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Ultraleicht Trekking

Rucksackentscheidung: ÜLA Ohm 2.0 oder Granite Gear Crown V.C. 60


mawi

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Hallo,

zuerst einmal: Tolles Forum hier! Ich habe hier schon eine Menge Anregungen aufgeschnappt. Doch jetzt benötige ich ein wenig Unterstützung bei einer Entscheidung.

Und zwar möchte ich mir einen neuen Rucksack zulegen. Da ich (noch) nicht vollkommen UL unterwegs bin und im Herbst eine Skandinavientour ansteht, bei der ich mich auf bis -10° einstelle, soll es ein Rucksack so um die 1kg, der eine max. Tragekomfortgrenze von 15-16kg hat, werden. Nach langen Recherchen habe ich jetzt den ÜLA Ohm 2.0 und den Granite Crow VC 2.0 ins Visier gefasst.

Leider kann ich mich nicht entscheiden, welchen von den beiden ich nehmen soll. Am liebsten würde ich mir beide mal im Laden anschauen, aber in Berlin habe ich soweit keinen Händler, der diese Rucksäcke führt, gesehen.

Der ÜLA gefällt mir, weil er leichter ist und robust zu sein scheint. Im Vergleich zum Granite ist beim ÜLA negativ, dass es im Sommer am Rücken unangenehm warm werden soll.

Der Granite gefällt mir, weil er ein etwas steiferes Rückenteil hat und diese kleinen Lüftungskanäle. Es ist aber die Frage, wie viel die in der Praxis bringen. Negativ ist, dass er angeblich einige Materialschwächen hat. So z.B. sollen angeblich die Seitentaschen schnell löchrig werden und das Rückenteil soll unangenehm einknicken können.

Was meint ihr? Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit beiden Rücksäcken? Welcher bietet im Sommer besten Tragekomfort? Oder ist es letztlich Wurst welchen ich nehme? Oder vielleicht noch andere Tipps?

 

Schon mal vielen Dank im Voraus!

Mathias

 

Bearbeitet von mawi
unnötige leerzeilen entfernt
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Hallöchen,

den GG Crown kenne ich nicht, bei mir ist der Ohm 2.0 aber vor ein paar Tagen angekommen. Superschickes Ding! Wirkt, wie ein perfekt durchdachter Rucksack in seiner Größenordnung. Du kannst ihn glaube ich auf 650g kürzen, aber jederzeit wieder aufrüsten, wenn du mal etwas mehr tragen musst. Außerdem: Große Außen- und Hüftgurttaschen. Du kannst den Hüftgurt sogar leicht höher/tiefer positionieren, um ihn deiner Rumpflänge anzupassen.

Ich würde jederzeit zum Ohm tendieren, kostet allerdings auch 40€ mehr. Diese ganze Rückenschwitz-Sache.. du schwitzt doch eh. Ist geschmackssache (habe ich zumindest gehört), ob man diese Belüftung braucht. Wenn das dein einziges Gegenargument gegen den Ohm ist, nimm den Ohm ;).

Du könntest übrigens beide Rucksäcke beim TLitestore bestellen und einen zurückschicken. Du zahlst allerdings Porto!

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vor 11 Minuten schrieb bansaim:

Diese ganze Rückenschwitz-Sache..

... respektive die lüftungs-kanäle, -polster, -netze,  etc. sind ist eine reine marketing-erfindung um ein problem zu lösen, das keines ist. dies aber so zu tun, dass ein viel schwerwiegenderes problem entsteht. denn je weiter die last des rucksacks dank solchem firlefanz vom rücken entfernt ist, desto mehr kraft benötigt man, um diese zu tragen.

... oder mit anderen worten, je eng-anliegender, desto leichter.

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Ich habe einen Testbericht für den Ohm auf meinem Blog geschrieben, da es aber zZ eher unklar ist, wie es damit weitergeht (und ich den vorerst offline geschaltet habe) poste ich das nochmal hier, da relevant.

Zitat

In meiner Sammlung von Rucksäcken musste die Nische „leichter Rucksack für längere Touren“ noch besetzt werden. Gesucht war ein Rucksack der deutlich <1kg wiegt, ca. 50l Volumen hat und eine Zuladung von 15kg aushält. Ein Rucksack für "große" Touren eben. Die erste Tour auf der ich den Rucksack benutzen wollte, stand auch schon vor der Tour: Schottland '15, es blieb nicht mehr viel Zeit. Zudem sollte der Pack robust genug sein, um auch Flugreisen und Felskontakt unbeschadet zu überstehen ohne dass ich mir besondere Sorgen darüber machen zu müssen. Ultraleichte Ausrüstung ist zwar nicht halb so fragil wie manch einer sie hinstellt, dennoch kamen für *diesen* Rucksack für mich extra-leichte Materialien wie dünnes Ripstop-Nylon oder unlaminiertes Cuben nicht in Frage. Es sollte ein "einfacher" Rucksack an dem man viele Jahre und Touren Freude haben wird werden. Benötigte Features: ein großes Hauptfach, Seitentaschen, Mesh-Fronttasche, kein Deckelfach.Im wesentlichen in Frage kamen da der ULA-Ohm 2.0, ein Gossamer Gear wie der Mariposa und der Laufbursche Huckepack Core. Sicherlich gibt es noch viele weitere schöne Modelle die den o.g. Kriterien entsprechen, bsp. Modelle von Z-Packs, HMG, oder MLD. Doch die ersten beiden wären aus Cuben Fibre und somit mir (vielleicht?) zu Abrieb-Gefährdet und zu teuer. Die MLD Rucksäcke hätte man nur direkt importieren können, was mit Zoll und Versandkosten zu einem zu ungünstigten Preis/Leistungsverhältnis gekommen wäre. Am GG Mariposa gefiel mir das etwas überladene Design nicht, und so attraktiv der LB Rucksack auch war, er war doch auch ein ganzes Stück teurer als der Ohm und zudem zu dem Zeitpunkt mit über 3 Monaten Lieferzeit versehen, ich wollte aber schon in 1,5 Monaten nach Schottland. Also bestellte ich in einem deutschen Shop den Ohm zur Ansicht. Ums vorweg zu nehemen: Ich wurde überzeugt. Da es soweit ich weiß aber kein Review auf deutsch vom aktuellen Ohm 2.0 gibt, hier meine Erfahrungen nach etwas mehr als 400km Wandern damit...

Der ULA Ohm 2.0 - Überblick

Zuerstmal zu den Daten: ULA gibt den Ohm mit einem Gesammtvolumen von ca. 63l und einem Gewicht von ca. 920g (ink. allem Zubehör, davon vieles entfernbar) angegeben.  Es ist allerdings schon seit längerem Bekannt, dass insb. die Volumenangabe beim Rucksack grob falsch ist bzw. ULA eine seltsame Messmethode verwendet, Outdoorgearlab haben in ihrem Review ein Volumen von ca. 48l ermittelt (ohne die Hüftgurttaschen, also ca. +1l).

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Robuster Netzstoff - Boden eindeutig anderes Material als "Robic" der Seitentaschen

Dabei muss man dazu sagen, dass der Ohm früher mit einer extrem elastischen großen Netzaussentasche geliefert wurde, die man massiv ausdehnen konnte. Inzwischen ist aber der ehemalige Zulieferer dieses Netzes für ULA bankrott gegangen, und es wir ein sehr robustes, dafür aber kaum dehnbares Netz verwendet. Das alte ist ganz gut hier zu sehen (Reisebericht auf Fjaderlatt.se), das neue hingegen hier (o.g. Review bei Outdoorgearlab). Man sieht deutlich, dass das alte Netz deutlich dehnbarer war. Allerdings haben einige Nutzer das Problem, dass das dehnbare Netz leicht an spitzen Steinen o.ä. aufreissen kann, sodass einige das robustere "neue" Netz vorziehen.  Ich wusste vor dem Kauf nichts von der Änderung des Netzes, und bin hin- und hergerissen was mir besser gefällt/gefallen würde. Angeblich gibt es den Ohm inzwischen (Anfang 2016) auch wieder mit einem neuen, stark dehnbaren Netz. Das ist aber Hörensagen, wem das wichtig ist der fragt besser beim Shop bei dem er einkauft nach, welche Version vorrätig ist. Die Bilder die ULA bereitstellt sind nicht immer zu 100% auf dem neuesten Stand. Anekdote dazu: Ich habe den Rucksack in einem deutschen Shop gekauft, bei dem es mal Gerüchte gegeben hat, er würde manche Artikel auf unlauterem Wege beziehen / evt. sogar Plagiate verkauft. Da ich das nicht geglaubt habe, und eine vorherige Bestellung einer Toaks Titan Tasse völlig problemlos ablief, kaufte ich trotzdem dort ein. Als mein ULA Rucksack dann aber ankam, und in vielen Stellen deutlich vom (nicht aktualisierten) Bild auf der ULA-Website (und überall sonst im Netz) abwich, schrieb ich etwas verunsichert eine Mail an Chris McMaster von ULA und fragte, ob ich einen "echten" Rucksack erhalten habe. Ich bekam promt eine nette Mail zurück, die mir die Echtheit meines Rucksacks bestätigte und erklärte wieso der Netzausenstoff jetzt ein anderer ist. Wenn man von der Mail-Antwortzeit auf den Support von ULA schließen kann, dann ist der ziemlich gut. Aktuellere Bilder haben sie trotzdem nicht auf der Website eingefügt. :/

Am Ohm sind diverse Zubehörteile entfernbar, dazu gehören: Handschlaufen an den Schulterträgern, ein Trinkblasenfach, eine kleine Innentasche für Wertsachen, Flaschenhalterungen an den Schulterträgern, eine Rückenpolsterung, ein Carbongestell, der gesamte Hüftgurt. Wenn man das alles abgebaut hat, wiegt der Rucksack nur noch ca. 580g. Die einzigen Dinge die ich aber "zuhause lasse" sind das Rückenpolster (ich verwende meine Isomatte dafür) und das Trinkblasenfach, dann wiegt der Ohm 2.0 noch genau 860g (nachgewogen, ohne gekürzte Riemen etc.) - nicht mehr wirklich ultraleicht, aber für einen Rucksack mit Gestell und breitem gepolsterten Hüftgurt ein ganz guter Wert. Das Material wird von ULA als "komplett aus 210 ULA Robic" angegeben, ein propriäteres Material dass sonst (mWn) nur von Gossamer Gear verbaut wird. Die einzigen offiziellen Informationen dazu scheint es hier zu geben, vermutlich(?) die Herstellerseite. Kurz gesagt ist Robic ein spezielles Nylongewebe, dass besonders Reiss- und Abriebfest ist. Da ULA das Zeug schon seit vielen Jahren verbaut, gibt es etliche (englischsprachige) Reviews zu den Rucksäcken daraus, und alle sprechen sich für die enorme Robustheit (in Anbetracht des Gewichts) des Materials aus. Hier gibt es ein kurzes Video von ULA auf Facebook zur Robustheit / Weiterreisfestigkeit von Robic. Allerdings finde ich die Aussage von ULA "Sewn entirely with ULA 210 Robic" (Produktseite) etwas seltsam / vereinfachend? Nach allem was ich weiß ist Robic das farbige (meist grüne) Material mit den Ripstop-Fäden darin. Beim aktuellen Ohm bestehen v.a. die Seitentaschen und ein teil des Korpus daraus, der Rest ist aus einem anderen (schwarzen) Nylongewebe, ebenso wie der Boden aus einem anderen Material zu sein scheint. Eventuell sind das andere Webungen / Färbungen von ebenfalls "Robic", von nahem Betrachtet scheinen diese aber eine etwas andere Struktur zu haben. Genaue (zitierbare) angaben finden sich kaum, es scheint sich aber um 210D Ripstop-Nylon und Cordura zu handeln. Schade dass ULA da nicht bessere Angaben macht. Ich habe mich einfach auf den exzellenten Ruf der ULA Rucksäcke (inbs. in amerikanischen long-distance hiker Kreisen- und Foren) verlassen, was die Robustheit des Materials angeht. Es gilt anzumerken, dass das Material nicht wasserdicht ist, und auch mit der Wasserabweisbarkeit ist es nicht weit her. Nicht dass es was nutzen würde, bei einem Rucksack der oben sowieso immer eine Öffnung oben hat... Jetzt aber genug zu den "Rahmendaten" die man auch überall sonst nachlesen kann: Ich hab das Ding behalten, über inzwischen einige Touren benutzt und lebte lange genug um davon zu berichten ;)

Tragekomfort

Ich empfinde den Tragekomfort des Ohms als hervorragend. Meine Maximale Zuladung lag bei ca. 14kg (in Schottland) und dank des Hüftgurtes und des Rahmens konnte man dieses Gewicht gut auf die Hüften verlagern. Die Schulterträger sind eher breit und reichlich gepolstert, sodass auch ein tragen nur auf den Schultern gut erträglich ist, wenn man so wie ich gelegentlich den Hüftgurt öffnet um der Hüfte mehr Bewegungsspielraum zu geben.

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Dicker, verstellbarer Hüftgurt
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Verstellbare Loadlifter

Zudem ist der Rucksack sehr gut auf den Benutzer anzupassen, ein Argument dass für mich sehr für den Kauf des Ohms sprach. Ein paar Features die man sonst selten sieht: Der Hüftgurt ist ist in der höhe Verstellbar (mittels eines Klettverschlusses am Rücken) und schmiegt sich durch die "doppelte" Führung der Bänder durch die Schnalle sehr gut an den Träger an. Auch die "Loadlifter" an den Schulterträgern sind in der Position, an der diese an den Trägern ansetzen verstellbar. Dadurch kann man den Rucksack wirklich gut an die eigene Rückenlänge "feintunen". Das mag nicht immer notwendig sein, ergibt aber nach ein wenig "Gefummel" ein grandioses Tragegefühl.

Volumen und Packbarkeit

Beim Hauptfach gibts wenig zu sagen: ein langer runder "Schlauch", mit Aufhängung für Trinkblasenfach, Wertsachentasche und zwei Gummiriemen um eine Isomatte als Rückenpolster einzusetzen. Eine Z-Light, zusammengerolle selbstaufblasbare Thermarest o.ä. passen wunderbar hinein.

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Ohm mit Schneeschuhen

Wie viele Leichtrucksäcke hat auch der Ohm einen "Erweiterungskragen" (im englischen "extension collar"), also einen nach oben über den Hauptraum des Rucksacks und den Rahmen hinausragen Schlauch, der zwar auch den Verschluss bildet, aber auch für zusätzliches Volumen sorgt, dass, wenn nicht benötigt, den Rucksack nicht unnötig groß werden lässt. Das auffälligste Designelemente von aussen sind sicherlich die riesigen Seitentaschen. In jede davon passen bsp. zwei 1,5l PET Flaschen rein, und es wäre immer noch ein wenig Platz für kleinkram oder den Griff von Wanderstöcken der dem Regenschirm. In Schottland trug ich in der einen Tasche oft mein ganzes Zelt (Golite SL2), in der anderen Kochset, Spiritus, Wasserfilter, Karte, Snacks und diversen Kleinkram. Man kann aber bsp. auch die Enden von Schneeschuhen darin versenken, und Platz für Wasserflaschen bliebe immer noch... Die Netztasche zu der ich weiter oben schon etwas schrieb fassen bsp. ein Tarp, Regenjacke + Hose, trocknende Socken, mitgenommener Müll, weiteres Essen uvm.

Verschluss

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Verschluss durch Zusammenziehen

Der ULA Ohm 2.0 hat keinen Deckel (was ich so wollte, ich finde Deckel an Rucksäcken umständlich und nutze sie nur ungern) sondern lediglich eine Schnur durch die man das Hauptfach oben zuzieht. Zusätzlich verläuft über den Rucksack ein Riemen mit Schnalle, unter dem man bsp. den oben eingerollten Erweiterungskragen einklemmen kann, wenn dieser leer ist. Dieser Riemen eignet sich aber auch sehr gut um darunter zusätzliche Ausrüstung zu befestigen, z.B. eine eingerollte Isomatte (Siehe Bild ganz oben). Dadurch kann natürlich immer Regen in den Rucksack eindringen, da der Stoff aber ebenfalls nicht wasserdicht ist (nahezu kein Rucksack ist dies, vor allem nicht dauerhaft!) und man daher sowieso alles was trocken bleiben soll separat verpacken  muss (bsp. in einen großen Müllsack, der das ganze Hauptfach ausfüllt) stört das nicht. Der große Vorteil ist, dass der Rucksack wirklich bequem zu öffnen und schließen ist, und zudem wenn er mal "überladen" wird und oben nicht zugehen sollte, man ihn immer noch halb-offen lassen kann ohne dass alles droht heraus zu fallen (oder man mit einem herumflatternden Deckel zu kämpfen hat)

Abspeckbarkeit und Komprimierbarkeit

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Seitliche Kompressionsriemen

Ein weiteres Feature, dass mir extrem gut gefällt ist die Komprimierbarkeit des Hauptfachs. Durch die gelbe Schnur, die beidseitig am oberen Ende der Seitentaschen beginnt und nach oben auf ganzer Höhe durch den Rucksack geht, lässt sich der Inhalt wunderbar komprimieren und am Herumrutschen hindern, das Volumen des Rucksacks verkleinert sich gleichmäßig in der gesamten Höhe. Wer mal einen Pack mit nur ein oder zwei seitlichen Kompressionsriemen verwendet hat, kennt die Problematik dass bei starkem zusammenziehen ein unförmiges, ausgebeultes "Etwas" entsteht, dass sich nur schlecht tragen lässt. Nicht so beim Ohm. Zudem lässt sich unter die Kompressionsschnur wunderbar etwas klemmen, bsp. Wanderstöcke, Regenschirm, Socken oder auch die oberen Enden der Schneeschuhe (s. Bild weiter oben) Das einzige Manko ist, dass die Schnüre wenn sie nass werden zum durchrutschen neigen, sie werden nur durch einen Tanka gesichert. Wenn man also etwas besonders fest verzurren möchte, empfiehlt es sich hinter dem Tanka einen Slipknot / Schlippstek(?) zu machen, der nicht durchrutschen kann. Mit stark komprimiertem Hauptfach, abgenommenem Hüftgurt und "eingeklapptem" Erweiterungskragen bringt man den Ohm auf ca. 600g und ein Volumen von vielleicht 20l herunter, sodass er sich auch als Tagesrucksack eignet. (Allerdings trägt er dann aufgrund der weiterhin breiten Form etwas auf, stört mich eher optisch als funktionell)

Kleinigkeiten

Zu weiteren erwähnenswerten Kleinigkeiten:

  • Der Boden des Rucksacks ist abgerundet/abgeschrägt. Dadurch bleibt man zwar vielleicht weniger mit der hinteren, unteren Kante irgendwo hängen, allerdings steht der Rucksack dadurch nur sehr schlecht auf dem Boden. Manche Leute macht das scheinbar wahnsinnig, mich stört es nicht sehr.
  • Der Brustgurt ("Sternumstrap") lässt sich leider nicht entfernen (aber in der Höhe verstellen)
  • Mitgeliefert sind gelbe Gummibänder vorne an den Schulterträgern, manchen zuerst unklar wofür: Es handelt sich um Halterungen für Wasserflaschen, die ich für eine extrem gute Idee halte. So ist das Wasser griffbereit und stellt ein Gegengewicht zum Rucksack dar. Am besten geeignet sind 0,5l PET-Flaschen. Es lassen sich aber natürlich auch andere Dinge anbringen, so bsp. der Regenschirm. Die Flaschenhalter sind auch entfernbar.
  • Am oberen Ende des Rucksacks sind zwei zusammenziehbare Schlaufen angebracht, bsp. um Trekkingstöcke darin anzubringen (Achtung, im Gegensatz zu alten Bildern ohne Klettverschluss) - unten am Boden des Rucksacks aber nur eine. Wie befestigt man nun die Wanderstöcke? Es geht natürlich trotzdem, die Wanderstöcke "V-Förmig" anzubringen, besser ist es allerdings diese mit dem Griff-Ende in die Seitentaschen zu stecken und nur das obere Ende in den Schlaufen zu fixieren. Die einzelne mittlere Schlaufe unten ist dazu gedacht, bsp. eine Eisaxt zu sichern.
  • Die Hüftgurttaschen sind groß und gut erreichbar, einziges Manko ist dass die Reissverschlüsse nach oben-hinten aufgehen, sodass man sie nicht gut "nur ein bisschen" öffnen kann um etwas kleines herauszunehmen.

Abschließenede Worte

Ich habe meinen Kauf vom Ohm nicht bereut. Ein Rucksack groß genug um Ausrüstung für Dauerregen in Schottland (viel Extrakleidung, "großes und schweres" Zelt etc.), Kochequipment für 2 Personen und Essen für 8 Personentage mitzunehmen, gleichzeitig robust gebaut und flexibel auch für kleinere Touren einsetzbar. Zudem sehr gut verarbeitet & made in USA. In einigen deutschen Shops ab Lager lieferbar (z.B. Trekkinglitestore, greenline beide zu finden über Google). Dafür ist der Preis von  225€ ink. Versand aus Deutschland für mich akzeptabel.

 
Bearbeitet von Freierfall
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Hey,

Vielen Dank für eure  Antworten! Ja, über den ÜLA liest man wenig negatives, über den Granite Crown hingegen manchmal schon. Allerdings weiß man ja auch nicht, in wie fern die jeweiligen Reviews unabhängig bzw. neutral sind.

@dani: Ich habe einen (nicht-UL) Rucksack, der ein Netz und stark gebogenes Rückenteil hat und finde die Belüftung des Rückens überzeugend. Dass die Lüftungskanäle beim Granite Crown nutzlos sind sagt mir mein Bauchgefühl auch, deshalb wollte ich mir hier noch einmal eine dritte Meinung einholen.

@Freierfall: Vielen Dank für das ausführliche Review. Der Ohm 2.0 scheint ja wirklich zu begeistern :)

Vor allem die Möglichkeit das Gewicht ordentlich reduzieren zu können, macht den Ohm 2.0 so vielfältig einsetzbar.

Den Ohm kann ich auch gleich mit einem kleineren  Hüftgurt bestellen, da ich recht schlank bin. Das spart auch noch etwas Gewicht. Beim Granite geht das auch, aber dazu müsste ich ihn direkt beim Hersteller bestellen.

Noch mal vielen Dank für eure Antworten,  ich schlafe noch einmal eins, zwei Nächte drüber und werde mir dann voraussichtlich den Ohm bestellen.

Viele Grüße,

Mathias

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  • 4 Wochen später...

Danke für den Hinweis, aber der Rucksack war in allen Shop aus. Ist aber mittlerweile wieder lieferbar und ist letzte Woche bei mir angekommen.

 

Von den Bildern her gefiel er mir in Schwarz am besten. In live sagt es mir dann doch nicht soooooo sehr zu. Deswegen mag ich die bestellerrei auch nicht. Ist jetzt aber auch nicht hässlich, so dass ich ihn zurücksenden müsste.

 

Das ist bisher auch die ganze "negative" Kritik. Ansonsten macht der Rucksack einen super Eindruck. Ich hatte angst, dass er ggf. zu labrig, instabil, dünnwandig und nicht robust ist. Das alles trifft auf den ersten Blick nicht zu. Ich bin wirklich positiv überrascht. Er macht einen soliden Eindruck, ist an den Stellen, wo man es erwarten würde, verstärkt und bietet viele Details. Im Vergleich zu den traditionellen Rucksäcken, die ich kenne bzw habe, finde ich den ÜLA durchdacht, innovativ und funktionell. Das gefällt mir sehr.

 

Ich bin schon sehr gespannt, wie er sich in der Praxis schlägt. Da wird sich dann herausstellen wie gut er wirklich ist.

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Hast du ihn denn überhaupt mal mit Gewicht aufgesetzt?

Bei Rucksäcken ist es ähnlich wie bei Schuhen wichtig, dass diese passen. Deswegen verstehe ich auch teilweise die "Kaufberatung" nicht ganz, weil es im Endeffekt eine sehr persönliche Sache ist, wie der Rucksack auf der Schulter/Hüfte sitzt.

LG Fabian

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  • 2 Monate später...

Söööö, letzte Woche war ich mit dem Rucksack auf meiner ersten Tour 6 Tage und ca. 160km unterwegs. Um einen guten Eindruck unter Last zu bekommen, war er ca. 16kg schwer (inkl. Rucksack).

Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Rucksack. Er sitzt besser am Rücken als gedacht und wird nicht unangenehm heiß am Rücken (waren ja immerhin über 30°C die letzten Tage). Super finde ich die große dehnbare Tasche und die beiden Taschen am Hüftgurt. In die Gurttaschen passen perfekt all meine Kameraobjektive hinein und sind somit immer schnell Griffbereit, das ist echt super!

Mit ca. 16kg Gesamtgewicht kommt der Rucksack aber auch langsam an seine Grenzen. Was mir negativ auffiel war, dass der Hüftgurt nicht stabil genug am Rucksack fixiert ist bzw. eine entsprechende Stabilisierung in diesem Bereich fehlt. Hat man den Gurt stramm angezogen, so dass die Schultern gut entlasten sind, dann gibt der Rucksack nach sehr kurzer Zeit nach und sackt ab, so dass mehr Gewicht auf den Schultern hängt.

Aber gut, die Komfortgrenze ist ja vom Hersteller auch mit 16kg angegeben und es ist ja nicht so, dass ich immer mit diesem Gewicht herum laufe. Allerdings muss er sich im September noch einmal für 3 Wochen mit ca. 20kg im Sarek beweisen, wobei dass Gewicht durch den Nahrungsschwund im Rucksack mit der Zeit geringer wird.

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  • 2 Jahre später...

Kurzes Update: Ich habe den Ohm jetzt seit 3 Jahren oder so? Und er nutzt sich immer noch prächtig. Auf meiner 2. Tour auf Mallorca in diesem Mai ist mir aus Unachtsamkeit der "Rahmen" (ein Umgedrehtes U; 2 Carbonstangen die mittig mit einem Kunststoff-Bogen gehalten werden) gebrochen am Übergang zwischen Carbon und Kunststoffbogen. Ging auch ohne prima.

Jetzt in der Hardangervidda (s. aktueller Reisebericht) galt es jedoch wieder, ordentlich Gewicht zu buckeln, ca. 18kg werden es am Anfang mit dem gesamten Essen für ca. 7-10Tage und für 1,5 Personen (ich trug etwas mehr als die Begleitung) gewesen sein. Ich hatte jedoch noch einen UH-Rucksack hier rumliegen, der ebenfalls über einen ähnlichen Rahmen (aus Alu) verfügte, der jedoch minimal höher gebaut hat als der von ULA. In die original-Halterung des Rahmens passte er leider nicht, oben am Übergang Rucksackkorpus-"Extensioncollar" gibts jedoch nochmal Ösen, die eigentlich zum Einhängen einer Trinkblase / des Innenfaches gedacht sind. Dort ließ sich auch wunderbar der neue "Rahmen" einhängen, sodass er am Boden des Rucksacks in den für den Rahmen vorgesehenen Aufnahmen stecken konnte. 

Damit trug sich der Rucksack wieder ganz fantastisch; mit zunächst ca. 18kg recht schwer (wie erwartet), nach wenigen Tagen und etwas weniger Essen jedoch hervorragend. Dabei habe ich sogar das Zelt und einen "overflow-bag" für weiteres Essen außen am Rucksack befestigen müssen, da er zunächst grenzwertig zu klein gewesen wäre. 

DSC03788.jpg.a493c66d101c7e895054a934c626227c.jpg

Bild nicht zu Beginn der Tour sondern ziemlich geanu zur Mitte, da war das Essen schon weniger. Zeig trotzdem ganz gut die Aufteilung. Das gelbe ist ein STS "Big River" drybag in 5l. Wasserflaschen hatte ich in diesen Flaschenhaltern für die Schulterträger von treadlitegear die hervorragend zu dem Rucksack passen und die ich sehr empfehlen kann; ist weniger "fiddly" als die ULA-Gummibänder.

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