marcello Geschrieben Mittwoch um 10:16 Geschrieben Mittwoch um 10:16 Servus, ich möchte gern in den Alpen biwakieren. Ein Zelt möchte ich nicht, um möglichst flexibel bei der Platzwahl zu sein, aber auch ein bisschen weil mich das biwakieren einfach reizt. Typischerweise hat man bei wasserdichten Biwaksäcken ja ein Kondensproblem. Meint ihr, man könnte das lösen indem man eine Schicht Tyvek zwischen Quilt und Biwaksack packt? Dann hätte man ja effektiv eine zweiwandige Konstruktion, oder?
RaulDuke Geschrieben Mittwoch um 13:01 Geschrieben Mittwoch um 13:01 Tyvek ist nur bedingt atmungsaktiv! Wenn du ohne Tarp, einfach so draußen schlafen willst, dann handelt es sich ja garantiert um so eine Art „Mini Zelt“, bestehend aus einem Kopfteil, was mit einer, maximal zwei Bogenstangen aufgestellt wird und der Rest des Körpers steckt in einem Sack. Würde ich komplett von abraten, da du da unter Garantie Kondens ohne Ende drin haben wirst. Egal ob mit Membrane oder was sonst noch. Wo lässt du nachts die Schuhe und den Rucki? Ich habe lange damit geliebäugelt, mir so ein Teil zu holen, aber es ist einfach unbequem. Die Dinger mit Aufstellstangen sind viel zu schwer, im Vergleich zu modernen UL Zelten und ohne die Stangen haste die Geschichte die Ganze nacht im Gesicht, wenn es regnet und der Reißverschluss zu ist!!
RaulDuke Geschrieben Mittwoch um 13:08 Geschrieben Mittwoch um 13:08 @marcello Wenn du Lust hast, könntest du dich doch erstmal im Vorstellungsthread vorstellen!
r0bin Geschrieben Mittwoch um 13:27 Geschrieben Mittwoch um 13:27 vor 3 Stunden schrieb marcello: Dann hätte man ja effektiv eine zweiwandige Konstruktion, oder? Kondenswasser im Zelt kommt primär durch deine eigenen Ausdünstungen zustande. Einmal am Körper durch die Poren der Haut ("Schweiß") und dann noch durch deine Atmung. Wenn die warme, feuchte Luft aufsteigt und abkühlt, kann sie weniger Wasser halten und das Wasser kondensiert an deinem kalten Tarp/Bivy/Zelt. Wenn du jetzt eine luftdichte Schicht direkt auf deinen Quilt packst, dann kondensiert das Wasser der aufsteigenden Luft eben schon dort und dein Quilt wird auch nass. Bei den meisten Innenzelten wird Mesh verarbeitet, durch die die feuchte Luft durch kann. Am Außenzelt bilden sich dann innen Tropfen, diese fallen aber nicht direkt auf dich und dein Innenzelt, sondern werden - wenn es tropft - vom Mesh größtenteils nach unten abgeleitet. Zudem verringerst du die Gefahr das Außenzelt zu berühren, wenn du dich bewegst.
Wanderwurst Geschrieben Mittwoch um 18:55 Geschrieben Mittwoch um 18:55 Du suchst vielleicht nach einem VBL (Vapour barrier liner). Das ist eine relativ Dichte Schicht, die man unter dem Schlafsack nutzt. So kommt der Dampf vom Körper nicht in den Schlafsack oder Quilt. Allerdings bleibt die Nässe dann am Körper und in der Kleidung. Der Vorteil bleibt, dass die Isolation dann nicht nass wird, was besonders bei Daune ein Problem wäre.
fettewalze Geschrieben Mittwoch um 22:41 Geschrieben Mittwoch um 22:41 Zu welchen Zeiten willst Du unterwegs sein? Ich renne nur im Sommer in den Alpen rum und mir reicht ein Billig-Bivy (zB Alpidex Bivy 17€, 275g). Der Alpidex ist bis auf die Heringösen unverwüstlich. Ziemlich altes oder positiv formuliert klassisches Design ohne Reißverschluss: schwerer zum Einsteigen, gleichzeitig aber ausfallsicherer. Ich nutze ihn als Groundsheet und zum Cowboycampen bei erwartbar trockener Nacht. Wenn es stark regnet oder die Temperaturen deutlich unter das erwartbare Maß fallen, wird das Ponchotarp aufgebaut und ich lege mich in den Bivy. Ich passe mit Isomatte (ca 3-4cm dick) und dickem Schlafsack/Quilt hinein ohne das die Daune komprimiert wird (deshalb kommt mein deutlich leichterer Bivy zB nicht mit in die Berge). Der Bivy ist innen rutschig. Kondens habe ich noch nie wirklich feststellen können (Beim Wetter war von Regen jeglicher Art und Dauer über Schnee alles dabei). Ab uns zu mal ein feuchtes Fußende am Schlafsack, aber niemals einen Totalausfall wie beim OR Helium Bivy, der Kondens bei jeglichen Wetter produzierte. Ergo: Lieber ein Tarp als zweite Schicht mitnehmen als eine Schicht Tyvek. vor 9 Stunden schrieb RaulDuke: Wo lässt du nachts die Schuhe und den Rucki? Schuhe kommen unter den Bivy (Kopfkissen) oder unter bzw. in den Rucksack beim Cowboycamping. Der Rucksack ist halt nass, aber schützt im Zusammenspiel mit dem Rucksackliner alles andere zuverlässig.
Dandelion Geschrieben Mittwoch um 23:23 Geschrieben Mittwoch um 23:23 Hey Marcello, bevor dieses ganze Ul Ding nach D-Land kam und populär wurde war ich Jahre lang mit der Exped Bivi E-vent unterwegs. Mit dem hab ich wirklich alles gemacht, unter strömenden Regen mitten im Gewitter bis hin so leichte Nächte im Wald oder unter einem Baum. Das Ding hat ewig gehalten, war super geräumig, hab drinne gelesen mit Stirnlampe und konnte mich sogar teilweise umziehen. Gekauft hatte ich für meine erste lange Reise nach Spanien wo ich ein halbes Jahr von D-Land nach letztlich Portugal gelaufen bin. Den gibt's es immer noch und manchmal liebäugle ich sogar noch heute mit ihm. Wenn würde ich zu sowas wieder greifen, Grade für Deutschland einfach super da überall (meiner Meinung nach) anwendbar. Vllt hilft's, und guten Hike.
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