Vor allem vergisst man bei solchen Äußerungen ein paar Dinge.
Man abgesehen davon, dass nicht jede Tour --- und hier ist nicht bekannt was es für eine Tour werden soll, zwei Wochen Verpflegung wären aber schonmal schnell 10 kg --- mit einem 500 g Rucksack (sinnvoll) machbar ist. Setzt man vorraus, dass man bei einem entsprechenden "Endgewicht" ankommen kann und auch möchte. Ja hier das ist ein UL-Forum und natürlich geht es um leichtes Gepäck aber auch hier gibt es Unterschiede. Im Endeffekt sind nur die wenigsten Dinge einer Packliste objektiv falsch oder richtig sondern stark vom subjektivem Empfinden geprägt. Man empfindet das natürlich als "das Beste" und empfiehlt es anderen. Ob es jemand anderem, gerade jemandem mit weniger Erfahrung gefällt ist dann durchaus eine andere Sache. Die wirklich allermeisten reduzieren ihr Gewicht in einem mehr oder weniger langen persönlichen Lern- und Optimierungsprozess. Am Ende landet man bei seiner perfekten Packliste. Viele Dinge gefallen einem da wahrscheinlich sogar erst richtig gut wenn man andere Dinge ausprobiert hat.
OT Beispiel: Mit Beginn des Berufslebens möchte man endlich von zu Hause ausziehen. Die alte Wohnung der Großeltern unten wäre frei, liegt gut und würde keine Miete kosten. Trotzdem zieht man aus da man weiß, dass man trotzdem die "nervigen" Eltern am Hals hat. Nach einem halben Jahr und ärger mit den Vermietern zieht man dann zurück in die Wohnung unter den Eltern und fühlt sich pudelwohl da der "Stress" mit den Eltern nichts gegenüber dem Ärger mit den Vermietern ist. Natürlich hätte man auch direkt unten einziehen können aber ob man sich dann dort so wohl gefühlt hätte und nicht vielleicht doch einmal ausgezogen wäre weil die Eltern nerven?
Oder Thema Zelt. Ich mache mit Freunden regelmäßig Touren im Winter und habe dort auch wenn Hütten geplant sind ein Zelt dabei (verschiedene andere Gründe). Von meinen Freunden kam immer: Warum hast Du das Zelt mit. Tarp reicht völlig. Nun gab es einen Abend im Winter, nass, kalt, Schneeregen von der Seite und die erste Hütte lag voll mit Scherben, die zweite war zu klein. Eigendlich kein Problem, ich hab ein Zelt und die anderen Tarps dabei. "Tarp reicht völlig". Mitlerweile ist aus dem Spruch geworden "Tarp reicht völlig solange man es nicht benutzen muss". Die anderen fanden das Tarp dann nämlich gar nicht mehr so verlockend und wir sind dann schließlich weiter zur nächsten Hütte gelaufen und am nächsten Tag nach Hause gefahren weil bei einigen die Füße kaputt waren vom dem Gewalltmarsch. Man kann nun überlegen was manche von denen schon gekauft haben oder kaufen wollen. Ein Zelt! Man kann nun überlegen ob es fehldes Wissen/Erfahrung war bei dem Scheißwetter unterm Tarp zu pennen oder ob vielleicht subjektiv das Tarp für die Leute geeignet ist.
Von der Sorte könnte man noch eine ganze Menge anderer Beispiele suchen wo man einfach seine Erfahrung machen muss. Der Empfehler hat diese Erfahrung ja wahrscheinlich auch gemacht. Wieso sollte der, der sich etwas empfehlen lässt diese nicht auch machen dürfen. Und ich vermute durchaus, dass wenn man direkt bei < 4 kg BW startet man dann auch mal ausprobieren möchte ein paar Dinge mehr mitzunehmen damit man sie hinterher guten Gewissens wieder zu Hause lassen kann oder eben sagt: Geil will ich dabei haben auch wenn es etwas wiegt. Bei mir zum Beispiel: Tasse und Topf, Kaffeefilter und frischer Kaffee. Natürlich habe ich es mit einer großen Tasse probiert und versucht Instantkaffee zu trinken. Als Kaffeejunky war das aber wirklich nix. Und wenn man dann durch den leichten Rucksack begrenzt ist muss man vielleicht für solche Versuche einen anderen Rucksack kaufen. Genauso kann man einem Messerfreak wohl kaum das Messer wegnehmen. Ich habe schon Packlisten mit 4 kg BW und einem 500 g Messer gesehen. Oder Leuten die auf Flakscheinwerfer stehen. Ja das ist alles nicht unbedingt UL aber wenn jemand Bock drauf hat.
Dazu kommt, dass ein sehr leichter Rucksack eben auch gut gepackt werden will. Auch das muss man lernen. Da ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Da sind die etwas schwereren Rucksäcke in der Regel etwas toleranter aber zeigen dennoch an wenn scheiße gepackt wurde.
So zurück zum TO. Der Osprey Aether ist ein klassischer, ziemlich schwerer Trekkingrucksack der seine Stärken erst ausspielen kann wenn man richtig viel Gepäck über lange Zeit schleppt oder durch die garstigesten Dornen krabbelt. Darunter hat man vor allem den Nachteil, dass man sehr viel Eigengewicht des Rucksacks schleppt. Bei Osprey wäre quasi die nächste Stufe darunter so etwas wie der Kestrel oder schon ziemlich leicht der Exos. Die haben aber immerhin noch Tragegestelle drin. Ansonsten so etwas wie Exped Lightning, Bergans Helium, Üla Circuit usw... Ganz gut wäre eben zu wissen bei wieviel kg du aktuell bist und in welche Richtung die Reise beim Gewicht demnächst geht.
Nachtrag: Spannend könnte es auch sein wenn Du einen Rucksack hast bei dem Du das Tragegestell entfernen kannst. Dann kannst Du mal testen wie gut du mit einem Kram ohne Tragegestell auskommst. Im Zweifelsfall baust Du das gestell aus aber nimmst es trotzdem für den Notfall mit.