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Ultraleicht Trekking

DasBaum

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Alle erstellten Inhalte von DasBaum

  1. 22.1. Freitag Am nächsten Morgen war es dann nur noch ein Katzensprung bis Agaete. Wo auch gleich ordentlich gefrühstückt wurde. Das letzte Ziel war der Playa de Guayedra. Ein Einsamer Strand, welcher nur zu Fuß erreicht werden kann. Die Strecke zu laufen dauerte nur ca. zwei Stunden, allerdings war es schwer den Einstieg zu finden. Ein netter Florist half mir mit einer aufgemalten Wegbeschreibung, da wir uns nur schwer verständigen konnten. Den Rest des Tages wurde am Strand gechillt. Abends traf ich dann tatsächlich noch die einzigen anderen Backpacker. Es wurde noch ein Feuer gemacht, gequatscht und gelacht.
  2. 21.1. Donnerstag Übernachtet hatte ich in einem kleinen Park mitten in Artenara. Ich wurde früh von bellenden Hunden geweckt und machte mich daher direkt auf die Socken. Von Artenara ging es auf dem S90 in Richtung Agaete. Wieder einmal war es ein wunderbarer Weg mit viel Aussicht und viel Wald. Nach ein paar Kilometern ging ich einen Abzweig um auf den Altavista zu gelangen. Im Reiseführer wurde diese Tour angepriesen. Zu Recht! Ich würde sagen, das war der beste Wegabschnitt. Oben angelangt ging es nach kurzer Pause auf gleichem Weg zurück auf den S90 und weiter nach Agaete. Von hier war der Weg ähnlich dem nach Teror. Man läuft von 1200 auf 200 Hm, durch Dörfer, grüne Täler und Barrancos. Auf dem ganzen Weg gab es keine einzige Wasserquelle. Erst in San Pedro konnte ich meinen Wasservorrat bei äußerst netten Einheimischen auffüllen. Leider verlor ich hinter San Pedro den Trail. Ich lief einfach die Straße weiter nach Agaete und musste kurz vor Agaete auf einer stillgesetzten Baustelle campieren, da es dunkel wurde.
  3. 20.1. Mittwoch Das nächste Ziel ist der gegenüberliegende Pico de las Nieves. Dieser ist zwar der höchste Punkt Gran Canarias, da ich aber auf dem Bergkamm laufe, welcher den Roque Nublo und Pico verbindet gibt es nicht allzu viele Höhenmeter zu überwinden. Der Weg über den Bergkamm gehört zu schönsten, die ich gefunden habe. So etwas wie eine Baumgrenze gibt es auf Gran Canaria nicht. Daher geht man einen Großteil über den Wolken durch schattenspendenden Pinien(?)wald mit hübscher Aussicht. Auf dem Pico gibt es Frühstück und unglaubliche Ruhe, da sich so früh noch keine Touristen hierher verirrt haben. Allgemein trifft man wenig Leute auf den Trails. Hin und wieder ein paar Tagesausflügler oder einheimische Trailrunner, aber meistens hat man seine Ruhe. Je näher man Parkplätzen oder Ortschaften kommt, desto mehr Leute trifft man natürlich. Vom Pico de las Nieves geht es erstmal denselben Weg zurück, wobei ich mich aber bei der ersten Abzweigung nördlich halte in Richtung des Cruz de Tejeda. Laut Reiseführer ist Cruz de Tejeda der geographische Mittelpunkt Gran Canarias und Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen. In echt ist es eine Kreuzung mit einer Touristeninfo und einem Restaurant. Kaum ist man da, ist man auch schon wieder raus. Ich entscheide mich nach Teror zu laufen. Auf einem schönen Weg geht es erst durch Wälder bis man an vollbewachsene Vulkankrater kommt und hier auch die ein oder andere Siedlung passiert. Leider geht es insgesamt 1000Hm bergab. Dafür kommt teilweise Dschungelfeeling auf und ich wünsche mir eine ultraleichte Machete. Da ich ab der Hälfte des Weges von Cruz de Tejeda nach Teror keine Zeltmöglichkeit mehr gesehen hatte, laufe ich durch bis Teror. Teror selber ist ganz hübsch. Es gibt Supermärkte und eigentlich alles was man braucht. Nur wollte ich mich in keinem Hostel einmieten, weshalb ich den letzten Bus nach Artenara nahm, in der Hoffnung dort schnell irgendein Plätzchen zu finden. Die Busfahrt durch die Nacht war ein echtes Highlight, da man bis zum hellerleuchteten Teneriffa sehen konnte.
  4. Auf der anderen Seite geht es anschließend wieder runter, um direkt weiter auf dem S51 wieder bergauf zu laufen. Kurz vor dem degollada de los Hornos baue ich auf einem Bergkamm zum ersten Mal mein Tarp auf, aus Angst vor Wind. Natürlich zu unrecht. Selbst auf ca. 1700 Hm weht weder Wind, noch wird es sehr kalt. Die Temperaturen fallen nicht unter 10 °C.
  5. 19.1. Dienstag Als erstes geht es heute zum Cruz Grande zurück. Von hier hat man zwei Möglichkeiten. Ein kurzes Stück nach Norden oder einen längeren Bogen nach Nordwesten. Ich entscheide mich für die längere Route. Leider erkenne ich erst später das, dass kurze Stück nach Norden die ganze Zeit auf einem Bergkamm entlangläuft. Im Gegensatz zu dem von mir gewählten Weg (S82), welcher erstmal nur auf einem schwer erkennbaren Pfad durch zugewachsene Täler führt. An der Abzweigung auf den S70 Richtung Roque Nublo biege ich ab und wandere zum Wahrzeichen und Touristenmagnet Gran Canarias. Der Weg zum Roque Nublo ist grandios und oben auf 1800 Hm hat man natürlich eine klasse Aussicht. Auf der Strecke mache ich recht viele Pausen und genieße die Sonne.
  6. 18.1. Montag Da es früh ins Bett ging, stehe ich auch früh auf. Inzwischen kann ich schon keine Touristen mehr sehen und bin froh als ich aus Maspalomas rauskomme. Die örtliche Touriinfo ist ein bisschen überfordert mir schöne Wanderwege zu zeigen, also geht es einfach mit dem Bus (Linie 18) nach Norden ins Landesinnere. Leider fährt dieser nur zweimal am Tag und den Bus am Morgen habe ich gekonnt verpasst. Lösung des Problems ist eine nette holländische Familie welche mich auf der Schnellstraße GC60 einsammelt und mir ca. Zwölf superlangweilige Kilometer Straße bergauf erspart. In Fataga steige ich aus und frage mich durch, um einen Trail weiter ins Landesinnere zu finden. Ein netter deutscher Rentner (wer auch sonst) gibt mir einen guten Tipp. Ich folge einem schmalen Pfad welcher zwar immer mal wieder die Schnellstraße kreuzt aber schön zu gehen ist. Es geht noch ein paar Höhenmeter rauf bis ich gegen 14.00 Uhr in San Bartolomé ankomme. Ein kleines hübsches Dörfchen mit ein paar Restaurants, einem Kiosk und einem Laden der aber zu hatte. Siesta? Am kleinen Friedhof an der Kirche fülle ich mein Wasser auf. Ab San Bartolomé beginnt das Wanderparadies. Tafeln mit Übersichtskarten, Wegweiser am Trailstart/ende und jeder Abzweigung/Kreuzung. Nach einer kleinen Siesta geht es auf dem Camino de Santiago nach Nordwesten zum Cruz Grande. Der Abschnitt ist einer der breiten und gepflasterten Camino Reals. Am Cruz Grande verlasse ich den Weg und laufe noch ein Stück auf der Suche nach einem netten Schlafplatz. Als die Sonne unter geht liege ich in einem Waldstück mit hervorragender Aussicht. Ich werde noch von einem streunenden Hund besucht bevor es ins Bett geht.
  7. 17.1. Sonntag Die Nacht war wolkenlos und ca. 10-15 °C warm. Als die Sonne aufgeht bin ich ein wenig überrascht, dass mein Schlafsack am Fußteil klitschnass ist. Passiert, wenn man das erste Mal am Strand übernachtet und nicht damit rechnet, dass der Wind so feucht ist. Wieder was Neues gelernt. Der heutige Tag ist nicht sehr ereignisreich. Ich trockne meine Daune, schaue mir ein bisschen die Gegend an, besorge mir was zu trinken und zu lesen und liege den Rest des Tages am Meer. Dank Schirm bleibt sogar der Sonnenbrand aus. Geschlafen wird wieder in den Dünen, aber diesmal windgeschützter in einer Mulde.
  8. 16.1. Samstag Es ist Samstag der 16. Januar. Zehn Uhr morgens in Siegen. Ich ernte ziemlich skeptische Blicke während ich mich in kurzer Hose und mit Schirm bewaffnet durch ein leichtes Schneetreiben zum Zug kämpfe. Meine Anreise besteht aus einer Zugfahrt nach Köln und einem Flug mit einer Billigairline. Ziemlich unspektakulär, dafür günstig. Ryanair kann man eindeutig als ultraleichtes Flugunternehmen ansehen. Es wird alles optimiert und weggelassen was geht. Es gibt nicht einmal mehr Putzpersonal am Ende des Fluges. Die Flugbegleiter können das Flugzeug vor der Landung auch in Urzustand bringen. Die zusätzlichen Arbeiten schlagen sich allerdings in der Freundlichkeit des Personals nieder. Nach viereinhalb Stunden eingequetscht auf einem Sitz, der nicht einmal mehr zurückgeklappt werden kann, lande ich auf Gran Canaria. Da ich auf dem Hinflug noch ein Gepäckstück wegen Spiritus, Heringen, Trekkingstöcken und etc. dazu gebucht habe geht es erstmal zum Gepäckband. Ich bin der einzige mit Rucksack. Eigentlich sieht man nur Rentner welche hier überwintern möchten. So stell ich mir die Rente vor! Vom Flughafen geht es direkt mit dem Bus (Linie 66) zum Leuchtturm von Maspalomas. Die Haltestelle ist leicht zu erkennen da es die Endstation ist. Durch die Zeitverschiebung bekommt man zwar eine Stunde geschenkt, aber inzwischen ist es doch schon 20.30 Uhr und demnach dunkel. Nach einem Snack an der Promenade geht es im Schutz der Dunkelheit in die berühmten Dünen von Maspalomas. Da ich recht müde bin schlaf ich schnell ein.
  9. Im Januar habe ich spontan einen günstigen Flug nach Gran Canaria gebucht und bin mit leichtem Gepäck allein für eine Woche losgezogen. Es wurden keine Hotels gebucht, auch wurde keine richtige Strecke geplant. Ziel war es nicht unbedingt Kilometer zu machen, sondern eher entspannen und Sonne tanken. Zur Orientierung und Planung vor Ort hatte ich den Reiseführer vom Rother Verlag. Mit dem Wetter hatte ich megamäßiges Glück. Kein Regen, kein Nebel, immer ca. 20°C. Nachts nicht unter 10 °C. Packliste Bilder Da ich wenig Reiseberichte über Trekking auf Gran Canaria im Netz gefunden habe hier meine Erfahrungen: Zu allererst, Gran Canaria ist für Trekkinganfänger wie gemacht. Die Wege sind ausreichend markiert. Es gibt nicht wie in Deutschland alle 100m eine Markierung, aber an jedem Trailstart/Ende und Abzweigung, sowie einige Übersichtskaten Ich habe ein paar Tagesausflügler getroffen welche mit einer kostenlosen App navigiert haben. Sie waren sehr zufrieden. Mir persönlich hat der Reiseführer gereicht, aber meine Strecke hat sich auch spontan ergeben. Für geplante Touren ist eine Karte (vor Ort erhältlich) wahrscheinlich hilfreicher Das Wegenetz ist recht dicht, da die Insel nicht allzu groß ist So gut wie immer ist eine Straße nicht weit entfernt. Wodurch man Touren abbrechen oder abkürzen kann. Orientierungsprobleme gab es nur immer in Zivilisationsnähe Zudem ist es schwierig nach dem Weg zu fragen, da Englisch nicht sehr verbreitet ist. Wassernachschub ist ein ernstes Problem. Ich habe auf der ganzen Tour keinen einzigen Fluss gesehen. Dabei hatte ich ca. immer 2-3 Liter. Das hat MIR von Ortschaft zu Ortschaft gereicht. Viele Ortschaften haben auch kein fließendes Wasser in den Häusern. Wasser kann man gut an Zeltplätzen oder Kirchen auffüllen. Zeltplätze gibt es nur nicht so viele. Weitere Gefahren sind z.B. Höhenangst, Sonnenstich, Abrutschgefahr bei plötzlichem Regen und private Hunde. Streunende Hunde sind oftmals vorhanden aber kein Problem. Man sollte nur den Essensbeutel im Lager hochhängen. Obwohl man auf der ganzen Insel überall perfektes Futter für einen Holzkocher findet, kann ich niemandem empfehlen diesen zu benutzen. Aufgrund der Waldbrandgefahr. Das Zeug brennt schon vom anstarren… Entweder man bereitet sich FBC-Menüs für die ganze Tour vor oder man ernährt sich kalt. Maggi fix und ähnliches sucht man vergeblich. Wurst, Käse, Brot bekommt man. Natürlich kann man Restaurants unterwegs oft nutzen. Nur eine Frage des Geldes. Ich hatte für die Hälfte der Tage Abendessen im Freezerbag dabei. Morgens gab es Müsli mit Milchpulver. Die Distanzen sind wirklich gering, dafür geht es grundsätzlich immer bergauf oder bergab und das ziemlich steil. Es gibt viele Bergkämme, viel Aussicht. Man kann von fast überall das Meer sehen. Die Wanderwege sind (auf jeden Fall im Januar) sehr leer und ruhig. Es gibt wenige Camper. Das Busnetz rund um die Insel ist gut ausgebaut, die Busse fahren fast immer Stündlich von morgens bis abends. Die Busse ins Landesinnere fahren seltener, teilweise nur zweimal am Tag (morgens und abends) Der Handyempfang war fast immer gut, Außer an entlegenen Stränden.
  10. Hallo Gregor, hast du vom stratospire 2 nur die Außenhülle mit oder warum wiegt das nur 650g? So auf den ersten Blick seh ich keine Heringe. Hab keine Erfahrungen mit neoairs, kann mir aber vorstellen das die das ohne Unterlage nicht lang mitmachen. Je nach dem wir sorgfältig du den Schlafplatz wählst... Etwas zur wasserentkeimung ist vielleicht auch noch ganz sinnvoll und etwas um deinen Schlafsack wasserdicht/abweisend zu verpacken? Muss dazu sagen das ich wenig Ahnung vom PCT hab. Lg Julian
  11. Kann ich nur bestätigen. War letztes Jahr Anfang April auf dem lykischen Weg. Mücken waren absolut kein Thema. Hatte keinerlei Mückenschutz dabei. Gesendet von meinem Nexus 5 mit Tapatalk
  12. Etwas zum aufwärmen. Bin kurz vorm Rückflug ins eisige D. Ich brauch dringend ne Dusche Gesendet von meinem Nexus 5 mit Tapatalk
  13. Ich bin dann mal....gran canaria erforschen. Mal sehen wie Trekking freundlich der Miniaturkontinent ist. Lg Gesendet von meinem Nexus 5 mit Tapatalk
  14. Gefällt mir gut, da es einfach ist Was für einen Dörrautomaten benutzt du? LG Julian
  15. Danke für eure Erfahrungen. Das lässt mich das ganze nochmal Überdenken.
  16. Ich finde zwar Andreas Bourani nicht besonders gut aber dieses Lied (auf jeden Fall der Refrain) passt gut hier rein https://youtu.be/pqkLSrh7JGE?t=61
  17. Sorry wenn ich diesen uralten thread auskrame. Mich würden eure Erfahrungen mit den e-book reader auf Tour interessieren. Inzwischen sollten ja reichlich vorhanden sein. Bereut jemand schon einen Kauf? LG Julian
  18. Runter ins kaffeedalen war kritisch. Ein steiles, halb mit Schnee bedecktes Geröllfeld. Bin dann ganz langsam darunter. Ohne trekkingstöcke hätte ich das nicht gemacht. Muss dazu sagen, meine Schuhe waren schon ziemlich abgelaufen und hatten keinen richtigen grip auf den teilweise feuchten steinen.
  19. Kosten: An- und Abreise: 380€ Einkauf Lebensmittel: 1470SEK Übernachtung: 1065SEK Boot/Bus: 602SEK Frühstück+andere Köstlichkeiten: 719SEK Sonstiges: 605SEK _________________ 380€ + 472€ = 852€ An Bargeld hatte ich 500€ in Schwedischen Kronen mit. Die Faustregel 1€ pro Kilometer haut sogar hin. Man muss dazu sagen ich hab nur einmal ein Bett gemietet und den Rest im Zelt verbracht. Gegessen hab ich dafür wie ein König. Einkaufen musste ich auch nicht allzu viel, da es sehr viel im Freefoodshelf gab.
  20. 15.-17.09. Abreise Es ist gut, dass ich einen Tag zu früh in Abisko bin. Ich nutze ihn um Postkarten zu schreiben (da es nur in Abisko schöne Postkarten gab) und mein Knie zu entspannen. Die Fjällstation in Abisko ist sehr gemütlich aufgebaut. Ich bewege mich nur zwischen Kamin, Sauna, Shop und Zelt. Draußen ist es bewölkt aber trocken. Kein Wunder für die regenärmste Region Schwedens. Auf dem Weg ins Bett sehe ich sogar noch ein Abschiedspolarlicht. (Zeltübernachtung Fjällstation Abisko: 90SEK) An meinem letzten Tag (16.09.) gönne ich mir noch ein letztes Mal ein hervorragendes Frühstücksbuffet (110SEK). Bevor ich mich dann ins „Stadtzentrum“ von Abisko aufmache. Ein paar Mitbringsel werden noch im örtlichen Supermarkt eingekauft. Hier gibt es übrigens auch alles was man braucht wenn man von hier auf den Kungsleden startet. Um 14:15 Uhr steige ich mit dem schwersten Rucksack der letzten drei Wochen auf dem Rücken in den Nachtzug nach Stockholm. Ich habe ein Bett gebucht (700SEK) und komme ausgeschlafen am 17.09. um 09:15 Uhr in Stockholm an. Da mein Flug erst um 21:00 Uhr ging, verbrachte ich den Tag noch mit Shopping und Sightseeing. Beim Mittagessen in der Altstadt wurde ich auch direkt noch auf ein paar letzte Biere eingeladen. Zufrieden und gut gelaunt ging es dann mit dem Bus zum Flughafen und Richtung Heimat.
  21. 14.09. Alesjaure bis Abisko (35km) So langsam kommen die Wolken wieder. Die Nächte wurden wärmer, es blieb aber weiterhin trocken. Zum Frühstück entdeckte ich für mich die Spitzenkombination von Schokopudding mit Haferflocken, also Schokoporridge. Hinter Alesjaure kann man entweder um die Westseite des angrenzenden Sees laufen (Standard Kungsleden) oder alternativ auf der Ostseite, wo es einen schönen Wasserfall und eine Furt geben soll. Da ich das Furten mal ausprobieren wollte ging ich östlich. Nach ein paar Kilometern bedauerte ich meine Entscheidung. Es ging nur querfeldein, im Schatten, durch sumpfiges Gebiet. Der Wasserfall war auch nichts Besonderes. Immerhin sah ich noch einen Fuchs. Zur Furt würde ich als Laie sagen, dass sie bei gutem Wetter für jeden machbar ist. Das Wasser ist zwar eiskalt und die Steine sehr rutschig, allerdings nur knietief und mit Trekkingstöcken kein Problem. Wieder auf dem Kungsleden angekommen, wurden zur Aufheiterung erst einmal die letzten Schokoladenreserven aufgebraucht. Auf dem weiteren Weg kamen mir Menschenmassen mit unterschiedlichster Ausrüstung entgegen. Für mich ging es nur noch Berg runter, was nicht unbedingt vorteilhaft für mein Knie war. Gegen 15:00 Uhr kam ich in Abiskojaure an. Hier traf ich (wieder einmal) Anna und Simon, die (wieder einmal) gerade weiter wollten. Dieses Mal gehen wir gemeinsam weiter Richtung Abisko. Die letzten 10 Kilometer von ca. 550km. Wir reden nicht viel, sondern genießen den letzten Abschnitt. Der Weg ist breit und ausgetreten. Ich freue mich das ich bald die Heimreise antrete und überlege die ganze Zeit was ich sagen soll wenn mich zuhause jemand fragt: „Wie wars?“ Die längste Reise ist die Reise zu deinem Inneren.
  22. 13.09. Vistasstuga bis Alesjaure (19km) Schon um 7:00 Uhr weckt mich die Kälte. Es ist weiterhin wolkenlos und kalt. In der Nacht hörte man ein fürchterliches donnern. Vermutlich Steinschlag aufgrund der Temperaturunterschiede am Tag und in der Nacht. Verletzt wurde meines Wissens aber niemand. Frühstück gab es in der Vistasstuga, welche auch über einen kleinen Shop verfügt. Es war auch der letzte Tag für den Hüttenwart dieser Stuga, was mir noch ein paar Freegoodies bescherte. Hinter der Hütte ging es erst durch einen farbenfrohen Birkenwald bevor sich das Tal öffnete und die Farben explodierten. Auf der Strecke zwischen Vistasstuga und Alesjaure habe ich nur zwei Personen getroffen und die Aussicht war Atemberaubend. Diese Alternative kann ich jedem empfehlen. Gegen Nachmittag bin ich in Alesjaure und treffe lustiger weise wieder Anna und Simon, welche eigentlich gerade weiter wollen. Wir quatschen noch ein bisschen und machen Fotos. Anschließend buche ich mir einen Zeltplatz (100SEK) und ein Bier für die Sauna. Die beiden wollen noch ein paar Kilometer machen, zogen also weiter. In Alesjaure war die beste Sauna, in der ich war. Holzbefeuert und mit angrenzendem Fluss für die Abkühlung.
  23. 12.09. Sälka bis zur Vistasstuga (21km) Dank des Wolkenlosen Himmels war diese Nacht eine der kältesten. Mein Zelt ist morgens gefroren, mein Schlafsack leistet aber gute Arbeit. Laut Hüttenwart waren es -6 °C. Der heutige Tag verspricht genauso schön zu werden wie der gestrige. Ich packe mein Zeug zusammen und trinke noch einen Tee mit dem Hüttenwart. Er erzählt mir dass es gar nicht so schwer ist einen Platz als Hüttenwart am Kungsleden zu bekommen. Man benötigt einen Kurs, viel Freizeit und Ruhe. An- und Abreise werden bezahlt, der Rest ist ehrenamtlich. Pro Tag bekommen die Hüttenwarte 80SEK für Verpflegung. Dafür muss man wohl geboren sein. Er empfiehlt mir außerdem hinter Sälka den Kungsleden in Richtung Vistas Tal zu verlassen, da das die schönere und einsamere Strecke nach Alesjaure sein soll. Ich habe noch Zeit und nichts gegen ein wenig Einsamkeit, setze seinen Vorschlag also in die Tat um. Der Weg ist zwar nicht so penetrant markiert wie der Kungsleden, aber dennoch einfach zu finden. Nach ca. 10 Kilometern komme ich bei 20 °C in der Nallostuga an. Hier wartet ein Bernhardiner und ein Stück Kuchen auf mich, da der Hüttenwart hier seinen letzten Tag hat. Nach einer kurzen Rast geht’s weiter. Mein Knie schmerzt noch ein bisschen vom Kebnekaiseabstieg. Zum Glück geht es heute nur geradeaus. Hinter der Nallostuga kratzt man an der Baumgrenze, wodurch man inzwischen ein erstklassiges Farbenspiel von Bäumen, Büschen und Wiesen sehen kann. Ich erkläre das Vistas Tal zu meinem Lieblingsgebiet! Kurz vor der Vistasstuga finde ich einen schönen Zeltplatz, wo ich am Lagerfeuer mein Abendessen koche und meine Schuhe trockne, bzw. verbrenne. Naja mehr Ventilation schadet nie.
  24. 11.09. Kebnekaisegipfel bis nach Sälka (18km) Am Morgen verpasse ich leider den Sonnenaufgang. Stehe dafür ausgeschlafen gegen 8:00 Uhr auf. Simon, Anna und ich marschierten dann bei bestem Sonnenschein gegen 10:00 Uhr los. Heute geht es nur Berg runter. Der Weg nach Westen direkt zum Kungsleden ist zwar nicht markiert lässt sich aber einfach finden, da man nur einem Fluss folgen muss. Da wir noch recht fertig von dem gestrigen Aufstieg waren, machten wir häufig in der Sonne Pause, genießten das Wetter und die Umgebung. Ein paar Kilometer bevor wir auf den Kungsleden treffen teilten wir uns wieder auf, da Simon und Anna nochmal pausieren und ich, getrieben durch einige wiedererwachte Mücken, weiterziehen wollte. Am Abend spürte ich die Höhenmeter der letzten Tage in meinem rechten Knie. Ich bezog mein Lager kurz vor Sälka, sodass ich Shop und Toilette nutzen konnte. Eine Zeltgebühr wurde dank dem netten Hüttenwart aber nicht fällig.
  25. 10.09. Kebnekaisefjällstation bis zur Rasthütte am Kebnekaisegipfel (8km) Nach einer äußerst stürmischen Nacht, in der es meinen Trekkingstock/Zeltstange ein wenig verbogen hat, sind alle Wolken weggeweht und die Sonne strahlt tadellos. Um 6:30 Uhr stehe ich im Servicehaus schon unter der Dusche und freue mich endlich von der Touristation wegzukommen. Mit einer kleinen Verspätung, verursacht durch ein ausgedehntes Frühstück, ging es dann um 9:00 Uhr los. An der Rezeption hatte man mir gesagt eine Gipfelbesteigung benötigt zwischen 11 und 16 Stunden. Verunsichert dadurch, ging ich zügig und war nach 2 Stunden am ersten Vorgipfel (ca. 1700hm). Von hier geht es erstmal 200hm hinunter ins Kaffeedalen, von wo es steil bergauf bis zum höchsten Punkt Schwedens geht (ca. 2100hm). Zur Schwierigkeit muss ich sagen, dass man teilweise wirklich aufpassen musste. Der ganze Weg war ein einziges Blockfeld und an ein paar Stellen so steil, dass man die Hände zur Hilfe nehmen konnte/sollte. Kritisch wurde es als plattgetretener Schnee zwischen den Steinen hinzukam. Aber mit entsprechend reduzierter Geschwindigkeit ließ sich auch dieses Problem lösen. Meine Trekkingstöcke waren Gold wert. Also ging es langsam hinauf, vorbei an zwei Rasthütten auf ca. 1900hm. Die letzten 100hm sollten eigentlich nur mit Steigeisen machbar sein. Ich denke ich hatte Glück, denn dank dem schönen Wetter war der inzwischen vollflächige Schnee leicht angetaut, wodurch auch ich einen guten Halt hatte. Nach insgesamt vier Stunden rutschte ich dann den Nippel Schwedens hinunter und machte mich dann auch schon wieder an den Abstieg, da ein Filmteam gerade eine Doku über die Gletscher Schwedens drehen wollte. Auf dem Weg nach unten, kurz hinter den Rasthütten, traf ich auf Anna und Simon. Wir waren ca. gleichzeitig losgegangen, allerdings hatten Sie deutlich mehr Gepäck dabei. Zur Erklärung: Wir hatten uns überlegt auf dem Rückweg nicht wieder zur Fjällstation zurück zu laufen sondern im Kaffeedalen nach Osten abzuweichen um dann nördlich von Aktse wieder auf den Kungsleden zu treffen. Dementsprechend hatten wir all unsere Sachen mit, was bei Simon mit seinen 27kg natürlich deutlich auf das Klettertempo drückte. Ich rätsele bis heute noch wie er den Aufstieg geschafft hat… Wie gesagt war ich überrascht die beiden mit Rucksack hier anzutreffen und kurzerhand ging ich mit ihnen nochmal auf den Gipfel. Beim ersten Mal wurde ich ja auch von dem Filmteam vertrieben. Am Gipfel genoss ich die Aussicht und das Wetter vom Dach Schwedens nochmal ausführlich. Wir entschlossen uns spontan die Nacht in einer der Hütten zu verbringen, da wir all unsere Sachen eh hier hatten. Gesagt getan. Es gab natürlich keinen Kamin aufgrund fehlendem Brennholz. Die Nacht war eiskalt, sternenklar und wir sahen das größte und schönste Polarlicht unserer Reise. Es war eine gute Entscheidung. Im Schlafsack bin ich zufrieden und mollig warm eingeschlafen.
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