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Ultraleicht Trekking

zeltöfen-erfahrungen und empfehlungen gesucht


crimsonwine

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ahoi, für eine geplante tour im nordskandinavischen winter möchte ich mir einen leichten ofen kaufen oder selbst bauen.

damit wird eine lavvu geheizt, und er wird zum kochen benutzt. wir sind zu viert mit pulkas unterwegs.

 

was die käuflichen modelle angeht, welche haben im gebrauch über mehrere tage schwächen offenbart, gab es gar völlig unbrauchbare?

zylinderförmige öfen scheinen mir beim zusammenbau weniger fummelig zu sein als quaderförmige, gerade mit handschuhen, könnt ihr das bestätigen? andererseits ist der quader besser zum kochen geeignet.

ein 12" tigoat vortex ist sicher zu klein, wäre die 16" variante ausreichend oder sollten es doch 22" sein?

nur um mal ein gefühl für das benötigte volumen zu bekommen, wo und wie nutzt ihr eure öfen?

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Ich nutze den Vortex 12" in meiner 290x290x165cm Pyramide. Hierfür reicht der für meine Verhältnisse vollkommen.

 

Euer Anforderungsprofil ist schon sehr hoch, wenn ihr auch darauf kochen wollt.

Ich nutze meinen zum Schnee schmelzen und zum braten von Fleisch.

Um einen Liter Wasser darauf auch tatsächlich zum Kochen zu bringen, muss man schon ordentlich schüren und man braucht viel Geduld!

Außerdem ist die Konstruktion nicht für große Lasten ausgelegt: Die dünnen Stangen, die die zwei Stirnseiten auf dem Ofenkorpus halten und auch als Topfauflage dienen sind schon sehr "zart". Große Lasten tragen die nicht. Und je länger der Ofenkorpus wird, 16" oder 22", desto mehr biegen sich die Stangen in der Mitte durch und drücken auf den Ofen.

 

Mit dünne Handschuhen ist es schon kein Spaß den Ofen zusammenzubauen, mit dicken möchte ich mir das gar nicht erst ausmalen.

Die Montage vom Vortex erfordert schon Fingerspitzengefühl: Zum einen sind die Verbindungsteile sehr filigran, zum anderen ist das Material vom Ofenkorpus und vom Rohr sehr widerspenstig. 

 

Dafür ist der Vortex sehr leicht! Meine Konfiguration wiegt gerade mal 710g!!!

 

Zum Vergleich wäre hier ein Statement von Hofnarr sehr interessant - Er besaß den Vortex und benutzt jetzt den WiFi.

 

Einen Klon vom Vortex gibt es aus Kanada, den Link dazu findest Du hier.

 

Der Vortex ließe sich auch sehr gut selbst nachbauen: Als Stirnseiten bieten sich z.B. Teller aus Titan oder Edelstahl an. Edelstahl ist zwar deutlich schwerer als Titan,dafür aber leichter zu bearbeiten.

Titan für den Korpus und das Rohr sind kaum bezahlbar. Für den Selbstbau ist hier Edelstahlfolie in 0,1mm gut geeignet - bezüglich des Gewichts macht es bei der Wandstärke nicht viel aus und es ist deutlich billiger. Für ein Ofenrohr von 6mm Durchmesser bräuchtest Du eine Folienbreite von 25mm, für den Ofenkorpus eine Folienbreite von 30mm oder 60mm, je nachdem welche Länge Du für den Korpus möchtest.

Für die Stellfüße müsste man sich noch eine leicht umsetzbare Konstruktion überlegen.

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http://www.groundtruthtrekking.org/blog/?p=3344

 

Sehr ausführlicher Erfahrungsbericht.

Für den für Dich relevanten Teil ein bisschen runterscrollen.

 

Ja, es war eine beräderte Wanderung, aber die Erfahrung lässt sich 1:1 übertragen. Eigentlich ist Reisen zu Fuss einfacher als per Fatbike. Was also beim Winter-Biken funktioniert, klappt sicher auch bei Winter-Wandern zu Fuss.

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ich habe erfahrungen mit dem kleinen tubestove von ti-goat, dem kleinen boxstove von kifaru, und einem größeren tube eigenbau aus edelstahl. alle sind mit handschuhen etwas fummelig aufzubauen. am besten macht sich da noch der boxstove.
heute würde ich mich für den large wifi-stove entscheiden. er scheint mir der beste kompromiss zwischen gewicht, größe und simplen aufbau zu sein. die flache oberseite ermöglicht das kochen auf dem ofen und spart einem so einiges an brennstoff.
beim aufbau wird die folie durch einen schwalbenschwanz-falz fixiert und flutscht nicht immer wieder in sich zusammen, was bei den tubestoves extrem nervt!
einzig die ofentür macht beim wifi einen sparsamen eindruck. beim vortex war das ähnlich gelöst, was zur folge hatte, dass die tür immer klapperte, wenn der ofen richtig zug hatte. man konnte das zwar provisorisch mit einem hering fixieren aber irgendwann hatte ich faxen dicke und habe eine richtige ofentür eingebaut.

ich nutze die öfen sowohl im tentipi mit innenzelt, im kuppelzelt, wie auch in verschiedenen tarps.

der kleine tubestove ist für das 5er tentipi schon fast zu schwach. in einer kuppel oder einem tarp aber aussreichend. der boxstove reicht gut für das 5er und kann auch noch ein 7er heizen. diese öfen bingen in abhängigkeit von der zeltgröße ca. + 15 zusätzlich zur grundtemperatur.

 

solltet ihr euch für den wifi entscheiden, würde ich mich über einen testbericht freuen.

lg. -wilbert-

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OT: Der leichteste Ofen ist der, den man nicht dabei hat ... es gibt nur wenige Unternehmungen, bei denen ein Leicht-Zeltofen als Nischenprodukt Vorteile gegenüber dem Weglassen dieses Gewichtsbrockens, bzw. gegenüber einem "echten" Zeltofen hat. That being said ... ich liebe Zeltöfen :wink:

 

Mein Wifi Stove hat gegenüber den Vortex-Modellen ein paar Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Ansonsten sind die Öfen recht ähnlich, auch von der Leistung her. Vortex hat vielleicht ein wenig mehr Power. Vortex gibt es in drei größen, Wifi in zweien.

 

Vorteile:

  • Einfacherer Aufbau. Kein Gefrickel mit den Spannern. Die Gewinde der Beine hakeln etwas, aber mit etwas Übung ist der Ofen auch mit Handschuhen gut aufzubauen. Das Gefrickel mit dem Rollrohr ist aber das gleiche - ergo, kein echter Vorteil.
  • Gerade Standfläche für Töpfe. Heizt spitzenmäßig auch große Töpfe. Aber siehe unten.
  • Bodenfreiheit. Man hat Platz zum trocknen von Holz unter dem Ofen.

 

Nachteile:

  • Etwas schwerer als der Vortex. Die Beine sind Alustäbe. Der Versuch, aus Rohren ein Gewinde zu schneiden, ist aufgrund der geringen Wandstärken kläglich gescheitert.
  • Boden und Deckel sind aus Titanblech, dass an den vier Seiten einfach umgebogen/-geknickt ist. Keine Verstrebungen etc. Das ist gut für's Gewicht, aber ansonsten schlecht. Das Material verzieht sich ganz ordentlich. Dadurch wird der Aufbau etwas schwieriger (weil das Gewinde praktisch nie perfekt im 90°-Winkel eingeführt werden kann), die eigentlich ja tolle vollflächige Topfauflage ist genau das nicht mehr: vollflächig (weil sich der Deckel bei mir in der Mitte nach innen verzogen hat).
  • Anders als beim Vortext ist der "Türrahmen" nur aus der normalen, dünnen Titanfolie des Korpus gefertigt. Beim rein- und rausschieben von dickeren Stücken geht es ja doch mal etwas ruppiger zu, wenn man etwa wegen Seitenästen etc. an der KAnte der Öffnung hängen bleibt. Das dünne Material knickt dadurch leicht, und könnte auf Dauer beschädigt werden, oder die Tür nicht mehr dicht genug schließen.
  • Die Korpusfolie kann nur selbst erneuert werden, wenn man ein Punktschweißgerät besitzt.
  • Packmaß etwas schlechter als beim Vortex, da sich Deckel und Boden nicht ineinander legen lassen, und man neben diesem rechteckigen Paket auch noch das Rollrohr zu verpacken hat.

 

Trotz der längeren Liste der Nachteile ist der Wifi mein Favorit gegenüber dem Vortex. Ich schätze die Bodenfreiheit und die (halbwegs) gerade Topfauflage sehr.

 

Wer ein Punktschweißgerät besitzt, könnte den Deckel und den Boden evtl. mit Verstrebungen versehen.

 

Fotos vom Ofen gibt es einige; siehe letztes Wintertreffen.

 

Edit: In Richtung Verwendungszweck des TO bin ich am Zweifeln, ob diese ganz leichten Öfen für ihr Gewicht eine ausreichende Funktion bieten.

 

Gerade das Kochen für 4 Personen dürfte schwierig werden. Der größere Wifi mag Fläche für zwei Töpfe bieten - weiß ich nicht genau - aber ein guter Gas- bzw. Benzinkocher dürfte deutlich effizienter sein und erfordert keine intensive Betreuung wegen gleichmäßen Nachfeuerns. Die längeren Vortexe haben sicherlich Platz für zwei bis drei Töpfe nebeneinander, aber ohne gerade Topfauflage mangelt es ebenfalls an Effizienz.

 

Wahrscheinlich wäre ein stabilerer Ofen mit etwas höherem Gewicht (2-3 kg? á la fourdog.com) schon etwas besser geeignet, weil die Temperatur besser gehalten wird, und immer noch recht leicht in der Pulka.

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vielen dank für diese detaillierten angaben, auch noch für beide bauformen, klasse!

 

ich denke mal der zylinder ist raus, wobei mich die möglichkeit mittels eines zweiten zylinders die kammer zu vergrößern schon reizt. ein quader macht für uns wohl mehr sinn, gerade wenn es um kochen geht.

 

ich verarbeite die informationen erstmal, danke euch.

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@hofnarr

dank dir für deinen kritischen bericht über den wifi.

 

der kleine ofen ist ja wirklich winzig, wie bist du mit der heizleistung zufrieden?

hast du schon mal auf bodenhöhe gemessen wieviel grad der ofen bringt.

 

die eigentlich ja tolle vollflächige Topfauflage ist genau das nicht mehr: vollflächig

 

 

die topfauflage von kifaru ist mit einer falz in der mitte versteift. damit das nicht auseinanderfällt, wurde die falz innen einfach zusammen genietet.

 

hier sieht man das bei minute 4:15

 

das ergibt zwar keine komplette planlage, aber so schlimm wie der boden verzieht sich das oberteil nicht.

 

wenn ich an die alten öfen mit den gußeisernen topfringen denke, könnte man doch das gleiche prinzip mit einer "dickeren" titanplatte umsetzen. nur, dass man das kochloch mit einer, zb. 1mm starken, runden kochplatte abdeckt und festnietet. ich weiss jetzt nicht wie stark sich so ein rundes stück titan, in größe eines topfbodes verziehen würde, aber vielleicht kann ja jemand vom fach was dazu sagen.

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Ich will mal nicht zu sehr vom Thema abweichen - Ofenpimping gehört wohl in ein eigenes Thema oder ein anders Forum :wink: - daher beschränke ich mich auf kurze weitere Infos zum Wifi und den kleinen Ti-Öfen allgemein:

 

 

der kleine ofen ist ja wirklich winzig, wie bist du mit der heizleistung zufrieden?

hast du schon mal auf bodenhöhe gemessen wieviel grad der ofen bringt.

 

Volumen und Oberfläche sind ganz ähnlich wie beim Vortex (also jeweils das kleinste Modell). Die Heizleistung ist wie gesagt zumindest vergleichbar, und für mein SL4 absolut ausreichend.

 

Einen Vorteil des Wifi hatte ich noch vergessen: das Teil ist ziemlich belastbar, da kann man 10kg draufstellen, ist kein Problem. Ein Riesentopf Wasser könnte also problemlos drauf stehen - ob der heiß würde, ist natürlich was anderes.

 

Diese kleinen Ti-Öfen sind auf jeden Fall gegenüber einem größeren, schwereren Ofen "Spielzeuge".

Man kriegt damit zwar ein kleines Zelt richtig gut durchgewärmt und Sachen getrocknet; aber man weder genügend Volumen noch genügend Masse, und muss den Ofen ständig "betüddeln". Kann Spaß machen, wenn man sowieso spielen will, aber wenn man eigentlich was anderes machen will, wird's schnell lästig. Man kann wohl versuchen, zu tricksen: wann immer möglich, habe ich Steine unter/neben den Ofen gelegt, um ein wenig Wärme aufzufangen. Aber naja ... Man hat auch keine Flammführung, ergo ist die Sache ineffizient.

Sicherlich es ist schon witzig, einen Spielzeugofen im Huckepack drin zu haben. Das bringt Laune. Das Kilo gar nicht erst schultern zu müssen, bringt aber auch Vergnügen. Tja.

Wenn der Ofen wirklich essentielle Funktionen erfüllen muss (und das soll er in diesem Fall wohl?), muss man wohl mehr Gewicht in Kauf nehmen, denke ich. Wenn Volumen keine Rolle spielt, würde ich persönlich zu einem Ofen mit "fester" Feuerbox tendieren. Da hat man keine Fummelei, und das ganze ist stabiler und dichter, und bei guten Öfen hat man dann auch zumindest ein Prallblech. Leider gibt es den Bannerman von fourdog nicht mehr ... ;-)

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