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Bin derselben Meinung, daher: KLICK
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Damit wir den Five Fingers Faden nicht weiter OTetisieren, hab ich einfach mal einen Neuen aufgemacht. In diesem Thread soll primär jeder wintererfahrene ULer seine Fussbedeckung der Wahl im Winter vorstellen und erklären können. Dazu kleine Erfahrungsberichte was nützlich, was sinnlos, was hilfreich, was zu vermeiden und generelle Empfehlungen für den jeweiligen Anwendungszweck wären schön. Jeder (Winter-)Anfänger darf hier seine Fragen stellen, seine möglichen Kandidaten vorstellen und mögliche Ideen finden. Es soll bitte nicht über Sinn und Unsinn des ultraleichten Trekkings im Winter diskutiert werden (auch irgendwelche arbiträren Definitionen welcher Schuh jetzt als Leicht oder Ultraleicht oder was auch immer gesehen werden kann, sollen hier nicht aufgestellt werden) Also dann, lasst mal hören!
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Auch ne Idee, danke! Hast du die Kuuva zufällig schonmal mit Schneeschuhen benutzt? Anscheinend schlummert Potential in dem Thema Winterstiefel und ich meine die alte Diskussion ist beim Forumswechsel verloren gegangen letztes Jahr. VIelleicht mache ich einfach bei Zeiten einen neuen Faden auf...
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Danke für die prompte Antwort! Ich kriege schnell mal kalte Füsse, deswegen fragte ich. Aber wenn die Stiefel etwas anpassbar sind und man sie so schnüren kann, dass das Blut gut zirkulieren kann und trotzdem der Fuss Halt hat, reicht das glaube ich. Dicke Socken und VBL kommen vermutlich eh an den Fuß. Sie sollen primär für den Schneeschuheinsatz sein, brauchen also auch keine Steigeisenhalterungen (die anderen Kandiaten, die in Frage kämen, hätten das auch nicht...) Die Dichtigkeit macht mir dann schon Gedanken; dass man nicht damit furten kann, ist mir schon klar , allerdings sollten sie schon die ein oder andere Schneematschpartie mitmachen können, ohne gleich durchzuweichen. (Leider sind die hiesigen Temperatur- und Schneeverhältnisse leider zu selten sehr kalt und pulverig-trocken) Aber die kommen sicherlich auch auf die Kandidatenliste (weil sie außerdem auch noch nebenbei verdammt cool ausschauen...)
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Danke dude, die kannte ich noch nicht, sehen aber sehr interessant aus! (Bin selber noch auf der Suche nach einem guten Winterstiefel) Was sagst du zu denen? Warm genug, wie ist die Passform, Dichtigkeit, etc.? (Jetzt primär für den Winter gemeint)
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Ich kann Leute für die Vortour (also am Mittwoch) aus dem Raum Ruhrgebiet/Mönchengladbach/Aachen/Köln/Bonn mitnehmen. Am Sonntag dann dementsprechend dieselbe Route zurück. Einen Mitfahrer hab ich schon, ansonsten einfach per PN melden!
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Ich glaube dieser ganze Thread kann mittlerweile so zusammengefasst werden:+
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Ah, das bringt schöne Erinnerungen an letztes Jahr, wo ich denselben Weg hochgegangen bin. Schöne Tour, allerdings ein bisschen viel Eisen für meinen Geschmack. Und dass man viel Gesellschaft hat, damit muss man halt leben. Trotzdem halte ich die Alpspitze immernoch für das reizvollere Ziel als die Zugspitze. (Und definitiv für den schöneren Berg!) Bin dann im Abstieg über den Jubiläumsgrat bis zum Mattheisenkar, runter ins Höllental und zurück nach Grainau. Wunderschön, wenn auch tierisch anstrengend so weit wieder abzusteigen. (Wollte eigentlich in der Höllentalangerhütte übernachten, um am nächsten Tag auf die Zugspitze via Ferrata, hab mich aber dann dagegen entschieden, als ich gesehen habe wieviele Leute dasselbe vorhatten..) Für so eine Ferrata Tour könnte ich mich durchaus auch begeistern....
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[quote name="derschorsch" So' date=' das war für mich eine wichtige Zwischenetappe auf meinem Weg Richtung UL. Was heißt denn hier Zwischenetappe? 4,7 ist doch schon eine ziemliche Ansage, respekt! Und geile Bilder, wieder eine Gegend mehr auf meiner "Muss-Ich-Mal-Hin" Weltkarte
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Gut, dann Butter bei die Fische. Entscheiden wir das einfach mal ganz undemokratisch und sagen: Termin für die Tour vor dem Herbsttreffen ist: Mi, 24.10 bis Fr, 26.10 Über die Route können wir uns noch streiten; wenn wir den Rheinsteig so wählen wie vorgeschlagen (bin ich keineswegs abgeneigt), dann könnte man es auch so machen, dass wir ein Auto in Leubsdorf stehen lassen mit überschüssigem Gepäck (solange es da einigermaßen sicher ist, sein Auto für zwei Nächte stehen zu lassen) und alle Teilnehmer dorthin anreisen. Gepäck wird zwischengelagert (können wir gerne in meinem Auto machen) und wir laufen bis ins Brexbachtal. Dort würde ich mich dann am Freitagnachmittag abseilen und mit Bus und Bahn zurückeiern und das Auto abholen. Sollte ja nicht länger als zwei Stunden dauern. P.S.: Ich fahre im Ruhrgebiet los, muss dann kurz in Aachen meine Ausrüstung einladen und dann über Köln zum Treffen, für alle Tourinteressierten, die nach einer Fahrgelegenheit suchen.
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Tach auch! Mittwochnachmittag los fände ich auch super. Sollen wir das einfach so festlegen? Dann kann man sich jetzt schonmal damit arrangieren und sich den Terminkalender freiräumen. Bezüglich Route: Der Rheinsteig bietet sich natürlich an, deine vorgeschlagene Route käme auch von der Distanz her super hin, wie ich finde. Können da eventuell Forumsmitglieder die diese Strecke schonmal gegangen sind etwas drüber berichten? Lohnt es sich, oder sollte man eher nach was anderem schauen? (Es geht um das Teilstück zwischen Leubsdorf und Sayn) Dass es kein Rundwanderweg ist, das lässt sich wohl nicht vermeiden. Entweder wir suchen uns selbst eine schöne Strecke raus, die wir rundwandern und pfeifen auf den Rheinsteig (z.B. in die Nähe von Montabaur ziehend oder so) oder wir müssen uns damit arrangieren. Wir könnten das "Unnötiges Lagern-Problem" umgehen indem einfach genug Leute mit dem Auto angereist kommen und wir das Gepäck im Auto im Brex lassen. Dann reisen wir mit dem überschüssigen Wagen zum Startpunkt und am Freitag wird die eine Karre am Start wieder abgeholt. Oder wir reisen am Mittwoch von der Brex zum Startpunkt mit Bus und Bahn an. Hat beides Vor- und Nachteile. Ich muss aber auch einiges an Gepäck zwischenlagern, das ich nicht auf Wanderung mitnehmen möchte. Auto habe ich vorraussichtlich (außer die Karre verreckt vorher noch ), könnte also vier Leute transportieren.
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Nabend! Hab mich mal wieder vom Lernen ablenken lassen und über eine Tour vor oder nach dem Herbsttreffen nachgedacht. Die Idee kam ja von Willi und ich finde, dass das doch mal umgesetzt werden könnte. Jetzt, da ja das Brexbachtal feststeht kann man sich ja auch an die Feinplanung machen. Persönlich fände ich eine Tour vor dem Treffen besser, maximal drei Tage oder so. Am besten wäre es in meinen Augen, wenn die Interessierten sich Mittwochabend träfen, schonmal losziehen, zwei Nächte draußen verbringen und dann am Freitagabend direkt am Zeltplatz aufschlagen würden. Für mich persönlich wären 25km maximal am Tag in Ordnung (ich muss es aber auch ruhig angehen lassen) Als Routenvorschlag kam ja schon der Rheinsteig ins Spiel, wobei im Brexbachtal auch einige Wanderwege verlaufen, die recht schön sein sollen. (Die verlassene Bahnstrecke täte mich schon sehr interessieren...) Vielleicht kann man Rheinsteig und Brexbachtal irgendwie kombinieren? Also, ich bin auf eure Vorschläge gespannt!
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Wie haben wir das noch in Konstruktionslehre gelernt (ich zitiere): Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob etwas sicher ist, dann können Sie sicher sein, dass es nicht sicher ist!"
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Deswegen schrieb Hendrik ja auch:
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Natürlich wird es nie zu vermeiden sein Kondenswasser zu haben. Das ist einfach prinzipbedingt. Aber für mich lag diese Bildung bisher immernoch in einem eindeutig vertretbaren Rahmen (bin aber auch noch nie tiefer als ca. -5°C in einem Tyvekbivy gewesen). Warum brauchst du einen komplett wasserdichten Biwaksack? Willst du damit tauchen gehen? In meinen Augen sind viele der "feinen Stöffchen" für bestimmte Bereiche rausgeworfenes Geld. Grundsätzlich auf Goretex und wie sie alle heißen zu pochen, finde ich vollkommen falsch. Aber auch diese Stoffe haben ihre Daseinsberechtigung (so schwören einige Foristen seit Jahren auf ihre Paclite Jacke). Was meinst du mit robuster? Tyvek ist verhältnismäßig "robust" wenn du damit meinst, dass der Stoff dir auch mal eine etwas härtere Umgangsart verzeihen wird (z.B. trittst du mal drauf, oder legst es auf einen Stein, etc.) Aber natürlich solltest du nicht mit Steigeisen draufrumturnen oder den Stoff über Kalkstein wetzen. (Wenn es dir darauf ankommt, kannst du Ultraleicht-Trekking sowieso vergessen ) Du musst auch bedenken, dass der Preis des Stoffes sehr niedrig ist und es deswegen weniger schmerzt, wenn mal ein Loch reinkommt, als bei dem 140€ teuren eVent Bivy (der Hauptgrund, warum ich meine Bivys selber aus Tyvek mache) Wenn er so verschliessen ist, dass er nicht mehr zu gebrauchen ist, mache ich mir einfach einen Neuen für ca. 15€ (bisher war aber noch kein Sack so durch, dass man den nicht mehr hätte verwenden können; neue Bivys entstehen bei mir nur durch die Lust an einem neuen Design) Also, um zusammenzufassen: -Tyvek ist eine gute Wahl um die ersten Bivy- und vor allem MYOG Erfahrungen zu machen -1443r ist für mich die beste Variante -"Robustheit" ist ein sehr dehnbarer Begriff, den dir oftmals die Outdoorindustrie weißmachen möchte, damit du ja möglichst alles aus bombenfesten, tonnenschweren Cordura kaufst (würdest du deine Ausrüstung nicht trotzdem wie ein rohes Ei behandeln wollen, obwohl du mit Panzerketten darüber fahren könntest?) Würde ich dir ganz eindeutig von abraten. Klettverschluss hat ganz klare Nachteile: -schwer: Ein Meter 10mm breiten Klettbandes plus entsprechendes Häkchenband auf der anderen Seite wiegt etwa 60g, ein YKK 3C Reißverschluss nur etwa 10g. -verschleißt schnell: die Haken können verbiegen und das Band schließt nicht mehr richtig -verdreckt schnell: Dreck und Staub legen sich an den Haken und am Flauschband fest und der Klettverschluss schließt nicht mehr (insbesondere relevant bei Objekten die am Boden liegen werden, wie einem Biwaksack) -verhakt sich mit anderen Stoffen -wenn das Zeug nass wird, dauert es ewig bis es trocknet -blablabla Die Öffnung seitlich zu legen, halte ich für richtig (wenn du einen Schlafsack benutzt, mach sie auf jeden Fall auf dieselbe Seite wie die des Schlafsackes ) nur am besten mit einem Reißer und keinem Klett. Und dann noch eine Klappe drüber um den Reißer zu schützen.
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[Suche] Titanium Folie, Esbit Ti-Wing, 300 - 400 ml Ti Tasse
heilaender antwortete auf skullmonkey's Thema in Erledigt
OT: Na wenn mir das Kochsetup nicht bekannt vorkommt.... -
Danke für die Antwort! Der Buschkumpel gefällt mir persönlich auch besser...
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Was hast du denn genau damit vor? Puh, schwer zu sagen als Ferndiagnose. Vermutlich schon, wobei du nach meiner Erfahrung fast immer mit etwas Feuchtigkeit von Innen rechnen musst bei Nylon. (vllt. bin ich es auch einfach nur, da ich mehr schwitze im Schlaf als andere ) Würde mich aber auch mal interessieren, was deine Resultate mit dem Stöffchen sind, wenn du dich dafür entscheidest.
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UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Und hier der letzte Teil meines Berichtes! Auch am nächsten Tag begrüßt uns die Sonne, ich kann immernoch nicht fassen, was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten und ärgere mich, dass ich überhaupt meine Regenjacke mitgenommen habe. Tja, was nun? Es ist der letzte Tag und obwohl wir alle etwas erschöpft sind, stößt die Idee heute nur im Lager herumzulungern auf keine große Resonanz. Also wollen wir dem Soca Wanderweg, den wir drei gestern unwissentlich verfolgt haben, weiter flussaufwärts bis zur Quelle folgen. Alles in allem eine kleine, gemütliche Tageswanderung und wir lassen das meiste Gepäck hier. Sogar Trinkflaschen lassen wir im Camp und nehmen nur Becher bzw. unsere Hände als solche mit, da der Fluss laut Velimirs Auskunft trinkbares Wasser führt. Ich für meinen Teil baue mir aus einem Stück Dyneema einen Trageriemen für meine Laufbursche Hüfttasche und nehme nur noch meine Kupilka mit. Also folgen wir dem Weg erneut an der Stelle von gestern vorbei, weiter hinauf Richtung Quelle. Leider ist der Weg doch deutlich überrannt und je mehr wir flussaufwärts wandern, um so voller wird es. Als wir schließlich nach einer reichlich hässlichen Stelle, die uns für eine halbe Stunde aufwärts auf einem asphaltierten Zubringer bergauf führt, an die kurz vor der Quelle gelegenen Hütte kommen um uns dort zu stärken, ist es mit der Ruhe vollkommen vorbei. Touristen aus aller Herren Länder umgeben uns und ich fühle mich wieder einmal vollkommen deplatziert, wenn man bedenkt wie wir die letzten Tage verbracht haben. Kurz darauf machen wir uns auf den Weg zur Quelle, der nochmal deutlich steiler und schwieriger den Berg aufwärts führt. Mit Drahtseil gesichert geht es auf einer kleinen Felskante dann letztendlich zur eigentlichen Quelle, die zwar sehr schön blau schimmert, ansonsten aber reichlich unspektakulär daherkommt. Auf dem Rückweg zum Campingplatz wollen wir noch in den botanischen Garten, der auf unserem Weg liegt und sich speziell mit der alpinen Flora befasst. Allerdings stellt sich heraus, dass die meisten der Blumen mittlerweile schon verblüht sind und wir können meistens nur noch Gräser und dergleichen bewundern. Erneut wenig spektakulär. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch und wir schlendern gemütlich zurück zum Restaurant am Campingplatz um da erneut zu essen. Ich muss mich leider noch um die reichlich komplizierte Heimreise von mir kümmern, was mir keinerlei Spaß bereitet, weil es mich daran erinnert, dass die unausweichliche Abreise kurz bevor steht. Ich will noch nicht heim aus diesem herrlichen Land, von diesem tollen Wetter und meinen neuen Freunden, schlussendlich hilft aber alles nichts und ich finde herraus, dass mein Bus um sechs Uhr morgens vom Campingplatz aus abfährt. Als wir zum Lager zurückkehren, muss es dann doch noch einen von uns erwischen. Ben hat sich irgendwo im Laufe des Tages eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und verbringt leider den Rest des verbliebenen Abends und der Nacht damit sich ordentlich auszureiern. Das musste natürlich nochmal sein... Ich gehe schließlich etwas früher schlafen, diesmal nur im Bivy, weil es das Wetter erneut erlaubt und so morgens das Zusammenpacken etwas schneller geht. Am nächsten Morgen geht viel zu früh der Wecker und widerwillig packe ich zusammen. Als ich mich auf den Weg zum Bus mache, leisten mir die anderen noch in der Morgenkälte Gesellschaft und winken mir zum Abschied, was für mich eine tolle Geste war und mich richtig gefreut hat. Nach insgesamt 19 Stunden Fahrt komme ich mit reichlich Verspätung (dank der DB) zu Hause in Aachen an und falle total erschöpft ins weiche Bett. So richtig fassen, was da jetzt genau abgelaufen ist und wie toll es letztendlich, trotz aller Schwierigkeiten, Umwege, Planänderungen, Konflikte und Verletzungen, dann war, kann ich eigentlich bis jetzt immernoch nicht. Und auch nach dem Verfassen dieses Berichtes, der mir die ganzen Ereignisse nochmal ins Gedächtnis gerufen hat, bleibe ich zurück ohne einen wirklichen Abschluss dafür finden zu können. Vielleicht ist es der Wunsch, nicht wirklich einen Schlussstrich unter diese tolle Wanderung ziehen zu können, damit immer ein bisschen was davon hängen bleibt, oder auch einfach nur der sprichwörtliche, bleibende Eindruck, der geblieben ist. Ich jedenfalls hatte eine fantastische Zeit und ich möchte Velimir, Hendrik, Tatsuya, Benjamin, Steven, Traci, Philipp, Thomas und Jotaro für ihre Teilnahme danken; dafür dass ich euch kennenlernen und mit euch wandern durfte, dass ihr mich ertragen habt und wir gemeinsam alles durchstanden haben, was wir angegangen sind. Vielen Dank und bis zum nächsten Jahr! -
UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Und hier, wie versprochen der nächste Teil! Früh morgens wache ich als erster auf. Auf diesem herrlich weichen Gras habe ich eine fantastische Nacht verbracht, in der weder mitbekemmen habe wie Hendrik aufgestanden ist, um ein paar Fotos zu schießen, noch, wie meine NeoAir erneut den Geist aufgegeben hat. Kurz danach wachen auch schon die anderen beiden auf und wir räumen schnell alles beiseite und hängen unsere Bivys und Quilte in der Morgensonne zum trocknen auf. Nach einem kurzen Frühstück (endlich wird der Essenssack spürbar leerer!) packen wir auch schon alles zusammen und machen uns auf den Weg runter ins Tal nach Trenta. Hinab geht es nun endgültig unter der Baumgrenze weiter und wir kommen in einen dichten Laubwald, der uns mit verwinkelten Wegen und einer angenehm frischen Luft begrüßt. Wasser war zum Glück bei diesem Abstieg nicht unser Problem, da neben der Jägerhütte ein kleines Regenwasserreservoir lag, aus dem wir uns dank Jotaros Filter bedienen konnten. So machen wir uns in gemütlichem Tempo bergab und nutzen jede Gelegenheit um ausgiebig Fotos und kleinere Filme schießen zu können. An einem Bergbach, der unseren Weg kreuzt, machen wir eine längere Rast und jeder von uns schießt gefühlte 300 Fotos, bevor wir weiterziehen. Gegen frühen Mittag sind wir immernoch nicht angekommen und uns wird langsam bewusst, dass Jotaro und Tatsuya deutlich nach Einbruch der Dunkelheit unten angekommen sein müssen. Als wir schließlich so weit unten sind, dass wir wieder Handyempfang haben, bestätigt sich auch, dass die beiden nicht wie abgemacht zu unserem eigentlich vorgesehenen Campingplatz gezogen sind, sondern zu dem, der näher am talabwärts führenden Weg liegt. Seis drum, wir verabreden uns mit den beiden am Nachmittag auf dem anderen Campingplatz und steigen weiter ab. Als wir schließlich auf der Landstraße ankommen, begrüßt uns das Trentatal zwar mit schönstem Wetter, aber infolgedessen auch mit Motorenlärm von allerlei Motorrad- und Campingtouristen. Ein krasser Gegensatz zu der erholsamen Stille, die uns die letzten Tage in den Bergen verfolgt hat und mir fällt es schwer mich wieder daran zu gewöhnen. Auch ist die Temperatur hier unten in diesem Kessel deutlich höher und bei mir kommt keine Freude auf bei dem Gedanken jetzt nochmal 5km der Landstraße bis zum Campingplatz zu folgen. Aber alles Nölen und Meckern hilft jetzt auch nicht, der Gedanke an eine Dusche treibt mich vorran. Wir folgen also der Landstraße, die uns zunächst durch den kleinen Ort (nach meiner Definition mehr eine Ansammlung von Häusern) Trenta und anschließend in zwei, drei Serpentinen wieder etwas hoch zum Campingplatz führt. Auf dem Weg dorthin wollen wir eine vermeintliche Abkürzung durch ein kleines Waldstück finden, die wesentlich angenehmer neben dem Fluss Soca verlaufen soll, allerdings finden wir diese nicht so recht und wollen lieber keine unnötigen Umwege machen. So bleibt uns also doch nur die Landstraße. Als wir schließlich am Campingplatz ankommen sind wir gelinde gesagt doch herb enttäuscht. Ein winziger, aber rappelvoller Platz, auf dem nur vereinzelt Grasflächen zu sehen sind und auf dem die Zeltplätze direkt neben der Toilette liegen. Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Also fragen wir nach bei Tatsuya und Jotaro wie deren Campingplatz aussieht und als wir die Antwort kriegen, dass sie mit dem vollkommen zufrieden seien, machen wir uns wieder auf den Weg zurück, dieselben 5km noch einmal in Angriff nehmend. Wenigstens können wir endlich etwas Müll loswerden ohne den es sich zumindest gefühlt wesentlich leichter wandert. Als Ultraleicht-Wanderer geht es uns nunmal gegen den Strich etwas zu tragen was keinerlei Nutzen hat Aber anstatt wieder die Landstraße zu nehmen, biegen wir auf gut Glück kurz hinter dem Campingplatz auf einen kleinen Pfad ein, der vielleicht zurück Richtung Trenta verläuft. Und tatsächlich; der Pfad führt uns zwar durch mehr An- und Abstiege als die Landstraße, ist dafür aber deutlich angenehmer am Ufer des Soca im Schatten gelegen und wir sind um einiges schneller wieder an der Stelle, an der wir vorhin vorsichtshalber nicht abbiegen wollten. Kurze Zeit später treffen wir auch schon auf Jotaro und Tatsuya am anderen Campingplatz, der doch deutlich angenehmer ist. Die Wiesen sind noch nicht völlig ausgetreten und wir dürfen unser Lager beliebig wählen. Auch der Preis ist völlig in Ordnung und mit 13€ für einen Studenten für zwei Nächte noch voll im Rahmen wie ich finde. Nachdem wir drei unsere Shelter aufgebaut haben, genießen wir die erste Dusche nach so langer Zeit. Da ich direkt meine Klamotten für die demnächst anstehende Fahrt mitwaschen wollte, stelle ich mich einfach so unter die Dusche, um mich dann meiner Klamotten zu entledigen. In der Nachmittagssonne werden die Sachen auch schnell wieder trocken und nach einem kurzen, wenn auch späten, Mittagsschläfchen machen wir uns gemeinsam auf den Weg in ein kleines, nahegelegendes Restaurant, wo wir es uns mit Bier und örtlichen Spezialitäten gut gehen lassen. Kurz darauf wollen wir noch das kleine örtliche Naturparkzentrum auskundschaften und besuchen das darin ansässige Museum. Auf mehr Interesse stößt dann allerdings die direkt davor liegende Bar, die uns abermals mit kühlem Bier versorgt. So tiefenentspannt fällt uns dann auch nicht mehr der Weg zurück zum Campingplatz schwer und wir lassen den Abend mit gemütlichem Beisammensitzen und Verbrauchen der letzten Proviante ausklingen. Zufrieden sinken wir wieder bei einer sternenklaren Nacht in unsere Betten. Morgen folgt der letzte Teil des Berichtes, also bis dann! -
UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Danke schön! Warum sollte ich hier auch irgendwelche Ammenmärchen erzählen? Auch hier nochmal danke, danke! Ich denke aber, dass das ein wenig härter rüberkommt, als es tatsächlich war. Wir sind uns genau einmal auf den Geist gegangen, ansonsten herrschte wirklich nur gute Laune! Das mit Slovenien stimmt in der Hinsicht, dass ich nicht gedacht hätte, dass es soooo anstrengend wird. Aber es sind nunmal die Alpen, damit hätte ich auch rechnen können... Ja, wir hatten alle eine eigene Karte mit. Ich zumindest würde nicht darauf verzichten wollen in alpinem Gelände, man weiß ja nie, ob man sich mal trennen muss (ob gewollt oder ungewollt...). Immer wenn wir uns aufgeteilt haben, war es gut durchgesprochen und jeder wusste, wo sich jeder finden kann; das fand ich immer sehr vorbildlich gelöst, muss man ja auch mal lobend erwähnen. Und querfeldein sind wir auch nur ein-, zweimal in Sichtweite des Weges um etwas abzukürzen und auf dem Kalkstein herumzuturnen Ich finde, dass es nicht wirklich ein Paradebeispiel ist. Klar, es ist vieles nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben und wir hatten auch viel Glück mit dem Wetter, aber dennoch hat jeder von uns die Leistung erbringen können, die notwendig war. Ich hab es jedenfalls nicht als gefährlich, oder waghalsig empfunden, da jeder auch ehrlich gesagt hat, wenn er nicht mehr konnte und nicht aus falschem Stolz dann weiter oben zusammengeklappt wäre. Danke dir für dein Lob, Hofi! Auch hier sei nochmal erwähnt, dass wir uns nur einmal gezofft haben, dazwischen haben wir wirklich sehr gut funktioniert. Ich finde aber auch, das gehörte dazu (nicht dass ich es daraufanlegte ) und war für mich Teil der Gesamterfahrung. Deswegen versuche ich hier auch so ehrlich zu sein und es nicht irgendwie zu verschönigen. Ist eine Tour ohne Stress automatisch besser? Weiß ich nicht, aber eine Tour mit Stress ist für mich keineswegs ein Desaster (Außer natürlich man kommt zu nichts mehr und jeder verweigert jegliche Kommunikation....) -
UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Und hier Teil vier, der direkt haarig beginnt! Ich schlafe tatsächlich verhältnismäßig gut und wache nur kurz auf, wenn Velimir sich umdreht, oder die NeoAir mal wieder aufgeblasen werden muss (grummel....) Doch dann um drei Uhr werde ich richtig wach, als Velimir mich wachrüttelt. Als ich nachfrage, was los ist, sagt er mir, dass es ihm nicht gut gehe und er unbedingt absteigen müsse. Als ich ihn mir genauer anschaue, weiß ich auch warum. Zitternd am ganzen Leib liegt er in einem Quilt, welches man noch kaum als solches bezeichnen kann, da und friert fürchterlich. Die Feuchtigkeit hat langsam aber sicher seinem GoLite Ultra den Gar ausgemacht und nun hat er nur eine Hülle mit nassen Klumpen auf ihm liegen. Ein weiterer Grund stets einen Bivy zu benutzen.... Als ich ihn Frage, ob er sich nicht noch einen Schokoriegel reinpfeifen möchte, um wenigstens etwas Energie zu kriegen, sagt er mir außerdem, dass ihm schlecht sei und er tierische Kopfschmerzen habe. Für mich deutete alles auf Dehydration, Unterzuckerung und eine leichte Höhenkrankheit hin. Also schnell runter mit ihm! Gemeinsam packen wir unsere Sachen, räumen den Shelter weg und machen uns bereit in der Nacht die steinerne Gletscherfläche zu durchqueren und abzusteigen. Als er im Begriff ist seinen Quilt in den Rucksack zu stopfen, kann ich grade noch davon abhalten. Wenn er den jetzt noch schön komprimiert und nass transportiert hätte, hätte er den Loft im nächsten Jahr vielleicht zurückgewonnen. Ich biete ihm an den Quilt für ihn mit meiner Körperwärme zu trocknen, da er ganz offensichtlich keinerlei eigene Wärme mehr produziert, und stopfe ihn unter mein Windshirt. Kurzer Rundgang, ob nichts vergessen wurde, dann melden wir uns bei der Gruppe ab, besprechen einen ungefähren Treffpunkt für morgen und machen uns im Schein der eLites auf den Weg. Zum Glück ist sternenklare Nacht und fast Vollmond, was die Navigation durch dieses Meer aus Löchern und Felsen etwas leichter macht. Ich bleibe trotzdem mal vorsichtshalber in Velimirs Nähe. Kurz bevor wir dann auf den Weg bergab treffen eine Schrecksekunde, als das Licht von Velimir plötzlich weg ist! Ist er gestürzt? Zusammengebrochen? Irgendwas anderes? Kurz bevor ich rufe, geht sein Licht wieder an und er hat einiges an Abstand gewonnen. Anscheinend kommt er jetzt etwas schneller vorran, allerdings hat mich der Schrecken 5 Jahre meines Lebens gekostet.... Als wir schließlich auf den Weg treffen und nun gemeinsam recht schnell Höhenmeter verlieren, redet er immer wieder davon, dass wir nicht zu weit absteigen dürfen, damit die anderen nicht so weit runter müssen, bevor sie wieder aufsteigen müssen und so weiter. Ich kann ihm immer nur wieder vorbeten, dass er sich darum jetzt keine Gedanken machen und weiter auf den Weg achten soll. Das geht einige Male so und schließlich finden wir knapp 400m tiefer einen einigermaßen ansprechenden Grasflecken auf einem Felsvorsprung, bei dem wir uns entschließen uns hinzulegen. Ist zwar nicht das Ritz, aber soll für heute reichen. Als wir uns einrichten, legt Velimir seine Matte hin, ich gebe ihm sein Quilt zurück, das wenigstens ein bisschen trockener erscheint, gebe ihm etwas zu trinken und meine Bivydecke, da sein Quilt die sicher besser gebrauchen kann, als meines. Und zack, schon ist er auch im Reich der Träume; eine gute Idee abzusteigen.... Ich selber mache es mir daneben bequem, liege noch etwas wach und denke darüber nach, was gerade passiert ist und bin dankbar, dass wir so gutes Wetter hatten; das hätte auch ganz anders ausgehen können. Kurz danach penne ich auch ein. Zwei Stunden später werde ich etwas unsanft vom einsetzenden Morgenwind geweckt und habe nun dasselbe Problem wie Velimir zuvor: Mein Loft ist quasi nonexistent. Mir ist nun auch saukalt und gemeinsam machen wir uns schnell auf den Weg wieder bergan um der Sonne und unseren Freunden etwas entgegenzukommen. Velimir geht es deutlich besser und er legt ein enormes Tempo an den Start. Ich bin etwas angefressen wie wenig die Nacht ihn anscheinend mitgenommen hat und mit welcher Leichtigkeit er sich nun fortbewegt. Ich brauche eigentlich meinen Schlaf und den Mangel merke ich nun deutlich in jedem Knochen. Als wir dann jedoch in der Sonne ankommen, unsere Sachen trocknen und unsere Gliedmaßen wärmen können, ist alles doch schon wieder besser. Ein warmer Tee und ein kleines Frühstück macht das warten auf unsere Gruppe dann noch ganz gemütlich. Die lassen sich auch kurze Zeit später schon von weitem sehen und gemeinsam winken wir sie zu uns heran. Gemeinsam gilt es nun wieder das Vorgehen für den heutigen Tag zu besprechen. Achja, richtig, der Tag fängt ja erst jetzt an, warum kommt es mir dann so vor, als ob ich schon einen hinter mir hätte....? Wieder ist diese latente Spannung in unserer Gruppe zu merken, als wir uns auf einen Plan einigen müssen und ich bin froh als wir endlich einen Konsens finden. Da der gestrige Tag ein anstrengender war, wollen wir es heute leichter angehen lassen und entschließen uns nur bis zum zweiten der sieben Seen des „Sieben-Seen-Tales“ abzusteigen, anschließend umzukehren und zur Zasavska Hütte weiterzugehen. Von hier soll uns der Weg endgültig herunterbringen zu einer kleinen Alm, auf der wir eine weitere Nacht verbringen wollen, bevor wir dann nach Trenta absteigen. Also, auf geht’s! Allerdings müssen wir erstmal alle Wasser fassen, da uns die Nacht in der Mondlandschaft dort oben alles Wasser gekostet hat. Glücklicherweise findet sich ein kleiner Gletschersee in der Nähe, aus dem wir mit Hilfe der Filter von Jotaro und Tatsuya etwas Wasser entnehmen. Frisch versorgt mit Wasser und ausgeruht geht es nun querfeldein über Kalksteinrinnen und Grasflecken in Richtung Veliko-See. Auch das Wetter spielt wieder mit und dank der noch tief stehenden Sonne, können wir teilweise im Schatten des Zelnarica wandern und die unglaubliche Landschaft genießen. Immer wieder kommen wir auch an Murmeltierbauten vorbei; leider lässt sich keiner der seltenen Nager für einen Schnappschuss blicken. Mit Händen und Füssen bewegen wir uns von Stein zu Stein und nutzen so die natürlichen Brücken, die über Jahrtausende vom Gletscher erschaffen wurden. Ein tolles Erlebnis! Irgendwann kommen wir an einer schönen Stelle an, die uns ein tolles Panorama über den See und das dahinterliegende Tal gibt. Hier werden wieder fleißig Fotos geschossen und wir baden noch einmal ausgiebig in der Sonne bevor wir uns auf den Weg zurück zur Hütte machen. Da wir auf dem Hinweg querfeldein abgekürzt hatten, ist dieser Rückweg neu für uns und führt uns durch einen Wald aus Felsblöcken und -brocken. Dass hier noch keine Boulderer rumturnen.... Nach anderthalb weiteren Stunden erreichen wir die Hütte, die sich genau auf der anderen Seite des Kanjavec befindet und eine tolle Aussicht auf österreichische, italienische und slovenische Berge bietet. Als alle angekommen sind, eröffnet uns Velimir völlig überraschend, dass er uns hier verlassen werde und nicht weiter mit uns Richtung Trenta absteigen werde, was einen Weg von etwa 4h Stunden bedeuten würde. Stattdessen wählt er denselben Weg, den wir gekommen sind um nach Bohinjska Bistrica zurückzukommen, was ihn deutlich länger und weiter wandern lässt. Naja, jedem das seine... Also sind wir nur noch zu fünft unterwegs. Wow, was für ein Hardcore-Event, der UL Summit! 50% Versagensquote, Alaska Wilderness Classic sieh dich vor! Wir verbliebenen nehmen noch eine Kleinigkeit zu essen ein, klönen noch ein wenig bei der tollen Kulisse und gehen dann doch weiter, um unseren nächsten Lagerplatz aufzusuchen. Der Weg ist hier nicht mehr lang, wenn auch steil und die Knie merken es nun doch deutlich. Insbesondere Jotaro, der schon vor dem Summit über Knieprobleme klagte, hat nun etwas zu kämpfen, was er aber ohne zu meckern durchzieht. Wir kommen schließlich an einer Jägerhütte an und fragen uns, ob dies die von uns ausgesuchte Alm ist, oder wir noch weiter müssen. Da wir früh genug angekommen sind und genügend Zeit haben, machen sich Hendrik und ich noch ohne Packs schnell auf den Weg, um die besagte Alm zu finden, kehren aber nach 20min wieder um, da uns der Weg dann doch zu weit erscheint. Weit kann sie eigentlich nicht sein....egal, wir bleiben jetzt an der Jägerhütte, in deren Nähe wir einfach nur biwakieren wollen, das Wetter erlaubt das (mal wieder!). Die nächsten Stunden verbringen wir mit Geartalk, und Gear Porn, einfachem Entspannen und genießen der uns umgebenden Landschaft. Kurz vor der Dämmerung eröffnet uns dann Tatsuya, dass er auch absteigen werde nach Trenta, um zum Campingplatz zu kommen, da er sich etwas krank fühle. Da er und Jotaro nach dem Summit noch für eine Woche Italien unsicher machen wollen, möchte er sich hier nicht noch erkälten. Jotaro geht mit ihm mit und gemeinsam steigen sie noch nach Trenta ab, wo sie lange nach Einbruch der Dunkelheit auch erscheinen, wie wir später erfahren. Tjoa, da waren nur noch drei übrig....Hendrik, Ben und ich. Unsere kleine Truppe verbringt also eine letzte gemütliche Nacht in der Wildnis, aber nicht bevor wir uns noch den Rest von Hendriks Kakao-Schnapps Gebräu reingepfiffen haben, der zumindest mir mit der dritten Tasse immer besser schmeckte Da wir beim Abendessen von Mäusen Gesellschaft hatten, hängen wir unser Essen lieber präventiv an einen Balken und richten unsere Bivys nach Einbruch der Dunkelheit ein. Kurz danach schlafe ich auch schon weg.... Morgen folgt dann der nächste Teil! -
Was sagst du denn zur Performance im Winter, Hendrik? Hast du da schon Erfahrungswerte gesammelt? Weil ich hart am schwanken bin zwischen einem Backcountry Boiler und einem Buschkumpel Ultra als Holzofen....
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UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Und hier der dritte Teil! Um etwa drei Uhr werde ich wieder wach und muss den NeoAir-Aufblas-Tanz tanzen, schlummere jedoch schnell wieder ein. Dann um kurz vor fünf eine Schrecksekunde: Fängt es an zu regnen? Nein, dafür ist es zu dumpf und zu langsam. Stattdessen jagen zwei Hirsche, die ich so gerade noch erkennen kann, als ich mich umdrehe, in vollem Galopp durch unser Lager, mitten zwischen unseren Zelten durch! Genauso schnell, wie die beiden aufgetaucht waren, sind sie auch schon wieder verschwunden und wir bleiben etwas verdutzt und doch tief beeindruckt von der Wildnis dieser Natur zurück. Bald darauf stehen auch schon die ersten von uns auf, um sich mit heißen Getränken und einer Kleinigkeit zu Essen aufzuwärmen. Die Kondensation hat ihren Höchsstand erreicht und ich habe das Gefühl als wäre alles klitschnass nur von der Luft her. Die Kälte zieht uns infolgedessen auch so richtig in die Knochen, obwohl es objektiv gesehen gar nicht so kalt ist mit annähernd 6°C. Da wir uns hier in einem tiefen Kessel befinden, können wir den Nebel regelrecht auf uns herabsinken sehen und wir entschließen uns unsere nassen Sachen provisorisch einzupacken und die 220m zum Jezerski Preval-Pass aufzusteigen, um sie dort in der Sonne zu trocknen. Dort oben angekommen, erwartet uns ein Bilderbuchpanorama bei herrlichstem Wetter und die Morgensonne vertreibt schnell die Kälte aus unseren Knochen. Außerdem haben wir hier den ersten Blick auf den mächtigen Triglav, der sich im Gipfelbereich noch in Wolken hüllt. Unser Plan ist es, heute seine Flanke zu besteigen bis etwa auf 2500m Höhe um dort in den Ruinen der alten italienischen Morbegna-Kaserne zu übernachten. Dies soll uns ermöglichen am nächsten Tag den Ansturm frühzeitig zu umgehen und als erste auf den Triglav zu steigen. Wie immer kommt aber alles anders... Hier auf diesem Pass eröffnet uns Thomas, dass er umkehren wird, da er sich seit gestern nicht wirklich wohl fühlt und es lieber nicht riskieren will noch weiter aufzusteigen. Anscheinend macht ihm die Höhe etwas zu schaffen, denn er spricht davon, keinen Appetit zu haben, nur schlecht schlafen zu können, sowie körperlich sehr abgeschlagen zu sein. Von hier aus will er denselben Weg zurücknehmen und sich eine Auszeit gönnen. Natürlich ist das schade, wieder einen unserer Gruppe zu verlieren, aber auch wieder sicherlich die richtige Entscheidung. Nachdem wir alle noch zusammen ein Gruppenfoto gemacht haben, verlässt er uns auch schon, wieder den Pass hinabsteigend. Auch wir packen nun unsere Sachen zusammen, da sie einerseits durchgetrocknet sind, andererseits ernten wir auch schon misstrauische Blicke von einigen vorbeikommenden Wanderern. Wir steigen vom Pass wieder hinab auf eine große Almfläche, gehen vorbei an idyllischen, verlassenen Almen, an Kuhherden, die sich schon von weitem mit ihrem Geläut ankündigen und machen eine weitere Rast an einer bewirtschafteten Hütte, an der wir etwas Käse und damit auch die Erlaubnis uns Wasser zu nehmen, kaufen. Der Himmel zieht sich nun etwas zu und es wird wieder spürbar schwüler, also nur eine kurze Rast und dann direkt weiter, wieder rauf zum eigentlichen Triglav Massiv. Auf ausgetrockneten Flussbetten, die so breit sind, dass ich hier lieber nicht im Frühling entlangwandern möchte, führt unser Weg wieder über die Baumgrenze hinaus. Deutlich steiler wird es auch, aber wir sind ja schließlich auch in den Alpen und nicht in Holland, also Zähne zusammenbeißen und durch! Als wir schließlich an der Dolicu-Hütte ankommen, die ein beliebtes Basislager für die Besteigung des Triglav ist, ist es leider schon später Mittag und wir müssen überlegen, wie wir nun weiter vorgehen wollen. Die Anstrengung steht einigen von uns doch deutlich ins Gesicht geschrieben und wir debattieren über die verschiedenen Möglichkeiten, die uns heute bleiben. Zu diesem Zeitpunkt scheint mir meine persönliche Besteigung des Triglav unmöglich, insbesondere da Hendrik und Tatsuya vorschlagen „mal eben“ den Triglav zu besteigen, soll heißen kurz hoch und wieder runter zur Hütte, wo die anderen warten würden. In meiner Verfassung sehe ich dazu keine Möglichkeit und sage ihnen von vorneherein, dass sie das dann ohne mich machen müssten. Auch unser Plan zu den Morbegna Ruinen aufzusteigen scheint nicht aufzugehen, da das Wetter sich etwas undurchsichtig verhält und wir nicht riskieren wollen dort oben bei Sturm eine unruhige Nacht zu verbringen. Wie entscheiden wir uns also? Nach langem Hin und Her lassen wir den Triglav Triglav sein und kümmern uns lieber um ein gutes Nachtlager nicht allzuweit von hier. Doch wo findet man in dieser Mondlandschaft ein einigermaßen geeignetes Nachtlager? Velimir schlägt das Hribarice-Hochplateau vor, dass sich auf etwa einem Quadratkilometer an der Südflanke des Kanjavec erstreckt und bei ca. 2300Hm liegt. Das hört sich nach einer einigermaßen vertäglichen Lösung an und gibt Hendrik und Tatsuya sogar noch die Möglichkeit den Kanjavec zu überschreiten, da ein Weg direkt hinter der Hütte beginnt. Während die beiden also den direkten Weg nehmen werden, wollen Ben, ich, Velimir und Jotaro den Weg außen um den Berg wählen. Auf der anderen Seite wollen wir uns wieder treffen. Also machen wir uns auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit sind die beiden nur noch als kleine Punkte auf der Flanke des Berges zu sehen und ich bin mal wieder erstaunt über die Leistungsfähigkeit der beiden und erleichtert, dass ich nicht aus falschem Stolz gesagt habe, dass ich mitkomme. Dieses Tempo hätte ich nicht mitgehen können. Während Jotaro und Velimir ein strammes Tempo vorlegen, müssen Ben und ich deutlich abreißen lassen, was dazu führt, dass wir die beiden an dem Pass, den wir besteigen müssen, aus den Augen verlieren. Die Tatsache so „alleingelassen“ zu werden und der extrem steile Anstieg zum Pass, bei dem Ben fast hinten über kippt und sich so grade noch fangen kann, sorgt bei uns beiden für Unmut. Als wir oben ankommen, entlädt sich dieser unfairerweise auf Velimir, der schon so genug zu tragen hatte. Ein Streit bricht aus, bei dem ich schnell merke, dass ich überreagiert habe, doch alle Entschuldigungsversuche bringen jetzt auch nichts mehr. Velimir ist sichtbar angefressen und fühlt sich nicht genug gewürdigt für seine Leistung; ich wollte ihm jedoch diese keineswegs abstreiten, wollte ihm doch nur klar machen, dass wir dieses Tempo bzw. diese Anstrengung nicht mehr so mitmachen können und er das auch verstehen müsse. Irgendwie reden wir aneinander vorbei und als Tatsuya und Hendrik vom Kanjavec herabgestiegen kommen um uns zu treffen, ist die Stimmung sehr angespannt um nicht zu sagen zum zerreißen. Wir einigen uns darauf schnell einen Lagerplatz auf dem Hochplateau zu finden, doch als wir über mögliche Alternativen reden, kündigt Velimir kurzerhand an, noch heute nach Hause zu gehen. Wir können ihn so grade noch vom hierbleiben überzeugen, doch die Stimmung ist auf dem absoluten Tiefpunkt. Wenigstens die Sonne brüht uns langsam aber sicher den Verstand aus dem Schädel. Von wegen undurchsichtiges Wetter... Wir richten unser Lager etwas vom Weg ab auf dem Plateau ein und schweigend sucht sich jeder sein Plätzchen. Drei von uns entschließen sich bei dem Wetter nur zu biwakieren, Jotaro, ich und Velimir wollen es versuchen unsere Shelter aufzubauen. Velimir und ich wollen uns gemeinsam in meinen Silshelter zwängen und nach einigem rumprobieren und rumbasteln kriegen wir doch einen einigermaßen sauberen Pitch hin, der von dünnen Heringen und Steinankern hochgehalten wird. (Auch hier wird wieder einmal deutlich, wie wichtig Skills sind, denn ohne die richtigen Knoten hätten wir das niemals so hinbekommen. Also hier nochmal danke an Carsten, dafür, dass du mir diesen Prusik mit der Schlaufe letztes Jahr gezeigt hast, der hat hier sehr geholfen!) Auch Jotaro stellt sein Cuben-Khufu bildgewaltig und vorbildlich auf und die Stimmung scheint sich zumindest wieder ein wenig zu beruhigen. Als wir dann auch noch alle etwas in den Magen kriegen und uns eine Herde Steinböcke, bestehend aus etwa 30 Tieren, kurz darauf eine kleine Visite 30m von unserem Lager abstattet, sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus. Leider tröstet das nicht über den Fakt hinweg, dass uns eine ungemütliche Nacht auf 2300m Höhe mit Steinboden und bedrohlichen Gletscherspalten bevorsteht. Auch hier oben macht sich wieder das Temperaturgefällte bemerkbar; wir merken bereits deutlich die Kondensation in der Luft. Um etwa neun Uhr legen wir uns alle in unsere Quilts/Schlafsäcke und versuchen etwas die Augen zu schließen.... Das war der dritte Teil, bald kommt der Nächste! -
UL Summit 2012- Da waren's nur noch drei....
heilaender antwortete auf heilaender's Thema in Reiseberichte
Hi Willi! Das ist ein Tyvek Packsack, der mit einer Kopflampe gefüllt und von einem Ast gehängt wurde. Das funktioniert prima! (Und wird definitiv von mir so nachgebaut) Definitiv die richtige Wahl würde ich sagen, nur die falsche Marke LocusGear is where it's at