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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Zusammen,

nachdem ich bisher nie den Eindruck hatte, dass ich unbedingt Campschuhe brauche, hatte ich in einem Impulskauf zwei Paar Campschuhe von Zpacks bestellt, ein Paar für meine Frau und eins für mich. Da meine Frau sie nicht wollte, biete ich dieses Paar ungetragen und noch in der OVP hier im Forum an :-)

Ich selbst wollte mein Paar aber behalten und hatte eine Woche Wandern in MV und Brandenburg Anfang September genutzt, sie ausgiebig zu testen. Diese Eindrücke möchte ich gerne mit Euch teilen.

Verarbeitung und Material

Die Verarbeitung ist Zpacks typisch sehr hochwertig und ohne Fehler. Die Sohle ist aus einem Evazote ähnlichen Material und hat eine Profilierung, durch die man nicht so schnell ausrutschen soll. Auf der Oberseite wird eine Mischung aus Stretch und Mesh genutzt. Die Schuhe sind so sehr flexibel und sehr atmungsaktiv. Halt finden die Schuhe durch eine Gummikordel, die man sich über die Fersen zieht.

Gewicht und Transport

Ich habe Schuhgröße 43. Die Größe L passt mir perfekt. Das Paar wiegt in der Größe 61 g. Da ich sehr auf Farben stehe, gefällt mir das Blau (Azure) auch sehr gut. Man kann die Schuhe zum Transport rollen. Ich habe sie einfach flach aufeinander gelegt (Sohle auf Sohle) und sie dann in meine Frontmeshtasche gesteckt, wo ich dann schnell darauf zugreifen konnte. Sollten sie zu dreckig sein, packt man sie einfach in einen Hundekotbeutel o.ä. und gut ist.

Eindrücke und Verwendung

Der Fokus für den Test der Schuhe lag bewusst darauf, was kann man alles mit den Schuhen machen und nicht: wie kann man am besten darauf verzichten. Mir ist insofern völlig klar, dass alle beschriebenen Szenarien natürlich auch ohne solche Schuhe funktionieren aber darum ging es hier nicht.

Da ich versuche, meine Füsse in jeder Pause zu lüften und aus den Schuhen zu bekommen, konnte ich die Campschuhe nutzen, um sie in Pausen statt der Trailrunner zu tragen und dabei die Socken anzulassen. Das war besonders praktisch, wenn der Boden nass oder dreckig war. So können die Trailrunner mal ne Weile in der Sonne stehen oder einfach mal kurz ausdünsten. Nach der Pause habe ich sie dann kurz ausgeklopft und wieder in den Fronttasche gesteckt.

Die gleiche Verwendung klappt dann natürlich auch im Lager. Auch hier kann man sich von seinen Trailrunnern trennen und entweder barfuss oder in Socken in den Campschuhen rumlaufen. Perfekt funktionieren sie auch nachts, wenn man mal kurz das Zelt verlassen muss und nicht erst in seine (evtl. noch nassen Trailrunner) schlüpfen will. Bei der dünnen Sohle kann man sich sicher denken, dass man auf solchen Schuhe keine weiten Strecken zurücklegen möchte oder sie gar als Ersatz für die Trailrunner nutzen kann. Aber dafür sind sie auch nicht gedacht und das kann man von einem Schuh, der als Paar nur 61 g wiegt, auch nicht erwarten.

Sie funktionieren aber auch als Badelatschenersatz auf Zeltplätzen in der Dusche. Entweder man möchte nicht barfuss duschen oder es gibt Duschen, wo das auch nicht erlaubt ist. Hier nutzt man sie einfach als Badelatschen und dank der leichten Materialien sind sie auch sehr schnell wieder trocken.

Aber auch an einem Zeroday o.ä. wenn man das Zelt gegen eine Pension/Hotel tauscht, funktionieren die Schuhe als Hausschuhersatz ganz wunderbar. Die Trailrunner können zum Trocknen stehen gelassen werden und man nutzt statt dessen die Campschuhe um sich im Zimmer oder der Pension/Hotel zu bewegen. Das gleiche funktioniert natürlich auch auf einer Hütte als Hüttenschuhe (ist ja auch nichts anderes). Allerdings würde ich sie wegen der dünnen Sohle nicht dafür verwenden, sie für Einkäufe in der Stadt o.ä. zu nutzen. Da denke ich mir, dass sie zu schnell durch sind und für lange Strecken auf Straße o.ä. halte ich sie ohnehin nicht als geeignet.

Abnutzung

Auf den Fotos seht ihr die Schuhe nach einer Woche täglicher Nutzung in allen oben beschriebenen Szenarien. Vergleichen kann man das mit den Fotos der Schuhe in der OVP im Bietebereich. Unter der Woche sahen sie natürlich deutlich schmutziger aus aber wenn man den Schmutz abklopft und ggf. noch einmal feucht abwischt, sehen sie eben genauso aus, wie auf den Fotos. Richtige Abnutzungsspuren kann ich nicht erkennen. Die Nähte sind noch wie neu, es gibt keine Löcher oder andere Abschürfungen. Leidiglich die Sohle hat im Fersenbereich eine leichte Delle bekommen durch den Druck von oben (aber das war zu erwarten). Ich bin total überrascht, wie wenig man den Schuhe die Woche draussen ansieht.

Persönliches Fazit

Wenn man es drauf anlegt, kann man die Schuhe tatsächlich in vielen Szenarien einsetzen, wo man ggf. bisher auf solche Schuhe verzichtet hat. Wenn man sie so wie ich schnell erreichbar in eine der Außentaschen verpackt, muss man auch nicht lange kramen und nutzt die Schuhe dann auch wirklich. Wenn man viel autark unterwegs ist und auf jedes Gramm achten muss, nimmt man solche Schuhe vermutlich nicht mit. Aber gerade, wenn man viel auf Zeltplätzen übernachtet oder gar eine Hüttentour plant, finde ich diese Schuhe mit 61 g und dem minimalen Platzbedarf sehr praktisch. Ich selbst werde meine Schuhe behalten und sie je nach Tour wieder mitnehmen oder auch mal zuhause lassen. Von der Verarbeitung und Haltbarkeit bin ich positiv überrascht und denke, dass sie bei ähnlicher Beanspruchung vermutlich auch ein paar Jahre halten werden.

 

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Bearbeitet von Blickpunkt
Fotoupload fehlerhaft
Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für dein Review. 

Ich hatte die Dinger mal in der Hand ... 

vor 58 Minuten schrieb Blickpunkt:

Sie funktionieren aber auch als Badelatschenersatz auf Zeltplätzen in der Dusche. Entweder man möchte nicht barfuss duschen oder es gibt Duschen, wo das auch nicht erlaubt ist. Hier nutzt man sie einfach als Badelatschen und dank der leichten Materialien sind sie auch sehr schnell wieder trocken.

Insbesondere dieser Punkt interessiert mich.

Die Sohlen der 'Shoes' erschienen mir recht glatt; oder anders gesagt: das Sohlenmaterial wenig rau. Wie war der Grip z.B. auf nassen Fliesen oder glattem Untergrund; (auch besonders direkt während des Duschens oder nach dem Duschen).

Bearbeitet von dee_gee
Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb dee_gee:

Die Sohlen der 'Shoes' erschienen mir recht glatt; oder anders gesagt: das Sohlenmaterial wenig rau. Wie war der Grip z.B. auf nassen Fliesen oder glattem Untergrund; (auch besonders direkt während des Duschens oder nach dem Duschen).

Sagen wir es mal so... Ein für den jeweiligen Einsatzzweck speziell gemachtes Produkt wird immer besser funktionieren als ein Kompromiss. So verhält es sich wohl auch bei einem Campschuh, den man hin und wieder als Badelatsche nutzen will. Aber das ist für die meisten hier sicher keine neue Erkenntnis und wie mit jedem anderen UL-Gadget sollten auch die Campschuhe mit Obacht eingesetzt werden. Der Grip in einer Duschwanne war besser als auf Fliesen. Aber auch auf Fliesen bin ich nicht hingefallen. Das liegt aber auch daran, dass ich mir bewusst war, keine Gummibadelatschen an den Füssen zu haben sondern den o.g. Kompromiss. Hinzukommt, dass ich mich mit den Campschuhen nicht ewig in den Zeltplatzbädern bewegt habe, i.d.R. nach der Dusche auch fix wieder raus und dann zum Zelt. Um meine Erinnerung noch mal aufzufrischen, habe ich es grade aktuell noch mal bei mir daheim getestet (musste ohnehin duschen :-)). Auch hier: In der Duschwanne (Emaille) super Grip und keine Probleme, auf den nassen Fliesen: etwas rutschig und daher mit Vorsicht bewegt. Aber: Es geht und dafür, dass man hier keine schweren Badelatschen mit einer Gummisohle hat, funktioniert es als Kompromiss doch recht gut.

Geschrieben

Ich habe meine gerade hier im Marktplatz verkauft, da der Anwendungsbereich für mich zu selten ist:

  • ich möchte auch Schuhe, mit denen ich auch mal in auf dem Schotterweg zur Camping-Anmeldung, ins nächste Städtchen der an den Strand laufen kann: da waren sie mir zu pieksig.
  • ich möchte auch haltbare Schuhe. Die Naht, welche die Sohle mit dem Oberstoff verbindet, verläuft unten an der Sohle und reibt sich vermutlich schnell ab, wenn man auf härterem Untergrund wie Gras läuft.

Für mich sind Badelatschen ohne Zehentrenner (hiessen früher mal Addiletten; jetzt habe ich welche von Puma mit 150g) der perfekte Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Usability.

/h.

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Blickpunkt:

Sagen wir es mal so... 

Prima, danke für deine Einschätzung. Dann wären FlipFlops wohl meine 1. Wahl auf z.B. einem Jakobsweg, wo ich täglich Dusche oder ggf. in Küchen auf Fliesen gehe. Für Naturehikes mit Zelt, wo man alle paar Tage evtl. mal einen Zeroday macht oder in einer Unterkunft/Campingplatz nächtigt würden sich die Camp-Shoes sicher in der Relation bewähren. 

Geschrieben

@Blickpunkt Danke für die ausführliche Review, ich denke für Viele wären die Teile ein guter Komprmiss, da sie mit Socken getragen werden können (halt interessant bei kaltem Wetter), sie die Füsse gegen Dornen usw im Camp schützen  und das Packmaß deutlich geringer als bei Crocs usw ist.

Das Thema stabilere Sohlen steht halt nach meinen Erfahrungen in direktem Verhältnis zum Gewicht, bei meiner Schuhgröße 13 haben Sandalen, mit dene ich wandere / Ww paddele, locker 700g Gewicht / Paar, während meine leichte Sandalen, die reichen zum Rumlaufen in der Stadt oder im Notfall "vom Berg zu kommen" unter 1/3 wiegen und div Flipflops noch drunter liegen.

Entsprechend klar die Zpacks Teile haben ihre Grenzen, aber dafür ist das Gewicht / Packmaß klasse, da muß jeder selber einschätzen, ob sie in sein Setting passen.
 

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