese auf Distanz zu halten. Die Rhodopen sind nicht so hoch wie die Rila mountains und können auch bei schlechtem Wetter leichter durchquert werden. Jedoch muss im Oktober immer mit kalten Nächte unter 0°C gerechnet werden. Vor allem in den östlichen Rhodopen leben sehr viele Menschen mit türkischer Abstammung, so dass man hier nur mit türkisch weiterkommt. Für alle die ihren Job nicht kündigen können und somit keine 4 Monate Zeit haben empfehle ich speziell diesen Abschnitt welcher durch die Rila Mountains und die Rhodopen führt. Absolut traumhafte Landschaft und über Sofia auch sehr unkompliziert per Flugzeug zu erreichen. Mein persönliches Highlight meiner langen Reise.
  16. Serbien/Kroatien: Etwas vor der serbischen Grenze erreiche ich den Ort Mohács in Ungarn wo ich mit der Fähre die Donau überquere um mich nach Serbien auf den Weg zu machen. Beginnend von Mohács folge ich nun dem offiziellen Pfad des Sultanstrail welcher mich bis auf kleine Abweichungen bis nach Istanbul führen sollte. Da Serbien nicht Mitglied des EU-Raums ist, ist es notwendig eine entsprechende Krankenversicherung abgeschlossen zu haben welche auch im EU-Ausland im Krankheitsfall einspringt. Auch habe ich mir eine SIM Karte organisiert um kostengünstig Internetzugang zu erhalten was in Serbien aber recht unkompliziert funktioniert. Der Norden Serbien ist relativ fortschrittlich, jedoch wendet sich das Blatt relativ schnell sobald man Belgrad verlassen hat und Richtung Süden wandert. In Serbien werdet ihr von Herzlichkeit bis Fremdenfeindlichkeit alles finden. Speziell politische Themen sollten hier lieber nicht erwähnt werden, denn die NATO Bombardierung im Kosovo-Konflikt haben die Menschen bis heute nicht vergessen. So ist es auch verständlich, dass viele Serben prorussisch orientiert sind. Die Route führte mich über sehr viele Feldwege jedoch war auch der eine oder andere kleine Gebirgszug dabei der für etwas Abwechslung sorgte. Bevor es durch den Nationalpark Fruška Gora nach Novi Sad ging gab es einen kleinen Abstecher nach Ilok auf die kroatische Seite bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Serbien ging. Das Wetter war wie zu erwarten zu Beginn noch recht warm jedoch änderte sich das später und es wurde außergewöhnlich kalt für September. Leider stand der Abschnitt Serbien unter keinem guten Stern für mich. Kurz vor Belgrad entdeckte ich einen großen kreisförmigen Fleck auf meiner Haut welcher sich kurz darauf als Borreliose bestätigte. Da ich meine Trip nicht abbrechen wollte wagte ich den Versuch trotz 3-wöchiger Einnahme von Antibiotika meine Reise weiter fortzusetzen. Jedoch hatte ich mit starken Darmproblemen zu kämpfen, so dass ich mich entschloss auf jegliche weitere Übernachtung im Zelt zu verzichten und eine anständiges Zimmer mit entsprechender Toilette vorzog. Auch hatte ich das Problem dass mich meine Termarest XLite im Stich lies und ein angenehmes Schlafen fast unmöglich machte. Entsprechend froh war ich dann als ich Sofia (Bulgarien) erreichte, meine Medikamente absetzen konnte und meine kaputte Isomatte ersetzen konnte.
  17. Ungarn: Am 7. August ging es dann über den Grenzberg Gschriebenstein nach Ungarn in die Stadt Szombathely. Gschriebenstein ist zugleich der Start des Ungarischen Blauen Weg auch unter dem Namen „Rockenbauer Pál Süd-Transdanubien“ bekannt. Für die nächsten 2 Wochen werde ich diesem Weg bis nach Pécs folgen, bevor ich meine eigene Route einschlage um nach Serbien zu kommen. Der südliche blaue Weg ist zumindest im Hochsommer kaum belaufen, so dass mir nur ganz selten Wanderer über den Weg laufen. Der blaue Weg ist durchgängig gut beschriftet und man kommt bis auf ganz wenige Ausnahmen (überwuchernde Wege) recht schnell voran. Um pünktlich vor Wintereinbruch über die Bulgarischen Berge zu kommen war es notwendig Ungarn im Hochsommer zu durchqueren. Jedoch speziell nach Regenschauern war die feucht warme Luft fast unerträglich. Auch fielen die Nachttemperaturen öfters nicht unter 20°C so dass das frühe Einschlafen im Zelt trotz den langen strengen Tagen manchmal schwer gefallen ist. Ein Zelt mit guter Durchlüftung ist jedenfalls empfehlenswert und ein 100% funktionierender Moskitoschutz war Gold wert. Ein großen Teil der Nächte verbrachte ich in meinem Zelt durch Ungarn, dies ist in Ungarn entlang Wanderwegen für eine Nacht geduldet und entsprechend auch völlig problemlos. Bevor in Ungarn alle Häuser in den Siedlungen mit Trinkwasser verbunden waren, gab es in jeden Dorf mehrere blaue Pumpbrunnen. Davon sind ca. 50% nach wie vor in Betrieb und ermöglichen es unkompliziert an Trinkwasser zu kommen. Auch wenn ich nur wenige Wörter ungarisch konnte waren diese sehr hilfreich, denn kaum jemand spricht außerhalb der Städte Englisch oder Deutsch. Die wichtigsten Wörter sollte man sich auf jeden Fall aneignen um die Zeichensprachen entsprechend ergänzen zu können ;-)
  18. Österreich: Am 27. Juli ging es mit der Bahn nach Wien um bereits am darauffolgenden Tag früh morgens auf den Wiener Aussichtsberg Kahlenberg zu gelangen. Bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 wurde die Stadt von hier aus befreit, weshalb auch hier der Sultanstrail offiziell startet, welcher den Berg hinunter durch den Türkenschanzpark zum Stephansdom führt. Bevor ich Wien verlassen sollte habe ich noch einen Tag Sightseeing eingelegt. Für Interessierte die sich gerne mit der Geschichte der Türkenbelagerung auseinandersetzen wollen empfehle ich einen Abstecher ins Heeresgeschichtliches Museum. Am Tag darauf ging es mit etwas Regen durch die Schönbrunner Parkanlagen bis an die Stadtgrenze nach Perchtoldsdorf. Der orginale Sultanstrail geht über Bratislava nach Budapest. Davon abweichend folge ich die nächsten Tage einer selbst zusammengestellten Route über Abschnitte der Via Sacra, entlang der Gutensteiner Alpen über die Hohe Wand nach Neunkirchen und entlang des Österreichischen Weitwanderweg 07 weiter bis zu dem kleinen Ort Lockenhausen der direkt an der Ungarischen Grenze liegt. Der Abschnitt kann gut in einer Woche begangen werden. Im Gegensatz zu den nachfolgenden Ländern ist das Wildcampen in Österreich nicht gern gesehen und entsprechend auch in Niederösterreich und Burgenland verboten. Habe mich zu Beginn dieser Tour daran gehalten und nur 2x auf offiziellen Campingplätzen übernachtet.
  19. Seit bereits 12 Monaten bin ich nun stiller Mitleser dieses Forums, jedoch erst seit kurzem auch offizielles registriertes Mitglied. Daher möchte ich mich erst mal für all die tollen Berichten und speziell die Beiträge über Ausrüstung bedanken welche mich mir vergangenen Jahr geholfen haben meine Packliste für meinen Trip von Wien nach Istanbul zu optimieren. Nachfolgend möchte ich allen Interessierten einen kleinen Einblick geben und vielleicht den ein oder anderen inspirieren einen Teilabschnitt dieser Strecke zu laufen. Streckenverlauf: Wien - Grenze Ungarn (Gschriebenstein): Dieser Teilabschnitt hab ich selber zusammengestellt und basierend größtenteils auf vorhandenen Wanderpfaden und Feldwege. Gschriebenstein – Pécs: Hier folgte ich zu 95% dem sogenannten Blauen Weg Rockenbauer Pál Süd-Transdanubien Pecs – Mohács (Beginn Sultanstrail): Dieser kleine Abschnitt war ebenfalls ein frei zusammengestellter Abschnitt für welchen es keinen offiziellen Wanderweg gibt. Mohács – Istanbul: Ab Mohács folgte ich bis auf ein paar kleinere Abweichungen dem offiziellen Sultanstrail bis nach Istanbul. Die detaillierte Route kann auf meinem Polarstep Account nachverfolgt werden. Zeitraum: 28.07.-11.11.2022 (107Tage) Von/Bis: Wien - Istanbul Kilometer: 2611 km Höhenmeter: 54270 hm (Anstieg) Durchwanderte Länder: Österreich, Ungarn, Serbien, Kroatien, Bulgarien, Griechenland, Türkei Base weight: ~6,6kg Info zum Trail: Der Sultanstrail führt neben landschaftliche abwechslungsreichen Gebieten und viele kleine Orte auch in kulturell interessante Städte die zu dem einen oder anderen Ruhetag einladen. Das Mitführen von Lebensmittel für mehr als einen Tag ist selten notwendig, jedoch ist die Auswahl von Lebensmittel manchmal sehr eingeschränkt. Die Verfügbarkeit und Qualität von Trinkwasser war meistens sehr gut. Je nach Wetter und Etappe habe ich maximal 3L Wasser an zusätzlichen Gewicht mitgetragen. Entlang des Trails gibt es regelmäßig Möglichkeiten für Unterkünfte, was es recht einfach macht mal dem schlechten Wetter über Nacht zu entfliehen, das Equipment zu reinigen oder an Strom zu kommen. Highlight: Für alle die ihren Job nicht kündigen können und somit keine 4 Monate Zeit haben empfehle ich speziell den Abschnitt in Bulgarien der durch die Rila Mountains und die westlichen Rhodopen führt. Absolut traumhafte Landschaft und über Sofia auch sehr unkompliziert zu erreichen.
×
×
  • Neu erstellen...