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Ultraleicht Trekking

martinfarrent

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Alle erstellten Inhalte von martinfarrent

  1. Ich fliege meist auch nicht - in den letzten sechs Jahren ein einziges Mal (nach Kreta). Die meisten Regionen, die ich bereisen will, erreiche ich heutzutage binnen 24 Stunden locker per Zug. Aber dann habe ich auch wieder leicht reden... weil ich überhaupt keinen großen Drang mehr in die USA oder nach Australien verspüre. Wie immer fällt das Moralisieren ein bisschen schwer, wenn ich fast gar keine Neigung zum 'Sündigen' bekämpfen muss. Was du also implizit forderst, ist einerseits klar und prinzipiell richtig... und andererseits wieder so eine Sache, die entsprechend Geneigte leicht unterschreiben können. Interessant wird für mich Verzicht, wenn auch wirklich verzichtet wird (was bei dir ja durchaus der Fall sein kann).
  2. Aber nicht jeder begreift UL so... ich mit steigendem Alter eigentlich immer weniger. Ich sehe UL als eine Chance auf hinreichend Komfort unterwegs. Außerdem als meine einzige realistische Einkaufs-/Ausrüstungsdevise, wenn ich bspw. mit einem Packraft auf Hybridtour bin. Wie auch immer: Mein Komfortbedürfnis nimmt mit den Jahren nicht (mehr) ab, meine Kondition aber schon, und so muss ich zugeben, dass ich UL vielfach über den Preis der einzelnen Ausrüstungsgegenstände realisiere.
  3. Also: Wenn sich die weitere Diskussion gemäß dem Thread-Titel streng auf Bushcraft fokussieren sollt, dient das in einem Trekkingforum allenfalls dazu, ein bisschen Selbstbeweihräucherung auf Kosten der Bushcrafter zu betreiben... was ich nicht sehr sinnvoll finde (weil wir keine Bushcrafter sind, bzw. im Zusammenhang dieses Forums keine sind). Wenn wir das Thema weiter fassen, uns an die eigenen Nasen fassen wollen... nun, da ist auch schon vieles gesagt. Aber vielleicht kommt ja noch was.
  4. Ich denke, die möglichst umweltschonende Tour gehört in der Trekkingszene weitgehend zur Kultur... und das ist auch gut so. Nicht müde werde ich dennoch zu betonen, dass auch wir nicht als Naturschützer unterwegs sind, sondern (wie @Inger och hennes 25 katter es ausdrückte) durchaus hedonistisch - also wie alle anderen. Das gilt auch für die ideologischen Minimalisten... konsequenter Minimalismus wäre ja eigentlich der Verzicht auf die Naturbetretung. Aber das habe ich ja alles schon gesagt... Und im Augenblick ist ja eher etwas anderes geschehen: 'Wir' haben ein paar Privilegien verloren, die wir inoffiziell und stillschweigend genossen. 'Andere' haben sich wegen Corona das gleiche Recht wie wir herausgenommen (was ich nicht verurteilen kann) und hinterlassen zum Teil ziemlich viel Müll (was ich zwar verurteilen kann, aber nicht ohne eine Spur Scheinheiligkeit). Die Durchsetzung von Verboten ist in der Folge stringenter geworden. Darüber kann ich mich zwar ärgern... aber über wen ich mich sauber ärgern darf, bleibt mir unklar.
  5. @JanF: Hast ja Recht. Ich denke, der Exkurs ist auch beendet.
  6. Etwas allgemeiner gesprochen: Der Vertrag scheint mir sehr mit heißer Nadel gestrickt. Ich weiß, dass er einige Branchen überhaupt nicht berücksichtigt... während andere Produkte fast wie früher behandelt werden. Möglicherweise gibt es daher Nachverhandlungen im Detail... ich weiß es nicht.
  7. Wir können anderswo auf der Welt auch die Folgen (Einbußen, zumindest potenzielle) mitfinanzieren. Das würden wir zwar deutlich spüren... aber Nichtstun würden wir noch sehr viel deutlicher zu spüren bekommen. Möglicherweise üben wir ja gerade anhand eines anderen Themas den zukunftsorientierten Verzicht (ein bisschen - und leider auch nur ein bisschen global ausgerichtet).
  8. Stimmt. Falls sich die Dinge nach früherem Muster entwickeln würden, wäre dort gebietsweise mit steigendem Wohlstand und dann auch mit der Übernahme einer globalisierten (politischen) Kultur zu rechnen... wo der Westen ja noch immer die Trends setzt. Aber dafür dürften wir keine Zeit mehr haben, zumal dieses Wachstum auch umweltschädigend erzielt würde. Und außerdem gibt es viele Länder, wo der Wohlstand ganz hartnäckig überhaupt nicht steigt. Insofern, auch an @zopiclon: Ich sprach wohl ein bisschen eng über Deutschland, Europa und teilweise die USA (+ Australien, Japan usw.). Die Frage lautet also nicht nur, wie wir entsprechend progressives Denken hierzulande noch steigern können... sondern vor allem, was wir dafür tun müssen, es zu exportieren.
  9. Da gebe ich dir weitgehend recht... wenngleich Europa nicht winzig ist.
  10. Ungeachtet meines vorigen Beitrags... ja zu diesen beiden Punkten.
  11. Findest du das wirklich? Ich (60) kann mich noch gut an den Beginn der Ökobewegung erinnern, nahm als Kind sogar die ersten und höchst aufschreckenden Veröffentlichungen des Club of Rome wahr. Aber ich finde nicht, dass die relative enge 'Szene' von damals mehr als nur der Anfang war. An der 'heutigen Jugend' fehlt mir zuweilen ein bisschen Radikalität (ich finde kein besseres Wort)... aber beileibe nicht immer. Vor allem aber: In der jungen Generation von heute scheint mir unser 'Denken von gestern' weit verbreiteter und großenteils auch fundierter zu sein als damals. Es hat auch das fast ausschließlich linke Spektrum verlassen, wo es früher beheimatet war. Letzteres kann man natürlich bedauern (das tue ich auch ein bisschen... ein bisschen nostalgisch indes auch ). Aber das Thema braucht nun einmal dringend die Breite. Und: Das Thema darf nicht nur von Leuten forciert werden, 'vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben'. Es braucht eben auch den Wunschschwiegersohn.
  12. Weil sich dein Geschmack und deine ästhetischen Vorstellungen geändert haben? Weil du nicht mehr in der Subkultur von damals lebst? Geht mir auch so. Heißt aber nix.
  13. OT: Ja, das mag sein. Aber ich glaube, @Inger och hennes 25 katter meinte auch die symbolische und evolutionäre Wirkung der damaligen Kampagne. Die ist dann schwer zu kalkulieren. In wie weit regte die Kampagne zu einem umfangreicheren Nachdenken an? Und in wie weit wurden wir vom Marketing verarscht? Damals haben wir ja bei weitem noch nicht so viel gewusst wie heute. Gleichwohl wurde etwas in Gang gesetzt - gewiss wohl naiv, aber zumindest intellektuell auch nachhaltig. Der Prozess dauert ja an, und wir machen ja noch immer viele Fehler und tappen noch immer in viele Marketingfallen... diskutieren aber inzwischen drüber. Wer heute glaubt, dass "wir viel zu wenig wissen", hat die Unwissenheit vor 40 Jahren entweder vergessen oder aus Altersgründen nie erlebt.
  14. Kann sein. Finde ich aber eigentlich nicht schlimmer als mein eigenes Handeln... so von der Motivation her. Das ist es ja eben. P.S. Die Jute-Beutel waren so ab 1978, wenn ich mich recht entsinne (und wenn nicht, liegt es leider nicht am niedrigen Alter ).
  15. Ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass meine Art des Bikepacking (mit MTB) schädlicher ist als das Wandern. Ich gehe indes zwar auch nicht davon aus, dass alle anderen MTBler wegschonend fahren... aber es gibt ja auch Hooligans unter den Wanderern. Ich tue halt, was ich vertreten kann - bin mir aber bewusst, dass ich es nur vertreten muss, weil ich's tun will (und da schließt sich der Kreis auch wieder zu gestern und vorgestern). Eine ganz andere Frage ist natürlich, wie viele Leute sich eigentlich völlig abstrakt - also ohne Eigeninteresse an der Nutzung und sogar ohne viel Anschauung - politisch für den Naturschutz einsetzen würden. Mir scheint, das können viele jüngeren Städter überraschend gut. Bei mir selber muss ich zugeben, dass ich erst durch den eigenen Spaß draußen so richtig naturbewusst wurde. Bis dahin war es bei mir nur politische Attitüde (die richtige zwar, imo, aber gleichwohl Kopfsache).
  16. Ich muss zugeben, solche Trails hin- und wieder zum Üben genutzt zu haben. Ich würde mich aber nie am Bau beteiligen.
  17. Klar ist, dass die Reiter sich sowieso jeder moralischen und sachlichen Analyse entziehen, weil sie einfach Kacke sind. Die ernsthafte Tendenz zu dieser Haltung muss auch ich leider einräumen. Aber noch ernsthafter: Richtig witzig finde ich, wie sich Leute mit illegal freilaufenden Hunden über illegal (wegen der Wegesbreite) pedalierenden MTBlern anlegen, die sich wiederum über illegale Reiter aufregen. Man könnte sich ja eigentlich einigen, dass keiner so richtig im Recht sein kann... aber ja, auch ich habe so manchen Mitnutzer des Waldes schon völlig ohne rechtliches oder logisches Fundament angebrüllt. Das gehört so zum Naturerlebnis dazu. @Inger och hennes 25 katter: Ich dachte, du meintest auch die Leute, die Trails tatsächlich mit Schaufel und Axt verschärfen.
  18. @truxx sprach von vorhandenen Trampelpfaden, die man vorfand und wiederbelebte. Die von dir erwähnte Art der 'Kosmetik' geht hingegen nahtlos in das Anlegen neuer Wege über... was natürlich dann als bedenklich gewertet werden könnte.
  19. OT... vielleicht: Der Stolz eines richtig guten Bikers besteht zum Großteil daraus, den Pfad auch bei schwierigen Bedingungen nicht zu verlassen. Dagegen mitwandernde Kinder... was ich ja jetzt nach deiner Devise sagen kann, weil mein Nachwuchs erwachsen ist...
  20. ... also Gruppen, zu denen du rein zufällig nicht gehörst, gelle?
  21. Na ja... am Anfang des Threads standen ja die Thesen eines Zeitungsartikels.
  22. Im Prinzip ist die Sache doch ganz einfach. DU bestimmst, dass du das darfst (dasselbe tue ich ja auch). ANDERE bestimmen, dass sie es ebenfalls dürfen. Wenn's problematisch wird, ist keiner unschuldiger als der ganze Rest. Die Gefahr nehmen wir hin, und das sollten wir wenigstens einräumen. P.S.: Selbst El Arenal wurde ganz sicher nicht von Massentouristen entdeckt.
  23. Die meisten von uns zelten z.B. auch dort wild, wo es ausdrücklich verboten ist (womit nicht nur Naturschutzgebiete gemeint sind). Es ist auch nicht verwerflich. Aber ein bisschen scheinheilig ist schon, es als 'tugendhaftes' Verhalten darzustellen... was ich dir jetzt nicht unterstelle, was aber so manche hier tun, wenn sie sich vom Massentouristen oder Bush Crafter abzuheben versuchen. Leave no trace gelingt nämlich nie so ganz... außer man bleibt selber in der Stadt. Keine Frage: Leave no trace ist als Devise besser als gar nichts. In die Lage, es zu versuchen, gerät man aber erst, wenn man die Natur überhaupt mit seinem Eindringen behelligt... so wie wir.
  24. Und wieder: alles klar. Macht Sinn. Aber letztlich muss man ehrlich bleiben. Wir als Gruppe sind zunächst einmal bedürfnisorientiert (wir wollen dahin) und erst in zweiter Line möglichst 'Naturschoner' (Schützer sowieso nicht). Moralisch haben wir eigentlich ganz wenig zu melden. Will heißen: Ich billige oft Vorschriften, die ich selber verletze. Das tun viele von uns. Wir haben also kein besonderes Recht, irgendetwas an unserem Verhalten als 'tugendhaft' darzustellen. Wir sind ein bisschen wie kiffende Lehrer, die keine Dealer auf dem Schulhof sehen wollen.
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