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Ultraleicht Trekking

Skurka on Trump


nats

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ah, wieder nüchtern?

Am 9.11.2016 at 10:56 schrieb wanderrentner:

facts facts facts & practical ethics of hiking

https://www.theguardian.com/us-news/2016/nov/10/hillary-clinton-hike-new-york-after-election-donald-trump

zu spät, zu wenig draussen gewesen.

 

 

vor 21 Stunden schrieb dani:

für eine andere region heissen die quartettspieler putin, assad, trump und erdogan. auch der trump bezahlt seine arbeiter nicht und gründet fake colleges.

https://www.theguardian.com/world/2016/nov/11/syrian-opposition-left-with-nowhere-to-turn-after-trumps-victory

noch ist das alles befürchtung.

die baltischen staaten sind weit weg aber die halbtoten polnischen autoritären seltsam still grade. sind wahrscheinlich die einzigen autoritären, die von putin nicht unterstützt werden.

 

ich war zu bill clintons regierungszeit mal für eine "linke" kulturbehörde eines bundesstaates in einer schon damals de-industrialisierten gegend tätig. der job war es, bei einem sehr weit verstandenen kulturbegriff in die käffer zu fahren, um zu gucken, was wollen die leute, wollen sie projekte draus machen. die vorschläge mussten dann von einem vom parlament ernannten board von honoratioren der reichenklasse abgesegnet werden (brr), machten sie brav. für die kohle mussten wir lobbying bei den abgeordneten (der reichenklasse, brrr) betreiben, wozu ein deutscher intern, der quasi life was vom mauerfall blubbern konnte, sehr hilfreich war.  die behörde hatte ein egalitäres wöchentliches plenum und bei der einstellungspolitik kam es nicht auf formale qualifikationen an. für die honoratioren gabs ein umfangreiches "conflicts-of-interests" regulatorium.

selbstverständlich hatte auch der intern schon internet am arbeitsplatz. der intern lebte in den resten einer ehemaligen 68er kommune, aus deren strahlkraft ein -studiszenenfreier, sehr gut- alternativkiez gewachsen war, in dem sich die leuts selbstständig um ihre nachbarschaft kümmerten (kein bioladen, aber ne community-wäscherei und viel nachbarschaftshilfe und viele kneipen, aber jenseits von ausgehmeile und der treffpunkt einer antiautoritären, modernen gewerkschaft). boarded up und schiesserei war auf der anderen strassenseite und schwappte nachts manchmal über.  zu zeiten des amerikanischen bürgerkrieges war die stadt mal von einem aus deutschland stammenden general verwaltet worden, der dem bund der kommunisten angehörte.

alle, die ich damals näher kennenlernte, leben heute nicht mehr oder nicht mehr im land. alle jenseits der reichenklasse, die man so traf, auch die kollegen und die leute in den käffern, hatten (wenn denn) demokratisch gewählt und verzweifelten schon damals an ihrer regierung, nach europäischen maßstäben alle weit "links" davon, freiheitlicher, sozialer, offener. ich weiss nich, wies mit obama weitergegangen ist. die behörde wurde unter bush und dann republikanischem landeschef aufgeräumt (swing-state).

die behörde, die aus keinen 10 leuten bestand, befand sich mit dem ansatz aus anfang der 90er von vorneherein auf verlorenem posten. der etat war ein brucheil eines dollars pro kopf der bevölkerung und pro jahr. wenn ich erzählte, dass die vergleichbare behörde zuhause etwa den 200fachen etat zur verfügung hatte und ein vielfaches an personal, aber im wesentlichen lediglich verwaltungsvorgänge ("akten") bearbeitete, hat das keiner verstanden.

jetzt komm ich grad ausm öpnv-chaos, unterirdisch ist die ganze nord-süd-trasse der innenstadt wegen bombenalarm gesperrt und am potsdamer platz mussten wir raus ausm zug und über polizeiabsperrungen klettern. ich erinner noch die berichte von freunden, die am 11.09. in manhattan in der ubahn feststeckten.

jetzt schiesst die grosse kollaboration der autoritären den rest sturmreif, zumindest imaginieren sie das.

see u on the barricades, wie auch immer die aussehen, see u unterwegs, wo auch immer.

ich werd mir demnächst mal das "schwarzbuch kapitalismus" durchlesen, gibts als pdf online.

ich hasse alarmstimmung. und ein guter witz und ein gutes konzert sind mir mir allemal lieber.

Bearbeitet von Gast
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  • 9 Monate später...

übrigens:

http://andrewskurka.com/2016/book-review-the-gilded-rage-a-wild-ride-through-trumps-america/

das vernünftige interesse an "klasse" ist das eine. der kranke, menschenverachtende alleszerstörer im präsidentenamt ein anderes thema, das täglich nach hinzufügungen schreit. 200 tage kotzen, schon beim zuschauen aus der ferne.

edit: "klasse" ist übrigens nicht "weiss".

Bearbeitet von Gast
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OT: Das in dem Artikel ebenfalls erwähnte "Hillbilly elegy" kann ich übrigens sehr empfehlen.

Wenn man den unzähligen Rezensionen glauben mag, erklärt es u.a. die Hintergründe warum so einer wie Trump Präsident wurde. Das tut es letztendlich auch, aber am Weltgeschehen ändert es dennoch nix. Das kann und muss es auch gar nicht (wurde schließlich schon vor der Wahl geschrieben), sondern ist einfach ein interessantes, fesselndes und gut geschriebenes Buch.

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