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Ultraleicht Trekking

mtp

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  1. Gefällt mir!
    mtp hat eine Reaktion von Kay erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

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    mtp hat eine Reaktion von Ollympus erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

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    mtp hat eine Reaktion von Kardemumma erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

  4. Gefällt mir!
    mtp hat eine Reaktion von r.lochi erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

  5. Gefällt mir!
    mtp reagierte auf icefreak in Impressionen von Touren   
    Ein Winterbiwak ist nur echt mit Schnee, also musste ich nochmal nachbessern.
    Nachbessern musste ich auch beim Setup, das war das vorige mal doch etwas zu lässig. Deshalb mein Bikepacking Rucksack, der hat das meiste Volumen. Das frisst ja die TaR RidgeRest Solar extra schlagmichtot (die dickste aus der Serie - 2,5 cm Schaummatte) auch wieder auf:

    Da kann man noch so lange in einem Gebiet wandern, irgendeinen Weg kennt man noch nicht. Dorfbachklamm bei Altendorf:

     

    Biwak (Boofen) irgendwo in den Felsen. Schlafdecke aus einem alten Yeti Winterschlafsack genäht. Finde heute noch Daunen in irgendwelchen Ecken 

    Liebe Forenhilfspolizisten, gaaanz ruhig. Alles legal!

    Super-Exra-LowTec Teekessel aus dem Türkenladen! Mit "Bakelit"-Griffen (duroplastischer Kunststoff, extrem hitzefest, selten geworden). Wiegt 268g und damit kommt man bei max. 1,2l auf ca. 223g/l. Der Tuborg-Brenner brennt wie eine Rakete, ballert aber auch ordentlich Sprit durch die Düsen.

    Das Geheimnis warmer Füße: MYOG Booties. Tafetta Nylon und 60er PL. Okay, nu isses kein Geheimnis mehr 

    Es dröppelt die ganze Zeit aus 20m Höhe vom Fels herab und das Ergebnis sieht so aus! Bubbel Tea?

    Winterlandschaft.

    Einmal Schnabel wetzen! Ein paar Amseln flattern durch den Wald.

    Aus Schnee wird langsam Regen.

    Schmilka. Man kann aus den richtigen Körnern und Pflanzen auch Bier brauen, was die Leute da so richtig gut können. 
     
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    mtp reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)   
    Der Weg aus Somdang
     
    Man gab uns also am 13.3. den Reisesegen, indem man uns einen Seidenschal umband.
    Ich wußte am Ende des Urlaubs nicht mehr, wohin mit den ganzen Schals, aber ein nette Geste.
     
    Eigentlich war der Plan gewesen, dass Cheipa uns nur so lange begleitet, bis wir sicher waren, den Rest auch alleine zu schaffen. Angsesichts der Schneemassen und ohne GPS-Track hofften wir aber schon, dass er uns doch komplett da rausführt.
    Er hatte aber neben den Klamotten, die er anhatte nur einen kleinen Tagesrucksack dabei.
    Ich mutmaßte aber, dass er dort sein ganzes Hab und Gut drin hatte, denn er kommt aus Gatlang und war hier nur für Arbeit hier.
     
    Wir gingen erst zurück zur Brücke und schlugen nun den "Weg" südwärts ein.
    Es war äußerst mühsam und wir kamen kaum voran, wir brauchten eine halbe Stunde, um überhaupt erst wieder auf die Höhe der Lodge zu kommen.
     
    Ich und Cheipa wechselten uns vorne alle 3 Minuten ab und Julia ging ohne Gepäck hinterher. Ich wollte, dass sie Kraft spart.
    Der Schnee war anfangs sehr hoch und der Weg führte kaum bergab, was uns absolut nicht half.
     
    Nach 1,5 Stunden waren wir nicht weit gekommen, aber das Wetter war prima und wir machten eine erste Trinkpause.
     

    Cheipa, unser local guide und ultraleichtflo .Noch waren wir bester Laune
     
    Die ersten 2 Stunden ging es auf dem Fahrweg entlang, es war sehr anstrengend im knietiefen Schnee, und es wurde kaum besser, gelegentlich aber half die Sonne etwas und hatte ein paar Stellen etwas weggeschleckt. Aber erstmal keine sichtbare Verbesserung.
    Es wurde auf jedenfall feuchter.....
     
     

    Jaja wir laufen.... Schneeschuhlaufen ohne Schneeschuhe
     
     
    Nachdem der Weg lange nur ziemlich eben gerade aus führte, machte er ein paar schöne Serpentinen nach unten.
    Wir nutzten die Chance und kürzten mehrfach durch einen verschneiten Märchenwald ab.
    Die Steilheit machte das ganze spaßig und wenig anstrengend, auch wenn man nicht so recht wußte, wo man hintritt.
     
     

     
    Abfahrt im Tiefschnee ohne Ski........
     
    Endlich mal was kraftsparendes und viele Meter blöden Wegs gespart
    Cheipa kannte sich echt gut aus und kam in dem Schnee wirklich gut klar.
    Nach diesen steilen Shortcuts war uns eigentlich klar, wir würden heute nicht mehr umkehren. Es sah auch irgendwie so langsam machbar aus.
    Ich sagte Cheipa, er solle doch bitte ganz mitkommen. Ich würde ihm Geld dafür geben und auch die Jeeptour für ihn zurück nach Gatlang bezahlen. Er stimmte zu.
    Ich hatte das Gefühl, dass er das eh von Anfang an vorgehabt hatte...
    An einer winzigen Brücke verließen wir plötzlich den Hauptweg und mühten uns den Schnee hoch zu einem ?Pfad? auf der anderen Seite.
    Dieser war erst überhaupt nicht zu erkennen, später aber sahen wir plötzlich Spuren, für mich sahen die fast menschlich aus, aber Cheipa meinte, dass das ein Yak wäre. Diese Spuren waren aber hilfreich, im Gegensatz zu den Wildschweinspuren zuvor....
         

    Einige besonders nette Stellen zierten diesen Pfad...
     
     
    Der Pfad hangelte sich dann später unterhalb einer Steilwand entlang, wo es einmal sogar einen trockenen Überhang gab, wo wir kurz Pause machten und Cheipa 10 Liter Eiswasser aus seinen Gummistiefeln kippte.
     
    Cheipa konnte einige Tiersprachen und kommunizierte mit Pfeifen mit den Affen im Wald.
     
    Ja, es gab hier Affen. Sehr skurril in dieser Schneelandschaft.
    Offensichtlich hatte sich Cheipa im Ton vergriffen, denn die Affen warfen Schneebälle auf uns. Einmal hat mich mein Hut gerade so noch gerettet, als ein besonders harter Brocken, an ihm abglitt.
     
    Wir kletterten dann in eine steile Schlucht hinein und da am Fluß sahen wir plötzlich wieder den Fahrweg.
    Ich fragte mich, warum Cheipa nicht auf diesem geblieben war. Shortcut?
    Jedenfalls war ich froh das die Kletterei nun ein Ende hatte. Und wir endlich wieder auf einen breiten Weg kamen...
    Irrtum!
    Cheipa eröffnete, dass dieser Weg irgendwann vom Fluß verschluckt werden würde. Das Erdbeben hat wohl sein überiges dazu getan.
     
    So mußten wir also wieder steil bergauf um uns dann weiter über diesen Pfad über dem Abgrund entlangzuhangeln.
    Und nun wurde es wirklich brutal.
        

    Die Steilheit des Geländes ist auf diesem Foto durchaus gut erkennbar
     
     
    Besonders Spaß machte es, immer wieder in den feuchten kalten Schnee greifen zu müssen.
    Nach diesem Foto sagte Cheipa plötzlich, dass wir hier nicht weitergehen konnten, der Schnee könnte abrutschen.
    Jetzt mußten wir in diesem eh schon brutalen Gelände auch noch eine Umgehung klettern. Ich konnte es nicht fassen.
    Wir zogen uns an irgendwelchem Bambus hoch und dann wieder herunter. Eine meiner Wasserflaschen machte einen Abgang und ward nicht mehr gesehen...
     
    Das letzte Foto, denn danach fand ich weder Kraft noch Zeit mehr dafür:

    Bambus: Hier noch ein Segen, später ein Fluch
     
     
    Es war ein elendes Geklettere und das schlimmste war der Blick auf das GPS: Wir kamen überhaupt nicht voran. Das Klettern kostete enorm viel Zeit aber brachte uns kaum voran.
     
    Dann kamen die Bambustunnel.
    Hier wuchs überall Bambus am Rand des ehemaligen Pfades. Der war nämlich teils vom Erdbeben zerstört worden, wie Cheipa erklärt.
     
    Jedenfalls dieser Bambus war von der Schneelast so runtergebogen worden, dass sich Tunnel gebildet hatten. Durch diese Schnee-Bambustunnel mussten wir also hindurchkriechen, soweit das ging. Manchmal mußte man sie umklettern und wenn es ganz schlimm kam mußten wir über diese Bambusgewölbe herüberklettern.
     
    Man blieb dort dauernd irgendwo hängen oder brach ein.
    Aber irgendwie trieb uns der Wille einfach weiter.
    Inzwischen froren mir meine Zehen im Stiefel, der voller Eiswasser war, ein. Eigentlich war es ja sehr sonnig, nur lag diese Passage komplett im Schatten.
     
    Ein paar Mal zweifelte selbst unser Guide, der uns ansonsten zielsicher durch dieses Schnee-Erdbeben Chaos führte.
    Shit. Shit. entführ es ihm einmal. Das beunruhigte uns schon etwas.
     
    Einmal mußten ca. 30 m herunter über ein Bambuswäldchen abwärt rutschen, weil der eigentliche Weg doch weiter unten verlief.
     
    Endlich, 7 Stunden nach unserem Aufbruch gegen aus diesem teuflischen Gebiet endlich heraus und wir kamen zu einer zerfallenen Schäferhütte.
    Dort gab es seit Stunden erstmal wieder ein halbwegs schneefreien Flecken unter einer Überhang.
    Ich fragte Cheipa, wann denn endlich ein Dorf oder etwas ähnliches kommt, ne bewohnte Hütte, was auch immer.
     
    Er eröffnete uns, dass wir das heute nicht schaffen. In 3 Stunden würden wir eine Höhle erreichen, wo wir übernachten müßten "Schock"
    Julia fragte sich ob wir angesichts unser vollkommen durchnässten Sachen dort eine Nacht überleben würden. Mir war das ganze inzwischen einfach egal.
    Ich hoffte nur, dass die Höhle wirklich auch ne Höhle ist und nicht so ein tropfender schmaler Überhang.
    Ich verfluchte mich, dass ich beide Nalgene-Wasserflaschen verloren hatte, die wären unsere Wärmflaschen gewesen...
     
    Also gingen wir weiter und gottseidank wurde es nun ein wenig einfacher.
    An einigen Stellen war hier der Schnee schon komplett weggeschmolzen, dafür verwandelten sich die Wege teilweise in kleine Bäche und war extrem glitschig.
     
    Leider war das von kurzer Freude, denn wir mußten gleich den nächsten Berg übersteigen, und die Aufstiegsseite lag im Schatten, so war wieder Eisklettern angesagt und oft rutschten wir aus. Ich hasste es, weil meine Sachen wieder schön nass wurden.
     
    Es wechselten sich trockene Waldpassagen mit eisigen Schattenhängen ab. Aber es wurde merklich wärmer, was uns beruhigte, außerdem lag Holz herum und ich malte mir schon aus, dass es mit einem Feuer vielleicht auch in einer Höhle gemütlich werden konnte.
     
    Cheipa pfiff wieder fröhlich herum und plötzlich kam ein Antwortpfiff.
    Er deutete auf etwas herunter und sagte: Wir werden heute doch nicht in der Höhle übernachten, wir übernachten in diesem Stall.
     
    Und tatsächlich dort unten war irgendwas wie ein Stall. Mit einer gelben Plane als Dach.
    Und ein richtiger Mensch !
     
    Was für ein Glück. Ein Bekannter von Cheipa, den er hier gar nicht mehr erwartet hatte.
    Das letzte Mal ist er diese Strecke nämlich vor 3 Jahren noch vor dem Erdbeben gegangen.
     
    Im Stall war allerhand Viehzeug wie Yaks, Kühe und Ziegen.
    An einem Ende war eine Feuerstelle eingelassen. Der Hirte fachte gleich das Feuer an. Wir rissen uns die feuchten Klamotten vom Leib und schlüpften in das verbliebene Trockene. Bei mir war noch am meisten trocken geblieben, so konnte ich Julia und Cheipa versorgen. Cheipa gab ich ein trockenes T-Shirt und eine stabile Regenjacke, denn der zitterte erbärmlich.
    Die feuchten Sachen wrungen wir aus und hingen sie am Holzgestänge auf,obwohl wir keine Illusionen hatten, dass sie dort trocknen würden.
     
    Und dann fingen die beiden Tamangs tatsächlich an zu kochen.
    Es gab Tee, wir bekamen frische Ziegenmilch. Und dann gabs natürlich Dal Bhat.
    Wobei es statt Reis Dhindo gab (ein dick gekochter Breiklumpen aus Mais oder Hirse). Dazu gab es anstatt Linsen eine herrliche Bohnensuppe. Ich verteilte aus unserem Proviant Dörrfleisch und getrocknete Früchte. So aßen wir uns richtig satt und wärmten uns am Feuer.

    Für unsere rissigen Hände gab er uns Yakbutter zur Pflege

    Unser Gastgeber am nächsten Morgen am 14.3.
     
     
    Unsere Schlafsäcke waren trocken geblieben, was ein Glück.
    Und so kuschelten wir uns neben der Feuerstelle zusammen.
    In der Nacht gesellten sich noch zwei Babyziegen zu uns. Was für ein süßer Anblick.
     
    Ich hatte unglaubliche Schmerzen an den Harmstrings durch das Schneegestapfe.
    Ich war kaum in der Lage nachts aus der Ziegenhütte zu kommen und das nur unter großen Schmerzen.
     
    Normalerweise kann ich 12 Stunden durch schwerstes Gelände gehen, doch dies war eine ungewohnte Belastung für mich.
     
    Zum Frühstück gab es mein Rara-Nudel-Survival-Rezept, was Cheipa zubereitet.
    4 Packungen Rara Nudeln , dazu mörserte er ein paar Zehen Knoblauch und ein Stück Ingwer und hinzu kam eine Packung getrocknetes Büffelfleisch. Die heiße Suppe schmeckte richtig lecker und gab Kraft.
     
    Cheipa meinte, dass wir heute, wenn wir schnell sind vielleicht in 6 Stunden das erste Dorf erreichen.
    Dort sollte es eine Lodge geben, versprach er. Außerdem sollte der Weg " a little bit easier" sein. Das hörte sich gut an.
    Und so langsam glaubte ich, dass wir vielleicht doch heil hier rauskommen würden....
     
    Julia hatte große Kopfschmerzen am Morgen durch den Qualm der Feuerstelle und unsere ganzen Sachen würden noch ewig wie Räucherfisch stinken.
     
    Ich konnte die Beine kaum noch strecken und beugen solche Schmerzen hatte ich.
    Cheipa besorgte uns Stöcker und zum ersten Mal brauchte ich auch wirklich einen.
     
    Der 2. Tag war sicher deutlich leichter, aber wir waren dafür auch wirklich fertig.
    Und es ging wieder ständig bergauf und bergab, und es gab auch noch ein paar Schneepassagen, wenn auch weniger.
     
    Der Pfad wurde etwas besser, aber zwischendurch war er durch Bambus versperrt.
    Es wurde immer urwaldiger und schon bald war es eigentlich unvorstellbar in was für einer Schneelandschaft wir erst gestern noch waren.
     

    Hier hatte es stellenweise etwas von einer normalen Wandertour
     
     
    Als wir aus dem Jungel herauskamen führte der Pfad langsam den Berg hinunter in ein Flußtal.
    In der Ferne waren erste Hütten erkennbar.
     
    Aber uns wurde nichts erspart, so ging der Weg plötzlich so steil herunter, dass wir teilweise auf dem Hosenboden runterrutschten mußten.
     
    Julia mochte das gar nicht. Komischerweise hatte sie hier mehr Probleme als gestern, wo es wirklich lebensgefährlich war, aber der Schnee hatte das ganze irgendwie kaschiert gehabt.
     
    Bald trafen wir auf die ersten Menschen.
    Ein Mann trieb Kühe in unsere Richtung.
    Wo will der mit den Kühen bloß hin, hier kommt keine Kuh hoch...
     
    Ich und Cheipa stönten nur noch herum, jeder Schritt tat weh. Ich mit meinen Harmstrings und ihm schmerzte es in beiden Hüftgelenken.
     
    Er trug noch immer meine Regenjacke, obwohl es langsam warm wurde. Ich fragte ihn, ob er sie nicht lieber ablegen wollte, aber er wollte nicht.
    Ich hatte das Gefühl, dass er sie ungern wieder hergeben wollte.
    Also verabschiedete ich mich innerlich schon von der Jacke und von dem T-Shirt.
    Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es in bestimmten Kulturen sowas wie leihen nicht gibt.
    War ich auf einen Vertreter dieser Kultur gestoßen?
     
    Aber sie stand ihm halt gut und wurde ihm sicher noch gute Dienste leisten.
    Außerdem hing seine Hose in Fetzen. Das war also eine Kompensation.
    Zurück in KTM habe ich ihm aber ein Päckchen nach Gatlang geschickt mit einer neuen Trekkinghose von Everest hardwear und ein paar ausgedruckten Erinnerungsfotos von unserem Abenteuer. Ich hoffe, dass es inwischen bei ihm angekommen ist.
     
    Es zogen gegen Mittag wieder dunkle Wolken auf und es tröpfelte leicht. Bitte jetzt keinen Regen!
    Doch wir hatten endlich mal wieder Glück und es blieb bei den Tropfen.
     
    Allerdings zog es oben im Ganesh wieder richtig zu und es schneite dort bestimmt wieder kräftig.
     
    Wären wir also in Somdang geblieben, säßen wir dort noch einige Tage länger fest.
    Ausgang ungewiss.
     
    Auch Cheipa freute sich offenkundig, entkommen zu sein und nun bald zu seiner Familie in Gatlang zu kommen, wenn auch auf Umwegen.
    Er vermute sogar mit einem schelmischen Grinsen, dass die dort oben heute wieder kräftig Schnee bekommen und die 50 % des Bautrupps dort nun festhängen würde.
    Er war glücklich mit uns gekommen zu sein.
     
    Der Weg führte nun durch dünn besiedeltes Gebiet, an einzelnen Bauernhäusern und Terrassen vorbei.
     
    Dann ging es endlich hinunter. Und wir steuerten auf einen Staudamm zu und dort war tatsächlich auch ein Fahrweg.
     
    Das Dorf war auch schon erkennbar.
    Ich freute mich schon tierisch auf eine heisse Dusche und überlegte schon, was ich alles zu essen bestellen würde.
     
    Am Staudamm staunte der Wächter nicht schlecht, als wir erzählten, dass wir aus Somdang kommen....Kommt wahrscheinlich nicht häufig jemand von dort herunter.
     
    Noch 15 Minuten auf der Fahrstraße erreichten wir schließlich eine armsehlige Wellblechhütenansammlung auf einer Flußinsel. Daneben wurde fleißig gebaut.
    Es sah sehr schlimm aus hier. Das Erbeben muß hier viele Opfer gefordert haben, und die Menschen hatten immer noch keine feste Unterkunft.
    Das Dorf heisst Mailung, nachdem auch der Fluss benanntt ist dem wir von Somdang mehr oder weniger gefolgt sind.
     
    Cheipa sah sich irritiert um, gab es keine Lodge mehr hier?
    Schließlich steuerte er auf das anscheinend einzig erhaltene Gebäude, ein hässlicher grüner Betonklotz mit Rissen und offenen Fenstern.
     
    Darin befand sich ein kleiner Laden und ein Restaurant drin.
     
    Wir machten uns erstmal über 3 große Portionen Chowmien Nudeln mit Büffelfleisch her und über das Bier.
    Dann zeigte man uns unser Zimmer.
    Es war ein großer Raum in dem an jeweils einer Raumecke ein Bett stand. An der Wand hingen Bauarbeiterhelme, die Fenster hatten kein Glas mehr und die Wand zeigte große Risse auf, Erdbebenschäden.
     
    Es erinnerte uns irgendwie an Kutta, in Indien, wo wir die schäbigste Unterkunft unseres ganzen Urlaubs hatten.
     
    Ich fragte, was die für das "Zimmer" wollten. Der Mann zuckte mit den Achseln, das sei kein "kommerzielles" Zimmer.

    Kein Kommerz weit und breit
     
     
    Egal, wir legten uns erstmal hin.
    Vorher drückte ich Cheipa noch 5000 Rupien für seine Dienste in die Hand
     
    Später fand ich heraus, dass der eigentliche Bewohner, ein sehr netter Bauarbeiter extra seine Bude für eine Nacht geräumt hatte.
     
    Was sind die Nepalesen nur für Menschen!
     
    Abends gab es dann Dal Bhat. Und dazu gabs lokalen Fisch.
    Das waren kleine getrocknete Flußfische, die dann gebraten wurden und in einer dunklen Sauce schwammen. Mutig probierten wir, gar nicht mal so schlecht!
     
    Cheipa wollte morgen früh eigentlich aus dem Flußtal heraus mit uns hoch zur Straße nach Dunche laufen, aber ich fand heraus, dass die Fahrstraße im Flußtal weiterging und nach 2 Stunden ein Dorf kommen würde, wo um 9 Uhr ein Bus nach Kathmandu fuhr.
    Was für eine Erleichterung!
     
    Ich probierte mein Telefon aus, aber selbst hier gab es immer noch kein Empfang.
     
    Im Haus gab es nur Notbeleuchtung durch Solarbatterien.
    Obwohl 10 m direkt gegenüber ein funktionierendes Elektrizitätswerk brummte und die Umgebung versorgte. Aber nicht das Dorf, in dem es steht.
     
    Skurril! Auch das ist Nepal.
     
    Um 6:30 trafen wir uns vor dem Haus, Cheipa stand in Badelatschen da. Seine Stiefel hatten den Marsch nicht überlebt. Dann wanderten wir die Fahrstraße entlang. Das war mal richtig angenehm einfach. Wir brauchten nur 1,5 Stunden bevor wir den kleinen geschäftigen Ort erreichten, wo die Busse abfuhren.
    Cheipa führte uns zielsicher in ein kleines Lokal, wo es "Chicken Muesli" gab oder so ähnlich.
    Das war ein leckeres Hähnchencurry mit komischen Reisflocken als Beilage.
     
    Wir buchten die Bustickets für die Fahrt nach KTM im Deluxebus. Kostete 250 Rupien pro Nase.
    Cheipa wollte nur bis zur Hauptstrasse bei Rastrawati mitfahren und von hier einn Bus nach Shabru Besi nehmen und später einen Jeep nach Gatlang finden (oder laufen)
     
    Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da quetschten sich noch Massen von Menschen in den Bus, die dann fast auf unserm Schoß saßén.
    Dann rumpelte der Bus los und kam kein halbe Stunde weit. Dort versperrte ein entgegenkommender LKW die Straße, Reifenpanne.
     
    Wir wären vermutlich zu Fuß schneller in Rastrawati gewesen....
    Dort stieg Cheipa aus und wir führen nach Kathmandu.
     
    Am 15.3. in KTM angekommen rief ich als allererstes die Lodge an, die ich auf dem Pass um Hilfe gerufen hatte und meldete mich zuirück.
    Ich hatte diesmal den Besitzer an der Strippe.
    Er war furchtbar besorgt gewesen und heilfroh das wir gesund waren.
    Er sagte mir, er habe die Touristenpolizei und die deutsche Botschaft verständigt.
     
    Das überraschte mich schon sehr. Warum hatten sie dann keine Hilfe geschickt und nach uns gesucht? Wir sind beide gut versichert und unsere Situation mußte doch als lebensbedrohlich eingestuft worden sein.
     
    Ich rief dann deshalb auch noch bei der Notfallnummer der deutschen Botschaft in KTM an, um mich zurückzumelden.
     
    Die Dame am Telefon war sehr nett und erzählte, dass sie sehr besorgt um uns gewesen sind.
     
    Die Sorge hatte uns leider nicht viel genützt...
     
    Ende
     
    Gute Gelegenheit jetzt für Kommentare, Fragen zu der Geschichte, bevor ich den Rest erzähle
     
     
  7. Gefällt mir!
    mtp reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)   
    Lost in Somdang
     
    Wir waren froh mit dem Leben davongekommen zu sein
    Es schneite die ganze Nacht weiter.
    Am nächsten Tag weiterhin Schneefall.
     
    Aber es war erstmal egal. Hilfe war bei dem Wetter nicht zu erwarten. Das Telefon der Lodge funktionierte nicht. Der Sturm muß den Sendemast lahmgelegt haben.
    Es gab auch keinen Strom mehr, die Solarpanels auf dem Dach lagen unter einem Meter Schnee.
     
     

     
    Kurze Schneepause am 11.3.
     
     
    Also bestellten wir einen Tee und Kaffee nach einander. Nach dem gestrigen 11-stündigen Kampf war unser Kalorienbedarf enorm hoch, das Essen schmeckte sehr gut.
    Der Ofen wurde immer wieder angeheizt, so dass es einigermaßen erträglich war.
    Dann zogen wir uns irgendwann in unser primitves Zimmer zurück und krochen in die Schlafsäcke.
    Einmal schauten ein paar Bauarbeiter vorbei, die das Wasserkraftwerk in Somdang bauten (deshalb die vielen Betonröhren ) und ein paar Locals. Sie aßen Nudelsuppen und tranken Tongba und Raksi
     
    Einer der Tamangs, er hieß Cheipa, konnte etwas englisch und er meinte, dass man bei gutem Wetter in 2,3 Tagen eventuell hier wegkommen könnte.
    Er schien sich ganz gut auszukennen und studierte interessiert die Wanderkarte vom Ruby Valley Trek.
     
    Auch die momentan arbeitslosen Bauarbeiter überlegten, wie man sich nach Gatlang durchschlagen könnte.
     
    Ich hegte heimlich die Hoffnung, dass man bei Wetterbesserung sich irgendwann weiter westwärts nach Tipling durchschlagen könnte.
     
    Aber dafür mußte es erst einmal aufhören zu schneien und mindestens 2 Tage richtig Sonne geben.
     
    Es war nicht viel zu tun, draußen schneite es unaufhörlich, da wurde kreativ und zeichnete ein fiktives Bild, wie wir in der Röhre campiert hätten, falls wir es nicht nach Somdang geschafft hätten

     
    Tube Fiction
     
     
    Am nächsten Tag schienen meine Gebete erhört worden so sein.
    Als wir nach draußen traten konnten wurden wir von der Sonne und dem reflektierenden Schnee geblendet.
     
    Die Lodgebesitzer waren schon fleissig dabei die Lodge freizuschippen. Der Weg zur Toilette lag unter 1m hohen Schnee, soviel hatte es letzte Nacht nochmal geschneit. Irre.
     
    Somdang war in Schnee eingehüllt, aber in diesem Licht sah es hier aus wie in einem alpinen Wintersportparadies.
     
     

    Somdang am 12.3.
     
     
     
     

    Freundliche Dorfbewohner. Der rechte in der schönen typischen Tamang-Tracht
     
     
    Zum ersten Mal nach unserer Ankunft vor 2 Tagen verließen wir das Guesthouse wieder.
    Ich wollte die legendäre Rubinenmine (Lari Mine?) besuchen, um Rubine zu finden und unsere Reisekasse aufzubessern . So fragte ich alle nach der Mine, aber keiner verstand mich so richtig. Einer erzählte irgendwas von 1km nördlich von Somdang.
     
    Da kein Helicopter bei diesem blendenden Wetter uns Suchen kam, gingen wir davon aus, dass der Typ am Telefon wohl doch nichts verstanden hatte und den Hilferuf nicht weitergeleitet hatte. Wir waren von der Außenwelt abgeschnitten und auf uns alleine gestellt.
     
    Wir machten uns also mittags auf und gingen zum nördlichen Teil des Dorfes wieder, wo sich auch das Camp der Arbeiter befand.
    Sie hausten dort in primitiven Wellblechhallen.
    Es handelte sich zum größten Teil, um Südnepalesen, die vielleicht noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen hatten.
     
    Ich sah weiter oben einen Weg, der in nördlicher Richtung führte, das war der Hauptweg, der von Somdang hinunterführte.
    Doch wie durch den meterdickenschnee dort hinkommen?
    Wir versuchten es, doch nach wenigen Metern gab ich auf, als ich sah, wie weit wir erstmal hätten zurücklaufen müssen und wie hoch.
     
    Zudem waren inzwischen wieder Wolken aufgezogen und Schneefall setzte wieder ein.
    Julia hatte kein Bock mehr nach Rubinen zu suchen. Sie ging zurück zur Lodge.
     
    Ich startete einen zweiten Anlauf. Und fand schließlich den "Pfad" beim Arbeitercamp.
    Dass es ein Pfad war merkte ich aber erst später, denn dieser war anfangs zur Unkenntlichkeit zugeschneit.
    2 Arbeiter stiefelten mir (aus Langeweile) einfach hinterher. Der eine hatte nach 100 m keine Lust mehr. Doch der zweite gab nicht auf und wir kamen schließlich nach 45 Minuten Schneegestapfe an einem Staudamm an, vor dem Staudamm führte eine alte Steinbrücke über den Fluß. Ich mutmaßte dass der Weg zur Mine über diese Brücke gehen mußte.
    Aber da ich nicht wußte wie weit es noch ist, kehrten wir um.
    Der junge Nepali sprach sehr gut Englisch, besser als alle anderen hier.
     
    Und als wir so durch den Schnee zurückging und merkte wie einfach es war im Vergleich zum Hinweg kam mir eine Idee.
     
    Mit 5-6 Helfern könnte man eine Art "Train" bilden und man könnte durch häufige Positionswechsel relativ schnell und kraftsparend eine lange Strecke freitrampeln.
    Ich fragte ihn, was denn ihr Tageslohn sei und ob sie gerade etwas zu tun hätten?
     
    Er sagte, dass sie wegen des Schnees nicht arbeiten könnten und wohl noch viele Tage nicht und 500 Rupien pro Tag bekämen (vermutlich nur, wenn es auch Arbeit gibt).
     
    Ich fragte ihn, ob er bereit wäre, Helfer für mich zu finden. Ich würde ihn allein für den Versuch zum Pansang Pass (der Pass aus der anderen Seite des Tals heraus nach Tipling) zu kommen pro Mann 500 Rupien bezahlen + Erfolgsprämie
     
    Er versprach mir 3-4 Leute zu finden und am nächsten Morgen um 6:30 zur Lodge zu kommen, wenn das Wetter perfekt wäre. Ich gab ihm noch 100 Rupien Tipp für seine Hilfe.
     
    Dann machte ich Cheipa ausfindig und fragte ihn, ob er uns führen wollte, nach den Erfahrungn wollte ich unbedingt einen local Guide haben. Er versprach mir zu kommen.
     
    Es sah aber gar nicht gut aus, denn es schneite fröhlich weiter in den Abend hinein, wenn auch nicht so schlimm, wie an den 2 Tagen zuvor.
     
    Nachts mußte ich mal raus und es war tageshell, es war Vollmond und der Himmel sternenklar.
    Mir wurde bewußt, morgen könnte der richtige Tag sein.
     
    Und es blieb auch bis zum Morgen gut, der Himmel war komplett wolkenfrei.
    Wir bekamen unser Frühstück um 6 Uhr.
    Thupka, eine tibetanische Suppe und leckeres in Fett gebackenes Brot mit Honig.
    Sie packten uns auch noch mehr Brot mit Honig ein.
     
    Die Rechnung war erstaunlich hoch. Wir hatten in 2,5 Tagen für 14.000 Rupien konsumiert , ich hatte mit 6-8000 gerechnet. Aber wir hatten nie ein Menü zu sehen bekommen und wir hatten dann auch nicht weiter gefragt nach den Preisen, aber es war eigentlich schon alles korrekt.
    Der Tee war nur relativ teuer, für ein kleines Kännchen Tee/Kaffee hatten sie 200 Rupien verlangt und davon hatten wir eben eine ganze Menge getrunken. Irgendwie war es aber jetzt auch egal
     
    Wenn wir hier doch länger hätten bleiben müssen hätten wir uns einschränken müssen, wobei ich glaube, dass das nette Guesthouse Paar uns sicher auch so durchgefüttert hätte, solange das Essen reicht.
    Denn das Dal Bhat war immer noch üppig, aber es schien so, als ob schon das Dal ausgegangen ist, stattdessen gab es nun Bohnen.
     
    Aber egal, vielleicht würden wir ja heute wegkommen.
     
    Ich zahlte also anstandslos und unsere Gastgeber schien der Anblick des Geldberges durchaus zu gefallen. War sicherlich sehr viel Geld für sie.
     
    Aber was war mit den Arbeitern, es war inzwischen fast 7 und immer noch keiner da.
    Nur Cheipa war inzwischen eingetroffen, und aß noch sein Frühstück
     
    Ich ließ meine Thupka stehen und machte mich auf zum Camp um nach den Arbeitern zu suchen.
    Ich betrat eine der Wellblechhütten, wo ich den Typen von gestern vermutete.
    Die Arbeiter lagen noch auf dem Boden und schliefen.
    Ich fragte ihn, warum er dann nicht gekommen sei. Und ob keiner hier mir helfen wollte.
    Er entschuldigte sich viel mals und der etwas ältere Vorarbeiter meinte, dass sie einfach nicht ausgestattet seien für ein Bergtour und wiesen darauf hin, dass sie nur Gummistiefel hätten.
     
    Frustriert kehrte ich ihnen den Rücken und ging zurück zur Lodge.
    Auf dem Weg traf ich Cheipa, der mir helfen sollte, die Arbeiter zu motivieren.
    Er war auch etwas verärgert, denn schließlich hatte er ja auch nur Gummistiefel an.
     
    Ich kehrte niedergeschlagen zur Lodge zurück, was nun?
    Bei diesem tollen Wetter einfach hierbleiben und weiter auf (keine) Hilfe warten und was, wenn es morgen wieder schneit?
     
    Wir wurden auch langsam krank. Wir beide hatten schon leichte Halsschmerzen, der Rauch, die Kälte, Bewegungsmangel...
     
    Cheipa meinte, dass wir es zu 3. versuchen können.
    Ich entgegnete, dass wir es über den Pansang zu 3. wohl kaum schaffen können, der Pass ist auf 3.800 m, Somdang auf 3.200 m. Das sind immerhin 600 m aufwärts und das durch knie bis hüfthohen Schnee.
     
    Aber es gab da ja noch den dritten Weg und zwar, der, der nach Süden herausführte.
    Der sah auf meiner Karte zwar lang aus bis zum nächsten Dörfchen, aber er ging abwärts und sah von der Route recht einfach aus, weil er wenig Knicke machte.
    Leider hatte ich diesen Trail aber nicht auf meinem GPS.
     
    Cheipa meinte, dass es ungefähr 19 km seien. Das war lang aber schien machbar.
    Er stimmte zu und wir kamen schließlich nach einem weiteren Tee und Kaffee um 8 Uhr los.
    es folgt dann...
    der vierte Teil
    Der Weg aus Somdang
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    mtp reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)   
    Der Pass
    Am nächsten Morgen am 10.3. regnete es leicht, nach dem Frühstück stärker.
    Julia murrte und wollte nicht starten.
    Ich wurde ein wenig bockig. ich hatte keine Lust jetzt hier rumzuhocken und abzuwarten.
    Also warteten wir auf eine Regenberuhigung, bestückten uns mit Regenjacken und unsere Rucksäcke mit dem Regenschutz und kamen endlich um 8 Uhr los.
     
    Ein paar hundert Meter über dem Dorf wandelte sich der Regen in Schnee um und tauchte die ganze Landschaft in eine wunderschöne weiße Winterlandschaft.
    Im Gegensatz zu Julia genoss ich das.
    Ich war einfach froh, dass wir es einfach trotzdem probieren über diesen ca. 3700 m hohen Pass. Hatte Angst, dass das vielleicht der letzte Tag sein würde, wo man dort noch rüber käme... damit sollte ich Recht behalten...
    Ich dachte, wenn es schlimmer wird, dann kehren wir einfach um, mit dem GPS und dem Track und Karte bewaffnet fühlte ich mich sicher, was den Weg betrifft.
    Ich hoffte einfach, dass es irgendwann aufhört zu schneien. Doch es ging erstmal weiter, aber der Weg war klar, und führte eine steile Treppe hoch, die die Fahrstraße gelegentlich kreuzte.
    Wo Autos fahren können, kanns ja eigentlich nicht so schlimm werden...
    Ein Einheimischer rief uns zwar hinterher, dass wir nicht gehen sollten, es läge schon zuviel Schnee, doch ich ignorierte ihn.
    Es ging auch lange gut und ich hab irgendwie nicht das Problem meiner Freundin verstanden. Und wurde bockig, weil sie bockig war.
    Und setzte mich durch. Wir gingen also weiter.

    "Wo ist dein Problem, ist doch super hier!"
     
    Leider wurde es je weiter wir nach oben kamen schwerer wie Julia es befürchtet hatten, wir quälten uns etwas durch einen toten Wald, vom Erdbeben wohl zerstört bis wir auf eine Kharka stießen, wo ein paar Männer vermutlich Hirten, sich um ein qualmendes Feuer neben einer Hütte unter einer Plastikplane wärmten.
    Wir gesellten uns dazu und teilten unsere Zigaretten.
    Es fing etwas an zu hageln, aber nach ei ner kleiner Stärkung ging es weiter.
    Wir gingen nun auf der Fahrstraße, und plötzlich besserte sich das Wetter, es hörte richtig auf zu schnein und es klarte um uns herum auf und plötzlich kam uns aus Richtung Somdang ein Jeep entgegen.
    Ich triumphierte....In der Spur lief es sich plötzlich sehr leicht.
    Die Männer im Jeep warnten uns aber vor viel Schnee am Pass.Okay, aber auf dieser prima Spur....
    Leider war das Vergnügen von Recht kurzer Dauer, denn plötzlich stand dieser Traktor quer auf dem Weg. Und plötzlich war die Spur weg....häh?

    das letzte Foto… danach hatte ich andere Sorgen
    und auch das Wetter wurde wieder ekelig.
    Aber wir sollten eigentlich nicht mehr weit vom Pass sein. 3500m hoch nach GPS
    Plötzlich sahen wir etwas ganz ekeliges.
    An manchen Stellen begann die Straße zuzurieseln, ganz feiner Schnee rieselte über Rinnen von oben auf die Straße herab und schloss langsam den Weg vor und hinter uns
    Das sah gefährlich aus, aber der Pass war doch nun so nahe....
    Dann kam ne Hütte und von der sollte es einen Shortcut geben, der uns viel Weg und Höhenmeter erspart hätte, ich fand ihn, aber nach wenigen Metern war dieser so verschüttet, dass es mir zu gefährlich erschien dort weiter zu klettern, also zurück zur Fahrstraße und dann krachte es plötzlich so laut, dass ich und Julia uns vor Angst an die Hände griffen...
     
    Ich dachte, dass das ne Lawine war, die uns den Rückweg verschlossen hatte, doch plötzlich begann es auch zu blitzen, also war ein Gewitter im Anmarsch, so langsam bekam ich Schiss.
    Aber irgendwie war doch der Pass so nahe und runter wird es bestimmt einfacher, vom Pass runter schätze ich nur 3 Stunden, die Umkehr schien inzwischen länger....
     
    Also schnell weiter auf dem Fahrweg.
    Dieser machte eine kilometerlange Schleife und gewann kaum Höhe , zudem musste man 2,3 dieser gefährlichen Rieselstellen überwinden, die inzwischen die ganze Straße ausfülltn und so hoch waren, dass man nur am Abgrund überhaupt noch durchkam.
     
    Und dann war er da, der Pass....
     
    Und plötzlich war da kein Schnee mehr. Juhu!
    kam mir irgendwie komisch und unheimlich vor, ein kräftiger Wind blies durch eine Art Felsentor.
    Ich guckte auf die Uhr... Scheii.... schon 15:30
    Ich beschloss einen Notruf abzusenden. Vielleicht gibts auf der anderen Seite keinen Empfang, vielleicht letzte Chance
    Eine Umkehr war inzwischen fast ausgeschlossen und ob wir auf der anderen Seite runterkämen schien mir ebenfalls zweifelhaft, wir würden auf jedenfalls ins Dunkle kommen.
    Ich überlegte, wen ich anrufen sollte, und entschloss mich es mit der Lodge in Shabru Besi zu versuchen, besser einen Local Bescheid geben, der sich auskennt.
    Und tatsächlich ich hatte Empfang, was ich irgendwie nicht erwartet hatte bei dem Sauwetter.
    Leider erwischten wir seinen Mitarbeiter, der war sehr langsam und hat nicht richtig verstanden. Während ich um unser Leben bangte und ihn anschrie, er solle verdammt nochmal Hilfe schicken, Suchtrupp aus Somdang in unsere Richtung usw.
    fragte der seelenruhig ob ich einen Porter benötige..
    Ich flehte ihn an, jemanden herbeizuholen, der besser englisch verstand, er erklärte, dass er doch ans Telefon geholt worden war, weil er so gut englisch spricht.
    Ich rastete fast aus "Search and rescue, call german embassy, police! HELP!", aber irgendwann schien er es zu raffen, auch wenn seine Gelassenheit mich stark irritirte, dann fragte er noch mal irgendwas.
    Ich legte jetzt enfach auf, es war einfach zu kalt hier um weiter zu telefonieren. Ich hatte mir natürlich nicht erhofft gleich Hilfe zu bekommen, aber ich wollte diese Chance einfach wahren
    Dann gingen wir durch diese Art "Tor" und dann der Schock, der Wind hatte den Passweg hier freigeblasen, doch dahinter gleich eine mannshohe Schneewehe.
    Kurz bekam ich erstmals leichte Todesangst und Anflüge von Panik und sagte zu Julia, hier können wir nicht weiter .shit.
    Aber umkehren....
    Ach wir müssen es jetzt einfach probieren und so kämpften wir uns durch die erste Schneewehe...
    Nach dem wir diese und folgende überwunden hatten guckte ich auf mein GPS und schöpfte Hoffnung.
    Auf der Karte waren nicht weit von uns Serpentinen zu sehen, was nur bedeuten konnte, dass es nun bald steil bergab gehen musste, da wir ja ganz oben waren.
    Und plötzlich standen wir vor dem 2."Tor" und nun ging es tatsächlich bergab.
    Allerdings nicht steil genug, so dass es weiterhin sehr mühsam war durch den dicken Schnee.
    Die Straße führte nun in engen Serpentinen langsam bergab, zu langsam.
    So kürzten wir diese ab, was recht gut ging.
    Wir kamen an zerfallenen Hütten vorbei, die ich mir genauer anschaute.
    Aber die Hütten hatten kaum noch ein Dach und boten nicht genug Schutz, um hier oben eine Nacht zu überstehen.
    Kurze Zeit später lagen mehrere große Betonröhren herum. Da diese besseren Schutz versprachen überlegten wir da drin zu campieren.

    "heimelig" (Foto  2 Tage später an anderer Stelle aufgenommen
     
     
    Aber wir gingen doch lieber erstmal weiter, vielleicht würden wir es ja doch noch nach Somdang schaffen. Wir hatten Stirnlampen dabei, lieber jetzt durchhalten und vielleicht doch noch ein warme Lodge erreichen.
     
    Bei der Röhre führte ein Weg verlockend hinunter.
    Ein paar Minuten später merkte ich, dass wir falsch waren, der Weg führte runter, aber nicht in die Richtung, wo wir hinmussten.
    Ohne das GPS wären wir hier verloren gewesen, aber ohne das Gerät wären wir bei dem Wetter auch nie gestartet.
    Also mussten wir wieder zurück zur Röhre, dort führte der Weg ziemlich gerade Richtung Norden.
     
    Langsam aber stetig schleppten wir also weiter.
    Ich versuchte Julia zu motivieren und versprach ihr dass wir bald an einem warmen Ofen sitzen würden und Tee trinken. Einfach weitergehen!
     
    Die Sonne ging unter, aber es hörte auf zu schneien, wir waren auch schon deutlich tiefer und der Wald hier gab uns Sicherheit.
     
    Außerdem reflektierte der Schnee das Restlicht, so dass es lange hell genug blieb, um ohne Lampen weiterzukommen.
    Doch irgendwann wurde es stockdunkel.
    Aber wir waren jetzt ganz nahe an Somdang.
     
    Wir setzen die Stirnlampe auf und stapften weiter.
    Gemeinerweise setze der Schneefall wieder ein. Musste das jetzt sein?!
    Und plötzlich hörten wir menschliche Stimmen, was für ein süßer Klang in unseren Ohren.
    Und wir sahen erste Lichter von Hütten
    Dann erreichten wir einen Fluss. Ein Mann kam uns entgegen, wir fragten ihn verzweifelt nach Somdang und der Lodge. Er deutete uns ihm zu folgen. Wir gingen über eine kleine Brücke zu einer Ansammlung von ein paar Hütten.
    Wir betraten eine Hütte, die so verraucht war, dass unsere Augen tränten und wir husten mussten.
    Oh Gott, war das die erhoffte Lodge?
     
    Wo ist die Lodge, fragte ich nochmal.
    Er meinte, wir sollten uns doch erstmal am Feuer wärmen.
    Aber es war nicht auszuhalten und ich wollte einfach ankommen.
     
    Der Mann deutete uns ,ihm zu folgen.
    Er lief aber weg von den Häusern. Wir stiefelten ihm hinterher und fragten uns, wo er mit uns hin will, der Weg führte weg von den Häusern.
     
    5 Minuten später kamen aber wieder Häuser und da war wirklich ein Schild: Guesthouse...
    Der Mann ging hoch und rief nach den Wirten.
    Sie kamen heraus und baten uns hinein.
     
    Wir betraten einen winzigen Raum mit Tischen und Bänken um einen Tonne, die zu einem Ofen umgebaut worden war. Dort glimmte ein schwaches Feuer.
    Das Fenster bestand aus einer Plastikfolie, die sich im Wind wölbte und es zog etwas, aber es kam uns in dieser Situation wie ein 5 Sterne-Hotel vor.
     
    Julia setzte sich auf den Tisch und brach vor Erleichterung und Erschöpfung in Tränen aus. Sie war wie gelähmt.
    Die Frau kniete nieder und zog ihr die vollkommen nassen Schuhe aus.
    Auch ich riss mir die vollkommen durchnässt Kleidung vom Leib.
    Der Mann steckte Holzscheite ins Feuer und so langsam kam wieder Leben in unsere Glieder. Meine Freundin brauchte eine halbe Stunde um sich halbwegs zu beruhigen.
     
    Ich konnte das verstehen, ich hatte ein paar Wochen vorher kurz vor Gokyo auch heulen müssen. Diesmal war ich eher damit beschäftigt sie dort runterzubringen, da hatte ich gar keine Zeit für meine Gefühle. Ich war einfach nur froh, dass wir überlebt hatten.
     
    Wir zogen uns einfach in diesem Dining Room um. Ich holte aus meinem Rucksack eine Reepschnur, befestigte sie an den Deckenbalken und wir hängten die nassen Klamotten über dem Ofen daran auf. Wir schlüpften in unsere trockenen Wechselklamotten und plötzlich kam so etwas wie Gemütlichkeit auf.
     
     

    Unser Wohnzimmer
     
     
    Sie brachten uns Tee, ich hatte um milktea gebeten, aber das hatten sie nicht verstanden und es gab stattdessen mint tea, was aber eigentlich noch besser war.
    Dann gab es Dal Bhat und dieses war einfach nur köstlich.
    Neben Reis, Dal und dem üblichen Kartoffelcurry gab es köstliche gebratene Pilze.
    Zur Feier dieses Tages holte ich den Südtiroler Speck heraus, auf der Verpackung war ausgerechnet das Konterfei und Autogramm von der Bergsteigerlegende Reinhold Messner drauf. Und irgendwie fühlte ich mich mit dem warmen Essen im Bauch irgendwie nun auch wie einer...
     

    Der kleine Hund der Lodge bekam die Speckschwarte, weil er der einzige war, der den Geruch meiner Schuhe mochte...
     
    Wir waren gerettet, vorerst...
    to be continued
    morgen Teil 3
    Somdang
     
     
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    mtp reagierte auf ultraleichtflo in Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)   
    Die Somdang Story
     
    Teil 1  (Vorgeschichte, Langtang)
     
    Vorgeschichte:
    Nachdem ich mich im Februar 3,5 Wochen durch das Solo Khumbu (Everest) geschlagen und bis auf den Rückflug durchgehend das beste Wetter hatte und letztendlich alle meine Ziele, die Strecke von Jiri nach Namche, die 3 Pässe und EBC/Kalo Patthar verwirkliche konnte. kehrte ich, inzwischen 12 kg leichter, per Helicpopter nach Kathmandu zurück.
    Meine Freundin Julia wartete nämlich schon in KTM und ich hatte Glück mit 5 anderen Trekkern ein Heli recht preiswert zu chartern, so dass wir Lukla entkommen konnten, wo mehrere Tage wegen Nebels kein Flüge ein-und ausgingen.
     
    Nach nur 2 Tagen Pause hatte ich aber schon wieder richtig Lust zu trekken und wir entschieden uns für das Langtang Valley Gebiet.
     
    Und anschließend hatte ich vor, vom Langtang Gebiet durch das Ganesh Himal bis nach Ghorka zu trekken durch ein ziemlich unberührtes Gebiet, was den Trekkingtourismus betrifft, aber inzwischen sollte es dort einige wenige Lodges oder Homestays geben
     
    Das sollte das Highlight meines Urlaubs werden und das wurde es in gewisser Weise auch...
     
    Langtang
     
    Am 2.3. trafen wir in Dhunche an, stiegen einen Ort weiter aus, und liefen über Tullo Shabru ins Langtang Valley hinein.
     
    In Dhunche mussten wir aussteigen und kamen durch einen Checkpoint, dort wurden die Permit kontrolliert. Aber von den TIMS-Karten, die wir vorher im Tourism Board für 20 Dollar pro Stück gekauft haben, wollte dort niemand etwas wissen. Das fanden wir schon ärgerlich, dass andere, die einfach ohne irgendwas in dieses Gebiet gereist waren, die 20 Dollar gespart haben. Naja gut, es soll ja schließlich auch für die Sicherheit gut sein....
    EDIT:
    Wir hatten im Bus unterwegs den jungen Dänen Martin,kennengelernt, der in Jeans und mit Tagesrucksack unterwegs war, er war zum ersten Mal überhaupt in den Bergen. Wir haben die erste Etappe zusammen gemacht, und später nochmal wieder getroffen.
    (das ist erstmal nicht so wichtig, aber er spielt auch noch eine tragische Rolle, was ich aber zu diesem Zeitpunkt, als ich die Story niedergeschrieben habe, noch nicht wusste)
     
    Wir hatten auch im Langtang Valley richtig Glück mit dem Wetter, anfangs regnete es zwar leicht, aber je weiter wir hochkamen, desto besser wurde das Wetter.
     
    Ganz oben hatten wir dann 2 Tage blendendes Wetter.
    Ich hätte sogar fast noch den Yala Peak (5500m) bestiegen, aber trotz Sonne und blauen Himmels war es auf dem Tenzo Ri (4900m) im Wind einfach zu kalt, um es wirklich zu versuchen.
    Meine Freundin musste nach wenigen hundert Metern wegen Höhenanpassungsproblemen umdrehen. ich dagegen war für Touren über 5000m bestens akklimatisiert, was natürlich unfair war.
    Eigentlich sind wir nicht zu schnell aufgestiegen, aber für Julia leider schon.
    Auf dem Rückweg trafen wir die Deutsche und die Israelin, die wir schon auf dem Weg hoch getroffen hatten. Die Israelin litt unter akuter Höhenkrankheit und hatte Schmerzen im Kopf hinter den Augen und konnte auf eigenen Beinen nicht mehr absteigen, so hat man sie auf ein Pferd gesetzt. Ich war kurz davor ihr einen Magaritha Cocktail zu verabreichen (einen Mix aus Diamox und 2 anderen Präparaten gegen HAPE und HACE, die ich als Notfallmedikamente dabei hatten)
    Aber wir haben erstmal lieber abgewartet, wie ihr es tiefer in Rimche geht und da es ihr dort wieder richtig gut ging, haben wir es dabei belassen.

    Langtang Yak
     
    Zurück wählten wir den Höhenweg von Rimche über Sherpagaun, was ebenso eine tolle Alternative ist wie der Hinweg über Tullo Shablu.
     
    In Shabru Besi haben wir uns dann in einer schönen Lodge, der Garden Valley Lodge bei den etwas heruntergekommenen Hotsprings gelegen, bei gutem Essen etwas erholt und waren nun richtig heiss auf den wilden Teil unserer Tour. Ich war irgendwie aufgeregt aber optmistisch gestimmt. Eigentlich wie immer.
     
     
    Von Shabru Besi (9.3.)gings erstmal steil hinauf bis zu einem Pass auf ca. 2400 m hinauf, dort tranken wir einen Tee und stiegen dann gemütlich nach Gatlang auf 2200m ab, was so einfach war, dass wir sogar Joint und Raksi einer Tamang-Gesellschaft nicht ablehnten, etwas duselig erreichten wir schließlich Gatlang.
     

    Junge Tamangs in ihren schönen traditonellen Kleidern. Gut, dass ich Bellum (Luftballons) für sie dabei hatte.
     

    Von Gatlang hat man einen tollen Blick auf den Lantang Ri
     
    Gatlang ist ein wunderschönes großes Tamangdorf mit ca. 1000 Einwohneren.
    Die Häuser bestehen aus einer aufwendigen aus Holz geschnitzten Vorderfront und ansonsten aus Steinen, die Dächer sind mit Schieferplatten gedeckt.
    Durch das Erbeben wurden hier leider viele Häuser beschädigt, aber glücklicherweise wurden hier nur wenige Menschen getötet und die Leute bauen ihre Häuser wieder auf.
     
    Wir hatten Glück, dass wir just an dem Tag einer Tamang-Hochzeit waren, die wir besuchten und wir wurden zu Speis, Trank und Tanz eingeladen, was sehr stimmungsvoll war, rund ums prasselnde Feuer.

    Stimmungsvoll: Männer und Frauen in getrennten Reihen tanzen um das Feuer im Wechselgesang
     
    Als der Regen einsetzte haben wir uns aber lieber aus dem Staub gemacht zurück zu unserer Lodge, dem netten Gatlang Guesthouse und Homestay, wo das Essen schon auf uns wartete, was wir nach dem üppigen Hochzeitsmahl nicht schaffen konnten und wir uns die Frühlingsrolle für den nächsten Tag einpacken ließen....
     
    Es folgt dann heute Nachmittag Teil 2 Der Pass....
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    mtp hat eine Reaktion von einar46 erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

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    mtp hat eine Reaktion von hbfire erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

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    mtp hat eine Reaktion von kra erhalten in Impressionen von Touren   
    "Winter-Comeback" (oder die heutige Nachmittagsskitour)
    So frühlingshaft es vor ein paar Wochen schon war, so kräftig ist der Winter diese Woche zurückgekommen.
    Im frisch verschneiten Winterwald war es richtig nett:


    Irgendwann weiter oben reduzierte sich dann die Sicht gegen Null, und meine Felle sind mir im kalten Pulverschnee mindestens dreimal von den Skiern runtergefallen (ich sollte mal wieder meine Felle einkleistern - es geht nichts über eine gute Vorbereitung ).
    Nachdem ich die Felle jedesmal am Körper angewärmt habe, haben sie wieder eine Weile gehalten, und ich war froh, als ich endlich die Bergstation auf 1.770m erreichte:

    Oben traf ich dann sogar einen guten Bekannten, und wir konnten gemeinsam runterfahren.
    Hier irgendwo geht die Abfahrt runter (in der Mitte befindet sich eine Markierungsstange):

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    mtp hat eine Reaktion von noodles erhalten in Prêt-à-porter auf dem Trail   
    Träum (muss wieder mal Italienische Reise lesen).
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    Träum (muss wieder mal Italienische Reise lesen).
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    mtp reagierte auf noodles in Prêt-à-porter auf dem Trail   
    Das was ich mir so vorstelle, geht eher so: 

    Planung: Interessante Events, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen Museen checken, in der Nähe schöne Naturhighlight, Parks, Gipfel, See, Burgen, Kirchen und Wälder suchen, daraus eine Route und Gpx-Track machen 
    Tour: Morgens auf dem Gipfel aufwachen, am Fluss entlang in die alte Stadt laufen, dort Galerie ansehen, Essen gehen, nachmittags durch den Schlosspark, abends am Waldrand Rehe und Sonnenuntergang gucken und im Wald meine Hängematte aufhängen – Erlebnisse auswerten. Nächster Tag in abgeänderter Reihenfolge mit neuen Highlights.

    Too much? Das Leben ist kurz!
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    Ich habe beizeiten das Thema andersrum angegangen, weil ich nicht zelte und für abends im Hotel/Restaurant immer einigermaßen ordentlich aussehen wollte. Deshalb habe ich als Wanderhose aus dem Golfsport-Laden eine KuFa-Chino dabei (Sommermodelle wiegen ca. 200-250g) und darüber entweder einen leichten Woll-Pulli (Benetton), ein Merino-Longsleeve oder ein KuFa-Poloshirt (Golf, 190g). Abends habe ich so Aqua-Schuhe, von Jackshibo (nicht für draußen, 50g), es gibt aber auch welche mit stabileren Sohlen (Nomaquito, 160g).
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    Zum Furten in Norwegen hab ich ein paar adidas boat sleeks (260 g das Paar) mitgenommen, mit denen ich dann auch ohne unangenehm aufzufallen in Oslo im Opernhaus war. Natürlich frisch geduscht und das Wanderhemd (weiß=Sonnenschutz, 98 g von ExOfficio, vor Jahren bei Globetrotter gekauft) frisch gewaschen :-). 
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    Ich habe ein etwas spezielles Problem: Ich bin gern in der Natur und habe grundsätzlich nichts gegen Matsch, Dreck und Lagerfeuerduft in der Kleidung. Andererseits bin ich neugierig auf Kultur, Ausstellungen, Konzerte und sowas. Beides zu verbinden, also Wanderung durch Wildnis und Zivilisation gleichzeitig scheiterte bisher immer am passenden Outfit. Korrekte Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten ist nicht immer wirklich praktisch.
    https://www.sandsteinblogger.de/wp-content/uploads/2015/06/vertreibung1_helmut_schulze.jpg
    Versifftes Äußeres führt zu Einsamkeit. Zusätzlich Alltagsklamotten mitzuschleppen, verbietet sich aus UL-Gesichtspunkten.
    Manchmal liest man die Empfehlung, vor Ort ein neues Billighemd, Hose und Schuhe kaufen und das dann nach einigen Malen tragen entsorgen. Das wiederstrebt aber meiner Reisekasse und meinem Nachhaltigkeitsgewissen. Deshalb frage ich das Forum um Rat: kennt Ihr Kleidung einschließlich Schuhe, die
             zivil aussieht,          sehr leicht ist,          beim Rucksacktransport nicht dauerhaft verknittert? Danke für Tipps und Links.
     
     
  19. Witzig!
    mtp reagierte auf schwyzi in Wochenendsurviver - Bushcraften hat mehr mit Kapitalismus als mit Natur zu tun   
    . Da ist in beiden Fällen schon was dran!
    Um mal ne Lanze für die gescholtenen Bushcrafter zu brechen, in Punkto Naturschutz - zumindest ein Teil von denen beschränken sich ja zum Glück für die "Natur" auf den gearporn. Das sind dann die "ich könnte mit meinem Rucksack vier Wochen lang autark in der Wildnis überleben"- Gearhorder. Sie kommen aber nie in die Wildnis, das o.zitierte "Wissen" befriedigt sie völlig, das Höchste an Wildnis sind dann oft Bushcrafter-Treffen, die man mit dem SUV anfahren kann und auf denen man sich dann gegenseitig das gear zeigen und fachsimpeln kann, welches Ausrüstungsteil in der Wildnis besser geeignet wäre...
    Da sind doch die ULer "gefährlicher", die allen Ernstes draußen in der "Natur" herumlaufen; auch wenn sie, wie wirklich häufig hier im Forum zu lesen, dann auf ihrem hike " wie im Tunnel"sind, völlig meditativ abschalten und laufen, laufen...Ob man da die Natur schätzt oder ob man vielleicht selbige nur als Spielplatz für den eigenen Sport/eigene Leistung sieht... weiß ich nicht.
    Der Sofabushcrafter , der konsumiert, schreckt wenigstens keine Tiere auf
  20. Danke!
    mtp hat eine Reaktion von einar46 erhalten in Umrüstung Alpin-Ski zu Tourengeher-Ski - Geht das so enfach?   
    Hi @einar46,
    das meiste wurde eh schon gesagt.
    Das Umbauen der Alpinski finde ich nicht sinnvoll, ich würde auch eine Tourenausrüstung aus dem Gebrauchtmarkt suchen (z.B. ebay, eine Skibörse oder bei einem Sportfachgeschäft fragen), oder ein Set aus dem Winterschlussverkauf.
    Die alten Dynafit TLT (Tour Lite Tech) Bindungen sind super, sehr leicht und halten bei mir schon an die zwanzig Jahre.
    Haben auch zwei Steighilfen (ich brauch aber nur die kleine, im hügeligen Gelände sowieso).
    Tourenskischuhe gibt's auch günstig gebraucht oder im Abverkauf.
    Bei meinen nicht besonders taillierten Ski (die sind praktisch aufstiegsorientiert) reichen auch nicht taillierte Felle.
    Die fädle ich einfache vorne mit einem Bügel oder einer Gummischnur ein, und klebe sie auf die Ski (die Felle sind kürzer als die Ski und haben hinten keine extra Befestigung).
    Bei hügeligem Gelände dachte ich auch schon an Backcountry-Ski, hier ist der Faden dazu:
     
  21. Gefällt mir!
    mtp reagierte auf Desertstorm in Impressionen von Touren   
    Coronawinter und nix als Dauerregen und Nebel. Vor genau einem Jahr, als die Welt noch in Ordnung war, war ich mit meinem Kumpel in Mauretanien wo wir den westlichen Adrar zu Fuß erkundet haben und ich nachher noch alleine den Erg Ouarane von Chinguetti aus.
    Ich vermisse die Wüste. Kann es wirklich kaum noch erwarten wieder dort zu sein.


    In den Erzwagen des größten Zuges der Erde
     

    Staubig, aber dafür Liegewagen

    Markt von Atar. Chaotisch wie immer.

    Die hohen Tafelberge und Oueds des nördlichen Adrargebirges.

    Wasser zu finden war die hohe Kunst und oft nur winzige Rinnsale



    Oase Terjit


    Es gibt wenige Orte, die den Namen Paradies, so sehr verdienen, wie dieser hier. Inmitten der hyperiden Welt aus Sand und nacktem Fels entspringt hier ein kleiner Bach aus dem Fels und Wasser tropft von den Travertinwänden, dass sogar Moos und Farne wachsen können.



    Eines ger großen Trockentäler, welche wir durchqueren mussten um ins Vallee Blanche zu gelangen


    In diesem Akaziengestrüpp suchten wir einen Brunnen, den wir nicht gefunden haben.

    Eine weitere verwilderte Oase. Hier blieben wir eine Weile.

    Sandfisch

    Die kleine Oase El Gleitat. Die Menschen hier sehen höchst selten Touristen. Wanderer die alleine mit dem Rucksack kommen, noch nie

    Unser Freund Daa, welcher mir sehr geholfen hat, als ich krank wurde.

    Oase von Echaila. Ein weiteres Paradies in dem sogar Welse leben.

    Felszeichnungen aus dem Neolithikum

    Die Moschee der alterwürdigen Stadt Chinguetti.

    Die Sanddünen des Erg Ouarane branden direkt an die Mauern der Stadt.

    Erg Oarane, der westliche Teil des größeren El Djouf Sandfeldes ist mit mehr als 400.000 km² größer als ganz Deutschland und eines der größten Sandfelder der Erde. Bis zur nächsten Siedlung in Mali Richtung Osten sind es mehr als 1000 km Nichts.

    Ich erkundete den Erg alleine nur mit minimalem Gepäck. Orientierung nur Anhand der Sonne, Sterne und der Landschaft.


    Typisches Nachtlager.

    Dünen am Morgen

    An der Oase Laguiela mitten im Sandmeer war die Zeit des Dattelpalmenbeschnittes und der Bestäubung der weiblichen Bäume gekommen.


    Ich machte das Brot wie die Nomaden, im heißen Sand. Ansonsten hatte ich nur Datteln und Heschrecken, welche ich Abends find und am Feuer grillte.

    Blick in die Unendlichkeit.

    Weiblicher Akt ?
    Ein paar Monate warten noch, dann kann ich hoffentlich endlich wieder in meiner Lieblingslandschaft sein.
  22. Gefällt mir!
    mtp reagierte auf khyal in Wochenendsurviver - Bushcraften hat mehr mit Kapitalismus als mit Natur zu tun   
    OT: Naja das ist imho halt die deutsche Mentalitaet...Wie eine italiaenische Freundin von mir sagte "germany the country of law and order" Ausser in gewissen Gegenden von Oesterreich kenn ich das aus keinem anderen Land, dass so auf irgendwelche Gesetze, angebliche Vorschriften / Verbote usw beharrt wird.
    Nach einer gewissen Eingewoehnungszeit komme ich da z.B. mit dem italiaenischen Weg besser klar, alles ist Grauzone, oder es geht viel, aber leg Dich nicht mit dem Buergermeister an und jeder laesst den Anderen das tun, was ihm wichtig ist, solange es nicht 3. gefaerdet / schaedigt...Oder wie besagte Freundin sagte "Weisst Du, wir sehen Gesetze und Verbote mehr als unverbindliche Vorschlaege"

    Da stottern sich gewisse deutsche Kandidaten ein paar Tausend km von D auf englisch einen zusammen, um mich darueber morgens zu belehren, wahrend sie in der Wandergruppe laut schnatternd, Wild verscheuchend, Pflanzen plaettend, (aus ihrer Beton-Hotelburg, die die Abwaesser damals ungeklaert hat ins Meer laufen lassen) angetrampelt kommen , dass ich da aber nicht haette uebernachten duerfen, das staende in ihrem Wanderfuehrer, auf Fluessen rufen einem schon mal Angler hinterher, dass man da nicht paddeln duerfe (noe stimmt nicht, da bin ich immer auf dem aktuellen Stand, will´s ja nicht fuer Andere versauen) usw usw usw


    In meinen Augen das Entscheidende fuer Naturschutz ist halt das Wissen, wie man sich nachhaltig verhaelt, das haben manche Newbies, von der Sorte, die es sich bequem machen wollen, nicht, ist mit ein Grund, weswegen ich sehr zurueckhaltend bin mit konkreten Routenbeschreibungen usw im Inet....imho die, die sich noch richtig eine Tour in der Planung erarbeiten muessen, machen sich haseufig auch um andere Sachen wie Nachhaltigkeit Gedanken...viele die sozusagen bequem irgendwas 100% Vorgekautes nachlaufen, verhalten sich imho auch sonst haeufiger faul....insofern war das richtig die Pest, als damals die ersten Alternativ-Reisefuehrer aufkamen...

    Da war fuer mich auch vor ein paar Jahren der Thread um den GR247 drueben auf ODS ein Lehrstueck, da habe ich ja als derjenige, der den als Erster aus dem Forum zu grossen Teil gelaufen ist und immer wieder wochenlang in der Gegend war, so manche Info beigesteuert und dieser Thread war auch nach laengerer Zeit die einzige deutschsprachige Informationsquelle.
    Von Jahr zu Jahr konnte ich dann da zusehen, wie die Muellhaufen mit deutscher Trekkingnahrung hinter den unbewirtschafteten Refugios immer groesser wurden, Verpackungen von irgendwelchen deutsch beschrifteten Power-Riegeln usw an den Quellen rumflogen, irgendwelche halbverpackten deutschen Lebensmittel in den Refugios stehen gelassen wurden, aussen rum alles garniert mit entsprechenden Klopapierhaufen usw
    Da habe ich dann irgendwann das Fazit gezogen, dass ich nicht mehr fuer solche Aers**e die Infos liefern will.

    OT: Zum Thema Staedter fuer Naturschutz halte ich mich jetzt lieber zurueck, da darf sich jetzt jeder mal selber ueberlegen, inwieweit grosse Staedte, die dortige Infrastruktur inkl der "Spassindustrie" usw besonders nachhaltig sind, evtl koennten dann die, die dort "fuer Umwelt engagiert" leben und teilweise ihre Energie darein setzen, den Leute auf dem Land (die teilweise dort seit X Generationen in und mit der Natur leben) den Naturkontakt verbieten zu wollen (ich gebe zu, ich habe jetzt sehr polarisiert ) mal damit anfangen, sich mit den Auswirkungen der Staedte, ihrer Bebauung, ihres Energieverbrauchs, der entsprechenden Flussumgestaltung und und und zu beschaeftigen...und daraus ihr Fazit ziehen, was sie denn selber beitragen wollen, statt sich nur fuer irgendwelche Verbote usw einzusetzen

    Und den Unsinn mancher "Naturschuetzer" am Liebsten um jeden Grashalm einen Zaun ziehen zu wollen, damit der boese Mensch nicht rein kommt, halte ich auch fuer recht schraeg, aber vielleicht kommt man in der Beton/Asphalt-Umgebung der Staedte auf solche Gedanken, da bekommt man ja in der eigenen Wohnumgebung vorgefuehrt, wohin das fuehrt, wenn viele Menschen auf einem Haufen zusammen hocken

    Wenn ich dann z.B. sehe, wieviele Weiden an der Sieg aus "Naturschutzgruenden" gefaellt wurden, was in Koeln ein "Naturschutz / Landschaftsschutz-Gebiet" sein soll, dass aus "Naturschutzgruenden" Uebernachtungs-Staetten in echte Naturschutzgebiete reingebaut werden...

    Wenn ich dann noch gelegentlich beim Paddeln von irgendeinem "Naturschuetzern" belehrt werde, dass ich doch lieber die Anfahrt zum Paddelgebiet, statt mit meinem wenig verbrauchenden Fiesta oder dem Motorrad mit der (ja wenn man es in letzter Konsequenz betrachtet, ueberwiegend Kohle / Atomstrom foerdernden durch Einkauf von Oekostrom bei Mix-Konzernen) Bahn machen solle, damit ich einen niedrigeren Co2-Fussabdruck habe...
    Ok dann lass uns mal rechnen, mit TerraNonna haben meine Liebste und ich ein paar Ha Wald vor dem Abholzen bewahrt, der auch, ausser ein paar kleinen gerodeten Zeltstellplaetzen nicht "bewirtschaftet" wird, den Garten rings um mein Haeuschen lasse ich auch wild mit viel Pflanzen und etlichen Baeumen wuchern, wenn  ich nun mal das jaehrlich gebundene CO² und den Ausstoss des Fiesta bzw meiner Transalps (die lt Tuev-Messung da noch deutlich drunter liegen) gegen rechne....sorry leider habe ich nicht die Zeit, um ein paar 100Tkm / Jahr mit dem Fiesta, oder noch deutlich mehr mit dem Motorrad, zu fahren, um einen neutralen Co² Fussabdruck diesbezueglich zu haben...geht mir mit sowas nicht auf den Sa**

    Manchmal werfen "Naturschutz-Gedanken" seltsame Blueten, wenn mir z.B. allen Ernstes vorgeschlagen wird, ich solle aus Naturschutzgruenden etliche km vom Trail in irgendeinen Ort laufen, um dort auf einem ja zumindest teilweise Flaechen versiegelnden, Pflanzen vernichtenden, Tiere vertreibenden Campingplatz zu uebernachten, mal ganz davon abgesehen, dass ich dann ja als Verbraucher durch meine Wahl, die Nutzung von Campingplaetzen zu unterstuetzen, auch noch eine Resourcen-Verschwendung an Wasser und Energiestoffen z.B. fuer Heizung der Waschraeume (ich kann mir vorstellen, was da fuer Zahlen im Schnitt pro Nase / Nacht zusammen kommen), wenn ich jetzt noch rechne, wie sehr durch diese zusaetzlichen km meine Schuhe frueher verschliessen werden, wieviel CO²-Ausstoss die dafuer verbrauchte Nahrungs-Energie in der Erzeugung verursacht...

    Dann gibt es ja noch die, die zumindest lt Eigenschilderung in einem "Naturschutz"-Thread in einem anderen Forum, ihre Kacke nicht am Trail in Skandinavien vergraben, weil das naturschutzmaessig sehr bedenklich waere, sondern Diese in Plastiktueten mitnehmen, um sie an der ersten Muelltonne, wenn sie wieder in bewohntes Gebiet kaemen, zu entsorgen...lassen wir mal beiseite, ob das jetzt soviel sinnvoller ist, dafuer Plastik oder Tiefkuehlbeutel in Wegwerf-Technik zu benutzen (ich hoffe zumindest fuer die Mitwanderer, dass sie die nicht mehrfach benutzen ) und ob das jetzt besser ist, wenn das auf der Muellkippe oder Verbrennungsanlage landet...wenn ich mir vorstelle, ich wuerde z.B. da, wo so ein Wanderweg in bewohntes Gebiet kommt und die erste Muelltonne an der Bushalte ist, eben Diese morgens fuer meinen Weg mit OeNV zur Arbeit benutzen, wuerde mir das ganz schoen stinken, im warsten Sinne des Wortes...

    Nicht, dass jetzt ein Missverstaendnis aufkommt, auch ich benutze haeufiger Campings....
    Auch ich koennte in unendlich vielen Bereichen nachhaltiger handeln...da siegt dann auch schon mal die Bequemlichkeit und ich kann mir auch prima was schoenreden

    Ich finde es natuerlich gut, wenn Andere auf ihre Art durch ihr eigenes Handeln / Konsum nachhaltig handeln und da muss jeder seine eigenen Prioritaeten setzen...
    ...ich finde es auch gut, Andere, die evtl bei Aspekten ihres Handelns nicht unbedingt wahrnehmen, was sie damit unterstuetzen, mal darauf hinzuweisen, passiert ja auch hier im Forum z.B. in Bezug auf China-Bestellungen, grossen Fluss usw...
    ...aber dieses haeufige mit dem Finger auf Andere zeigen und die Selbstbeweihraeucherung, wie toll und edel man selber diesbezueglich handelt...sorry, aber da reagiere ich vielleicht mit etwas schraegem Humor drauf...
  23. Witzig!
    mtp hat eine Reaktion von Tichu erhalten in FYI Sonntag wird es wohl kalt in Deutschland...   
    Wir hatten heute auch um die 10 Grad, aber plus . Der ganze schöne Schnee schmilzt dahin...
  24. Witzig!
    mtp hat eine Reaktion von momper erhalten in FYI Sonntag wird es wohl kalt in Deutschland...   
    Wir hatten heute auch um die 10 Grad, aber plus . Der ganze schöne Schnee schmilzt dahin...
  25. Witzig!
    mtp reagierte auf khyal in Wochenendsurviver - Bushcraften hat mehr mit Kapitalismus als mit Natur zu tun   
    Ja nee ist klar, ich bin ja schoen ein bisschen laenger draussen unterwegs und muss klar sagen, dass in den meisten Gebieten z.B. Alpen schon lange lange die Wanderer unterwegs waren, bevor die MTBler das fuer sich in groesserem Umfang entdeckt haben und auch bei mir im Bergischen haben die MTBler nur, wenn ueberhaupt, eins frei gemacht, den Boden von den Pflanzen, wenn mal wieder ein paar Schwachkoepfe unterwegs waren, die zu bloed zum dosierten Bremsen waren, oder das auch noch cool fanden, entsprechende Furchen zu ziehen

    Ich darf die Steine werfen, fahre ja selber MTB, wandere, frueher lange GL-Fliegen, paddele, segel, fahre Enduro usw und ich finde es albern, wie die verschiedenen Gruppen fuer sich irgendeinen Vorrang beanspruchen und die Anderen da nicht haben wollen...

    Letztendlich geht es doch um schonenden Umgang mit der Natur, wenn man sich in der Natur bewegt, in jeder Gruppe gibt es Ars**e und die Meisten verhalten sich ok, wenn sie ueber das noetige Wissen verfuegen.
    Dann kann jemand mit ner 250 kg Reiseenduro u.U. auch deutlich weniger Bodenbeschaedigungen anrichten, als nen 60 kg MTBler, der zu bloed zum fahren ist

    Nur die Reiter, die aus den Umtragen an meinen Hausfluessen eine einzige Schlammrutschbahn machen, soll der Blitz treffen

     
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