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Ultraleicht Trekking

Patirou

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Beiträge erstellt von Patirou

  1. Theoretisch ist dem so, das ist richtig, wenn man insgesamt Ware über den Freibetrag mitnimmt.. Als einreisender hat man die Pflicht, sich beim Zoll zu melden, es werden nicht alle kontrolliert.

    (Auf der anderen Seite kannst Du bei einer Ausfuhr die "Sales Tax" in den USA zurückbekommen).

    Dass heisst, wenn Du nur ein Zelt mitbringst (für 300 EUR), dann ist es kein Problem. Wenn dazu aber noch ein paar Jeans oder anderes kommen, dann sieht es anders aus.

    Hier übrigens ein Rechner, der noch ganz praktisch sein kann:
    Zoll online - Abgabenrechner für Reiseverkehr

     

    PS: falls du das Zelt kaufst, dann den PCT läufst und dann mitnimmst, kann man wahrscheinlich eine Wertminderung geltend machen.

     

     

  2. Welche Stöcke sind das genau, die Du Dir da ansiehst ? Ich dachte die wären eher Skistöcken vorbehalten (die dann meist um einiges schwerer sind und nicht in der Höhe verstellbar). Ob sich dass dann Gewichtsmässig lohnt (schwere Trekkingstöcke für die ganze Strecke gegenüber leichte Trekkingstöcke und für Passagen noch eine etwas schwerere Eisaxt).

    Mein Manko wäre : wie fummelig ist das anschrauben der whippets. Würdest Du das auch machen oder Dir sagen "Och, das mach ich grad noch", gegenüber schnell die Eisaxt rausholen ?

    Anscheinend wurden Whippets für Skiläufer "erfunden", die während der Fahrt einen Rutscher nach unten ausbremsen müssen/wollen, und die Eisaxt bei der Fahrt nicht griffbereit haben kann. Wahrscheinlich eher ein Kompromissprodukt für einen spezifischen Gebrauch im Sinne von besser etwas als gar nichts.

    Disclaimer : nie whippets benutzt - Eisaxt öfters mal ausgeliehen und auch mal geübt, noch nie im Ernstfall.

  3. Für den Alltag benutze ich diese:

    Wanderjacke Bergwandern MH150 wasserdicht leicht Herren | QUECHUA | Decathlon.ch

    knapp unter 500g, 3L, Kaputze passt unter den Fahrradhelm. Fahre damit im WInter jeden Tag zur Arbeit mit einem Fleece unten drunter wenn nötig. Pit Zips hat es auch und Taschen in übergrösse.

    Das einzige was es nicht hat ist der 2-Wege Reissverschluss (Wozu willst du den ? Meines Wissens ist es nur in Kombi beim klettern interessant).

  4. Man kann es mal ins Aussennetz reinschieben zum trocknen und statt ganz unten immer den Schlafsack auch schwereres Zeug reinlegen, was direkt auf dem Hüftgurt sitzt. Anyway, nicht das Hauptargument. Für mich ist es kostengünstiger, kann mal feucht werden, einfacher zu waschen und wäre somit eine echte alternative zum Sommerschlafsack bis knapp unter 10°C wenn es ein bisschen breiter wäre.

  5. vor 15 Stunden schrieb HUCKEPACKS:

    Auch wenn ich es wirklich ungern zugeben möchte, machen die Decathlon Riverside Taschen einen guten Eindruck.

    Die ADVT 900 Half Frame Bag ist sogar mit 'nem TIZIP Zipper 😲 versehen, somit IPX6 und das für 'nen sehr schmalen Taler. Als ich Martin von ET davon erzählte, wollte er mir das nicht glauben. 😉

    Ich habe das Zeug im Einsatz und kann ich nur bestätigen. Habe die Lenkerrolle inkl. Harnisch und "Handtasche" und die Halbrahmentasche. Alles Wasserdicht, dickes Material (so LKW-Planen mässig). Da geht nichts kaputt.

    Nur bei der Kombination Harnisch mit Halbrahmentasche gibt es ein bisschen Reibung durch die Klettverschlüsse. Habe mich daher entschlossen, die Halbrahmen vorne nur am Unterrohr und Oberrohr festzumachen und den Klettverschluss Lenkrohr wegzulassen. Einziger Nachteil, es ist minimal Mühsamer die Halbrahmentasche zu öffnen da es sich dann leicht verzieht.

  6. vor 6 Stunden schrieb khyal:

    Als Rueckenpolster im Rucksack wuerde ich sie nicht verwenden, wegen Vollsaugen durch Schwitzen

    Ich meinte auch nur im Rucksack als Zusatz zum äusseren Rückenpolster (zum zusätzlichen versteifen, dünneres Aussenpolster etc.), nicht aussen.

    Für mich vor allem spannend ist, dass man diese nicht immer ganz unten reinstopfen muss, sondern auch Flach irgendwo dazwischen schieben kann und somit mehr Flexibilität beim packen hat.

  7. vor 4 Stunden schrieb Schwarzwaldine:

    OT: ich hätte auch Interesse an einer Vorstellung! (Und würde deine Frau auch so Teile versenden?)

    vor 16 Stunden schrieb zopiclon:

    OT:

    Kannst du das Teil mal bitte fotografieren und wiegen? 

    Das würde ich ja sofort gegen meinen Sommer-Schlafsack und 3season eintauschen. 

    OT:

    Gewicht 321 g. 

    Hat Sie auch im Internet Shop. Ich würde aber gerne mehr testen bevor ich das wirklich empfehle. Eventuell kann ich auch nach Ausschuss-Ware fragen. Wie gesagt für mich definitiv leicht zu klein in der Breite.

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    Hier ausgebreitet neben Yoga-Matte als Referenz. Gerade nachgemessen : 205 x 95 cm (ca.)

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    Multi Use Funktion

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    Zusammengefaltet neben dem GG Kumo-Rückenpolster. Ich könnte mir vorstellen Evazote Rückenmatte auf der Rückenseite und Innen den Schal als Extra Polsterung (noch nicht ausprobiert da Evazote-Matte fehlt und dieses Jahr noch keine Overnighter im Wandern wegen miesen Wetter in den Alpen und anderen Projekten)

    @Mod-Team : ist wahrscheinlich borderline wegen Eigenvermarktung hier. Ist es Ok wenn ich den Shop hier poste oder PN nur an die, die Interesse bekunden ?

     

  8. Hier noch die Trackings von den jeweiligen Touren falls jemand was in die gleiche Richtung plant:

    Etappe 1 Brugg AG-Peterzell
    Etappe 2 Peterzell-Walldorf Camping
    Etappe 3 Walldorf Camping-Höchst im Odenwald
    Etappe 4 Höchst im Odenwald-Grebenhain (Wald)
    Etappe 5 Grebenhain (Wald)- Velmeden
    Etappe 6 Velmeden-Lonau
    Etappe 7 Lonau-Braunschweig
    Etappe 8 Braunschweig-Drestedt
    Etappe 9 Drestedt-Sankt Peter Ording (Camping SPO)
    Etappe 10 Sankt Peter Ording (Camping SPO)-Neukirchen
    Etappe 11 Neukirchen-Flensburg

    Kleine Navigationsfehler sind noch drinnen, sind bei der Übernahme jedoch einfach zu sehen und auszumerzen. Die Gesamtplanung ist leider nicht aktuell, da spontanere Umplanungen on the Fly nicht immer übernommen worden sind. Es soll ja auch eher zur Inspiration dienen als eine in Stein gemeisselte Strecke.

  9. vor 1 Minute schrieb Schlurfer:

    Du erwähnst eine Yak-Decke, kannst du dazu etwas mehr sagen?

    Yo, meine Frau hat ja so einen Kaschmir-Import aus Indien, wo Sie dann Kaschmir-Schals an Weihnachtsmärkten und anderem verkauft - so als Nebengeschäft. Und im Sortiment hat Sie einen aus Yakwolle, der ca. 2m lang und 90 cm breit ist, und für das Gewicht irre warm (knapp unter 400 g wenn ich mich nicht täusche). Das wollte ich mal ausprobieren, da ich sonst nur ein Winterquilt habe, der bis in die Minusgrade geht.

    Vorteile : wärmt auch nass, lässt sich zu einem schönen kompakten Rechteck falten (extra Rückenpolster ?). Viel einfacher zu reinigen und zu trocknen als Daune. Als shawl kann man auch stylisch umschlungen durch das Camp ziehen.

    Problem, im Moment für meine Grösse (185, 95 kg) als Seitenschläfer knapp zu klein. Meine Frau geht nächsten Monat nach Indien, eventuell bringt Sie mir was grösseres für weitere Testreihen mit. Des weiteren sammelt das Zeug recht viel Dreck aus dem Grund. Bei Temperaturen um die 10°C kein Problem, bei kälteren wird es unangenehmer durch Zug.

    Ich gehe davon aus, dass er bis so um die 5°C warm hält, mit Daunenjacke eventuell sogar bis 0°C gehen könnte. Bin noch am durchtesten.

  10. Etappe 11: Neukirchen - Flensburg
    Neukirchen - Süderlügum - Ladelund - Bramstedtlund - Jardelund - Dänische Grenze - Padborg - Harrislee - Flensburg
    59 km - 210 hm+ - 200 hm-

    Jetzt wollte ich noch kurz die Ostsee erblicken. Nach einem reichhaltigen Frühstück mit noch mehr Matjes (erwähnte ich schon, dass ich das Zeug liebe ?), ging es quer durch Weiden und Felder nach Flensburg. Zwischen Weesby und Jardelund musste ich eine gesperrte Zone umfahren, die so in Komoot nicht eingezeichnet war und wo er mich durchleiten wollte. Dann noch mal einen kurzen Abstecher nach Dänemark um dann über Norden Flensburg zu erreichen. Es ging auch stetig bergauf, bis es kurz vor dem Zentrum Flensburg noch mal eine kurze Abfahrt gab. Am Hafen Flensburg entlang, aber sehr viel schönes gab es nicht wirklich zu sehen.

    Im Bahnhof Flensburg dann das Radel unter schmunzelnden Blicken der Polizei auseinandergenommen, in die Blache gepackt und dann mit dem Regionalexpress nach Hamburg. Dort bei Familie übernachtet und mit dem seit langer Zeit gebuchten ICE bis nach Basel und dann weiter mit der SBB bis nach Brugg.

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    Ankunft Flensburg

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    Rad im Einpackprozess

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    Und im Zug

  11. Etappe 10: Ording - Neukirchen
    Ording (Camping SPO) - Tümlauer Bucht - Husum - Wobbenbüll - Dagebüll - Klanxbüll - Grenze Dänemark Rickelsbüll - Rodenäs - Neukirchen
    123 km - 250hm+ - 250 hm-

    Kurz vor Sonnenaufgang regnete es leicht, und die Faulheit überkam mich ein bisschen. Die Etappe schien sehr eintönig zu werden mit Deich/Nordsee/flaches Land Blick. So kam ich erst gegen ca.9 Uhr los, rollte das Zelt noch feucht ein und schwang mich auf den Sattel. Der Fahrradweg war weit weniger gut ausgebaut, daher ging es auch nicht so schnell voran und es war auch z.T. sehr mühselig, da jede Bodenwelle direkt weitergegeben wurde. Ich fuhr einfach nur der Küste entlang und erlebte das Wattenmeer bei Ebbe und Flut. Bei Husum wurde ich durch ein Gewitter mit Graupel/Hagel überrascht. Schnell die Regenjacke an und weitergefahren. Nach dem Gewitter dann die Socken ausgewrungen, damit das Teichgefühl aus den Socken verschwindet. Sehr schön war der Abschnitt zwischen der Hamburger Hallig und Dagebüll mit den Blick auf die Wattenmeer Inseln. Kurz vor Klanxbüll wollte ich abkürzen, merkte aber dann, dass alle Gleisübergänge zwischen Klanxbüll und Sylt abgebaut wurden und ich die Gleise nicht passieren konnte (was man in Komoot aber nur auf der grössten Zoomstufe wirklich sah). Seis drum, wieder zurück, in Klanxbüll und dann über eine moorigen Feldweg der viel abverlangte bis zur dänischen Grenze.

    Es ist geschafft ! Irgendwie konnte ich mich jedoch im ersten Moment nicht richtig freuen, da ich ziemlich fix und fertig war. Erst auf dem Weg in einen schönen Landgasthof in Neukirchen realisierte ich es wirklich, und bestellte mir ein Festmahl mit Sherry, schönem Bier, Matjes und Seelabskaus ! Am Ende noch Rote Grütze und mit vollem Magen ging es ins Bett um ausgeruht in die Epilog-Etappe bis nach Flensburg zu starten.image.thumb.jpeg.0880508a3d7993e46e2ef4f306c49b3a.jpeg

    Variante Deich rechts, Nordsee links - natürlich mit Schaf

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    Leuchtturm und Schaf Westerhede

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    Kirche Rodenäs - Turm vergessen und im nachhinein gebaut ?

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    Festmahl mit Seemannslabkaus

  12. Etappe 9: Drestedt-Ording
    Drestedt- Hollenstedt - Moisburg - Buxtehude - Horneburg - Stade -  Krautsand - Dornbusch - Fähre Wischhafen/Glücksstadt - Brunsbüttel - Sankt Michaelisdonn - Meldorf - Busüm - Sankt Peter - Ording (Camping SPO) 
    194 km - 510 hm+ - 560 hm-

    Nach 3 Tagen Erholung geht es nun weiter Richtung Elbe über Buxtehude und Stade. Vor allem die schnieke Altstadt von Stade bleibt mir in Erinnerung. Ich merkte auf einmal wie einfach es sich rollte. Es war immer tipp-topp asphaltiert, kaum Gegenwind und es war auch deutlich weniger warm. So konnte ich locker die Kilometer schlucken und ungeplant eine Mega-Etappe einlegen. Einen kleinen  Umweg über Dornbusch statt an der Elbe lange musste ich hinnehmen, da eine Hebebrücke im Sommer nur am Wochenende offen hatte. Bei der Fähre in Wischhafen angekommen musste ich auch nicht lange warten bis Radfahrer vorrangig drauf durften und die Elbe überquert werden konnte. Am Horizont konnte man noch 2 japanische Schiffe erblicken, die auf Besuch in Hamburg waren und nun für eine Übung ausliefen. In Glücksstadt weiter bis bis Brunsbüttel, wo es mit der zweiten Fähre über den Nord-Ostseekanal ging. Statt der Elbe/Küste lang eine Abkürzung über Sankt Michalisdonn zur Meldorfer Bucht, kam ich nun an der Nordsee an. Ab da über einen super ausgebauten Radweg dem Deich entlang über Büsüm und immer der Küste nach bis Sankt-Peter Ording. Es war von dort an sehr eintönig. Entweder links Nordsee rechts Deich oder links Deich rechts Hinterland und eventuell zweiter Deich, je nachdem wo der Radweg gerade langfuhr.

    Dort konnte ich dann einen super Sonnenuntergang direkt am Strand geniessen, wobei manches schon recht befremdlich war, vor allem der grosse Parklplatz direkt am Strand.

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    Altstadt Stade

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    Am Elbdeich

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    Überfahrt Elbe

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    Nordsee!

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    Sonnenuntergang über den Dünen von Sankt Peter Ording

  13. Etappe 8: Braunschweig-Drestedt
    Braunschweig - Gifhorn - Grebshorn -Bargfeld - Marwede - Neu-Lutterloh - Oerell - Münster Bispingen - Volkwardingen - Turmberg - Bolterberg - Wilsederberg -  Undeloh - Wesel - Holm - Wörme - Sprötze - Trelde -Drestedt
    170 km - 950 hm+ - 980 hm-

    Mit Enthuasismus und Elan stieg ich gegen 6 Uhr morgens in der Dämmerung in die Pedale, mit dem Ziel das erste grosse Etappenziel zu erreichen. Ich wollte nicht kurz vor Münster 50 km vor Schluss noch mal übernachten.  Das Profil sah sehr flach aus, die Wege sollten gut sein - nichts steht mir im Wege ! So dachte ich es auf jeden Fall.

    Es begann wie geplant. Am Anfang konnte ich viele km zurücklegen und die Feldwege nach dem Mittelkanal waren sehr gut. Ich radelte durch den kühlen Morgennebel während die Sonne langsam aufging. Doch dann fing das Pech an, kurz vor 10 Uhr verlor mein Hinterrad andauernd Luft. Nach zweimal aufpumpen merkte ich dann, dass die Flanke mehrere Risse hatte, wodurch die Luft entweichen konnte, ohne dass die Dichtmilch es verschloss. Mühselig schaffte ich es, den Ersatzschlauch einzufädeln, was eine ziemliche mühselige Sache war, da ich es Anfangs nicht schaffte, den Reifen auszuhebeln. Eine gute Stunde stand ich da in der prallen Sonne, bis ich es endlich geschafft hatte. Zum Glück hielt der Schlauch dann auch, was bis zum Schluss meine grösste Sorge war.

    Mit Öl und Sand verdreckt ging es weiter. Die Wege wurden auch immer schwieriger. Zum Teil mit Gras überwachsen, zum Teil tiefer Sand, dann wieder fester aber mit vielen unangenehmen Schlaglöchern kam ich nur langsam voran. Bei Grebshorn erreichte ich dann gegen Mittag die Südheide. Das sehr flache Profil entpuppte sich als gar nicht so flach. Es war vor allem durch die bis jetzt gekreuzten Hügelketten stark komprimiert und es ging auch immer auf und ab. Es war anstrengend, die Sonne knallte, doch aufgeben wollte ich nicht. Weiter ging es durch die Kieferwälder (ich hatte mir die Heide viel offener vorgestellt, bis ich nach einer kurzen Stärkung in einer Waldbeiz in der Dübelsheide die erste offene Landschaft erblickte, und das noch in voller violetter Blüte, die die Strapazen kurz vergessen liessen. In der Stadt Münster gab es dann mit einem grossen Banana Split eine gute Stärkung bevor es in die Lüneburger Heide ging. Nur noch 60 km, das schaffe ich.

    Die Wege waren kurz besser, dann musste ich auch noch kurzer Hand umplanen, da die geplante Route nicht befahrbar war (km 120). Statt die direktere Route musste ich nun einen grösseren Umweg in Kauf nehmen. Egal, weiter geht es. In Volkwardingen erreichte ich die Lüneburger Heide, die ich als viel schöner empfand als die Südheide. Doch die Wege wurden von sandigen Trails mit grossen Wurzeln abgelöst. Langsam sagten meine Handgelenke und mein Hintern dass es schwierig wird. Über die "Berge"  der Lüneburger Heider (Turm-, Bolter- und Wilseder Berg) ging es weiter. Hier hat man schöne weite Landschaften mit viel Ausblick, und die Blüte hilft auch darüber hinweg, dass man eigentlich eher aufhöhren will. Bei Undeloh (km 150) verliess ich dann die Heide, und nun, da es nur noch durch monotene Kieferwäldern geht, meldete sich mein Körper nun zu Wort. Es waren aber nur noch 20 km, die ich mit viel ach und krach dann doch noch schaffte. gegen 20 Uhr 30, nach fast 14 h auf dem Rad kam ich erschöpft an.

    Die ersten knapp 950 km habe ich somit in 8 Tagen, einen Tag weniger als geplant geschafft. Nun hatte ich bis Montag erstmal Pause. Am Freitag ging ich zu einem lokalen Radhändler für einen neuen Hinterradreifen und profitierte von den Einkaufsmöglichkeiten. Dem Nachmittag widmete ich der Reinigung des Rades und dem hochlegen der Beine. Am Abend dann Fisch- und Krabbenessen, bevor am Samstag die grosse Party stieg. Am Sonntag ausgeschlafen und einen Tagesausflug nach Hamburg genossen, bevor es am Montag weiter bis nach Dänemark gehen sollte.

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    Sonnenaufgang nahe Braunschweig

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    Teich in der Südheide

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    Heideblüte Südheide

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    Kirche Hanstedt

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    Sonnenuntergang Lüneburger Heide

     

  14. Etappe 7: Lonau-Braunschweig
    Lonau - Herzberg am Harz - Siebertal - Rehberger Grabenweg - Torfhaus - Eckertalsperre - Eckertal - Abbenrode - Schladen - Wolfenbüttel - Braunschweig
    102 km - 780hm+ - 1'100 hm-

    Nach einer kühlen Nacht ging es in der Dämmerung die 5 km zurück nach Herzberg um in das Siebertal einzubiegen. Weitestgehend allein ging es erst an einer Landstrasse entlang, bis kurz nach dem Ort Sieber die Landstrasse weiter Richtung Sankt-Andreasburg führte, und ich aussen herum der Sieber folgte. Am Eisenberg vorbei ging es dann von der Sieber weg auf das steilste Teilstück der Tour (16%). Durch den Asphalt konnte ich es zwar hochradeln. Da das Totholz jedoch kein Schatten bot, kämpfte ich mich mühselig und hchweissgebadet hinauf, bis ich die den Rehberger Grabenweg erreichte. Es ging zwar immer noch leicht bergauf, aber mit Panorama-Aussicht auf die umliegenden ergrauten Berge/Hügelzüge. Zwischendurch bekam ich jedoch das Konzept mit, und tatsächlich, man sah zwischen den Pionierpflanzen viel mehr Diversität, als wie ich es aus dem Schwarzwald kenne. Am Oderteich kreuzte ich die Harzhochstrasse, wo ein technisch für mich nicht einfacher Trail anfing, mit vielen Felsigen Stufen, Wurzeln  und alles mit Auf und Ab, sowie den Spaziergängern, die bis jetzt gar nicht vorhanden waren. Machte Spass, aber viel km macht man so natürlich nicht. Letztendlich errreichte ich über die L504 die B4 am Torfhaus. Dort schnell weg auf die Abfahrt Richtung Eckertal an der gleichnamigen Talsperre vorbei. Diese machte bis auf einen kleinen sehr steilen Abschitt kurz vor der Talsperre viel Spass.

    Danach ging es ohne Umschweife direkt nach Braunschweig wo ich die Nacht in einem kleinen Hotel verbrachte. Gegessen habe ich in einer kleinen süssen Spelunke "Mutter Habernicht) aus 1870 (wenn man dem Schild glauben darf). Ich probierte mich durch die Biersorten und bestellte meinen ersten Matjes der Tour mit Bratkartoffeln hatte (ich liebe das Zeug). Braunschweig hat mich sehr überrascht. Man radelt von Süden durch einen schönen Park hinein und auch die Altstadt gibt einiges her. Letztendlich hatte es ein bisschen von einer Fahrradstadt, wie ich es aus den Niederlanden kenne.

    Da das Hotel ganze 17 Euronen für das Frühstück haben wollte, kaufte ich mir auch Ersatz ein, damit ich morgens sehr früh starten konnte. Es waren "nur noch" 170-180 km bis zum grossen  Etappenziel der Familienparty, und das wollte ich morgen in einem Tag durchziehen. 

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    Schwarze Kirche Siebertal

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    Höhenzüge des Harzes

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    Eckertal

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    Spelunke Braunschweig

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    Impression Braunschweig

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    Mein Velo wollte auch mal Hotelluxus

     

  15. Etappe 6: Velmeden-Lonau
    Velmeden - Laudenbach - Uengsterode - Trubenhausen - Hundelshausen - Unterrieden - Niedergandern - Reiffenhausen - Ischenrode - Bremke - Wöllmarshausen - Seulingen - Rüdershausen - Herzberg am Harz - Lonau
    86 km - 1'050 hm+ - 1'040 hm-

    Nach der gestrigen anstrengenden Etappe war der Harz das Ziel. Die Flüsse hier fliessen alle Richtung Westen auf die Weser zu. Dadurch war eine Hügelkette nach der anderen auf dem Programm. Erst noch aus dem Geo-Naturpark Frau Holle Land, und dann von einem Tal in das nächste. Auf dem Weg dorthin passierte ich ein Fachwerk-Dorf nach dem anderen, was mich an ein Freiluft-Museum erinnerte. Bei einer Schlachterin/Metzgerin noch schnell ein Frikadellenbrötchen verputzt und lokale Trockenwürste besorgt, ging es auf und ab über Feldwege von Dorf zu Dorf.  Irgendwann erschienen auch die ersten verklinkerten Gebäude, aber nach einer unbedeutenden Erhebung nahm der Klinker auf einmal die Überhand.

    Kurz nach Seulingen kreuzte ich letztendlich die letzte Hügelkette vor dem Harz, wo vor allem die angegrauten Hügelzüge überraschten. Ich kannte dies Teilweise aus dem Schwarzwald, aber dies hatte eine andere Qualität. Ab Rüdershausen ging es dann auch stetig bergauf bis erst Herzberg am Harz und dann den Camping-Platz/Freibad in Lonau. Dies war mit Abstand der schönste Camping-Platz auf der Tour, in einem tiefen Tal umgeben von dort grünen Wäldern.

    Dort bin ich dann sofort in den Pool zur Abkühlung gesprungen. Ein älteres Ehepaar aus Thüringen im Wohnmobil war so angetan von meiner Tour ("Was! Ohne Batterie auch noch!"), dass Sie mich kurzerhand zum Abendessen einluden, was ich auch dankend annahm.

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    Pooooooooooool

  16. Etappe 5: irgendwo im Wald Nahe Grebenhain - Velmeden
    Wald - Ilbeshausen-Hochwaldhausen - Blitzenrod - Lauterbach (Hessen) - Udenhausen - Grebenau - Wallersdorf- Asbach - Bad Hersfeld - Bebra - Sandberg (Hügel) - Jäckchenskopf (Hügel)- Mosenberg (Hügel) - Burghofen - Waldkappel - Walburg - Velmeden
    119 km - 910 hm+ - 1'020 hm-

    Kurz vor Sonnenaufgang wachte ich auf, trödelte aber ein bisschen vor mir her. Es kamen irgendwann auch 2 Waldarbeiter vorbeigefahren, die sich auch nicht so für mich interessierten. Was für ein Hochbetrieb hier ! Ich war dann auch schon abfahrbereit und weiter ging es. Erst noch ein Stück Steil hinauf bevor es ins Tal Richtung Lauterbach ging. Über einen kleinen Hügel das Tal gewechselt ging es dem Flüsschen Jossa bis zum Fuldatal der ich bis nach Bad Hersfeld folgte. Bis dahin war der Tag sehr schön und ich konnte mich sogar einem E-Biker für ein bisschen Windschatten anschliessen. Doch danach wurde es Entlang der Fulda und an einer Bundesstrasse entlang (immer auf Radweg aber in Sicht-und Hörweite) Richtung Bebra so richtig heiss und durch die pralle Sonne. In Bebra habe ich meine Essensreserven aufgestockt, dann ging es flott durch die sengende Hitze aus Bebra hinaus auf meinen härtesten Anstieg. 

    Steil ging es nach Bebra die "Franzosenstrasse" hinauf, ein alter Kies- und Sandweg der mich nötigte zu schieben, da mein Hinterreifen immer nur die gröberen Steine und Sand wegschleuderte und die Passage einfach zu Steil war. Die Hitze tat Ihr übriges. Nach dem ersten Anstieg ging es gemächlicher hinauf aber ich spürte, wie ich Richtig platt war. An ein paar "Gipfeln" vorbei (oben Hügel genannt) erreichte ich schliesslich eine kleine Passstrasse, wo ein anderer Radfahrer auf Tagestour mir ein bisschen Wasser abgab. Die Übernachtungsmöglichkeiten waren sehr beschränkt, da vor allem Felder und Weiden am Wegesrand lagen, daher buchte ich einen kleinen Landgasthof in Velmeden. Es rollte zwar bis Waldkappel erstmal ein bisschen runter, doch der letzte Anstieg bis Velmeden verlangte ziemlich vieles von mir ab und ich kam dann ziemlich am Ende dort an.

    Ein Blick auf das Profil morgen liess mich erschauern, es ging hügelig bis Richtung Harz, nach einer sehr grossen Mahlzeit und zwei isotonischen Weizenbiere ging es dann auch rasch ins Bett.

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    Sonnenaufgang im Wald

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    Schloss Lichtenau

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    Kirche Breitenbach am Herzberg

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    Bad Hersfeld

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    Franzosenstrasse unter sengender Sonne

  17. Etappe 4: Höchst im Odenwald - irgendwo im Wald Nahe Grebenhain
    Höchst im Odenwald - Breuberg -  Scheuerberg - Radheim - Schaafheim - Mainflingen - Großkrotzenburg - Ravolzhausen - Büdingen - Blindsachsen - Wenings - Ober-Seemen - Hartmannshain - irgendwo im Wald Nahe Grebenhain
    110 km - 1'280 hm+ - 970 hm-

    Nach einem schönen Frühstück ging es weiter der Mümling entlang, bis ich kurz vor der Burg Breuberg Richtung dem Scheuerberg abbog und dann "Querfeldein" Richtung Radheim fuhr. Bis dahin war es sehr einsam und die Landschaft war durch Wald, Weide und Felder geprägt. Zwischen Radheim und Schaafheim noch einen kleinen Hügel passiert, und dann ging es auch schon Richtung Main-Ebene. Eine kleine Grenzanlage aus dem späten Mittelalter, die Händler für Zollabgaben über Stockstadt zwingen sollte markierte die Grenze zwischen Bayern und Hessen.  Ich folgte dem Main-Radweg, wo ich in den Genuss der Eintagsfliegen-Proteinbombe kam. In Mainflingen übergesetzt und dann bis Großkrotzenburg, wo ich kurz vor Hanau nordwärts abgebogen bin. Hier vor allem über Feldwege bis nach Büdingen, mit einer sehr schönen kleinen Altstadt.

    Nach Büdingen gab es die zweite kritische Stelle, wo ich jedoch -anders wie im Schwarzwald- bewusst eine Rampe der Landstrasse ohne Radweg hochmusste. Bei weitem nicht so Steil und vor allem sehr gerade ging und damit die Autofahrer besser überholen konnten. Kurz darauf erreichte ich den Vulkanradweg. Dieser war wohl eine ehemalige Eisenbahstrecke, die jetzt mit ganz frischem und glatten Asphalt geteert ist. Da flog ich geradezu den Weg hinauf Richtung Hartmannshain. Auf dem Weg dahin passierte ich die Halbpunktmarke Richtung Hamburg, was im Nächsten Biergarten beim Abendessen mit lokalem Apfelwein und grossen Portion Bauernfrühstuck gefeiert wurde. Gut gestärkt ging es dann weiter, wo ich im Wald eine schöne Schutzhütte fand. Erst hatte ich ein bisschen Bammel, da ein Förster/Jäger kurz darauf vorbeifuhr, der sich aber eine Bohne für mich interessierte.

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    Aussicht Breuberg

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    Alte Industrie in Erlensee

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    Altstadt Büdingen

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    Vulkanradweg

     

  18. Etappe 3: Walldorf - Höchst im Odenwald
    Walldorf (Camping) - Heidelberg - Neckargemünd - Hirschhorn (Neckar) - Rothenberg -  Beerfelden - Erbach (Odenwald) - Michelstadt -  Höchst im Odenwald
    91.4 km - 820 hm+ - 770 hm-

    Früh gestartet ging es gemütlich bis nach Heidelberg, um dann der Neckar flussaufwärts an einem schönen Radweg zu folgen. Ich überholte ein paar vollgepackte Muli-Radreisende das Panorama war immer sehr schön und gegen Mittag erreichte ich dann Hirschhorn, wo nach einer Pause gegenüber der Altstadt ich in Richtung Odenwald abbog. Es ging auch gleich Steil an eine Rampe hoch. Kurz darauf passiert man den jüdischen Friedhof Hirschhorn, einen nach der NS-Zeit wiederhergerichteten Friedhof mitten im Wald aus dem 17. Jahrhundert. Immer weiter schraubt man sich durch den Wald bis nach Rothenberg, wo man dann auf einer Art Hochebene ein schönes Panorama geniessen kann. Der Anstieg ist auch Teil des Neckarsteiges und ab nun folgte ich grösstenteils die Hessichen Fernradwege. Meistens ging es über Kieswege, mit ein paar Asphaltstellen. Ab Beerfelden ging es dann wieder der Mümling nach runter bis nach Erbach und Michelstadt mit Ihren schönen Fachwerk-Altstädten. In Michelstadt gab es ein kleines Apfelstrudel mit Vanille-Eis. Da für die Nacht ein Gewitter angekündigt wurde, habe ich mich in der Gasstätte Burg Breuberg in Höchst in Odenwald  Unterschlupf gefunden. Nachträglich eine sehr gute Entscheidung. Es hat richtig geschüttet und gewindet und am nächsten Morgen waren sehr viele Sturmschäden im Wald zu begutachten. Die Kleinstadt ist nicht sehr schön und es wäre vermutlich sehr viel mehr machbar gewesen, leider hat die Stadtplanung in den 60ern/70ern wohl ziemlich versagt.

    Von der Etappe bleiben mir vor allem die Panoramen an der Neckar und die Aussicht nach dem harten Anstieg auf den Rothenberg in Erinnerung.

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    Heidelberg

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    Altstadt Hirschhorn

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    Jüdischer Friedhof Hirschhorn

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    Panorama Rothenberg nach hartem Anstieg

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    Viadukt Oberzent

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    Jo, kann ich unterschreiben

  19. Etappe 2: Peterzell - Walldorf
    Peterzell - Loßburg - Freudenstadt -  Besenfeld - Schramberg (Gipfel) - Hohloh (Gipfel) - Bad Herrenalb -  Frauenalb - Ettlingen - Karlsruhe - Graben-Neudorf - Wiesental - Kirrlach - Walldorf (Camping)
    144 km - 1'190 hm+ - 1'760 hm-

    Kurz vor der Dämmerung wachte ich auf und begab mich ca. 1 h wieder auf den Weg.  Es ging gleich auf relativ technischen Forstwegen los, wo ich mich durch Wurzeln und leichten Waldboden durchwühlte, die sich dann aber schnell in gut ausgebauten Forstwegen wandeltet. Zwischendurch ging es rasant runter, um dann aber sofort wieder in einen Gegenanstieg zu landen. Gegen 09:00 kam ich in Freudenstadt an, wo ich den grössten Marktplatz von Deutschland bewunderte. Dort gab es auch ein kostenloses WC, wo ich Wasser auffüllte, bevor es weiterging. Von dort über Forststrassen richtig in den Schwarzwald rein. Obwohl ich immer relativ weit oben war, ging es nie über die Baumgrenze und die Aussicht war immer sehr beschränkt. Gegen Mittag kam ich dann am Höhepunkt der Tour und wenig später auch am letzten Hochpunkt des Schwarzwaldes an. Von dort ging es mit einem grossen Huiiii auf den Lippen und mit viel Schwung die Forststrasse Richtung Bad Herrenalb runter.

    Dort eine kleine Eispause eingelegt, und dann über das Albtal weiter über das verlassene Kloster Frauenalb und das schöne Städtchen Ettlingen Richtung Karlsruhe, wo ich gegen 13/14 Uhr erreichte. Mit jedem Höhenmeter niedriger wurde es auch immer Wärmer, und in Karslruhe fuhr ich über eine grosse Einfallstrasse (6 Spurig + Tram) ein, wo ich gefühlt durch die Sonne durchgebraten wurde. Karlsruhe fand ich nicht besonders schön und ich wollte durch die Hitze eigentlich nur noch weg. Sobald ich im Hardtwald war ging es schon um einiges besser, und über die Grabener Allee flog ich dann bis nach Graben-Neudorf. So eine flache Strecke auf so lange Distanz hatte ich bisher noch nie ! Über 50 km komplett flach ! Da konnte ich so richtig km abspulen. Später am Nachmittag erreichte ich dann den Camping-Platz in Walldorf, der nicht so schön und relativ teuer war, aber man nimmt halt was es gibt. Direkt in voller Montur in die Dusche, damit die letzten Sonnenstrahlen noch das gröbste trocknen können. Mit einem Motorradfahrer noch zusammen am Tisch abend gegessen und einen grossen Teller Gyros verputzt (Kalorien !!!). Einen schnellen Anruf bei der Frau und ab ins Zelt für ein bisschen Erholung.image.thumb.jpeg.710eb5ff12c21de7989bb213a71be285.jpeg

    Freudenstadt

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    Mit viel Huiiiii die Forststrasse hinab

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    Verlassens Kloster Frauenalb

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    Altstadt Ettlingen

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    Wasserbau im Karslruher Hardtwald

  20. Etappe 1: Brugg AG - Peterzell
    Brugg AG - Klingnauer Stausee - Grenzübergang Waldshut/Koblenz - Lauchringen - Wutöschingen, Stühlingen - Fützen - an Blumberg vorbei - Donaueschingen - zwischen Villingen/Schwenningen - Weilersbach - Sulgen - Peterzell
    128 km - 1'410 hm+ - 1'090 hm-

    Ich hatte alles schon am Vortag gepackt und bin damit zur Arbeit gefahren um mal zu schauen wie alles hält und sich alles so anfühlt. War alles gut, trotzdem konnte ich in der Nacht nur schwer ein Auge zu tun und ich war nervös gespannt. Knapp nach Dämmerung ging es dann los, alles wurde noch mal festgezurrt, das Essen aus dem Kühlschrank eingepackt und los ging es. Den ersten Teil der Strecke bis zur Grenze kenne ich schon recht gut, bin mit ruhigem Tempo los, so dass ich nach ca. 16 km die deutsch/Schweizer Grenze erreiche. Schnell durch den Verkehr gewuselt und weiter ging es bis nach Lauchringen, wo ich dann der Wutach flussaufwärts folgte. Meistens ging es über schön rollende Kieswege, und relativ flott kam ich dann bis nach Stühlingen, wo ich die erste Pause hatte (knapp über 40 km). Ab hier teilte ich mir den Weg mit ein paar "Schluchtensteigern" und es kamen eigene Erinnerungen hoch, wie ich diesen nicht so ansehnlichen Teil vom Schluchtensteig eingeklemmt zwischen Bundesstrasse und Wutach entlangwanderte. Mit dem Rad war ich dann aber auch ganz flott auf der Höhe Blumberg, wo sich die Wege trennten, was zu Fuss damals fast die ganze Tagesetappe war. Wie schnell man mit dem Rad doch unterwegs ist !

    Den Gedanken musste ich vor Blumberg aber auch schnell verwerfen, da kurz vor Blumberg ein Stück Landstrasse war, welcher Sicherheitstechnich der kritischste Moment war. Laut Beschilderung und OSM Karte ist es zwar Teils des offiziellen Radnetzes aber auf einmal ging es ohne jeglichen Schutz/Radweg Steil eine Landstrasse hinauf, wo bei bei bis zu 15% Steigung die Autos an einem vorbeidüsten. Eine sehr unangenehme Situation, die ich nicht vorausgesehen hatte. Es waren zwar nur knapp 2 km, aber durch die grosse Steigung (über 100 hm+) und den dadurch resultierenden Geschwindigkeitsunterschied war es überhaupt nicht schön. v.A. gab es so einige knappe Kurvenüberholer.

    Der Spuk war zwar schnell vorbei, es stellten sich aber bei mir trotzdem Fragen. Wird es weiterhin so Stellen geben ? Zum Glück nur einmal, und weitaus weniger kritisch.

    Danach ging es mehr oder weniger parallel zur B27 auf einem schönen Radweg bis nach Donaueschingen, wo ich einen kleinen Blick in die Fake-Quelle der Donau warf. Kurz nach Villingen-Schwenningen ging es dann weiter über Dörfer wieder in den Schwarzwald rein, der gut ausgebaute Radweg wurde wieder zu Feld- und Forstweg. In der Nähe von Peterzell fand ich an einen Grillplatz mit Schutzhütte, wo ich diskret übernachtete. 

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    Klingnauer Stausee mit Mondspiegelung und Kloster im Hintergrund.

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    Wutach bei Stühlingenimage.thumb.jpeg.4aa3cb1f0d9d4a1c3e2f03acb9f68777.jpeg

    Fake Donauquelle in Donau-Eschingenimage.thumb.jpeg.b6f4499dc28f567230ea2f994499c744.jpeg

    Sonnenuntergang bei Peterzell

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