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Ultraleicht Trekking

ULgäuer

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  1. Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber ich tu mir schon den ganzen Thread über schwer zu verstehen, was genau Du überhaupt meinst. Du drückst Dich sprachlich etwas unpräzise aus. 4 bis 6 kg mehr mit einem Lächeln? 4 bis 6 kg mehr pro Schritt pro Fuß plus noch die dynamische Belastung oben drauf. Da würde ich nicht lächeln. Schon gar nicht auf ner längeren Tour. Und auch auf einer kürzeren Tour sind 6-8 kg Gepäck angenehmer als 10-12 kg. Das ist doch der Knackpunkt! Was ist (ge)wichtiger? Weniger Belastung beim Laufen oder der Campingmassagesessel? Geht es um eine Fernwanderung mit Strecke gibt es nur eine Antwort. Eigentlich sind die meisten Entscheidungen ziemlich eindeutig, stellt man die Frage präzise genug. Gewicht und Packmaß sind Währung. Die Grundbedürfnisse müssen gedeckt sein. Vom Rest kann man sich was schönes kaufen oder man spart es für's Alter.
  2. Naja, die Verkäufer werden halt nach der aktuellen Lehrmeinung geschult. Wie sich die genau bildet ist vermutlich komplex. Es ist jedenfalls nicht der Handel allein die Ursache noch treibende Kraft. Dass die natürlich erstmal das Zeug auf ihrer Stange loshaben wollen ist klar, aber ich glaube in der Masse glauben die echt, was die erzählen.
  3. Die verkaufen, was sie im Programm haben. Die haben im Programm, was der Standardkunde so in seinem Kopf hat. Und das ist genau, was ich vorhin schon angesprochen habe: Der Standardkunde hat eine Vorstellung, vorgeformt durch seine bislang im Leben erlangten Eindrücke. Und die möchte er gerne erfüllt haben für sein Geld. Ging mir ja auch so. Dann hat mir ein im Internet bestellter Stiefel nicht gepasst und ich ging zur Beratung. Da habe ich dann herausgefunden, dass ich rechts nen Hallux habe, der sich in den frisch gekauften breiten Meindl-Stiefeln, welche sich am wenigsten scheiße angefühlt haben in der Auswahl, gereizt fühlte. Ich habe nach Lösungen gesucht und bin auf ein Darwin-Video bezüglich Trailrunner gestoßen...und zusätzlich noch das Thema Barfußlaufen. Dann war die Büchse der Pandora offen. Ich hab jetzt einiges an so Standardzeug rumliegen, das ich nicht mehr anrühre und eigentlich schon längst mal verkaufen wollte, aber es war das Zeug, was ich damals gemeint habe zu brauchen und ich voll überzeugt war, das sei echt gut. Hätte ich nicht aus mehr oder weniger dummem Zufall auf das eine Youtube-Video geklickt, hätte ich jetzt vielleicht einen Deuter-Rucksack. Nicht auszudenken!
  4. Das mein ich ja, und ganz im Ernst, UL ist eigentlich der falsche Markenname. Es ist doch einfach nur Vernunft. UL-Philosophie(tm) ist einfach nur vernünftig handeln, reflektieren, verbessern. So leicht wie möglich, so schwer wie nötig. Es ist Rationalisierung, wie man sie in der Wirtschaft praktiziert. Nicht mehr, nicht weniger. Wir sind nicht so besonders, lediglich früher dran. Und vielleicht ein wenig motivierter als der Durchschnitt. Diese Rationalisierung müssten wir angesichts des Bevölkerungswachstums, des einhergehenden Ressourcenverbrauchs und daraus resultierenden Umweltfolgen eigentlich auf unser gesamtes Leben ausdehnen. Mary-Minimalize-Kondo our World, not just your backpack! Hach, heute hau ich's aber wieder raus. Ist einfach zu heiß im Büro...
  5. Mal ganz andersrum denken! Nicht wir betreiben Ultraleicht, die Anderen betreiben Überschwer. Sie wissens nur nicht. Gerade in der doch eher militärisch geprägten Bushcrafter-Szene ist man unter 20kg-Rucksackgewicht einfach nur schlecht ausgerüstet. Es muss unzerstörbar, olivgrün und möglichst noch Surplus sein! Am Abend muss man Blasen und Rückenschmerzen haben, sonst hat man nix getan. So Leichtschleicher mit ihrer überteuerten Spielzeugausrüstung sind doch nicht ernst zunehmen. Auch der deutsche Durchschnitts-Tagesausflügler braucht seinen 50+L Deuter und wasserdichte kniehohe Klasse-C Markenwanderstiefel damit auch nach der harten 15km-300hm-Tagesetappe um den See Blasen am Fuß sichergestellt sind. Das gehört zum Wandererlebnis und gibt Gesprächsstoff am Kuchenbuffet. Alles andere ist unvorstellbar. Und dann kommen da so ein paar Spinner und hinterfragen die Länge ihrer Zahnbürste...
  6. Genau. Körperfett und Behaarung muss auch mit rausgerechnet werden. Und es braucht einen Faktor für die klimatischen Bedingungen unter denen man aufgewachsen ist, ob man einen Bürojob (klimatisiert) hat oder vom Bau ist. Irgend eine Megaformel, mit der man berechnen kann, wer denn jetzt eigentlich der größte Hecht im Teich ist. Dann könnte man auch klar aufzeigen, welcher Teil im Leben so schief gelaufen ist, dass man zu so einer Pussy geworden ist, die mehr zum Überleben benötigt als den eigenen Bart.
  7. Masse ist Masse. Wie es sich anfühlt interessiert die Physik und damit die tatsächliche Belastung auf den eigenen Körper relativ wenig. Ansonsten wären Heliumballons in ausreichender Zahl vielleicht eine super UL-Technik. Dem mit der Robustheit von Rucksäcken kann ich jetzt nicht ganz folgen? Ich für mich brauche keine Eiche-massiv-Schrankwand auf dem Rücken, da ich den Sack nicht durch den Dreck schleife sondern aufpasse auf mein Zeug. Meine Buckelbeutel müssen auch keine 10 Jahre+ halten, weil ich in der Zeit mit Sicherheit eh wieder einen anderen möchte. Schon allein aus Neugier. Da hab ich dann lieber 3 Jahre einen leichten Rucksack dabei als 30 einen schweren, wo wir auch gleich zur Wasserdichtigkeit kommen. Nur relevant, wenn man sich in sehr sehr feuchtem Klima bewegt und das dauerhaft. Bin ich nur paar Tage unterwegs, schaff ich die paar Gramm Feuchtigkeit auch noch locker. Schrupp ich mit einem angeblich wasserdichten Rucksack durch Dreck und Gebälk ist auf die Dichtigkeit auch kein Verlass mehr und ne Plastiktüte ist die sicherere Alternative. Ein wenig andersrum Denken finde ich prinzipiell immer gut und man sollte sich das nicht madig reden lassen, aber man muss halt auch Irrwege erkennen und akzeptieren können. Dann entwickelt man sich.
  8. Rahmen muss nicht sein, aber auf einen ordentlich Hüftgurt würde ich nicht verzichten wollen. Den wegzusparen ist meines Erachtens wenig ökonomisch und nur sinnvoll bei Rucksackgewicht unter 8 kg gesamt. Jeder durchlebt so seine eigenen Entwicklungsstufen. Für den einen ist es eine bahnbrechend neue Erkenntnis, während der Veteran sich müde lächelnd an seine Jugend erinnert. Dem schadet es in der Regal aber auch nicht, wenn er sich alte Frage neu stellt von Zeit zu Zeit.
  9. Klar. Aber irgendwann ist Schluss und man muss es halt tragen. Man kann das Problem auch reframen. Das Problem muss ja nicht sein möglichst kein Gewicht zu tragen sondern möglichst ein erträgliches Maß nicht zu überschreiten. Das Ziel ist leichter zu erreichen und es geht sich leichter, wenn man sich nicht ständig einredet viel zu schwer zu sein.
  10. Wenn man es nicht lassen kann, muss man es halt (er)tragen. Da hilft einem UL genauso viel oder wenig wie der liebe(?) Gott.
  11. 1. Gerade wenn es so richtig kalt wird, entfaltet die Daune ihre Stärken. Für einen Komfortbereich von -30 C wäre ein KuFa-Sack ca. doppelt so schwer wie Daune. 2. Ben aka "Ein Mann im Wald" tust Du ein wenig unrecht bzw. Du hast vermutlich die neuesten Entwicklungen verpasst. Ja, er hängt etwas hinterher was die neuesten UL-Trends angeht, aber er entwickelt sich da gerade. Der Spruch mit dem Aussterben war auch eher unnötig, aber ich will da jetzt gar nicht weiter drauf rumreiten. Sollte nur eine Anmerkung sein.
  12. Mal nur kurz: Es sind sehr viele Leute mit Daunenschlafsäcken-/quilts unterwegs und die schaffen das auch irgendwie. Daune muss man halt trocken halten können bzw. bei Gelegenheit auch ordentlich auslüften. Es gibt auch hydrophobe Daune, also chemisch imprägniert quasi. Problematisch wird Daune eigentlich erst, wenn man die nicht mehr effektiv durch auslüften trocken bekommen kann, z.B. weil eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Nichtsdestotrotz würde ich bei einem Sommerschlafsack-/quilt derzeit zu einem Climashield Apex 133 oder dicker greifen. Da ist Preis/Leistung/Pflegeleichtigkeit recht gut. Gibt es z.B. von Cumulus, AsTucas, GramExpert oder Liteway. Siehe Trekking-Lite-Store.
  13. Sucht ist vielleicht etwas zu hart als Vergleich. Bei mir kommen (sind gekommen, noch da, aber hoffentlich am Abschwächen ) im Wesentlichen zwei Dynamiken zum Tragen. 1. Abnerden wegen der Faszination des (relativ) Neuen. Man will das bestmögliche System für sich entdecken und zusammenstellen. Steht man am Anfang, gibt es hier erstmal sehr viel Raum in der Breite, weil man hat ja noch nix und braucht demzufolge was, und dann in der Tiefe, weil man will ja sein System verbessern. 2. Ersatzhandlung. Man sitzt tagsüber im Büro und abends vor der Kiste und wäre eigentlich viel lieber auf dem Trail irgendwo. Ergo tut man Dinge, die einen wenigstens mental dort hin bringen, wie Gear shoppen oder sich mit anderen so komischen Leuten in Internetforen auszutauschen. Ist man auf dem Trail denkt man viel weniger über Gear nach. Zumindest solange das eigene Zeug funktioniert.
  14. Na, da haste ja ein ehrgeiziges Projekt. Viel Erfolg! In Deinem konkreten Fall würde ich die Luftmatte ohne Packsack und entsprechend breit gefaltet innen am Rücken positionieren. Schlafsack/Quilt lose ohne Packsack ganz unten und dann restliches Zeug darüber. Außen am Rücken, wo die Bändchen sind, entweder nichts (manche schneiden die Bänder sogar ab) oder ein Popo-Pad. Ich hatte da immer 2 Sitzpads (wie diese hier) mit Noppen, so dass zumindest etwas Luft an den Rücken kommt. Gar nichts ran machen geht aber auch gut und wenn der Rucksack an der Stelle etwas knickt haste sogar ähnliche Belüftung wie mit vielen Tragegestellen. Wie man gut und effizient packt wird hier sehr schön erklärt...und bei 9:30 m ca. sieht man schön wie die Isomatte gefaltet ist:
  15. Weil ohne draußen schlafen die Isomatte eher überflüssig ist.
  16. Das mag für Dich so gelten, aber für andere Menschen geht es tatsächlich um Angst. Angst vor dem Verhungern. Angst vor kalten Füßen. Angst vor wilden Mausrudeln. Bei meiner Freundin zum Beispiel sind das sehr reale Ängste.
  17. Du glaubst morgens einen guten Kaffee zu brauchen. Du brauchst ihn nicht wirklich. Niemand braucht den wirklich. Du würdest ein Stückchen mehr (...oder wäre es in dem Fall weniger?) UL mit der Erkenntnis, dass Du diesen doch nicht wirklich brauchst. Ich habe neulich einen schönen Artikel gelesen über einen legendären Hiker in den Staaten, der eine wunderbare Erkenntnis von sich gegeben hat. Ich übersetze den Absatz mal frei aus dem Englischen. "Das Gewicht des eigenen Rucksacks zu reduzieren ist der Prozess die eigenen Ängste zu abzulegen. Jeder Gegenstand, den eine Person mit sich trägt, repräsentiert eine bestimmte Form der Angst: Angst vor Verletzung, Angst vor mangelnder Bequemlichkeit, Angst vor Langeweile, Angst vor Angriffen. Die tiefste Ebene dieser Angst ist die Angst zu verhungern. Deswegen tragen die meisten Menschen viel zu viel Nahrungsmittel mit sich herum." Fand ich sehr erleuchtend. Ich hab sogar den Artikel noch in meiner History gefunden: https://www.theguardian.com/world/2017/jul/03/hiking-walking-nimblewill-nomad-mj-eberhart
  18. Das bedeutet, Du willst (auch) draußen übernachten. Als blutiger Anfänger. In teils hochalpinem Gelände. Ich bin München-Venedig noch nicht gelaufen, habe aber mehrfach gelesen, dass man das am Besten als Hüttentour macht, sprich kein Zelt, kein Schlafsack, keine Isomatte, sondern nur Hüttenschlafsack, Tagesverpflegung und sonstige Ausrüstung. Das spart Gewicht. Außerhalb von Hütten zu übernachten ist in den meisten Regionen verboten. Es ist auch nicht ungefährlich für jemanden, der sich da nicht auskennt. Über 2000m wird es auch im Sommer verdammt kalt und Wetter kann schnell umschlagen. Eine derartige Übernachtung am nackten Berg würde ich nicht so drauflos machen sondern nur gut geplant bei guter Wetterlage und einer guten Exit-Strategie. Mit anderen Worten, vielleicht solltest Du Deine Planung nochmal überdenken.
  19. Eine Matte in voller Länge trägt schon recht dick auf, geht aber einwandfrei. Wie schon oben gesagt, würde ich die Isomatte kürzen und damit verschlanken. Für Touren ohne Gebrauch der Isomatte dann einfach das kurze Stück als Rückenpolster und Popo-Pad einspannen.
  20. Die Bänder sind da um eine Faltisomatte, wie z.B. eine Thermarest Z-lite, festzumachen. Man könnte auch einfach nur ein Segment davon abschneiden und nur das als Rückenpolster verwenden. Braucht man aber nicht unbedingt. Stabilität bei rahmenlosen Rucksäcken erzeugt man durch richtiges Packen. Das klappt gut mit dem Rucksack, ich hab den nämlich auch. Du kannst auch einfach unten stramm packen und das Hauptgewicht vom Gürtel tragen lassen. Und/oder künstlich Volumen erzeugen über nicht komprimierten Schlafsack oder Daunenjacke. Kriegst Du den Sack nicht voll genug, ist der Rucksack eh zu groß und Du bist reif für ein kleineres, leichteres Modell.
  21. Möchte noch nachwerfen, dass man im Bereich Laufrucksäcke äußerst praktische Modelle findet, wie z.B. den Salomon Peak 20, den ich empfehlen kann. https://www.amazon.de/Salomon-Leichter-Wanderrucksack-schwarz-L37997300/dp/B014EBOZHO/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=salomon+peak+20&qid=1563122716&s=gateway&sr=8-1
  22. Aus IKEA-Tüten Rucksäcke zu basteln war mal ne Zeit lang sowas wie ein Trend. https://www.google.com/search?q=backpack+ikea+diy&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjIlMn37LTjAhXE2KQKHQ9TCKsQ_AUIECgB&biw=1368&bih=1472
  23. Kurz? Geht bis über das Knie vorne, hinten noch tiefer (ohne Rucksack). Würde ich nicht als kurz bezeichnen, eher als normal lang. Ich hatte bislang auch kein nennenswertes Flattern mit dem Poncho, denn die jeweils zwei Druckknöpfe an der Seite fixieren das Ganze relativ gut, hätte das aber gegebenenfalls mit einem Stück Schnur um die Hüfte sicher in den Griff bekommen. Was ich noch ganz praktisch fand, den vorderen Teil mit den Händen etwas anzuheben um so die Füße auch noch trocken zu halten bei gleichzeitiger Belüftung. Hat hervorragend funktioniert.
  24. Ich würde auch sagen, dass für 20km Tagestouren auf 7 Tage das Rucksack-Thema nicht das dringlichste ist. Tragesystem ist tatsächlich erst mit mehr Gewicht, also über 10% des eigenen Körpergewichts, relevant. Genau deswegen habe ich mir jetzt für Hüttentouren und ähnliches den hier zugelegt: https://www.trekking-lite-store.com/katabatic-gear-knik-40-l-ultraleicht-rucksack.html Angenehmes Schließsystem, breite Schultergurte, geräumige, gut erreichbare Seitenfächer und ein relativ großes Mesh-Fach sind für mich viel wichtiger als ein Tragesystem. Es sind auch Schlaufen vorhanden um z.B. ein Schaumstoffpad als Rückenpolster außen zu verzurren. Ich hatte den aber noch nicht im Härtetest. Der erste Eindruck ist aber top.
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