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Ultraleicht Trekking

1 Woche Moselsteig (Trier-Enkirch) im November


bifi

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So, nachdem ich die diversen, teils wahnsinnigen Wandertouren von euch erstmal sacken lassen musste, schreibe ich hier doch noch über meine Woche November-Moselsteig - welche sich im Vergleich eher wie ein Kindergartenausflug liest ;-)


Eigentlich bin ich zu dieser Zeit immer auf Baltrum, da Herbst und Meer einfach eine tolle Kombi ist.
Aber dieses Jahr hatte ich mehr Lust, unterwegs zu sein (auf Baltrum hast du ja nur die tägliche Entscheidung, rechts um die Insel, links um die Insel oder geradeaus durchs NSG).


Und da ich wandernderweise bis jetzt nur zwei Overnighter vorweisen kann, sollte es auch was ganz einfaches sein. 
Also die Mosel. War ich noch nicht, Hauptsaison vorbei, Unterkunft und Versorgung kein Problem, mit Bus und Bahn gut erschlossen.


Da zu meiner herbstlichen Urlaubserholung definitiv auch Sofazeit mit Buch und Tee gehört, hab ich mich an die vorgeschlagenen Etappen gehalten und auch gegen meine sonstige Gewohnheit Unterkünfte vorgebucht.
Das war ein Fehler, denn tatsächlich wäre ich gerne länger gelaufen und die Unterkunftsuche auch spontan kein Problem gewesen. 


Es lohnt sich jetzt nicht, auf die einzelnen Tage einzugehen, der Weg ist größtenteils einfach und die paar Abschnitte mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auch kein Problem. 


Warum sich allerdings unter den T3 Abschnitten bei Komoot der Kommentar "Alpine Erfahrung notwendig" befindet, weiss ich nicht...

Ich finde jetzt nicht, dass ich aufgrund einiger rot gepunkteten Wanderwege im Berchtesgadener Land über alpine Erfahrung verfüge, bin aber mit den Wegen trotzdem gut klar gekommen.


Im Endeffekt bin ich 110 km von Trier bis Enkirch gelaufen, wobei ich eine Moselschleife ausgelassen habe und von Bernkasel-Kues auf dem Moselcamino nach Enkirch unterwegs war. Das war dann von der Aussicht her die schönste Etappe, zumal endlich auch länger die Sonne schien.


Meinen geliebten Vaude 26l Rucksack hatte ich mit 7kg Wohlfühlgepäck bestückt (incl. Proviant und Wasser), denn ein Ziel der Wanderung war es, auszuprobieren, mit wieviel kg ich entspannt unterwegs sein kann, damit ich einen Richtwert für zukünftige Touren habe (nachdem ich mit meinen optimistischen 12 kg auf dem Weserberglandweg meine Füße tödlich beleidigt hatte).

Hat auch super gepasst und mein Zielgewicht sind jetzt ca. 8kg insgesamt.


Dabei stellt sich mir noch die Frage, ob und wieviel Geld ich in leichtere Ausrüstung investieren will/muss. Zelt, doppelwandig, 1400g, Luftmatraze 1000g und Schlafsack 400g/Sommer, 1400g/Winter war vom Handel schon als Ultraleicht angepriesen worden, aber naja - hinterher ist man immer schlauer...


Aber zurück zum Weg:
Ich finde Ende Oktober/Anfang November perfekt dafür! Die Touri-Massen weg, genügend Hotels/Restaurants geöffnet und die Landschaft hat ein bisschen was von Indian Summer. Wald und Weinberge sind noch bunt gefärbt (ich kann mir gar nicht vorstellen, wie kahl es hier Anfang des Jahres aussehen mag).

Es waren auch kaum Leute unterwegs, bis auf die Tageswanderer an den beliebten Touri-Spots. Ansonsten über Stunden niemanden, an einem Regentag sogar Null auf der ganzen Strecke. Very nice...

Und bevor ich mich im Sommer in den Weinbergen von der Sonne braten lasse, halte ich im Herbst lieber den ein oder anderen Regenschauer aus. 


Mir war auch gar nicht bewusst, wie riiiesig dieses Weinanbaugebiet ist... Von wegen nur Südhänge der Mosel, wie ich naiv gedacht habe, das zieht sich ja ewig weit noch ins Hinterland rein. Da waren mir die Ausblicke auf die endlosen Laubbaumwälder der Südeifel fast schon lieber...


Vor allem, als ich die Hinweisschilder mit den Drohnenflugzeiten für Pestizidsprühungen gesehen habe. Mir ist ja schon klar, dass Weinreben sehr anfällig für Pilze etc. sind, aber dieses riesige Gebiet mit Pestiziden einzunebeln? Krass...


So bin ich mit gemischten Gefühlen aus dieser Wanderung herausgekommen und hab automatisch beim Einkaufen zu Hause nach BIO-Wein gegriffen (ohne zu wissen, ob der tatsächlich besser ist).


Jedenfalls bin ich jetzt um einige Erkenntnisse reicher und werde meine nächsten Planungen entsprechend anpassen.

Jedenfalls wird auf gar keinen Fall eine Tour sein, bei der es keine Ausstiegsmöglichkeit gibt, dazu bin ich tatsächlich zu viel Weichei, auch wenn ich mir das anders gewünscht hätte...


Es ist echt der Hammer, was so einige von euch durchziehen - Respekt!

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Nur als Tipp, für Nachahmer, die auch den Komfort einer festen Unterkunft nicht missen möchten…

Es gibt in nahezu jeder Etappe 1-2 Bahnhaltestellen. 

D.h. man kann sich auch irgendwo eine feste Bleibe buchen, morgens und abends mit der Bahn an oder abreisen und hat trotzdem viele Freiheiten…

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vor 12 Stunden schrieb DaNilz:

Da ich vorhabe, im nächsten Jahr mit meinem (dann 8 Jährigen), ziemlich genau diese Tour zu machen, danke für den Erfahrungsbericht! 

Dafür ist die Tour super und es gibt ja auch ein paar T3 Abschnitte, wo man mal ein bisschen kraxeln kann...

(Beim Wandern mit Kindern finde ich es auch beruhigend, gut aussteigen zu können wenn mal was ist)

Viel Spaß!

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