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Ultraleicht Trekking

martinfarrent

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  1. OT: Wichtiger Punkt. Wir kaufen ja nicht alle wie die Berserker (ich aber schon). Mein Vater konnte sich Dinge sehr überlegt und geduldig anschaffen... über Monate recherchiert (und damals noch ohne Internet). Er war mit dem Ergebnis fast nie unzufrieden.
  2. Siehe oben... außerdem glaube ich nicht, dass viele Leute ohne Nachdenken und Hinterfragen € 400 hinblättern. Mag sein, dass sie zu wenig von einer bestimmten Denkweise gehört haben. Aber andersherum umfasst diese Denkweise auch nicht alle Variablen, die relevant sein könnten. UL-Paradigmen waren meines Erachtens noch nie vollständig, sondern komplementär zum vorhandenen, konventionellen Vorgehen. In ihrer Umsetzung wurde daraus früher nicht unbedingt nur 'Philosophie' - sondern teilweise nur ein Satz ziemlich strenger und dogmatischer Regeln, ja geradezu eine Uniformierung (Flat Tarp, Bivy usw.). Solche Uniformierung ist aber nicht mehr so zwingend. Die Produktvielfalt ist größer, und der technische Fortschritt macht (wie @Chris2901 ja schon weiter oben sagte) die Produkte auch bedeutend leichter. Wer dies nicht zumindest gelegentlich im Sinne des Komforts ausnutzt, kann heute natürlich sehr, sehr leicht unterwegs sein... zahlt dafür aber im Zweifel noch mächtiger drauf als Otto-Normal-ULer. Wer bei 4,5 Kilo verharrt und gleichwohl auf den heute möglichen Komfort verzichtet, spart viel Geld. Und wer mehr Komfort will, kann ihn eben haben. Das sind so die Optionen, die ich sehe.
  3. Jau! Wie schafft man es eigentlich, aus Cuben ein Zelt herzustellen, das zwei Personen nur "at a pinch" (also notfalls) unterbringt, das ungleich preiswertere und geräumigere Lunar Duo aber nur um gut 300g unterbietet? Na ja... bei mir nicht. Das besagte leichte (2er) Zelt von Big Agnes ist deshalb da, weil ich manchmal auch ein freistehendes haben will. Trekkingstockzelte werden für mich dadurch nicht redundant. Mein Lieblingszelt bleibt das Lunar Solo. Isomattenburrito klappt mit der Neoair nicht gut - und mein Schlaf inzwischen nicht ohne. Ich kaufe die Sachen ja nicht unüberlegt und ohne Hinterfragen. Nur gibt es halt die Grundprinzipien und die Philosophie meines Erachtens nicht wirklich. Es gibt vielmehr die ursprünglichen Grundüberlegungen von UL, einige daraus hervor gehende Techniken, den technischen Fortschritt seither... und eben (zeitloserweise) individuelle Erwägungen.
  4. Zum Geld: Nicht immer ist's teuer, sich (fast) von der Stange und bei einer Outdoor-Kette mit leichtem Kram zu bedienen. Der hier oft erwähnte und leider nicht mehr erhältliche Arpenaz 40 von Decathlon war für rund €15 zu erwerben. Ich habe ihn, und er wiegt 580g (ca. 600g mit zwei kleinen Modifikationen von mir). Ich räume ein: 40 Liter brauche ich selten - sondern meist weniger oder mehr. Wenn 40-Liter meine Standardgröße wäre, hätte ich wahrscheinlich einen teureren und geringfügig auch leichteren Rucksack in dieser Größe. Unterm Strich dennoch: Die UL-Spottfigur mit der goldenen Kreditkarte entstammt meines Erachtens einer überstrapazierten Metapher. Zu den Zelten: Insbesondere freistehende Zweierzelte größerer Hersteller sind inzwischen attraktiv geworden. Dass sie nicht immer so robust (insbesondere windfest) ausfallen wie einige Cottage-Alternativen, ist vermutlich nicht allen Käufern klar. Solche Modelle haben aber auch bei mir (manchmal) ihren Platz. Flat Tarps hingegen nicht mehr und Biwaksäcke (außer der Folienvariante im Hochgebirge) auch nicht. ... was mich zur Philosophie bringt: Nachdenken und Recherchieren musst du immer noch, wenn's klappen soll (und damit dein Big Agnes nicht auf Skye zerfetzt wird). Die betreffenden Details sind heute möglicherweise andere als vor zehn oder fünfzehn Jahren, einfach verschobenerweise. Dass es dabei nicht immer so verdammt kompliziert sein muss wie früher, kann ich aber nur begrüßen. Ich weiß noch, wie ich vor ungefähr zehn Jahren einen Bikepacking-Rucksack suchte, das dem Deuter Transalpin ähnlich sein sollte (also niedrig bauend wegen Helm, usw.) ... nur viel leichter. Irgendwann fand ich einen Tennisrucksack von Head, der meine damaligen Ansprüche für ca. 750g halbwegs erfüllte. Rückblickend muss ich sagen: Die Suche hat mir damals vielleicht sogar Spaß gemacht, würde mich aber heute nur nerven. Außerdem gab ich insgesamt ziemlich viel Geld für Fehlversuche aus, bis ich eine Lösung hatte, die mir rund zwei Jahre lang reichte. Das muss ich nicht mehr haben.
  5. Als ich früher noch mit Spiritus unterwegs war, habe ich in solchen Fällen den Rest gleich im Laden an den Verkäufer verschenkt. Teuer ist Spiritus ja nicht wirklich.
  6. Manchmal schon. Nicht immer. Viele (ursprünglich nicht einmal kommerzielle) Paradigmen waren ernst gemeint und wurden seither überdacht.
  7. Bezogen auf Rucksäcke am Wörtlichsten. Leicht abgewandelt gilt's aber auch z.B. für Shelter: Flat Tarps... shaped... Beaks dazu... dann rundum geschlossen... mit Inner... Vielleicht auch nur: Brauchst du nicht. Brauchst du doch wieder.
  8. Wenn's denn Rahmen und Osprey sein soll, ist der Levity 45 noch 200g leichter - nur etwas teurer.
  9. Ich vermute fast, dass einige Leute dies tatsächlich tun. Ansonsten: Jeder guckt ein bisschen, und hier im Forum entsteht daraus Schwarm-Wissen.
  10. Mal ein bisschen provokativ, aber wenn ich so zurückschaue, erkenne ich eigentlich drei Phasen in der Entwicklung der UL-Ausrüstung - von den Anfängen bis heute: Brauchst du alles nicht. Optional liefern wir es aber jetzt dazu. Wir empfehlen, es meist auch dran zu lassen.
  11. So... ungefähr... ist ja dieses Micro-Tarp gedacht, das ich mal besessen habe. In der Praxis fand ich's aber suboptimal: https://www.backpackinglight.co.uk/tarps-and-bivy-bags/WE102.html
  12. P.S. Ich habe ein Paar Lidl-Stöcke mit Korkgriffen gekauft, weil ich gerne Verleihausrüstung für spontan mit-tourende Freunde besitze. Das zweite Paar, mit tiefgezogenen EVA-Griffen, will ich für Backcountry-Skitouren mal ausprobieren... wegen der langen Griffe und weil die Schnellspanner für diesen Einsatzzweck praktisch sind. Ich muss nur noch nach passenden Powdertellern herum wühlen (irgendwo habe ich bestimmt welche).
  13. OT: Was ist das überhaupt? Erntet man das aus Pfützen am Weg?
  14. Gewicht ohne Teller und Asphaltgummi, sowie (sowieso) ohne die sinnlosen Halterungen dafür, die Lidl diesen Stöcken spendiert hat.
  15. Kissen ist so eine Sache. Manche kommen mit Improvisationen gut klar, andere nicht. Ich gehörte früher zu der ersten Gruppe und heute (Alter?) zur zweiten. Das Sea to Summit Aeros Ultralight passt gut zu mir (was wahrscheinlich rein gar nichts besagt).
  16. OT: Hey, ich komme! Ich vermute stark, dass ich ziemlich oft Ebola habe! Letzte Woche ganz sicher. Wusste nur bis gerade nicht, wohin damit.
  17. OT: Glaube ich dir glatt... mir gelingt aber die Abstraktion nicht mehr. Ich sagte ja, ein Onkel von mir starb letztlich an Bandwürmern (wenngleich er sich in Ägypten infizierte... ich glaube sogar, beim äußerst unvernünftigen Baden in irgendeinem Drecksgewässer).
  18. OT: Mir stößt halt auf, dass man eine Bandwurminfektion u.U. erst nach vielen, vielen Jahren bemerkt... schlimmstenfalls (wie bei einem Onkel von mir) wenn es schon zu spät ist. Die meisten Leute haben dagegen nur die paar Tage während und nach einer Tour im Visier, ob sie nun zum Purtrinken raten oder ein Aufbereitungssystem bewerten.
  19. Es sei denn, du leidest (wie ich) unter der Bandwurm-Hypochondrie, die ich hiermit gerne weitergebe (aber ein bisschen ernst ist es mir damit schon).
  20. Na, flach ist's dort ja echt viel. Für Uluru hätte er vorher an den Externsteinen üben können.
  21. Wo ich auch hingucke, immer wieder sehe ich mein olles Lunar Solo in der Weiterentwicklung - hier um 300g leichter. Von diesem Zelt werde ich mich eines Tages allenfalls dem Namen nach verabschieden müssen!
  22. martinfarrent hat diesen Beitrag moderiert: Zum zweiten Mal heute: Verkaufsangebote sind nur im Marktplatz (Biete) zulässig.
  23. Wir müssen's nicht klären - ich empfinde da keinen Konflikt zwischen uns und sehe uns inhaltlich ebenfalls nicht weit auseinander. Aber ja, es ist der Tonfall (nicht nur von dir) - und zwar in dem Sinne, dass er m.E. zu geringschätzig mit den guten Absichten vieler Leute umgeht. (Aber selbst das kann ich auf anderer Ebene verstehen, habe mich sogar selber schon ähnlich geäußert... ist der Frust darüber, dass diese guten Absichten missbraucht und fehlkanalisiert werden, die Energie dahinter zuweilen vergeudet ist... richtig?).
  24. @AnnK - Warum eigentlich die 2018er Version? Sie ist bspw. etwas schwerer als die alte Silnylon-Ausführung, möglicherweise auch nicht so widerstandsfähig.
  25. Das wäre in der Tat ein Beispiel dafür, dass Aktionismus auch mal daneben geht... doch liegt hier ja ironischerweise kollektiv-politischer Aktionismus vor. Ja, auch er verfehlt manchmal das Ziel. Wer handelt - wie auch immer - riskiert Fehler. Die Lehre aus deinem Beispiel lautet: Den Beteiligten zuhören und Strategien notfalls korrigieren. Dein Beispiel zeigt ansonsten allerdings nur, dass sowohl individuelle als auch kollektiv-politische Maßnahmen gleichermaßen fehleranfällig sind, wenn sie auf der Oberfläche verharren. Und außerdem: Fast alle individuellen, privaten Maßnahmen gehen zumindest teilweise und ursprünglich auf die Bemühungen und Aufklärungsversuche von Organisationen und Initiativen zurück. Die Grenze ist schwammig. Du müsstest eigentlich mehr mit der potenziellen Effizienz und Wirksamkeit (gescheit wahrgenommener) kollektiv-politischer Optionen argumentieren. Und dabei bringt es meines Erachtens überhaupt nicht viel, den Leute ihre privaten und individuellen Versuche madig zu machen. Ich habe jetzt schon öfter gesagt: Es ist keine Sünde, sich in der eigenen Haut wohler fühlen zu wollen. Außerdem können diese 'kleinen Schritte' auch als Teil eines Bewusstwerdungsprozesses verstanden und dann doch wohl begrüßt werden. Die beiden Stränge können und sollten also Hand in Hand gehen. Aber das scheinst du schließlich selbst einzuräumen: ... und dazu fällt mir noch ein: Anstatt die genannten 'kleinen Schritte' per se ins Lächerliche zu ziehen, wäre es viel konstruktiver, ihre Missbrauchsanfälligkeit fallweise aufzuzeigen (nämlich dann, wenn die gute Absicht des Individuums tatsächlich missbraucht wird - Beispiel Elektro-Pkw).
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