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Ultraleicht Trekking

Nero_161

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    Nero_161 reagierte auf dermuthige in Buntes Elbsandsteingebirge: 4 Tage Forststeig im Herbst   
    Tag 4: Endspurt mit Abkürzung
    Spitzsteinbiwak–Bad Schandau / 31 km GPS (mein Weg), ~36 km Karte? (offizieller Weg) / 1014 HM / 8:10 h
    Ich bin früh wach, aber nicht früh auf: Es regnet. Als es um halb sieben nur noch gemächlich tropft, schäle ich mich aus dem Schlafsack und kletter aus dem Zelt. Langsam stopfe ich alles in den Rucksack, schnüre das nasse Zelt oben drauf, wärme noch meine Hände am Kaffee und ein Stündchen später geht es dann los. T ist mir kurz voraus, wir planen beide, den Weg in Königstein zu beenden.

    Mit dem Regen hat der Weg heute noch eine Neuigkeit parat: ein bisschen Nebel. Ideal für die Landschaft, die immer mystischer wird: Die Felsen ragen nicht länger weit empor und sind von Wind und Regen glatt gewaschen, sondern tief im Wald versteckt und moosbewachsen. Man könnte sagen, es ist märchenhaft – die Art von Märchen, in denen böse Hexen nach Kräutern für ihre Tränke suchen ... wie passend, ist heute doch Halloween!

    Der Lampertstein bietet den ersten weiten Blick von vielen, das bedeutet: viele kleine Aufstiege. Da der einzige Regen nun alter Tropfen von den Bäumen ist, darf die Regenkleidung glücklicherweise weichen. Ein weiterer Stein, der Bernhartstein, dann folgt ein Highlight der Route: das Labyrinth. Die Sammlung von Felsen ist am Feiertag ein großer Familienspielplatz, die Kinder rennen, hüpfen und klettern durcheinander. Auch ich laufe alles einmal ab, dann geht's weiter durch die Nikolsdorfer Wände zur Pause beim nächsten Biwakplatz.


    Es ist noch nicht einmal Mittag, Königstein nicht mehr weit. Möchte ich wirklich dort schon aussteigen? Ganz nach Bad Schandau wird zu weit und knapp, aber mit einer kleinen Abkürzung hier und da … könnte klappen! T kommt nach und segnet den Plan ab (damit ich nicht wieder fast das Beste verpasse). Er lädt mich noch auf eine Scheibe Brot und Käse ein, dann verabschiede ich mich und ziehe von dannen.

    Der Endspurt steht an. Wieder Wald, dann ein Stück Straße, da der Pfad wegen Waldarbeiten umgelenkt wird. Kurz darauf der Aufstieg zum Quirlbiwak, ich überspringe die Quirl-Schleife und mache Fortschritt auf dem Forstweg zum Gohrisch. Schnaufend geht es steil hinauf, dann – was ein Ausblick!

    Auf dieser letzten Etappe geht es von Stein zu Stein und damit auf und ab. Als nächstes steht der Papststein an, mich lockt die Gastronomie und ein warmes Getränk, also hetze ich hinauf. Mit dem ersten Regentropfen komme ich oben an, genieße ein Radler (ok, doch ein kühles Getränk – die heiße Zitrone war aus!) und einen Apfelstrudel mit Vanilleeis. Viel länger verweile ich nicht, denn die Blicke kenne ich mittlerweile, das Licht ist fad, die Dunkelheit naht. Oder seien wir ehrlich: Meine Beine sind müde.

    Kurzerhand überspringe ich den Kleinhennersdorfer Stein und ersetze den Forststeig für ein Kilometerchen auf dem Malerweg, dann gehe ich geradewegs nach Bad Schandau hinab. Als ich die Gleise erreiche, kann ich meinen Augen kaum glauben. Die Felswand auf der anderen Elbseite erstrahlt zum Abschluss in tiefem Orange, das erste schöne Abendlicht der ganzen Reise!

    Toll war‘s! Abends im Bett schaue ich durch meine Bilder und stelle fest, dass der Weg noch viel schöner war als in meiner direkten Erinnerung. Zwischendurch gab‘s immer mal schönes Licht, ständig schöne Blicke, immerzu schönen Wald und kaum eine Sekunde ohne bunte Bäume. Ich war noch nie so lange durchgehend im Wald unterwegs oder habe den Herbst so intensiv erlebt.
    Danke, Forststeig!
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    Nero_161 reagierte auf PhilippPhoenix in Mit dem Tarp durch die Gletscherwelt der Südschweiz   
    Dann wünsche ich dir schon jetzt eine tolle Tour in dieser schönen Gegend 🙂. Und kann dir meine Abstecher oder auch die von @Nero_161 beschriebene Tour nur empfehlen 👍
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    Nero_161 reagierte auf PhilippPhoenix in Mit dem Tarp durch die Gletscherwelt der Südschweiz   
    Genau, an dem gesperrten Stück zwischen Nufenenpass und Griessee ist nichts besonderes. Es ist ein breiter Fahrweg, geschottert oder geteert. Für mich war es eben nur doof, dass ich genau diesen als schnellen Zugang Richtung Griessee eingeplant hatte.
    Deine Übernachtung in der Biwakhütte war sicher auch ein schönes Erlebnis, der Ausblick ist ja in beide Richtungen gigantisch. Ist die Hütte für alle geöffnet oder muss man sich dafür anmelden?
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    Nero_161 reagierte auf Capere in Dolomiten-Bergtour meets UL   
    Klar geht das:
    https://lighterpack.com/r/nk36qv
     

    Und da ist sogar ein minimalistisches Gletscher-/Abseil-Equipment drin, um das Bild rund zu machen. Selbst Zustiegsschuhe und den ein oder anderen Luxus habe ich dabei.
    Bezüglich Wasser gebe ich allerdings recht - das muss natürlich der Route angemessen gewählt werden. Häufig reichen mir die hier hinterlegten 1,8l allerdings.
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    Nero_161 reagierte auf Sören in Rota Vicentina, bzw der Fischermenstrail   
    Da haben wir uns ja knapp verpasst :) Ich war von Mitte bis Ende Januar auf dem Fishermen’s trail und bin von Porto Covo bis Lagos in acht Tagen gelaufen. Den Weg fand ich auch sehr schön - sehr wenig los, landschaftlich relativ abwechslungsreich, auch wenn man hauptsächlich am Meer/der Küste ist, viel Wind, alles war entspannt. Das Besondere ist, dass man eigentlich jeden Tag die Wahl zwischen Natur oder Zivilisation, Matte oder Bett und Titantopf oder Restaurant hat - und jeweils beides schön ist. Ich empfand ihn als ziemlich leicht zu begehen, 40+ km sind problemlos möglich, wenn man möchte. Immer am Meer entlang, lediglich von Odeceixe bis Carrapateira bin ich größtenteils auf dem E9 gelaufen - sehr cool, wenn man dann an dem gefühlt endlosen Strand rauskommt. Die Nächte über habe ich gezeltet oder in günstigen Pensionen geschlafen (Doppelzimmer für 20€..). Wildzelten ist problemlos überall möglich (LNT) und es gibt sehr coole Spots, teilweise war es nur nachts etwas frisch und nach einer Nacht am Praia do Barranco lag ich morgens mit Sonnenbrand in einem gefrorenen Zelt.
    Bis Sagres geht man hauptsächlich auf Sand, von dort bis Lagos auf Felsen. Die Westküste fand ich definitiv schöner, ursprünglicher und abgeschiedener. Bis Burgau, vielleicht auch noch Luz, kann man gut gehen - Luz bis Lagos kann man sich jedoch wirklich sparen. Würde ihn noch mal laufen :)

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    Nero_161 reagierte auf RaulDuke in Rota Vicentina, bzw der Fischermenstrail   
    @kai Die Hafervoll Riegel sind Spitze!
    Sie sind verhältnismäßig groß, also man hat was zu kauen und sie haben fast genau die Menge an Kohlenhydraten, die ein Diabetiker, wie ich einer bin, zum Frühstück oder Mittagessen braucht!
    Lecker sind sie zu dem auch. Leider weiß ich nicht mehr, in welcher Supermarktkette ich sie gekauft habe… 
    Grrrr…
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    Nero_161 reagierte auf RaulDuke in Rota Vicentina, bzw der Fischermenstrail   
    Moin  Moin!
    ICH BIN WIEDER DA!
    Vor weg, ich bin nur 5 der 10 Tage gewandert, die ich eigentlich vor hatte, da ich mir die Scheißerei eingefangen hatte und als die vorbei war, war das Wetter für ein paar Tage Total Kacke!
    SCHEIẞE!
    Hihihi!
    Im Netz kursieren ja die unterschiedlichsten Informationenüber, über die Länge des Fischermens Trail. An dieser Stelle kann ich mal den offiziellen Link hier einfügen…
    https://rotavicentina.com/de/walking/fishermens-trail/
    Offiziell sind es 13 Etappen. Die beiden letzten sind allerdings erstens so kurz, das man die zusammen legen kann und zweitens in so touristisch verseuchtem Gebiet, das man sie auch unter den Tisch fallen lassen kann.
    Die erste ist mit 10Km zwar eigentlich zum Einwandern, bzw falls man am Anreise Tag schon laufen möchte, ganz schön, aber man würde die meiste Zeit in hörweite einer Straße laufen, was auch nicht so schön ist.
    Verbleiben also 10 Etappen, von Porto Covo nach Salema!
    Ich bin von Porto Covo bis nach Aljezur gelaufen und denn nochmal von Sagres bis kurz vor Salema!
    Kurz gesagt, es war wunderschön! Tolle Strecke, tolle Landschaft, total geile, teilweise stundenlange Ausblicke auf unterschiedlichste Arten von Steilküste, nicht zu vergessen, nette Menschen, die mittlerweile fast alle Englisch sprechen und der geile Fisch, Fisch, Fisch auf dem Teller!
    Da es natürlich schon auf einer gewissen Art und Weise „immer das Gleiche“ war, denke ich mir, brauche ich hier nicht jeden einzelnen Tag revue passieren zu lassen, aber ich kann nochmal auf die für Euch wichtigsten Dinge eingehen.
    Wildcampen ist auf der gesamten Strecke verboten, aber machbar, vor allem jetzt im Januar, Februar und März! Erstens habe ich mehrere Leute getroffen, die mit dem Zelt unterwegs waren, die keine Probleme hatten und zweitens kann ich mir auch nicht vorstellen, das dort jeden Abend oder Morgen, tatsächlich jemand die gesamte Strecke abläuft um nach Wildcampern zu suche, die jetzt im Winter auch noch in verschwindend  geringer Zahl unterwegs sind. Im Frühling oder Herbst sieht das uU anders aus. Im Sommer Wandern da nur Masochisten, wegen der Menge an Touristen und vor allem wegen der Hitze.
    Stellen, sein Zelt aufzubauen, gibt es in endloser Menge und auf jeder Etappe! Teilweise mit direktem Blick auf das Meer, inklusive dem donnernden Sound der Wellen, aber auch häufig in Pinienwäldchen hunderte Meter hinter den Stränden, denn teilweise weht an der portugiesischen Westküste eine sehr steife Brise! Ich hatte allerdings an fast allen Wandertagen eine sehr angenehme Windstille, so das sich die 18 Grad auch wie 18 Grad anfühlten. Nachts war es übrigens zwischen 5 und 9 Grad. Es kann aber im Januar durchaus auch mal ein, zwei Nächte mit um die Null Grad geben, wie mir Einheimische versicherten.
    Ich selber bin allerdings ohne Zelt gelaufen, da es in Portugal in der Nebensaison einfach wirklich billig ist, eine Unterkunft zu mieten. Und man findet immer etwas.
    Ich habe über die bekannten Portale im Internet immer einen Tag im voraus gebucht, es wäre aber auch möglich gewesen direkt durch die Dörfer zu gehen und sich etwas zu suchen.
    Als Preisbeispiele sollen mal zwei Unterkünfte herhalten:
    In Almograve hatte ich ein komplettes Reihenhaus zu meiner verfügung, für 35€ die Nacht. Der Housekeeper sagte mir, wenn ich länger bliebe, und direkt bei ihm buche, würde ich es für 30€ pro Tag bekommen. Wohlgemerkt, der Preis ist pro Haus, nicht pro Person!!
    In Zambujeira do Mar hatte ich mir den Luxus eines Häuschens, das direkt auf einer Klippe tront, mit direktem Meerblick gegönnt. 60€ die Nacht.
    An sonsten habe ich aber auch mal im Dormitory in Hostals geschlafen, für 20€!
    Die Preise in Portugal für Kaffee sind auch derart billig, das meine Entscheidung, den Kocher zu hause zu lassen, die richtige war. Zum Frühstück einen Gallao, das portugiesische äquivalent zum Latte Macciato o.ä. kostet 1,30€ und das für mich täglich unvermeidliche Toasta Mixta, (gesprochen „Toschta Mischda“) in den meisten Fällen bestehend aus zwei großen Scheiben Graubrot, mit ordentlich Schinken/Käse belegt, dann im Kontaktgrill getoastet und nachträglich noch mit Butter bestrichen, kostet lumpige 2,30€!
    Da lohnt es sich nichtmal, etwas im Supermarkt zu kaufen!
    Mittags, wenn man nicht gleich richtig Essen geht, gibt es fast überall Bifana. Das ist das gleiche wie ein Toasta Mixta, nur das es mit 2-3 Schweineschnitzeln belegt ist. Großartig! Kostenpunkt: 2,30-2,60€
    Man kommt teilweise genau zur Mittagszeit durch Dörfer. Für die Tage ohne Einkehrmöglickeit habe ich Müsliriegel dabei gehabt.
    Mittags oder Abends Fisch essen gehen kostet in dieser Jahreszeit von 12€ aufwärts. In der Sardinen Saison sicherlich noch mal 2€ weniger.
    Des Weiteren sei zum Untergrund, auf dem gelaufen wird gesagt, 50/50 steiniger oder anderweitige art von festem Boden und sandigem Boden. Straßen außerhalb von Ortschaften extrem wenig, Schotter oder Sandpisten, und bestimmt 50% Singletrails.
    Am Strand selber wird nur auf ganz kurzen Strecken gelaufen, dafür sind aber auch oben, auf der Steilküste häufig mehrere Kilometer durch recht losen Sand zu bewältigen. Das kann den Einen oder Anderen aus dem Tritt bringen, ich bin das aber gewohnt, da ich mehrmals die Woche mit meinen beiden Hunden am und auf den Weserstränden „vor meiner Haustür“ spazieren gehe.
    Ansonsten noch wichtig zu wissen: Ihr braucht keine Karte, keinen Führer oder ähnliches, denn der Weg ist der am besten markierte Weg, den ich je gelaufen bin. In 90% der Fälle, seht ihr schon den nächsten Pfahl, wenn ihr gerade an einem vorbei gekommen seid!



    Das Frühstück in Porto Covo, in der Kneipe/Café, an der sich morgendlich die Malocher treffen um vor der Arbeit „Mata Bischos“ zu betreiben. Das bedeutet „kleine Viecher töten“, was wohl auf Zeiten zurück geht, als das Trinkwasser noch nicht so gut war in Portugal oder schlicht als Ausrede, sich morgens schon einen hinter die Binde zu kippen! „Mata Bischos“, einen Espresso und einen Brandy, Bagasso oder Medronho! Oder auch zwei oder drei!
    Es ist herrlich, da dort immer viel Betrieb ist und man hat Gesellschaft! Den Rest des Tages, unterwegs, bin ich nur zwei Mal anderen Wanderern begegnet.

    Nicht zu vergessen sind noch die „Pastel de Nata“, ein mit Pudding gefülltes Blätterteig Gebäck, das es wirklich überall in Portugal gibt. Schmeckt eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit!
    So, jetzt gibt es erstmal was fürs Auge:
    Blick zurück auf Porto Covo…

    Unterwegs…


    Stadtstrand Vila Nova de Milfonts…
    Nördlich, mit zwar empfohlenem, aber leider geschlossenem Fischrestaurant…

    Südlich mit Blick auf die Flußmündung…

    Und Blick auf die viel zu Touristische Stadt, Vila Nova…

    Ohne Worte…
    Morgengrauen vom Balkon…

    Ja, so kann es auch kommen. Ich hatte ein billiges Zimmer mitten im Ort gebucht, bekam aber kurz bevor ich ankam, einen Anruf, ob ich ein kostenloses Upgrade haben wolle… auf ein Zimmer in einem recht noblen Hotel mit Blick auf die Flußmündung. In dem Haus, wo ich ein Zimmer gebucht hatte, wäre ich der einzige Gast, weshalb man das Haus gerne verschlossen ließe… Ich habe dankend angenommen!
    Pfad mit Korkeiche…

    Ay ay ay, Tequila!!


    Wege mit recht festem Untergrund…


    Wege durch Gestrüpp…

    Wege mit losem Untergrund…

    Mit den schwülstigen Worten, eines lyrisch veranlagten Deutschen versehener Pfahl, mit der Weg Markierung des Fischerenstrail!

    Strand kurz vor Almograve…

    Genusswanderer Olé!

    Sandwege über Sandwege…



    „Middaaaach!“

    Die besten gegrillten Tintenfische meines bisherigen Lebens…

    Das oben im Text erwähnte Reihenhaus!

    Sonnenuntergang in Almograve…

    Wie erwähnt, unvermeidlich…

    Almograve hat mir im übrigen sehr gut gefallen, da es sehr klein und ein Stückchen weg vom Strand ist, ist es nicht ganz so Touristisch, wie zum Beispiel Porto Covo oder Vila Nova…
    Morgens wehte ein frischer Wind…

    Wer will, kann sich hier aufwärmen, in insgesamt 10 Lektionen…

    Der Weg…

    Das Meer und die Wellen…

    Leave no Trace ist noch nicht bei jedem angekommen…
    ERSCHLAGEN!

    Wilder Thymian…

     
     

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    Nero_161 reagierte auf PhilippPhoenix in Mit dem Tarp durch die Gletscherwelt der Südschweiz   
    Vielleicht noch als Anregung für Nachahmer. Anstatt den gleichen Weg vom Lago del Sabbione über Griessee zurückzulaufen, über den Lago di Morasco, Lago Castel und und Lago Toggia, über den Passo San Giacomo gehen. Soweit ich mich erinnere, hatte ich diese Option sogar durchgespielt, aber es war mir in Summe zu weit und vor Allem sehr viele Höhenmeter zusätzlich. Genaue Entfernungen und Höhenmeter habe ich aber nicht mehr im Kopf.
    Bezüglich der rechtlichen Lage (soweit ich das als Laie beurteilen kann). Meine beiden Übernachtungen waren ja in unterschiedlichen Gebieten:
    Die erste Nacht am Westufer des Chüebodengletschersees ist im Kanton Wallis (CH). Ich habe keine Verbote gefunden und die schweizer swiss-topo Karte angeschaut, auf der man sich Schutzgebiete anzeigen lassen kann. Ich wähle hier üblicherweise Jagdbanngebiet, Wildtierschutzgebiet, Wildruhezonen, Wasser- und Zugvogelreservate, Waldreservate, Pro Natura Naturschutzgebiete, Nationalpark und Biosphärenreservate aus - nichts gefunden im Übernachtungsgebiet. Daher gehe ich davon aus, dass das Gebiet nicht unter Schutz steht und man hier oberhalb der Baumgrenze für eine Nacht übernachten darf. Für mich also Kategorie erlaubt, aber keine Garantie - ich habe jetzt auch nicht alle regionalen Bestimmungen wälzen können. Im Zweifel müsste man mal bei den Behörden in Oberwald oder All'Acqua anfragen. Die zweite Nacht war bereits auf der italienischen Seite in der Regino Piemont. Hier habe ich generell weniger Ahnung zur Rechtslage und auch weniger Informationen gefunden, vermutlich auch, da ich kein italienisch kann. Schutzgebiete sind mir hier nicht bekannt und in einem Artikel von bergzeit konnte ich allgemein zu Italien und speziell zum Piemont folgendes finden:
    "Haben die örtlichen Behörden keine ausdrückliche Vorschrift erlassen, kannst Du davon ausgehen, dass es grundsätzlich legal ist, wild zu zelten. Das betrifft in jedem Fall das nächtliche Biwakieren von Sonnenuntergang bis -aufgang (mit oder ohne Zelt) und bedeutet, dass Du Dein Zelt nicht mehr als eine Nacht aufstellen und nicht bei Tageslicht stehen lassen darfst." [...]
    "Die Region Piemont legt in ihrem Dekret zum Wildcampen (Regionalgesetz Nummer 54 von 1979, Art. 16) fest, dass die Bestimmungen nicht für einzelne Zelte oder bewegliche Wohngefährte gelten, die weniger als 48 Stunden an einem Ort stehen. Vor allem dann wenn auf zugelassenen Campingplätzen keine Plätze mehr verfügbar sind. Hier ist allerdings vorher eine Genehmigung bei den örtlichen Behörden einzuholen (mit einem Vorlauf von 24 Stunden)." [Quelle: https://www.bergzeit.de/magazin/wildcampen-in-italien-ist-das-erlaubt/].
    Hier bin ich mir also weniger sicher. Ich sehe zumindest kein Verbot, habe aber auch nicht bei den Behörden angeklopft. Wenn jemand mehr Informationen kennt, gerne ergänzen. Ich konnte zumindest keine Verbote für diese Regionen finden.
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    Nero_161 reagierte auf PhilippPhoenix in Mit dem Tarp durch die Gletscherwelt der Südschweiz   
    Teil 2: Im Land der Felsstürze zum Lago del Sabbione
    Ursprünglich hatte ich ja geplant, den Chüebodengletscher von All’Acqua aus zu besteigen, was nicht allzu weit vom Ausgangspunkt meines zweiten Abschnitts liegt - dem Nufenenpass. Aufgrund des kürzlichen Felssturzes am Südostanstieg und meiner entsprechenden Umplanung, muss ich nun zunächst eine halbe Stunde mit dem Auto von Obergoms zum Nufenenpass fahren. Dort fülle ich meine Vorräte wieder auf und koche mir einen schnellen Kaufland-Kartoffelbrei.


    Da ich vorab etwas Bammel mit dem neuen und ungetesteten Equipment hatte, bestand mein Sicherheitskonzept darin, meine bewährte aber schwerere TaR ProLite Plus Isomatte als Backup im Auto zu haben. So hätte ich notfalls nur eine bescheidene Nacht verbringen müssen. Aber nach den überwiegend guten Erfahrungen der ersten Nacht, lasse ich mein Equipment unverändert, lediglich ein Bluetooth Headset kommt hinzu, da mich heute eine kürzere, einfachere Tour zum Lago del Sabbione erwartet und mir einen gemütlicheren Abend bringen sollte. Wie sehr ich mich doch irren sollte…
    Gesättigt und voller Motivation breche ich also bei bestem Wetter zur Mittagszeit vom Parkplatz etwas südwestlich und eine Kehre unterhalb vom Nufenenpass aus los. Und komme genau 200 m weit. Nach der ersten Kurve erwartet mich nämlich eine Straßensperrung und ein Schild, dass der Abschnitt zum Staudamm des Griessees wegen eines Felssturzes gesperrt wäre (türkiser Pfeil in Karte).
    Zuhause recherchiere ich die Sperrung und sehe, dass dieser Abschnitt bereits seit mehreren Jahren gesperrt ist. Ich ärgere mich über mich selbst: ich habe unterschiedliche Wanderkarten nach jedem Bachverlauf abgesucht, in speziellen Apps Richtung und Uhrzeit vom Sonnenuntergang für das perfekte Foto gecheckt und meine Ausrüstung im Detail gewogen. Aber den aktuellen Zustand der Wege habe ich nicht gecheckt 🥴. Zu meiner Verteidigung: ich bin nun schon seit vielen Jahren in den Alpen unterwegs und hatte vorher noch nie ein Problem mit gesperrten Wegen. Trotzdem komme ich mir dumm vor und nehme mir vor, das in Zukunft in meine Tourvorbereitung einfließen zu lassen.
    Aber zurück zum Nufenenpass: Ich sehe vier Optionen.
    Westlich vom Nufenenpass runter ins Tal nach Ladstafel fahren und von dort aus 400 zusätzliche Höhenmeter in Kauf nehmen (lila Pfeil in Karte). Rechts vom Pass runter bis Ciuréi di Mezzo und von dort aus 300 zusätzliche Höhenmeter + mehrere km Umweg (grüner Pfeil in Karte). Eine ganz andere Tour in der Umgebung machen. Abbruch und nach Hause.

    Die 1200 Höhenmeter Abstieg vom Vormittag stecken mir noch in den Beinen, sodass ich eigentlich gar keine Lust auf nur einen einzigen zusätzlichen Höhenmeter habe. Ich scrolle durch die Landkarte auf der Suche nach spannenden Touren in der Umgebung. Kurz liebäugel ich mit dem Sidelhorn am Grimselpass, einem Gipfel mit herrlichem Gletscherausblick, der schon länger auf meiner Liste steht. Doch die Tour wäre sehr kurz und der Gipfel ist - soweit ich mich erinnere - ähnlich schlecht für eine Übernachtung geeignet wie die letzte Nacht (Geröll). Oder der Göscheneralpsee, von dem ich auch schon schöne Bilder gesehen habe? Ich kann mich zu keiner Entscheidung durchringen und meine vorhin noch so hohe Motivation rast nach unten wie die Rennradler den Nufenenpass.
    Kurz überlege ich tatsächlich, einfach nach Hause zu fahren. Schließlich befreie ich mich aber aus der Grübelei und entscheide mich für Variante 2.
    Ich genieße noch kurz die Aussicht auf die Berner 4000er.

    Dann fahre ich das kurze Stück zur Ciuréi di Mezzo weiter, stelle mein Auto erneut ab und laufe endlich los. Die Aktion hat mich allerdings einiges an Zeit gekostet - ich komme viel später los, während der Weg verlängert wurde. Soviel zum Thema lockere Tour und entspannter Abend im Schlafsack…
    Erst Zuhause erkenne ich, dass Variante 1 wohl die einfachste Route gewesen wäre. Klar, nochmal 100 Höhenmeter mehr, aber um einiges kürzer als mein gelaufener Weg. Vor Ort sah es nach erheblich mehr Höhenmetern aus, die ich mir mit Variante 2 zu ersparen erhofft hatte.
    Genug gejammert. Kaum ist der Entschluss gefasst und der Parkplatz verlassen, kommt auch die Wander- und Abenteuerlust zurück. Ich laufe relativ zügig den Anstieg zur Capanna Corno Gries hoch und weiter das Val Corno entlang. Der Weg ist einfach zu gehen und gut gekennzeichnet (T3).



    Schließlich gelange ich um halb 5 zum Cornopass mit Blick auf die Gletscher im Hintergrund und sehe dann auch zum ersten Mal den türkisfarbenen Griessee mit gewaltigen Windrädern Richtung Nufenenpass.




    Ich gönne mir nur eine kurze Trinkpause und laufe weiter auf den Griespass auf knapp 2500 m Höhe. Hier steht eine kleine Notbiwakhütte und es gibt zwei Möglichkeiten weiterzulaufen. Entweder der Abstieg nach Bättelmatt und der anschließende Aufstieg zum Rifugio Citta di Busto. Oder der Aufstieg zum Bättelmattpass und von dort aus ebenfalls zum gerade genannten Rifugio. Die erste Variante ist technisch einfacher (T3) aber bringt mehr Höhenmeter mit sich. Daher entscheiden sich meine müden Beine für den technisch schwierigeren und erhofft spannenderen Weg (T4) über den Bättelmattpass.



    Und ich werde nicht enttäuscht. Nach dem anstrengenden aber technisch einfach Aufstieg zum Bättelmattpass warten ein paar kettenversicherte Stellen. Das macht Spaß und pusht mich nochmal voran. Ich sehe nun auch zum ersten Mal mein Ziel, den Lago del Sabbione und seine gewaltige Staumauer. Allerdings hatte ich gehofft, dem Ziel schon näher zu sein.




    Ich laufe weiter am bereits geschlossenen Rifugio Citta di Busto vorbei über ein sandiges Hochplateau - nun ist es nicht mehr weit. Kurz nach dem Abzweig zum Rifugio 3A erwartet mich dann die nächste schlechte Nachricht. Der weitere Weg ist gesperrt! Das darf doch nicht sein. Kann an diesem Wochenende denn wirklich kein Wegabschnitt von Sperrungen verschont bleiben?
    Ich schaue mir Alternativen in der Karte an.
    Ich könnte zusätzliche 400 Höhenmeter zum Rifugio 3 A aufsteigen, von dort wieder hinunter zum Lago del Sabbione und nordwärts an den Staudamm (lila Pfeil in Karte). Aber dieser Weg geht an bzw. über einen Gletscher und nichts, was ich um diese Uhrzeit und ohne genauere Informationen sowie Grödeln oder Steigeisen in Angriff nehmen möchte. Die nächste Alternative wäre, zurück zum Rifugio Citta di Busto zu laufen, von dort südlich abzusteigen und südlich vom Rio del Sabbione zum Stausee aufzusteigen (grüner Pfeil in Karte). Auch das bedeutet einen erheblichen Umweg und zusätzliche 200 Höhenmeter, die ich mir um diese Uhrzeit (~ 18 Uhr) und der bisherigen Tour in den Beinen nicht mehr antun will.
    Ich ärgere mich erneut. Wieso nur wird die Sperrung nicht weiter vorne schon erwähnt, wo man noch rechtzeitig umplanen konnte? In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit entschließe ich mich, den gesperrten Weg weiterzulaufen. Ich habe keine weiteren Informationen, kein Netz und gehe davon aus, dass dieser sicherheitshalber geschlossen wurde, da es eine instabile Felswand gibt oder irgendwo mal wieder ein Felsrutsch herunterkam. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass genau in dieser einen Minute, die ich an der kritischen Stelle vorbeilaufe, etwas abgeht?
    Bitte nicht falsch verstehen. Ich erzähle dies nicht, um zum Nachmachen anzuregen oder hier irgendwie besonders draufgängerisch rüberzukommen. Ich möchte lediglich die Tour  beschreiben, wie sie war, wie meine dabei Gedanken waren und vor allem auch anregen, die aktuellen Tourbedingungen immer vorher zu checken.
    Im Nachgang habe ich mir die Sperrung auch nochmal im SAC-Tourenportal angeschaut und erfahren, dass es hier eine Woche vor meiner Tour einen Erdrutsch gab, bei dem 2 Wander ums Leben kamen! Das hat mich geschockt und ich habe meine Entscheidung im Nachhinein nochmal kritisch hinterfragt. Ich glaube, mit diesem Wissen wäre ich den Wegabschnitt wohl nicht gelaufen, sondern hätte den Umweg zähneknirschend in Kauf genommen.
    Glücklicherweise durchschreite ich den kritischen Wegabschnitt ohne besondere Vorkommnisse. Trotzdem atme ich am anderen Ende der Sperrung durch. Auf dem Foto sieht man übrigens im rechten oberen Bildausschnitt den Felssturz, der den Weg teilweise verschüttet hat. Technisch war der Abschnitt problemlos zu durchschreiten, aber jeder muss für sich entscheiden, ob er/sie dieses Risiko eingehen will.

    Endlich komme ich kurz vor 7 Uhr an der Ostseite der Staumauer auf. Diesen Bereich auf ca. 2500 m Höhe habe ich für meine zweite Nacht vorgesehen. Hier hat es laut meiner Vorabrecherche viele geeignete flache Stellen und bietet gleichzeitig einen atemberaubenden Blick über den See auf die Gletscherwelt. Etwas gruselig ist es aber schon. Hier stehen viele verlassene Häuser und Hangar ähnliche Bauten, die wohl zu einem mittlerweile stillgelegten Wasserkraftwerk gehören. Die Szene erinnert mich irgendwie an den Horrorfilm “The hills have eyes”. Ich bin ganz allein hier, die Sonne ist schon hinter den Bergen verschwunden und ich fühle mich auf einmal nicht mehr so wohl.

    Ich laufe noch einige Minuten von den verlassenen Gruselhäusern weg und finde einen perfekten flachen Spot mit herrlicher Seesicht. Einziger Nachteil ist die ausgesetzte Lage. Der Wind pfeift hier ordentlich vom Gletscher runter und über den See direkt zu mir. Und meine Tarpaufbaukünste haben in der ersten Nacht ja nicht gerade überzeugt 😅.


    Zumindest habe ich hier ausreichend Platz zum Aufbau. Die Heringe bekomme ich einigermaßen in den Boden, werden durch große Steine verstärkt und final baue ich noch eine kleine Steinmauer an der exponiertesten Seite auf. Schließlich steht das Tarp wie es soll. Stramm abgespannt trotzt es dem starken Wind und im windgeschützten Inneren fühlt es sich gleich viel wärmer an. Der Platz im Inneren würde locker noch für eine zweite Person reichen. Diese Aufbauform hat mich überzeugt.


    Kaum steht das Tarp, fängt der Himmel an zuerst orange und später zunehmend rosa-pink zu glühen. Mein Tarp im Vordergrund und der See mit Gletscher im Hintergrund bilden eine perfekte Komposition. Genau so habe ich es mir vorgestellt, als ich diese Gegend recherchiert hatte.



    Nach 10 Minuten ist das Spektakel vorbei und ich verziehe mich wieder ins windgeschützte Tarp, wo ich mir mein Abendessen zubereite. Heute wartet eine Trek’n Eat Tüte mit Quinoa nach mexikanischer Art. Kann ich leider gar nicht weiterempfehlen. Viel zu salzig und der Quinoa war trotz Zubereitung nach Anleitung relativ hart. Ein Schokoriegel im Nachgang rettet das Abendessen. Ich richte mich fürs Bett und schieße noch ein paar Nachtaufnahmen mit beleuchtetem Tarp im Vordergrund. Durch den Vollmond habe ich leider keine Milchstraße auf dem Bild, aber dafür ist die Bergwelt herrlich beschienen und wirkt in der Langzeitaufnahme fast schon wie ein Bild vom Tag.

    Für die Zahlenfreunde unter euch: der Weg von der Ciuréi di Mezzo zu meinem Schlafplatz hat 12,4 km, 946 m Anstieg und 480 m Abstieg in ca. 3:30 h bedeutet.
    Damit habe ich an diesem Tag in Summe 22,2 km, 946 m Anstieg und 1745 m Abstieg in den Beinen. Kein Wunder, dass ich mich bei all den schwierigen Routenentscheidungen wann immer möglich gegen zusätzliche Höhenmeter entschieden habe 🥵

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    Nero_161 reagierte auf Capere in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Nach kurzer Planung und Beschaffung entstanden am Wochenende zwei super bauschige Daunenjacken. In Teamarbeit konnten wir zu viert relativ zügig vorankommen, damit die Frauen beim Eisklettern schön warm bleiben:

    Gewicht: ±350g (40D Stoff außen + 20D innen, bei ±180g Daune) bzw. 340g (20D innen + außen, bei ± 200g Daune).
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    Nero_161 hat eine Reaktion von Simon_ erhalten in Sammelthread - myog kleine Basteleien   
    Ich habe in den letzten Tagen ein spezielles Projekt zu Ende gebracht:
    Mein erster größerer Wanderrucksack war ein Vaude Maremma 32 - das Tragegefühl war immer auch mit 10-11kg super. Leider war er etwas klein und mit 920g auch nicht gerade ultraleicht. Mein erster selbstgenähter Rucksack vom letzten Winter dagegen ist frameless, hat knapp 430g, und mit eher 45l doch etwas groß - trägt sich aber schon bei +8kg nicht mehr so komfortabel, da er dann nach hinten zu sehr runter gezogen hat. Also dachte ich mir: Das Tragegestell mit Netzrücken mit einem etwas größeren und leichteren Packsack kombinieren.
    Also hab ich erstmal schweren Herzens den Vaude Rucksack auseinander geschnitten und die Nähte zum Rückenteil aufgetrennt + den Rahmen entfernt. Rückenteil und Gurte wogen 391g, der Rahmen 148g.
    Dann ein Schnittmuster erstellt um die ursprüngliche Form so gut es geht bei zu behalten, nur jeweils ein paar cm größer und mit langem Rolltop und Mesh-Aussentaschen. 
    Dann alles zusammen gefügt, Nähte eingefasst und den Rahmen wieder reingefriemelt. Tada - 691g!
    Allerdings ist mir direkt beim ersten Probe packen aufgefallen dass er unten doch sehr schmal geworden ist, durch die Spannung des Rahmens nochmal etwas mehr... Tja, mit meiner Vorgabe, dass er größer werden soll lag ich wohl daneben. Aber leichter und für mich funktionaler ist er definitiv und ich hoffe, dass all mein Kram für eine 9-tägige Trekkingtour in den Alpen rein passt. Dann wohl doch ohne Xlite, sondern mit Schaumstoffmatte aussen dran und alles so komprimiert wie möglich. 
    "Kleine bastelei" ist vllt untertrieben, etwa 3 Tage habe ich dafür gebraucht.

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    Nero_161 reagierte auf Capere in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Erfahrungen zu diversen Chargen - insbesondere des 60er Alphas:
    kein relevanter Verschleiß durch Rucksack (FastPacks, maximal 6/7kg) oder Waschen - selbst wenn es deutlich fusselt, hat dies bisher nix an den Eigenschaften geändert Reißfestigkeit dagegen eher so lala - wenn man doof hängenbleibt, kann es schon mal ein Loch geben (die dickeren Varianten sind da nicht so gefährdet!) Geruchsbildung überschaubar - mehrere Tage in Folge tragen sind bei mir kein Problem im Sommer Solo (wichtig: ohne Shirt darunter!) selbst bergauf tragbar, da man Hitze / Schweiß extrem gut loskriegt wenn sich das Gewebe doch mit Schweiß vollsaugt, spürt man es kaum - alle anderen mir bekannten Fleece Sorten sind da deutlich "kälter & klammer" Trocknungszeit sehr schnell - dadurch sind auch fixe Wäschen im Waschbecken abends kein Thema Kompressionsfähigkeit und Gewicht konkurrenzlos Ich persönlich will nichts anderes mehr nutzen - wenn man die Eigenschaften konsequent einsetzt, ist es ein wahnsinnig effektiver und modularer Stoff.
    OT:
    Mein Standard Layering System mit Alpha: GTX Shakedry -> Alpha 1/4 Zip Hoody -> Körper
    Damit bestreite ich 95% meiner Touren. Wird es kälter, kommt noch eine Schicht Daune oder Synthetik-Isolation DARÜBER.
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    Nero_161 reagierte auf dee_gee in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Könnte mir vorstellen, dass eine MYOG Alpha-Longjohns in Kombination mit sowas wie einer [MYOG] Windpant [Vgl. 1, 2] bei Kalten Temperaturen gut für die Flexibilisierung eines Schlafsetup taugt. Quasi äquivalent zu Alpha-Pullover/Hoodie + Windjacke.
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    Nero_161 reagierte auf PhilippPhoenix in Mit dem Tarp durch die Gletscherwelt der Südschweiz   
    Hi zusammen,
    ich bin Philipp und habe endlich die Zeit gefunden, meinen bereits Anfang Oktober stattgefundenen ersten Ausflug mit Ultraleicht-Ausrüstung festzuhalten und einen Teil in diesem wunderbaren Forum beizutragen bzw. zurückzugeben. Da die Tour nahe der im Forum oft empfohlenen 4-Quellen-Wanderung verläuft, könnte sie dem ein oder anderen als lohnender Abstecher dienen.
    Alle Fotos sind von mir. Lediglich die Karten sind von der Reit- und Wanderkarte kopiert und gemäß dem Copyright-Vorgehen des Forums eingefügt.
     
    Disclaimer
    Die beschriebene Route verläuft in teilweise weglosem (Teil 1) und ausgesetzten Gelände sowie über einen aktuell gesperrten Wegabschnitt (Teil 2) und erfordert ein hohes Maß an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Wegfindung und Bergerfahrung (T4). Die erstmalige  Nutzung vorher nicht getesteter Ausrüstung am Berg ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Alle Aktivitäten wurden von einem bergerfahrenen Trekker durchgeführt
     
    Prolog und Tourenplanung
    Nachdem ich über den letzten Winter meine Ausrüstung massiv erleichtert habe, ging es Anfang Oktober endlich auch auf Tour. Eigentlich wollte ich schon viel früher losziehen, aber mit einem 2-jährigen Kind ist halt doch immer was los und die passende Gelegenheit hat etwas auf sich warten lassen. Wenn schon selten, dann sollte es dafür etwas spektakuläres sein - das bedeutet für mich atemberaubende Ausblicke, hoch oben und gerne mit Gletscherkontakt. Schon lange steht der Chüebodengletscher auf meiner Liste und sollte der Auftakt eines ultraleichten Wochenendes werden.
    Entgegen jeglicher (sinnvoller) Ratschläge, die neue Ausrüstung (in meinem Fall Tarp, Schaummatten, Wasserfilter, Kocher) erstmal in der näheren Umgebung zu testen, bin ich aus Zeitgründen direkt losgezogen. So viel vorab: mit der Ausrüstung hatte ich zu kämpfen und im Bereich Tourenplanung bin ich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen - später mehr dazu.
    An dieser Stelle auch vielen Dank für die vielen Ratschläge und hilfreichen Diskussionen hier im Forum. Als ich vor 1 Jahr Stück für Stück vom Ultraleichtvirus infiziert wurde, habe ich manche Grammzählerei anfangs noch belächelt aber schon bald hat mich das Virus vollends gepackt (und ich wurde bald schon selber beim Wiegen meiner Ausrüstung mit der Küchenwaage von meiner Frau belächelt).
    Doch welche Wohltat war es schließlich, mit einem leichten Rucksack unterwegs zu sein. Bei meinen vorherigen Touren wog der Rucksack noch 16-18 kg (inkl. Wasser und Essen für 2-3 Tage). Nun schaffte ich dasselbe mit ca. 10 kg. Unten mal ein Foto mit alter und neuer Ausrüstung. Könnt ihr es richtig zuordnen?
    Wesentlich leichter wird es bei mir durch meine Foto-Ausrüstung (Systemkamera mit Wechselobjektiven + Drohne, Stativ) nicht mehr werden, schließlich ist das Fotografieren ein wesentlicher Bestandteil meiner Touren in den Alpen.
    Eigentlich hatte ich die Tour bereits für August geplant gehabt, aber habe mir dann leider eine Erkältung zugezogen, die ich ungern auf knapp 3000 m auskurieren wollte. Daher zähneknirschend akzeptiert, dass ich mich nochmal gedulden muss und umso mehr geärgert, als ich kurze Zeit später von einem Felssturz am Aufstieg von All'acqua gehört habe, der den Weg in der Zwischenzeit unter sich begraben hat. Dieser Weg ist seitdem gesperrt. So viel vorab: Felsstürze sollten noch zu meinem Motto werden an diesem Wochenende.
    Ich hatte den Chüebodengletscher also schon gedanklich abgehakt für diese Saison und eine Ersatzroute am Vierwaldstätter See ausgesucht. Da sah ich auf einer anderen Karte doch noch einen alternativen Weg, der sonst nirgends eingezeichnet war, von Nordwesten aus kommend und damit nicht vom Felssturz beeinträchtigt. Ich fand kaum Informationen zu dieser Route und die eingezeichnete gestrichelte Linie wies auf ein überwiegend wegloses Gelände hin. Aber da hatte ich es mir schon in den Kopf gesetzt und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.

     
    Teil1: Durch Wasser und Geröll von Obergoms zum Chüebodengletscher
    Endlich ist der Tag gekommen. Ein bisschen plagt mich dann aber doch das schlechte Gewissen, meiner Frau unseren 2-jährigen in allerschönster Trotzphase 3 Tage aufs Auge zu drücken. Ich spiele den Vormittag noch ein wenig mit ihm und komme dadurch später los als geplant. So gelange ich dann unschön in den Rückstau vom Gotthardtunnel und darf einen Teil auch doppelt fahren, da ich einmal eine falsche Abzweigung nehme und plötzlich in die falsche Richtung fahre, ohne die Möglichkeit zu wenden. Also bei der nächsten Abfahrt 10 km weiter unten wieder raus, einmal drehen und erneut in den Stau Richtung Gotthardmassiv einreihen, weil es schon beim ersten Mal so viel Spaß gemacht hat. Mit dem Blick auf die Uhr kann ich die eigentlich herrlichen Blicke entlang der Furka Passstrasse gar nicht richtig genießen, als ich den Stau endlich hinter mir habe (hier der Ausblick auf den Grimselpass).

    Etwas gehetzt komme ich schließlich in Obergoms an, schultere um 15 Uhr meinen leichten Rucksack und stiefel schnell los, um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Gletscher zu sein.

    Die ersten Kilometer verlaufen auf einem technisch leichten und stetig ansteigenden Forstweg, der alsbald zu einem Trampelpfad wird, schließlich völlig verschwindet und nur noch durch gelegentlich erblickte Steintürme als solcher zu erkennen ist. Der Weg führt dabei zunächst auf der nördlichen Seite des Flusses Goneri/Gerewasser entlang. Eine Leiter zur Überquerung eines Seitenarmes lässt Himalaya Feeling aufkommen. Das Geretal ist eine herrlich wilde und meiner Meinung nach zu Unrecht wenig begangene Ecke. Um mich herum markante Berggipfel, ein rauschender Fluß und ein abenteuerlicher Weg über Felsen und durch Heidelbeersträucher (für die ich gerne mehr Zeit gehabt hätte).
    Obwohl ich ständig auf die Uhr blicke, lockt mich das Rauschen eines Wasserfalls und ich werde mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Jetzt ärgere ich mich, dass mein Graufilter der Gewichtsersparnis zum Opfer gefallen ist. Selbst mit niedrigem ISO-Wert und kleiner Blende gelingt es mir nicht, die Belichtungsdauer so stark zu verlängern, dass ich einen weiß verschwommenen Wasserfalleffekt erreicht hätte.




    Wenig später verlasse ich den Bachlauf, muss diesen aber zunächst furten. Das ist schwieriger, als es zunächst aussieht und ich erinnere mich an einen der wenigen Touren-Berichte auf hikr in dieser Ecke - hier war der Autor beim Furten abgerutscht und schmerzhaft gefallen. Entsprechend gründlich suche ich eine geeignete Stelle und komme trocken und wohlbehalten auf der anderen Seite an. Die Trekkingstöcke erweisen sich dabei als äußerst hilfreich. Mein Ziel liegt im Bild übrigens hinter der Kuppe links unter den markanten Felsgipfeln.

    Ich habe inzwischen 6 km und 400 Höhenmeter geschafft. Weitere 800 Höhenmeter durch wegloses felsiges Gelände stehen mir bevor. Ich komme hier sehr langsam vorwärts. Immer wieder rutscht ein Stein unter meinen Füßen weg oder ein vermeintlich stabiler großer Fels kippt beim Aufsetzen eines Fußes weg. Ich fluche viel und frage mich, ob der durch einen Felssturz verschüttete Weg auf der anderen Seite wirklich schlechter zu gehen wäre. Ich bin hier definitiv im Gebiet der Wanderschuhe angelangt, hier wollte ich mit Trailrunnern und ungeschützten Knöcheln nicht unterwegs sein.

    Der Aufstieg wird zunehmend zum Kampf gegen die Uhr. Die tief stehende Sonne macht mich nervös - ich will den Gletscher doch unbedingt im Abendlicht fotografieren. Der Blick zurück ins Geretal ist aber auch schon jetzt wunderschön.

    Mein bisheriger Weg verlief von hier aus betrachtet auf der rechten Flußseite bis zu der Stelle rechts im Bild, an welcher der Fluß durch einen Hügel verdeckt wird. An ungefähr dieser Stelle konnte ich ihn furten und den Anstieg zum Gletscher fortsetzen.
    Endlich komme ich nach 3h10 Gehzeit, 10 km und 1200 Höhenmetern am Gletschersee an und bin sprachlos vor Freude. Ich bin ganz alleine hier oben, abgebrochene Gletscherstücke in Tennisfeldgröße treiben als Eisschollen gemächlich im See und ich knipse was das Zeug hält. Schließlich fliege ich pünktlich zum Sonnenuntergang meine Drohne über dem Gletschersee entlang. Schade, dass auch dieser Gletscher nur noch wenige Jahre in dieser Art erhalten bleibt und dem Klimawandel zum Opfer fallen wird.







    Während die Dämmerung einsetzt, baue ich erstmals mein neues Tarp mit meinen Trekkingstöcken auf. Heringe hätte ich mir hier sparen können mitzuschleppen, aber dafür hat es ausreichend Steine, um welche ich die Abspannleinen wickeln kann. Bisher war ich immer mit Zelt unterwegs und ich spanne an diesem Abend auf 2600 m Höhe das erste Mal ein Tarp auf. Der Boden in Form eines blanken Felsens macht es nicht gerade einfach und manche Seiten hängen bereits etwas durch, da die umliegenden Felsen ein breiteres Abspannen verhindern. Etwas enttäuscht vom Ergebnis beziehe ich meine neue Behausung, aber der Wetterbericht sagt keinen Regen vorher, weshalb ich auch nicht übermäßig beunruhigt bin. Mein Vorgehen mag hier etwas leichtsinnig wirken, aber ich gehe dieses Risiko bewusst ein. Im schlimmsten Fall klappt mein Tarp im Regen zusammen und ich muss mich im Burrito-Style ins Tarp einwickeln. Sicherlich keine schöne Nacht, aber auch nichts lebensbedrohliches, insbesondere da mein Auto nur einen halben Tagesmarsch entfernt steht.
    Dann filtere ich mir mühsam Wasser aus dem Gletschersee.

    Ich hatte ja gelesen, dass die Durchflussrate von Hohlfaser-Filtern mäßig sei (Sawyer Squeeze) aber ich war doch geschockt, mit welcher Anstrengung das verbunden war. Wie ein Ochse quetsche ich unter voller Anstrengung ein dünnes Rinnsal durch den Filter. Ich sollte erst am nächsten Tag verstehen, dass in eine 1,5 L PET Flasche nur ein Volumen von 1,5 L passt und auch das zusätzliche Reindrücken von gefiltertem Wasser nur funktioniert, wenn man die PET-Flasche vorher zusammendrückt, um Platz für das kommende Wasser vorzuhalten. Man sollte nicht meinen, dass ich in Physik promoviert habe 🫠
    Darüber hinaus habe ich den Wasserfilter (die ganze Tour hindurch) verkehrt herum aufgeschraubt. Weiß jemand, ob das einen Unterschied macht?
    Der Vollmond macht leider jegliche Hoffnungen auf ein Foto mit der Milchstraße zunichte.

    Also setze ich meinen X-Boil Spirituskocher auf und genieße die aufgegossene Trek'n Eat Nudeln mit Waldpilzragout (empfehlenswert), in das ich noch etwas Olivenöl gebe, um den Kalorienbedarf zu decken. Meine Evernew Trinkblase wird nach dem Wasserfiltern direkt als Wärmflasche umfunktioniert und wärmt den Fußbereich meines Schlafsacks schon einmal auf.
    Mit welchen Problemen ich dann in der Nacht zu kämpfen hatte und was am nächsten Tag noch alles schief gelaufen ist, folgt noch...
     
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    Nero_161 hat eine Reaktion von MaikGrosser erhalten in XUL Trekking - <2.75lb / <1.25kg f. Overnighter - Lighterpack Liste   
    Ich denke auch nicht, das solche Listen rein für Ausnahmen geeignet sind. Ich bin insgesamt noch nicht XUL unterwegs gewesen - habe aber viel meiner aller leichtesten Sommer Ausrüstung auch schon in allen anderen Jahreszeiten genutzt und damit einiges Gewicht gespart.
    Zb hab ich lange gar kein Shelter mitgenommen (weil ich keins hatte, aber auch weil es nicht nötig war - Wetter stabil, oder in Gegenden mit natürlichen wettergeschützten Schlafplätzen)
    Mein 450g Sommerschlafsack hab ich auch schon von April bis November genutzt. Genau wie eine 170g trangoworld Isomatte.
    Ich würde sagen XUL hat mehr mit guter Planung kurz vor einer Tour zu tun, als das es eine Universaltaugliche Liste ist.
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    Nero_161 hat eine Reaktion von dermuthige erhalten in suche Winterwanderweg für ersten Schnee-Overnighter   
    Dieses Wochenende waren wir endlich unterwegs!
    Und zwar hat es uns in die Röhn verschlagen. Aus zwei einfachen Gründen: in unter 4h mit dem Nahverkehr günstig erreichbar + gute Schneeaussichten bei nicht allzu kalten Temperaturen dieses Wochenende.
    Gestartet sind wir mit 7,5 bzw 9kg leichten Rucksäcken, davon ca 700g Verpflegung und 2,5l Wasser/Tee (hier meine Packliste). Vom Bahnhof in Gersfeld aus haben wir uns auf den Weg zum nächsten Berg mit rund 800hm gemacht, durch eine mind 15cm dick verschneite Landschaft (wo zwei Stationen vorher noch nichts von zu sehen war) und dort oben einen wunderschönen und sehr windigen Sonnenuntergang gesehen.

    In einem Waldstück knapp unterhalb des Gipfels haben wir uns ein windgeschütztes Plätzchen gesucht, das Tarp aufgebaut und die ersten selbstgetrockneten Trekkingmahlzeiten verspeist - Lecker Thai Curry . Ich habe festgestellt, dass im Winter der Esbitverbrauch deutlich höher ist - eine ganze 14g Tablette für 700ml Wasser! Zum Glück hatten wir genug eingepackt. Nach dem Essen haben wir einen nächtlichen Spaziergang gemacht und uns die Sterne angeschaut. Wahnsinn, die Wolken sind so schnell vorbeigezogen, dass es aussah als würden die Sterne sich bewegen, nicht die Wolken! 
    Wir waren warm eingepackt - nur meine Füße waren einige Stunden lang sehr kalt. Leider hatte ich die extra gekauften Wärmepads doch zuhause liegen gelassen
    Das Mini-15g-Thermometer lag auch noch zuhause, so mussten wir uns auf den Wetterbericht verlassen, der für abends schon -5° angezeigt hat, nachts sollte es auf -7° runter gehen. Perfekt um die Grenzen meines sehr minimalistischen Schlafsystems auszuprobieren: Ein recht breiter MYOG Daunenschlafsack mit 220g Daunen (Komfort ~10°C) und ein Thermarest Vesper Quilt mit 180g Daunen (gesamt 815g) und ein wasserdichter 150g Terra Nova Moonlite Biwaksack. Dazu eine auf 165cm gekürzte 14mm Evazote-Matte (385g) +  2x 30*55cm große Stücke einer Decathlon Faltmatte (ca 55g) für Schulter- und Hüftbereich. Anfangs trug ich eine Schicht dünne Merino-Baselayer und eine Schicht Alpha 80-Kleidung. 2 paar Socken, Mütze und Merino-Buff. Meine Beine wollten nicht warm werden, da hab ich die Alpha-Hose ausgezogen und es wurde besser.
    Wir haben noch Stunden warm eingepackt mit Quatschen verbracht und damit uns unerklärliche Lichter und Geräusche erklären zu wollen und sind erst nach Mitternacht eingeschlafen. Gegen 5 merkte ich doch ein wenig Kälte von unten hochkommen, hab dann aber noch 3 Std weiter geschlafen. Fazit für mich: bei -2° war die Isomatte kuschelig warm, also ist die Grenze wohl so bei -5°, darunter braucht es einfach etwas mehr. Das Tarp (China Trailstar-Kopie) musste ich nachts nochmal fester abspannen, da es durch den Schneefall deutlich eingesunken war und uns ein wenig im Gesicht hing.

    Morgens gab es Porridge und Tee aus dem letzten Wasser + ein wenig geschmolzenem Schnee, Lager wurde abgebaut und mit eiskalten Fingern versucht Spikes und Gamaschen anzuziehen - gar nicht so einfach! Weil wir beide doch sehr müde waren entschieden wir uns für eine kurze 5km Strecke zum nächsten Bahnhof zurück. Was ein Gefühl, die ersten zu sein die ihre Spuren im frisch gefallenen, mittlerweile gut 25cm hohen Schnee hinterlassen!  
    Ein paar letzte Blicke auf verschneite Berge und Rutschtests für die neuen Spikes auf teils recht steilen Abstiegen und dann hieß es auch schon Abschied nehmen vom Winter-Wonderland. Auf jeden Fall eine einmalige Erfahrung

  17. Gefällt mir!
    Nero_161 hat eine Reaktion von bieber1 erhalten in Schnäppchen-Thread 2.0   
    Bei Aldi gibt es wieder Camping Zeug
    In einem anderen Thread hatte ich zwar über die Schlafsäcke nicht so viel gute Worte verloren aber: 
    - wer Ultraleicht Wandern einfach mal ausprobieren will und die ersten Touren im Sommer oder in südlichen Gegenden plant (und nicht so verfroren ist), kann sich hier für kleines Geld eine komplette Erstausstattung besorgen:
    - Schlafsack, eher für +20°C geeignet (650-700g), 15€
    - Isomatte, aufblasbar 60*193cm, bis 10°C,  (490g), 15€
    - Multifunktionsplane (daraus die Stahlstangen + -Heringe etc. weglassen) Tarp alleine 285*285cm (650g), 20€
    - Drybags, (2 Stck a 45g), 7€
    Und wer vor ein paar Wochen noch den Rucksack abgestaubt hat:
    - Tourenrucksack 45L, (ca 850g),15€
    Hat für 65€ die "großen 4" bei 2,66kg !   Wenn das kein Schnäppchen ist!
    Bis auf das Tarp hab ich alles selbst und gerade die Rucksäcke bieten noch einiges an Grammeinsparungspotential ( habe den aus 2021 auf ca 580g reduziert) und die Isomatte hat bei mir (gekürzt auf 165cm und 385g) schon einige kürzere Touren und Campingurlaube der letzten 2 Jahre überstanden!
     
     
  18. Danke!
    Nero_161 hat eine Reaktion von Adlerauge erhalten in Microspikes/Grödel für gelegentlichen Einsatz   
    Ich habe mir weil sie lokal zu haben waren mal die SH500 Spikes / Grödel von Decathlon gekauft - kosten 25€, haben 12 x 7mm lange Spitzen und wiegen in Gr. S nur 189g statt der angegeben 220g (vermutlich wie bei Decathlon üblich mit Beutel/Zubehör angegeben - da  freut sich der ULer immer )
    Damit sind sie für mich Preis - Leistungs technisch voll in Ordnung, die andren leichten Grödel haben bei ähnlichen Werten entweder nur 5mm Spitzen oder kosten gleich 40-70€...
    Test folgt dieses Wochenende auf einer Schneetour!
     
  19. Gefällt mir!
    Nero_161 hat eine Reaktion von Lastenesel erhalten in Schnäppchen-Thread 2.0   
    Ich will hier mal (wieder) eine Empfehlung für Second Hand Läden aussprechen
    Wollte heute eigentlich wandern gehen, aber bin aufgrund des schlechten Wetters in einem solchen Laden gelandet... Und mit einer kompletten Winterausstattung wieder rausgekommen: Eine 330g Daunenjacke für 15€, Salomon Hochtourenhose für 6€, dickes Ortovox Merinoshirt für 5€ und eine Woolpower Hose für 6€ 😮 
    (Gut, die Hochtourenhose und das Shirt sind recht schwer - und die Woolpower Hose war in XL, habe sie mir direkt passend umgenäht - jetzt nur noch 150g )
    damit kann der Winter kommen! Also: geht mehr in Secondhandläden, da kann man sehr oft richtige Schnäppchen machen!

  20. Gefällt mir!
    Nero_161 hat eine Reaktion von paddelpaul erhalten in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Das kommt darauf an wofür du sie nutzen willst Gut war sie bisher bei Aktivität unter einer dünnen Windhose, das wärmt dann ganz gut ohne zu schnell zu überhitzen.
  21. Gefällt mir!
    Nero_161 reagierte auf Schwarzwaldine in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Danke für den Bericht, da überlege ich nochmals, ob ich das gestern eingetroffene 70er Alpha von Extex für eine Hose "verschwende", wie ich es u.a. vorgehabt habe ...  ein Baselayer-Shirt mit Halbarmlänge wird es aber in jeden Fall, insbesondere für Graveltouren, dann gibt's hoffentlich keine kalten Oberarme mehr.
  22. Danke!
    Nero_161 hat eine Reaktion von Dune erhalten in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Bin mit meinem MYOG Alpha 80 Hoodie immer noch super zufrieden. Ca 40% leichter als ein Standard Fleece, kein Schwitzen, Kapuze nutze ich kaum, aber wenn dann bin ich froh drum (macht wärmetechnisch schon einen deutlichen unterschied wie @paddelpaul schreibt), riecht kaum, und ist bis jetzt auch trotz einiger Gebüsch und Felskontakte noch komplett intakt, wenns zu kalt oder windig wird kommt ne Regenjacke drüber. Ich trage eigentlich immer einen Baselayer drunter, ohne den ist es merklich kühler/luftiger.
    Einzig mit der Alpha Hose bin ich noch nicht so warm geworden, obwohl sie bei Aktivität eigentlich ideal sein müsste. Habe sie bisher ein paar mal als Schlafhose verwendet aber war nicht so überzeugt - eine normale lange Unterhose war da gefühlt wärmer, die Alpha Hose hat bei jeder kleinen Bewegung Luft reingelassen, was in dem Fall unangenehm war. 
  23. Gefällt mir!
    Nero_161 reagierte auf Jarod71 in Primaloft Active vs. Polartec Alpha Direct   
    Ich habe mir einen Pulli aus dem Alpha genäht und trage ihn relativ viel, entsprechend oft wurde er gewaschen. Das der Stoff ungewöhnlich viel Material verlieren würde kann ich nicht sagen, habe ich nicht das Gefühl. Auch hat er noch immer seine Flauschigkeit. Ich Trage den Pulli immer auf nackter Haut. Ich empfinde es als angenehmes Tragegefühl.
    Auch verliert er nicht seine "Atmungsaktivität" Im Gegenteil. Jeder Stoff verliert ja, so das Fazit meines Flusensiebes. Entsprechend müßte er eher an Durchlässigkeit gewinnen. Aber wie gesagt, sehe keinen hohen Stoffverlust.
     
    Grüße
  24. Gefällt mir!
    Nero_161 hat eine Reaktion von Kay erhalten in Alpha Direct Pulli   
    Ich habe auch schon mehrere Teile aus Alpha genäht und hatte am Anfang etwas bedenken wie stabil die Nähte sind - hat sich aber alles als unproblematisch herausgestellt. Auf jeden Fall lieber etwas mehr NZ. Ich würde keine komplizierte Naht machen, eher reisst der Stoff aus als die Naht. Ich habe eine einfache grade Naht gemacht und dann mit Zickzack versäubert, das hält wunderbar.
    Werde mir wahrscheinlich auch nochmal ein weiteren Pulli mit den neuen Farben nähen :)
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    Nero_161 hat eine Reaktion von cafeconleche erhalten in Schnäppchen-Thread 2.0   
    Ich will hier mal (wieder) eine Empfehlung für Second Hand Läden aussprechen
    Wollte heute eigentlich wandern gehen, aber bin aufgrund des schlechten Wetters in einem solchen Laden gelandet... Und mit einer kompletten Winterausstattung wieder rausgekommen: Eine 330g Daunenjacke für 15€, Salomon Hochtourenhose für 6€, dickes Ortovox Merinoshirt für 5€ und eine Woolpower Hose für 6€ 😮 
    (Gut, die Hochtourenhose und das Shirt sind recht schwer - und die Woolpower Hose war in XL, habe sie mir direkt passend umgenäht - jetzt nur noch 150g )
    damit kann der Winter kommen! Also: geht mehr in Secondhandläden, da kann man sehr oft richtige Schnäppchen machen!

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