Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

zweirad

Members
  • Gesamte Inhalte

    519
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    18

Alle erstellten Inhalte von zweirad

  1. Danke für den tollen Bericht und die stimmungsvollen Bilder! Gedanklich bin ich den Weg nochmals mit euch mitgelaufen und liess meine Wanderung nochmals an mir vorbeiziehen. Glücklicherweise hatte ich damals im Mai 2019 etwas mehr Wetterglück.
  2. zweirad

    Lupine Penta

    Hallo zusammen Da mich die 50 Lumen meiner bisherigen Winter-Stirnlampe (Petzl Tika XP 2) schon länger nicht mehr zufriedenstellte, habe ich mich an die Evaluation einer Nachfolgelösung gemacht. Da Lupine eigentlich einen guten Ruf geniesst und nachdem was ich hier und im Netz bisher zur Penta gelesen hatte, war die Entscheidung bald einmal gefallen. Da der Outdoorshop meines Vertrauens die Penta an Lager hatte, hab ich kurzerhand dort angerufen und wenig später hatte ich das Teil (5700 K) in der Hand. Der ersten Tests im Garten verliefen vielversprechend, was bei den bis anhin gewohnten 50 Lumen kein Wunder war Leider musste ich bald feststellen das sich die Lampe, immer dann wenn man in den Boost-Modus wechselt sofort ausgeschaltet hat und sich auch nicht mehr einschalten liess. Erst ein kurzes Nachladen am Netz behob das Problem. Leider trat es aber immer wieder auf weshalb ich Lupine anschrieb. Die lapidare Antwort, die Lampe hat einen Hardwaredefekt und muss zurück. Beim Outdoorshop beschied man mir, dass das Problem bekannt sei und bereits eine Ladung problembehafteter Pentas retourniert wurde. So habe ich die Lampe nach der ersten richtigen Tour am 19.11 auf meine Kosten retourniert und trotz einigen Nachfragen nie eine aussagekräftige Antwort erhalten. Vergangenen Montag erhielt ich die Lampe, nach über 3 Wochen, nun endlich zurück und seither funktioniert sie tadellos. Was soll ich sagen. Ich konnte die Lampe auf einer Tour testen und war mit dem Licht sehr zufrieden. Auch die Verarbeitung scheint mir sehr hochwertig. Ich bin schon auf weitere Erfahrungen (vielleicht auch mal eine Abfahrt mit dem Snowboard) gespannt. Verwenden werde ich die Lampe aber wohl vorwiegend im Winterhalbjahr, da ich für den Sommer meine leichte Fenix E05 bevorzuge und als ausreichend erachte. Mit der Firma Lupine bin ich leider alles andere als zufrieden. Klar, Fehler passieren. Auf dem Preisniveau hätte ich jedoch etwas anderes erwartet, vorallem auch in Bezug auf die Kommunikation. Meine Empfehlung an alle, welche die Lampe kaufen wollen. Testet das Ding, vorallem die beiden Boost-Modi ausführlich im Laden. Doch glatt das wichtigste vergessen: - Lampenkopf, 90 Gramm - Kopfband, 19 Gramm
  3. 11. Tag - 20.8.2020 oder zurück in die Einsamkekeit und neue Bekanntschaften Alagna nach Piedicavallo (40` oberhalb) 26.5 Kilometer, 1689 Höhenmeter, 9 Stunden 5 Minuten Ein schönes Fenster in Alagna So! Nach einem knappen Monat ists mal wieder Zeit ein paar Sätze zu schreiben. Ich habe diese Woche sehr oft wehmütig an meine Wanderung zurückgedacht. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit feinem Kaffee musste ich mal wieder Proviant aufstocken. Ich habe mir einige Leckereien gegönnt. Vom obligaten Obst, zu frisch geschnittenem Käse und Fleisch und frisches Brot. Auch etwas besonderes, was ich sonst nie mit auf Wanderungen nahm, landete im Einkaufskorb. Eine Beilage zu Pasta die in einem Gefäss aus transparentem und zerbrechlichem Material verpackt war. Den Namen dieses Werkstoffs möchte ich lieber nicht nennen, da mir sonst womöglich der Forumsausschluss droht Dem Hinweis im Rother entsprechend wählte ich nicht die Strasse für den Weg nach Balma, sondern den Naturweg der Sesia entlang. In Riva Valdobbia bestaunte ich noch die Wandmalerei, welche eindrücklich das Weltgericht darstellt. Nachher gings aber mal wieder aufwärts und das nicht zu kurz und leider auch nicht gerade schön auf der Strasse. Zahlreiche Autos überholten mich auf dem Weg nach Sant` Antonio di Val Vogna. Auf angenehmeren Wegen gings nun ganz hinein ins Val Vogna. Nach der Napoleonbrücke am Ende der rauen Strasse traf ich kaum noch jemanden. Das Wetter meinte es auch heute gut mit mir und so verdeckte die eine oder andere Wolke die Sonne und bescherte mir einen angenehmen Aufstieg. Nach einer der zahlreichen Alpen wars aber Zeit für eine Pause und ich gönnte mir etwas Käse, Fleisch und frisches Brot am Bach. Was für ein Luxus! Wie gut es mir doch geht! Auch für die Füsse gabs ein wohltuendes Fussbad zur Entspannung. Schottland in Italien Und das traditionelle Vieh Via der Alpe Maccagno gings zum Lago Nero wo ich das erste mal auf die „gute N.“ und die „schnelle K.“ (ein Insider) traf. Wir quatschten gar nicht lange und unsere Wege trennten sich auf dem Passo del Maccagno auch schon bald wieder, jedenfalls vorläufig. Über das schöne Hochplateau gings zum Colle Lazoney und etwas steiniger auf einem Plattenweg zum Colle della Mologna Grande. Der Lago Nero Von hier ists dann nicht mehr weit zum Riffugio Rivetti. Trotzdem ich langsam müde wurde, wollte ich heute aber mal wieder draussen schlafen. Im dichten Nebel gings am Riffugio vorbei und zu meiner Überraschung kamen mir zahlreiche Trailrunner entgegen. Der Abstieg war steil und mühsam und langsam wäre ich schon um einen passenden Lagerplatz froh gewesen. Die erste Möglichkeit schied mangels Wasser aus. Rund 40` oberhalb von Piedicavallo erspähte ich eine „Bauruine“ einige Meter neben dem Weg auf einer Geländeterrasse. Der Vorplatz schien eben und der nahe Bach versprach Wasser. Unbemerkt konnte ich die zahlreichen Trailrunner an ihrem Aufstieg beobachten. Das erfrischende Bad beim Wasserholen liess ich mir natürlich nicht nehmen. Glücklich und zufrieden kochte ich meine Pasta mit Pestosauce und genoss den Abend. Im Abstieg nach Piedicavallo
  4. Ich war 38 Tage auf der GTA unterwegs und kam währenddessen bis Sambuco. Die Flexmat hatte ich dabei rund 30 Nächte im Einsatz. Eigentlich immer dann wenn ich kein frisches Bettezeug hatte und unter dem Quilt schlief. Dies da ich diesen dank der Knopflochgummis einfach perfekt auf der Flexmat befestigen kann. Zu meinem Erstaunen hält sich die Flexmat wacker. Die ersten Anzeichen von "plattliegen" (die Spitzen) traten bereits in den ersten Nächten auf. Danach war wider meiner Erwartung kaum noch eine nennenswerte Veränderung erkennbar. Klar, die üblichen Abnutzungserscheinungen aber nichts was die Funktion beeinträchtigen würde. Ich bin nachwievor sehr zufrieden mit meiner Flexmat, resp. deren Preis-/Leistungsverhältnis und würde diese wieder kaufen. Anfänglich hatte ich etwas Zweifel, ob ich auf der Flexmat gut schlafen würde, da ich immer zwischen Rücken und Seite wechsle. Nach meinen bisherigen subjektiven Erfahrungen, schlafe ich auf der Flexmat aber weder besser noch schlechter als auf der Uberlite oder XLite. Die schnelle Einsatzbereitschaft und auch in der Pause schnell eine Unterlage zur Verfügung zu haben, zusammen mit der Pannenunanfälligkeit wiegen das Packmass in meinen Augen wieder auf. Ausserdem ist das Isolationsvermögen wirklich grandios. Mein rein subjektiver Eindruck, aber den angegebenen R-Wert würde ich sofort unterschreiben. Vielleicht werde ich wegen des Packmasses und Gewicht auch mal die Flexmat ohne + ausprobieren, obwohl ich wegen deren Dicke etwas unsicher bin. Mal sehen. Genug geschrieben. Eigentlich sollte ich mal wieder etwas an meinem Reisebericht schreiben
  5. Ganz im Gegenteil. Der einzige Grund warum ich nichts mehr dazu geschrieben habe ist, dass ich meine Meinung zur Flexmat + hier bereits kundgetan habe Ich hatte meine diesen Sommer auf der GTA (Packliste) und auf einigen kürzeren Touren davor und danach dabei. Ich gebe aber dazu, bis zum letzten Abend vor dem Tourstart der GTA überlegt zu haben nicht die Uberlite mitzunehmen. Dies auf Grund des katastrophalen Packmasses der Flex +. So habe ich auf der GTA auch die 2/3 aussen am Rucksack und das 1/3 innen transportiert. Sonst mache ich das umgekehrt wie ich bereits früher, weiter oben beschrieben habe. Der ganz, ganz grosse Vorteil der Flexmat ist halt die schnelle Einsatzbereitschaft (einfach hinwerfen) und die unanfälligkeit für Pannen, was auch den Ausschlag für die Flexmat gegen die Uberlite auf der GTA gab und ich würds wieder so machen. Hatte aber jetzt im Herbst auch mal wieder die Uberleite dabei. Meine Flex hat natürlich etwas gelitten und ein Ast am "Wegesrand" verpasste ihr auch einen üblen Riss, aber die Matte ist nachwievor einsatzbereit und wird noch einige Touren mitmachen. Die Flexmat ohne + wäre natürlich wegen des Packmasses interessant. Ich frage mich allerdings, ob mir die nicht zu dünn wäre. Anbei noch zwei Fotos mit meiner Flex im Einsatz auf der GTA
  6. Klingt für mich ganz nach einem Grund die Varianten ebenfalls noch zu erwandern Genau. Das andere horizontal Das kommt davon wenn man schneller schreibt als mitdenkt. Danke. 9. + 10. Tag - 18.8.2020 + 19.8.2020 oder vom schrecklichen Touristenrummel Bivacco Antigine zum Bivacco E. Lanti 28.5 Kilometer, 1485 Höhenmeter, 9 Stunden 40 Minuten Tarp dabei oder nicht. Egal, aber ich mag einfach diese Selbstversorgerhütten und die neuen italienischen Biwaks sind besser als jedes 5* Hotel. Nach dem Frühstücken und der Demonstration meines Stormin Cones (ein grossartiges Teil!) und einiger anderer Kleinigkeiten, gings langsam aber sicher weiter. Wenige Meter und ich war wieder in der Schweiz. Die 9 Trailrunner und ich gingen noch ein Stückchen gemeinsam, bevor sich auch unsere Wege wieder endgültig trennten. Die Brücke hat wohl schon bessere Tage gesehen Mattmark Stausee Ich genoss das schöne Wetter und die grandiose Sicht zum Mattmarksee. In Saas Fee war ich bereits einmal, währenddem ich den Alpenpässewege (die Schweizer Alternative zur GTA) erwanderte. Den Mattmark-Stausee sah ich heute jedoch zum ersten Mal. Bald erreichte ich den Tälliboden und somit den Abzweiger zum Monte Moro Pass. Es waren wieder deutlich mehr Leute unterwegs und auch einige Biker wagten die Abfahrt über das eine oder andere Schneefeld. Nochmal der Mattmarksee. Weils so schön war Auf dem Pass angekommen traf mich fast der Schlag. Was für ein schrecklicher Trubel hier oben. Einerseits war ich mich das nicht mehr gewohnt und andererseits mochte ich solche überlaufenen Gipfel noch nie. Und die Seilbahn schaffte unaufhörlich immer mehr Leute in die Höhe. Ich blieb trotzdem einen Moment und gönnte mir eine kurze Essenspause und versuchte erfolglos den dortigen Geocache zu finden. Maria auf dem Monte Moro-Pass Irgendwann wars dann aber genug und ich machte mich an den Abstieg durch diese vom Wintersport schrecklich verunstalltete Landschaft. Der Abstieg war langwierig und anstrengend. Je tiefer ich aber kam, desto schöner wurde es. Zu meiner Überraschung kamen mir auch tatsächlich einige Wanderer entgegen und ausnahmslos jeder wollte wissen, wie lange es denn noch bis auf den Pass dauere. Blick zur Cima di Jazzi (wenn ich das auf der Karte richtig interpretiert habe). Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich Macugnaga und endlich mal wieder eine Gelegenheit um etwas frisches Obst, Joghurt usw. einzukaufen. Ich war ganz aufgeregt, wartete aber natürlich brav bis meine Nummer aufgerufen wurde. Bananen, Äpfel, Nektarinen, Pfirsiche, Joghurt, frisches Brot - ich fühlte mich wie ein König. Ich suchte mir ein schönes, ruhiges und schattiges Plätzchen vor der Kirche und schlemmte nach Herzenslust. Wie sehr man auf solchen Wanderungen das vermeintlich selbstverständliche wieder schätzen lernt. Kirchturm in Macugnaga Schlemmermenü Inzwischen war es nach 15 Uhr. Soll ich weitergehen? Die Brücke über den Fluss fehlte leider noch immer und so musste ich, nachdem ich endlich die Umleitung fand einen Umweg gehen. Dutzende von Tagesausflüglern kamen mir auf dem Weg ins Valle Quarazza entgegen. In der Nähe des Lago delle Fate überlegte ich mein Tarp aufzustellen. Die Italiener schienen es mit den zahlreichen Verboten aber ernst zu meinen und so wollte ich mich an die Spielregeln halten. Die alte Bergbausiedlung Crocette schien ebenfalls wenig einladend, da der Boden stark mit Schwermetallen belastet sei. Weg zum Colle del Turlo im Valle Quarazza. Einen kleinen Politik-Einschub: Ich der Schweiz stimmen wir am 29. November über die Konzern-Initiative ab. Diese verlangt das Schweizer Firmen für im Ausland begangene Verfehlungen (u.a. Umweltverschmutzung) geradestehen müssen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber die grossen Konzerne sträuben sich vehement dagegen. Vielleicht hätte es das hier auch gebraucht. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Wasserfall im hinteren Teil des Valle Quarazza. Ich lief also weiter dem Colle delle Turlo/ Türlipass entgegen. Ich überlegte, ob ich das Bivacco Lanti erreichen könnte. Die Wegweiser stimmten mich wenig optimistisch, aber ich wollte es versuchen. Wie vom Bätzing beschreiben führte ein alter Militär-Saumpfad stetig in die Höhe. Zahlreiche Kehren und noch mehr Höhenmeter später kündigte ein Wegweiser noch 30 Minuten zum Biwak an. Der Himmel zog bedrohlich zu und auch das Licht wurde stetig weniger. Ziemlich genau gegen 19 Uhr erreichte ich das Biwak und die vier Leute waren sichtlich überrascht das heute noch jemandt auftauchte. Einer hatte offenbar extrem mit den Höhenmetern zu kämpfen. Das Paar erzählte, dass sie heute von Alagna über den Türlipass gekommen seien und die Strapazen für ihn wohl zu viel waren. Morgen wollten sie nach Macugnaga, mit der Bahn auf den Monte Moro Pass, Saas Fee, Zermatt. Ich gab ihnen einige Tipps für den ÖV in der Schweiz und Zermatt. Nachdem ich mein Abendessen verschlang setzte draussen bereits Regen ein. Egal, nach zwei Tagen wollte ich mich mal wieder waschen und so stapfte ich in den Regen und wusch mich an der Quelle. Die anderen staunten nicht schlecht und meinten ich sei ein mutiger Mann. Naja, so kalt war das Wasser nun auch wieder nicht. Hat jedenfalls gut getan. Zufrieden fiel ich ins Bett, währenddem es draussen noch immer regnete. Bivacco E. Lanti nach Alagna 18.3 Kilometer, 768 Höhenmeter, 6 Stunden 20 Minuten Eher spät und als letzter machte ich mich heute um kurz vor 9 auf den Weg. Da die anderen keine Anstalten machten zu wischen oder ähnlich, erledigte ich das. Mich ärgert diese „nach mir die Sintflut“ Einstellung sehr. Heute hatte ich keine optimistischen Ziele und auch wenn ich die vergangenen Tage immer im trockenen geschlafen habe, wollte ich mal wieder etwas Luxus, Dusche, Restaurant. Ich beschloss also lediglich bis Alagna zu laufen. Der Colle delle Turlo war auf der super ausgebauten Militärstrasse schnell erreicht. Schön ausgebauter Militär-Saumpfad wenig oberhalb des Biv. E. Lanti. Hier nochmals. Knapp unter dem Colle delle Turlo. Auch erlaubte mir das einfache Terrain immer mal wieder den Blick schweifen zu lassen. Der Abstieg zog sich dann wieder ganz schön in die Länge. Beim Rif. Pastore traf mich dann wieder der Schlag. Mann o mann was war hier ein Trubel. Zügig lief ich weiter und da passierte es. Im eigentlich einfachen Abstieg vom Rif. Pastore rutschte ich aus und knallte voll auf meinen Ellenbogen. Wieder typisch für mich. Im anspruchsollen Gelände hoch konzentriert und sicher unterwegs und hier auf dem Flipflop Weg hauts mich auf die Schnauze. Es schmerzte anfänglich ganz schön und böse Erinnerungen an einen früheren Bikeunfall kamen hoch. Glücklicherweise verzog sich der Schmerz und ausser einer kleinen Schürfung blieb nichts übrig. In Pedemonte machte ich noch einen kleinen Schlenker durch die schönen, ruhigen Gässchen, bevor ich weiter nach Alagna lief. Mal wieder ein WLAN gesucht um zu Hause anzurufen. Da es inzwischen Mittag war, wars auch an der Zeit etwas zu Essen. Ich gönnte mir ein paar (völlig überteuerte) Waffeln, bevor ich mich an die Suche nach einem Nachtlager machte. Eine Absage nach der anderen. Auch das Internet war keine Hilfe. Nachdem ich es eigentlich schon aufgegeben habe, meinte die freundliche, ältere Dame im letzten BnB, sie wüsste da noch was. So kam ich dann zu meiner mit Abstand teuersten Unterkunft auf dieser Reise. Ein Italiener erzählte mir später, dass Alagna so etwas wie das St. Moritz Italiens sei. Aber ich will nicht jammern, bin schliesslich in den Ferien. Nachdem ich geduscht, meine Kleider gewaschen und die Akkus an den Strom gehängt hatte, machte ich mich auf das Städtchen anzuschauen. Gegen Abend gönnte ich mir dann noch eine feine Pizza und fiel wiederum zufrieden ins Bett. Aussicht in den Talkessel. Kurz oberhalb vom Rif. Pastore. Wenn ihr genau hinschaut, sehr ihr im oberen Drittel, unmittelbar neben den Ästchen einen Turm Die Geschichte zu diesem Turm: Dieser Turm hat mir keine Ruhe gelassen. Wer baut hier oben im nirgendwo einen Kirchturm hin. In meiner Unterkunft habe ich dann etwas recherchiert. Es handelt sich nicht um einen klassichen Kirchturm, sondern um eine Seilbahnstütze. Genau genommen um die berühmte Kirchturmstütze der Indren-Seilbahn.
  7. Jetzt hab ich bei Tag 7 was mit dem Datum durcheinander gebracht. War natürlich der 16.8 und nicht der 15.8. Aber egal, hat eh keiner gemerkt 8. Tag - 17.8.2020 oder von der Kunst Umwege zu laufen Bivacco Cingino zum Bivacco Antigine Tourdaten nicht abgespeichert. Viel wars aber wohl ohnehin nicht. Der heutige Tag begann trüb und regnerisch. Soll ich hierbleiben oder weitergehen? Ein Blick in den Himmel gibt keine Klarheit und die Kristallkugel blieb aus Gewichtsgründen zu Hause. C. und J. waren sich ebenfalls etwas unschlüssig, brachen aber vor mir zum Antronapass auf. Ich rief inzwischen die Wetterprognose auf dem InReach ab (eine tolle Funktion des Gerätes) und war nach deren Erhalt deutlich optimistischer als zuvor. So bequemte ich mich kurz nach 10 ebenfalls aus der Hütte. Zuerst kam mir eine Schafherde entgegen und wenige Minuten unter der Passhöhe auch wieder C. und J, welche sich auf dem Rückweg befanden. Ein letzter Schwatz und unsere Wege trennten sich endgültig. Das ging mir einige Male so. Da trifft man jemanden, versteht sich gut und einige Stunden oder Tage später geht man wieder getrennte Wege. Einerseits fand ichs jeweils wieder schön alleine zu sein, andererseits lernt man sich ja auch ein bisschen kennen. Eben wie im echten Leben. Schafherde im Aufstieg zum Antronapass Auf dem Pass angekommen entschloss ich noch den Abstecher zum Cresta-Biwak (3025 müM) unter die Füsse zu nehmen um den dortigen Geocache zu suchen. Das Wetter war sich in etwa so unschlüssig wie ich es heute Morgen war und dementsprechend wechselhaft. Kurzer Sonnenschein, damit ich die letzten Schneefelder zum Biwak im Nebel und Nieselregen zurücklegen konnte. Es fiel mir also absolut nicht schwer es mir hier gemütlich zu machen und mir einen Kaffee zu kochen und mal wieder zu Hause anzurufen. Als Schweizer bezahlt man im Ausland ein Vermögen an Roamingkosten und hier knapp ennet der Landesgrenze musste ich eine der letzten Chancen nutzen Crestabiwak (3025 m.üM.) Im Abstieg zurück zum Antronapass (oder Passo di Saas) wars bissig kalt und die Sicht reichte gerade so knapp bis zur Nasenspitze. Ich glaube das war das erste Mal das ich mir den Fleecepulli zum Laufen überziehen musste. Etwas überrascht traf ich auf dem Pass tatsächlich noch zwei weitere Wanderer. Mir wars jedoch nicht zum Quatschen zu Mute und so lief ich zügig weiter in Richtung Jazzilücke. Petrus macht den Vorhang mal wieder auf und gab mir somit den Blick zum Lago di Cinghino frei. Blick zurück zum Lago Cinghino. Ich glaube rechts die Biwakhütte zu erkennen. Ich genoss den Weg zur Jazzilücke, liebe ich doch solche etwas alpineren Wege über alles. Dank der Tritte im steilen Schneefeld kam ich auch hier gut und sicher voran. Schneefeld zwischen Antronapass und Jazzilücke. Sieht harmlos aus, ohne die Tritte wäre es aber etwas heikel geworden, gehts doch unten ziemlich sLoch runter. Vor der Jazzilücke. Einfach cool der Weg Rückblick Auch wenn es einen kleinen Umweg bedeutete und es noch eher früh war, wollte ich nochmals in einem der coolen neuen Biwaks übernachten. Vielleicht wollte ich auch einfach das diese Variante niemals zu Ende geht und zog es deshalb maximal in die Länge. Egal ich hab Ferien und kann ja so lange und weit laufen wie ich Lust habe. So machte ich mich also auf in Richtung Ofentalpass (oder Passo di Antigine). Ich glaubte noch etwas Pfadähnliches in direkter Linie zu sehen, entschloss mich dann aber doch auf Nummer sicher zu gehen und auf 2722 müM abzusteigen. Ausserdem schien auf dieser Seite des Passes die Sonne und ich hatte keine Eile Im Aufstieg noch Wasser im Bach gebunkert (auf dem Pass gibts keines) und bereits um 16:15 Uhr erreichte ich das Bivacco Antigine. Ich lümmelte etwas herum, genoss die Zeit und das grossartige Panoramafenster des nigelnagelneuen Bivaccos. Ich habe es später noch einige Male gedacht: Der echte Luxus ist Zeit zu haben und nichts zu müssen. Einfach in den Tag leben laufen und tun und lassen was man will. Dies zusammen mit der Gesundheit, die mir solche Unternehmungen überhaupt erlaubt. Ich weiss aus eigener Erfahrung das dies nicht selbstverständlich ist. Das neue Bivacco Antigine Gegen 19 Uhr schneite dann noch eine Gruppe deutscher Trailrunner rein. Keine Ahnung wieviele es waren, aber die Jungs hatten echt Glück das ich alleine hier war, wäre ansonsten etwas knapp geworden mit den Betten. Wir hatten einen echt lustigen Abend zusammen. Für was habe ich eigentlich mein Tarp eingepackt?
  8. Die frühe Dunkelheit ist mit ein Grund warum ich die Sommerzeit fürs Wandern bevorzuge. Während kurzen Touren (2-3 Tage) laufe ich meistens bis es eindunkelt oder kurz davor und richte mein Nachtlager mit dem letzten Tageslicht ein. Dann wird gemütlich gekocht und die Ruhe der Natur mit ihren Geräuschen genossen. Das und die Gedanken in meinem Kopf reichen mir als Beschäftigung vollauf. Ich hab sonst tagein, tagaus soviele Reize, sodass ich draussen gerne etwas runterkomme und meinen Gedanken nachhänge. Dasselbe bei längeren Touren, wie dieses Jahr auf der GTA, nur das die "rumlümmeln" Phase dann auch mal einige Stunden dauern kann Handy habe ich für Notfälle immer dabei, wird draussen jedoch so wenig wie möglich genutzt. Diesen Sommer hatte ich zum ersten Mal Kopfhörer dabei, da ich dachte das ich vielleicht mal etwas Musik hören will. Seis unterwegs oder auf dem Heimweg. Ich hab die Dinger nicht einmal benutzt. Ich geh dann auch immer zeitig ins Bett und schlafe solange es eben schläft, i.d.R. bis Tagesanbruch. Einen Wecker stelle ich draussen praktisch nie.
  9. Danke fürs Kompliment! Freut mich sehr wenns gefällt. Ich gehe davon aus, dass sich deine Frage auf meine "Variante" ab dem Passo della Preja bezieht, resp. insbesondere auf den Tag 7 bezieht? Ums nochmal zu betonen. Es handelt sich dabei nicht um die GTA, welche im Rother und Bätzing beschreiben wird. Insofern kannst du diese schwierigen Stellen einfach umgehen indem du den Beschreibungen der beiden Reiseführer folgst. Ich verweise gerne auch nochmal auf dieses Video, welches mich überhaupt zu diesem Abstecher inspirert hat. Hier kann man sich ein gutes Bild von den etwas anspruchsvolleren Stellen machen. Tag 4: Der Sentiero Scinc kann problemlos umgangen werden. Wird in den Reiseführern ausgiebig beschrieben, weshalb ich mir das hier spare. Tag 7: Die kurze heikle Stelle nach dem Bivacco Città di Varese (im Video ab Minute 2:04) kann umgangen werden, indem du auf dem Zustiegsweg zum Biwak etwas zurück (in Richtung Rif. Andolla) gehts. Etwa auf 2/3 der Wegstrecke, vom RIf. Andolla herkommend (auf 2458 müM) befindet sich ein Abzweiger. Der Weg dürfte mutmasslich mit den orangen Stangen besser signalisiert sein als beim Biwak vorbei. Wenn du nicht im Biwak übernachten willst, würde ich ohnehin dort abzweigen. Ich bin den Weg aber nicht gegangen. Mehraufwand ca. 1.5 Stunden. Die Stelle beim Passo delle Coronette (im Video ab Minute 3:05) kann meines Wissens nicht umgangen werden. Ich sehe auf meiner Karte jedenfalls keine (einfachere) Alternative. Ich vermute die Alternative bestünde hier via dem Tal und somit der in den Reiseführern beschriebenen GTA. Kurz vor Minute 3:05 sind die Jungs auch irgendwo am Klettern. Keine Ahnung wo, ich konnte dort alles aufrecht gehen und musste nicht klettern. Die Leute welche ich beim Lago di Camposecco gesehen habe, kamen allesamt vom Tal, sprich vom Bacino di Campliccioli. Tag 8 (folgende Etappe - Achtung Spoiler) Der Antronapass/ Passo di Saas und die Jazzilücke kann via derAlpe Casonotto, Allpe Laugera, Ofentalpass/ Passo di Antigine umgangen werden. Ich kenne aber auch diese Variante nicht. Was ich im Gelände sehen konnte sah gut machtbar aus. Gemäss einigen Trailrunnern die ich traf müsste der Weg gut machbar (was das auch immer heisst) sein. Ab dem Ofentalpass/ Passo di Antigine zum Monte Moro Pass und Alagna ist tiptop machbar (Bergwanderwege und 1a markiert). Tut mir leid, wenn ich deine Frage nicht ganz abschliessend beantworten kann. Wenn du noch mehr Fragen hast, immer her damit.
  10. 7. Tag - 16.8.2020 oder eine einsame und raue Seenwanderung Bivacco Città di Varese zum Bivacco Cingino 8.5 km, 380 hm, 4 Stunden, 25 Minuten Auch auf den heutigen Tag freute ich mich besonders. Da war das angeblich etwas exponierte Stück nach dem Biwak. Den Übergang über den Passo delle Coronette, den Kraftswerkstunnel zum Lago di Cingino und natürlich die Diga di Cingino selbst. Ein Highlight nach dem anderen. Der kleine Kraxelabschnitt gleich nach dem Bivacco Città di Varese war leider nur sehr kurz aber genau mein Ding. Wenig später wurde ich von zahlreichen Steinböcken begrüsst die seelenruhig herumlagen und frassen. Sie machten auch keinerlei Anstalten wegzugehen, weswegen ich anstandshalber meine Route angepasst habe um sie mit genügend Abstand zu passieren. Steinbockrudel kurz hinter dem Bivacco Città di Varese Der weitere Weg zum Passo delle Coronette war dann ein echtes Abenteuer, da irgendwann die Markierungen ausblieben und im Geröll auch kein Pfad mehr zu erkennen war. Dank dem GPS Track fand ich aber einen halbwegs geeigneten Weg bis ich irgendwann wieder einige orangefarbene Markierungsstangen erspähte und somit wieder eine Referenz hatte. Offenbar lief ich hier nämlich auf einem schuttbedeckten Gletscher was mir erst bewusst wurde, als ich einige Löcher passierte am Fusse derer es bedrohlich rauschte. Loch im Ghiacciaio del Bottarello Auch im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette traf ich nochmals auf eine Steingeiss samt ihrem Kitz, welches ihr buchstäblich auf der Nase herumtanzte. Steingeiss samt Kitz im Schlussanstieg zum Passo delle Coronette Der Abstieg vom Passo delle Coronette war dann nochmals eine Nummer für sich, aber seht selbst. Ich bin schlecht im schätzen, aber ich denke vom Pass bis zum Fuss sinds gut und gerne 200-300 mehr oder weniger horizontale Meter. Hier war ich um meinen leichten Rucksack und die Handschuhe dankbar. Ein Teil des Abstieges vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco Rückblick zum Abstieg vom Passo delle Coronette zum Lago di Camposecco (der Weg verläuft rechts der roten Linie) Lago di Camposecco. Im Hintergrund ist der Passo delle Coronette zu sehen. Immer wieder riss der Nebel auf und gab den Blick auf den wunderschönen Lago di Camposecco frei. Da soeben leichter Regen einsetzte verschob ich meine Pause ins nigelnagelneue gleichnamige Biwak. Zu meiner Überraschung kamen immer wieder Trailrunner (scheint in Italien ein ohnehin sehr beliebter Sport zu sein) vorbei. Nachher gings über eine alte Bahntrasse und auf dem Schacht der Druckleitung Richtung des 2.8 km langen Tunnels. Alte Bahntrasse gleich nach dem Lago di Camposecco. Beim Gebäude rechts oben handelt es sich um das Betriebsgebäude des Stausees. Der war nochmals eine Nummer für sich. Schwach beleuchtet (als unbedingt Lampe mitnehmen). 2.8 km immer leicht geduckt und aufpassen das man nicht in eine der zahlreichen, grossen Pfützen tritt. Dazu kommt das unheimliche Geräusch des Wassers, welches durch die Druckleitung fliesst. Echt ein kleines Abenteuer. 2.8 km langer Kraftwerkstunnel zwischen dem Lago di Camposecco und dem Lagi di Cingino Kurz nach 15 Uhr erreichte ich nach 45 Minuten die andere Seite. Was war ich auf den Staudamm gespannt, sollen sich doch hier immer wieder Steinböcke an der Mauer aufhalten. Leider (vorerst) Fehlanzeige. Ich suchte das Biwak und beschloss es für heute gut sein zu lassen und diesen wunderbaren Ort zu geniessen. Zu meiner grossen Überraschung war ich auch hier nicht alleine. C. und J., zwei Franzosen planten Morgen via dem Tunnel auf die andere Seite zu wandern. Trotz des trüben und kalten Wetters war es mal wieder Zeit für einen Waschtag und so gönnte ich mir noch ein erfrischendes Bad im Stausee. Selbsterklärend Als ich kurz vor 20 Uhr nochmals einen Spaziergang machte, konnte ich mein Glück kaum fassen, als ich eine Steingeiss samt ihrem Kitz in der Staumauer entdeckte. Was für ein majestätischer Anblick. Ich beobachtete die Tiere noch eine Weile wie sie sich absolut trittsicher in der Mauer bewegten und selbst Wendemanöver vollzogen. Unglaublich! Nach einem feinen Nachtessen und tollen Gesprächen fiel ich glücklich ins Bett. Steingeiss und ihr Kitz in der 49 Meter hohen Mauer. Die Steinböcke sind scharf auf das Salz im Gestein.
  11. 6. Tag - 15.8.2020 oder wie Pazzo zu seinem Namen kam Bivacco Dino del Custode (ehemals Bivacco Marigonda) bis Bivacco Città di Varese 16.6 km, 1693 hm, 9 Stunden, 30 Minuten Auf die heutige Etappe freute ich mich besonders, führte mich doch diese endlich auf die alpinere Variante der GTA. Wobei man genau genommen nicht von einer Variante sprechen kann, aber dazu später mehr. Den Abstecher via dem Rif. Alpe Laghetto resp. dem Passo di Campo schenkte ich mir und querte wie im Rother erwähnt hangparallel zur Alpe Campo wo ich von zahlreichen Schafen, Eseln(?) und Pferden begrüsst wurde. Pferd bei der Alpe Campo Wenig später traf ich auf einen Deutschen, der ebenso wie ich etwas länger unterwegs ist. Er kennt sich hier etwas besser aus, da er regelmässig in Italien wandert und wir quatschen lange. Auf dem Passo della Preja trennen sich jedoch unsere Wege wieder, da er noch einen anderen Gipfel erklimmen will. Hier trennt sich auch mein Weg von der Beschreibung im Buch. Vor Ort ist die GTA jedoch anders als im Buch nicht in Richtung Alpe Cheggio signalisiert, sondern meiner „Variante“ entsprechend zum Passo del Büsin zurück in die Schweiz. Baccino dei Cavalli. Aufgenommen in der Nähe des Passo dei Büsin. Einfach herrlich diese etwas raueren Wege und weit und breit kein Mensch. Ich könnte nicht glücklicher sein Der Abstieg zur Alpe Porcareccia ist für die Schweiz ganz untypisch sehr schlecht markiert. Auf der Hochebene angekommen wirds kurz etwas besser, bevor sich der Weg zum Passo d`Andolla wieder verliert. Der Wegweiser auf der Hochebene der Alpe Porcareccia scheint ohnehin schon bessere Tage gesehen zu haben. Ich bin jetzt kein Spezialist, aber das müssten Ehringer Kühe sein. Alpe Porcareccia. Aufstieg zum Passo d`Andolla Auf dem Pass steht dann einer der schöneren Grenzsteine. Hier hat sich jemand Mühe gemacht. Ich geniesse das Panorama, bevor ich zum Rif. Andolla aufbreche. Grenzstein auf dem Passo d`Andolla mit Blick zum Baccino dei Cavalli Hier in der nähe im Tarp übernachten oder weiter zum Biwak? Ich beschliesse weiter zu gehen, da ich Ruhe möchte. Der Anstieg zerrt nochmals etwas an den Kräften, zumal ich irgendwo noch Wasser aufnehmen musste. Plötzlich erspähte ich in der Ferne auf einem Felssporn das orangefarbene Biwak und meine Freude war gross. Bivacco Città di Varese in der Ferne Je näher ich kam desto mehr Steingrissen, samt ihren Kitzen sah ich. Was für ein wunderschöner Anblick. Einige Male muss ich warten, damit ich die Tiere nicht hetze. Sie scheinen jedoch wenig scheu zu sein und ich kann diese aus der Nähe (selbstverständlich vom Weg aus) beobachten. Es war einfach nur schön. Ich genoss mein Abendessen und die Stimmung hier. Als ich nochmals auf dem Biwak ging, stand plötzlich eine Steingeiss vor mir. Wir waren wohl beide gleichermassen überrascht. Auch andere sind hungrig Langsam wurde es dunkel und ich ging zu Bett. Gegen 23:00 Uhr wurde ich dann plötzlich durch den Lärm von vier jungen Italienern aufgeschreckt, welche das Biwak zur späten Stunde erreichten. Am Morgen sah ich dann auch ihre Überreste in Form ihres restlichen Abendessen, welches einfach vor dem Biwak hingekippt wurde.
  12. 5. Tag - 14.8.2020 oder (vorerst) die Königsetappe Varzo bis Bivacco Dino del Custode (ehemals Bivacco Marigonda) 24.1 km, 2358 hm, 9 Stunden, 30 Minuten Nachdem ich den Luxus einer richtigen Matratze, einer warmen Dusche und den eines Frühstücks an einem richtigen Tisch mit Stuhl, Kaffee aus der Tasse statt Asianudeln-Becher genossen hatte und in der nahen Bäckerei noch ein frisches Brot gekauft hatte, gings an den Aufstieg. Was war ich froh das dieser grösstenteils im Wald erfolgte. blauer Eisenhut. Sollte man wohl besser nicht anfassen und erst recht nicht dran knabbern Bei der Alpe Wolf hätte ich gerne mal die Flaschen aufgefüllt, was leider nicht möglich war. Dafür überraschte die Alpe Lorino (1820 müM) mit einem Wasserhahn und dem nagelneuen Bivacco Stefanetti. Natürlich war auch dieses auf dem Papier geschlossen, doch liess ich es mir nicht nehmen einen Blick in die wunderschön hergerichtete Alphütte zuwerfen. Ein 1A Biwak mit allem nötigen Komfort und wäre es nur 6 Stunden später gewesen, wäre ich gleich hier geblieben. Da die Uhr aber erst 12:30 Uhr anzeigte, genoss ich eine gemütliche Mittagspause mit frischem Brot an der warmen Sonne und war einfach nur glücklich und zufrieden hier sein zu dürfen. Die Wegfindung bis zur Alpe Lorino war ziemlich problemlos. Danach wurde es stellenweise etwas anspruchsvoller den Pfad zu finden, klappte aber immer noch recht gut dank der zahlreichen Steinmänner und teilweise verblichenen Markierungen. Zufrieden erreichte ich den Passo di Varola nach rund 1500 Meter Aufstieg, wobei ich es in den letzten 500 Metern tatsächlich noch geschafft habe mich zu "verlaufen". Passo di Variola Bei der Alpe Variola wurde ich durch eine verletzte Ziege und eine Herde Pferde empfangen. Eines der Pferde schaute ganz neugierig aus dem Stall. Die verletzte Capra (Ziege) bei der Alpe Variola. Auf den Appetit hats ihr aber glücklicherweise nicht geschlagen. Und noch eines der neugierigen Cavalli (Pferde) Da mir die verletzte Ziege etwas Sorge bereitete, informierte ich den Älpler bei der Alpe Dorca, welcher aber bereits von der Verletzung des Tieres Kenntnis hatte. Zum Glück hat mich keiner gesehen wie ich dem italienischen Älper mein Anliegen verständlich machen wollte. "Lui capra ha mal di piedi" oder so ähnlich. Er hat mich jedenfalls verstanden. Was guckst du? Chefziege bei der Alpe Dorca. Enorm viele Pecore (Schafe) und Capre (Ziegen) bei der Alpe Dorca. Die Rangordnung beim Fressen war klar ersichtlich und wehe dem, der sich nicht daran hielt. Waldbrandgebiet im Abstieg zum Rif. San Bernardo Via des teilweise abgebrannten Waldes erreichte ich das Rif. San Bernardo, welches entgegen der Beschreibung wieder geöffnet ist. Die Uhr zeigte kurz vor 17 Uhr und ich überlegte was ich machen soll. Das Tarp neben den Italienern im Zeltverbot aufschlagen oder weitergehen. Da ich so schön im „Fluss“ war, beschloss ich weiterzugehen und hatte mir als Ziel das Biv. Marigonda gesetzt. Der Wegweiser stimmte mich etwas pessimistisch (3 h), aber nach knapp 2 h erreichte ich das Bivak, welches einerseits das Gebäude und andererseits den Namen gewechselt hat. Croce del Vallaro (letzter Gipfel, ca. 5 Minuten vor dem Bivacco) Kaum war ich am Brunnen um mich zu waschen, setzte auch schon ein stärkerer Regen ein, welcher allerdings zügig über das Gebäude hinwegzog. Ich gönnte mir ein feines Abendessen und einen Tee, bevor ich nach diesem etwas anstrengenderen Tag glücklich und zufrieden einschlief. Ich war echt glücklich die Nacht und diesen herrlichen Sonnenuntergang an diesem wunderschönen Ort verbringen zu dürfen. Kann das Leben schöner sein? Ein trockenes Nachtlager und fliessend Wasser. Sonnenuntergang vor dem Bivacco. Links im Bild ist der Croce del Vallaro (Bild oben) zu sehen.
  13. 4. Tag - 13.8.2020 oder jetzt wirds interessant Alpe Veglia bis Varzo (23.2 km, 789 hm, 7 Stunden, 40 Minuten) Alpe Veglia talauswärts (Blickrichtung Alpe Veglia) Die jungen (und wilden) Pferde der Alpe Veglia Auf die heutige Etappe freute ich mich besonders, stand doch mit dem Sentiero Scinc ein kleines Highlight auf dem Programm. Nachdem es in der Nacht offenbar nochmals etwas geregnet hat war mein Tarp entsprechend nass. Die Italiener waren noch alle tief und fest am schlafen und auch das kleine Häuschen welches die Rezeption beherbergt wie erwartet noch unbesetzt. Kurzerhand schob ich das Geld für die Übernachtung so gut es ging unter der Tür durch und machte mich auf den Weg talauswärts. Es war einfach wunderschön hier. Ich beobachtete noch eine Weile die Jungpferde welche ihren Spass hatten. Die Strasse schien etwas abenteuerlich in den Hang gebaut, offenbarte jedoch immer wieder schöne Ausblicke. Abzweiger auf den Sentiero Scinc eine der "heikleren" Stellen auf dem Sentiero Scinc Wie beschrieben ging nach der Kapelle der Sentiero Scinc ab. Ich liebe solche Wege weshalb ich diesen für mich als problemlos wahrnahm. Er ist allerdings zu beginn sehr steil und gegen Ende des ersten Drittels folgen einige ausgesetzte Stellen. Das Foto oben zeigt einen Teil der „heikelsten“ Passage damit sich Interessierte selber ein Bild machen können. Der Weg ist durchgängig gut markiert/ erkennbar und die ausgesetzten Stellen sind gut gesichert. Gemäss Wegweiser wird 1h 10` benötigt. Wie gesagt ein absoluter Traum! Ab der Alpe Valle gings dann auf deutlich einfacherem Gelände dem Passo delle Possette entgegen. Zuvor legte ich aber bei der Alpe Balmelle noch eine Pause ein. Vor einem Maiensäs hing sogar ein Stoffbanner, welches Wanderer einlud einzutreten - wie cool Dankend nahm ich das Angebot an und machte es mir auf der Bank gemütlich. Ich versuchte auch mein Zeugs zu trocknen was dank Wind einigermassen klappte. Auch wenn die Blumen die letzte Nacht sicher genug Wasser bekamen, goss ich diese wie darum gebeten noch etwas. Maiensäs der Alpe Balmelle Alpe Balmelle im Aufstieg zum Passo delle Possette. Dunkle Wolken ziehen auf über dem Land wo ... Der Himmel zog bedrohlich zu und ich überlegte noch einen Moment was ich tun soll. Hier bleiben (Null Wetterschutz) oder weitergehen und aufs beste hoffen Ich beschloss weiterzugehen und wurde natürlich 5` vor dem Pass prompt von einem Gewitter eingeholt Mist. Regenzeugs über und in Eiltempo über den Pass, welcher glücklicherweise in einem Sattel lag und daher für die wenigen Blitze nicht ganz so attraktiv war. Kaum hatte ich den Pass überquert verzog sich das Gewitter auch schon wieder und kurz vor einer namenlosen? Alp auf rund 1900 Meter zeigte sich die Sonne sehr verhalten und ich konnte den Regenkrempel wieder einpacken. Zeit für eine erneute Material-Trocknungspause namenlose? Alpe im Abstieg nach Bugliaga. Trocknungspause Teil 2 Der weitere Abstieg nach Bugliaga an den zahlreichen verlassenen Alpen vorbei zog sich ganz schön in die Länge. Vor Bugliaga wurde ich dann wie gestern erwähnt von einem italienischen Paar angesprochen, ob ich der „Guy with the little green tent“ sei Wir unterhielten uns eine Weile nett in Englisch und Italienisch und ich versuchte im Anschluss den Wanderweg nach Bugliaga zu finden. Naja der Wanderweg ist die Strasse. Toll ist anders und ich bereute eine Sekunde nicht nach Gondo zu wandern, wobei der Weg dorthin nicht minder mühsam sein soll. Unterwegs hielt ein Auto neben mir und der Fahrer bot mir an mich mit zu nehmen. Gerne hätte ich das Angebot angenommen statt kilometerlang aus Asphalt zu latschen. Aber ich hatte meinen Grundsatz alles zu laufen (was Tage später nochmals auf die Probe gestellt werden sollte) und ich wollte die nahe Teufelsbrücke anschauen, weshalb ich das nette Angebot dankend ausschlug. Die Teufelsbrücke war echt eindrücklich und im Vergleich zum Schweizer-Pendant etwas länger und deutlich höher. Teufelsbrücke Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit erreichte ich Transquerra und die schöne Kirche. Vor lauter aus Asphalt latschen verpasste ich doch glatt die alte Mulatierra nach Varzo. Augen auf! Die Mulattiera ist echt super gut erhalten und fällt in einem angenehmen Gefälle und gefühlt tausenden Kehren nach Varzo ab. Unten angekommen war ich dann echt müde und es war Zeit Essen einzukaufen. Ich beschloss mir für heute etwas Luxus zu gönnen und versuchte mein Glück im Hotel Sempione. Hier kam mir das Italienisch sehr entgegen, da das Hotelpersonal kaum Englisch sprach (gemäss ihren Aussagen). Klappte alles bestens und wenige Minuten später sass ich in meinem 1A Hotelzimmer. 35 Euro mit Frühstück war echt ein super Angebot. Die warme Dusche war nach den letzten Tagen Katzenwäsche im Bach eine Wohltat War auch schön einen Teil der Kleider einigermassen waschen zu können. Ich war echt zufrieden und konnte dank WLAN sogar mit meiner Partnerin telefonieren. Die Roamingkosten machen nämlich nicht unbedingt Lust in die Schweiz anzurufen Das anschliessende Bier hatte ich mir sowas von verdient Ach ja: Falls sich nun einer fragt warum ich nach Varzo und nicht nach Gondo gewandert bin. Gondo kannte ich bereits von einer früheren Tour, weshalb ich etwas neues sehen wollte und die Variante via Varzo wählte.
  14. Ich habe heute im Magazin der Schweizer Wanderwege noch etwas amüsantes entdeckt. Ein Wanderstock der zugleich als Stativ und Stuhl verwendet werden kann. Zuerst zugegebenermassen etwas belächelt und dann aus Neugier doch mal beim Hersteller Clever Design vorbeigeschaut. Gewicht soll 205 gr für den grossen Stock (pro Stück) sein (Quelle), was ich (wenns stimmt) als sehr interessant erachte, wenn ich bedenke das meine z-pole 308 gr/Paar wiegen und lediglich einen Zweck erfüllen. Cool finde ich noch die Möglichkeit im Schadenfall sämtliche Teile austauschen zu können. Vielleicht für diejenigen Interessant die hier nach leichtem Stativ und oder Sitzgelegenheit suchen. Für den Stuhl darf aber aber nicht schwerer als 90 kg sein. Ich habe keine Beziehungen zum Hersteller/ Firma oder sonstwie ein Vorteil wenn irgendwer das Ding bestellt.
  15. 3. Tag - 12.8.2020 oder die verträumten Hochebenen. Alpe Devero bis Alpe Veglia 19.2 Kilometer, 1278 Höhenmeter rauf und einige runter, 7 Stunden 25 Minuten Wanderzeit. Rückblick zur Alpe Devero Irgendwann wurde es auch vergangene Nacht ruhig oder war ich einfach nur müde und hörte nichts? Jedenfalls erwachte ich heute sehr früh wenn nicht gar als einer der ersten auf dem Zeltplatz kurz vor 6. Ja spinne ich denn, Ferien und so früh raus. Um gemütlich vor dem Tarp zu sitzen war es definitiv noch zu frisch und Kaffee hatte ich noch keinen. Mein Plan sah eigentlich vor im Kaffeeland Italien jeweils am Morgen irgendwo einen Kaffe zu trinken. Dieser Plan berücksichtigte aber weder die Tatsache das entweder jeweils kein Kaffee oder dergleichen in der Nähe meiner Übernachtungsorte war oder dieses dann noch nicht geöffnet. So kaufte ich mir später doch noch Kaffee für unterwegs. Jetzt und hier hatte ich aber nichts. Also das taufeuchte Tarp einpacken und los gehts durch die letzen paar Häuser der Siedlung. Auf der Karte sehe ich nun gerade das Devero ausserhalb des Naturschutzgebietes liegt. Selber schuld und hätte also doch nicht auf dem Campingplatz schlafen müssen. Egal ist nun wie es ist. Da die Sonne noch nicht so recht über die Berge mochte, war der Aufstieg zur wunderschönen Alpe Buscagna äusserst angenehm. Oben angekommen verleitete mich die schöne Lichterstimmung mit der aufkommenden Sonne und der tiefhängende Nebel, zusammen mit der kurzen Zeitangabe am Wegweiser zu einem Abstecher zum Lago Nero. Die Stimmung dorthin war grandios und hatte was mystisches. Leider war der Wasserpegel im See recht tief. Abzweiger zum Lago Nero (über die kleine Holzbrücke) Lago Nero im Morgenlicht Alpenanemone im Morgentau Zurück auf dem Wanderweg hatte noch zwei andere dieselbe Idee wie ich und fotografierten die schöne kleine Holzbrücke. Offenbar durfte ich noch als Fotosujet herhalten. In der Ferne weidete eine Stute mit ihrem Fohlen. Solche Hochalpen liebe ich. Der weitere technisch einfache Alpweg lud dazu ein den Blick schweifen zu lassen. Auch wenn der weitere Weg zur Scatta d`Orogna immer mal wieder etwas steiler und anstrengender war, konnte man auch hier immer wieder den Blick in die Ferne schweifen lassen, da der Untergrund nicht höchste Konzentration forderte. Curt Vita (unterwegs zum Pass) Als ich um 10 Uhr die Passhöhe erreichte, war es Zeit für eine Pause. Da die Ausrüstung noch recht feucht war, durfte auch mein Tarp, der Quilt und das Polycro etwas an die Sonne. Einfach herrlich hier oben. Immer mal wieder trudelten einige Tageswanderer ein. 2 x auf dem Scatta d`Orogna Der weitere Weg zum Passo di Valtendra gefiel mir ausserordentlich gut. Das erste Mal minimal etwas anspruchsvoller und einige kurze Stellen etwas „ausgesetzter“. Solche Wege sind genau mein Ding. Ich könnte mir vorstellen das hier bei starken Regenfällen auch mal ein Stück weggeschwemmt wird. Unterwegs traf ich auf zahllose Schafe die offenbar nicht dieselben Sympathien für uns Wanderer haben, wie ich für sie. Oben angekommen erblickte ich auf der anderen Passseite noch ein mittelgrosses Altschneefeld. Unterhalb des Passo di Valtendra Weg vom Pian Sass Mor zum Lago del Bianco Der Abstieg zum Pian Sass Mor war dann wie beschrieben recht steil und mühsam. Der Untergrund ist zwar einfach, aber die zahlreichen Kehren ziehen sich einfach. Für mich Grund genug immer mal wieder anzuhalten und den Blick in Richtung der Alpe Veglia schweifen zu lassen. Da es noch früh war beschloss ich den Abstecher zum Lago del Bianco unter die Füsse zu nehmen. Der nochmalige Anstieg war recht schweisstreibend und anstrengend, hat sich aber sowas von gelohnt. Als ich gegen 14 Uhr endlich am See ankam war es Zeit für mein sehr spätes Frühstück. Wie bereits erwähnt hatte ich die ersten Tage kaum Hunger. Auch wenn man mit (halb)vollem Magen nicht schwimmen soll, liess ich mir das Bad im angenehm temperierten See nicht nehmen. Dann noch etwas auf die faule Haut liegen und die Sonne geniess. Einfach herrlich hier! Lago del Bianco von oben So lässt sich die Pause geniessen (Lago del Bianco) Der anschliessende Abstieg zur Alpe Veglia war dann noch Formsache. Unterwegs traf ich wiederum auf eine Herde Rinder. Zwei davon erweckten meine Aufmerksamkeit, da das eine Rind das andere ableckte, was dieses sichtlich genoss. Kaum war die Zeit um und offenbar das andere Rind an der Reihe zeigte dieses aber wenig Interesse und lief davon. Schon etwas egoistisch Das nette (rechts) und das egoistische (links) Rind Vor der CAI Hütte traf ich wieder auf die beiden Deutschen, welche ich gestern schon bei der Scatta Minoia antraf. Nach einem netten Schwatz und da hier definitiv Naturschutzgebiet ist, beschloss ich den Campingplatz zu suchen was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Nach kurzer Zeit entdeckte ich jedoch den etwas verwitterten Wegweiser, welcher mich übers Feld in den anderen Ortsteil lotste. Dort angekommen fand ich aber keinen CP. Hmm also kurzerhand zu einem Haus und in meinem besten Italienisch zu einem älteren Herrn. „Scusi, sai dove il campeggio?“, daraufhin er: „Parlare inglese, do you speak english?“ War schon etwas enttäuschend, spreche ich so schlecht Italienisch, oder was Jedenfalls fand ich dank seiner Erklärung den nahen Campingplatz, welcher unmittelbar beim Eingang des Weilers rechts liegt. Die Holzbrücke muss also nicht überquert werden. Leider war der Platz nach 17 Uhr aber nicht mehr bewartet. Ich suchte mir also eine freie Parzelle und stellte mein Tarp aka Hundehütte aka "You are the guy with the little green tent from yesterday!" (Sollte ich Morgen hören) unter einigen neugierigen Augen auf. Das wechselhafte Wetter zwang mich dann dazu mein Abendessen abwechslungsweise auf der Bank draussen und im Tarp einzunehmen. Komfortabel mit 193 cm ist anders, aber es klappte tiptop inkl. anschliessendem Tee kochen. Neben mir waren wiederum zahllose Italiener welche ihre Zelte um grosszügige Konstruktionen mittels Planen usw. erweitert hatten. Auf deren Abendessen inkl. der obligaten Pulle Vino Rosso war ich mit meinem Käse und CousCous mit Tomatensuppe übrigens nur minimalst neidisch Einen Laden konnte ich übrigens wiederum nirgends erblicken, habe aber auch nicht weiter danach gesucht oder gefragt. Müde, glücklich und zufrieden kroch ich mit der einbrechenden Dunkelheit unter meinen Quilt. Der Beak war wie schon gestern auf dem CP in Devero ein nettes Upgrade für etwas mehr Privatsphäre. Den CP auf der Alpe Veglia kann ich im übrigen sehr weiterempfehlen. Ein echt schön gelegener, ruhiger, kleiner CP im Wald mit 1A sauberer Infrastruktur zu sehr fairem Preis (11 Euro). Noch ein kurzer Einschub betreffend Sprache. Ich habe mir während der Planung einige Sorgen wegen der Sprache gemacht und auch extra für die GTA einen Italienisch Anfängerkurs besucht. Nach meinen bisherigen Erfahrungen bin ich der Meinung, dass man auf der GTA ohne Italienisch durchkommt. Ich war jedoch einige Male dankbar um meine Kenntnisse und werde auch noch einen weiteren Kurs besuchen. Ich hatte einige nette Begegnungen mit Leuten welche ohne mein bisschen Italienisch sicherlich nicht zustande gekommen wären. Sei es nun der ältere Herr vor dem Alimentari, der Pferdebesitzer oberhalb von Quincinetto oder auch der Hüttenwart welcher mir aus Freude über mein bisschen Italienisch glatt ein Getränk offeriert hat. Auch wurde ich überraschend oft von Italienern nach dem Weg oder der verbleibenden Wegzeit nach XY gefragt. Ich fands auch super an der Theke im Alimentari meine Wünsche in Italienisch zu äussern und nicht immer Fragen zu müssen, ob mein Gegenüber Englisch spricht. Auch sonst hat sich der eine oder andere sehr erfreut gezeigt das ein Tourist mal etwas Italienisch spricht. Ich erachte es also nicht als notwendig aber als sehr nützlich und hilfreich. Ich habs aber auch sehr oft erlebt, dass mein Gegenüber gleich ins Englische gewechselt hat nachdem ich einen Satz italienisch gesprochen habe, was ich wiederum als enttäuschend empfand, auch wenn es sicher immer nett gemeint war. Ich wurde sehr selten gefragt ob ich Englisch oder Italienisch bevorzugen würde.
  16. 1. Tag - 11.8.2020 oder Wandern auf altbekannten Pfaden. Alpe Nefelgiù bis Alpe Devero mit vielen schönen Fotos Und wie sich die gelohnt haben. Ich habe noch dran rumstudiert nur mit dem Handy loszuziehen und ich bin echt froh hatte ich die RX100 dabei. Die Bilder sind einfach besser, vorallem wenn die Lichtverhältnisse etwas schlechter werden. Die zweite Speicherkarte hat sich übrigens auch gelohnt. Nach 700 Fotos war nämlich Schluss auf der ersten und am Schluss bin ich mit 1300 Bildern nach Hause gekommen. Ich hab jedoch noch nicht wahnsinnig viel aussortiert. Das hatten wir doch schon sja. Von Pazzo was abgucken. Willst du dich umbringen? Durch das erste Tageslicht geweckt erwachte ich zeitig. Da ich noch keinen Hunger verspürte, machte ich mich auf den Weg. Überhaupt habe ich die ersten Tage recht wenig gegessen was mir anfänglich doch ein klein wenig Sorgen bereitete. Aber der Hunger sollte schon noch kommen Wie im Rother beschrieben folgte ich nicht dem ausgeprägten, markieren Pfad über den Bach und linksseitig bergwärts, sondern wie mir geheissen am rechten Bachufer was sich wie bereits erwähnt als ungünstig herausstellte. Glücklicherweise führte der Bach wenig Wasser und die spätere Querung war somit absolut kein Problem. Ich empfehle gleich nach der Hütte den Bach über die kleine Holzbrücke zu queren und dem Pfad zu folgen. Beide Varianten führen aber im oberen Bereich zusammen, wobei nur die Variante über die Holzbrücke markiert ist. Der Passo di Nefelgiù soll angeblich dafür bekannt sein, dass der Schnee lange liegen bleibt. Bei meiner Begehung lagen aber keinen nennenswerten Schneereste, sodass die Passüberquerung absolut problemlos war. Das Rif. Margaroli liess ich links liegen und machte erst später beim Biv. Ettore Conti Pause. Dabei stiessen noch zwei Zweiergruppen dazu, welche die GTA bereits beendet haben und nun einige Highlights daraus nochmals begehen wollten. Die Gelegenheit für mich einige Frage zu stellen und Infos zu bekommen. Dabei übergab mir der eine einen Fahrplanausdruck und schlug mir Ghigo di Prali als möglichen Endpunkt vor. Klingt soweit ganz realistisch, aber der Plan für die letzte Etappe wurde in den folgenden Wochen noch einige Male umgestellt Nachdem ich wieder alleine war, wars Zeit für ein spätes, aber nicht minder ausgiebiges Frühstück. Der Abstieg führte mich dann an einem wunderschönen, aber wohl namenlosen See mit enorm viel Wollgras vorbei. Was für eine schöne Pflanze und so konnte ich natürlich nicht ohne das eine oder andere Foto weitergehen. Zur Alpe Forno inferiore wars dann nicht mehr weit und die steile Alpstrasse führte mich dann immer näher an mir wieder bekanntes Gebiet. Die Wanderung vom Binntal (Wallis/ CH) über den Geisspfadpass nach Crampiolo, zum Lago Devero und über den Albrunpass zurück ins Binntal habe ich nämlich vor vielen Jahren schon zwei Mal gemacht. Einmal mit Zelt als gemütliche Zweitagestour und einmal etwas sportlicher. Eine empfehlenswerte Tour. Es sollte aber noch eine Weile dauern bis ich den See wieder erblickte. Aber auch wenn ich diesen bereits kannte, liess ich es mir nicht nehmen die eine oder andere Pause zum bestaunen des schönen Gewässers einzulegen. Gerne hätte ich gleich am See übernachtet was aber (leider) nicht erlaubt ist. So blieb es bei einigen gemütlichen Pausen. In Crampiolo war dann deutlich mehr Betrieb und insbesondere die kleine Molkerei schien den Umsatz schlechthin zu machen. Mir war hier jedoch etwas zu viel Trubel und so zog ich ohne Gelati weiter zur Alpe Devero, welche ich bisher noch nie besucht (und meiner Meinung nach auch nicht viel verpasst habe). Da Naturschutzgebiet blieb mir und meinem Tarp leider nichts anderes übrig als der Campingplatz. Nach meiner kritischen Meinung ist der aber mit 20 Euro für die gebotene Leistung doch etwas zu teuer. Da es im unteren Bereich recht laut war, verzog ich mich in die minimal ruhigere, obere Ecke. Naja halt ein typischer Campingplatz in einem Naturschutzgebiet. Da die Leute ohnehin kommen muss man sich nicht allzu sehr ins Zeug legen. Sanitäranlagen waren aber ganz ok, Dusche kostet extra (1 Euro). Nach dem Abendessen tigerte ich noch etwas barfuss durch die Alpe Devero und bestaunte die grosse Hotelruine am Ortsrand. Mehr aus Neugier suchte ich das im Rother bezeichnete Alimentari. Campingplatz, Fehlanzeige. Im Ort steht ein entsprechendes Hinweisschild, welches mich aber ins nirgendwo führte. Da ich nicht wirklich etwas brauchte, habe ich meine Suche dann eingestellt und mich in meine komfortable Unterkunft zurückgezogen Ohne die zahlreichen einheimischen Camper wäre der Platz wohl praktisch leer gewesen. Die heutige, gemütliche Tagesleistung: 21.1 Kilometer, 1068 Höhenmeter rauf und einige runter, 8 Stunden 15 Minuten Wanderzeit.
  17. Liebes Forum Ich hoffe das neben dem sehr schön und kurzweilig geschriebenen Reisebericht von @sja zur GTA noch ein weiterer Bericht darüber hier Platz hat. Ich war zwischen dem 10. August und dem 16. September vom Passo della Novena bis Sambuco auf der GTA unterwegs. In der Route habe ich mich grösstenteils an den Rother gehalten, wobei ich aber insbesondere ab dem Passo della Preja bis Alagna, Piamprato bis Ronco und zwischen Susa und Saltertrand davon abgewichen bin. Vielleicht einführend eine kurze Erklärung zum Titel. - Pazzo ist der Trailname, welchen mir @sja schon vor der Reise verpasst hat. Die Bedeutung dieses italienischen Wortes darf bitte jeder selber nachschlagen. Ich bin aber überzeugt (oder hoffe es zumindest) das sie dies im positiven Sinne meint. - beinahe UL, da ich mit meinem Basisgewicht von 5033 Gramm die 5 kg Marke minimal verpasst habe Unterwegs sind mir aber einige Dinge aufgefallen/ klar geworden, sodass ich nun durch weglassen von einigen Dingen auf ein Basisgewicht von unter 5 kg kommen würde. Jaja, würde, könnte, hätte. Übrigens: Aus Neugier habe ich nach der Wanderung einige Gegenstände erneut gewogen und insbesondere bei den Kleidern oder Dingen die regelmässig am Körper waren fiel mir auf, dass sie einiges schwerer geworden sind (Fleecepuli = + 10 Gramm). Natürlich gäbe es gerade bei der Elektronik noch viel Einsparpotential aber für diese Gegenstände habe ich meine Gründe (Hobbys). Bei Interesse kann ich am Schluss gerne was zu meiner Packliste und den einzelnen Gegenstände und meine Erfahrungen damit schreiben. Falls gewünscht auch zum InReach welches ich dabeihatte/ mitnehmen ‚musste‘ - Genusswanderung ist eigentlich selbsterklärend. Einerseits wegen der hervorragenden, frischen (und leider teilweise auch schweren) Lebensmittel dies unterwegs immer mal wieder einzukaufen resp. zu Essen/ Trinken gab und weil ichs mir einfach hab gut gehen lassen und jeweils genau so lang und weit lief wie ich Lust hatte. So kam es dann auch dazu, dass ich häufiger als ursprünglich vorgesehen in irgendwelchen Herbergen übernachtet habe, aber dazu später mehr. So genug drumherum, euch interessieren vermutlich eher die Bilder und was ich so erlebt habe als grosse Erklärungen drumherum. 1. Tag - 10.8.2020 oder wenigstens am ersten Tag will ich trockenes Wetter Das trockene Wetter war so quasi Voraussetzung für die Festlegung des ersten Tourtages. Dies nachdem ich Anfang Juli definitiv entscheiden habe, die GTA als diesjähriges Projekt anzugehen. Leider war lange nicht klar wie sich COVID-19 auf Auslandreisen auswirkt, weshalb ich noch einen Plan B in der Schweiz auf Lager hatte. Nachdem sich meine Partnerin und ich ein schönes Wochenende in der Region Grimselpass gemacht hatten, brachte sie mich am späten Vormittag zum Startpunkt unterhalb des Griessees. Der Abschied fiel mir extrem schwer und auch die eine oder andere Träne floss. Irgendwann musste ich einfach umdrehen und loslaufen, wäre ich andernfalls nie weggekommen. Doch nach wenigen hundert Metern war der Weg bereits wegen Steinschlages gesperrt. Ja das fängt ja gut an Nachdem ich es dann endlich auf die andere Seite geschafft hatte, erblickte ich den mir bestens bekannten Griessee. Aufgrund dieser Wegsperrung würde ich für den Start wie vom Rother empfohlen die andere Passseite, sprich Cruina empfehlen. Trotz des eher hohen Startgewichts (viel Essen für die ersten Tage bis Varzo), welches noch etwas ungewohnt war, kam ich gut voran und fand bald mein Tempo. So erreichte ich bald den Griespass und somit für mich Neuland. Ohne im Rother nachzulesen folgte ich einfach dem Track auf meinem GPS und somit in Richtung Rif. Città di Busto. Natürlich wurde mein Kriterium, zumindest trocken durch den ersten Tag zu kommen schon nach der Abzweigung aufs Bättelmatthorn über den Haufen geworfen. Erst zog lediglich der Himmel etwas zu und alsbald setzte Regen und leichter Hagel ein. Das fängt ja wirklich gut an. (Spoiler: ich hatte danach nur sehr selten Regen). Hilft ja alles nichts und so lief ich mit Regenausrüstung dem Rif. entgegen und ohne Pause gleich ins Valle di Morasco. Etwas oberhalb des gleichnamigen Stausees, der Regen hatte wieder aufgehört, legte ich eine kurze Pause ein und merkte erst jetzt, dass ich die (wie mir später gesagt wurde schönere) Alternative gewählt habe. Auch entdeckte ich gleich neben mir einige Edelweiss was ohnehin immer eine Freude ist. Später auf der Kiesstrasse neben dem Stausee in Richtung Morasco zeigte sich sogar ab und an wieder kurz die Sonne. Da ich den Im Rother beschreiben Pfad nach dem Stausee nicht finden konnte und mich die Signalisation in Richtung der Fahrstrasse wies, folgte ich ebendieser. Etwas oberhalb legte ich eine gemütliche, sehr späte Mittagspause mit Sicht auf den See ein und verfolgte das emsige Treiben (es stieg gerade eine Busladung Pfadfinder aus einem Car) in Morasco. Ich folgte weiter der Alpstrasse an einem interessanten, scheinbar ins nichts verlaufenden Tunnel samt einer alten Industrieruine vorbei zur verlassenen Alpe Nefelgiù, wo ich beschloss es für heute gut sein zu lassen. Hatte ich mir doch fest vorgenommen es gemütlich anzugehen um nicht schon am dritten Tag wegen einer vermeidbaren Verletzung oder dergleichen abbrechen zu müssen. Ich richtete es mir gemütlich ein, wusch mich am, nennen wir es erfrischend kühlen Bach und kochte mir mein Abendessen. Die sich später dazu gesellenden und sehr an meinem Essen und Rucksack interessierten Rinder vermochten leider wenig daran zu ändern, dass ich mich an diesem Abend extrem einsam fühlte. Wenig später erschien zu meiner grossen Überraschung noch eine weitere Wanderin. Sie schien ab dem Wegverlauf etwas unschlüssig (wie ich wegen der Beschreibung im Rother im übrigen auch), sodass ich ihr mit der Beschreibung aus dem Rother weiterhalf. Wie sie mir Morgen in Crampiolo mitteilen und ich auch selber erfahren werde, war diese leider falsch. Wie ich Morgen erfuhr übernachtete sie zwischen Passo di Nefelgiù und dem Rif. Margaroli im Zelt. Nach dem Campingplatz auf der Alpe Devero sah ich sie aber nicht mehr. Für die erste Nacht unterwegs schlief ich überraschend gut und auch die Rinder verzogen sich sukzessive wieder und suchten anderweitig nach Nahrung. 17.4 km, 852 Höhenmeter, 6 h 20 Minuten. Die negativen Höhenmeter habe ich mir meistens nicht notiert. Solltet ihr irgendeine spezifische Frage haben, oder euch noch etwas im besonderen interessieren dann immer her damit. Bin gespannt auf eure Rückmeldungen, ist nämlich mein erster richtiger Reisebericht hier. Tag 2 folgt sobald ich Zeit finde...
  18. Herzlichen Dank liebe sja. Ich bin am 25.8 tatsächlich dort durchgekommen. Da ich weiter oben in der Alphütte von Giorgio und Alessio übernachtet habe, habe ich in Succinto aber lediglich vor der Kirche gefrühstückt und bin dann weiter. Hab dann in der Trattoria Ponte in Fondo noch kurz einen Kaffee getrunken. Alles weitere dann in meinem Bericht, wenn ich wieder zu Hause bin Dafür hat mich dann gestern dein anderer Gruss erreicht In der Zwischenzeit lese ich hier sehr gerne weiter (wenn ich mal wieder ein WLAN habe), auch wenn ich das eine oder andere bereits aus erster Hand erfahren habe.
  19. Nach einem arbeitsintensiven Wochenende wollte ich am Montag eigentlich nur runliegen und entspannen und die Wanderpläne auf den Dienstag verschieben. Wegen des schönen Wetters konnte ich es aber nicht lassen und so packte ich meine sieben Sachen und machte mich am Nachmittag auf den Weg. Nachdem die Nord/ Südachse recht gut besucht war, rechnete ich mit dem schlimmsten. Zu meiner grossen Überrschung traf ich unterwegs aber sehr wenig Leute und hatte die raue Natur in der Innerschweiz 1.5 Tage lang praktisch für mich alleine. Lediglich um die SAC Hütten herum herrschte jeweils einiges an Betrieb. Verglichen mit den Temperaturen im Flachland hatte ich tagsüber angenehme Temperaturen (am zweiten Tag mit kurzen aber heftigen Hagel- und Regenschauern). Selbst in der Nacht war es mit rund 10 Grad C auf ca. 2300 müM äusserst angenehm. Aber seht selbst... Die verflixte Brücke war der einzige Moment auf der Tour bei welchem der Herzschlag merklich beschleunigte. 120 Meter Luft unter dem Hinterteil sind schon recht luftig Dieser kleine Übergang war mein persönliches Highlight. Ich liebe solche Kraxelstellen. Eine von zahlreichen Alpenanemonen am Wegesrand. Viel mehr Pflanzen kenne ich aber auch nicht. Sicht auf den Gletscher oder was davon übrig ist. Eine Kuhweide mit Aussicht.
  20. Entgegen der Aussage von @questor könnte ich über mein TLS Polycro nichts Schlechtes sagen. Der einzige Schaden (an der Ecke etwas verschmort) der die Folie inzwischen hat, habe ich selber verschuldet. Ich habe die Folie seit 1.5 Jahren in Gebrauch und habe sie auf Holzböden, Betonböden, (schottriger) Erde und Wiese verwendet. Zu den anderen Polycros kann ich nichts sagen. Ich würde das TLS Polycro empfehlen. Ich habe vor über 10 Jahren mal was ähnliches über 50 km/h 1500 hm gemacht und dafür meine normalen Laufschuhe verwendet, was ich jederzeit wieder so machen würde. Meine Trailrunner wollte ich dafür nicht verwenden. Der Vergleich von @hmpf mit dem Stollenreifen auf Asphalt find ich da ganz passend.
  21. Ja, machen sie. Ich habe meinen Comforter um eine Kammer verlängern lassen. Wenn ich michr echt erinnere hat das um die 30 Euro extra gekostet. Kommunikation war recht schnell und ich hatte innert Kürze eine Antwort. Kann ich sehr empfehlen. Ich denke daher das auch weitere Sonderwünsche (anderer Stoss) gerne umgesetzt werden. Habs eben nochmal im entsprechenden Faden nachgelesen, wo die 30 Euro bestätigt wurden. Meine Partnerin hat im vergangen Jahr einen angepassten Schlafsack über den Kreator bestellt. Ebenfalls zu ihrer Zufreidenheit. Das Teil gefält mir sogar so gut, dass ich überlege einen Quilt mit diesem leichten Stöffchen (Torray, 19 gr) anzufragen.
  22. Ich lagere beide beiden TAR lose aufgerollt/ gefaltet mit offenem Ventil in einer grossen Kiste unter dem Bett. Meine Idee dahinter ist das allfällige in der Matte vorhande Feuchtigkeit so etwas verdunsten kann. Wird jetzt sicher nicht wahnsinnig viel nützen, aber immer noch besser als wenn das Ventil geschlossen ist. Nachfolgend die Antwort von TAR auf deine Frage:
  23. @BohnenBub Direkter Vergleich wäre wohl etwas zu hochgestochen, da ich die Ridgerest nur einmal draussen verwendet habe. Nachfolgend meine ganz persönlichen und höchst subjektiven Gedanken dazu. Ich habe die Ridgerest im letzten Herbst gekauft und zwei Nächte zu Hause, sowie für eine Nacht auf der CH Forum Herbsttour verwendet. Die Ridgerest habe ich jedoch mittlerweile weiterverschenkt, jedoch nicht weil sie schlecht gewesen wäre. Seit letztem Herbst habe ich nun einmal die XLite (im Winter), einige Male die Uberlite und rund 8-10 Nächte die Flexmat verwendet. Ich empfinde die Flexmat als etwas bequemer als die Ridgerest. Vermutlich da sie etwas dicker ist. Packmass ist bei beiden eher suboptimal, bei der Flexmat jedoch etwas besser. Burritostyle mit der Ridgerest frass mir sehr viel Volumen im Rucksack. Die Flexmat habe ich in zwei Teile (1/3 und 2/3) geteilt. 2/3 innen am Rücken und 1/3 aussen (habs hier schon vorgestellt) und so passts recht gut. Die Flexmat isoliert bis mind. 0°C problemlos, ich würde sie auch für minimal unter 0°C sorglos verwenden. Die Ridgerest war beim Herbsttreffen ebenfalls warm genug. Temperatur in der Nacht dürfte um die 0 - 5° C gewesen sein. Ich schätze die nehmen sich da nicht viel. Grosser Vorteil von beiden ist die unkomplizierte, sorg- und problemlose Anwendung. Auf den Boden werfen und fertig! Das ist für mich auch der Grund warum ich in letzter Zeit praktisch immer die Flexmat und nicht die Uberlite, welche ich sehr mag mitnehme. Gerade auch in der kalten Jahreszeit konnte ich in der Pause auf die Matte sitzen und hatte einen warmen Ar****. Ein weiterer Vorteil für mich. Die Knopflochgummimethode geht bei der Flexmat problemlos, bei der Ridgerest habe ich da meine Zweifel, habs jedoch nicht ausprobiert. OT: Ich bin jedoch noch immer nicht ganz sicher ob ich auf meine diesjährige Tour die Uberlite mit TLD Matte oder die Flexmat mitnehmen soll.
  24. Einige Impressionen von meiner "Geburtstagstour". Anfang Mai begann ich mit meiner Partnerin den Nidwaldner Höhenweg. Wir liefen von Wolfenschiessen nach Oberrickenbach, wo wir mit den letzten beiden Etappen begannen. Dies da wir nur zwei schöne Tage hatten und der Einstieg hier einfacher war. Am ersten Abend zog ein Gewitter über uns. Wir hatten einen guten und "sicheren" Platz für unsere Tarps gewählt. Meine Versuche einen Blitz mit der Kamera zu erwischen schlugen jedoch fehl. War auch so sehr eindrücklich. Über das Pfingswochenende hatte ich nun erneut ein schönes Zeitfenster und machte mich auf den Rest der Tour unter die Trailrunner zu nehmen. Von Stans stieg ich aufs Stanserhorn und weiter auf den Arvigrat, wo ich nach rund 2300 hm einen schönen Übernachtungsplatz bei einer Alphütte fand. Vorallem hatte ich hier Wasser, was auf dem Grat sonst Mangelware war. Am nächsten Tag gings weiter auf dem aussichtsreichen Arvigrat zur Melchsee-Frutt. Vielleicht kennen die einige von euch. Ist ein mittelgrosses Skigebiet in der Zentralschweiz. In meiner Ausbildungszeit war ich oft hier. Mittlerweile meide ich solche Skigebiete wann immer möglich. "Dank" der COVID-19 Beschränkungen fahren die Bahnen aber nicht. Leider ist die Strasse offen und so bin ich hier nicht ganz alleine. Ich nutzte den windgeschützten Bereich der alten Bergstation für mein Abendessen, da es recht kalt ist. Nachher gehts weiter zu meinem Nachtlager am Tannensee. Auf einer Bank genoss ich die Abendstimmung am See. Es war kalt und ich packte mich in alles ein was ich dabei hatte. Die nachfolgende Nacht schlief ich nicht so gut, da es auf knapp 2000 müM recht kalt wurde und ich vorallem kalte Füsse hatte . Keine Ahnung wo das Problem liegt. Mit meinem Quilt und den beiden Pullis sind 0 Grad sonst gerade noch ok. Vielleicht muss ich doch mal über Schlafsocken nachdenken. Am nächsten Tag gings weiter am Engstlensee vorbei über den Jochpass zum Trübsee. Hier machte ich eine lange Pause, da mein Tagsziel nicht mehr weit war und ich Morgen in Engelberg meine Partnerin treffen wollte. Keine 2 Meter neben mir kam ein Murmeltier aus dem Loch. Ich bewegte mich ganz langsam um dieses Foto zu machen. Es war nicht das einzige. Dieses hier mit dem 200mm Tele meiner RX100 VI und noch gecroppt. Ganz gute Qualität, ich mag meine RX! Für die heutige Nacht in Engelberg gönnte ich mir ein Hotel, da ich die letzte Nacht noch in schlechter Erinnerung hatte. Ausserdem war Morgen mein Geburtstag Weiter gings mit meiner via Brunnihütte auf den super schönen Walenpfad. Oben überraschte mich meine Partnerin mit einem kleinen Kuchen mit Kerze. Die kleinen Schneefelder die zu sehen sind, waren zum Glück einigermassen eben ausgeschaufelt. Ich weiss nicht ob ich sonst nicht umgekehrt wäre. Aus dem Bild geht das vermutlich nicht so hervor, aber es war sausteil und ein ausrutschen wäre der sichere Tod gewesen. So war eine Querung einigermassen sicher. Herzlichen Dank demjenigen der hier die Schaufel in die Hand nahm. Wir erreichten den zweitletzten Bus in Oberrickenbach, welcher uns zurück zum Auto nach Engelberg brachte. Eine tolle Tour welche mir noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird. Die Geocacher unter euch können mit der Tour nun zwei Hobbys verbinden.
  25. Wie @waal habe auch ich meine neuen Schuhe eingetragen. Bei mir warens jedoch die Saucony Peregrine 10. Jetzt aber fertig Werbung. Bei uns war der Pfannenstock und das Gämsiloch geplant. Wir mussten jedoch schnell feststellen das dies schneebedingt noch nicht möglich ist und so wurde die Wanderung während der Tour kurzerhand angepasst und verkürzt. Unser Nachtlager lag auf knapp unter 1900 müM und zu unser Überraschung sank das Thermometer tatsächlich nochmals unter 0 Grad C. Unsere beiden Schlafsysteme (Sack und Quilt) haben hier hervorragende Dienste geleistet. Wir haben noch diskutiert ob das Foto von unserem Zigeunerlager ins Forum darf Dafür durften wir unter dem Gesang von zahllosen Schneehühnern diesen Sonnenuntergang geniessen. Am nächsten Tag führte uns der Weg zurück auf den Pragelpass am Klöntalersee "vorbei" zurück zum Auto. Naja, die Tour wäre auch an einem Tag locker machbar gewesen, aber die schönen Stunden mit meiner in der Natur sind unbezahlbar. Auch wenn ich in der Nacht kalte Füsse hatte, wofür der Quilt nichts kann, wenn man ihn unten nicht richtig schliesst.
×
×
  • Neu erstellen...