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Ultraleicht Trekking

Pip

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Alle erstellten Inhalte von Pip

  1. Tssss... Chefs werden vollkommen überbewertet! (sagt die Studentin, ich weiß... ) Freu dich auf die Tour, das wird großartig! Ich glaub, ich häng mir beim nächsten Mal die Signalpfeife um den Hals, denn durch die Finger pfeifen kann ich nicht. Oder erwürg ich mich dann im Schlaf? Mal ausprobieren.
  2. Definitiv! Das ist der Nebelgeist, der unschuldige Wanderer dazu verleitet, eine Weile mit ihm zu gehen und sie dann in die Irre führt, sodass sie nie, nie wieder gesehen werden! *mit wissendem Blick feststellt* Vandrer, du hast großes Glück gehabt, dass du heil wieder nach Hause gekommen bist!
  3. Danke! *freu* Ich hab also Schnittmuster-Vorlage meinen alten, schweren Rucksack verwendet, das ist ein "Damenmodell", d.h. der Hüftgurt ist nicht nur breiter sondern wird - ich hoffe, das ist jetzt verständlich - nicht gerade am Rucksack angenäht, sondern so, dass die Flossen oben enger bei einander stehen als unten, sie kippen gewissermaßen nach innen. Dadurch liegen sie nicht außen um die Hüftknochen herum sondern eher oben drauf, was wohl der weiblichen Anatomie eher entgegen kommt. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden damit. den Helium Bivi von Outdoor Research Mein Kopf hat das gleiche gesagt - mein Adrenalinspiegel hat aber heftig widersprochen... Nächstes Mal bin ich, was das anbelangt, hoffentlich schon etwas mutiger.
  4. OT: Diesen Tourenbericht habe ich aus meiner Anfänger-Perspektive verfasst und all meine Gedanken und Erfahrungen zum Trekking im Allgemeinen und zum Ultraleicht-Trekking im Besonderen hinein gepackt. Die Profis unter euch wird das wahrscheinlich eher langweilen - aber vielleicht findet sich doch jemand, den es interessiert? 08:00 VERSCHLAFEN! Mist. Eigentlich wollte ich jetzt gerade das Haus verlassen und zum Bahnhof düsen. Naja, nehmen wir halt den Zug eine Stunde später Als ich dann tatsächlich abmarschbereit bin, noch schnell ein Foto von mir mit Rucksack und auf zur Bushaltestelle. 09:30 Ich stehe am Hauptbahnhof und ziehe erst mal die Windjacke drüber. Ganz schön frisch heute morgen, der Herbstnebel hängt noch in der Luft und von der Sonne ist nichts zu sehen. Soll sich aber ändern bis zum Mittag, sagt der Wetter-Heini im Radio. Jedenfalls freue ich mich auf die Tour und ganz besonders darüber, nicht nach München zu müssen wie die geschätzten 183.829 Leute, die sich am Bahnsteig gegenüber tummeln: Es ist Wiesn-Zeit… 09:58 Endlich kommt der Zug! Ich hab extra einen Bus früher genommen, um noch genug Zeit zum Geld Abheben und Fahrkarte Kaufen zu haben, aber ne Viertel Stunde später loszufahren wär auch locker möglich gewesen. Langsam schwindet die Morgenmüdigkeit und die Aufregung nimmt überhand: Dies hier ist nicht nur die erste Testtour für meinen MYOG-Rucksack, sondern auch für meinen neuen Schlafsack, die neue Therm-A-Rest, den neuen Biwacksack, den neuen Catstove… Und es wird das erste Mal sein, dass ich im Wald biwakiere. Mutterseelenallein! Hui - Klein Pip auf großer Abenteuerfahrt! 10:34 Bahnhof Donauwörth - endlich! Ganz schön spät geworden. Also nix wie los! Ich folge den Wegmarkierungen in die entgegengesetzte Richtung bis zum offiziellen „nullten Kilometer“. Also bin ich auf den ersten Kilometern tatsächlich auf dem Süd- statt auf dem Nordrandweg unterwegs. Fast verlaufe ich mich gleich am Anfang einmal - gut, dass ich aus den Augenwinkeln noch den roten Pfeil am gegenüberliegenden Straßenrand gesehen habe! Am Rathaus das obligatorische Startfoto und dann bin ich tatsächlich unterwegs auf dem Albsteig! Die erste halbe Stunde geht es auf asphaltierten Spazierwegen durch einen Park, einen ehemaligen Eisenbahntunnel und an einem Supermarkt vorbei bis zu einer Pferdekoppel, auf der ein falsches Zebra steht. Danach geht es weiter auf einem ebenen Schotterweg in Sichtweite der Wörnitz zusammen mit etlichen Feiertags-Spaziergängern und auch einigen Radfahrern. Niemand hat einen Wanderrucksack dabei. Okay, es ist schon Anfang Oktober, aber angesichts der schier unfassbaren Anzahl an Fernwanderwegen, die sich diese Strecke teilen (Nordrandweg, Main-Donau-Weg, Romantische Straße, Bayerisch-Schwäbischer Jakobuspilgerweg, Frankenweg), hätte ich doch den einen oder anderen Kollegen erwartet. Wahrscheinlich bin ich einfach zu spät dran. Egal, ich freue mich jedenfalls, endlich wieder zu Fuß unterwegs zu sein. Seit dem Jakobsweg vor einem Jahr hab ich kaum noch Bewegung gehabt. Hinter Felsheim bietet ein Maisfeld den perfekten Sichtschutz „für kleine Ultraleichttrekker“ und ich muss auch meine kleine 0,5l-Flasche schon aus dem großen Wasserbeutel im Rucksack nachfüllen, nach gerade mal 6km. Immerhin ist die Sonne mittlerweile herausgekommen und ich setze gleich mal das Visor-Buff auf: Will mir nicht die vorderen Dreadlock-Ansätze verbrennen, das gibt immer so ein doofes rotes Schachbrettmuster auf der Kopfhaut. Der Rucksack sitzt übrigens sehr bequem und ich komme sogar, ohne ihn abzusetzen mit einer Hand an die seitlichen Netztaschen, in denen die Karte bzw. die Flasche stecken, ein Umstand, den ich bei gekauften Rucksäcken bisher immer vermisst habe. Hinter Wörnitzstein beobachte ich vier Milane, die die Thermik über dem sonnenbeschienen Hang genießen, und dann beginnt die Alb: Die erste Strecke im Wald und auch der erste nennenswerte Anstieg. Doch bevor man so richtig ins Schnaufen kommt, ist man auch schon oben. Alle paar Meter steht hier ein Hochsitz, einmal komme ich sogar direkt an einer Anfütterungsstelle vorbei. Scheint, als würde der Weg tatsächlich nicht sehr viel begangen, sonst müsste man die wohl etwas weiter abseits aufbauen? Die goldene Oktobersonne malt tolle Effekte auf die Waldkulisse. Auf dem Eichbühl haben die hiesigen Wanderfreunde einen tollen Rastplatz installiert: Es gibt Getränke zum Selbstbedienen, ein Wanderbuch, in das ich mich natürlich gleich eintrage - bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass heute genau eine Person vor mir hier vorbei gekommen ist, die auch auf dem HW1 Nordrandweg unterwegs ist - etliche Rastbänke, einen Mülleimer (ich leere meine Taschen und freue mich, dass ich die rotzigen Tempos und leeren Müsliriegelpapierl nicht heute Abend in den mitgenommenen Müllsack stopfen muss) und eine Mahnung an alle Wanderer. Belustigt über diesen drolligen Rastplatz marschiere ich weiter und mampfe unterwegs immer wieder aus meiner Snacktüte. Die ist schon ganz schön geschrumpft seit dem Start. Ich glaube, ich hätte mehr frühstücken sollen. Die eine Apfeltasche hat leider nicht sehr lange vorgehalten, sonst wären noch mehr M&Ms und Studentenfutter in der Tüte Irgendwann führt der Weg aus dem Wald raus, auf Asphalt durch einen kleinen Weiler hindurch und dann wieder durch einen Wald, wo man den Weg auf keinen Fall verlassen darf, sagt ein Warnschild, um nicht von den Steinbrucharbeiten erschlagen zu werden. Dann geht es auf einem Wiesenweg am Waldrand entlang. Genauer gesagt ist das einfach nur ein breiter Streifen Gras, auf dem man läuft, was das Gehen ganz schön anstrengend macht. Vor allem die Trekkingstöcke verheddern sich dauernd in den Halmen. Also klemme ich sie mir unter den Arm und marschiere ungestützt weiter. Bisschen mühsam, das. Anschließend geht es auf einem breiten Schotterweg über sanfte Grashügel in Richtung Harburg. Laut Karte müsste ich demnächst an einem kleinen Bachlauf vorbei kommen, der ganz in der Nähe entspringt. Ich halte angestrengt danach Ausschau, da meine Wasservorräte langsam aufgebraucht sind und ich außerdem den Sawyer Wasserfilter testen möchte. Aber Fehlanzeige: kein Bach weit und breit. Entweder ist der zu dieser Jahreszeit ausgetrocknet oder so von Pflanzen zugewuchert, dass man ihn nicht findet. Plätschern höre ich es jedenfalls nirgends. Also laufe ich weiter bis zum Rand des Harburger Ortsteils Stadelhof, wo ich eine nette Dame, die auf ihrer Terrasse die Sonne genießt, ganz lieb frage, ob sie mir wohl meine Flaschen auffüllen könnte. Das macht sie tatsächlich gerne und erzählt mir von einem Aussichtspunkt kurz hinter Harburg, von dem man einen tollen Blick über das Ries haben soll. Ich bedanke mich und bin gespannt, ob ich die Stelle finde. Doch zunächst verlaufe ich mich erst mal: Laut meiner Karte - die mich bis dahin wirklich sehr gut gelotst hat - muss ich am Fuße der Burg entlang den Hügel hinunter bis zur Hauptstraße. Unten angekommen ist aber nirgendwo mehr eine Wegmarkierung zu sehen und die Wegbeschreibung, die ich mir heute morgen noch schnell ausgedruckt habe, verrät mir, dass die Streckenführung vor kurzem geändert wurde. Also den Hügel wieder rauf. Bei der Gelegenheit biege ich schnell noch in den Burghof ab und benutze das dortige Besucherklo. Hier hätte ich auch eine Möglichkeit zum Flaschenauffüllen gehabt - zu spät Auf einem asphaltierten Wiesenweg geht es den nächsten Hügel hinauf, wo sich unter einem Kastanienbaum eine Bank befindet. Ich beschließe, hier etwas zu essen zu kochen. Immerhin ist es schon kurz vor 18 Uhr und mein Snackbeutel schon eine ganze Weile leer, weswegen ich im Moment in einem kleinen Energieloch stecke. Und dann des Umweges, den mir die nicht mehr aktuelle Karte beschert hat, auch in einem Motivationsloch. Also Catstove ausgepackt, befüllt angefeuert und den Topf mit Wasser aufgesetzt. Leider ist es hier auf dem Hügel ganz schön windig, sodass die Flamme gleich mal erlischt und ich mich nach dem erneuten Anzünden in den Wind setze, um meinem Kocher als zusätzlicher, lebender Windschutz zu dienen. Danach funktioniert alles super: Als das Wasser kocht, rühre ich es in den Beutel, in den ich die beiden 5-Minuten-Terrinen umgefüllt habe und genieße kurz darauf Kartoffelbrei mit Erbsen und Möhren. Kein Gourmet-Menü, aber wenn man Hunger hat, gar nicht so schlecht. Von der Bank aus habe ich nicht nur einen tollen Blick zurück auf die Harburg, die in der Abendsonne regelrecht leuchtet, sondern kann auch eine Schafsherde beobachten, die gemächlich daran vorüber zieht. Outdoor-Fernsehen vom Feinsten Nach dem Essen packe ich meine sieben Sachen wieder in den Rucksack zurück und marschiere über die nächste Hügelkuppe - das Energietief habe ich hinter mir gelassen! - und erhasche einen ersten Blick auf das Gipfelkreuz des Bockbergs. Naja, die Bezeichnung „Berg“ ist bei 570m ü.N.N. ein bisschen übertrieben, aber er ist immerhin die höchste Erhebung hier in der Gegend und man hat eine tolle Aussicht über das Ries. Ob das die Stelle ist, von der die Dame vorhin gesprochen hat? Die Sonne ist mittlerweile hinterm Horizont verschwunden und es wird nicht nur merklich kühler, sondern auch sehr schnell dunkler. Obwohl es erst kurz nach Sieben ist, beschließe ich, mich auf die Suche nach einem Lagerplatz zu machen und finde ihn, als ich den Bocks“hügel" zu etwa einem Drittel umrundet habe in einem kleinen Wäldchen außer Sichtweite vom Weg. Ich packe den Bivi, die Them-A-Rest und den Schlafsack aus, ziehe Fleecepulli und Mütze über, wechsle von meiner Wanderhose, die unten an den Beinen etwas schmuddelig geworden ist, in die Unterzieh-Leggins und tausche die schwitzigen Wandersocken gegen Omas handgestrickte. Das alles geschieht nahezu ohne Licht. Irgendwie traue ich mich nicht, die Stirnlampe anzuschalten aus Angst vom Jäger oder sonst wem entdeckt zu werden. Zwar sind nirgendwo Hochstände oder ähnliches zu sehen, aber man weiß ja nie… Ich bilde mir ein, von irgendwo her leise Stimmen zu hören und einmal fährt oben auf dem Waldweg sogar ein Auto vorbei. Aber wahrscheinlich spielen mir meine Nerven einen Streich und es kann mich hier überhaupt niemand sehen oder hören. Jedenfalls ist es wirklich stockdunkel, als ich um 20:11 eine Sms nach Hause schicke, dass es mir gut geht, und so krieche ich vollständig in den Biwaksack, schließe das Moskitonetz und lausche in die Dunkelheit. Es dauert über zwei Stunden, bis ich einschlafen kann, was zum einen daran liegt, dass ich mir immer wieder einbilde, menschliche Geräusche in der Nähe zu hören - vor Tieren habe ich im Moment irgendwie gar keine Angst - und zum anderen daran, dass ich bald dringend auf’s Klo muss. Also Stirnlampe nun doch angeschaltet, aus dem warmen Schlafsack gekrochen und ein paar Meter weiter ein stilles Örtchen gesucht. Ganz schön kalt mittlerweile! Merkt man gar nicht, wenn man unter 300g Daunen liegt. Anschließend lausche ich wieder in die Nacht. Ich glaube, meine Einschlafprobleme rühren vor allem daher, dass nach über zwei Monaten Semesterferien mein Schlafrhythmus ein wenig durcheinander geraten ist, und für meinen Kopf noch überhaupt keine Schlafenszeit ist. Mein Körper könnte die Ruhe übrigens ganz gut gebrauchen, ich spüre die Tageskilometer ziemlich in den Beinen, auch wenn es gar nicht soooo viele waren, jedenfalls nicht, wenn man sie mit den anderen Tourenberichten hier im Forum vergleicht. Wie viele es genau waren, kann ich gar nicht sagen: Die Wanderkarte behauptet, es wären etwa 18, das GPS (das ich allerdings zuhause gelassen habe) hat mir für die Route 23 angezeigt. 23 klingt besser Für mich ist das aber mehr als genug, bin ich doch von Natur aus etwas kurz geraten und habe entsprechend eine kürzere Schrittlänge, außerdem bin ich ziemlich unsportlich und hab mich schon länger nicht mehr ausreichend bewegt… Irgendwann schlafe ich dann doch ein. Um kurz nach Eins schrecke ich hoch: Vom gegenüberliegenden Waldrand, etwa 200m entfernt, höre ich immer wieder etwas knacken und rascheln. Schleicht da ein Tier entlang? Irgendwie scheint das immer näher zu kommen. Eine Weile ist es wieder still, dann, plötzlich, knackt es ziemlich laut ganz bei mir in der Nähe. Ich fahre wie von der Tarantel gestochen in die Höhe und schalte meine Stirnlampe an. Nichts zu sehen, aber anscheinend habe ich irgend etwas genau so erschreckt wie es mich, denn ich höre ein lautes Fauchen, nur einen Steinwurf von mir entfernt und etwas trappelt davon. Aus einiger Entfernung kann ich kurz darauf das gleiche Fauchen noch einmal hören, dann ist wieder Ruhe. War das ein Fuchs? Kann sein. Vielleicht wollte der nachsehen, was sich da so einfach in seinem Revier einquartiert hat? Jedenfalls stehe ich so unter Adrenalin, dass an Einschlafen erst einmal nicht zu denken ist. Über eine Stunde liege ich hellwach im Schlafsack, lausche auf jedes noch so kleine Geräusch und versuche, mein Herzklopfen wieder etwas unter Kontrolle zu bringen. Stell dich nicht so an, Mensch, Füchse fressen Mäuse, keine Pips! Irgendwann traue ich mich, mein Lager zu verlassen, da ich noch mal pieseln muss, und als mein Hintern anschließend wieder einigermaßen aufgewärmt ist, schaffe ich es tatsächlich, wieder einzuschlummern. Einmal wache ich noch auf in dieser Nacht, entdecke eine Nacktschnecke unmittelbar neben dem Kopfteil des Biwaksacks (igitt!), schnippe sie mit einem Stöckchen weg und schlafe schnell wieder ein. Als ich das nächste Mal aufwache, ist es bereits 06:45 Uhr und das Morgengrauen hat längst eingesetzt. Offizieller Sonnenaufgang ist laut meinem Kalender um 07:20, also krabble ich aus meinem Lager, ziehe die Wanderhose wieder an, außerdem noch die Handschuhe, denn es ist verdammt kalt heute morgen. Ich denke dran, noch ein Erinnerungsfoto vom Lager zu schießen, bevor ich alles einpacke und mich auf den Rückweg mache. Bei Tageslicht ist der Trampelpfad auf den Gipfel des Bocksberg, über den auch der Albsteig führt, sehr einfach zu finden. Oben angekommen gibt es das obligatorische Gipfel-Beweisfoto mit Rucksack und Wanderstöcken drauf, dann suche ich mir ein windgeschütztes Plätzchen, mache Wasser heiß und frühstücke erst mal: Porridge mit Äpfeln, Rosinen und Zimt. Jummy! Die Stimmung hier oben ist wirklich magisch: Auf der einen Seite die Morgensonne, die sich mühsam einen Weg durch den Nebel bahnt, auf der anderen ein dicker Nebelteppich im Ries, aus dem nur die Hügel und eine einsame Kirchturmspitze herausragen (letztere ist auf dem Foto leider nicht zu sehen). Außer mir ist noch niemand zu sehen. Erst als ich mich weit nach acht Uhr auf den Rückweg zur Harburg bzw. zum Bahnhof mache, kommen mir die ersten Gassigeher entgegen. Beim Abstieg vom Burgberg in den Ort hinunter zickt mein linkes Knie etwas herum. Letztes Jahr hatte ich dort eine Verletzung - so wie es aussieht, ist das Knie seither eine Schwachstelle in meinem Körper. Eine von vielen. Was soll’s: immer schön weiter gehen. Gut, dass es mir nicht pressiert. Der Harburger Bahnhof liegt zwischen den Gebäuden der Merker-Werke, die u.a. den steinbruch betreiben, an dem ich gestern vorbei gekommen bin. Das Bahnhofsgebäude ist mindestens genauso hässlich wie die Umgebung, in der es liegt, sodass es mir kein Foto wert ist. Ich löse eine Fahrkarte, setze mich etwas abseits auf einen gefällten Baumstamm und telefoniere mit meinen Eltern: Ja, es geht mir gut, ich habe einigermaßen schlafen können und hatte nur ein ganz, ganz kleines bisschen Angst in der Nacht. Um 10:34 kommt dann endlich der Zug (der leider nicht nur nach Augsburg, sondern noch weiter Richtung München fährt), ich zwänge mich zwischen die ganzen feierwütigen Wiesn-Fahrer und stopfe mir meinen Ipod in die Ohren. Am liebsten hätte ich mir auch noch irgendwas in die Nase gestopft, denn manch einer hat bereits eine ordentliche Bierfahne. Ich hoffe, mein durchgeschwitztes T-Shirt stinkt ebenbürtig zurück! In Gedanken bin ich immer noch auf dem Weg, in all den magischen Momenten, die ich erleben durfte. Mir fällt auf, dass zwischen meiner Ankunft in Donauwörth und meiner Abfahrt in Harburg ziemlich exakt 24 Stunden liegen. Was man in dieser Zeit nicht alles erleben kann!
  5. Erledigt! bergfreunde.de hat das Ding wieder *freu*
  6. *blödelmodus* Das leichteste Reisegepäck wiegt insgesamt ca. 4g: eine Kreditkarte Ist schon sehr nah an den geforderten 0g dran, finde ich. Kann es mir nur leider nicht leisten
  7. Hm... Ich bin ja noch ein absoluter UL-Newbie ohne viel Erfahung, aber ich lese diese Diskussion mit eher gemischten Gefühlen. Ich will mal beispielhaft zwei von Andreas K.'s Aussagen heranziehen, warum das so ist (wirklich nur beispielhaft, weil du sie mir gerade eben auf dem Präsentierteller serviert hast, bei anderen finden sich ja ganz ähnliche Aussagen. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht krumm!): Einerseits klingt diese Einstellung schon recht... wie soll ich sagen... arrogant? Nach dem Motto: "Wir sind die coolen UL-Trekker, und wer nur ein paar Gramm über die 5kg drüber ist, der ist raus!" (Bei mir sind es momentan übrigens noch mindestens 225g zu viel...) Andererseits: Da hast du nun auch wieder recht: Das Ultraleichttrekking ist gewissermaßen schon eine "Extremsportart" und hat damit auch ein Profil, dass es von anderen Spielarten des Trekkings unterscheidet: die extreme "Nerdigkeit". Ich denke, das ist - für mich persönlich jedenfalls - der springende Punkt: diese Versessenheit darauf, jedes, aber auch wirklich jedes überflüssige Grämmchen wegzulassen. Diese Versessenheit schließt in meinen Augen übrigens mit ein, dass man, wann immer es möglich ist, Nahrungsmittel nachkauft, anstatt sie von Anfang an mit zu schleppen! Wenn jemand ein Fleckchen auf dieser Erde kennt, wo das längere Zeit nicht möglich ist, aber er - aus welchen Gründen auch immer, das "Ich will bewundert werden, weil ich 18kg Essen mit mir herum geschleppt habe" ausgenommen - trotzdem genau da unterwegs sein will: Hut ab. Dabei ist die 5kg-Marke sicher ein guter Richtwert, allerdings will (!) ich mich auch nicht zu ihrem Sklaven machen! In dem Moment nämlich, wo man über den "üblichen" Tellerrand hinausblickt und noch extremere oder einfach ungewöhnlichere Spielarten ausprobiert, z.B. das schon genannte Packrafting oder die von Dani ausgeschlossenen Bergtouren... ... dann kann es schnell notwendig werden, über die 5kg drüber zu kommen, weil man sonst ein erhebliches Sicherheitsrisiko eingeht! Lieber Dani, nicht böse sein jetzt, aber die oben zitierte Aussage liest sich so, als wäre dir genau das passiert: Du bist Sklave der 5kg-Marke geworden Ich für meinen Teil will mir jedenfalls nicht von irgend so einer Gewichtsgrenze vorschreiben lassen, welche Touren ich machen "darf" und welche nicht! Fazit: Wer die 5kg-Marke als Richtwert und nicht als "Pflichtwert" sieht und ein Gewichtsspar-Nerd bleibt, der kann diese Marke auch überschreiten, wenn es die Tourenwahl notwendig macht, und sich trotzdem noch "ultraleicht" nennen. Just my two cents...
  8. Nee, nee, der Bauchgurt bleibt erst mal dran! *lach* Dank Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) und Hohlkreuz bin ich ganz dankbar drum - oder war es bis jetzt immer. Zwar soll meine base weight (ich nehme mal an, der deutsche Ausdruck dafür ist Basisgewicht?!) schon kleiner werden, allerdings war ich bisher immer nur auf Touren, bei denen ich für maximal zwei Tage Essen mitnehmen musste oder mich gleich in Hütten/ Gastronomie am Weg versorgt habe, d.h. bei längeren Selbstversorgertouren wird das Durchschnittsgewicht gar nicht so viel geringer werden... Ich hab mich beim Zuschnitt des Bauchgurts übrigens an einem "ladyfit"-Rucksack orientiert, d.h. er sitzt nicht außen um die Hüfte rum, sondern oben drauf. Das fand ich bisher immer angenehmer, da das Rucksackgewicht nicht, wie bei den "normalen" Bauchgurten, von hinten gegen das Hohlkreuz drückt, sondern eher von oben senkrecht auf den Hüftknochen. Da hast du natürlich recht Trotzdem hätte ich es ganz "schön" gefunden, wenn die Nähte ein bisschen gerader geworden wären... 3?!? Heiliger Strohsack! Ich hab grad den Fehler gemacht, das Dingens meinem Bruder zu präsentieren - jetzt will der auch einen Tse... soll er selber machen!
  9. Danke! *freu* Oh ja, da gibt es einiges besser zu machen... Die Nähte sind zwar, denke ich, schon recht robust geworden, aber alles andere als schön Laufbursche Mateusz darf das Ding nie nie nie unter die Augen bekommen, sonst müsste ich mich in Grund und Boden schämen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Rest meiner Ausrüstung ja auch (noch) alles andere als super-super-ultraleicht ist (genauso wie ich selbst auch nicht... ) Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Ich geh jetzt mal nen Catstove basteln
  10. Und gleich noch eine Frage an die Profis unter euch: Rentiert es sich, die Nähte abzudichten? Ich hab hier ne Tube SeamGrip und frage mich, ob sich die Arbeit lohnt (wenn man schon mal nen Rucksack aus diesem "bombensicheren" Material hat), oder ob man mit nem Liner nicht doch besser/ leichter wegkommt.
  11. Voilà : von vorne von der Seite von hinten
  12. Es ist vollbracht! *Trommelwirbel* Naja, fast, der Brustgurt fehlt noch. Aaaaber man kann das Ding schon mal tragen. Wiegt aktuell 480g, eben ohne Brustgurt, dafür mit noch viel zu langen Gurten und Schnüren. Die werden nach der ersten oder zweiten Testwanderung gekürzt, sobald ich einschätzen kann, wie lang ich sie tatsächlich brauche. Fassungsvermögen ist etwa 40 Liter ohne die Netztaschen. Ziemlich groß... Und das XPac ist tatsächlich der Overkill schlechthin. Der nächste Rucksack (mal schaun, ob es den geben wird) wird weniger robust werden. Dafür leichter. Und vermutlich weniger tief. Also breit, wenn man ihn von der Seite anschaut. Da ist er nämlich ziemlich wuchtig. Vielleicht ändere ich das aber auch noch bei diesem hier. Mal sehen. Werde morgen abend (korrigiere: heute abend...) mal ein paar Fotos machen. Im Moment bin ich zu fertig dafür. Mit den Nerven vor allem . Meiner Nähmaschine geht es da nicht anders. War gar nicht so einfach. Gute Nacht, Welt. Gute Nacht, ULTF!
  13. ... wenn du die ekligsten Energiedrinks tapfer hinunter würgst, nur um genau diese eine Dose mit dem besonderen Durchmesser leer zu bekommen, damit du dir nen neuen Dosenkocher bauen kannst *örks*
  14. Ich oute mich jetzt auch mal als Deo-Nutzerin Die ersten paar Tage gehen ja noch ohne (It's okay to stink, ich weiß), aber irgendwann stinke ich mich selber dermaßen an, dass es mir echt auf den Wecker geht... Von Weleda gibt es Deodorants (Salbei, Wildrose oder Citrus) auch im Nachfüllpack. Bisher hab ich die im normalen Drogeriemarkt leider noch nicht gesehen, aber ich bestell die in der Apotheke. In ein kleines Dropperbottle/ Sprühfläschchen umfüllen und ab die Post. Ah ja, die normalen Glas-Sprühflaschen lassen sich natürlich auch aufschrauben und umfüllen, so wie von bitblaser vorgeschlagen... Das Naheliegendste fällt mir mal wieder nicht ein...
  15. Joa, ich suche oben genannten Biwaksack... der ist momentan weltweit (!) ausverkauft und erst wieder im Januar lieferbar. Im Januar!!! Bis dahin bin ich alt und tatterig und nicht mehr in der Lage, nen Rucksack zu tragen! Bestimmt. Also: Falls wieder Erwarten jemand so ein Teil besitzt UND auch noch los werden will: ich wär überglücklich!
  16. Schulter- und Hüftgurte sind wohl fertig (hab ich damit das Schlimmste eigentlich hinter mir?!? Hat mich wohl ein paar Nerven gekostet), das X-Pac zugeschnitten... leider hab ich den falschen Mesh-Stoff bestellt und warte jetzt auf die Lieferung des "richtigen". Das dauert... Tante Edit sagt: Laut Sendungsverfolgung liegt das Paket seit Mittwoch (!) im Paketshop. Da war ich aber den ganzen Tag zuhause... und ne Benachrichtigungskarte gab's auch nicht. Mann, so kann ich nicht arbeiten! Hab aber schon einige Fotos gemacht und werde, sollte der Rucksack tatsächlich fertig werden, ein paar davon hier rein stellen.
  17. Bin ja selber noch blutige Anfängerin in Sachen UL-Trekking, erlaube mir aber trotzdem, meinen Senf dazuzugeben
  18. Wow! Was für ein toller Bericht! Ich freue mich schon, von deinen nächste Touren zu lesen, da bekommt man ja richtig Lust, mitzugehen Ich bin letztes Jahr auch den Jakobsweg gegangen - allerdings, in Spanien da war weniger der Regen, sondern eher die Hitze und die überfüllten Herbergen das Problem - und konnte beim Lesen gerade so richtig mitfühlen! Ultreija!
  19. Diese Frage klingt in euren UL-erfahrenen Ohren jetzt wahrscheinlich ziemlich doof, bereitet mir als Greenhorn aber grad ein bissl Kopfzerbrechen: Bisher hatte ich auf Reisen immer so eine Reisezahnbürste zum Zusammenklappen. Bei der waren die Borsten in geschlossenem Zustand im Griff verborgen und daher gut geschützt. Alles gut. Wenn ich jetzt aber immer tiefer ins UL abrutsche (daran trägt dieses Forum nicht unwesentliche Mitschuld ) sind mir die 20 (!) Gramm einfach zu schwer . Man kann den Griff aber ganz einfach abmontieren und spart sich dabei nicht nur die Sägerei, sondern auch 14g. Gar nicht schlecht. Aaaaber: jetzt liegen ja die Borsten völlig blank! Ich hab bissl Angst, dass die Zahbürste auf der nächsten Tour schon total zerfleddert und plattgedrückt aus dem "Kulturbeutel" (= kleines Netzsäckchen, natürlich ohne jede Polsterung) herauskommt, bevor ich sie auch nur einmal benutzt habe. Habt ihr da Tipps, wie man das vermeiden kann? Eine bestimmte Technik, wie man die Bürste am besten ins Handtuch einwickelt o.ä.? Oder sind die Borsten gar nicht so empfindlich, wie ich mir das gerade vorstelle? Es grüßt, das Greenhorn Pip
  20. Ich hoffe, ich hab's nicht überlesen und es ist auch nicht ein total alter Hut, aber in Geocaching-Shops (z.B. geocachingshop.de, geocoinshop.de) gibt es unterschiedliche Klein- und Kleinstbehälter, z.B. PETlinge oder die guten alten Filmdosen. Bis auf letztere sind die meisten Sachen auch wasserdicht. Nachteil: z.T recht teuer (Ich hab mal Filmdosen für 1€ gesehen - hallo?!?), nicht immer einzeln zu haben (braucht jemand 49 PETlinge? Den 50ten würde ich nehmen ).
  21. Doofe Frage (ich hoffe, ihr gewährt mir einen Anfänger-doofe-Fragen-Bonus... ): Was sind denn die "üblichen Nähtricks"? Vllt. steh ich auch nur grad auf dem Schlauch und es wäre total logisch...
  22. Ich glaube, ja. Das Band erspart einem quasi das Kochlöffelstiel-stopf-Gemurkse, wenn ich das richtig verstehe? Weil man ziehen kann, anstatt durchschieben zu müssen? Guter Tipp, danke!
  23. Oha! Das war mir nicht bewusst! Mit dem genauen Zuschnitt des HuckePacks hab ich mich nicht befasst - hätte ich mal tun sollen... Danke für die Tipps! Geht das denn, ohne dass es hinterher wurschtelt - und ich beim Wenden Gewallt anwenden muss? Das wäre natürlich eine sehr elegante Lösung
  24. Ich probier's einfach mal - und berichte von meinen Erfahrungen Danke jedenfalls für eure Tipps! Man kann ja irgendwie mehr falsch machen bei so nem Projekt, als man zuerst meint...
  25. Wenn man's doppelt nimmt - kommt das auf's gleiche raus?
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