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Ultraleicht Trekking

Gibbon

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  1. Gefällt mir!
    Gibbon reagierte auf Jan234 in Handtuch & Waschlappen, plastikfrei, kompostierbar, 3 g   
    Nach längerer Abwesenheit im Forum wollte ich mal meine Entdeckung des Sommers teilen. Falls schon altbekannt, Schande auf mein Haupt! Dann bitte den entsprechenden Thread hier verlinken 😀
    Es geht um ein Handtuch, außerdem Waschlappen, das unter 1 € kostet, 3 g wiegt, schnell trocknet und kompostierbar ist!
    Mich haben die Mikrofaser-Handtücher schon länger genervt, v.a. da sie nach meiner Erfahrung sehr schnell streng riechen. Daher wäscht man sie natürlich oft, und ich vermute, es handelt sich um wahre Mikroplastik-Schleudern.
    Meine Lösung: Flache Spülschwämme/Schwammtücher aus Viskose, konkret die hier von dm – drei Stück für knapp 1 €: https://www.dm.de/profissimo-spuelschwaemme-p4066447747171.html
    Hatte die schon länger als, eben, Spülschwamm im Einsatz, statt Plastikschwämmen. Dann hab ich sie dieses Jahr einfach mal beim Wandern und auf Fahrradtour getestet und bin ziemlich begeistert:
    Gewicht: Neu wiegt ein Spülschwamm 13 g, wegen des Feuchthaltemittels*, das Wasser anzieht. Wenn man das ausspült und den Schwamm trocknet, wiegt er nur noch 3 g (die ovale Form; die rechteckigen wiegen wohl 1-2 g mehr)! Ein benutzter und ordentlich ausgewrungener Schwamm wiegt 15 g. Komprimierbarkeit: Man kann so einen Schwamm durchaus noch zusammenpressen und irgendwo reinstopfen (auch wenn er trocken und dann steifer ist), dann hat er vielleicht das Volumen eines Tischtennisballs. Saugfähig: Ähnlich wie bei Mikrofasertüchern. Man kann ihn immer wieder auswringen und dann weiter damit abtrocknen. Klar, der Schwamm ist klein und nach einem Ganzkörperbad mit Haare trocknen (Disclaimer: ich habe eher kurze Haare) braucht man etwas länger als mit einem größeren Handtuch – aber es geht! Es bleibt ein leichter Wasserfilm zurück, wie auch bei den Mikrofasertüchern, der trocknet aber dann schnell. Doppelnutzen: Da so saugfähig, kann man ihn problemlos erst als Waschlappen, dann als Handtuch verwenden. Schnelltrocknend: Nicht direkt verglichen, aber habe den Eindruck, das geht sogar etwas schneller als bei den Mikrofasertüchern. Geruchsentwicklung: Sehr wenig, bin da positiv überrascht. Hängt aber natürlich auch damit zusammen, wie gut man ihn zwischendurch trocknen kann, und wie oft man ihn wäscht. Am besten nach Verwendung noch mal kurz mit Wasser durchspülen. Kompostierbarkeit: Da aus Viskose, also einem Zellulose-Derivat, ist der Schwamm biologisch abbaubar und als "über Biotonne kompostierbar" angegeben. Hätte persönlich keine Bedenken, ihn im Wald zu vergraben, wo er vermutlich aber länger brauchen wird (ähnlich wie Holz wahrscheinlich). In fragileren Gebieten wie Mooren und alpinen Landschaften natürlich wie alles andere auch wieder mitnehmen. Haltbarkeit: Natürlich kürzer als bei den Mikrofasertüchern, ist halt ein Gebrauchsgegenstand. Mehrere Wochen würde ich aber auf jeden Fall schätzen. Es gibt Unterschiede zwischen Herstellern: ein ähnliches Produkt einer anderen Marke (weiß nicht mehr welche) aus dem Supermarkt war bei Verwendung in der Küche schnell zerfleddert. Da kompostierbar und günstig, halte ich die geringere Haltbarkeit für kein großes Problem – langfristig werden hoffentlich alle Verbrauchsgegenstände wie dieser bio-basiert sein. * Feuchthaltemittel: Magnesiumchlorid, hat mir dm auf Anfrage mitgeteilt. Also harmlos für Gesundheit und Umwelt.
    Hat bei mir jetzt auf jeden Fall bis auf weiteres das Mikrofasertuch ersetzt. Bei einer längeren Tour würde ich eventuell 2 oder 2 mitnehmen  – wäre immer noch unschlagbar leicht! Man kann sich auch gut kleine Stückchen für die eigentliche Verwendung (zum Geschirrspülen) zurechtschneiden.
    Einziger Nachteil, den ich sehe: als Sichtschutz beim Umziehen am See nur sehr bedingt geeignet, man braucht eventuell mehrere und dann wird's akrobatisch 😆
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    Gibbon reagierte auf hmmm_42 in Zelt für Bikepacking gesucht   
    Ohne eine direkte Ahnung zu haben, wie es tatsächlich ist. https://www.ventour.eu/ sollte alle UL Kriterien erfüllen.
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    Gibbon reagierte auf izi in SWCP - Von Crackington Haven nach Newquay und Lizard nach Par   
    Nachdem sich bei mir beruflich eine mögliche Urlaubslücke ergeben hatte, konnte ich dieses Jahr (= Anfang September) doch noch nach England zum Wandern fahren. Mein Ziel war die Lücke zwischen Crackington Haven und Newquay zu schliessen und anschliessend von Lizard weiter so weit wie ich kam (es wurde Par).
    Meine Packliste: https://lighterpack.com/r/fucqy0  (meine "Luxusgüter" sind mein Ebook und mein Dreibeinhocker). Im Vergleich zum letzten Jahr noch etwas leichter geworden. Baseweight 5.828g.
    Ich bin wie die letzten Jahre mit dem Zug nach England gefahren und war froh, dass ich mir zusätzlichen Puffer beim Umsteigen eingebaut hatte. Denn jeder Zug hatte 15 min Verspätung (bis auf mein erster der um 0500 losging) und ich musste 5 mal Umsteigen.
    Eine unschöne Überraschung hatte ich auf der Strecke Stuttgart – Paris. Ich hatte eine ICE Verbindung und wie die letzten beiden Jahre mit einer normalen Bahnreservierung unterwegs. Auch mit dem Interrailticket. Doch diesmal sagt der Schaffner ich brauche eine Extrareservierung und weil ich sie im Zug lösen muss, kostet das 35 Euro .
    Bis 3 min vor dem Haus verlassen war mir noch nicht klar, welche Schuhe ich nehmen würde. Eigentlich die Lone Peak. Mit denen war ich die beiden letzten Jahre auch unterwegs. Aber nachdem ich am Tag davor damit 5 km spazieren war und ich meine Füsse schon gemerkt habe, kam ich ins Schwanken. Die hatten aber erst ca 50 km auf dem Buckel. Denn die Fußsohlen waren letztes Jahr mein großes Problem. Quasi neue Olympus hatte ich auch noch zu Hause, erst so um die 10 km getragen. Ich hatte die Lone Peak schon an, bin aber dann doch auf die Olympus umgestiegen. Dann durfte ich zum Zug laufen….
    In München hat es dann ganz schrecklich unterhalb des Knöchel gejuckt – einen Mückenstich entdeckt, wo das dickere Futter des Olympus genau draufgedrückt hat. Also erst mal ein Pflaster drauf.
    Ausserdem musste ich noch Trinkflaschen kaufen, denn das hatte ich Samstags übersehen und im Normalfall haben wir keine Plastikflaschen zu Hause. Bahnhofspreise sind schon was anderes…. Aber zum Trinken für die Fahrt und dann später auch beim Wandern brauchte ich was.
    Da ich soweit im Südosten Deutschlands bzw Bayerns wohne habe ich keine Chance an einem Tag bis an die Küste von Cornwall zu kommen.
    Hotels in England sind schon teuer. In Exeter hat es 85 Euro gekostet, für ein Zimmer das 6 qm inkl. Bad hatte. Das Fenster lies sich nicht öffnen, die Matratze war eine Katastrophe und im Pub drunter haben sie bis 11 Uhr laute Musik gespielt. Eigentlich hätte ich Frühstück dabei gehabt – aber das hätte es erst ab 11 Uhr gegeben und da war ich schon lange unterwegs.
    Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug nach Okehampton und von dort mit dem Bus nach Bude. Da ich mir wegen dem Abfahrtsort nicht sicher war, sprach ich eine Frau an, die augenscheinlich auch wartete. Nachdem die Antwort BUDE anstelle BJUD war redete ich auf Deutsch weiter…..
    Sie hatte fast das gleiche Ziel wie ich, Tintangel statt Crackington Haven. So hatten wir die ganze Busfahrt geratscht. Die gab eh schon einen Ausblick auf das kommende Wetter: Regen, Wind, Sonne in Dauerschleife.
    In Bude musste man fast 2 h auf den nächsten Bus warten. Die Zeit nutzte ich, um mir Blasenpflaster für meine Stelle am Knöchel zu kaufen. Ich reagiere an dünnen Hautstellen oft extrem auf Pflaster, dh es fängt stark zum Jucken an und irgendwann geht die Haut auf. Und offensichtlich ist die Haut unterm Knöchel ziemlich dünn. Die Hoffnung war, dass das Blasenpflaster da kein Problem machen würde. Was sich auch erfüllte.
    Im Supermarkt machte ich die sehr erfreuliche Entdeckung, dass es im September viel Obst aus England gibt, v.a. Himbeeren und Heidelbeeren. Und das zu guten Preisen. 125 g Himbeeren für 1,40 Pfund. Also gleich zugeschlagen. Aktuell sind die Wechselkurse gar nicht gut. Letztes Jahr war es 1,10 Euro 1 Pfund, dieses Jahr 1,20. Also 10 % mehr und es ist dort eh schon deutlich teurer wie bei uns.

    Ich liebe Scones und nutze fast jede Gelegenheit welche zu mir zu nehmen. Steigt man in Crackington Haven aus dem Bus, ist man unmittelbar an einem Cafe. Und die hatten die größten Scones, die ich bisher gegessen habe. Sie waren extrem lecker, saftig und trocken zu gleich. So kann der Urlaub gut losgehen. Da war es auch grad mal wieder sonnig.
    Erst um 15:00 losgekommen, da aber die Etappe nur knapp 8 km waren, war das gut vertretbar.
    Der erste Blick aufs Meer nachdem es in Crackington Haven losging.
    Auf der Strecke nach Boscastle kommt man an den höchsten Klippen Cornwalls mit 230m vorbei. Da war ich insgeheim etwas enttäuscht, denn die hatte ich mir anders vorgestellt. Nämlich dass es quasi die 230 m steil ins Meer abfällt. So ist es eher eine sanfte Rutschbahn (die ich trotzdem nicht runterfallen möchte….). Das nächste Foto zeigt die High Cliff.

    Und das hier zeigt gut, was den Swcp so anstrengend macht:

    Die vielen Treppen, die gradeaus rauf oder runter den Berg gehen, mit Stufen die schon mal 40 cm hoch sein können und schwierige Schrittabstände haben.

    Überrascht war ich von den vielen blühenden Blumen, dh Ginster und Erika. Hätte gedacht, dass man um die Jahreszeit kaum etwas sieht. Es waren lauter Wege die gut zum Gehen waren, die haben den Vorteil, dass man auch mal während dem Gehen etwas Landschaft geniessen kann.
    Insgesamt bin ich an dem An An dem Nachmittag kaum Leuten begegnet. Es hat schnell ziemlich zugezogen und wurde windig. Dann wird es gleich deutlich kühler.

    Kurz vor Ende der Tour musste ich noch an diesem Gesellen vorbei:
    Das war mir definitiv zu nahe und ich war froh, wie ich das Weidetor hinter mir zumachen konnte. Am Anfang ist er nämlich auch in meine Richtung marschiert, doch dann gottseidank stehengeblieben.
    Der Campingplatz Treblaya Farm ist der, der am nächsten an Boscastle dran ist. Auf der Strasse würde man ca. 30 min brauchen. Man muss ca 10 min vom SWCP Inland gehen, die Übernachtung kostet 10 Pfund. Mit meinem ersten Mal Zeltaufbau war ich nur semi zufrieden, es hing in der Mitte einfach durch. Aber nachdem sich schon abgezeichnet hatte, dass es gleich zum Regnen anfängt wollte ich es hinter mir haben.

    Da ich ja keine Gasflasche mitschleppen wollte, da ich sie die letzten Jahre kaum genutzt habe, hatte ich zu Hause den Versuch mit Holzanzündern und dem Esbitkocher gemacht (Esbit ist im Tunnel beim Eurostar nicht erlaubt). Da ging es wirklich gut. Anzünder hat 10 min gebrannt und 300 ml Wasser zum Kochen gebracht.
    Durch die Entfernung zum Dorf wollte ich am Abend nicht mehr losziehen, sondern mir selbst was machen. Aber es war ziemlich windig obwohl ich windgeschützt direkt an der Hecke war. Da hat es schon mal ewig gedauert, bis ich den Anzünder überhaupt zum Brennen gebracht habe. Da war das Feuerzeug schnell so heiss, dass ich erst mal eine Pause gebraucht habe, bis es wieder am Ratschgriff etwas abgekühlt war. Und als es endlich gebrannt hat, ging der Regen richtig los. Davor hatte es getröpfelt. Da das ganze ziemlich geraucht hat, wollte ich auch nicht in die Apsis.

    Durch den Wind war der Anzünder schon nach 3 min aus. Alles geschnappt und in den offenen Vorraum des Waschtracktes gezogen. Auch dort war es noch windig, immerhin hat der zweite dann 5 min durchgehalten und dass Wasser war so warm, dass mir die Nudeln weich geworden sind.

    War dann noch froh, dass es in einem Waschtrakt 2 Steckdosen gab wo ich das Handy aufladen konnte.

    Tagesbilanz; 8 km, 350 hm rauf und 230 runter. Von 1500 bis 1830 unterwegs. https://www.komoot.de/tour/1837975484?ref=aso


  4. Witzig!
    Gibbon reagierte auf ChristophW in Linkliste Trekking Lagerplätze Deutschland   
    Anno 2018 gab's dort nahe dem Stein eh eine mMn ausreichende Wetterschutzhütte. Zudem wurde der Platz davor von einer lokalen Jugendbläsergruppe als abendlicher Freiluftübungsplatz genutzt. Hach, das war ein Ohrenschmaus...🤗
  5. Witzig!
    Gibbon hat eine Reaktion von fatrat erhalten in Geklaute Zelte   
    Ich. Bis das Gestänge kaputt war, seitdem nur noch Festivals mit Billozelten
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    Gibbon hat eine Reaktion von FlowerHiker erhalten in Linkliste Trekking Lagerplätze Deutschland   
    Neue Trekkingplatform am Rothaarsteig auf der Etappe Jagdhaus/Rhein-Weser-Turm <-> Lützel, am Dreiherrenstein: 
    https://www.siegen-wittgenstein.info/de/lodging/campingplatz/trekkingplatz-dreiherrnstein/805889037/
    Betriebszeit April bis Oktober, ist eine schöne Ecke (zumindest wenn jetzt so langsam die Fichten-Kahlschlaggebiete wieder zu wachsen).
     
  7. Witzig!
    Gibbon hat eine Reaktion von RaulDuke erhalten in Geklaute Zelte   
    Ich. Bis das Gestänge kaputt war, seitdem nur noch Festivals mit Billozelten
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    Gibbon reagierte auf JonnyWithoutH in E-Reader zur Navigation modifizieren   
    Lustig, dass ich ausgerechnet jetzt diesen Beitrag entdecke, auf meiner letzten Wanderung hatte ich nämlich dieselbe Idee.
    Ich habe kurzerhand ein E-Ink Display gekauft (Waveshare 4.26" 800x480), einen ESP32 als Mini Computer, sowie ein simples GPS Modul.
    Das Display ist schwarz weiss + 2 Graustufen und erlaubt partielle refreshs, die schnelle Updates erlauben sollten.
    Zusammen mit der vergleichsweise hohen Auflösung hoffe ich, dass die Nutzung recht angenehm wird.
    Mein Plan wäre, dass ich im Vorfeld Bilder mit grosszügigem overlap entlang eines GPX Tracks generiere & auf das Gerät lade. Ein kleiner Punkt zeigt die aktuelle Position. Diese Positionsanzeige ließe sich per partiellem refresh aktualisieren. Nur wenn der Nutzer zu nah an den Rand des aktuellen Kartenausschnitts kommt würde die nächste Karte mittels eines vollständigen refreshs geladen werden.
    Die Technik kam Samstag an und ich bin aktuell am experimentieren. Soweit funktioniert die Hardware gut, nur die Karten bereiten mir noch Schwierigkeiten. Die müssen nämlich schwarz-weiß sein und gut leserlich bleiben. Mein Plan ist also mir mit dem kostenlosen Tool QGIS Karten auf der Basis von Openstreetmap Daten selbst zu generieren (falls jemand bessere ideen hat, immer her damit )
    Letztlich geht es mir mit dem Projekt mehr darum ein spaßiges Bastelprojekt zu haben und weniger darum etwas zu haben was mit bestehenden Alternativen konkurrieren kann. Mal sehen was dabei rauskommt!
     
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    Gibbon reagierte auf berta in MSR Hubba NX1 oder Alternative für freistehendes, bezahlbares, stabiles Zelt?   
    Ist wieder erhältlich (schon ein paar Tage)
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    Gibbon hat eine Reaktion von Biker2Hiker erhalten in MSR Hubba NX1 oder Alternative für freistehendes, bezahlbares, stabiles Zelt?   
    Das Forclaz 900 sollte man unbedingt vorm Kauf in einer Filiale besichtigen und einmal Probe liegen. @berta Du schreibst ja, dass dir Sitzhöhe wichtig ist. Das Decathlon Zelt ist winzig vom Innenraum (Höhe z.B. nur 95cm).
     
    Aus dem Bereich der Low Budget China Zelte wäre noch das Naturhike Vik 1 zu nennen. Braucht zwei Heringe zum stehen, sollte für deine Größe passend sein. Dazu gibt es schon ein paar positive Erfahrungsberichte hier im Forum. Wie gut das Zelt auf Wind und Regen reagiert jedoch mangels eigener Erfahrung keine Ahnung.
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    Gibbon hat eine Reaktion von SirWesley erhalten in Erfahrungen mit Durston X Mid 2p ???   
    OT: Als Informatiker bin ich häufig in Foren unterwegs um Hilfestellungen zu Fehlermeldungen etc. bei der Programmierung zu bekommen. Wann immer da jemand auf eine Frage schreibt "Google doch einfach" würde ich immer am liebsten in die Tischkante beißen. Foren in denen nach Hilfe gefragt wird leben von Redundanz, d.h. von der mehrfachen Beantwortung der gleichen Frage. Ansonsten vergrault man neue Mitglieder und das Forum stirbt langsam aus (mit fast 50 habe ich schon mehr als ein Fachforum sterben sehen bis hin zur Abschaltung).
    Viele Erfahrungen zur aktuellen X-Mid 2 Version (nicht Pro, nicht alte Version) findet man tatsächlich nicht so viele hier im Forum.
    @Marten In diesem Faden findest du weiter unten einige Erfahrungsberichte von @ULgeher zum X-Mid 2:
     
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    Gibbon reagierte auf fatrat in Geräumiges 2P Zelt / Zpacks Offset Trio/Triplex?   
    Yep nach hinten raus mehr "Pyramiden-Poppes", so würde ich das als Mid-Noob bezeichnen Erkennt man glaub gut auf dem Foto hier, war der erste Aufbau direkt nach Erhalt des Paketes, da hatte ich als "Cheatcode" @wilbo zur Hilfe, der das Zelt zudem gleich mit fachmännischem Auge begutachtet hat.
    Wirklichen Orkan hatten wir damit bisher nicht, nur starken holländischen Wind, und bei selbigem war das Zelt eher unbeeindruckt. Der Aufbau geht easy von der Hand, wie immer eigentlich, wenn man den Dreh dann mal raus hat. Es ist auch vom benötigten Platz gar nicht so extrem, wenn man bedenkt, dass die Stange auf 170cm eingestellt wird. Was ich neben dem 30d Silpoly daran liebe ist der Torbogen-Eingang, so dass die ganze Suppe nicht immer ins Zelt trieft, und schlichtweg die große Fläche hinter der Stange (natürlich zulasten der kompakteren Apside - unser komplettes Fahrrad-Touren-Taschen-Gedöns hat aber dennoch locker reingepasst), dazu kann man das Inner komplett bogenförmig öffnen, machen manche Hersteller ja auch anders. Aber will jetzt nicht weiter OT abdriften, bei Interesse kann ich ja für Tipik mal einen extra Faden eröffnen, da ich nun auch das Pioulou besitze (lediglich das Inner kommt erst im September) und bislang sind Xaviers Zelte noch etwas unbekannt hierzuladen.
     

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    Gibbon reagierte auf Dune in Transalp Gardasee + Via Alpina Violett   
    Hier noch ein kleines Post-Tour-Gear-Review:
     
    Handtuch: Ich hab mein größeres Sea to Summit Air Lite Towl in zwei Teile geschnitten. Das war keine gute Idee. Es zerfledderte und warf allerlei Fäden ab, die ich ja nicht in der Umwelt hinterlassen will. Das nächste Mal würde ich einfach direkt ein kleineres kaufen. Die XSS Version gibt es leider nicht mehr. Deshalb wurde es jetzt das Packtowl UL Face.
    Seifendöschen: Die Dr Bronners hatte ich in ein kleines 10ml Döschen gefüllt. Was für Cremes gut funktioniert hat, ist leider nichts für Flüssigkeiten. Sie lief aus und suppte mein Ditty Bag voll. Für die Zukunft wird es daher für Seife ein SMD Dropper geben.
    Isomatte (neu): Thermarest XLite NXT regular/wide. Die komfortabelste Matte, auf der ich je geschlafen habe. Die Breite macht auch für mich einen entscheidenden Unterschied. Das Packmaß genial. Das neue Ventil top. Aufblasen per Mund geht auch schnell. Ja, ich hab auch die Flexmat + Evazote Schaum Kombi, in Sachen Ausfallsicherheit unschlagbar, aber das Plus an Erholung und das bessere Packmaß haben mich dann doch wieder zur LuMa gezogen. Jetzt hoffe ich einfach, dass sie lange hält. Als Schutz kommen immer drei Teile der GG Thinlight (altes weiches Modell) runter. Das Teil ist darüberhinaus einfach mega praktisch, zum drauf Sitzen und Knien, Sachen vor nassem Boden schützen, auslegen. Toller Multiuse. Mal sehen wie lange es hält. Ist ja schon um einiges fragiler als die neue Variante oder Evazote.
    Rucksack (neu): Atompacks Mo (neuer Name "The Prospector") Nachdem ich mit dem Atom+ nicht klargekommen bin. Der Frame quietschte wie sau, bin ich mit dem Mo jetzt super happy. Auch die Loadlifter, machen gerade zu Beginn der Tour, wenn noch mehr Proviant an Bord ist durchaus einen Unterschied. Insgesamt der komfortabelste Rucksack, den ich bisher getragen habe. Die Taschenaufteilung ist wie schon beim Atom+ einfach genial.
    Socken: Meine Smartwool Light Cushion Ankle Socken gehen in Rente. Zwei Blasen und ständiges Verrutschen haben mich genug genervt. Ich bin gespannt auf die bestellten Silverlight Socken und hoffe auf blasenfreie Zeiten. Die Injinji Liner hatte ich auch schon mal probiert. Gab leider trotzdem Blasen und wären mir im Sommer zu heiß unter den Wandersocken. Darn Tough wäre auch noch eine Option gewesen, aber jetzt werden erstmal die silbernen getestet.
    Stirnlampe (neu): Fenix HM50R V 2.0: Meine erste Akkulampe. Etwas schwerer, dafür wirklich wasserdicht und Akku wechselbar. Die Haptik, das Design und die Leuchtkraft sind der Hammer. Bin ziemlich begeistert von dem Teil.
    Zelt: Durston X-Mid 1 Solid: Weiterhin überzeugen Packmaß, Minimalismus und einfacher Aufbau. Das Innenzelt lässt sich schnell ein- und aushängen, ohne dabei Kondens vom Fly abzustreifen. Obwohl ich kein Regen hatte auf der Tour, hätte ich sonst immer ein triefendes Innenzelt gehabt, wenn ich beides zusammen gelassen hätte. Jetzt, da ich weiß, dass ich auch im Gebirge ein Plätzchen für das Teil mit seiner großen Grundfläche finde (ich war sehr skeptisch), mag ich es noch mehr. Die Durston Z-Flicks haben beim Bikepacking als Trekkingstockersatz auch klasse funktioniert.
    Rucksackliner (neu): Nylofume. Ich war sehr skeptisch, doch das Teil hat mich überzeugt. Ich find es nicht laut und überraschend robust. Die bessere Ausnutzung des Rucksackvolumens durch den Liner im Vergleich zum kleineren Drybag vorher find ich super. Das alles bei unter 30g. 
    Kopfkissen (neu): Daunenjacke in 3 Liter Ziplock mit Fleecepulli als Überzug. Hat für mich sehr gut funktioniert. Endlich habe ich eine Lösung, die Sachen mit Mehrfachnutzung integriert. Ein klassisches Kopfkissen war halt sonst nur zum Schlafen gut und im Endeffekt schwerer. Die leichteren Kopfkissen fand ich zu unbequem. Auf Daune bettet sich der Kopf besser. Der Ziplock verhindert ein komplettes Plattdrücken. Das Fleece gibt die Haptik.
    Schuhe: Altra Lone Peak 7: So sehr ich sie schätze, es gab Momente, in denen sie mir ein bissl zu rutschig waren. Feuchte Steine, Geröll, feiner Schotter bergab. Keine Ahnung, ob da klassische Wanderschuhe besser gewesen wären. Für mich aber noch kein K.O. Kriterium. Bisher überwiegt das Positive.
    Bidet (neu): CuloClean. Ohne Übung dachte ich ich krieg es hin. Leider wurde das nichts. Die Hose war nass. Da werde ich zuhause nochmal üben. Mein Ziel ist definitiv auf Klopapier komplett zu verzichten. Beim nächsten Mal vielleicht.
    Ohrstöpsel (neu): Happy Ears. Eigentlich als Gehörschutz für's Tanzen gekauft, sind sie auch beim Schlafen nicht unangenehm. Sehr empfehlenswert insbesondere da sie wiedervendbar sind im Vergleich zu Oropax Silikon Stöpseln, die ich vorher hatte.
    Powerbank: Nitecore NB 10.000 2. Am Anfang der Tour funktionierte das Teil nicht richtig. Handy wurde um ein paar Prozent geladen, dann auf einmal nicht mehr. Nach einigem Kopfzerbrechen, Warten und Rumprobieren ging es nach einiger Zeit wieder einwandfrei. Hoffentlich ein einmaliger Aussetzer.
    Lippenbalsam/Sonnencreme (neu): Ich hab ja empfindliche Haut und komme mit Sonnencreme nicht gut klar. Grundsätzlich trage ich immer lange Klamotten nur im Gesicht braucht es etwas Creme. Woanders las ich von Sonnencreme Sticks. Da mein Lippenbalsam auch UV 50 Schutz hat, hab ich den jetzt das erste Mal auch im Gesicht statt Sonnencreme genutzt. Hat super funktioniert und hält ewig. Keine extra Sonnencreme mehr mitschleppen. Klasse.
    Kleidung: Das war meine erste Tour im Hochsommer mit viel Sonnenexposition. Ich hatte etwas Sorge, dass es bei den langen Klamotten zu heiß werden könnte. Dem war jedoch nicht so. Merino Sun Hoody, Trucker Cap, Lange Lauf Tight mit Shorts drüber und Decathlon Sonnenschutzhandschuhe haben in der Kombi sehr gut für mich funktioniert. Außerdem begrenzt diese Kombo den Einsatz von Sonnencreme auf wenige Stellen im Gesicht. Meine Haut freut das sehr. Kein Sonnenbrand gehabt.
    Trekkingnahrung (neu): Erstmals war Summit to eat und Real Turmat dabei. Im Gegensatz zu Trek n Eat bin ich von beiden Marken hell auf begeistert. Es schmeckt deutlich besser und ist nicht so salzig. Beides werde ich wieder nutzen.
    Schlafsack: WM TerraLite. Mein einziger und Do-it-all-Schlafsack, der für alles zum Einsatz kommt. Vom Winter in der Heide bis zum Sommer in den Alpen. Durch die Möglichkeit ihn als Decke zu nutzen auch bei hohen Temperaturen eine Freude.
    Fahrrad: Ein Gravelbike mag spritziger sein, ein MTB geländegängiger. Und dennoch war ich überrascht, was mein Stevens Tourenrad im Stande war zu leisten. Da ich aktuell nur ein Fahrrad besitze, war es doch beruhigend zu wissen, dass das Teil vom leichten MTB-Trail, über Asphalt und Schotter alles wegstecken kann. Und irgendwie doch cool, dass ich dank Dynamo + Licht und Schutzblechen nach der Tour einfach so in der Stadt weiterfahren kann, ohne auch nur ein Teil zu ändern. Die Einfachheit (einfach zwei Backroller am Gepäckträger fix montiert) ist natürlich auch echt praktisch. Natürlich aber kein Bike für alles. Klar. Und die Schwalbe Marathon Plus Reifen (kein einziger platter) und die hydraulischen Shimano Bremsen haben auch zu 100% abgeliefert. Das alles für überschaubares Geld. Fantastisch.
    Essen allgemein: Abwechslung. Ich hatte meinen selbstgemixten Porridge mit immer der selben Geschmacksrichtung nach drei Tagen satt. Hier sorge ich in Zukunft für mehr Variation. Und unbedingt vorher probieren. Das Proteinpulver hatte ich nicht probiert und leider entpuppte es sich als ekelhaft.
    Bauchgefühl: Wenn der Körper das Ende des Tages einläutet, nicht noch zwei Stunden weiterlaufen, weil man meint es besser zu wissen. Der Preis waren u. a. zwei Blasen, auf die ich gerne verzichtet hätte.
    Bergwandern: Bergab ist einfach soviel anstrengender. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Für mich Anlass genug dort in Zukunft mehr Reserven einzuplanen. Das nächste mal werde ich so 20 km in den Bergen anpeilen.
    Bergauf: Höhenmeter sind das eine. Für mich aber viel entscheidender für den Grad der Anstrengung sowohl beim Wandern als auch beim Radeln erwies sich der Grad der Steigung. Kurze, steile Anstiege (in Südtirol) waren wirklich deutlich anstrengender als lange, flache Steigungen (Timmelsjoch) mit in der Summe mehr Höhenmetern. Für viele ist das wohl nichts Neues oder selbstverständlich. Für mich aber war das eine ganz neue Erkenntnis.
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    Gibbon reagierte auf Dune in Transalp Gardasee + Via Alpina Violett   
    Yeaah endlich mal richtig Berge. 🥳 Die Alpen. Seit je her ein Faszinosum für mich. Endlich mal wieder raus in die Natur, den Trubel der Stadt hinter mir lassen, Ausblicke genießen, Freiheit spüren. Und auch endlich mal wieder Bikepacking. Das ist 7 Jahre nach meinen Touren in Schottland etwas, auf das ich richtig Lust hatte.
     
    Ich hatte zwei Wochen, getrennt durch eine Hochzeit von Freunden nahe Kufstein. Der Plan: Erst in fünf Tagen mit dem Fahrrad von München an den Gardasee. Bikeshuttle nach Innsbruck, Zug nach Kufstein, Hochzeit, Fahrrad in Kufstein parken. Kram in Rucksack umpacken, den meine Freundin mitbrachte. Dann vier Tage zu Fuß von Oberaudorf nach Kochel am See. Fahrrad einsammeln und zurück nach Hamburg. Soweit die Logistik.
     
    Die Transalp zum Gardasee
     
    Meine Packliste gibt es hier.
     
    Die Route stammt von Sara Hallbauer.
     
    Tag 1: München – Bad Tölz – 57,6 km, 306 m hoch
     
    Ich startete im Sonnenschein und endete im Gewitter. Das sah ich kommen, nachdem die Bahn mit knapp zwei Stunden Verspätung in München eintraf. Kurze Empfehlung: Die App vom Deutschen Wetterdienst ist wirklich gut in Sachen Unwetterwarnung. Die Gewitterzellen konnte ich zwar umgehen, richtig nass wurde es trotzdem. Die Wege wurde binnen Minuten geflutet. Also tauschte ich spontan die ursprüngliche Idee in Arzbach zu campen gegen eine Nacht bei Freunden in Bad Tölz ein. Gut für die Moral, denn die kommenden Tage sollten schwer werden.
     
    Tag 2: Bad Tölz – Umhausen – 128 km, 1056 m
     
    Diese Etappe war vor allem lang, die Höhenmeter waren überschaubar. Das Wetter war auf dem Weg der Besserung. Auf dem Isarradweg schlengelte ich mich gen Süden. Am Ende des Tages genoss ich wirklich leckere Käsespätzle mit Blick ins Ötztal bevor ich die erste Nacht in meinem Zelt verschwand.



     
    Tag 3: Umhausen – Saltaus – 95,4 km, 1554 m
     
    Wunderschön, aber auch unfassbar anstregend. Über das Timmelsjoch ging es nach Südtirol. Die einstündige Abfahrt purer Genuss aus sattgrünen Hängen vor schroff rauen Berggipfeln. So schnell war ich noch nie auf zwei Rädern unterwegs gewesen. Und nie zuvor war ich so dankbar über hydraulische Scheibenbremsen gewesen wie an diesen Tag. Der Campingplatz war sehr schick und eine Zeltplatz auch ohne Buchung noch verfügbar. Ein Schnack mit einem gleichgesinnten Fahrrad Enthusiasten schaffte einen wirklich schönen Ausklang.



     
    Tag 4: Saltaus – Flavon – 79,4 km, 1415 m
     
    Nach der Königsetappe kann ja nur alles leichter werden. Nun ja. Nein. Weit gefehlt. Der Gampenpass war beinahe ebenbürtig. Und statt langer, flacher Anstiege bietet Südtirol kurze, steile, die gefühlt 10x anstrengender daher kommen. Genügend Häppchen für die Motivation gab es trotzdem: Die Blicke auf den Santa-Giustina-See. Mit zwei Müncher Wegbegleitern gab es abends eine köstliche Pizza abseits aller Touristenhochburgen. Heute ging es in die Herberge. Ein Bett tut nach drei Tagen richtig gut.



     
    Tag 5: Flavon – Torbole – 82,7 km, 914 m
     
    Das Finale bot noch einmal die ganze Pracht der Dolomiten, aber auch nochmal die ganze Härte knackiger Anstiege. Ich war überrascht und irgendwie auch ein bisschen stolz auf mein Tourenradl, das sämtliche Wegbeschaffenheiten – auch einfache MTB Trails – gutmütig wegsteckte. Als ich schließlich am Gardasee ankam, brauchte ich einen gefühlte Ewigkeit, um wirklich anzukommen. Erst das kühle Nass ließ mich realisieren, was ich da gerade gepackt hatte. Das war sicherlich eine der härtesten Sachen, die ich je gemacht hatte. Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Einmal mit dem Rad über die Alpen. Da konnte mir auch meine erfolglose Suche nach einen Campingplatz am See nicht die Laune verderben. Also nochmal ein Stück raus und hinauf nach Nago. Dafür gab es leckere Brombeeren auf einem Campingplatz mit eigener Landwirtschaft.





     
    Resümee
     
    Ein tolle aber auch sehr anspruchsvolle Route. Für Tourenräder machbar, aber teilweise schwierig. Manche kurze Abschnitte gehen auf stark befahrenen Straßen, was mitunter etwas brenzlig sein kann, wenn rechts die Felswand oder der Abhang und links der Truck nur einen Hauch entfernt sind. Bis auf die Unterkunft in Flavon hatte ich nichts gebucht. Das war mit dem Zelt nur am Gardasse direkt ein Problem. 
     
    In Sachen Ausrüstung würde ich sagen das passte. Einzig eine kleine Oberrohrtasche, um das Laden des Smartphones per Powerbank während der Fahrt zu realisieren und den Zugang zu Snacks schneller zu gewährleisten, wäre mitunter praktisch gewesen. Ich hatte das erste Mal Trekkingnahrung von Summit to Eat und Real Turmat dabei. Im Gegensatz zu Trek n Eat für beide eine klare Empfehlung. Im Gegensatz zu allen anderen Radfahrern, denen ich begegnete fuhr ich in komplett langer Kleidung: Sun Hoodie, Radlerhose, Lange Tight drüber, Sonnenhandschuhe. Das funktionierte trotz Temperaturen von über 30 Grad einwandfrei. Ein Sonnenstick kam nur für das Gesicht (Jochbein, Nase) zum Einsatz. So hatte ich null Probleme mit Sonnenbrand.
     
    Die Via Alpina Violett
     
    Zum Thread zur Tourvorbereitung geht es hier.
     
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    Tag 1: Oberaudorf – Hinter Brünnsteinhaus – 12,7 km, 954 m hoch
     
    Aufgrund der Hochzeit am Vortag startete ich spät am Tag und hatte so nur eine kurze Etappe geplant. Die ersten Almen und Begegnungen mit Kühen ließen nicht lange auf sich warten. Alles war plötzlich viel intensiver als beim Radeln, nochmal entschleunigter. Die erste Nacht am Wegesrand ließ mein Herz in vielerlei Hinsicht höher schlagen. Das Zelt in so einer malerischen Kulisse und einfach diese Ruhe. In der Nacht schlug dann irgendwas gegen mein Zelt und versetzte mich in Schockstarre. Ein Reh, das über meine Zeltleine gestolpert war? An Schlafen war jedenfalls nicht mehr zu denken.


     
    Tag 2: Hinter Brünnsteinhaus – Spitzingsee – 28 km, 1464 m
     
    Der Tag startete im Nebelgewand und so war der erste erklommene Gipfel des Tages (der höchste der Tour, Großer Traithen, 1852 m) nicht gerade die Belohnung, die ich mir gewünscht hatte. Der versehentliche Tritt in ein Schlammloch vermieste meine Laune kurzeitig. Ich wanderte entlang der Rotwand und genoss das zunehmend aufklarende Alpenpanorama. Meine Schulter, die am Vortag etwas gemuckt hatte, war heute entspannter. Alles in allem wurden der Mo und ich stündlich bessere Freunde. Die Single Trails, von denen ich mir auf auf dem Westweg teilweise mehr gewünscht hätte, waren auf der Via Alpina reichlich vorhanden. Nun war leider da, wo ich mein Zelt aufschlagen wollte, nichts der gleichen möglich, sodass ich weiterwanderte. Und dann kam der Moment, an dem ich auf mein Bauchgefühl hätte hören sollen. Statt bei einer Hütte einzukehren oder zu fragen, ob ich davor mein Zelt aufschlagen darf, entschied ich mich für den zweistündigen Abstieg ins Tal. Ich war allerdings längst durch. Ich fand einfach kein Plätzchen für das Zelt und war zunehmend gestresst. Hotels hatten auch alle kein Platz mehr. Am Ende wurde es eine Wiese der Skipiste mit 30cm hohen Gräsern bei annähernder Dunkelheit und zwei Blasen, die mich noch die nächsten Tage begleiten würden. Wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört hätte, wäre das nicht passiert.

     
    Tag 3: Spitzingsee – Tegernsee – 21,1 km, 1162 m
     
    Immerhin schlief ich gut und lange bis die Sonne das Zelt zum Schmelztiegel werden ließ. Der Tag starte mit einem saftigen Anstieg entlang der Piste. Das Highlight des Tages war definitiv der Blick auf den Tegernsee. Bezahlt wurde mit einigen schwierigen Passagen, wo ich tatsächlich kurz klettern musste. In Kreuth angekommen entschied ich den Bus zum Tegernsee zu nehmen. 15 Minuten für einen garantierten Zeltplatz waren es mir wert. Eine Abkühlung im See mit anschließendem Feuerwerk machten den Tag zum Liebling der Tour.




     
    Tag 4: Tegernsee – Lenggries – 26,2 km, 1350 m
     
    Dieser letzte Tag war irgendwie nichts. Ich war durch, die Füße schwer. Ich hatte die Kühe langsam satt. Und irgendwie war ich der Berge, dem Rauf und Runter langsam müde. Die Begegnung und der Plausch mit einem Wanderpaar taten gut. Der Abstieg war dann nochmal richtig lang. Als ich an einem Wasserfall vorbeikam, gönnte ich mir kurzerhand eine Pause und sprang hinein. Genau was ich brauchte. Etwas, dass ich immer schon machen wollte. Check. Auf den finalen Metern entschied ich dann die letzte Etappe zu streichen und direkt nach Kufstein zurück zu fahren. Gewitter war im Anmarsch und auf Regen hatte ich keinen Bock. In Lenggries lief ich dann doch tatsächlich noch an Chris von Chrispacks vorbei. Leider blieb keine Zeit für ein Schnack. Die Bahn sollte nämlich im Gegensatz zur Beginn der Tour „fast“ pünktlich losfahren.

     
    Resümee
     
    Die Violette hat ihre schönen Seiten, aber sie ist schon nah dran an Kulturlandschaften. Das hat Vorteile und Nachteile. Menschen sind nie fern, Kühe schon gar nicht. Aber es galt die ersten Erfahrungen im Hochgebirge zu sammeln und dafür eignete sie sich gut. Auf das Bauchgefühl hören, ist wichtig, das nehme ich mit. Das Hoch-und-Runter schlaucht schon gewaltig. Ich hatte nach vier Tagen genug, vielleicht aber auch deshalb, weil ich schon die Transalp in den Beinen hatte. In Zukunft würde ich eher so 20 km Tagesetappen im Gebirge für mich anpeilen. Auf jeden Fall geht das Bergwandern deutlich mehr in die Knochen als das Radeln, insbesondere durch das Gehen bergab und die unmittelbare Last am Körper. Dafür bringt es einen in noch entlegendere Gegenden und lässt einen die Ungebung nochmal intensiver erleben. Vielleicht gibt es Routen in den Alpen, bei denen man nach dem Hochlaufen länger oben bleibt? Plateaus? Vielleicht habt ihr da Tipps?
     
    Zur Ausrüstung: Für das X-Mid gab es eigentlich immer ein Plätzchen, aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Zeltplatzsuche aufgrund der Größe der Grundfläche etwas mehr Geduld bedarf (danke @mochilero für die Tipps in dieser Sache). Meine ersten Erfahrungen mit der Xlite Isomatte in der weiten Variante sind positiv, der Schlafkomfort natürlich merklich besser als Schaum oder schmale LuMas für mich. Ich hoffe sie hält lange. Wenn ich mehr Ausfallsicherheit brauche, würde ich aber wahrscheinlich wieder auf die Flexmat Plus setzen, wobei das Packmaß bei den Kraxelein schon gestört hätte. Ach ja und Wasser war nie ein Problem. Ich hatte nie mehr als 2l dabei. Bezüglich Handyempfang: Mit Telekom nicht immer ideal. Um wirklich auf der sichereren Seite zu sein, hätte ein Inreach mitgemusst. Das Bidet wollte ich einmal benutzen und hab es nicht hinbekommen. Das muss zuhause nochmal geübt werden. @fettewalze der Tipp in Sachen Durchfallmittel war goldwert. Und den Schirm hab ich tatsächlich weggelassen und nicht vermisst. Die Mütze brauchte ich auch nicht. @doast ohne die Joggers ging es doch gut. Also keine 3 Hosen nötig 😅 Essen hatte ich alles dabei. Wäre nicht nötig gewesen, aber ich wollte bewusst den Selbtsversorger spielen.
     
    Alles in allem bin ich überglücklich und richtig froh, dass fast alles wie geschmiert lief. Es gab Höhen und Tiefen und mächtiges Fluchen, aber die Bilder, die sich mir zeigten, die Menschen, denen ich begegneten, die Berge, die mich an meinen Grenzen brachten und gleichsam umarmeten, das alles macht Lust auf mehr. Diese geteilten Touren zu Rad und zu Fuß haben es mir angetan. Beide Welten haben ihren ganz eigenen Charme und sie zu kombinieren macht sehr viel Spaß. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen so etwas erneut zu wagen. Danke für Euren Rat und Eure Beiträge hier im Forum, die das zu einem großen Teil möglich gemacht haben.
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    Gibbon reagierte auf khyal in Tips for Reducing Pack Weight on Multi-Day Treks - Emmanuel Katto Uganda   
    Hi Emmanuel,

    that´s exactly the theme of the forum, it´s make no sense, that we translate the complete forum to you , today it´s quite easy to translate even long texts with the tools you find in the internet (in my job I often have to translate english texts to german and compared to 10 years ago, it works good, of course some grammar faults and some technical terms are missing, but the sense is understandable.
    So I propose that you start with the sub-forum "Ausrüstung" and "Einsteiger"

    Your questions are a lot to generel :

    "What are the must-have items that you always bring, even when trying to go ultralight? "
    It depends on the tour, in which way you travel (trekking, paddeling, biking) time of the year, personal preferences / requirements. It´s like you ask, what car somebody can recommend, without telling, if you need to carry a lot of things, drive fast long distances, or you live somewhere, where you need a 4-wheel drive with a lot of chassis clearence
    "Are there any common gear substitutions or multi-use items that help cut down weight? "
    It depends on the tour, convenience etc
    A good advice is to really brainstorm (shut off auto-censor that might be lurking in your head ) about the gear, you have and not only outdoor gear, how this could be used on tours to reduce weight,
    UL gear is the lightest gear, which is doing the job on your tour, in the way you want it.

    Maybe you should read Ray Jardine´s book "trail life", it´s excellent to get an impression about "UL thinking", more than 30 years old it´s in some parts outdated e.g. in these times where you can get tents which weight about 400g, it makes not so much sense to use a tarp, like in the old times > 25 years ago, when I cut down the weight 1,2 kg with using a tarp & UL-hammock instead of my lightest tent and of course there is some thinking I don´t share e.g. that you should go in the warm time of the year, to reduce weight, my thinking is, i let not my gear decide, when, where I go on tour, my gear must fit to my tours, but it would be boring, if we all would have the same opinions...

    "Any specific packing strategies or tips for organizing gear to minimize weight and bulk? "
    First buy a good digital scale, weight all things, you consider to take with you on tour, take the lightest onces
    everybody will coincide that you can save a lot of weight with a light, tent, sleeping bag, backpack, a lot of weight hides in other stuff
    e.g. I have a lot of "outdoor cloth" because I wear them the whole year, scaling them all, taking the lightest on tour, saved me another 1/2 kg.
    Food - take the food with most kcal / g and buy it loose or repack it in good deep freezer bags, good ones you can use many times, they weigt a fraction and you can store food for several days in one because their are really reclosable.
    Just to give you an impression of the thinking, it makes no sense to list here hundreds of tips, how to save weight, be creative and the digital scale is your friend

    "How do you manage food and water supplies efficiently on a multi-day trek? "
    That´s a point where, from my point of view, many people have an auto-censor lurking in the head, you need no special trekking food (which mostly is packed in very heavy packing and has not more kcal than selected stuff in the supermarket) and you can´t re-supply, when you are traveling of the beaten track, you need for planing / buying food just to know, in how many days you´ll arrive at the next food shop, look what this shop has, be happy, every time new surprises
    water - with a good filter (I recommand the Sawyer Squeeze - e.g. also tested/used by many special forces combined with Evernew Water Carry 2 l) you need not to carry water so long distances, you take your water out of rivers, springs...
    I always try to stay overnight near to water, drink in the morning, then I need not so much water during the day, but also you can nearly always (ok in some deserts, steppe not) find some water during the day and at the next evening at the next overnight stay I can drink again, as much as I want, but that´s not the way for everybody

    Don´t pack your fears and on the opposite don´t pack stupid light
  16. Danke!
    Gibbon reagierte auf masui_ in Bushmen 2x3 m Tarp, kurzes Review   
    Bis auf kurz Erwähnungen hat o.g. Tarp noch keinen Eingang ins Forum gefunden. Ein Tarp, was für den Preis nur 328 g (auf meiner Küchenwaage) ohne Schnüre wiegt, ist ja schon fast sensationell.
    Im Sale für etwas über 70 Euro bekommen war ich vor allem auf die Verarbeitung sehr gespannt.  Die Erfahrungen, die ich so fand waren, nun ja, durchwachsen. Ich weiß jetzt auch warum  
    Es lagen sechs Schnüre mit LineLocs bei. 11 schwere Gramm pro Schnur. Am Hering wurde es so gelöst:

    Empfand ich beim Aufbau nervig, weil die Schnur ohne Spannung immer runter rutschte. 
    Die Verarbeitung erwartungsgemäß unterirdisch. Wie kann man denn eine Abspannung  so lösen? Die Eckabspannungen waren übrigens genäht und geklebt. Alle anderen geklebt. Ich bin jetzt kein Experte, aber müssten die Gurtbänder am Stock nicht besonders verstärkt sein, weil sie am meisten Zug bekommen?

    Jede Verstärkung sah anders wild aus. Als hätte jemand wahllos Stoffstücke kleingeschnitten.

    Schief und krumm. Mal schauten die Verstärkungen drüber hinaus, mal nicht. Das Gurtband versetzt aufgenäht.

    Vielleicht. war dark olive als Farbe zu langweilig. Kurzerhand wurde eine farbliche Applikation in den aufgebrachten Schrifftzug "Go offline" eingearbeitet.

     
     

    Die Firstnaht war keine doppelte Kappnaht, sondern einfach gehalten und mit Tape dicht gemacht. Weitere Fotos hab ich mir gespart. Auch der Reißtest am Packbeutel, den ich machen wollte, wird aufgrund zeitnaher Rücksendung ins Wasser fallen. Was für Ergebnisse sollten da auch bitte zu erwarten sein.
    You get what you pay for. Das zurückerhaltene Geld investiere ich doch lieber in hochwertigere Produkte und kann nur empfehlen, es ebenso zu handhaben. 
     
     
     
  17. Danke!
    Gibbon reagierte auf wilbo in Erfahrungen mit dem SMD Gatewood Cape für große Wanderer: Leichte Zeltoptionen ohne Stangen   
    Frag mal bei @fatrat nach. Der hat seit kurzem ein Pioulou ST. Das dazugehörige Innenzelt ist mit 240 cm ungewöhnlich lang. Ansonsten sollte das Pioulou XL passen.
    http://fitmytent.com/
    VG. -wilbo-
     
     
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    Gibbon hat eine Reaktion von pittman erhalten in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    Ich kann jedem nur empfehlen vor Kauf in einer Filiale Probe zu liegen. Das Innenzelt ist winzig! An der breitesten Stelle (Kopf) 60 cm, am Fußende 50 cm, Kabinenhöhe 95cm...
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    Gibbon reagierte auf MarcG in Winterberger Hochtour mit Trekkingplätzen   
    Ein Fazit:
    Ich hab die Tour genossen. Wetter war gut, wenig Regen. Logistik ist einfach. Der Weg ist gut markiert (bis auf ein paar Stellen). An den Trekkingplätzen fand ich gut, dass es mir den Stress mit dem Wildzelten genommen hat. Statt sich zu verstecken kann man einfach ankommen und aufbauen. Auch wenn man mal früher ankommt oder später losläuft. Ich geh auch lieber aufs Klo als in den Wald. Es war erstaunlich wenig los. Klar, Ausnahme Samstag am Kahlen Asten, aber oft war ich stundenlang alleine unterwegs. Spätestens dann ist man eh in der nächsten Ortschaft. 
    Klar, das Sauerland ist nicht so ganz besonders spektakulär. Die Wege könnten gerne etwas schmaler sein. Als besonders schlimm habe ich es nicht empfunden. Da sind mir schon weitaus schlimmere Wanderautobahnen untergekommen. 
    Das einzige, was mich ein wenig stört, ist tatsächlich der Preis der Trekkingplätze. 22€ die Nacht. Das ist zu viel. Würde man das gleiche für 4 Personen buchen, dann nehmen sie 32€ - das ist wieder sehr fair mit 8€ pro Kopf. Da sollte man nochmal drüber nachdenken. Vielleicht merke ich auch nur wie einfach es wohl gewesen wäre wild zu zelten. Hab ja eh niemanden gesehen und es gibt auch wirklich viele Schutzhütten. 
    Aber klare Empfehlung. Die Plätze sind auch noch an den meisten Tagen buchbar jetzt im Sommer. Sollten wir nutzen das Angebot. 
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    Gibbon reagierte auf MarcG in Winterberger Hochtour mit Trekkingplätzen   
    Bin am höchsten Punkt: Von jetzt an geht's bergab! Natürlich auch mal wieder ganz gerade. Immerhin nennt sich der Abschnitt "Grenzweg" - da kann ich das zumindest halbwegs nachvollziehen. Den einen oder anderen Schritt mache ich vermutlich schon in Hessen! Weiter über Forstwege bis zur Hochheide. Hütte hier hat noch zu, gibt aber anscheinend einen Automaten. Hab's nicht probiert. Zunächst noch eine Steigung auf den Gipfel des Clemensberg. Damit ist auch der letzte 800er erklommen. Hier gibt es Aussicht! 


    Der nächste Abschnitt führt durch die Hochheide, sehr schön muss ich sagen! 

    So gegen 10 Uhr tauchen dann immer mal wieder Radfahrer auf, es ist Sonntag, hier scheint eine der Routen entlang zu gehen. Es bleibt mir nur noch der Abstieg zurück nach Hildfeld. Meist breite Wege, zuletzt Straße. Im Ort machen sich die Leute auf den Weg in die Kirche. Ich laufe einfach zum Auto. Gegen 11:30 Uhr bin ich durch. Ab nach Hause. Duschen, Essen, dann weiter zur Arbeit. Work-Hike-Balance oder sowas. 
    16km 500 Höhenmeter zum Abschluß. 
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    Gibbon reagierte auf MarcG in Winterberger Hochtour mit Trekkingplätzen   
    Die Nacht ist unspektakulär - auf eine gute Weise. Ich merke ich ich mich wieder ans draußen Schlafen, das Zelt, den Quilt gewöhne. Schade, dass es schon wieder vorbei ist. Ansonsten fällt nur auf wie absolut still es nachts um drei sein kann. Um vier fangen dann alle Vögel an Dir gleichzeitig ihre gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Frisch war es allerdings, Thermometer geht auf 8°C runter. Das ist schon unter der Komfort-Temperatur, aber mit dem Layer Alpha geht es gut. 
    Ich bin früh wach, krabbele gegen 5:30Uhr das erste Mal aus dem Zelt, sitze mit dem Quilt auf den Beinen auf dem Tisch. Eine Stunde später geht es los. Gutes Wetter, Kondensation aber merklich. Als ich das Außenzelt ausgeschüttelt habe, ist die ganze Plattform bedeckt. 
    Es geht abwärts. Meine Tiersichtungen werden um einen Hasen ergänzt. Fuchs Nummer zwei ermöglicht ein besseres Fotos als am Tag zuvor. 



    Kurz vor Niedersfeld geht es noch einmal durchs Gras - Zecke Nummer Zwei. Ich meine ich habe irgendwann auch eine von mir gewischt. Also vielleicht Nummer drei. Immer noch deutlich weniger als erwartet. 
    Im Ort ist es ruhig, man sieht ein paar Leute am Bäcker, ich habe aber keinen Appetit, entsorge nur meinen Müll und gehe auf der anderen Seite wieder bergauf. Größere Wege werden zu kleineren. Einmal ist frisch aufgeforstet und man läuft flach über eine breite Strecke. Ich kann mich ganz kurz daran erfreuen, dass es nicht bergauf geht - da zeigen die Wegweiser mal wieder: Hier jetzt bitte steil bergauf, mehr oder weniger weglos. Ja einfach hoch da. Oben wird's noch steiler, ich bin froh dass es einigermaßen trocken ist, mit Matsch könnte das hier interessant werden. Wie immer ist der steile Abschnitt kurz, aber man könnte darüber nachdenken, den Eingeborenen mal die Errungenschaft der Serpentine nah zu bringen. 
    Oben wird es flacher und man geht in einem weiten Bogen zum Gipfel des Langenberg. Ich werde von ein paar Schüssen begleitet - entweder ist das Schützenfest ausgeartet oder hier ist ein Jäger früh am Werk. Sehen tu ich niemanden. Der Langenberg ist eigentlich der höchste Gipfel hier. Leider null Aussicht, da mitten im Wald. Direkt dahinter die Warnung der Weg könnte naturnah sein, was wohl ein Euphemismus für Matsch ist. 




     
     
     
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    Gibbon reagierte auf Mia im Zelt in Alpamayo Umrundung in Peru   
    Vorzeitiges Ende
     

    Der Anstieg zum höchsten Pass (4860m) der Tour namens "Osoruri" war der einfachste von allen, der Weg war breit und unschwer. So ähnlich ging es weiter bis zur unglaublich schönen Laguna Cullicocha, wo wir uns eine ausgiebige Pause gönnten. Schließlich hatten wir eigentlich vor bloß zehn Kilometer zu wandern und erst am nächsten Tag die letzten sechs bis sieben Kilometer bis Hualcayan anzutreten, um dort ein Collectivo für die Fahrt nach Caraz zu finden.

    Fälschlicherweise folgten wir einer Wasserleitung, anstatt dem wohl neuen Wanderweg. Es war machbar, aber nicht immer einfach, obwohl diese Wasserleitung anfangs in der Karte als Wanderweg eingezeichnet war. 

     
    Unterwegs trafen ein französisches Paar, welche uns berichteten, es gäbe in Hualcayan die Möglichkeiten ein Taxi zu nehmen. Der anvisierte Zeltplatz erschien aufgrund der vielen Rinder suboptimal und da zusätzlich eine warme Dusche und eine richtige Mahlzeit lockten, entschieden wir uns noch am gleichen Tag bis Hualcayan abzusteigen. In weniger als zwei Stunden bewältigen wir die letzten Kilometer auf dem nach unten hin immer breiter werdenden Weg. Im Dorf angekommen wurden wir auch schon bald angesprochen, ob wir ein Taxi bräuchten. Roy fuhr uns für 120 Sol zuverlässig über die Holperpiste bis Caraz. 

     
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    Gibbon reagierte auf Mia im Zelt in Alpamayo Umrundung in Peru   
    Ein Hund vorm Zelt und der Gara Gara-Pass
     
    Auch in dieser Nacht fror es wieder. Als ich mitten in der Nacht rausmusste, sprang plötzlich ein mittelgroßer Hund auf, der offensichtlich vor unserem Zelt gelegen hatte. Wo kam der denn her? Am Abend war dieser noch nicht hier gewesen. Auch morgens war der Hund noch da, er lag mal hier und mal dort in dem hohen Gras. Dabei wirkte er friedlich und wir fragten uns, wem er wohl gehört. Könnte er zu den Hirten von gestern gehört haben und hier vergessen worden sein? Die hatten nämlich mehrere Hunde dieser Art dabei. Jedenfalls blieb er auch liegen als wir das Zelt abbauten und folgte uns nicht, als wir weitergingen.
     

     Der Aufstieg zum Gara Gara-Pass auf 4830m ist gut sichtbar und technisch nicht schwierig. Der Pass ist in zweierlei Hinsicht atemberaubend: nicht nur die Aussicht dort oben ist weltklasse, auch raubt der Abstieg einem den Atem. Oben wehte ein eisiger Wind, sodass wir sofort abstiegen und erst etwas weiter unten bei einer kurzen Pause das Panorama genießen konnten. Den Abstieg bewältigen wir mit einem stetigen Staunen über die Schönheit der Natur. 


    Auf der anderen Seite folgten wir etwas oberhalb einem Hochtal, wo wir die ersten Wanderer seit dem Santa Cruz-Abschnitt sahen. Leider sprach das französische Paar kaum Englisch. 

    Bereits um halb eins erreichten wir die offizielle Zeltstelle Pampa Ruina. Da es noch viel zu früh zum zelten war, beschlossen wir den nächsten Pass noch heute in Angriff zu nehmen. Der Weg war einfach, aber die 800hm hatten es in Sicht.

    Da wir nicht wussten, ob es am Zeltplatz Osurini Wasser gibt, füllten wir an einem Rinnsaal unterhalb der Passhöhe auf. Die Aussicht vom Vientunan-Pass war kein Vergleich zu der am Gara Gara-Pass. 
     
    Völlig erschöpft schleppten wir uns den letzten Kilometer zum Osoruri-Zeltplatz. Dort waren wir nicht alleine, ein freundlicher Franzose war bereits dort. Dort ist nur wenig Platz für Zelte und wir waren froh, dass er uns den größeren Spot überließ. Dieser ist etwas uneben, schlafen konnte ich nur mit dem Rucksack unter der Isomatte. Bevor ich mich um die Einrichtung vom Camp kümmern konnte, musste ich mich erst noch von der Anstrengung der heutigen 18km erholen und etwas essen. Der Abend belohnte uns mit einem tollen Sonnenuntergang. 
     
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    Gibbon reagierte auf Mia im Zelt in Alpamayo Umrundung in Peru   
    Der Yanacon-Pass
     
    In der Nacht erschreckten wir uns sehr, denn plötzlich weideten Rinder direkt neben unserem Zelt. Auch in der Früh waren sie noch da, irgendwann fanden wir heraus, dass sie genau dort den Boden extrem abgrasten, wo wir nachts gepinkelt hatten. Es war übrigens die erste Nacht mit Frost, ob es was damit zu tun hatte? Oder finden Rinder etwa menschliche Pipi lecker?
     
    Den Aufstieg zum Yanacon-Pass auf 4610m war zunächst mal wieder nicht auffindbar. Erst etwas weiter oben fanden wir dann doch noch einen Pfad rechts neben einem tief eingeschnittenem Bachgraben. Die Orientierung ist selbst mit Offlinekarte nicht ganz einfach, weil der Bachgraben dort gar nicht eingezeichnet ist. Lamgsam kämpften wir uns den steilen Hang empor und dachten, es gleich geschafft zu haben. 

    Doch dann standen wir nur auf einem kleinen Hochplateau, der Pass war also noch nicht erreicht. Rechts sollte er sein, doch er wirkte aus dieser Perspektive unbezwingbar steil. Mit einem mulmigem Gefühl im Bauch gingen wir draufzu. Tatsächlich waren Serpentinen in dem kargen Boden sichtbar. Diese stiegen wir langsam hoch und waren froh, dass es diesmal trocken war. Denn es waren ein paar vom Regen ausgewaschene Rinnen zu erkennen. Oben wurden wir durch einen unvergesslichen Ausblick in das gegenüberliegende Tal belohnt. 

    Der Abstieg war abgesehen von den ersten Metern deutlich einfacher und auch gut erkennbar. Unten im Tal weidete eine Herde Schafe. Wir nutzten die Gelegenheit um unser Zelt zu trocknen und eine Kleinigkeit zu essen. 
     
    Der Weg durchs Tal war eine Erholung, da es nur ganz sanft bergab ging. Bei den Häusern von Huilca weidete sogar eine Lamaherde. Diese für Peru symbolischen Tieren hätten wir irgendwie häufiger erwartet. Stattdessen sagen wir überwiegend Rinder, Pferde und Schafe. 
     

    Über eine Brücke querten wir den Fluss und folgten für zwei Kilometer der Schotterstraße ins nächste Hochtal, wo wir auch eine ausgiebige Mittagsrast einlegten. Danach erwartete uns schon der nächste Pass. Der Mesapata-Pass mit "bloß" 4460m stellten wir uns einfacher vor als den Yanacon-Pass, was auch in Erfüllung ging. Kurz vor dem Beginn des Anstiegs ritt uns ein Junge auf einem dunkelbraunen Pferd entgegen. Er sprach uns an, aber wir verstanden aufgrund der Sprachbarriere nur, dass er von uns was zu essen haben wollte. Wir waren irritiert, erinnerte die Szene doch optisch an Atréju aus Michael Endes unendlicher Geschichte. Einen Moment später sahen wir, dass er zusammen mit seinem Vater eine gewaltige Herde Schafe aus dem Tal raustrieb. 
     

    Der Weg vom Pass runter ins nächste Hochtal war in Top-Zustand und wir genossen den sanften Abstieg. Da wir nicht wussten, ob wir an unserem anvisierten Zeltplatz Wasser finden würden, füllten wir im Tal auf. Sanft ansteigend wanderten wir eine Ebene höher, wo wir einen ebenen Zeltplatz fanden. Wasser gab es dann doch auch. 
     
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    Gibbon reagierte auf Mia im Zelt in Alpamayo Umrundung in Peru   
    Resupply in Jancapampa
     
    Der nächste Morgen überraschte uns, denn zum ersten Mal seit zwei Tagen sahen wir blaue Flecken am Himmel. Und diese wurden immer größer, vor uns wurde der mächtige Taulliraju samt Gletscher sichtbar, der am Abend zuvor nicht annähernd zu erkennen war. 
     

     
    Der Anstieg zum Pass Nr. 3 fing sehr frustrierend an, da wir statt einem Wanderweg zu folgen, uns weglos am Steilhang durchs Gebüsch schlagen mussten. Spaß ist was anderes! Das Gebüsch wurde weniger, aber der Weg fing erst etwas später wieder an sichtbar zu werden. Erst ab dem kleinen See 100m unterhalb vom Pass, konnten wir wieder einem eindeutigen Pfad folgen.
     

    Bergab nach Jancapampa hingegen war der Weg durchgängig in gutem Zustand, flott ging es runter bis in den Weiler auf 3500m. 
     
    Der Kiosk war versperrt, aber eine ältere Dame sperrte ihn für uns auf. Die Auswahl war gering, doch wir konnten Salzcracker, Kekse und Kuchenriegel (ähnlich wie Yes-Törtchen) kaufen. 
     

    Auch hier weideten im Tal unzählige Pferde, Rinder und Schafe. Eine Straße führte am Rand entlang, die wir früher als nötig verließen, da wir eine Brücke über einen breiten Bach sahen. Das wäre jedoch nicht nötig gewesen, da es auch später noch eine Brücke gibt. Aber später ist man immer klüger. 😉

    Der Weg bis zum Anstieg zum Yanacon Pass war nicht immer erkennbar und so manches Schlammloch mussten wir umgehen. Sobald der Anstieg begann, war der Weg in erstaunlichem Zustand, wenn auch teilweise sehr steil. 
     
    Erst als es in Richtung Laguna Sactaycocha gehen sollte und wir dem offiziellen Alpamayoweg folgen wollten, verschwand dieser plötzlich. Wir stiegen auf einen kleinen Bergrücken und standen angeblich mehrfach genau auf dem Weg, aber zu sehen war davon gar nichts. Bestimmt 30 Minuten irrten wir herum, bis uns klar wurde: dieser Weg existiert gar nicht! Weglos stiegen wir ab und fanden eine vage Spur von dem Weg weiter links, welche nicht zum See führt Auf einem Hochplateau stellten wir erschöpft, aber zufrieden unser Zelt auf. Nachdem wir etwas Gymnastik an der frischen Luft gemacht hatten, zogen dunkle Gewitterwolken auf und es donnerte in der Ferne. Schnell verzogen wir uns ins Zelt, ehe ein einstündiger Platzregen begann. 

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