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Ultraleicht Trekking

200km Westweg im Winter: Von Pforzheim nach Titisee


Toni

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe Anfang des Jahres eine sehr schöne Wintertour auf dem Westweg gemacht und wollte meine Eindrücke und Erfahrungen mit euch teilen. Auf den Weg gekommen bin ich u.A. aufgrund der vielen positiven Berichte hier und auf anderen Seiten. Ich habe die Tour zu dieser Jahreszeit sehr genossen und kann sie nur weiterempfehlen.

Start: 02.01. vormittags Pforzheim

Ende: 07.01. morgens Titisee

Wetter: Eine bunt gemischte Tüte sorgte für eine sehr abwechslungsreiche Tour.

  • 13C (max.) / -10C (min.)
  • Sonne an Tag 2 in Forbach
  • starker Regen und Wind an Tag 3 ab Mummelsee
  • 10-15cm Neuschnee an Tag 4 ab Wilhelmshöhe

Übernachtungsorte

  • Tag 1/km 32: Schweizerkopfhütte (schöne Aussicht, aber dementsprechend windig – wäre besser zur nächsten Hütte gegangen)
  • Tag 2/km 71: Unterstmatt, Gasthaus Große Tanne (netter Gasthof, hatte ein Doppelzimmer für mich allein, recht teuer mit ca. 50€/Übernachtung)
  • Tag 3/km 111: Haaghütte auf der Littweger Höhe (eine wahre Oase nach einem langen Tag mit Dauerregen und Wind bei 5C – es gibt einen Ofen, Holz und Schlafpritschen)
  • Tag 4/km 152 Im Wald ein paar km nach dem Karlstein
  • Tag 5/km 191 Im Wald nach der Weißtannenhöhe

Resupply: Forbach (Netto), Hausach (dm)

Gastronomie:

  • Falafel in Forbach (unfreundlich, aber hatte als Einziger auf)
  • heiße Getränke im Berghotel Mummelsee und dem Hotel Zuflucht (treffend benannt an einem kalten und nassen Tag)
  • Gasthaus zur Blume in Hausach (hier gibt es ein richtig gutes veganes Hauptgericht!)
  • Naturfreundehaus am Brend (freundlicher Service. Als Veganer*in kann man immerhin auf Salat und Pommes zurückgreifen)

Ressourcen zur Planung: 

Fazit:

Ich hatte zu Jahresbeginn sechs Tage Zeit und habe einige Wochen vorher angefangen, nach einer passenden Route zu suchen. Dabei kam die fixe Idee auf, den Westweg mal im Winter zu versuchen. Recht schnell wurde ich aufgrund der möglichen Schneemenge und niedrigen Temperaturen nervös und habe schon angefangen, Schneeschuhe, Cross-Country-Ski und Möglichkeiten zum Upgrade meines Schlafsystems zu suchen. Letztlich bin ich mit der Einstellung gegangen: Ich genieße die Zeit unterwegs und gehe weiter, solange die Bedingungen es zulassen – mit einem genauen Blick auf dem Wetterbericht und dem Wissen, wo ich den Weg notfalls verlassen kann. Ich hatte bis auf 'wasserdichte' Socken und einer zusätzlichen Schaumstoffmatte in Oberkörperlänge meine übliche 3-Season-Ausrüstung dabei. Diese Einstellung hat für mich sehr gut funktioniert. Dabei ist mir bewusst, dass ich durchaus Glück mit dem Wetter hatte: Bis Tag 4 war der Weg schneefrei. Als Neuschnee fiel, war Feiertag in Baden-Württemberg und viele Tagesausflügler haben die Wege für mich vorgetreten.

Belohnt wurde ich mit wunderbarer Natur, einer abwechslungsreichen Strecke und schönen Begegnungen. Tatsächlich habe ich auch im Winter fünf andere Fernwander*innen getroffen! Das sind mehr, als ich auf allen meinen anderen Touren auf deutschen Fernwanderwegen begegnet bin.

Ein Wort zur Gastronomie: Wie ich unterwegs in mehreren Gesprächen erlebt habe, leiden Hotels und Restaurants schwer unter der Pandemie und einer schneearmen Wintersaison. Falls ihr also demnächst auf dem Westweg unterwegs seid, kann ich nur empfehlen, fleißig einzukehren und sie so zu unterstützen.

Ein großes Danke auch an den Schwarzwaldverein für den tollen Weg und die unzähligen schönen Hütten! Man spürt, dass dieser Weg mit Liebe gepflegt wird. Ich nehme viele einzigartige Momente von dieser Tour mit.

Fotos

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The Hiking Life.

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Kopf einziehen, Hochebenen umgehen!

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Westweg => Westbach.

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Zuflucht nach einem langen, nassen, kalten Tag: Die beheizbare Haaghütte auf der Littweger Höhe. 

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Neuschnee an der Wilhelmshöhe.

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Nachmittagssonne bei der Kalten Herberge.

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Magisch: Nachtanbruch bei St. Märgen.

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