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Ultraleicht Trekking

Dave

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Reputationsaktivitäten

  1. Danke!
    Dave hat eine Reaktion von plissk3n erhalten in Schnäppchen   
    Salomon XA Enduro Running Unisex Laufschuhe für 47,99€ statt 159,95€
  2. Danke!
    Dave hat eine Reaktion von basti78 erhalten in SUL Cuben Rucksack   
    Absolut cooles Teil!
  3. Witzig!
    Dave hat eine Reaktion von Witte erhalten in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    ...du deinen Instantkaffee einfach kalt trinkst, weil das der einzige Grund für dich war, einen Kocher mitzuschleppen und es auch noch geil (für Instantkaffee) schmeckt.
  4. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf Dragonito in Schnäppchen   
    sehr geil danke!
  5. Danke!
    Dave hat eine Reaktion von heff07 erhalten in Schnäppchen   
    Salomon XA Enduro Running Unisex Laufschuhe für 47,99€ statt 159,95€
  6. Witzig!
    Dave reagierte auf schwyzi in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    Wenn du den Instantkaffee kaust, um nicht so viel Wasser schleppen zu müssen.
  7. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf DaFi in [Suche] Laufbursche Hufttasche 1,5L   
    Themaverfehlung -  setzen sechs 
    Der TO wollte (glaube ich) nicht wissen was man alles in so eine Hüfttasche bzw. in einen EDC-Organizer bekommt sondern lediglich Ersatz für seine Tasche.
  8. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf cafeconleche in [Suche] Laufbursche Hufttasche 1,5L   
    @ErbswurstJetzt wirds ja schon ein bisschen OT. Setz ich noch einen drauf: OT: Gabs hier nicht vor kurzem so eine Umfage zum Kaffeebecherhalter? Den kann man da auch noch ranbasteln...
  9. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf P4uL0 in Lunar solo cuben Klon.   
    Ich habe wochenlang rum überlegt ob ich das jetzt machen soll oder nicht. Zum einen habe ich schon ein Lunar solo und zum anderen ist cuben sehr teuer und die Gefahr des scheiterns groß!
    Letztendlich habe ich es dann doch gewagt und habe mir folgendes Materiel bestellt:
    6,5 lfm 18g cuben (Korpus)
    0,3 lfm 26g cuben (Verstärkungen)
    3,0 lfm 55g silnylon (Bodenwanne)
    20 Meter Transferklebeband
    3,0 lfm 25g Moskitonetz 
    Kosten: ca. 300€
    Zu Hause hatte ich die übrigen Sachen wie Gurtband und Gummibänder.
    Ich will nicht großartig ins Detail gehen, aber es war schon recht umfangreich.
    Zuerst habe ich alle Teile mit Aufmaß fürs kleben und nähen ausgeschnitten, wofür die Rollenbreite gerade so reichte.
    Als nächstes wurde der Korpus bis auf die Beaks zusammengeklebt und an Korpus und Beaks die Abspannpunkte die ich aus dem 26er cuben gemacht habe aufgeklebt.
    Hier waren die Knie schon vom stundenlangen knien auf dem Holzboden im Eimer, aber egal am nächsten Tag gehts weiter
    Jetzt war die Bodenwanne dran. 
    Ich habe als erstes die Netzteile an das Bodenteil genäht und anschließend die Reiser eingenäht. Die Reiser habe ich anders gemacht als beim Original, da ich es trotz zwei Versuchen
    nicht geschafft habe einen Reiser um die Kurve zu nähen.........also einfach zwei Stück einzeln eingenäht, passt auch!!
    Jetzt kam das kniffligste: die Hochzeit beider Teile.
    Zuerst aber noch mit Bleistift Linien auf den Korpus gezeichnet wo der Netzrand angenäht wird. 
    Hier ist mir dann der erste kleine "Fehler" passiert. Dadurch dass das Netz dehnbar ist stimmten die markierten Eckpunkte nicht mehr ganz überein, was sich etwas auf die Optik der Bodenwanne 
    niederschlägt. 
    Dann wurde wieder mal Meter um Meter Klebeband an die Beaks geklebt um diese dann an den Korpus zu kleben. 
    Der Bereich der Spitze brachte mich kurz zur Verzweiflung, das diese ja jeweils 15cm ums Eck auf die andere Seite gehen. Ich wusste ich nicht wie ich das Teil handhaben soll, da das ja jetzt nicht mehr schön flach auf den Boden liegt und mann gleichzeitig die Schutzschicht der Klebebandes abziehen muss, schauen muss das keine Falten entstehen und das mann nicht aus Versehen mit der Klebefläche wo anders festklebt und somit die Kacke am dampfen ist.
    Vieeeeeeele Schweißausbrüche später war es dann doch geschafft.
    Jetzt noch alle Kanten außen umsäumen und die Schlaufen der Abspannung aufgenäht
    Am dritten Tag dann zum aufbauen in den Park gefahren und gleich gemerkt das ich die Gummibänder die die Bodenwanne straff ziehen vergessen habe.
    Alles wieder zornig eingepackt und zu Hause die Gummis an die Wanne genäht.
    Wieder im Park dann aufgestellt und die Gummis vorerst mal nur an den Schlaufen der Ecken angeknotet, wird noch vernäht wenn richtige Länge ermittelt wurde.
    Dann wieder gesehen das ich keine Möglichkeit habe die aufgerollten Beaks zu fixieren, also nochmal Heim und noch Schlaufe und Gummi angenäht.......mann mann mann.
    Was mir dann noch aufgefallen ist das die Beaks recht steil sind, was so nicht sein sollte. Kurzes nachmessen zeigte das ich wo nen Zahlendrehen hatte, nicht weiter schlimm nur kann ich die Beaks nicht wie geplant an der Hauptschnur befestigen kann und mir was anderes überlegen muss.
    Auf den Bildern sieht mann (wer das Original kennt) das die "Überhänge" länger sind als beim Original. Das habe ich bewusst so gemacht, da ich schon 3 mal bei starkem Regen mit Wind den Dreck ins Zelt geschleudert bekommen habe. Damit sollte jetzt Schluss sein.
    Zudem habe ich die Abspannschnur nach außen verlegt, da ich das immer nervig finde da unter der Spitze.
     
    Fazit:
    Am meisten haben ich von der Sache erstmal schmerzende Knie und Ellenbogen, da ich von den 15 Stunden Arbeitszeit locker 12 kniend verbracht habe.
    Aber im großen und ganzen bin ich echt zufrieden, das einzige was mich stört ist das die Bodenwanne etwas undefiniert im Raum steht. Ich weis aber gar nicht wirklich warum.
    Ich denke eine Summe aus kleinen Ungenauigkeiten und das beim Original die Dehnung des Silnylons etwas entgegen kommt. Ich werde es mal etwas höher abspannen vielleicht bringt das noch etwas.
    Gewicht inkl. Cubenpacksack: 420g
     









  10. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf DaFi in Impressionen von Touren   
    Impressionen | West Highland Way | Juni 2017
















  11. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf Idgie in GR221, endlich mal wieder :-)   
    Nachdem es, was die Reiseberichte anbelangt, um den GR221 recht ruhig geworden ist, will ich nun mal nachlangen. Ich habe mich mit meiner Reisepartnerin in den letzten Maitagen auf den Weg gemacht, die Flüge hatten wir schon im Dezember gebucht. Da wir möglichst sparen wollten, haben wir eine sehr umständliche Route über Mailand gewählt - die zu dieser Zeit deutlich preiswerter war, als jeder Direktflug.
    Gewichtstechnisch hätte ich am liebsten ausschließlich in Refugios und Pensionen übernachtet. Meine Reisepartnerin drängte jedoch darauf, das Tarp mitzunehmen, zum Glück, denn Mallorca inklusive (und wahrscheinlich erst recht) der kleinen Küstenorte sind für spanische Verhältnisse wirklich, wirklich teuer. Und das erste Refugio und damit die erste günstige Übernachtung ist erst in Esporles (Etwa KM 50) möglich.
    Der Weg an sich ist sehr spannend und abwechslungsreich, ich wußte ja nicht, was mich höhenangsttechnisch erwartet und bin mit großen Erwartungen und Spannung an die Etappen herangegangen. Vor allem der Abstieg nach Deija machte mir große Sorgen, hatte ich doch schon die "schlimmsten" Dinge ("Ein echter Pain in the Ass") gelesen und entsprechende Befürchtungen. Am Ende war alles machbar und der Abstieg - naja, ich war überrascht, weshalb manche ihn als so schlimm empfanden. Ich vermute, dass unterschiedliche Routen der Grund sind, unsere jedenfalls war fast ein Spaziergang. Insgesamt ist der Weg, wie viele ja auch schon schrieben, kein Spaziergang! Wir haben viele unterwegs getroffen, die ihn unterschätzt haben und wirklich, wirklich fertig waren. Zum einen aufgrund mangelnder Fitness und zu schwerem Gepäck zum anderen aufgrund völliger Leichtsinnigkeit (Schühchen und Handtasche).
    Okay, nun aber Details und Bilder

    Tag 1 - Anreise und Übernachtung in Palma
    Wir sind mit zwei verschiedenen Linien über Mailand (Eurowings) nach Palma (Easyjet) geflogen und aufgrund von Verspätungen erst am späten Nachmittag gelandet. Eine Weiterfahrt nach Port ´d Andratx hätte sich nicht mehr gelohnt, da wir ja auch noch zu Decathlon mußten um Trekking-Stöcke und Heringe zu kaufen. Aufgrund des Umstiegs in Mailand (wir mußten die Sicherheitsschleuse ein zweites Mal passieren) hatte ich keine Lust, ggf. meine guten Stöcke eventuell am Flughafen zurücklassen zu müssen.

    Es gibt drei (!) Decathlon in Palma - den in der City kann man vergessen, der etwas außerhalb gelegene verkauft alles, auch Gaskartuschen. Die Stöcke, naja - die leichtesten dort (250g und 10 EUR / Stock) aber die Heringe, "ach Du Sch..." nur Stahl!!! Wir hatten 6 Plastikheringe von MSR dabei, dass mußte jetzt genügen, ich schleppe auf gar keinen Fall die Stahldinger durch die Serra Tramuntana. Nein!

    Auf dem Weg zurück in die City ein "Hotel" über Booking.com gebucht, 44 EUR für ein Doppelzimmer, passt! Abends noch fix für den nächsten Tag eingekauft, Wasser und Essen, Spanien ist ja recht günstig, was die Lebensmittel angeht, in Mallorca auf dem GR221 allerdings fast nur in Palma. Das erfahren wir aber erst in den nächsten Tagen...
     
    Tag 2 - Port Andratx bis La Trapa (ca 10 km)
    Die Anfahrt nach Port Andratx gestaltet sich etwas schwierig, obwohl sie eigentlich ganz einfach ist. Vom Place de Espana setzt man sich für kleines Geld in die Linie 102 und fährt. Unser Hotel liegt aber etwas außerhalb des Stadtzentrums und wir müssen in die Linie 104 und dann in die 102 umsteigen. Wir wollen um 08:00 los, damit wir um 10:00 endlich loslaufen können, haben die Rechnung aber ohne Google Maps und die Busfahrer gemacht. Am Ende fahren wir mit der 104 erst in die eine Richtung (Google Maps) dann in die andere (Erster Busfahrer) dann steigen wir wieder aus (Zweiter Busfahrer) und setzen uns zunächst etwas beläppert und frustriert an den den Straßenrand irgendwo im Nirgendwo. Wir sind ratlos und kommen irgendwann von selber drauf. Man kann in beide Richtungen fahren und in die 102 umsteigen... ok, wenn man das dann weiß.
    Mittlerweile ist es 11:30, wir werden irgendwann gegen 13:00 in Port Andratx ankommen. Dieser Plan war eigentlich anders, naja - wir hatten ohnehin geplant, heute eventuell in La Trapa zu übernachten, das soll ja sehr schön sein dort. Also, keine Schnute ziehen: Es ist schließlich Urlaub  
    Im Bus treffen wir zwei deutsche (was sonst) Touristinnen, die die erste Etappe nach St. Elm laufen möchten, sie haben irgendwo von dem Weg gelesen. Sie bewundern unsere kleinen Rucksäcke - da soll alles drin sein? Tarp, Isomatte, Schlafsack, Kleidung und auch Essen? Klar! In den nächsten Tagen, ernten wir noch weitere ungläubige und neidische Blicke von unseren Mitwanderern. Insbesondere der Rucksack meiner Wanderpartnerin, der vielleicht 20 Liter fasst fällt auf. Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht, wie sie das Zeug da rein gequetscht hat
    In Andratx angekommen schlürfe ich noch fix einen Cafe con Leche, das muß und dann geht es schon an den Einstieg, der ist mit dem GPS auch schnell gefunden.   
    Die ersten Meter des Weges gefallen mir schon richtig gut, es duftet süß nach Kiefern und die Welt um uns wird ruhiger. Doch mittlerweile ist es 14:00 und es ist heiß, verdammt heiß! 25 Grad und keine Wolke in Sicht, kaum Schatten. Ich bin seit ein paar Monaten nur sporadisch gewandert und das merke ich jetzt gerade.
    Insgesamt würde ich diesen Weg nicht mehr über 20 Grad gehen, ich vertrage diese Temperaturen zusammen mit den Höhenmetern nicht mehr so gut und war froh, als es ab Soller wolkiger wurde.  
     
     
     
     
      
    Gegen 16:00 kommen wir in St. Elm an, dort gönnen wír uns erst einmal Eis und Bocadillos (mmmmhhhhhh) und suchen noch einen der zwei kleinen Supermärkte auf um unsere Wasservorräte zu füllen. Hier zeigt sich zum ersten Mal die Ausrichtung auf den Tourismus, die Preise sind etwa vier bis fünf mal so hoch wie in Palma. Ausgezeichnet sind sie zum Teil nicht. Ich vermute, das für die Einheimischen (sofern es noch welche gibt) andere Preise gelten, wie sollten die das bezahlen?
    Gegen 17:00 machen wir uns auf nach La Trapa, von der alten Klosterruine habe ich schon viel gelesen. Sie soll für eine Übernachtung sehr schön sein! 
    Auf dem Weg nach La Trapa haben wir immer wieder herrliche Ausblicke auf die Darcheninsel "La Dragonera".

    Der Aufstieg nach La Trapa ist nochmal knackig aber schön! Man kommt an eine kleine Kletterstelle, die eigentlich mit einem Seil gesichert ist. Doch es ist nirgends zu sehen, wir suchen den Weg. Das GPS zeigt eine Richtung, doch da geht es nicht weiter, oder? Meine Wanderpartnerin kämpft sich irgendwie hoch und will mir von oben signalisieren wo es lang geht, doch von oben sieht alles anders aus und sie ist irgendwie nervös, fast ängstlich, mmmh, das macht mich natürlich ebenfalls nervös. Sie zeigt mir einen Weg an, eigentlich wäre ich instinktiv anders gegangen. Der angezeigte Weg ist offiziell, aber jetzt sehe ich, dass das Seit fehlt, die Felsen sind von der dauernden Benutzung völlig glatt und für mich ohne Seil nicht machbar. Ich rutsche auf dem Arsch zu der Stelle zurück, wo ich eigentlich hoch wollte. Meine Wanderpartnerin hüpft wie ein HB-Männchen herum und meint ich solle da nicht lang - ich möchte dass sie jetzt still ist, damit ich mir meinen Weg selber suchen kann, hat sie ja schließlich auch. Das rumgequatsche hat mich nervöser gemacht, als es die Stelle verdient. Man sollte sich nicht ganz links halten, denn da geht es tatsächlich steil nach unten, aber alles in allem, wie immer machbar.

    Der Blick auf La Trapa kurz nach der knackigen Kletterstelle.

    Ausblick von La Trapa
    Da die Nacht trotz leichter Bewölkung einen Sternenhimmel und keinen Regen verspricht beschließen wir das Tarp Tarp sein zu lassen und stellen uns auf Cowboy-Camping ein. Die Plastikheringe würden wir hier ohnehin nicht in den Boden gerammt bekommen. 

    Gute Nacht! Das war übrigens die einzige Nacht, in der ich meine Iso-Jacke gebraucht habe, die restlichen Tage hätte ich auf die 220 Gramm verzichten können.

     
     
     
     
  12. Witzig!
    Dave reagierte auf zeank in John Z's 2018 Gear List   
    OT: Und in Schweden hatte man (Fels!) eigens Dynamit erfunden. Gemäß der „10 Gegenstände“-Regel waren fortan Touren auf maximal 9 Nächte begrenzt. Man brauchte schließlich noch ein Feuerzeug für die Lunte. 
  13. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf J_P in Was haltet Ihr von einer Kaffeebecherhalterung für Rücksäcke & Taschen?   
    Also wenn der Halter aus Titan gerfertigt wird, würde ich ihn kaufen!
    Man könnte den Kaffee in einen speziellen Beutel aus Dyneema füllen, verschließen, in den Titanhalter hängen und durch einen Dyneemaschlauch mit Titanmundstück während des Wanderns trinken.
    Ich mag Kaffee, Dyneema und Titan!

    (Ironische Forenkommentare mag ich auch!)

    :-P
  14. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf Stromfahrer in Was haltet Ihr von einer Kaffeebecherhalterung für Rücksäcke & Taschen?   
    Das dachte ich auch schon. Die LKW-Fahrer benutzen diese Art von Becherhalterungen. Da schwappt selbst bei einer Vollbremsung nichts über. Aber wir sind ja das UL-Forum. Also lassen wir den Becher weg und benutzen das Gyroskop direkt als Becher. Die Bedienung ist kinderleicht:
    Dank der Griffe kann man das einfach vor der Brust an den Brustgurt hängen. Kein Karabiner erforderlich. Super. Das Problem ist nur: Wie trinkt man jetzt daraus. Kippen geht ja nicht.
    Ich lasse mir aber die Lösung für das erst jetzt erkannte Problem Kaffeetransport patentieren: Die rucksack-integrierte Latte-Flasche mit patentiertem Entweichungs-Totalschutz-Deckel (PET-Deckel): Model @cafeconleche. Bousfunktion: Auf magische Weise werden die zunächst getrennt servierten Teile beim Laufen zu einem Milchkaffee aufbereitet.
    Spaß beiseite: Dieses Forum richtet sich an Menschen, die sehr gezielt alles Überflüssige daheim lassen, selbst den Packsack für den Schlafsack und oder gar das Klopapier. Eine Halterung für ein nicht mitgeführtes Produkt ergibt im Rahmen dieses Forums wenig bis keinen Sinn.
  15. Witzig!
    Dave reagierte auf Stromfahrer in Was haltet Ihr von einer Kaffeebecherhalterung für Rücksäcke & Taschen?   
    Jetzt hätte ich beinahe Erbswurst geliked.

    Ach was soll’s, selten hast du so kurz etwas so zutreffendes formuliert.
  16. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf questor in When in China - Kurztour durch die Tigersprungschlucht   
    Vorbei kommt man auch noch an interessant gestalteten Gräbern, die in alter, wie in neuer Machart eine identische, für mein westliches Auge ungewöhnliche Form verfügen.

     
    An einer verlassenen Schule komme ich auch noch vorbei

     
    Und dann noch an diesen Öfchen, über die jedes Dörfchen verfügt. Toll, ein gemeinschaftlicher Dorfofen. Und scheinbar auch von der Verwaltung aufgestellt, da alle gleich aussehen. Irgendwann fällt mir dann bei genauerem Hinsehen auf, dass die Luke zum Backen wohl viel zu klein ist - verdammt - das muss die lokale Art der Müllentsorgung sein - aaahhh!

     
    Auf jeden Fall unter 5kg Basewight! Alles Consumables!

     
    Weiter durch eher karge Landshcaft - die frühe jahreszeit tut ihr Übriges. Aber der Fluss frischt das triste Bild immer mal auf.

    Ich nähere mich dem Spätnachmittag - und ebenso dem Ende des Trails. 
    Eigentlich hatte ich ja mit zwei Tagen geplant - aber ohne Not am Ende des Trails noch eine Nacht einlegen - zumal dort die Herbergen eher mäßigen Ruf genießen? Mit Glück könnte ich es noch zum letzten Bus nach Shangri-La schaffen. Also noch mal etwas den Temporegler auf Schub gestellt. Mittlerweile geht es wieder bergab, die Sonne färbt die Schlucht immer wärmer.

     
    Ich erreiche das Trailende - nach 6 Stunden - so war das nicht gedacht. Nun gut. Am Fluss unten im Tal führt eine Straße zurück zum Ausgangsort. Ich hoffe auf Anhalter, um zurück zu meinem Gepäck und wohlmöglich noch einem Bis nach Shangri-La zu kommen. Allerdings scheinen die Touristen bereits abgefahren zu sein - es vergeht bald eine halbe Stunde ohne ein einziges Auto in die Richtung. Da bleibt natürlich Zeit für letzte Bilder vom Fluss:

    Um die Chance auf einen Bus noch zu wahren, erkundige ich mich in einer Herberge nach Taxis, von denen ich online gelesen hatte. Angeblich gibt es keine, aber man fährt mich gerne und steckt sich das Taxigeld selbst ein. Was soll's, der Preis ist ok - und immer noch günstiger, als hier zu übernachten. Man ist dort zwar der Meinung, dass nach Shangri La kein Bus mehr fahre, jedoch hatte man mir bei Janes explizit einen späten Bus genannt. Ich beschließe, es zu versuchen - und falls kein Bus mehr fährt lieber bei Janes zu übernachten, was einen soliden Eindruck machte - und zudem näher am Bus für den Morgen.
    Die Straße zeugt von diversen Steinschlägen aus den Höhen der Schlucht - ich hoffe, nicht taufrisch von mir selbst ausgelöst. Mulmiges Gefühl.
     
    Aber schlussendlich komme ich an, greife mein Gepäck, lasse mir noch mal den späten Bus versichern, laufe an den Abzweig, wo er wohl vorbeikommen soll - und warte.
    ...und warte
    ...und warte
    ...und warte
    So langsam zweifele ich, ob es den Bus vielleicht doch nicht gibt.
    Irgendwann hält ein recht eues, weißes SUV, aus dem ein älterer Mann in gebrochenem bis nicht vorhandenem Englisch fragt, ob ich nach Shangri-La möchte. Ich halte ihn für einen kommerziellen Fahrer, dass er jedoch nicht einmal auf Englisch einen Preis verhandeln kann ist eher unüblich. 
    Was soll's. Da scheinbar kein Bus mehr fährt, würde ich hier nur Zeit und Geld verschwenden, warum dann als nicht etwas mehr für die Fahrt ausgeben? Ich fahre also mit. Nach kurzer Zeit halten wir zum Tanken auf der Tankstelle.
    Als ich verständlich mache, dass ich gerne etwas beitragen möchte, ist der mann eher zurückhaltend-überrascht. Da hatte ich nicht mit gerechnet. Er lässt mich auch nur einen Teil der eh schon lächerlichen Tanksumme begleichen.
    Nach kurzer Fahrt - und nicht wirklich stattfindendem Smaltalk mit Händen, Füßen und Google translate stelle ich fest, dass der Mann alles andere als fahrsicher oder routiniert ist. Die Gas- und Bremsdosierung ist noch etwas unbeholfen, für Fünktionen an der Bedieneinheit sucht der Fahrer noch viel herum.
    Da dämmert es mit - der gute Mann hat anscheinen gerade ein Auto gekauft - und ist stolz wie Bolle, damit eine Runde zu drehen. Dann noch eine Langnase mitzunehmen scheint das ganze dann zum Happening zu machen.
    Ich habe Mühe, wach zu bleiben, die Beine machen sich doch in recht schwerer Ausführung bemerkbar.
    Wir kommen in der Dunkelheit in Shangri-La an, der Mann möchte immer noch kein Geld und freut sich einfach nur seines neuen Wagens.
     
    Ich finde mein Hotel, dass ich von unterwegs gebucht habe (ich habe keinen Winkel in China gefunden, in dem nicht allenots 4G angesagt war)  ausnahmsweise mal ohne Umwege (Die Adressangaben und Markierungen auf Karten in China sind mit Vorsicht zu geniessen).
    Dort geht es direkt ab in' s hoteleigene Restaurant, das zum Glück zugleich eines der am Besten bewertetsten in town ist.
     
    Einige Spezialitäten spare ich mir dann doch

     
    Yay, Yak auf der Karte. als er dann kommt noch mal Yay - denn siehe da, yak schmeckt sogar!

     
    Als ich endlich erschöpft auf's Zimmer marschiere und in den Badezimmerspiegel blicke, bekomme ich einen gehörigen Schreck.
    Wer oder was zum Teufel ist diese Tomate, die mich da ungläubig anstarrt! Fuck! Das ist mal ein Sonnenbrand.
    Nackencheck: Oha, dagegen ist die Front ja geradezu bleich.
    Arme - feiiiiner T-Shirtrand!
     
    Die nächsten Tage bestehen aus Aloe Aftersun literweise - und mehreren Schälungen, der T-Shirt Rand ist jetzt, fast ein Vierteljahr später noch immer gut erkennbar.
    Wie konnte das passieren? Die paar Stunden lasche Februarsonne? Tja...was mir bei meiner kurzfristigen Planung eher entgangen war - und was optisch auch während der Anreise nicht unbedingt ersichtlich war - bereits der Eingang der Tigersprungschlucht liegt auf 1800m! nichts mit saft- und kraftloser, Zaghafter Frühlingssonne - 6 Stunden Höhensone vom Feinsten!
    Shangri-La liegt dan bereits auf 3200m, auch davon war nicht viel zu merken - alles eher hochplateau-artig.
    Aber gut. Unterm Strich: War eine nette Tour, wenn auch nicht unbedingt die Wucht in Tüten. Man liest online von einem DER bucket list trails, so weit würde ich auf keinen Fall gehen. Weder optisch, noch von der Wegführung her ein Goldstück, aber solide Unterhaltung für ein paar Stunden.
     
    Von daher - When in China - Kurztour durch die Tigersprungschlucht!
     
     
  17. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf questor in When in China - Kurztour durch die Tigersprungschlucht   
    Liegt auch schon wieder eine Weile zurück, daher nun endlich mal raus damit, ehe die Erinnerung verblasst.
    Hätte als Kurztour wohl auch in den Impressionen Thread gepasst, aber falls tatsächlich mla jemand nach China sucht, und es da sonst nicht allzuviel Infos geben dürfte, dachte ich, ich mache lieber einen Thread draus.
    Ich hatte beruflich in China zu tun - und das Glück, noch etwas rum reisen zu können. 
    Leider hatte ich diesmal im Vorfeld null Zeit, um zu Planen, weshalb ich mich an ein paar Sehenswürdigkeiten entlang getastet habe, anstelle einen längeren Trek zu planen. Wandern in China schüttelt man anscheinend nicht mal eben so aus dem Ärmel.
    Daher war ich umso froher, als während der allabendlichen on-the-go-Planung im Hotel für die nächsten Tage die Tigersprungschlucht als Mehrtagestour entlang meiner Reiseroute auftauchte.
    Auf den offiziellen Seiten und bei Touranbietern liest man von vier Tagen. Auf ein paar Travelblogs berichteten einige erstaunte Wanderer, dass sie bereits nach zwei Tagen durch waren, nachdem sie für vier Tage gepackt und eingekauft hatten. 
    Ich stellte mich daher auch auf zwei Tage ein. Der GPS Track war auch im Netz zu finden - im fremdsprachigen Ausland und ohne genauere Beschreibung der Route fühlt es sich damit doch immer etwas sicherer an. Er stellte sich jedoch als völlig als völlig unnötig heraus - sich dort zu verlaufen wäre eine echte Leistung!
    Am Vortag noch schnell einen möglichst leichten kleineren Rucksack gekauft (die Weihen der Wegwerfkultur, keine 8€ umgerechnet - hat fast zwei Wochen gehalten 0_o) und mit Nahrung und Wasser befüllt.


    Dann noch schnell gecheckt, welches Hostel Gepäck lagert (Ich war insgesamt einen Monat unterwegs. Zwar auch nur mit Handgepäck, aber schleppen wollte ich das trotzdem nicht.) und dann ging es von Lijiang aus mit dem frühestmöglichen Bus gen Hutiaxiao Scenic Area. Brav den Eintritt für die Parkzone gelöhnt, Gepäck bei Jane's Hostel gelassen und los marschiert.
    Der Weg zum Trailhead war eher weniger einladend - Müll, Großbaustelle, Industrie

     
    Aber dann geht es los - nicht zu verfehlen - upper trail tiger leaping gorge!

     
    Das da unter dem Tiger ist übrigens auch schon die - eher einfach gehaltene - Wegführung. So ziemlich jedes Inn hat seine eigene, künstlerisch mehr oder minder wertvolle Skizze des Weges - mit immer eigenen Ausschmückungen und Akzenten. ähnlich muss es in den Anfängen der frühen Kartenerstellungen gewesen sein.

     
    Nach einem kurzen Stück seichtem Einstieg windet sich der Trail entsprechend der Zeichnung auch direkt steil und schmal bergauf. Die Sonne steht bereits weit oben, aber mein gut, Ende Februar, so viel Kraft wird sie wohl noch nicht haben und ich hatte die Tage zuvor auch gerne mal mieses Wetter - begrüße die Frühlingssonne daher eher noch, wenn auch der Schweiß schon etwas treibt.

     
    Irgendwie hatte mich etwas gestochen - vielleicht auch der Umstand, wenigstens etwas zum Wandern zu kommen. Da macht man keine halben Sachen, also schraube ich mich ordentlich den Berg hinauf. Außerdem hatte ich ja schließlich auch vor, die Route in zwei Tagen zu schaffen. Vorbei ging es an den ersten wohl direkt aus den umliegenden Herbergen gestarteten Touristen. Allesamt eher Format westlicher, bleicher Tourist mit zu großem Rucksack, zumeist gerade mit Selbstzweifeln in einem schattigen Fleckchen kauernd.
    Der erste kleinere peak ist erreich - oben sitzt - Erstaunen und Freude zugleich - eine alte chinesische Dame und verkauft von dem Anstieg preislich angemessenen Getränken und Eis über - ich musste zwei Mal Fragen - Marijuana - bis hin zu Wanderstöcken so ziemlich alles, was das mit dem Anstieg überforderte Toursitenherz begehrt.

     
    Der Ausblick wird besser - und auch die Dörfchen haben ihren Charme - erinnern sie doch immer wieder daran, dass man sich nicht - wie es sich durch das vermeintlich vertraute Bergpanorama immer wieder anfühlt - in Mitteleuropa, sondern Nordwestchina befindet.

     
    Für Unterhaltung am Wegesrand ist auch hin und wieder gesorgt - und auch optisch legt der Pfad zu - ich bin rundum angetan und mit leichtem Gepäck ist es eine Freude, durch die Landschaft zu fliegen.

     
    10MB Upload sind voll - ein guter Moment, hier die nächsten Tage weiter zu machen.
     
  18. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf SouthWest in [IT] Abruzzen / Mittelitalien April 2018   
    Ja aber nur digitalisiert (abfotografiert) 
    Danke für das positive Feedback.
  19. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf SouthWest in [IT] Abruzzen / Mittelitalien April 2018   
    Heute ist schon der letzte Wandertag! 
    Es geht viele Höhenmeter vom Pass hinab nach Pacentro und dann weiter durch eine aufgeheizte Ebene in die kleine Stadt Sulmona.
    Der nächste Höhepunkt wartet nicht lange. Pacentro ist ein sehr schön gelegenes Dorf. Hier sieht man wie sich der Wanderweg hinunterschlängelt bis zur Strasse kurz vor Pacentro:

    Pacentro
    Nun durchquert man das Dorf, welches wiederum wirklich sehr nette Strässchen bietet:
       
    Pacentro
     
    Heute (25 April) ist leider Feiertag in Italien. Man feiert die Befreiung von den Barbaren vor etwas mehr als 70 Jahren. Deshalb bekomme ich keinen Platz für ein Mittagessen in dem bekannten Restaurant Taverna de li Caldora. Schade. Aber so richtig hungrig bin ich sowieso noch nicht und so gehe ich weiter nach Sulmona.

    Unterwegs nach Sulmona
    Sulmona ist eine Super-nette Stadt. Dort lässt sich ausgezeichnet ein ganzer Nachmittag verbummeln. Es gibt hier in der Innenstadt einen römischen Aquädukt durch den früher 600 Liter Wasser pro Sekunde in die Stadt geführt wurden.

    Aquädukt in Sulmona
    Ein Nachteil von UL Ausrüstung wird hier allerdings deutlich: Mit Shorts sollte man in die katholischen Kirchen nicht reingehen, da das nicht gern gesehen wird. OT: Eine Zip-off-Hose wäre wohl ideal. Die hätte auch mehr Schutz gegen die Kratzvegetation bieten können. Meine Beine sind ziemlich verkratzt, vor allem vom zweiten Tag.
    Ich gehe auf die Suche nach einem Ort wo man ein Busticket für den morgigen Tag kaufen kann. Das tut man typischerweise in den kleinen Tabacchi Läden. Allerdings nicht in allen. Ein superfreundlicher Herr (der wohl gerade nicht viel zu tun hatte) nimmt mich einfach mit und führt mich zum richtigen Laden. Ein ziemlicher Kontrast zur Fahrt nach l'Aquila vor ein paar Tagen wo ich das Flixbus Ticket auf dem Smartfon gekauft und am Bus vorgezeigt hatte. Neue und alte Welt. Mir gefallen beide ...
    In Sulmona hatte ich wieder ein Zimmer gemietet. Am abend gibt es wieder sehr sehr lecker Essen ...
    Statistik:
    5 Stunden 20 Minuten Gehzeit inklusive Pausen
    +51m, -923m
  20. Gefällt mir!
    Dave reagierte auf SouthWest in [IT] Abruzzen / Mittelitalien April 2018   
    In diesem Faden möchte ich von meiner diesjährigen Tour in Mittelitalien berichten.

    Italien ist ja für Trekkingfreunde eher ein schwieriges Land. Die Markierungen sind vielfach unzureichend, die Karten oft ungenau, die Wege häufig anspruchsvoll. Mangelnde Fremdsprachenkenntnisse der dortigen Ureinwohner, die Hitze im Sommer, schlechte Infrastruktur, der Mangel an Informationen, und die Entfernung von Deutschland machen es nicht leichter. Vom Aostatal und den Dolomiten jetzt vielleicht mal abgesehen wird man selten jemanden finden der in Italien wandern geht. Auch die Italiener tun das kaum. Die fahren ja alle ans Meer.
    Dies hat aber auch alles ungemeine Vorteile: Wenn man sich auf das Abenteuer einlässt, dann wird man dort fast alleine unterwegs sein.
    Das tolle an Italien sind auch die überall sichtbare uralte Kulturlandschaft und das fantastische Essen.

    Diese Vorteile habe ich in den letzten Jahren für mich entdecken können. Zunächst habe ich in mehreren Jahren alle Abschnitte der fantastischen GTA kennengelernt. Obwohl diese nun immer beliebter wird (was auch gut ist) kann man dort noch fast alleine durch grandiose Berglandschaft wandern und die geschichtlichen und kulinarischen Highlights geniessen.
    Die Abruzzen wiederum waren mir bis vor kurzem auch fremd. Kaum ein ausländischer Tourist wagt sich dort hin, obwohl es dort eine grandiose Hochgebirgslandschaft zu sehen gibt. Schroffe Felswände, bewirtschaftete Hochflächen, kahle Bergkuppen, tief eingeschnittene Täler, enge Canyons, Wasserfälle und kleine Seen. Relativ selten findet sich die unangenehme Seite der Zivilisation: Appartements, Hotels und Skilifte, die in den Alpen so viel Unheil angerichtet haben. Fast das gesamte Gebirge steht unter strengem Naturschutz. Das ist in der Landschaft auf angenehme Weise spürbar.
    Ich bin auf der Suche nach einem Ziel für den Frühling auf die Abruzzen aufmerksam geworden. Im April musste ich zwar einen Bogen um die Gipfel machen, die noch mit Schnee bedeckt sind, jedoch konnte ich sehr schön in mittleren Höhenlagen (<1500 m) um die Gipfel herumwandern.
    Um auch etwas von der Gastfreundschaft und von den kulinarischen Highlights mitzubekommen (und vielleicht auch um etwas Geld vor Ort zu lassen) hatte ich mich wie auf den letzten GTA Abschnitten dazu entschlossen, die Hälfte der Nächte in Hotels und die andere Hälfte im Tarp zu verbringen. Das hat auch super funktioniert.
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    Ich fliege nach der Arbeit am Abend nach Rom. Der Rucksack mit ein wenig Proviant für drei Nächte im Shelter war nagelneu und hatte Handgepäckabmessungen (siehe auch hier).
    Leider komme ich zu spät an um noch schnell bei Decathlon Gas zu kaufen. Deshalb habe ich in Fiumicino, im Auto 5 Minuten vom Flughafen entfernt, ein Zimmer für die Nacht gemietet. Ich lasse mich abholen, da ich faul bin. Ein kleiner, klappriger Chevrolet und der ständig per Whats-App mit seiner Kollegin kommunizierende Fahrer bringen mich zur Unterkunft. Ansonsten hätte man auch den Zug in Richtung Rom zur nächsten Station Fiumicino Parco Leonardo nehmen und dann noch 15 Minuten laufen können. Die hilfsbereiten und  freundlichen Gastgeber bestellen mir noch eine Pizza beim Lieferservice, welche ich auf einer netten Terrasse noch vor dem Schlafen verspeise. Um auf die Mindestmenge für eine Lieferung 10 Eur zu kommen, muss ich dazu noch 2 Bier mitbestellen und trinken. Da muss ich halt durch ... 
    Am nächsten morgen laufe ich nach einem guten Frühstück in 20 Minuten zum Decathlon. Man muss dabei an einer Abfahrt eine Autobahn überqueren. Das funktioniert auf schmalen Fusswegen am Rande der Fahrbahn gut. Von dort kommt man dann recht schnell (wieder zurück über die Autobahn) zum Bahnhof, von dem alle Stunde ein Zug nach Rom fährt.
    Im Rom Tiburtina angekommen esse ich was in einem Restaurant und nehme dann einen Flixbus nach l'Aquila. Die Fahrtzeit war glaube ich etwa 1h30 ohne Zwischenstopp. Die Besichtigung von L' Aquila hebe ich mir für einen späteren Besuch auf und nehme (da es an dem Tag keinen Bus mehr gibt) ein Taxi nach San Demetrio ne'Vestini, dem Startpunkt.
    Um 15h30 Uhr laufe ich los. Ich will noch bis zum Abend ein wenig vorankommen. Sehr schnell taucht man ein in eine stille italienische Landschaft mit blühenden Bäumen und Büschen, kleinen Pfaden und zwitschernden Vögeln. Unterwegs kreuzt man den "Tratturo Magno", eine breite Schafautobahn auf der Jahrhundertelang riesige Schafherden zwischen den Abruzzen und Süditalien hin- und hergeführt wurden. Die Wanderschäferei war früher der Grund für einen relativen Wohlstand der Region.

    Hochplateau
    Auch an alten römischen Ruinen kommt man vorbei. Kein Mensch ausser mir schaut sich die an.

    Die Ruinen von Peltuinum
    Die Landschaft ist ersteinmal noch nicht besonders spektakulär. Am Horizont sieht man die schneebedeckten Berge. Die Wegbeschreibung führt an einer Stelle über einen Weg der inzwischen ziemlich stark überwachsen ist. Leider spielen Brombeerranken dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Meine Beine und Arme werden ziemlich zerkratzt. Am abend frage ich an einem Haus nach Wasser (Brunnen gab es in diesem Teilabschnitt in den Dörfern kaum) und fülle meine Faltflasche auf. Dann steige ich auf schönem Pfad noch auf 1053 m auf, wo ich etwa am höchsten Punkt kurz vor dem Ort Bominaco und kurz vor Sonnenuntergang ein schönes Plätzchen für die Nacht finde.

    Camp 1
    Statistik:
    4 Stunden Gehzeit inklusive Pausen
    +550m, -185m
     
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    Am nächsten morgen scheint schon wieder die Sonne. Ein weiterer wunderbarer Tag beginnt.

    Ich habe heute nicht vor weit zu gehen um erst einmal zu sehen was der Fuss so macht. Es geht weiter durch hügelige, sehr schöne Landschaft mit toller Aussicht in alle Richtungen. Nach drei Stunden erreiche ich  Pecosanonesco Vecchio (das zweite Bild im ersten Beitrag). Dort nehme ich den Bus nach Torre de'Passeri, weil es erstens am Nachmittag viel zu heiss für mich ist und weil ich dort zweitens die romanische Kirche San Clemente a Casauria besichtigen will, ein weiterer Höhepunkt der Baukunst. Der Busfahrer nimmt mich auch ohne Busticket mit (hätte man am Kiosk kaufen müssen, im Bus gibt es keine), fährt mich bis zur Kirche (die nicht auf der Busroute liegt) und erzählt mir alles über die lokalen Spezialitäten und was ich alles unternehmen könnte. Leider habe ich dann aber Pech und die Besuchszeiten für die Kirche sind nur vormittags ...  Da ich heute nicht mehr weitergehen will vertreibe ich mir den Nachmittag in dem Ort (der nicht viel bietet). Viel fotografiert habe ich heute auch nicht.
    Statistik:
    3.5 Stunden Gehzeit inklusive Pausen
    +99m, -486m
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    In Torre de'Passeri habe ich übrigens in der einzigen Unterkunft geschlafen die es dort zu geben scheint.
    Mit 178 m liegt der Ort recht niedrig und die relative Hitze am Nachmittag war deshalb gestern schon fast zu viel für mich. Obwohl Temperaturen um 20 Grad ja eigentlich perfekt sind. Aber in der prallen Sonne auf schattenlosen Wegen zu wandern macht mir mehr Spass bei kühleren Temperaturen. Deshalb stehe ich früh auf um kurz nach Beginn der Morgendämmerung schon unterwegs sein zu können. Ein Frühstück gab es hier nicht, was gut ist, denn sonst wäre ich erst später losgekommen.

    Wein wächst hier (insbesondere Montepulciano d'Abruzzo)
    Der kleine Ort Bolognano ist interessant für Kenner der modernen Kunst. Joseph Beuys hat hier viel Zeit verbracht und verschiedene skurrile Kunstgegenstände und Museen im Örtchen erinnern daran.

    Bolognano
    Die Wanderung geht weiter durch schönes Kulturland.



    Man taucht auch öfter mal in den Wald ein und kommt in eine Landschaft wo die kleinen Flüsse Orta und Orfento relative tiefe Canyons gegraben haben. Hier ist es etwas schattiger. Kurz vor dem Tagesziel Caramanico Terme kann man zum Fluss hinabsteigen und dort sehr schön in Canyon wandern. Dort habe ich viel Zeit mit Fotografieren verbracht.

    Schöner Pfad in der Orfento Schlucht



    Zu mittag bin ich dann im Ort Caramarico Terme. Es ist eine Art Kurort mit Termalquellen. Im April hat das alles aber noch zu, es ist schön ruhig, sogar am heutigen Sonntag. Ich esse lange und lecker in einem Restaurant zu mittag (fast der einzige Gast) und gehe dann in mein Hotelzimmer. Ich bin der einzige Gast im Hotel. Hier werde ich 2 Nächte schlafen.
    Im Ort gibt es eine Bar in der sehr gutes Craft Bier ausgeschenkt wird. Da kann man schon ein paar Stunden zubringen  Normalerweise ist Bier in Italien entweder eher langweilig oder schlecht. Das hier ist eine grosse Ausnahme. Und sowas hätte ich hier am A#$%h der Welt auch nie erwartet.

    Hier noch ein bisschen Abendstimmung im Ort:

    Caramarico Terme

    Caramarico Terme
    Statistik:
    7 Stunden Gehzeit inklusive Pausen
    +935m, -479m
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    Heute mache ich einenTagesausflug von Caramanico Terme aus in die Orfento Schlucht und ein wenig bergauf in Richtung oben. Da wo Schnee liegt.

    Diese Schlucht geht es auf- (am Hang) und dann wieder abwärts (im Grund).
    Eine Variante der Tour führ auf sehr kleinen und ganz wunderbaren Bergpfaden am Steilhang entlang. Erst durch schönen Wald, ...
        
    ... mit wunderbaren blühenden Blumen (ist ja Frühling hier) ...

    ... und dann später auf lichte Bergwiesen mit schönen Aussichten:


    Von oben hat man einen sehr netten Ausblick. Man könnte hier noch weiter in Regionen aufsteigen in denen jetzt leider noch zu viel Schnee liegt. Ab Ende Mai sollte das aber sehr machbar sein, denke ich mir. Muss dringend mal wieder hierher kommen. Ich steige wieder zum Fluss ab und wandere durch den Wald wieder abwärts in Richtung Caramanico Terme. Das Wandern in diesem schönen Wald, abwechselnd mit tollen Aussichten, macht Spass: 

    Auf schönen Pfaden

    Blick talaufwärts

    Durch schönen Bergwald
    Das letzte Stück geht wieder am Fluss entlang. Hier kann man die Füsse ins kalte Wasser hängen und schöne Pausen machen. Am heutigen Montag ist hier keine Sau unterwegs, während ich am gestrigen Sonntag schon einige Ausflügler (in Strassennähe) angetroffen hatte. Dies ist eigentlich eine recht bekannte Wanderung in den Abruzzen.

    Orfento Flüsschen
    Nach ein paar herrlichen Stunden kehre ich ins Hotel zurück. Leider hat die Bar mit dem Craft Bier heute geschlossen . Den Nachmittag verbringe ich also mit lesen und schlafen ... Beim Abendessen gibt es heute noch andere Gäste ausser mir! Sage und schreibe zwei Tische sind besetzt. Das Essen ist fantastisch ...
    Statistik:
    7 Stunden Gehzeit inklusive Pausen
    +909m, -909m
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    Dave reagierte auf SouthWest in [IT] Abruzzen / Mittelitalien April 2018   
    Die Nacht war frisch (Raureif am Tarp) und etwas feucht (Tau auf dem Quilt). Ich starte also am morgen eher langsam, und in der Sonne trocknet alles dann innerhalb von 30 Minuten.

    Aussicht auf den Monte Sirente
    Nach 20 Minuten erreiche ich das Örtchen Bominaco. Hier gibt es ein tolles Highlight: Die beiden Kirchen San Pellegrino und Santa Maria Assunta. Der Eingang ist verschlossen, aber da hängt ein Schild mit einer Telefonnummer, die man anrufen kann wenn man die Kirchen besichtigen will. Und das lohnt sich. Man bekommt eine Privatführung (auf italienisch ...) und bekommt wunderbare Beispiele der mittelalterlichen Kunst. Insbesondere die Kirche San Pellegrino begeistert mich mit der kompletten Ausmalung mit Fresken. Das erinnert an die Sixtinische Kapelle. Nur dass man sich dort die Kapelle mit tausenden anderen Touristen teilen muss. Hier habe ich alles für mich alleine. Leider darf ich drinnen nicht fotografieren. Einen deutschen Wikipedia Eintrag zu der Kirche gibt es nicht, aber ein paar Bilder kann man sich auf dem italienischen Wiki anschauen.

    Detail an der Aussenfassade

    Aussenansicht Santa Maria Assunta
    Das nächste Teilstück der Wanderstrecke ist schon wieder total überwachsen. Ich werde ziemlich verkratzt. Nach 30 Minuten ist der Teil aber überstanden. Es geht von Dorf zu Dorf über Feldwege und querfeldein über Wiesen. In fast jedem Dorf trinke ich einen Espresso und esse ein Toast mit Käse und Schinken (lecker!).

    Hochebene von Navelli 

    Olivenbäume

    Ort unterwegs

    Ort unterwegs
    Am abend steige ich dann ein paar Hundert Meter auf ich Richtung Forca di Penne. Angeblich gibt es kurz vor der Höhe einen Brunnen an dem ich meinen Wasservorrat für die Nacht auffüllen will. Erst nach einigem Suchen finde ich diesen Brunnen tatsächlich.

    Aufstieg auf einem schönen Pfad nach Forca di Penne

    Brunnen
    Ich finde ein recht ebenes Plätzchen für die Nacht und baue im schönen Abendlicht mein Shelter auf.

    Camp 2
    Am abend merke ich dass mein linker Fuss ziemlich weh tut. In den nächsten Tagen wird das nicht mehr weggehen. Es tut beim schnellen laufen auf guten Wegen (mit grossen Schritten) weh, währen langsameres Wandern auf schwierigeren Pfaden kein Problem ist. Die Tour bietet einen Mix aus allen Konditionen. Der Schmerz nervt etwas, aber es lässt sich gut damit leben.
    Statistik:
    9.5 Stunden Gehzeit inklusive Pausen
    +996m, -1073m
     
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