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Ultraleicht Trekking

Jäger

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Alle erstellten Inhalte von Jäger

  1. Ich trenne mich ungern von diesem Rucksack, da mich das Design, die Verarbeitung und die Funktionalität sehr anspricht. Ich habe schon einige Rucksäcke in der Hand gehabt, aber der hier ist was ganz besonderes. Ich muss einfach Platz schaffen und meine liquiden Mittel aufstocken, um mir ein Fahrrad zu kaufen. Ich habe den Rucksack lediglich auf zwei Dayhikes mitgehabt und sonst nur in meinen heimischen vier Wänden bestaunt. Das Ding ist also so gut wie neu. Der Rucksack bringt 471 Gramm auf die Waage, ist aus extrem robusten VX21, verfügt über zwei Schultertaschen, eine Bottompocket, einen Ice Axe Loop, einen Huftgurt und ist made in US. Ich würde den Rucksack für 230 Euro zzgl Versand aus Österreich abgeben.
  2. Dieses Jahr war es schon besonders heftig. Habe auf Reddit Screenshots gesehen, wo Leute teilweise einen Warteslot im 10000 + Bereich hatten. Scheint wohl auch so, als ob es dieses Jahr deutlich mehr Southbounder geben wird. Es bleibt abzuwarten. Ich drücke dir die Daumen und hoffe, dass euch der Sobo gelingt.
  3. Das Radon R1 macht einen guten Eindruck, ist mir aber etwas zu teuer. Die Giant Bikes habe ich mir auch reingezogen, sogar schon, bevor ich den Thread erstellt habe. Am meisten sprechen mich aktuell aber die Decathlon Räder an. Da finde ich die Idee eigentlich ganz nett, dass man sich eins davon zulegt, schaut wie man damit klarkommt und dann auch upgraden kann. Selbiges gilt auch für den Gebrauchtkauf. Ich bin jetzt nicht der talentierteste Schrauber, aber ich hätte schon Lust mich etwas mehr mit Fahrräder auseinanderzusetzten. Die Bike-Analyse macht sicherlich Sinn, aber ich will nicht gleich 200 Euro dafür in die Hand nehmen. Für später ist das sicherlich sinnvoll. Ich habe auf meiner letzten Tour zirka 120-130km am Tag mit einer dreißig Jahre alten Gurke gemacht und dachte, dass ich mit einem Rennrad easy 200km am Tag schaffen kann, wenn alles passt. Ich weiß nicht wie wahrscheinlich das ist, wenn man zwei Monate vor der Tour anfängt regelmäßig zu trainieren. Ansonsten ist vielleicht ein leichtes Trekkingrad doch sinnvoller. Ich werde mal zusehen, dass ich etwas gebrauchtes in meiner Größe finde und mich daran tasten. Wenn es nichts für mich ist, dann kann man das ja immernoch verscherbeln.
  4. Servus! Ich suche im Auftrag einer Freundin, die bisher eher wenig mit UL zu tun hatte, nach einem soliden 1 P Zelt (sub 1kg). Mir fallen spontan Zelte wie das Xmid 1P, FlyCreek 1P, SMD Lunar Solo ein, aber bitte gerne alles anbieten. Preislich sollte das Ganze unter 200 Euro liegen.
  5. Der Input ist sehr hilfreich! Ich musste paar Sachen googlen, aber ich habe jetzt definitiv einen etwas größeren Überblick über das Thema Von den Decathlon-Taschen habe Ich sogar schon zwei Stück, die noch von meiner Letzten Tour übrig geblieben sind. Ich denke, dass ein Rennrad eventuell sogar eher was für mich sein könnte als ein Gravel-Bike. Ich werde mich da weiterhin schlau machen und viel lesen. Bis zum Sommer habe ich ja noch etwas Zeit.
  6. Danke für das krasse Feedback! Hier ist ja schon eine Menge an interessanten Vorschlägen und Tipps zusammengekommen. Die Idee von @hmpf@zopiclonein Rennrad in Betracht zu ziehen, gefällt mir ganz gut. Wie schaut es da mit der Gepäckbelastung aus? Ich bin selbst ein Leichtgewicht mit 63kg und meine Ausrüstung wird denke ich mal maximal 10 kg auf die Waage bringen.
  7. Das wäre dann mein einziges Fahrrad, aber ich würde mir noch ein altes Fahrrad für alltägliche Erledigungen zulegen. Ich hatte noch nie ein hochpreisiges Fahrrad und bin immer auf relativ alten, schweren und billigen (50-100 Euro) Bikes Touren gefahren. Also zu sehr Offroad wird es nicht werden, da ich wahrscheinlich zu 80-90% auf Straßen unterwegs sein werde, aber mir gefällt die Option auch auf spärlich ausgebaute Wege auszuweichen. Ich denke, dass Waldwege und Schotterstraßen das höchste der Gefühle sein werden.
  8. Servus liebe Community! Ich hoffe, dass dieses Thema hier halbwegs reingehört, da dieses Forum ja primär auf das Wandern fokussiert ist. Da es hier hin- und wieder auch Beiträge zum Bikepacking gibt, dachte ich, dass ich mir einmal paar Ratschläge und Tipps bezüglich der richtigen Fahrradwahl einhole. Ich würde diesen Sommer gerne wieder eine mehrwöchige Radtour machen und suche daher ein passendes Fahrrad. Ich würde mir gerne ein Gravel-Bike zulegen, da es flexibler zu sein scheint als ein Trekkingfahrrad und ich eher zur Fraktion Kilometer machen gehören. Ich würde das Ganze sehr minimalistisch angehen und nur das nötigste mitnehmen. Das Problem ist, dass die Anzahl an Möglichkeiten, Foren und Fachwebsiten einfach erschlagend groß ist und ich absolut keine Ahnung von Fahrrädern habe. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Hinzu kommt, dass momentan ja auch keine persönliche Beratung im Shop möglich ist. Was sind die besten Online-Ressourcen um sich vernünftig in dieses Thema reinzuarbeiten? Worauf sollte man beim Kauf drauf achten? Vor allem, wenn man sich in der unteren Preiskategorie (1000 Euro) bewegt.
  9. Kearny – Oracle (~110km) Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück mit Homeless Guy trennten sich unsere Wege. Sein Urlaub neigte sich dem Ende zu und wir verabschiedeten uns von ihm. Von unserer ursprünglich fünf Mann starken Truppe waren lediglich Hot Sauce und ich übriggeblieben. Homeless Guy überließ mir seine Wanderstöcke für den Rest des Trails, da meine faltbaren Carbonstöcke im letzten Abschnitt leider das Zeitliche gesegnet hatten. Der Stretch nach Oracle war einer der trockensten auf dem Trail. Die Etappe begann mit einem 30 Meilen langen, beinahe wasserlosen Abschnitt, der uns zwang unsere Flüssigkeitseinnahme stark zu rationieren. Die einzige Möglichkeit im ersten Teil dieser Passage an Wasser zu kommen, war auch gleichzeitig die reudigste des gesamten Trails: ein ehemaliger Cowtank, der lediglich eine Pfütze mit stark verdreckten, mit toten Bienen und anderem Geziefer verseuchten, grünen Wasser enthielt. Getoppt wurde das Ganze noch von einem Kuhkadaver, der direkt vor dieser ominösen Quelle lag. Hot Sauce hat davon getrunken und lebt heute noch. What doesn't kill you makes you stronger! Nach den ersten 30 Meilen gab es immer wieder Caches, die von Trail Angels bereitgestellt wurden, sodass wir uns keine Sorgen mehr um Wasser machen mussten. Zur Abwechslung war ein Großteil des Abschnitts flach und erlaubte es uns somit wieder längere Tagesdistanzen zurückzulegen. Am Nachmittag des ersten Tages vernahm ich ein Rauschen, dass immer lauter wurde. Ich drehte mich um und zuckte zusammen, als plötzlich ein Jet wenige hundert Meter über meinem Kopf vorbeisauste. Der Schall der Triebwerke donnerte durch den Canyon. Ich beobachtete wenige Augenblicke später einen zweiten Jet, der dem ersten hinterherjagte während dieser Flares abfeuerte, um seinen Verfolger hinter sich zu lassen. Wie ich später erfuhr, befindet sich im nahegelegenen Tucson ein wichtiger Stützpunkt der Air Force, die ihre Piloten zum Üben strategischer Manöver in die umgebende Landschaft aussendet. Am Folgetag machte ich meine erste Begegnung mit einer Klapperschlange, die ich beim Wasserlassen bemerkte. Sie beobachte mich, schien dabei jedoch kein Interesse an mir zu haben, und trat nach einiger Zeit ihren Rückzug in ein nahegelegenes Erdloch an. Einige Zeit später traf ich auf einen weiteren, für Arizona typischen, Wüstenbewohner: Eine riesige Tarantel kroch langsam über den Weg. Ich hatte lange nach einem großem Exemplar Ausschau gehalten und staunte nicht schlecht, als diese Riesenspinne meinen Weg kreuzte. Nach einer stürmischen Nacht auf einer Ebene, auf der wir dem heulenden Wind schutzlos ausgeliefert waren, räumte ich mein Camp zusammen und brach sofort auf, um meine frierenden Gliedmaßen aufzuwärmen. Dabei kam ich an Hot Sauce’s Zelt vorbei, das durch die starken Böen jegliche Form verloren hatte und wie sich wie zerknülltes Blatt Papier an den Wüstenboden schmiegte. Ich legte fast 30 Meilen zurück und errichtete mein Lager direkt neben einer Dirtroad. In der Ferne konnte ich Mount Lemon, den wir auf dem Weg nach Tucson überschreiten würden, sehen. Per Inreach reservierte ich für den morgigen Tag ein Motelzimmer in Oracle und organisierte eine Abholung am Trailhead, bevor ich sanft ins Land der Träume glitt. Um 12 Uhr vormittags erreichte ich den am Vortag ausgemachten Treffpunkt und traf dort auf Marney. Ein legendärer Trail Angel, die zusammen mit ihrem Mann ein Motel in Oracle führt, das bei Hikern sehr beliebt ist. Sie war auch die Hauptverantwortliche für die vielen Wassercaches, die uns das Leben auf dem Trail wesentlich erleichterten. Hot Sauce und ich verbrachten zwei Nächte in Oracle und nutzten die freie Zeit, um das kulinarische Angebot der Kleinstadt ausgiebig zu testen. Wir verdrückten Burritos, die die so lang wie mein Unterarm waren, aßen hausgemachte Törtchen mit Eis und Sahne und nahmen die lokale Pizzeria auseinander.
  10. Ich persönlich bin ein krasser Polycro-Fan. Es ist leicht, Dreck haftet kaum daran und stabil. Ich benutze das selbe Sheet Polycro seit mehr als 60 Nächten auf dem Trail. Normalerweise ist aber auch noch der Zeltboden dazwischen und wenn der Boden besonders steinig ist, dann packe ich zur Sicherheit noch die Regenjacke unter die Matte.
  11. Superior – Kearny (~60km) Mit neuen Schuhen an den Füßen ging es auf in Richtung Kearny. Aufgrund der Wasserknappheit hatte ich mich dafür entschieden das Coldsoaken aufzugeben und war daher nur noch mit Trockenfutter bewaffnet. Zu meinem Arsenal gehörten Cliffbars, Nature Valley Bars, Fritos und Poptarts. Am frühen Vormittag brachen wir am Picket Post Trailhead auf und ließen die Zivilisation hinter uns. Dreißig Trailmeilen südwärts befand sich der Gila River, den wir nach einiger Zeit in der Mittagssonne aufgrund seines kalten und erfrischenden Wassers bereits sehnlichst erwarteten. Um zu ihm zu gelangen, mussten wir jedoch zunächst eine trockene, von Saguaros übersäte Wüstenlandschaft durchqueren. Nach zirka zwanzig Meilen ließen wir uns auf einem Plateau nieder, das uns eine hervorragende Aussicht in den Süden des Landes gewährte. Wir schliefen unter freiem Himmel und beobachteten eine ganze Weile das Spektakel, das sich vor unseren Augen abspielte. Es war Neumond und daher war die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen. Zahlreiche Sternschnuppen huschten über den Nachthimmeln. Picket Post Mountain Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Gila River. Wir hatten am Vortag den Großteil unseres Wassers verbraucht und waren daher unbedingt auf Nachschub angewiesen. Als wir das Ufer des Flusses erreichten, warfen wir unsere Rucksäcke ab und tauchten in die kalte, braune Suppe ab. Nach der gelungenen Abkühlung ging es weiter. Wir folgten dem Fluss und wanderte einige Zeit neben Bahngleisen bis wir eine Landstraße erreichten, die nach Kearny führte. Dort überraschte uns Lorax, der den Trail im Frühling gelaufen war und den SOBOS nun etwas Gutes tun wollte, mit eiskalten Getränken und Süßkram. Er bot uns ebenfalls an, uns nach Kearny zu fahren, was uns geradezu in die Karten spielte. Nachdem wir im Ortszentrum ankamen, bedankten wir uns für die spontane Überraschung und begaben uns sofort in die örtliche Pizzeria, um uns kulinarisch verwöhnen zu lassen. Nach einem kurzen Resupply ging es zurück zum Trail, wo wir wohl genährt unter einer Brücke nächtigten.
  12. Denke es wird 2022 sogar noch voller auf dem Trail, da dieses Jahr sicherlich nicht die übliche Anzahl an US/CA Hikern den Trail in Angriff nimmt. Der Ansturm auf die Permits dürfte im Vergleich zu Vorjahren nächstes Jahr noch deutlich krasser ausfallen. Die Leute aus dem US-Ausland, die in dem letzten und diesem Jahr leer ausgegangen sind, plus die übliche Nachfrage wird wohl eher dafür sorgen, dass es einige enttäuschte Gesichter mehr gibt als üblich. Kann mir auch vorstellen, dass manche dann auch keinen Bock auf die Permits haben und sich ohne auf den Weg machen, was ich natürlich überhaupt nicht gutheiße.
  13. Lake Roosevelt Marina – Superior (~70km) Die Lake Roosevelt Marina ist wahrscheinlich der letzte Ort, an dem man einen Zero-Day einlegen möchte. Ich tat es trotzdem, da die letzte Etappe durch die Mazatzal Wilderness mich körperlich völlig ausgelaugt hatte, und campierte unmittelbar am Ufer des Sees. Ich döste den Großteil des Tages vor mich hin und wartete darauf, dass das Restaurant seine heiligen Hallen öffnete. Am späten Nachmittag trafen Hot Sauce und Homeless Guy in der Marina ein. Nach einer weiteren gemeinsamen Fressorgie - mittlerweile war ich in der Lage, zwei Hauptgerichte in einer Sitzung zu verputzen – begaben wir uns zu unseren Zeltplätzen. Die Etappe nach Superior war relativ kurz, aber folterte uns erneut mit enorm steilen Anstiegen, die uns zu schaffen machten. Dabei zog sich der Trail durch die Superstition Mountains, ließ aber im Gegensatz zum Great Enchantment Trail die schönsten Teile dieses Gebirgszugs aus, da er lediglich am Rande des Areals verlief. Ein Großteil der Vegetation war durch Waldbrände im Vorjahr vollständig abgebrannt und verlieh dem Ort eine gespenstische Aura. Ich verlief mich mehrere Male im Gestrüpp und musste mich durch die verkohlten Überreste der einstig farbenprächtigen Fauna durchzwängen, um wieder auf den Trail zu finden. Es dauerte nicht lange bis sich die Zahnseide, die ich benutzt hatte, um meine Schuhe provisorisch zu flicken, vom Mesh meiner Schuhe löste und Steine im Inneren meiner Trailrunner landeten. Homeless Guy und ein mächtiger Saguaro Die berüchtigten Prickly Pears Nach drei Tagen landeten wir schließlich in Superior, wo ich im Post Office prompt ein neues Paar Trailrunner entgegennahm. Wir verbrachten den Rest des Tages bei MJ, einem lokalen Trail Angel, die uns mit ihrer Gastfreundlichkeit überschüttete. Ihr Zuhause erinnerte mich an Bilder vom Hiker Heaven, den ich von Videos über den PCT kannte. Wir waren acht Thruhiker, die auf der Veranda lagen und dabei farbenfrohe Hippie-Shirts trugen, während unsere Wanderklamotten in der Waschmaschine rotierten. Der Tag endetete mit einem gemeinsamen Dinner, das von zahlreichen Geschichten über unsere Erlebnisse auf dem Trail begleitet wurde.
  14. Danke für die Eindrücke! Wintertouren sind für mich immer etwas besonderes.
  15. Für Three-Season-Zwecke reicht das Duplex meiner Meinung nach völlig aus und bietet dahingehend auch ausreichende Sturmfestigkeit. Ich habe darin auch schon gottlosen Stürmen in Schottland getrotzt. Wichtig ist, dass man stabilere Heringe, wie z.B. die MSR Groundhogs, nutzt. Du kannst es auch tiefer abspannen wenn du mit starken Winden rechnest, um die kalte Zugluft zu minimieren. Solange du nicht in zu exponierten Gelände campierst, musst du dir keine Sorgen machen. Nimm aber Ohropax mit das Flattern von DCF ist sehr laut und unangenehm.
  16. Der Arizona Trail ist größtenteils sehr einsam. Ich habe teilweise Tage lang keinen anderen Menschen auf dem Trail getroffen. Denke, dass dir das sehr gut gefallen könnte. Der PCT ist trotz der hohen Zahlen dennoch nicht so überlaufen, dass man da keine Einsamkeit erleben kann. Ein Southbound oder später Start NOBO wären da zum Beispiel fördernd. Je später in der Season, desto verteilter sind die Leute auf dem Trail.
  17. Gerade nachgereicht! Bitteschön
  18. Meine Top-Gear-Picks dieses Jahr sind: 1. Patagonia Tropic Comfort Hoody II Ein optimaler Begleiter auf Wandertouren, der mich in den Pyrenäen wunderbar vor der Sonne geschützt hat. Das Teil trocknet abnormal schnell, hält schön kühl, stinkt auch nach zwei Wochen Dauernutzung nicht und die Daumenlaschen machen für mich Sun-Gloves obsolet, da sie den Handrücken genauso gut abschirmen. Der Hood lässt sich außerdem easy über die Cap werfen. 2. Atom Packs The Roo Fanny Pack Nachdem die Decathlon-Fanny nach der HRP völlig zerberstet war, wollte ich etwas mehr Geld in die Hand nehmen und etwas wertigeres/nachhaltigeres erwerben. Am Ende habe ich mich für die 2L Fanny von Atom Packs entschieden und bin sehr zufrieden damit. Das Teil ist robust, sitzt bequem und verrutscht nicht. Im Vergleich zur Decathlon Fanny muss man hier auch keine Angst haben, dass der Inhalt bei Regen sofort nass wird. Mittlerweile bietet der Hersteller auch Zero-Waste Versionen an, die aus übriggebliebenen Materialresten recycled werden. 3. Therm-a-rest Neo-Air Xlite Small Das Downgrade von der Regular auf die Small-Version der Neo-Air war ein voller Erfolg. Ich habe die eingebüßte Länge nie vermisst und schlafe dennoch bequem und warm.
  19. Pine – Lake Roosevelt Marina (~185km) Nach einem ausgiebigen Zero Day in Payson, der Nachbarstadt von Pine, ging es weiter in Richtung Lake Roosevelt, dem größten See Arizonas. Dieser Abschnitt des Trails war dafür berüchtigt sehr wild, steinig und abgeschottet zu sein. Ich hatte mir vorgenommen die ganze Etappe in fünf Tagen zu bewältigen, um es noch am Samstag nach Superior zu schaffen, wo ein neues Paar Schuhe im lokalen Post Office auf mich warten würde. Homeless Guy schloss sich mir an, da sein Urlaub nur begrenzt war und er deshalb seine tägliche Distanz hochschrauben wollte, um noch möglichst viel vom Trail zu sehen. Gemeinsam mit Hot Sauce starteten wir am Vormittag am Pine Trailhead und ließen die Kleinstadt hinter uns. Wir wanderten zunächst entlang von Strommasten und genossen das wunderschöne Panorama, das sich vor uns auftat. Nach dem Betreten der Matzatal Wilderness verschlechterte sich der Zustand des Trails erheblich und wir hatten teilweise Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden. Der Boden bestand lediglich aus losem Geröll, welches schnelles Vorankommen unmöglich machte, da man ständig Angst hatte umzuknicken. Des Weiteren machten die unzähligen Dornenbüsche entlang des Pfads unseren Armen und Beinen zu schaffen und hinterließen blutige Kratzer auf unserer braungebrannten Haut. Aufgrund meiner langen Hose kam ich im Vergleich zu den anderen dabei noch glimpflich davon. Am Abend schlugen wir gemeinsam unser Lager in der Nähe einer Quelle auf und genossen das orange-lilane Nachglühen des Sonnenuntergangs, das am Firmament loderte, während die zahlreichen Hügel in der Peripherie allmählich in der Dunkelheit verschwanden. Am nächsten Tag überquerten wir am frühen Morgen den East River Verde, den ersten Fluss seit unserem Aufenthalt im Grand Canyon. Das River-Crossing stellte sich einige Minuten später als völlig unnötig heraus, da sich nur wenige hundert Meter flussabwärts eine natürliche Brücke befand. Bei der Hitze, die an diesem Tag herrschte, war das kalte Wasser jedoch eine willkommene Abkühlung gewesen. Wir füllten unsere Mägen literweise mit frischem Flusswasser und dösten eine Weile auf dem warmen Sand des Flussbetts vor uns hin, bevor Homeless Guy und ich uns auf den Weg machten, um den ersten mächtigen Anstieg dieser Etappe in Angriff zu nehmen. Hot Sauce entschied sich hingegen dafür, noch etwas länger dort zu verweilen. Die 1000 Höhenmeter, die wir in der gleißenden Sonne bewältigen mussten, waren mühsam und nur mit einigen Pausen zu bewältigen. Nach dem wir den Berg bezwungen hatten, machte sich Erleichterung bei uns breit und wir stiegen im Licht der untergehenden Sonne noch bis zu einem geeigneten Campspot ab. Als wir dort ankamen, waren wir jedoch nicht allein. Wir trafen auf eine Trail-Crew, die mit der Instandhaltung der dortigen Wege beauftragt worden war und dort ihr Basislager aufgeschlagen hatte. Wie sich im Laufe des Gesprächs mit ihnen herausstellte, hatten sie viel zu viel Essen dabei und waren froh, etwas an uns abzutreten. Wir verputzen unmenschliche Mengen an Mac and Cheese, Eintopf und Früchten, bevor wir uns schlafen legten. Der dritte Tag war wiederum geprägt von Hitze und ständigen An- und Abstiegen durch steiniges Gelände. Die Sohlen unsere Füße waren durch das Terrain mittlerweile so in Mitleidenschaft gezogen wurden, sodass die ersten Schritte am Morgen, dem Laufen auf glühenden Kohlen gleichkamen. Homeless Guy und ich kämpften uns von einer Wasserquelle zur nächsten, in der Hoffnung ein schattiges Plätzchen auffinden zu können. Dabei verlief der Trail vermehrt durch Auswaschungen, die aufgrund ihrer Lage wie ein natürlicher Backofen fungierten. Nach 27 Meilen endete der Tag für uns beide und wir schlugen unsere Zelte völlig erschöpft direkt neben einer Dirtroad auf, die den Trail kreuzte. Am Folgetag verlief der Trail unter einer Interstate entlang, die in Richtung Westen nach Phoenix führte. Homeless Guy und ich ruhten uns im Schatten des Tunnels aus. Ihn hatten die letzten Tage sichtlich mitgenommen und aufgrund des Zeitdrucks, der ihm im Nacken stand, entschied er sich dafür nach Phoenix zu hitchen, um seinen Rückflug zu buchen. Nachdem wir uns voneinander verabschiedeten, kletterte er über das Geländer auf die Interstate und streckte seinen Daumen raus. Ich verließ währenddessen die kühle Geborgenheit des Tunnels und begab mich erneut in die erbarmungslose Mittagshitze. Ich quälte mich an diesem Tag wieder auf einen der unzähligen Berge, die das Landschaftsbild prägten. Die Four Peaks, ein Gebirgszug, der aufgrund seiner markanten vier Gipfel diesen Namen trägt, dominierte dabei mein Sichtfeld. Als ich am Ende des Tages auf einer Dirtroad entlanglief, hielt eine Frau in ihrem Geländewagen direkt neben mir an und überhäufte mich mit Süßigkeiten und Wasser. Kurze Zeit später fand ich ein wunderschönes Plätzchen, von dem man einen atemberaubenden Blick auf den Lake Roosevelt hatte. Der letzte Tag auf diesem Abschnitt begann mit einem absoluten Highlight: Ich kletterte auf eine kleine Erhöhung in der Nähe meines Lagers und betrachtete die aufgehende Sonne, die direkt hinter dem See emporstieg. Danach begann der mühsame Abstieg in das Tal, der durch umgemähte Bäume, die nun auf dem Trail lagen, zusätzlich erschwert wurde. Als ich das Gebirge verlassen hatte und dem See immer näherkam, verwandelte sich die Landschaft allmählich in das stereotypische Arizona, das man von Bildern kennt: Riesige Saguaro-Kakteen türmten sich vor mir auf während ich durch den roten Wüstensand schritt. Hier unten war es deutlich heißer als an den Tagen zuvor und mein Wasserverbrauch stieg rasant an. Als ich an einigen Yucca-Palmen vorbeikam, und fast die Landstraße erreicht hatte, die über eine Brücke zur Lake Roosevelt Marina führte, bewegte sich plötzlich eine Schlange über den Trail. Ich blieb stehen und musterte sie zunächst und stellte fest, dass es sich um keine giftige Klapperschlange hielt (Es war eine Gopher-Snake, wie ich später erfuhr). Nach einiger Zeit bewegte sich das Tier und kroch wieder weiter in Richtung Gebüsch. Nur noch eine Meile Roadwalk trennte mich von eiskalten Getränken, Strom und fettigem Essen, doch der Trail hatte etwas anderes mit mir vor. Nachdem ich die Brücke überquert hatte, führte der Weg wieder zurück in den Busch und ließ mich dabei eine unnötig steile, zusätzliche Passage in der gleißenden Mittagssonne bewältigen, auf der ich mir das mehrmalige verbale Ausstoßen von Fäkalwörtern nicht verkneifen könnte. Wäre ich doch bloß auf der Straße geblieben. Nach dreißig Minuten war die Tortur vorbei und ich stand vor den heiligen Hallen der Roosevelt Lake Marina, eine Oase für Thruhiker des AZT, die neben einem Restaurant auch einen kleinen Shop beherbergte. Als ich das Restaurant betrat, kam mir direkt die herrlich kühle Luft der Klimaanlage entgegen und der Geruch vom gebratenen Fett lag im Raum. Nachdem ich meine Essengelüste befriedigt hatte, machte ich es mir auf der Veranda bequem und ließ meinen Blick über den mattblauen See schweifen.
  20. Stimme @Matthias voll und ganz zu. Wenn du dich in dem Terrain nicht wohl fühlst, dann kann das auch ganz schnell nach hinten losgehen. Der Hayduke fordert im Vergleich sehr viel Eigeninitiative: - die umfangreiche Vorab-Planung, eventuell sogar das Anlegen von Food- und Wassercaches - Risikomanagement: Flashfloods sind tückisch, nicht in den falschen Canyon absteigen bzw. nie dort absteigen, wo man eventuell nicht mehr zurückklettern kann. Die Distanz zwischen den Quellen immer im Auge behalten und auch damit rechnen, dass nicht alle Wasser enthalten. Wasser-Carries von 8L sind keine Seltenheit. Du bist da draußen komplett auf dich alleine gestellt und jede ach so kleine Handlung kann ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn dir das alles zu stressig/viel ist, würde ich auch den Arizona Trail/PCT empfehlen.
  21. Gelaufen noch nicht, aber ich habe letztes Jahr mit der Planung begonnen, bevor Corona dazwischen kam. Ich habe in den USA auch mit einigen Leuten gesprochen, die den Hayduke gemacht haben. Was für Fragen hast du denn? Sinnvolle Ressourcen sind unter anderem: Andrew Skurka Alex Maier's Film über den Hayduke Die Hayduke-Facebookgruppe Dieser sehr detaillierte Blog mit Fotos über die einzelnen Etappen
  22. Flagstaff – Pine (124 Meilen~200km) Nach der sehr ereignisreichen ersten Nacht in Flagstaff verlief der darauffolgende Tag überraschend geschmeidig. Ich nahm die langersehnte Dusche, wusch meine Kleidung und unternahm einen Resupply bei Walmart, um meinen Cliffbar-Vorrat aufzustocken. Der gekaufte Proviant wurde unter den Blicken der Locals in einem Einkaufswagen sortiert, aus den unhandlichen Packungen befreit und zu guter Letzt in Ziplocs abgepackt. Danach ging es noch zum Post-Office, um jeweils ein Paket nach Pine und Lake Roosevelt zu schicken. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Jennifer und ihrer Familie. Nachdem ich mich am nächsten Morgen von der Familie verabschiedete hatte, fuhr mich Jennifers Ehemann Kelly zurück zum Trail. Mein Rucksack war randvoll, denn der kommende Stretch nach Pine würde mit fast 200 Kilometern der längste des gesamten Trips werden. Nachdem Kelly mich am Highway abgesetzt hatte, ging es zunächst aus der Stadt raus. Ich wanderte durch kleine Waldstücke und überquerte dabei gelegentlich einige Landstraßen in der warmen Mittagssonne. Nach einem kleinen Anstieg offenbarte sich ein atemberaubender Blick auf die umgebende Landschaft. Die San Francisco Peaks waren nun von der anderen Seite sichtbar und im Süden taten sich die Weiten des Cococino Forrests auf. Nach der wunderbaren Vista ging es wieder bergab Richtung Sandy’s Canyon, einem beliebten Ausflugsziel für Tagestouristen. Ich wanderte noch einige Stunden bis zum Sonnenuntergang weiter um mein Lager in der Nähe einer Viehweide aufzuschlagen. Ich hatte kaum ein Auge zugetan, da die Kühe in der Nacht sehr aktiv waren und dabei sehr nah an mein Zelt kamen. Trotz der fehlenden Stunden Schlaf war ich am nächsten Morgen dennoch euphorisiert, als ich erfuhr, dass sich nur wenige Meilen entfernt ein vielversprechendes Cache befand, das Bier enthalten sollte. Als ich die Truhe öffnete, machte sich bei mir jedoch Enttäuschung breit, da mir bereits jemand anderes zuvorgekommen war. Dann gibt es heute halt nur braunes Kuhwasser Unter den argwöhnischen Blicken zahlreicher Viehherden schlenderte ich weiter Richtung Süden bis ich einige Stunden später auf Hot Sauce & Co traf. Nachdem wir wieder vereint waren, wanderten wir den Rest des heutigen und morgigen Tages gemeinsam. Es ging ausschließlich auf flachen Pfaden durch Kiefernwälder. Ausblicke sucht man auf diesem Teil des Trails vergeblich. Der vierte Tag verlief alles andere als geplant. Ich verließ im Morgengrauen als erster das Camp und hatte um 10 Uhr schon 15 Kilometer hinter mir gelassen, als ich plötzlich auf ein Schild traf, das mich darüber informierte, dass der Trail aufgrund von Wildfires vorübergehend gesperrt war. Anbei waren zahlreiche Kopien einer Karte, die die Alternativroute aufzeigte. Allerdings enthielt die Map weder Angaben über die Entfernung noch über potentielle Wasserquellen. Ich musste über zahlreiche Dirtroads navigieren und nutzte googlemaps, um die Distanz abzuschätzen. Nach 20 Kilometern erreichte ich schließlich eine Tankstelle, die wie gerufen kam, da ich kein Wasser mehr hatte. Als ich nach einer genüsslichen Mittagspause vor der Tankstelle genug vom Benzingeruch hatte, ging es weiter in ein angrenzendes Waldstück. Ich folgte einer Forrestroad bis ich am späten Abend einen geeigneten Zeltplatz fand. Der Wald schien friedlich, jedoch begannen die Wapitis mitten in der Nacht damit ihre Brunftrufe auszustoßen, die durch das gesamte Areal schallten. Das sogenannte „Bugling“, das sich anhört wie der hochgepitchte Schrei einer Frau, ist wohl eines der Geräusche, die man nachts alleine im Wald nicht unbedingt hören möchte. Am fünften Tag musste ich noch weitere 15 Kilometer auf einer Forrest Road hinter mich bringen bis ich nach zirka 50km Umleitung endlich wieder auf dem offiziellen Trail stand. Im Anschluss ging es endlich aus dem Cococino Forrest raus und auf den Highline Trail, der entlang des Mogollon Rims verläuft. Der neue Abschnitt ließ weitreichende Blicke in den Süden des Landes zu und war eine willkommene Abwechslung nach den letzten Tagen im Green Tunnel. Als die Sonne begann sich allmählich dem westlichen Horizont zu nähern, konnte ich bereits die Umrisse der Stadt Pine ausmachen. Der Gedanke an einen Burger und Bier ließ mich meine letzten Kraftreserven freisetzen. Ich huschte grazil über die letzten Meilen Trail bis dieser eine Landstraße kreuzte, die direkt in den Ort hineinführte. In Pine steuerte ich direkt die Brauerei an, die sowas wie das lokale Headquarter der AZT-Thruhiker ist. Dort konnte ich eins meiner Resupply-Pakete entgegennehmen und mir wurde direkt angeboten auf dem Volleyballfeld im Garten der Brauerei zu zelten. Zunächst genehmigte ich mir aber einen üppigen Burger und genoss ein eiskaltes Arizona-Trail-Ale. Als ich mein Essen verputzt hatte, betraten auf einmal Hot Sauce & Co den Laden. Sie hatten einen Teil des Trails aufgrund des Feuers übersprungen und waren einfach direkt nach Pine gehitched. Wir ließen den Abend gemeinsam ausklingen und sprachen mit einigen der anderen Gäste. Unter ihnen waren zufälligerweise sogar ehemalige Thruhiker, die den Trail bereits in den frühen 2000er gelaufen waren. Eine etwas ältere Dame am Tisch neben uns musterte uns ein wenig, bevor sie an unseren Tisch rüberkam. Sie bot uns aus dem Nichts heraus an bei ihr zu übernachten, da wir einen guten Eindruck machten und sie uns etwas Gutes tun wollte. Wir waren völlig überrascht von dieser Einladung und sagten nach einer kurzen Bedenkzeit zu. Tammy, so hieß die gute Frau, nahm uns in ihrem roten Pick-Up Truck mit zu ihrem Haus, wo eine warme Dusche und ein Bett für jeden von uns wartete. the trail provides once again
  23. Tolle Bilder ! Wusste gar nicht, dass der Trail so schön sein kann Hatte damals sieben Tage Dauerregen inklusive Sturm und Gewitter, und war froh, als ich damit fertig war.
  24. Mir hilft das Kalorienzählen im Supermarkt um die richtige Menge an Lebensmitteln für den kommenden Stretch besser zu planen, aber im Vorfeld planen halte ich für nicht notwendig. Summiere dann meistens alle Kalorien der Lebensmittel auf, die ich in meinen Korb schmeiße, bis ich ungefähr auf meinen Bedarf komme.
  25. Das hängt stark von der Region ab, in der du unterwegs bist. Wenn du alle paar Tage an einem größeren Ort mit einem Supermarkt ala Aldi, Rewe und Co vorbeikommst, kann ich mir vorstellen, dass ein Einkaufszettel sinnvoll sein kann. Wenn es nur kleine Ortschaften sind, in denen es nur einen kleinen Tante-Emma-Laden gibt, ist der ja eher spärlich ausgestattet. Ich denke, dass das auch eher die Norm ist, wenn es um das Fernwandern geht. Da muss man flexibel sein. Eine Einkaufsliste macht da eher wenig Sinn.
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