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Yep... das gehört, sagen wir mal, zum Belüftungskonzept - jedenfalls beim Lunar Solo und beim DCF Haven (die habe ich beide). Manche Abbildungen lassen das nicht so gut erkennen. Die Zelte sind einerseits richtig angenehm in warmen Gegenden, weshalb ich sie eigentlich sehr mag. Man merkt allerdings auch am asymmetrischen Design des Haven, dass sie für Umgebungen mit vorhersehbar konstanter Windrichtung gemacht sind.
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Mit dem Touch 35 müsstest du aber auch Bluetooth haben (ich mit dem 25er nicht). So sollte das Ganze über die Garmin Connect App funktionieren - also kabel- und kostenlos. Anleitungen gibt es im Internet. Probiere es doch aus, bevor du Geld ausgibst.
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Nee, du hast es genau richtig verstanden.
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Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Zecken mögen mich auch nicht - alle drei Jahre aber eben doch mal. Bei der Durchseuchungsrate dieser Viecher ist selbst dies mancherorts kein Witz. Gegen FSME bin ich zwar geimpft, doch gegen Borreliose gibt es m.W. keine Vakzination. Ich achte also schon auf Insektenschutz per Innenzelt o.ä.. Okay... ich habe die Aufstellung gelesen und gebe für den Outdoor-Bereich einigermaßen Entwarnung, weil sich die meisten dieser tödlichen Viecher offenbar bei mir zuhause oder bei Aldi aufhalten. -
Kurzes Update: Ich fand das teure Apple-Teil zu einem fairen Gebrauchtpreis auf Ebay. Es wiegt 23 g und tut was es soll. Das verläuft über die Dateien-App, über die man Tracks herunterladen kann und wo auch der Garmin im Massenspeichermodus erscheint (aber erst, wenn auch eine Powerbank an dem Adapter angeschlossen ist). Am Besten öffnet und speichert man die gewünschten Tracks zusätzlich fix in einer guten Navi-App auf dem Telefon. Dann hat man sie als Backup (und schöner dargestellt) auch dort.
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Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Das war mir klar... aber ich meine, auch schon mal ehrliche Berichte darüber gelesen zu haben, wie es ihnen damit so geht. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Schau dich vielleicht nach echten Erfahrungsberichten von Bikepacking-Racern im Netz um... also nicht nach reinen Gearlisten oder Reviews, die größtenteils aus Projektionen bestehen (weil die Autoren die Ausrüstung noch nicht gründlich erprobt haben). OT: Ich selber betreibe Bikepacking wenig leistungsorientiert und mit dem MTB. Mein Hauptkriterium für ein Bikepacking-Zelt ist, dass es komplett mit Stange unterm Lenker nicht viel mehr als 1 kg wiegen sollte (wohlgemerkt: inkl. der Lenkerrolle selbst!). Die entsprechende Beeinträchtigung des Lenkverhaltens ertrage ich grad noch. Insofern kommt für mich oftmals mein Lunar Solo in Frage (ich habe noch die alte Version aus Silnylon). Deutlich geräumiger, aber etwas schwerer ist mein DCF-Haven-Bundle. Leichter und sehr gut wäre ein Lunar Solo aus DCF (gibt es aber nicht) oder ein Plex Solo von ZPacks (gibt es doch, könnte mein nächstes Bikepacking-Zelt werden). Geradezu ein Traum wäre ein Slingfin Portal 1 aus DCF (gibt es wieder nicht). Ein solches Zelt hätte die Stabilität und UV-Resistenz, auch z.B. in den Alpen einen ganzen Tag unbeaufsichtigt auf einem Campingplatz zu stehen... währenddessen ich mit dem nackten Bike herumballere. Bei einem plötzlichen Nachmittagsgewitter hätte ich nur wenig Angst, dass sich mein verlassenes Zelt unten im Tal zerlegen könnte. Derzeit griffe ich für eine solche Tour mit Unterbrechungen auf mein Slingfin Portal 2 zurück, würde das Gestänge aber im Rucksack transportieren. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Okay... aber eine letzte Warnung: Ich habe schon rund ein Dutzend Biwacksäcke verschiedener Ausrichtung besessen und immer wieder sehr hartnäckig versucht, sie zu mögen (teuer genug waren sie ja meist). Letztlich gelang es mir aber allenfalls kurzfristig. Ich denke, so wie mir geht es ziemlich vielen Leuten... obwohl die meisten wohl lernfähiger waren als ich und schneller kapitulierten. (Nur den ME-Notbivy habe ich manchmal noch dabei, aber eben wirklich für Notfälle... noch nicht eingetreten. Ansonsten sehe ich nur in ganz bestimmten Nischen einen Sinn in Biwaksäcken.) -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Der hier macht dann vielleicht Sinn: https://www.outdoorresearch.com/us/helium-bivy-287809 Er wiegt zwar rund 450 g, ließe aber eine deutliche Verkleinerung des Tarps zu - letzteres bräuchte eigentlich nur für den Ein- und Ausstieg bei Regen auszureichen. Ich hatte ihn kurz und fand ihn relativ (zu seinem Bivy-Sein ) komfortabel. Doch kam es nicht zum Regentest. Also kann ich über die Dichtigkeit nichts sagen, über die Atmungsaktivität eigentlich auch nicht. Wärst ja damit schon beim Gewicht eines UL-Zelts. Aber er würde den Fall des unzureichenden Unterschlupfs bedienen. Das sehe ich auch so. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Manche Shaped Tarps oder Mid-Außenzelte gingen auch, dann u.U. sogar in Verbindung mit dem rein atmungsaktiven Bivy. Einen sehr geräumigen Bugbivy mit Windschutz und Badewanne stellte mal Enlightened Equipment her (den Recon). Den habe ich als Innenzelt unterm DCF-Solomid verwendet... funktionierte ganz gut, obwohl die Idee etwas 'auf Kante genäht' (bzw. gedacht) war. Das habe ich aber nur getan, weil ich die Standardinnenzelte für kleine Mids erbärmlich eng finde. Der Recon war breiter. Löst aber dein eventuelles Problem mit zu kleinen Unterschlüpfen nicht. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Du nennst dein Tarp 'relativ großdimensioniert', so dass ich mich frage, wozu der Biwaksack überhaupt gut sein soll. Nur Windschutz? Insekten sind dir ja egal. Spray ist bei großzügiger Tarpgröße meist unproblematisch und erfordert keinen Bivy - bei starkem (Wechsel-)Wind und Regen aber selbst mit einem atmungsaktiven Federleichtbivy ziemlich problematisch, weil dann auch der rundum 'wasserresistente'* Bivystoff sofort durchtränkt wird... also bunkerst du dich bei ausreichender Tarpfläche richtig und richtig unbequem ein und brauchst den undichten Bivy sowieso wieder nicht (hast ja die ME-Notlösung in der Tasche, auch um Lücken zu schließen). Das liest sich, als bisse sich alles endlos in den Schwanz. Der Grund? Alles, was mit dieser Art Bivy zu tun hat, existiert eigentlich nur, um sich in den Schwanz zu beißen. Tau? Etwaiger Tau sammelt sich halt als Kondensation an der Tarpunterseite wie zuweilen im einwandigen Zelt, womit die meisten Leute klar zu kommen lernen. Für den Bivy fällt mir bei deinen Szenarien mit häufigen Unterschlüpfen nur ein einziger Sinn ein: Ein Unterschlupf ist tendenziell für die Witterung ein bisschen zu klein, wenngleich größer als das Tarp. Wie oft kommt das vor? Wenn dir dieses Szenario so wichtig ist, brauchst du meines Erachtens einen atmungsaktiven Bivy mit wasserdichten Seitenpanelen, Kopf- und Fußteilen. Oder einfach einen schweren Bivy mit guter Wasserdichtigkeit und bestmöglicher (sprich: bescheidener) Atmungsaktivität (auch nicht bequem, nicht leicht... dafür teuer). Aber ich schließe mich ja eigentlich @mochileroan und nähme ein UL-Zelt mit. * 'Wasserresistent' ist ein Synonym für nicht-wasserdicht. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Wer's aushält... meinetwegen. Aber schon beim Bikepacking mit dem Gravelbike? Im Hochsommer auch? (Von Kälteeinbrüchen mal abgesehen.) Yep. Ich glaube, diese Äußerung ist unter allen Leuten, die sich mit Biwaksäcken befasst haben, sehr mehrheitsfähig. Ich habe den Thread mal in 'UL in anderen Outdoor-Sportarten' verschoben. Es geht ja doch sehr um eine Bikepacking-spezifische Lösung. -
Diese Teilstrecke war ja eigentlich recht kurz (ca. 1,5 km) und in der Gegend war ich selber schon oft genug gewesen. Aber ihre Einordnung als mögliche MTB-Strecke war völlig verfehlt: bergauf nicht machbar und bergab nur von äußerst guten Fahrern... aber selbst von denen in der Praxis nicht, weil sie von zahlreichen Wanderern begangen wurde. Allerdings gebe ich dir Recht und erwähnte Komoot auch deshalb: Als Know-how getarnte Schwarmverblödung gibt es nicht nur in Foren oder bei Twitter, sondern überall, wo Interaktivität gepflegt wird.
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Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Das ist aber fast schon Not. -
Biwaksack/Tarp Überlegungen fürs schnelle Bikepacken
martinfarrent antwortete auf llurk's Thema in UL in anderen Outdoor-Sportarten
Den aus Folie? Hast du den echt mal ohne Not benutzt? -
Eigentlich hatte ich in diesem Thread schon längst alles gesagt, was ich zu sagen habe, aber... Leute, die unter 'hochwertigen Kaffee' die italienische, espressobasierte Stilrichtung verstehen, werden m.E. keine vollwertige Unterwegsapparatur mit vertretbarem Gewicht finden. Anders sieht es für Liebhaber fruchtiger, z.B. äthiopischer Kaffees aus. Da reicht eigentlich schon ein UL-Filter mit 14 g. Ich selber mag beide Richtungen, aber äthiopischer Kaffee kann für Espressofreaks ein bisschen gewöhnungsbedürftig sein. Sie brauchen meist eine Weile, um ihn zu begreifen. So ging es zumindest dereinst mir. Die Lernkurve daheim könnte sich indes für spätere Touren lohnen.
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Ditto in der Ardeche, als ich mein Bike bei Gluthitze einen schweren Wandersteig hochtragen musste. Ich brauchte anderthalb Stunden und hielt alle paar Meter zum Trinken an. Das Wasser war dann auch nach 45 Minuten alle, und erst oben konnte ich an einem einsamen Haus Nachschub schnorren. Dass da ein Haus sein würde, wusste ich aber nicht. Was uns das außerdem (mal wieder) lehrt? Vertraut Komoot nicht allzu blind. Ich ging von einem fahrbaren Weg aus.
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Ich fand den Spruch von @Jever auch lustig. Allerdings: Wo wäre ich ohne XUL? Ich betreibe es zwar nicht, bediene mich aber unter den Ideen der extremeren Szene wie in einem Supermarkt. Wenn ich aus irgendeinem Grunde Gewicht hinzufüge, schaue ich schon, ob ein Ausgleich möglich ist. OT: Früher betrieben fast alle MTBler eine Art XUL mit Komponenten, so sie es sich leisten konnten. Das hat sich gelegt. Spätestens als selbst die XC-Racer merkten, dass eine schwere Variostütze tatsächlich schneller machen kann, wurde die Sicht auf Gewicht differenzierter. ABER: Auf mtb-news.de gibt es weiterhin ein Unterforum für Leichtbau. Dort heißt es im FAQ: "Eins vorweg: Leichtbau ist eine Philosophie, über deren Sinn und Unsinn nicht diskutiert wird!" Und das dient m.E. nicht nur dem Frieden, sondern auch der weitgehend am Extremen desinteressierten Allgemeinheit. Dort können noch immer Ideen entstehen, die später mal allen zugute kommen. Ich muss aber auch hinzufügen: Je fortgeschrittener die XUL-Chose wird, desto weniger Gramm werden bei neuen Ideen noch gespart, desto weniger interessant wird die Sache für Leute wie mich... wenn selbst die gleichzeitige Umsetzung von zehn Innovationen keinen wirklich spürbaren Effekt mehr hat, weil mein Gesamtgewicht ja irgendwo in deutlich schwereren UL-Sphären schwebt. Vieles ist dann für mich einfach nur teuer oder zeitaufwändig. Was obiges noch mit Sicherheit zu tun hat? Forumsneulinge müssen zwischen den Alteingesessenen unterscheiden lernen. Die ganz harten XUL-Freaks denken in eigenen Kategorien. Gerade die Sicherheit ist bei ihnen häufig ein untergeordnetes Kriterium, weil sie vielfach lieber risikoarme Zielgebiete wählen als Kompromisse bei der Ausrüstung zu machen.
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Ja, aber Angst ist nicht der Maßstab für Gefahr -> weder übertriebene noch untertriebene Angst werden der wirklichen Lage (egal welcher) gerecht. Und die Gabe der immer perfekt zum Geplanten passenden Angst ist rar gesät. "You could get hit by a cocoa tin falling from a Zeppelin", warnte vor vielen Jahren Spike Milligan, iirc. In UL-Sprache heißt das: "Don't pack your fears." Der Spruch hat seine Berechtigung, wenn es darum geht, den Rucksack gegen extrem unwahrscheinliche Situationen vollzustopfen. Andererseits fand ich ihn schon immer ein bisschen macho... und damit doch ziemlich merkwürdig in einer Szene, die nie genug davon kriegt, sich über die Machohaftigkeit großer Messer lustig zu machen. Schließlich kann man sich auch Übermut recht leicht antrainieren und damit fast jede vorsorgende Angst unterdrücken - sei sie noch so berechtigt.
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... und Lumen sind eine Maßeinheit für Ängstlichkeit und Dekadenz.
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Ich kam ja aus einer anderen Ecke als die meisten, die damals mit UL anfingen. Während diese in aller Regel zuvor mit schwererer Ausrüstung Trekking-Erfahrungen gesammelt hatten, war meine eigene Mentalität von vornherein auf extreme Gewichtseinsparung gepolt. Das war ich vom MTB-Tunen schon gewohnt... und früher war die MTB-Szene noch viel gewichtsbewusster als heute. Meine Trekking-Erfahrung war aber nicht existent. Es dauerte Jahre, bis ich mich zum Kauf eines Zeltes überwinden konnte. Zuvor hatte ich immer größer werdende Tarps eingepackt. Aber dann gestand ich mir ein, dass ein Lunar Solo (damals ein sehr leichtes Zelt) vielleicht keine dumme Idee wäre. Meine Reaktion auf die Unzulänglichkeit eines Ponchos auf dem MTB war der Kauf der allerleichtesten Rennradregenjacke, die ich finden konnte. Ich war schon hartnäckig! Insofern ähnelte ich damals einigen UL-Anfängern von heute, die überhaupt keinen Hintergrund im 'konventionellen' Trekking haben und das Grammsparen verabsolutieren.
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Das Wort 'schrittweise' habe ich bei meiner ersten alpinen Bikepacking-Tour dummerweise weggelassen. Ich zog mit einem (leer) viel zu schweren Skitourenrucksack los. Um dies zu kompensieren, fiel ich auf einen Verkäufer rein, der mir so einen 'ultraleichten' Billigschlafsack andrehte (überaus indoor-geeignet). Als Schlafunterlage wählte ich die damals irgendwo gehypte Sonnenschutzfolie für Autofrontscheiben und als Dach ein Tarp-Poncho. Überdies habe ich mich nicht entblödet, diese Ausrüstung anderen Leuten zu empfehlen, noch bevor ich die Tour gefahren war. Zum Glück waren überall Skigebiete, wo es an Unterkünften im Sommer selten mangelt. Dort war ich nach der ersten Nacht zu finden. Im Folgejahr: 14°C und Dauerregen im Juli bei der Abfahrt vom Furkajoch. Ich dachte, 14°C seien ein Witz für jemanden wie mich, der zuhause auch im Winter auf dem Bike trainierte. Woran ich nicht dachte, war meine auf Leichtigkeit getrimmte Tourenausrüstung: Wasserresistente Windjacken werden schon sehr bald ganz schön nass, und wasserdichte Rennradregenjacken helfen dann (so sie überhaupt mal helfen) nicht ernsthaft weiter. Und das ist bei Fahrtgegenwind auf Dauer echt kein Witz. Ich wechselte vom Gelände auf die Straße und freute mich tatsächlich über Lkw, in deren Abgaswolken ich mir einbildete, mich minimal aufwärmen zu können. In Feldkirch zog ich dann trockene Klamotten an, bibberte aber noch über eine Stunde lang in einer Gaststätte nach. Ja, das sind so die überstandenen Erlebnisse mit Beklopptentscheidungen, die bald schon zur witzigen Anekdote mutieren. In diesem Zusammenhang sei aber gestanden: Ich hätte den ganzen Schrott damals auch munter in abgelegenerer oder höherer Lage und bei tieferen Temperaturen zum Fehleinsatz gebracht.
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Unfälle mancherlei Art kann man übrigens auch mal üben. Meine bislang einzige Kenterung mit einem Packraft war (an harmloser Stelle) provoziert. Ich wollte mal wissen, wie es ist, wenn die hohe Anfangsstabilität eines solchen Bootes dahinschwindet... nämlich außerordentlich plötzlich, wie mir bei dem Spiel klar wurde. Im Detail: Ich paddelte einfach immer querer und noch querer aus demselben Kehrwasser heraus. Was ich erfuhr: Als es dann zu viel war, kenterte ich ohne vorwarnendes Feedback vom Boot. Möglicherweise war ich aber auch zu unsensibel, um sehr nuanciertes Feedback zu erfassen. Besonders doof sind Unfälle, die zwar glimpflich ausgehen mögen, sich aber anschließend nicht erklären lassen. Das ist mir genau einmal mit dem MTB passiert (auf einem felsigen Weg ging ich urplötzlich über den Lenker). Natürlich muss es eine Erklärung geben. Aber ich kenne sie nicht. Dieser Unfall macht mir noch immer mehr Angst als manche, die zu größeren Schmerzen führten (aber eine mir verständliche Ursache hatten). Mein Helm war anschließend kaputt, ich selber aber nur sehr leicht mitgenommen. Mit langen Handschuhen wäre mir noch weniger passiert.
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Wie @wilbo schon sagte, ist kein Ausrüstungsstück per se und für sich allein betrachtet UL. Entsprechend ist auch kein Ausrüstungsstück grundsätzlich 'stupid light' und andererseits auch kein Ausrüstungsstück intrinsisch 'ultra heavy'. Alles muss im konkreten Gesamtzusammenhang situativ bewertet werden. Das heißt aber auch: ULer tragen mitnichten eine Uniform, bestehend aus Trailrunnern und Regenkilt. Ihre Messer sind nicht automatisch winzig, ihre Kocher nicht immer aus Bierdosen gebastelt, und nicht alle schlafen unterm Tarp und mit Quilt. Das alles sind Vorurteile und Klischees. Dummerweise glauben aber nicht wenige Leute dran: Gegner wie (vor allem neue) Anhänger des UL-Konzepts. Letztere fühlen sich irgendwie verpflichtet, die Klischees ohne Rücksicht auf die Umstände zu erfüllen. Erstere kriegen gar nicht erst mit, dass UL-Ideen vielfach einfach spaßiger, aber auch gesünder sein können. Und da beginnen dann die unnötigen Risiken: ob mit einem Tarp-Poncho im Herbst auf den Hebriden oder wie ein Elefant beladen bei 35°C im Teutoburger Wald. Im Grunde sind beide Erscheinungen gleichermaßen Ausdruck einer gedankenlosen Uniformierung. Eine unrühmliche Rolle spielt zuweilen der Kommerz. Manchmal ist es immer noch der Verkäufer, der dir ein Hilleberg Soulo für Bali andrehen will. Zunehmend aber ist ein industriell geförderter Eindruck entstanden, dass 'UL' den Kulturkampf gewonnen habe und dass ein robusterer Rucksack nirgendwo mehr eine Berechtigung habe.
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Nur zur Klarstellung: Nee, das tue ich nicht grundsätzlich. Wenn ich eine 'normale' Tour auf dem Hardtail fahre, nehme ich keine Protektoren mit. Ich nehme sie künftig aber mit (im Rucksack), wenn ich mit dem Fully vorhabe, es zwischendrin etwas mehr krachen zu lassen. Ich sage ja nicht einfach: No risk, no fun. Vielmehr nehme ich für manche Sachen vielleicht mehr Risiko in Kauf, erhöhe dieses Risiko aber nicht noch durch Weglassen möglicher/erträglicher Sicherheitsvorkehrungen.