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Ultraleicht Trekking

Wanzenried

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Reputationsaktivitäten

  1. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Namie erhalten in GTA - Grande Traversata delle Alpi 2023   
    Ich hab große Lust nächstes Jahr diesen genialen Weg in Angriff zu nehmen.
    Allerdings gibt es ein paar Eckpunkte, bei denen ich mir gerade einfach nicht sicher bin, wie ich es am besten mache.
    Auf dem HRP in den Pyrenäen bin ich letztes Jahr im September im Schnitt etwas über 30km am Tag gelaufen. Das war für mich mit meiner Fitness gut machbar. Allerdings hatte ich von Anfang an ein begrenztes Zeitfenster und habe durch mieses Wetter, Schnee auf Pässen etc. doch etwas länger gebraucht. Dadurch musste ich eine Etappe in Andorra auslassen, weil ich irgendwann merkte, dass ich die Wanderung auch genießen möchte. Im September/ Oktober werden die Tage eben recht kurz und in den Bergen im Dunkeln möchte ich auch nur in Ausnahmefällen gehen.
    Ich kann mir genau einen Monat frei nehmen um auf der GTA zu wandern.
    Laut einem GPS-Track ist der Weg 850km lang, andere berichten von 1000km...
    Bei 850km wären das pro Tag knapp unter 30km. Und das auch ohne Pausentag, besondere Vorkomnisse etc.
    Ich muss sagen, dass ich sehr gerne den ganzen Tag laufe und auch gerne eine kleine sportliche Herausforderung dabei habe.
    Ich würde schon sehr gerne den gesamten Weg am Stück laufen.
    Vielleicht war ja jemand aus dem Forum hier ähnlich unterwegs und kann berichten?
    September ist für mich eigentlich der einzige Monat, der in Frage kommt.
    Im Juni wäre zwar möglich und auch deutlich mehr Tageslicht, aber ich vermute, dass zu dieser Jahreszeit noch ziemlich viel Schnee in den Bergen liegen kann.

    Etwas konfus vll mein Beitrag aber diese Gedanken lassen mich gerade nicht los, und ich würde mich sehr freuen Tipps und Meinungen dazu zu hören:)

    Danke schonmal!:)


     
  2. Danke!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Antonia2020 erhalten in [SUCHE] Stück Ikea-Plane und kleines Stück EVA (4-5 mm)   
    Ich hab noch etwas Poron XRD hier rumliegen.
    Da könntest du gerne was für ein paar Schuhe von haben.
    Nutze es auch für meine Barfußschuhe, wenn ich z.B. längere Strecken laufe und hat sich bewährt.
     
  3. Witzig!
    Wanzenried hat eine Reaktion von einar46 erhalten in Mit Huaraches / barfuß unterwegs   
    Nachdem ich auf ner kleinen We-Tour große Probleme mit nassen Sandalen hatte und aufgrund von herumrutschen auf der Sandale Scheuerstellen und Blasen bekommen hab, hab ich die Idee damit die Pyrenäen zu überqueren dann doch schnell verworfen.

    Hatte für den HRP die Altra Lone Peak und war sehr zufrieden damit. Sind natürlich nicht so ganz minimalistisch aber für schweres Gelände bevorzuge ich mittlerweile den Komfort.

    OT: Mir berichteten auf dem HRP zwei verschiedene Leute, dass sie einen verrückten Deutschen (war wohl mit zwei Franzosen unterwegs) getroffen haben, der mit nur noch einer Sandale rumlief, da ihm anscheinend der Zehenriemen gerissen war. Würde mich ja nicht wundern, wenn es jemand aus dem Forum war:)
  4. Witzig!
    Wanzenried hat eine Reaktion von questor erhalten in Mit Huaraches / barfuß unterwegs   
    Nachdem ich auf ner kleinen We-Tour große Probleme mit nassen Sandalen hatte und aufgrund von herumrutschen auf der Sandale Scheuerstellen und Blasen bekommen hab, hab ich die Idee damit die Pyrenäen zu überqueren dann doch schnell verworfen.

    Hatte für den HRP die Altra Lone Peak und war sehr zufrieden damit. Sind natürlich nicht so ganz minimalistisch aber für schweres Gelände bevorzuge ich mittlerweile den Komfort.

    OT: Mir berichteten auf dem HRP zwei verschiedene Leute, dass sie einen verrückten Deutschen (war wohl mit zwei Franzosen unterwegs) getroffen haben, der mit nur noch einer Sandale rumlief, da ihm anscheinend der Zehenriemen gerissen war. Würde mich ja nicht wundern, wenn es jemand aus dem Forum war:)
  5. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von notenblog erhalten in Welches Schuhwerk benutzt ihr? Tipps/Ideen   
    Immer wieder ein spannendes Thema!
    Seitdem ich vor ca. 4 Jahren angefangen habe auch im Alltag barfuß oder in Minimalschuhen zu laufen hat sich dann beim Schuhwerk fürs Wandern nach und nach auch einiges verändert.
    Ich hatte früher mal die Diagnose Senk-Spreiz-Fuß von einem Orthopäden bekommen und habe ab da immer orthopädische Einlagen getragen. Hatte damit jedoch immer Probleme und bei langen Wanderungen auch Knieschmerzen.
    Zum Glück bin ich irgendwann auf das Thema barfuß laufen gestoßen. Barfuß wandern macht auch richtig Spaß ( vor allem wenn der Untergrund weich ist natürlich). Der Grund warum ich nicht ganz auf Schuhe verzichte ist, dass man beim Barfußwandern einfach viel auf den Boden schaut und die Landschaft um sich herum weniger mitbekommt. Oder man sieht irgendwas tolles und bleibt dann mit dem Fuß an etwas hängen...
    Fivefingers habe ich mal getestet aber da komme ich mit meinem hohen Spann kaum rein und die sind dann am Spann sehr eng und vorne zu groß. Da muss der Fuß halt einfach das Idealmaß haben, damit so ein Schuh zu einem passt.
    Schuhe von Xero Shoes habe ich bei Voycontigo in Berlin auch mal angehabt. Die wirken tatsächlich deutlich langlebiger als beispielsweise Merell Trail/ Vapor Gloves. Aber sie sind schon spürbar klobiger, schwerer und auch von der Sohle her fester. Für meine Füße passen die Merell Vapor Gloves optimal, wobei ich evt. beim nächsten Mal die Trail Gloves kaufe wegen der Sohle. Die Trail Glove 3D hatte ich auch an und die sind auch ziemlich bequem. Die sind vom Gefühl her eher wie ein Socken mit ner dünnen Sohle drunter. Ich frage mich nur ob dieses Material in den Bergen auch etwas mitmacht oder halt schnell Löcher drin sind. Falls ich die mal ausprobiere werde ich auf jeden Fall berichten.
  6. Danke!
    Wanzenried hat eine Reaktion von mawi erhalten in Projekt "West" zu Wasser   
    schöner Bericht @mawi! Sehr unterhaltsam zu lesen!
     
    Bin auf die Fortsetzung gespannt. Ich war vor kurzem auch auf der Weser von Hameln nach Stolzenau. Allerdings mit dem SUP. Der Wind kann echt ganz schön gemein sein, bei so nem breiten Fluss. Hatten da teilweise auch ganz schön zu kämpfen.
  7. Gefällt mir!
    Wanzenried reagierte auf mawi in Projekt "West" zu Wasser   
    13. Tag (Weser)

    (Das Kraftwerk wirkte in echt so orange angestrahlt etwas beeindruckender.)
    Die Nacht war irgendwie kurz. Das Bier hat ziemlich ringehauen. Die Partybootgruppe war nicht unangenehm laut. Lag vielleicht auch daran, dass ihr Alkohol alle war und der eine beklagte, dass er langsam wieder nüchtern wird
    Die Gruppe ist schon weg als ich aufstehe. Während ich frühstücke wird eine Gruppe Jugendlicher wach, die mit Mopeds ne Tour macht. Sie messen gerade mit einem Alkoholtester ihre Promillewerte und brüsten sich, wer noch den höchsten hat. Sie rechnen jetzt aus, wie lange sie noch schlafen dürfen/müssen, bis sie weiter können. Die sind irgendwie witzig, so dass ich immer wieder mal über ihr Gelaber lachen muss.
    Jetzt kommt der bittere Moment der Wahrheit. Ich hatte mir heute extra keinen Kaffee geholt, um die Kosten zu die drücken. Ich muss gestehen, ich hatte gestern Abend schon mal auf ihrer Webseite nach dem Preis gelunscht. 20€!!!! Ich gehe in die Rezeption. Sie grüßt freudig und kann sich noch an mich erinnern. Wir schwatzen ganz nett und dann kommt die bittere Wahrheit. Ich erstarre kurz. Wie bitte? Echt jetzt? Habe ich mich verhört? Zögerlich gebe ich den 10€ Schein hin und warte wie sie reagiert. Sie gibt mir fünfzig Cent zurück. Das ist günstig! Duschen und Warmwasser alles inklusive. Für Radfahrer gibt's noch ne Reparaturstation,  Druckluftpumpe, ein eigenes Coronatestzentrum, Toilette etc. alles neu usw. Nicht schlecht. Da hätte ich mir auch nen Kaffee holen können ...
    Heute windet es ziemlich fies. Immer wieder von der Seite oder vorn, manchmal, aber äußerst selten, auch von hinten. Ich halte mich meist an Lee-Seite vom Ufer. Ganz am Ufer ist aber die Strömung nicht so stark und es gibt immer wieder kleine Verwirbelungen, die einen ausbremsen. Es ist richtige Arbeit heute  



    (Fotos machen ist heute knifflig, da der Wind das Boot sofort unkontrolliert weg weht, wenn man aufhört zu paddeln.)
    Ich brauche über 3 Stunden bis Hameln (10 km).

    Die Beschreibung zum Wehr in der App ist wieder einmal völlig unverständlich für mich. Da ich das Wehr schon bei meiner Wanderung gesehen hatte, ist mein Respekt sehr groß. Auch in der App wie vor dem Sog gewarnt. Ich paddle unsicher weiter und halte mich an die Schilder. Ich bin aber durch die App-Beschreibung so verunsichert, dass ich an der Schleuseninsel in der Mitte aussteige und mir das ganze von Land anschaue. Alles klar,links kann man mit nem Bootswagen umsetzen und rechts kann man durch ne Bootsgasse durchfahren (man beachte auch das Schild ganz rechts ). Voll einfach...

    Am besten man verzichtet auf das Lesen der App-Beschreibungen zu den Wehren. Diese verwirren nur unnötig.

    Im Ort hinter Hameln machen ich Pause und hole mir ein Eis an der Tanke, die noch wie ein Original aus denn 50igern aussieht.
    Nach der Pause überholt mich ein Paddler. Er ist heute in Holzminden gestartet, hat also schon 60 km heute weg (und ich erst rund 20 ) und hat noch 20 km vor sich. Respekt! Und schon düst er davon. Bald ist er aus dem Sichtfeld. Mir ist schon klar, dass ich es heute nicht mehr nach Rinteln zum Campingplatz schaffe. Auch Bremen werde ich wohl nicht mehr schaffen, da es die nächsten beiden Tage auch windig sein soll.

    In einem Dorf fülle ich Wasser aus dem Friedhof auf. Eine Frau, die gerade ein Grab gegossen hat fragt, ob man denn das Wasser wirklich trinken könne. Da sehe ich plötzlich einen toten Vogel im Wasserbecken beim Wasserhahn schwimmen. Mir wird's schlagartig anders. Oki, nicht verrückt machen lassen, das Wasser aus dem Hahn kommt ja nicht aus dem Becken, hoffe ich
    Die Frau geht auch in meine Richtung und fragt mich ein wenig aus. Sie bietet mir noch Essen, aber ich lehne dankend ab, da ich noch gesättigt bin und meine Vorräte noch 1 bis 2 Tage reichen.
    Als ich wieder am Wasser bin erschrecke ich. Plötzlich zieht eine fette Regenfront genau auf mich zu.

    Ich kann nichts abschätzen, ob ich schnell paddeln soll oder eher langsam (also ob es vorbei zieht oder genau auf mich zu). Puh, es scheint mich nur zu streifen.

    Ich suche mir schnell einen Schlafplatz. Direkt neben einer Schafweide. Als ich beginne aufzubauen kommen die Schafe herbei geeilt um die Lage abzuchecken. Da im Berg scheint ein Schloss zu sein, sieht zumindest von hier aus ganz nett aus.

    Am Ende gibt es einen schwachen Regenbogen.

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    Wanzenried reagierte auf LAUFBURSCHE in Original Griffe für Fizan Compact   
    Ich schaue morgen mal nach. Mit oder ohne Schlaufen?
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    Wanzenried reagierte auf micha90 in Mit Huaraches / barfuß unterwegs   
    @Wanzenried
    Seit meinem letzten Post in diesem Faden habe ich irgendwas um die 5500km in Lunas zurück gelegt, das meiste davon auf US-Trails (CDT, AZT und AT) aber auch in den Alpen. Die Lunas halten bisher länger als Trailrunner, bei denen meist das Mesh irgendwann reißt und sie somit nicht mehr wirklich nutzbar sind. Auch bei den Lunas arbeitet sich der Nöppel zwischen den Zehen irgendwann durch die Sohle, aber gerissen ist bei mir noch nichts. Meine Leadville Pacer haben 2016 ~1300km auf dem CDT hinter sich gebracht und sind zwar schon recht beansprucht, aber ich nutze sie seit dem immer noch als Laufschuhe. Wenn man merkt, dass sich das Material um die Befestigung löst, kann man auf Tour mit Sekundenkleber oder Shoegoo/ Seamgrip gut was dagegen tun, da schadet es vermutlich nicht ein bisschen was einzupacken. Die Lunas haben einen Plastik-Puk, ähnlich wie das von dir verlinkte Teil.
    Generell würde ich noch empfehlen dir warme Tabisocken zu kaufen/ nähen und bei einem Trail mit Aussicht auf Schnee auch was wasserdichtes zB Neopren Tabis, da sich sonst gerne Schnee unter dem Fußbogen sammelt, was so kalt werden kann, dass es schmerzt.
    Außerdem ist es sehr sinnvoll seine Füße gut zu pflegen. Täglich einfetten hat sich bei mir gut bewährt, zB mit Melkfett, Vaseline oder Bepanthen. Das hält die Hornhaut geschmeidig und Fett verhindert, dass sie bei Feuchtigkeit aufquillt. Bei trockenen & beanspruchten Füßen können besonders an der Ferse und am großen Zeh extrem schmerzhafte Risse auftreten - das würde ich unter allen Umständen vermeiden wollen.
     
    liebe Grüße
    Micha
  10. Gefällt mir!
    Wanzenried reagierte auf micha90 in MYOG Duo-Quilt APEX   
    Hallo zusammen,
    nachdem das Projekt ja schon etliche Jahre ansteht, wurde es endlich realisiert. Naja eigentlich schon vor etwa einem Jahr, aber jetzt habe ich auch mal Fotos für euch machen können und kann Erfahrungswerte zusteuern
    Planungs-Thread: "Projekt: APEX Quilt für Zwei - ein paar Fragen"
    Der Quilt ist für meine Freundin und mich gedacht, sollte also prinzipiell zwar natürlich leicht sein, aber keine Abstriche am Komfort haben, heißt nicht zu knapp geschnitten sein. Daher ist das Teil ca 200cm lang zzgl. 25cm für den Kragenteil. Die obere Hälfte ist 190cm breit, die untere verjüngt sich auf 150cm - die Füllung ist allerdings nicht bis an die Seiten geführt, die äußeren 10cm sind ungefüllt, also nur Draftstopper.
    Die Fußbox ist 25cm hoch, 50cm breit und aus einem Stück mit dem Quilt ausgeschnitten, sodass keine Naht oben auf der Box liegt (gibt kalte Füße..)
    Das Material wurde wie geplant schwarzes Membrane 0.66 von RBTR, als Füllung hatte ich mich für das etwas dickere 167g/m² APEX entschieden. Von der Konstruktion her ist das ganze nicht viel anders als mein (hier schon bekannter) APEX-Quilt den ich seit 2017 nutze, lediglich die Fußbox ist wie gesagt abgeändert und natürlich das ganze doppelt.
     

    Der Plan war es, den Quilt mit Zipper teilbar zu machen, damit das Packmaß nicht all zu schlimm wird und man sich das Volumen teilen kann. Der Versuch den Zipper so zu positionieren, dass auch möglichst beide Teile gleich viel wiegen ist nicht ganz aufgegangen, aber nah genug dran.

    Die Fußbox ist nur ca 30 oder 35cm lang, dadurch kann man entspannt die Füße rausstrecken, wenn es einem zu warm wird.

    Der Zipper bereitete mir anfangs ein bisschen Kopfzerbrechen, da es keine teilbaren 3C Zipper über 150cm gibt und ich auf keinen Fall einen 5C oder etwas zusammengebasteltes haben wollte - die Lösung lag nahe, ich hab einfach nur den 150er Zipper verbaut und außen noch jeweils ein KamSnap dran gepackt, der den Zipper auch gleich noch entlastet. Da die Seiten normalerweise sowieso eingeschlagen sind, fällt das beim Gebrauch nicht auf - daher Bonus Punkte für gespartes Gewicht . Auf der Innenseite ist der RV ca 5cm "nach oben" versetzt um hier keine Kältebrücke zu haben
     

    Die beiden Krägen sind einfache Kordelkanäle und ein normaler 10mm Gurtclip zum um den Hals schließen. Meine Freundin bevorzugt es aber sich einfach komplett unter dem Quilt zu verkriechen, wenns kalt wird

    Hier noch meine Skizze, nach der ich das Teil in etwa gebaut hatte. Das Teil oben in der Mitte bedeckt die Schulter, wenn man nebeneinander liegt und ist mit den angegebenen 40+ cm sehr gut dimensioniert.

    Der Quilt hat jetzt schon ein paar kleinere Touren hinter sich und ich muss sagen: er hat sich absolut bewährt! Das Packmaß erstaunt mich ehrlich gesagt selbst ein wenig, ich bekomme den auch komplett in einen Rucksack, ohne dass es all zu riesig wird, aber wenn jeder nur die Hälfte nimmt ist das Packmaß absolut top! Die Beiden Packsäcke hatte ich nur gerade herumliegen, beide Teile passen auch gut in den etwas kleineren Packsack.
    Ich weiß nicht wie lange der Zipper überleben wird, aber bisher macht er sich gut und verfängt sich auch kaum im Oberstoff.
    Nach denn paar Touren würde ich sagen, dass der Quilt für Frostbeulen bis ca 5°C klar geht, wenn man einen ordentlichen Stoffwechsel hat und nachts selbst heizt ist 0°C kein Problem, evtl sogar leichter Frost (mit entsprechenden Isomatten). Damit ist das erhoffte Ziel auf jeden Fall erreicht!
    Das Wichtigste zuletzt: Der Quilt wiegt 831g - 466 für die obere und 365 für die untere Hälfte.
     
    liebe Grüße
    Micha
    @ys76 @crelm@AlphaRay@ekorn@heilaender
  11. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von MisterAufziehvogel erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 5, 6.6.2020 Boofe am hohen Torstein – Bad Schandau ca. 8km

    Die Nacht in der Boofe war sehr angenehm und ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.


    Der Typ neben mir liegt immer noch wie ein Stein in seinem Biwaksack…Eine Stunde später steht er auf und macht sich auf den Weg. So etwas komisches habe ich wirklich lange nicht erlebt aber ich hoffe einfach mal er hatte seinen Spaß.

    Ich genieße noch die Sonnenstrahlen und frühstücke noch ein leckeres Mohnteilchen aus der Biobäckerei. Der Weg nach Bad Schandau runter ist dann nur noch sehr kurz. Das Highlight auf dem Weg ist eine Wassertretstelle mit Quelle, an der ich mich wieder ausgiebig wasche und durch das eiskalte Kneippbecken gehe.

    Da ich in Bad Schandau noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Zug fährt setze ich mich noch in eine Bäckerei und lasse die Wanderung bei Kuchen und grünem Tee ausklingen.

  12. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von HUCKEPACKS erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 4, 5.6.2020 Kleiner Zschirnsteinturm – Boofe am hohen Torstein ca. 30km

    Das Wetter am Morgen ist leider immer noch nicht besser und da so schnell keine Besserung in Sicht ist, packe ich fix alles zusammen und laufe zum großen Zschirnsteinturm. Die Stimmung im Regenwetter ist bombastisch


    Der Abstieg vom Zschirnstein ist dann nicht allzu spektakulär und ich gehe für die nächsten Kilometer auf Forstwegen durch den Regen. Irgendwann erreiche ich den Gelobtbach. Durch einen anderen Reisebericht wusste ich vom Gelobtbach-Wasserfall und hatte mir den auch auf meiner Offline-Karte markiert. Ich suche und suche aber irgendwie finde ich den Wasserfall nicht. Wahrscheinlich habe ich ihn mir auf meiner Karte falsch markiert…

    Das war wohl eher nicht der gemeinte Wasserfall.

    Auf dem Weiterweg komme ich noch an einem anderen Bach vorbei, in dem ich mich wieder ausführlich wasche. Kurze Zeit später treffe ich noch auf drei nette Wanderer, die den Malerweg und den Forststeig kombinieren. Danach folge ich einem Pfad auf meiner Karte, der mich zur Fährstelle in Schmilka bringen soll, da ich auf der anderen Elbseite noch weiter laufen möchte.


    Kurz darauf ist aber von einem Pfad nichts mehr zu sehen…


    Ich zweifle kurz ob ich nicht umkehren soll aber irgendwie hab ich Lust auf ein kleines Abenteuer und gehe barfuß den steilen, bewaldeten Hang hinunter.
    Unten angekommen sehe ich schon das nächste Hindernis. An der Stelle, wo ein Tunnel unter den Bahngleisen durchführt ist alles voll mit drei Meter hohen Brennnesseln und anderen Pflanzen. Keine Chance da durch zu kommen…Also suche ich ein wenig weiter links bis ich eine Stelle finde, an der ich mir eine Schneise in die Pflanzen schlagen kann.


    Ich überquere schnell die Gleise und bin dann direkt an der Elbe auf dem Radweg. Hier kann man den zugewachsenen Tunnel sehen, durch den angeblich mal ein Weg geführt hat…


    Kurz darauf erreiche ich den Fähranleger und fahre als einziger Fahrgast auf die andere Elbseite.


    Dort setze ich mich in einen idyllischen Hinterhof einer Bio-Vollkornbäckerei, die mir zuvor ausdrücklich von anderen Wanderern empfohlen wurde. Zu Recht! Ich genieße das alkoholfreie Weizen und eine Art Flammkuchen mit Gemüse. Was für eine Wohltat!


    Ich lade dort noch mein Smartphone auf, fülle meine Wasservorräte auf und kaufe noch ein wenig Wegzehrung in der urigen und ziemlich heißen Backstube.
    Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg in Richtung kleine Bastei. Dabei nehme ich einen Weg, der ziemlich steil und spannend ist. Als ich oben beim Aussichtspunkt der Kleinen Bastei bin herrscht dort reger Betrieb. Ein junges Paar fragt mich, was es mit dem barfuß wandern auf sich hat, da sie heute schon zwei andere barfuß getroffen haben. Ich freue mich und antworte, dass es mir einfach Spaß macht.
    Von hier hat man eine tolle Aussicht auf die Elbe:


    Ich gehe aber lieber schnell weiter, weil hier doch ein ziemlicher Touri-Hotspot ist und ich lieber wieder in Ruhe die Natur genießen möchte. Ich komme bald in die Gegend des Rauschengrunds und dort gibt es wieder tolle Pfade und Klettereien und ich erkunde wieder die Gegend.


    Die Landschaft ist einfach großartig und hier sind tatsächlich kaum Leute unterwegs.
    An einer schmalen Stelle des Pfades kommt mir eine Frau mit ihren Hunden entgegen. Da wir uns vorhin schon begegnet sind kommen wir ins Gespräch. Ich erkläre, dass ich die Gegend hier erkunde und zur Starken Stiege will. Sie erklärt mir daraufhin, dass diese Stiege schon seit Jahren gesperrt ist. Gleichzeitig weist sie mich aber auch darauf hin, dass sie schon öfter Leute gesehen hat, die trotzdem dort hoch sind und es wohl auch möglich ist. Aber eigentlich will sie es mir nicht empfehlen… Sie nennt mir eine alternative Route, die auch super spannend klingt und erzählt, dass sie hier um die Ecke wohnt und hier jeden Winkel kennt.
    Ich bedanke mich überschwänglich für die tollen Tipps und beschließe, die gesperrte Stiege gar nicht erst zu versuchen, da es auch noch etwas feucht vom Regen ist. Der Alternativweg ist ein Zustiegsweg für Kletterer und führt sehr spannend an großen Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die erste spektakuläre Boofe auf diesem Weg.


    Kurz darauf komme ich an dieser traumhaften Boofe an und mache erstmal eine kleine Siesta.

    Als ich dem Weg weiter folge kommen einige ziemlich ausgesetzte Stellen, an denen ich mich auch nicht traue Fotos zu machen. Hier muss jeder Tritt sitzen. Der Weg schlängelt sich dabei wunderschön zwischen Felswand und Abgrund.


    Irgendwann komme ich wieder auf offiziellere Wanderwege und laufe dabei weiter auf dem Schrammsteinweg. Der Weg ist an sich nicht schlecht aber ich staune darüber, dass es hier oben auf den Felsen solch eine breite Wanderautobahn gibt. Zwischendurch gibt es aber immer mal ein paar spannende Stellen, an denen man über Stufen oder Leitern gehen muss.

    Schon bald komme ich an einen nicht markierten Weg, dem ich folge. Ich muss zwischendurch auch den Pfad suchen, weil er teilweise kaum erkennbar ist. Es macht aber wieder riesigen Spaß obwohl es wieder regnet. Bald komme ich an einer tollen Stelle an, an der ein riesiger angelehnter Felsblock einen optimalen Wetterschutz bietet.

    Ich mache es mir bequem und gönne mir mal den Luxus den Flugmodus auszuschalten und mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.
    Ich plane schon langsam, wie ich es mir für die Nacht gemütlich mache und habe aber noch zwei Bedenken. Erstens bin ich jetzt im Nationalpark und da ist das Übernachten außerhalb der offiziellen Boofen streng verboten. Zweitens bin ich verwöhnt und vermisse unter dem Felsblock eine schöne Aussicht.
    Es trifft sich also gut, dass es gerade aufhört zu regnen und als ich zwischen zwei Felsen die Felswand auf der anderen Seite mit den zwei Boofen erkennen kann laufe ich voller Euphorie weiter.


    Der weitere Weg schlängelt sich wieder genial an den Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die offizielle Boofe und habe dort diese Aussicht:


    Ich kann auch gut die Stelle erkennen, an der ich mich vorhin noch untergestellt habe. Schon beeindruckend, wenn man das sieht kann man sich kaum vorstellen wo da ein Pfad langgehen soll…

    An der Boofe ist auch schon jemand. Wir kommen kurz ins Gespräch. Er ist extra aus Berlin angereist um für eine Nacht in der Boofe zu pennen. Ich starte meinen Kocher und frage ihn nochmal was, und merke dann, dass er Kopfhörer drin hat. Als ich mich fünf Minuten später umdrehe liegt er schon wie tot in seinem Biwaksack. Der Typ ist mir ziemlich suspekt…Nicht mal den Sonnenuntergang hat er mitbekommen…
    Da es noch zwei Stunden hell ist schaue ich mir noch die Umgebung an und stoße auf meinem Weg noch auf zwei weitere Boofen. Mit einer Gruppe einheimischer Kletterer komme ich ins Gespräch. Sie meinen, dass es ein Wunder ist, dass sie um 19 Uhr am Wochenende zu einer Boofe gekommen sind und dort noch keiner ist. Sie raten mir auch dazu bitte nur die schlechtesten Fotos zu Hause zu zeigen und keine Werbung fürs Elbsandsteingebirge zu machen, da der Andrang an Menschen dort in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat.
    Sorry Leute aber diese geniale Tour muss ich einfach weiter erzählen. Die sächsische Schweiz ist ja sowieso kein Geheimtipp mehr…Aber aus Solidarität hier noch ein Bild von dem wirklich nicht besonders schönen Sonnenuntergang:


    Wir unterhalten uns noch eine Weile und wünschen uns dann gegenseitig eine gute Nacht.
     
  13. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Tao erhalten in Welches Schuhwerk benutzt ihr? Tipps/Ideen   
    Immer wieder ein spannendes Thema!
    Seitdem ich vor ca. 4 Jahren angefangen habe auch im Alltag barfuß oder in Minimalschuhen zu laufen hat sich dann beim Schuhwerk fürs Wandern nach und nach auch einiges verändert.
    Ich hatte früher mal die Diagnose Senk-Spreiz-Fuß von einem Orthopäden bekommen und habe ab da immer orthopädische Einlagen getragen. Hatte damit jedoch immer Probleme und bei langen Wanderungen auch Knieschmerzen.
    Zum Glück bin ich irgendwann auf das Thema barfuß laufen gestoßen. Barfuß wandern macht auch richtig Spaß ( vor allem wenn der Untergrund weich ist natürlich). Der Grund warum ich nicht ganz auf Schuhe verzichte ist, dass man beim Barfußwandern einfach viel auf den Boden schaut und die Landschaft um sich herum weniger mitbekommt. Oder man sieht irgendwas tolles und bleibt dann mit dem Fuß an etwas hängen...
    Fivefingers habe ich mal getestet aber da komme ich mit meinem hohen Spann kaum rein und die sind dann am Spann sehr eng und vorne zu groß. Da muss der Fuß halt einfach das Idealmaß haben, damit so ein Schuh zu einem passt.
    Schuhe von Xero Shoes habe ich bei Voycontigo in Berlin auch mal angehabt. Die wirken tatsächlich deutlich langlebiger als beispielsweise Merell Trail/ Vapor Gloves. Aber sie sind schon spürbar klobiger, schwerer und auch von der Sohle her fester. Für meine Füße passen die Merell Vapor Gloves optimal, wobei ich evt. beim nächsten Mal die Trail Gloves kaufe wegen der Sohle. Die Trail Glove 3D hatte ich auch an und die sind auch ziemlich bequem. Die sind vom Gefühl her eher wie ein Socken mit ner dünnen Sohle drunter. Ich frage mich nur ob dieses Material in den Bergen auch etwas mitmacht oder halt schnell Löcher drin sind. Falls ich die mal ausprobiere werde ich auf jeden Fall berichten.
  14. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von zeank erhalten in Welches Schuhwerk benutzt ihr? Tipps/Ideen   
    Immer wieder ein spannendes Thema!
    Seitdem ich vor ca. 4 Jahren angefangen habe auch im Alltag barfuß oder in Minimalschuhen zu laufen hat sich dann beim Schuhwerk fürs Wandern nach und nach auch einiges verändert.
    Ich hatte früher mal die Diagnose Senk-Spreiz-Fuß von einem Orthopäden bekommen und habe ab da immer orthopädische Einlagen getragen. Hatte damit jedoch immer Probleme und bei langen Wanderungen auch Knieschmerzen.
    Zum Glück bin ich irgendwann auf das Thema barfuß laufen gestoßen. Barfuß wandern macht auch richtig Spaß ( vor allem wenn der Untergrund weich ist natürlich). Der Grund warum ich nicht ganz auf Schuhe verzichte ist, dass man beim Barfußwandern einfach viel auf den Boden schaut und die Landschaft um sich herum weniger mitbekommt. Oder man sieht irgendwas tolles und bleibt dann mit dem Fuß an etwas hängen...
    Fivefingers habe ich mal getestet aber da komme ich mit meinem hohen Spann kaum rein und die sind dann am Spann sehr eng und vorne zu groß. Da muss der Fuß halt einfach das Idealmaß haben, damit so ein Schuh zu einem passt.
    Schuhe von Xero Shoes habe ich bei Voycontigo in Berlin auch mal angehabt. Die wirken tatsächlich deutlich langlebiger als beispielsweise Merell Trail/ Vapor Gloves. Aber sie sind schon spürbar klobiger, schwerer und auch von der Sohle her fester. Für meine Füße passen die Merell Vapor Gloves optimal, wobei ich evt. beim nächsten Mal die Trail Gloves kaufe wegen der Sohle. Die Trail Glove 3D hatte ich auch an und die sind auch ziemlich bequem. Die sind vom Gefühl her eher wie ein Socken mit ner dünnen Sohle drunter. Ich frage mich nur ob dieses Material in den Bergen auch etwas mitmacht oder halt schnell Löcher drin sind. Falls ich die mal ausprobiere werde ich auf jeden Fall berichten.
  15. Gefällt mir!
    Wanzenried reagierte auf zeank in Welches Schuhwerk benutzt ihr? Tipps/Ideen   
    So ein-zweihundert Kilometer hab ich runter in denen. Sie sind bequem aber schwerer und steifer als die Merrell Trail Gloves, die ich sonst benutze. Sie sind auch vergleichsweise warm. Sie machen auf jeden Fall auch einen stabileren Eindruck. Aber das muss sich erst noch zeigen.
    Kurzum, erstmal nicht ganz so zufrieden, aber den Erwartungen entsprechend. Alles steht und fällt damit, ob sie wirklich so lange halten oder nicht.
  16. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Mimi2502 erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 5, 6.6.2020 Boofe am hohen Torstein – Bad Schandau ca. 8km

    Die Nacht in der Boofe war sehr angenehm und ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.


    Der Typ neben mir liegt immer noch wie ein Stein in seinem Biwaksack…Eine Stunde später steht er auf und macht sich auf den Weg. So etwas komisches habe ich wirklich lange nicht erlebt aber ich hoffe einfach mal er hatte seinen Spaß.

    Ich genieße noch die Sonnenstrahlen und frühstücke noch ein leckeres Mohnteilchen aus der Biobäckerei. Der Weg nach Bad Schandau runter ist dann nur noch sehr kurz. Das Highlight auf dem Weg ist eine Wassertretstelle mit Quelle, an der ich mich wieder ausgiebig wasche und durch das eiskalte Kneippbecken gehe.

    Da ich in Bad Schandau noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Zug fährt setze ich mich noch in eine Bäckerei und lasse die Wanderung bei Kuchen und grünem Tee ausklingen.

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    Wanzenried hat eine Reaktion von Mimi2502 erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 2, 3.6.2020 Pfaffenstein – Boofe in der Nähe der Ottomühle ca. 45km

    Nach der fast schlaflosen Nacht breche ich früh um 5 Uhr morgens auf. Die ersten Sonnenstrahlen färben die Bäume und Felsen in den schönsten Rottönen und ich kann mein Glück kaum fassen.

    Auch die markante Felsformation Barbarine erstrahlt im Glanze der Morgensonne.

    Der weitere Weg hoch auf den Pfaffenstein ist ziemlich spannend. Ich laufe einmal in eine Sackgasse, wo es nicht mehr weiter geht. Auch die eine oder andere Engstelle muss durchkrabbelt werden.

    Oben angekommen laufe ich an der geschlossenen Gaststätte vorbei zu einem Aussichtspunkt. Dabei bietet sich mir ein spektakuläres Panorama!

    Der nächste Tafelberg ist dann der Quirl. Dort gehe ich ein Stück entlang der Felsen und erkunde einige schöne Felsüberhänge. Die Höhlen, die auf meiner Karte eingezeichnet sind finde ich allerdings nicht. Da ich nicht den geplanten Weg laufe merke ich irgendwann, dass ich wohl nicht oben auf den Quirl komme und umrunde diesen auf einem angenehmen Pfad einfach. „Es kommen ja noch genügend Tafelberge“ denke ich mir. Kurz darauf komme ich an eine Straße und überquere die Biela. Dort erfrische ich mich und gehe kurze Zeit später weiter Richtung Biwakplatz Nikolsdorf. Dort treffe ich auf drei Wanderer, die gerade am packen sind. Es ist erst 9:30 Uhr und ich bin schon knapp 15km gewandert, das fühlt sich richtig gut an und ich gönne mir eine ausführliche Pause in der Sonne und unterhalte mich mit einer anderen Wanderin.

    Auch ein Mitarbeiter des Sachsenforsts ist vor Ort. Er ist super freundlich und erkundigt sich ob es denn Schwierigkeiten bei der Wegfindung gab. Dann nutze ich noch den dortigen Wasserhahn und fülle meine Wasservorräte wieder auf.
    Als ich wieder aufbreche erreiche ich kurze Zeit später die Naturbühne Leupoldishain. Das Wegstück danach bis zum Felsenlabyrinth verläuft recht unspektakulär. Beim Felsenlabyrinth angekommen treffe ich auf einige Menschen und gehe direkt weiter ohne die Gegend groß zu erkunden. Ich bin gerade wieder gut im Rhythmus und habe wenig Lust auf Menschen…
    Beim Panoramablick Bernhardstein habe ich eine tolle Aussicht auf die Festung Königstein, den Quirl und den Pfaffenstein.

    Am Lampertstein macht der Weg dann einen ziemlichen Schlenker. Dieser lohnt sich aber total, die Gegend ist super schön und der Pfad auch.

    Als ich eine Picknickstelle mit Bank erreiche muss ich mich jedoch im Schneidersitz auf die Bank setzen, da überall Feuerameisen sind und diese mich ziemlich aggressiv attackieren. Nach der kleinen Mittagspause geht es dann frisch gestärkt weiter und schon bald erreiche ich den Biwakplatz Spitzstein.

    Dort treffe ich auf insgesamt vier Wanderer. Zwei Frauen haben ihren Wandertag für heute schon beendet und wir unterhalten uns etwas über den Weg und die Ausrüstung. Die Distanzen sind leider wirklich unvorteilhaft, wenn man jede Nacht auf den Biwakplätzen übernachten will… Auf dem weiteren Weg erklimme ich den Katzstein, von dem ich erneut eine tolle Aussicht habe.

    Schon bald erreiche ich die geschlossene Rotsteinhütte an der gerade eine junge Wanderin Pause macht.

    Mir kommt ihr schwäbischer Dialekt direkt ziemlich vertraut vor und wir unterhalten uns ein wenig. Gegen Ende des Gesprächs frage ich noch „ Woher genau kommst du eigentlich?“ und es stellt sich doch tatsächlich heraus, dass sie aus demselben Städtchen kommt, in dem ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe! Wir sind beide ganz perplex über diesen Zufall.
    Die nächsten Kilometer laufen sich leider ziemlich zäh, da der Weg hauptsächlich auf Forstwegen entlanggeht und wenig Abwechslung bietet. An einer großen Kreuzung im Wald finde ich ein schönes Plätzchen und koche mir mein Abendessen.

    Nach der reichlichen Portion Nudeln mache ich mich wieder auf den Weg und komme bald endlich wieder an spannenden Felsformationen vorbei.

    Hier laufe ich wieder über sehr spannende Wege und erkunde die tolle Landschaft. Als es schon relativ spät ist begegnen mir ein paar Kletterer und ich frage sie nach einer Boofe, die hier in der Nähe sein muss. Sie meinen ich muss fast daran vorbei gelaufen sein und ich kann gerne mit Ihnen mitkommen und dort übernachten. Ich überlege kurz. Die Leute sind super sympathisch aber ich habe andererseits absolut keine Lust nochmal zurück zu laufen, nachdem ich heute schon den ein oder anderen Abstecher gemacht habe. Ich lehne dankend ab und bedanke mich für die Hilfsbereitschaft. In unmittelbarer Nähe muss sich auch die Juliturmboofe befinden, die ungefähr auf meinem Weg liegen sollte. Bald finde ich einen Trampelpfad und komme kurz darauf an einem kleinen aber feinen Felsüberhang an.

    Das scheint zwar nicht die offizielle Boofe zu sein aber Platz für eine Person ist hier locker. Ich genieße noch den Blick auf die umliegenden Felsen und mache es mir bald gemütlich.

     
     
     
     
     
     
     
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    Wanzenried hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 5, 6.6.2020 Boofe am hohen Torstein – Bad Schandau ca. 8km

    Die Nacht in der Boofe war sehr angenehm und ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.


    Der Typ neben mir liegt immer noch wie ein Stein in seinem Biwaksack…Eine Stunde später steht er auf und macht sich auf den Weg. So etwas komisches habe ich wirklich lange nicht erlebt aber ich hoffe einfach mal er hatte seinen Spaß.

    Ich genieße noch die Sonnenstrahlen und frühstücke noch ein leckeres Mohnteilchen aus der Biobäckerei. Der Weg nach Bad Schandau runter ist dann nur noch sehr kurz. Das Highlight auf dem Weg ist eine Wassertretstelle mit Quelle, an der ich mich wieder ausgiebig wasche und durch das eiskalte Kneippbecken gehe.

    Da ich in Bad Schandau noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Zug fährt setze ich mich noch in eine Bäckerei und lasse die Wanderung bei Kuchen und grünem Tee ausklingen.

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    Wanzenried hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 4, 5.6.2020 Kleiner Zschirnsteinturm – Boofe am hohen Torstein ca. 30km

    Das Wetter am Morgen ist leider immer noch nicht besser und da so schnell keine Besserung in Sicht ist, packe ich fix alles zusammen und laufe zum großen Zschirnsteinturm. Die Stimmung im Regenwetter ist bombastisch


    Der Abstieg vom Zschirnstein ist dann nicht allzu spektakulär und ich gehe für die nächsten Kilometer auf Forstwegen durch den Regen. Irgendwann erreiche ich den Gelobtbach. Durch einen anderen Reisebericht wusste ich vom Gelobtbach-Wasserfall und hatte mir den auch auf meiner Offline-Karte markiert. Ich suche und suche aber irgendwie finde ich den Wasserfall nicht. Wahrscheinlich habe ich ihn mir auf meiner Karte falsch markiert…

    Das war wohl eher nicht der gemeinte Wasserfall.

    Auf dem Weiterweg komme ich noch an einem anderen Bach vorbei, in dem ich mich wieder ausführlich wasche. Kurze Zeit später treffe ich noch auf drei nette Wanderer, die den Malerweg und den Forststeig kombinieren. Danach folge ich einem Pfad auf meiner Karte, der mich zur Fährstelle in Schmilka bringen soll, da ich auf der anderen Elbseite noch weiter laufen möchte.


    Kurz darauf ist aber von einem Pfad nichts mehr zu sehen…


    Ich zweifle kurz ob ich nicht umkehren soll aber irgendwie hab ich Lust auf ein kleines Abenteuer und gehe barfuß den steilen, bewaldeten Hang hinunter.
    Unten angekommen sehe ich schon das nächste Hindernis. An der Stelle, wo ein Tunnel unter den Bahngleisen durchführt ist alles voll mit drei Meter hohen Brennnesseln und anderen Pflanzen. Keine Chance da durch zu kommen…Also suche ich ein wenig weiter links bis ich eine Stelle finde, an der ich mir eine Schneise in die Pflanzen schlagen kann.


    Ich überquere schnell die Gleise und bin dann direkt an der Elbe auf dem Radweg. Hier kann man den zugewachsenen Tunnel sehen, durch den angeblich mal ein Weg geführt hat…


    Kurz darauf erreiche ich den Fähranleger und fahre als einziger Fahrgast auf die andere Elbseite.


    Dort setze ich mich in einen idyllischen Hinterhof einer Bio-Vollkornbäckerei, die mir zuvor ausdrücklich von anderen Wanderern empfohlen wurde. Zu Recht! Ich genieße das alkoholfreie Weizen und eine Art Flammkuchen mit Gemüse. Was für eine Wohltat!


    Ich lade dort noch mein Smartphone auf, fülle meine Wasservorräte auf und kaufe noch ein wenig Wegzehrung in der urigen und ziemlich heißen Backstube.
    Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg in Richtung kleine Bastei. Dabei nehme ich einen Weg, der ziemlich steil und spannend ist. Als ich oben beim Aussichtspunkt der Kleinen Bastei bin herrscht dort reger Betrieb. Ein junges Paar fragt mich, was es mit dem barfuß wandern auf sich hat, da sie heute schon zwei andere barfuß getroffen haben. Ich freue mich und antworte, dass es mir einfach Spaß macht.
    Von hier hat man eine tolle Aussicht auf die Elbe:


    Ich gehe aber lieber schnell weiter, weil hier doch ein ziemlicher Touri-Hotspot ist und ich lieber wieder in Ruhe die Natur genießen möchte. Ich komme bald in die Gegend des Rauschengrunds und dort gibt es wieder tolle Pfade und Klettereien und ich erkunde wieder die Gegend.


    Die Landschaft ist einfach großartig und hier sind tatsächlich kaum Leute unterwegs.
    An einer schmalen Stelle des Pfades kommt mir eine Frau mit ihren Hunden entgegen. Da wir uns vorhin schon begegnet sind kommen wir ins Gespräch. Ich erkläre, dass ich die Gegend hier erkunde und zur Starken Stiege will. Sie erklärt mir daraufhin, dass diese Stiege schon seit Jahren gesperrt ist. Gleichzeitig weist sie mich aber auch darauf hin, dass sie schon öfter Leute gesehen hat, die trotzdem dort hoch sind und es wohl auch möglich ist. Aber eigentlich will sie es mir nicht empfehlen… Sie nennt mir eine alternative Route, die auch super spannend klingt und erzählt, dass sie hier um die Ecke wohnt und hier jeden Winkel kennt.
    Ich bedanke mich überschwänglich für die tollen Tipps und beschließe, die gesperrte Stiege gar nicht erst zu versuchen, da es auch noch etwas feucht vom Regen ist. Der Alternativweg ist ein Zustiegsweg für Kletterer und führt sehr spannend an großen Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die erste spektakuläre Boofe auf diesem Weg.


    Kurz darauf komme ich an dieser traumhaften Boofe an und mache erstmal eine kleine Siesta.

    Als ich dem Weg weiter folge kommen einige ziemlich ausgesetzte Stellen, an denen ich mich auch nicht traue Fotos zu machen. Hier muss jeder Tritt sitzen. Der Weg schlängelt sich dabei wunderschön zwischen Felswand und Abgrund.


    Irgendwann komme ich wieder auf offiziellere Wanderwege und laufe dabei weiter auf dem Schrammsteinweg. Der Weg ist an sich nicht schlecht aber ich staune darüber, dass es hier oben auf den Felsen solch eine breite Wanderautobahn gibt. Zwischendurch gibt es aber immer mal ein paar spannende Stellen, an denen man über Stufen oder Leitern gehen muss.

    Schon bald komme ich an einen nicht markierten Weg, dem ich folge. Ich muss zwischendurch auch den Pfad suchen, weil er teilweise kaum erkennbar ist. Es macht aber wieder riesigen Spaß obwohl es wieder regnet. Bald komme ich an einer tollen Stelle an, an der ein riesiger angelehnter Felsblock einen optimalen Wetterschutz bietet.

    Ich mache es mir bequem und gönne mir mal den Luxus den Flugmodus auszuschalten und mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.
    Ich plane schon langsam, wie ich es mir für die Nacht gemütlich mache und habe aber noch zwei Bedenken. Erstens bin ich jetzt im Nationalpark und da ist das Übernachten außerhalb der offiziellen Boofen streng verboten. Zweitens bin ich verwöhnt und vermisse unter dem Felsblock eine schöne Aussicht.
    Es trifft sich also gut, dass es gerade aufhört zu regnen und als ich zwischen zwei Felsen die Felswand auf der anderen Seite mit den zwei Boofen erkennen kann laufe ich voller Euphorie weiter.


    Der weitere Weg schlängelt sich wieder genial an den Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die offizielle Boofe und habe dort diese Aussicht:


    Ich kann auch gut die Stelle erkennen, an der ich mich vorhin noch untergestellt habe. Schon beeindruckend, wenn man das sieht kann man sich kaum vorstellen wo da ein Pfad langgehen soll…

    An der Boofe ist auch schon jemand. Wir kommen kurz ins Gespräch. Er ist extra aus Berlin angereist um für eine Nacht in der Boofe zu pennen. Ich starte meinen Kocher und frage ihn nochmal was, und merke dann, dass er Kopfhörer drin hat. Als ich mich fünf Minuten später umdrehe liegt er schon wie tot in seinem Biwaksack. Der Typ ist mir ziemlich suspekt…Nicht mal den Sonnenuntergang hat er mitbekommen…
    Da es noch zwei Stunden hell ist schaue ich mir noch die Umgebung an und stoße auf meinem Weg noch auf zwei weitere Boofen. Mit einer Gruppe einheimischer Kletterer komme ich ins Gespräch. Sie meinen, dass es ein Wunder ist, dass sie um 19 Uhr am Wochenende zu einer Boofe gekommen sind und dort noch keiner ist. Sie raten mir auch dazu bitte nur die schlechtesten Fotos zu Hause zu zeigen und keine Werbung fürs Elbsandsteingebirge zu machen, da der Andrang an Menschen dort in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat.
    Sorry Leute aber diese geniale Tour muss ich einfach weiter erzählen. Die sächsische Schweiz ist ja sowieso kein Geheimtipp mehr…Aber aus Solidarität hier noch ein Bild von dem wirklich nicht besonders schönen Sonnenuntergang:


    Wir unterhalten uns noch eine Weile und wünschen uns dann gegenseitig eine gute Nacht.
     
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    Wanzenried hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 3 4.6.2020 „Juliturmboofe“ – Kleiner Zschirnsteinturm ca. 35km

    Erneut wache ich ziemlich früh auf und packe zusammen. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass ich diese Nacht meinen Parmesan Käse unfreiwillig mit einer Maus geteilt habe. Normalerweise packe ich meinen Essensbeutel immer extra noch in den Rucksack aber gestern war ich zu faul dafür. Da hat sich die Maus doch tatsächlich durch den Zip-Beutel und die Parmesan-Packung durchgenagt. Aber sie hat mir zumindest noch was übrig gelassen
    Schon bald komme ich an einer schönen Bank vorbei und genieße die Aussicht auf die frühmorgendlichen Nebelschwaden.

    Als ich dann etwas später bei der Herkulesquelle ankomme genieße ich den Luxus des fließenden Wassers in vollen Zügen. Fast jedes Kleidungsstück wird gewaschen, die Zähne geputzt, ich ziehe mich sogar komplett aus und wasche mich gründlich. Es ist zwar eiskalt aber ich fühle mich gleich wie neugeboren!

    Im folgenden Abschnitt komme ich erst noch an spannenden Stellen wie diesen vorbei:

    Dann aber wird es ziemlich langweilig und es geht größtenteils über breite Forstwege weiter. Das nächste kleine Highlight ist lediglich ein Rastplatz mit Bänken und Tischen, an dem ich mich erstmal ausgiebig stärke.
    Zum Glück wird es nach der Pause wieder deutlich abwechslungsreicher und unterhalb des Grenzwächters entdecke ich diese gemütliche Boofe:

    Im weiteren Verlauf schlängelt sich der Pfad dann idyllisch an der deutsch-tschechischen Grenze entlang.

    Zwischendurch mache ich mir den Spaß und laufe mit der Devise „legal, illegal, legal, illegal, usw.“ bei jedem Schritt von einem Land ins andere und zurück (zu dem Zeitpunkt war die Einreise nach Tschechien coronabedingt streng verboten).
    Bald erreiche ich die Stelle, an der der Forststeig umgeleitet wird, damit man nicht nach Tschechien läuft und kurze Zeit später komme ich an der Grenzplatte an. Ein genialer Ort mit wirklich bombastischer Aussicht!

    Ich komme mit einem Pärchen ins Gespräch, das in der Gegend Urlaub macht und wir machen gegenseitig Fotos voneinander.
    Ganz entspannt kann ich dort nicht sitzen, es geht dort an einigen Stellen richtig tief nach unten…Nachdem wir noch eine Weile quatschen und die beiden erfahren, dass ich mehrere Tage unterwegs bin bekomme ich noch zwei kleine Salamis geschenkt. Es ist mal wieder so ein Moment, für den ich das Wandern einfach liebe. Man freut sich so übertrieben über die kleinsten Dinge.
    Als ich irgendwann aufbreche erkunde ich wieder einige Alternativpfade und stoße dabei plötzlich auf eine geniale Felsformation! Selbst der Weg dorthin ist spannend, weil man über mehrere kleine Felsen klettern muss, um zu der Stelle zu gelangen.

    Kurz darauf folge ich wieder den Forststeig-Markierungen und bald kommt mir der Weg irgendwie bekannt vor… Mist, ich Idiot bin gerade dabei die große westlich gelegene Schleife des Forststeiges ein zweites Mal zu laufen…Immerhin merke ich es noch und drehe nach ein paar hundert Metern wieder um.
    Schon bald geht der Weg dann wieder an der Grenze entlang und ich erreiche bald den Fuchsteich. Mittlerweile regnet es wieder und ich laufe wieder unter dem Regenschirm. Als ich gegen 15:30 das Taubenteich-Biwak erreiche sind dort schon zwei andere Wanderer, zu denen ich mich erstmal mit in die Schutzhütte geselle und bei einer ordentlichen Mahlzeit ein wenig plaudere. Die beiden sind heute vom Zschirnstein-Biwak hierher gelaufen und beratschlagen, wie und wo sie noch weiter laufen, da der eine irgendwelche körperlichen Probleme hat. Mein Plan für heute war auch hier zu übernachten. Erstens, da ich von der tollen Biwak-Hütte mit Schlafmöglichkeiten erfahren hatte und zweitens weil es dort die einzige offizielle Feuerstelle auf dem Forststeig gibt. Aber bei dem mittelmäßigen Wetter scheint mir die Aussicht darauf hier stundenlang zu verweilen nicht all zu verlockend…
    Also mache ich mich auf den Weiterweg und komme bald zu einer Quelle mit dazugehöriger Tasse. Nachdem die Wasservorräte wieder aufgefüllt sind geht es weiter bis zu einem Bach, in dessen direkter Nähe eine Boofe liegt. Nur leider ist diese Boofe direkt am Weg und ich erkunde noch ein wenig die Gegend dahinter. Dabei stoße ich auf diese beeindruckende Boofe:

    Leider ist dort alles komplett vermüllt. Sogar einige rußige Töpfe stehen dort. Die ganze Umgebung ist voller Klopapier. Wirklich schade um diesen tollen Ort… Ich gehe weiter in Richtung Zschirnstein-Biwak. Der Pfad schlängelt sich dabei wieder angenehm entlang der Grenze. Nach einiger Zeit habe ich einen tollen Ausblick auf den Zschirnstein!

    Kurz darauf treffe ich auf zwei Wanderer, die mir entgegen kommen. Der eine hat doch tatsächlich einen Huckepacks-Rucksack auf! Und er läuft auch in selbstgebastelten Huaraches wie ich! Klar, dass wir direkt ins Gespräch kommen Ich glaube sein Name ist Chris und sein Kumpel Basti oder so ähnlich. Grüße an der Stelle auf jeden Fall, falls ihr das lest;) Ich hätte gerne noch länger mit euch gequatscht aber die Zeit ist ja dann doch begrenzt, wenn man in entgegengesetzte Richtungen läuft.
    Als ich das Zschirnstein-Biwak erreiche stehen dort zwei Zelte aber niemand ist zu sehen.

    Ich mache es mir am Tisch gemütlich und fange an zu kochen. In dem Moment kommt eine vierköpfige Truppe an, die sich auf Englisch unterhält. Es sind drei deutsche und eine Amerikanerin. Wir reden auf Englisch über den Trail und wie weit es noch bis zum Taubenteich-Biwak ist. Die vier führen eine rege Diskussion, ob sie hier bleiben sollen oder doch noch weiter. Es ist einfach verdammt witzig dabei zuzuschauen…Letztendlich entschließen sie sich weiter zu gehen und eine der Gruppe entschuldigt sich schon mal vorsorglich bei den anderen, dass sie gleich alles verfluchen wird und die es nicht persönlich nehmen sollen Kurz darauf kommen auch zwei Mädels an, denen die Zelte gehören. Sie haben die erste Etappe abgekürzt und sind dann ohne ihr ganzes Gepäck auf den Zschirnstein. Wir unterhalten uns gut und ich gebe ihnen ein paar Tipps, welche Stellen ich besonders lohnenswert fand. An sich würde nichts dagegen sprechen die Nacht hier
    in netter Gesellschaft zu verbringen aber der Blick vorhin auf den Zschirnstein war einfach zu reizvoll…Ich laufe also weiter und nehme einen ziemlich steilen Pfad nach oben.

    Nach kurzer Zeit bin ich auf dem Gipfel des kleinen Zschirnsteinturms und schaue mich nach einer guten Übernachtungsstelle um. Mittlerweile regnet es wieder und ich erkunde ein paar Stellen unterhalb des Gipfels. Die Stelle, die ich finde ist zwar nicht besonders geräumig, aber für mich bietet sie ausreichend Schutz.

    Ich genieße den Regen in meinem trockenen Unterschlupf und schlafe auch bald schon ein.
     
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    Wanzenried hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 2, 3.6.2020 Pfaffenstein – Boofe in der Nähe der Ottomühle ca. 45km

    Nach der fast schlaflosen Nacht breche ich früh um 5 Uhr morgens auf. Die ersten Sonnenstrahlen färben die Bäume und Felsen in den schönsten Rottönen und ich kann mein Glück kaum fassen.

    Auch die markante Felsformation Barbarine erstrahlt im Glanze der Morgensonne.

    Der weitere Weg hoch auf den Pfaffenstein ist ziemlich spannend. Ich laufe einmal in eine Sackgasse, wo es nicht mehr weiter geht. Auch die eine oder andere Engstelle muss durchkrabbelt werden.

    Oben angekommen laufe ich an der geschlossenen Gaststätte vorbei zu einem Aussichtspunkt. Dabei bietet sich mir ein spektakuläres Panorama!

    Der nächste Tafelberg ist dann der Quirl. Dort gehe ich ein Stück entlang der Felsen und erkunde einige schöne Felsüberhänge. Die Höhlen, die auf meiner Karte eingezeichnet sind finde ich allerdings nicht. Da ich nicht den geplanten Weg laufe merke ich irgendwann, dass ich wohl nicht oben auf den Quirl komme und umrunde diesen auf einem angenehmen Pfad einfach. „Es kommen ja noch genügend Tafelberge“ denke ich mir. Kurz darauf komme ich an eine Straße und überquere die Biela. Dort erfrische ich mich und gehe kurze Zeit später weiter Richtung Biwakplatz Nikolsdorf. Dort treffe ich auf drei Wanderer, die gerade am packen sind. Es ist erst 9:30 Uhr und ich bin schon knapp 15km gewandert, das fühlt sich richtig gut an und ich gönne mir eine ausführliche Pause in der Sonne und unterhalte mich mit einer anderen Wanderin.

    Auch ein Mitarbeiter des Sachsenforsts ist vor Ort. Er ist super freundlich und erkundigt sich ob es denn Schwierigkeiten bei der Wegfindung gab. Dann nutze ich noch den dortigen Wasserhahn und fülle meine Wasservorräte wieder auf.
    Als ich wieder aufbreche erreiche ich kurze Zeit später die Naturbühne Leupoldishain. Das Wegstück danach bis zum Felsenlabyrinth verläuft recht unspektakulär. Beim Felsenlabyrinth angekommen treffe ich auf einige Menschen und gehe direkt weiter ohne die Gegend groß zu erkunden. Ich bin gerade wieder gut im Rhythmus und habe wenig Lust auf Menschen…
    Beim Panoramablick Bernhardstein habe ich eine tolle Aussicht auf die Festung Königstein, den Quirl und den Pfaffenstein.

    Am Lampertstein macht der Weg dann einen ziemlichen Schlenker. Dieser lohnt sich aber total, die Gegend ist super schön und der Pfad auch.

    Als ich eine Picknickstelle mit Bank erreiche muss ich mich jedoch im Schneidersitz auf die Bank setzen, da überall Feuerameisen sind und diese mich ziemlich aggressiv attackieren. Nach der kleinen Mittagspause geht es dann frisch gestärkt weiter und schon bald erreiche ich den Biwakplatz Spitzstein.

    Dort treffe ich auf insgesamt vier Wanderer. Zwei Frauen haben ihren Wandertag für heute schon beendet und wir unterhalten uns etwas über den Weg und die Ausrüstung. Die Distanzen sind leider wirklich unvorteilhaft, wenn man jede Nacht auf den Biwakplätzen übernachten will… Auf dem weiteren Weg erklimme ich den Katzstein, von dem ich erneut eine tolle Aussicht habe.

    Schon bald erreiche ich die geschlossene Rotsteinhütte an der gerade eine junge Wanderin Pause macht.

    Mir kommt ihr schwäbischer Dialekt direkt ziemlich vertraut vor und wir unterhalten uns ein wenig. Gegen Ende des Gesprächs frage ich noch „ Woher genau kommst du eigentlich?“ und es stellt sich doch tatsächlich heraus, dass sie aus demselben Städtchen kommt, in dem ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe! Wir sind beide ganz perplex über diesen Zufall.
    Die nächsten Kilometer laufen sich leider ziemlich zäh, da der Weg hauptsächlich auf Forstwegen entlanggeht und wenig Abwechslung bietet. An einer großen Kreuzung im Wald finde ich ein schönes Plätzchen und koche mir mein Abendessen.

    Nach der reichlichen Portion Nudeln mache ich mich wieder auf den Weg und komme bald endlich wieder an spannenden Felsformationen vorbei.

    Hier laufe ich wieder über sehr spannende Wege und erkunde die tolle Landschaft. Als es schon relativ spät ist begegnen mir ein paar Kletterer und ich frage sie nach einer Boofe, die hier in der Nähe sein muss. Sie meinen ich muss fast daran vorbei gelaufen sein und ich kann gerne mit Ihnen mitkommen und dort übernachten. Ich überlege kurz. Die Leute sind super sympathisch aber ich habe andererseits absolut keine Lust nochmal zurück zu laufen, nachdem ich heute schon den ein oder anderen Abstecher gemacht habe. Ich lehne dankend ab und bedanke mich für die Hilfsbereitschaft. In unmittelbarer Nähe muss sich auch die Juliturmboofe befinden, die ungefähr auf meinem Weg liegen sollte. Bald finde ich einen Trampelpfad und komme kurz darauf an einem kleinen aber feinen Felsüberhang an.

    Das scheint zwar nicht die offizielle Boofe zu sein aber Platz für eine Person ist hier locker. Ich genieße noch den Blick auf die umliegenden Felsen und mache es mir bald gemütlich.

     
     
     
     
     
     
     
  22. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 1, 2.6.2020 Bad Schandau – Pfaffenstein ca.15km:

    Die Ankunft mit dem Zug in Bad Schandau verspätet sich leider um eine halbe Stunde. Aber ich bin so voller Vorfreude, dass es mir kaum etwas ausmacht. Am Bahnhof angekommen besorge ich mir auch direkt noch ein Trekkingticket. Die Dame weißt mich noch darauf hin, dass in der aktuellen Situation alle Trekkinghütten geschlossen sind. Kein Problem, mein Plan ist sowieso irgendwo unterwegs zu pennen und am Ende das Taubenteich-Biwak mit Lagerfeuer noch zu genießen.
    Ich mache mich auf den Weg und laufe an der Straße entlang für ca. 1km zum Beginn des Forststeigs. Schon nach kurzer Zeit gewinne ich einige Höhenmeter und befinde mich auf richtig schönen wilden Pfaden.

    Nach etwa einer Stunde Fußmarsch erreiche ich die ersten Felsen und bin einfach nur begeistert von dieser Landschaft!

    Kurze Zeit später komme ich an einer schönen Aussicht mit Bank an. Da es aber mittlerweile angefangen hat zu regnen ist die Aussicht eher mäßig. Dafür kommt zum ersten Mal mein Regenschirm zum Einsatz und ich feiere es total als gefühlt einziger Mensch hier im Regen zu laufen. Ich komme an vielen tollen Felsformationen vorbei und gehe bald einige Stufen hinauf Richtung Papststein.

    Oben angekommen mache ich erstmal ein Bild von der gewaltigen Gewitterkulisse, die sich vor mir auftut. Ein absolut genialer Anblick, der auf dem Foto leider nicht ganz rüber kommt.

    Danach fülle ich mir noch meine Wasservorräte in der Toilette der Berggaststätte auf und gebe einer Küchenfrau dafür noch etwas Trinkgeld. Ich spanne den Regenschirm auf und werde dabei skeptisch von zwei Wanderern beobachtet, die sich unter dem Vordach unterstellen. Der Weg zum nächsten Tafelberg, dem Gohrisch, ist schnell zurückgelegt und als ich oben ankomme steht zu meiner Überraschung dort schon ein anderer Wanderer in der Schutzhütte. Jan aus Berlin ist auf dem Malerweg unterwegs und hat heute schon eine ordentliche Strecke zurückgelegt. Er hat sogar einen Weitläufer-Rucksack und so verfallen wir natürlich schnell in Gear-Talk über unsere Ausrüstung. Die Aussicht dabei ist auch super und wir bekommen sogar einen kleinen Regenbogen zu sehen.

    Das Gespräch ist wirklich sehr angenehm und ich hatte ursprünglich auch überlegt dort oben zu nächtigen. Allerdings ist es hier oben ziemlich windig und die Schutzhütte schützt auch nur bedingt vorm Regen. Ich beschließe also noch weiter zu gehen und wünsche Jan eine angenehme Nacht. Passenderweise kommt jetzt noch die Sonne raus und begleitet mich auf den nächsten Kilometern.

    Beim Abstieg vom Gohrisch müssen einige spannende Engstellen durchquert werden. Es macht richtig Laune, die Treppen und Felsspalten entlang zu gehen.

    Nach dem Abstieg mache ich einen Schlenker weg vom Forststeig, da ich mir den Pfaffenstein auch noch anschauen will. Eine Boofe, die es dort geben soll finde ich zwar nicht aber nach einigem Erkunden der Gegend mache ich es mir schließlich unter einem Felsvorsprung gemütlich. Die erste Nacht draußen ist dann wie immer mäßig. Ich schlafe kaum und irgendein Tier macht auch noch die ganze Nacht durch konstante seltsame Geräusche.
     
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    Wanzenried hat eine Reaktion von zopiclon erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 5, 6.6.2020 Boofe am hohen Torstein – Bad Schandau ca. 8km

    Die Nacht in der Boofe war sehr angenehm und ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.


    Der Typ neben mir liegt immer noch wie ein Stein in seinem Biwaksack…Eine Stunde später steht er auf und macht sich auf den Weg. So etwas komisches habe ich wirklich lange nicht erlebt aber ich hoffe einfach mal er hatte seinen Spaß.

    Ich genieße noch die Sonnenstrahlen und frühstücke noch ein leckeres Mohnteilchen aus der Biobäckerei. Der Weg nach Bad Schandau runter ist dann nur noch sehr kurz. Das Highlight auf dem Weg ist eine Wassertretstelle mit Quelle, an der ich mich wieder ausgiebig wasche und durch das eiskalte Kneippbecken gehe.

    Da ich in Bad Schandau noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Zug fährt setze ich mich noch in eine Bäckerei und lasse die Wanderung bei Kuchen und grünem Tee ausklingen.

  24. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Michas Pfadfinderei erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 5, 6.6.2020 Boofe am hohen Torstein – Bad Schandau ca. 8km

    Die Nacht in der Boofe war sehr angenehm und ich werde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.


    Der Typ neben mir liegt immer noch wie ein Stein in seinem Biwaksack…Eine Stunde später steht er auf und macht sich auf den Weg. So etwas komisches habe ich wirklich lange nicht erlebt aber ich hoffe einfach mal er hatte seinen Spaß.

    Ich genieße noch die Sonnenstrahlen und frühstücke noch ein leckeres Mohnteilchen aus der Biobäckerei. Der Weg nach Bad Schandau runter ist dann nur noch sehr kurz. Das Highlight auf dem Weg ist eine Wassertretstelle mit Quelle, an der ich mich wieder ausgiebig wasche und durch das eiskalte Kneippbecken gehe.

    Da ich in Bad Schandau noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Zug fährt setze ich mich noch in eine Bäckerei und lasse die Wanderung bei Kuchen und grünem Tee ausklingen.

  25. Gefällt mir!
    Wanzenried hat eine Reaktion von Michas Pfadfinderei erhalten in Forststeig Freestyle Juni 2020   
    Tag 4, 5.6.2020 Kleiner Zschirnsteinturm – Boofe am hohen Torstein ca. 30km

    Das Wetter am Morgen ist leider immer noch nicht besser und da so schnell keine Besserung in Sicht ist, packe ich fix alles zusammen und laufe zum großen Zschirnsteinturm. Die Stimmung im Regenwetter ist bombastisch


    Der Abstieg vom Zschirnstein ist dann nicht allzu spektakulär und ich gehe für die nächsten Kilometer auf Forstwegen durch den Regen. Irgendwann erreiche ich den Gelobtbach. Durch einen anderen Reisebericht wusste ich vom Gelobtbach-Wasserfall und hatte mir den auch auf meiner Offline-Karte markiert. Ich suche und suche aber irgendwie finde ich den Wasserfall nicht. Wahrscheinlich habe ich ihn mir auf meiner Karte falsch markiert…

    Das war wohl eher nicht der gemeinte Wasserfall.

    Auf dem Weiterweg komme ich noch an einem anderen Bach vorbei, in dem ich mich wieder ausführlich wasche. Kurze Zeit später treffe ich noch auf drei nette Wanderer, die den Malerweg und den Forststeig kombinieren. Danach folge ich einem Pfad auf meiner Karte, der mich zur Fährstelle in Schmilka bringen soll, da ich auf der anderen Elbseite noch weiter laufen möchte.


    Kurz darauf ist aber von einem Pfad nichts mehr zu sehen…


    Ich zweifle kurz ob ich nicht umkehren soll aber irgendwie hab ich Lust auf ein kleines Abenteuer und gehe barfuß den steilen, bewaldeten Hang hinunter.
    Unten angekommen sehe ich schon das nächste Hindernis. An der Stelle, wo ein Tunnel unter den Bahngleisen durchführt ist alles voll mit drei Meter hohen Brennnesseln und anderen Pflanzen. Keine Chance da durch zu kommen…Also suche ich ein wenig weiter links bis ich eine Stelle finde, an der ich mir eine Schneise in die Pflanzen schlagen kann.


    Ich überquere schnell die Gleise und bin dann direkt an der Elbe auf dem Radweg. Hier kann man den zugewachsenen Tunnel sehen, durch den angeblich mal ein Weg geführt hat…


    Kurz darauf erreiche ich den Fähranleger und fahre als einziger Fahrgast auf die andere Elbseite.


    Dort setze ich mich in einen idyllischen Hinterhof einer Bio-Vollkornbäckerei, die mir zuvor ausdrücklich von anderen Wanderern empfohlen wurde. Zu Recht! Ich genieße das alkoholfreie Weizen und eine Art Flammkuchen mit Gemüse. Was für eine Wohltat!


    Ich lade dort noch mein Smartphone auf, fülle meine Wasservorräte auf und kaufe noch ein wenig Wegzehrung in der urigen und ziemlich heißen Backstube.
    Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg in Richtung kleine Bastei. Dabei nehme ich einen Weg, der ziemlich steil und spannend ist. Als ich oben beim Aussichtspunkt der Kleinen Bastei bin herrscht dort reger Betrieb. Ein junges Paar fragt mich, was es mit dem barfuß wandern auf sich hat, da sie heute schon zwei andere barfuß getroffen haben. Ich freue mich und antworte, dass es mir einfach Spaß macht.
    Von hier hat man eine tolle Aussicht auf die Elbe:


    Ich gehe aber lieber schnell weiter, weil hier doch ein ziemlicher Touri-Hotspot ist und ich lieber wieder in Ruhe die Natur genießen möchte. Ich komme bald in die Gegend des Rauschengrunds und dort gibt es wieder tolle Pfade und Klettereien und ich erkunde wieder die Gegend.


    Die Landschaft ist einfach großartig und hier sind tatsächlich kaum Leute unterwegs.
    An einer schmalen Stelle des Pfades kommt mir eine Frau mit ihren Hunden entgegen. Da wir uns vorhin schon begegnet sind kommen wir ins Gespräch. Ich erkläre, dass ich die Gegend hier erkunde und zur Starken Stiege will. Sie erklärt mir daraufhin, dass diese Stiege schon seit Jahren gesperrt ist. Gleichzeitig weist sie mich aber auch darauf hin, dass sie schon öfter Leute gesehen hat, die trotzdem dort hoch sind und es wohl auch möglich ist. Aber eigentlich will sie es mir nicht empfehlen… Sie nennt mir eine alternative Route, die auch super spannend klingt und erzählt, dass sie hier um die Ecke wohnt und hier jeden Winkel kennt.
    Ich bedanke mich überschwänglich für die tollen Tipps und beschließe, die gesperrte Stiege gar nicht erst zu versuchen, da es auch noch etwas feucht vom Regen ist. Der Alternativweg ist ein Zustiegsweg für Kletterer und führt sehr spannend an großen Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die erste spektakuläre Boofe auf diesem Weg.


    Kurz darauf komme ich an dieser traumhaften Boofe an und mache erstmal eine kleine Siesta.

    Als ich dem Weg weiter folge kommen einige ziemlich ausgesetzte Stellen, an denen ich mich auch nicht traue Fotos zu machen. Hier muss jeder Tritt sitzen. Der Weg schlängelt sich dabei wunderschön zwischen Felswand und Abgrund.


    Irgendwann komme ich wieder auf offiziellere Wanderwege und laufe dabei weiter auf dem Schrammsteinweg. Der Weg ist an sich nicht schlecht aber ich staune darüber, dass es hier oben auf den Felsen solch eine breite Wanderautobahn gibt. Zwischendurch gibt es aber immer mal ein paar spannende Stellen, an denen man über Stufen oder Leitern gehen muss.

    Schon bald komme ich an einen nicht markierten Weg, dem ich folge. Ich muss zwischendurch auch den Pfad suchen, weil er teilweise kaum erkennbar ist. Es macht aber wieder riesigen Spaß obwohl es wieder regnet. Bald komme ich an einer tollen Stelle an, an der ein riesiger angelehnter Felsblock einen optimalen Wetterschutz bietet.

    Ich mache es mir bequem und gönne mir mal den Luxus den Flugmodus auszuschalten und mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.
    Ich plane schon langsam, wie ich es mir für die Nacht gemütlich mache und habe aber noch zwei Bedenken. Erstens bin ich jetzt im Nationalpark und da ist das Übernachten außerhalb der offiziellen Boofen streng verboten. Zweitens bin ich verwöhnt und vermisse unter dem Felsblock eine schöne Aussicht.
    Es trifft sich also gut, dass es gerade aufhört zu regnen und als ich zwischen zwei Felsen die Felswand auf der anderen Seite mit den zwei Boofen erkennen kann laufe ich voller Euphorie weiter.


    Der weitere Weg schlängelt sich wieder genial an den Felswänden entlang. Schon bald erreiche ich die offizielle Boofe und habe dort diese Aussicht:


    Ich kann auch gut die Stelle erkennen, an der ich mich vorhin noch untergestellt habe. Schon beeindruckend, wenn man das sieht kann man sich kaum vorstellen wo da ein Pfad langgehen soll…

    An der Boofe ist auch schon jemand. Wir kommen kurz ins Gespräch. Er ist extra aus Berlin angereist um für eine Nacht in der Boofe zu pennen. Ich starte meinen Kocher und frage ihn nochmal was, und merke dann, dass er Kopfhörer drin hat. Als ich mich fünf Minuten später umdrehe liegt er schon wie tot in seinem Biwaksack. Der Typ ist mir ziemlich suspekt…Nicht mal den Sonnenuntergang hat er mitbekommen…
    Da es noch zwei Stunden hell ist schaue ich mir noch die Umgebung an und stoße auf meinem Weg noch auf zwei weitere Boofen. Mit einer Gruppe einheimischer Kletterer komme ich ins Gespräch. Sie meinen, dass es ein Wunder ist, dass sie um 19 Uhr am Wochenende zu einer Boofe gekommen sind und dort noch keiner ist. Sie raten mir auch dazu bitte nur die schlechtesten Fotos zu Hause zu zeigen und keine Werbung fürs Elbsandsteingebirge zu machen, da der Andrang an Menschen dort in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat.
    Sorry Leute aber diese geniale Tour muss ich einfach weiter erzählen. Die sächsische Schweiz ist ja sowieso kein Geheimtipp mehr…Aber aus Solidarität hier noch ein Bild von dem wirklich nicht besonders schönen Sonnenuntergang:


    Wir unterhalten uns noch eine Weile und wünschen uns dann gegenseitig eine gute Nacht.
     
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