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Ultraleicht Trekking

Bivi only?! Gedankenexperiment


Glücksritter

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Nachdem mir schon in meinem letzten Thread unfassbar weiter geholfen wurde, möchte ich mal meinen Gedankengang zur Diskussion stellen:

Ich nutze aktuell ein Bivi vom Waldschneider, welches ich sehr liebe und mir mindestens in einer sehr kalten und windigen Nacht komfortablsten schlaf ermöglicht hat.

Ich fühle mich darin sehr wohl und auch nicht eingeengt. Dadurch kam der Wunsch nach einem wasserdichten Bivi auf.

Ich nutze bisher selten Stöcke(trage sie mehr zum Tarp aufbauen mit mir rum). Also könnte ich mir doch gleich Stöcke, Heringe, Tarp, etc sparen... Wäre ja deutlich leichter!

Daher folgende Fragen:

1. Wie praktikabel ist es bei Dauerregen?

2. Dank SuFu habe ich gelesen, dass Tyvek wegen Kondenz ungeeignet ist, stark atmungsaktivite Stoffe hingehen funktionieren?!

3. Viele Bivis, zB das Locus Gear Peneuma, bestehen komplett aus dem gleichen Material. Wie sieht es da speziell auf der Unterseite mit mechanischer Belastung und der Membran aus? Leidet bei der eventuellen Beschädigung der Membran nur die Atmungsaktivität oder auch die Wasserdichtigkeit?

Ist die Verwendung eines Groundsheet sinnvoll?

4. Ein Bivi hilft zwar sehr gegen Windchill, nur wie sieht es bei Solonutzung aus? Speziell wenn die Oberfläche durch Regen abkühlt.

5. Gibts sonst noch Berichte aus der Praxis?

Alternativ wäre natürlich ein Panchotarp eine Option, nur meiner Überlegung nach schwerer, oder?

Schon mal vielen Dank vorweg!

-Flo

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Hallo Flo,

 

Zunächst lässt sich festhalten, dass das Einsatzspektrum für einen wasserdichten Bivi schmal ist - mit zusätzlichem Tarp ist fast immer die Kombi eines etwas größeren Tarps (Ponchotarp aufwärts) mit wasserabweisendem Bivi gleichschwer oder gar leichter und in dem meisten Fällen bequemer. Einen Bivi mit wirklichem Gewichtsvorteil muss man schon etwas suchen. Meiner (Terra Nova Discovery Lite Bivi) wiegt ca. 320g, andere Bivis wie z.B. der OR Aurora Bivi sind mit ca. 650g schon wieder unsinnig schwer.

Gründe für einen wasserdichten Bivi in Alleinnutzung sind Stealthcamping (idR nicht notwendig wenn man spät auf- und früh abbaut), der geringe Platzbedarf oder z.B. sehr windige Bedingungen, die ein Tarp ausschließen. Ein ganz unpraktikabler Grund ist das romantische "unter den Sternen schlafen". Aber auch das geht mit einem wasserabweisenden Bivi, nur muss man dann eben raus, wenns zu regnen beginnt und man muss auch einen tarptauglichen Zeltplatz wählen.

Ohne es selbst erlebt zu haben, stelle ich mir es sehr ungemütlich vor, wenn es beim Zubettgehen regnet. Sich im Regen umzuziehen und in den Bivi zu kriechen ist sicherlich wenig angenehm. Anders sieht es aus, wenn es erst in der Nacht regnet - ich persönlich habe wenig Probleme im verschlossenen Bivi zu schlafen. Durch den L-förmigen Reißverschluss am Kopfende kann ich eine Belüftungsöffnung freilassen und trotzdem vom Wetter geschützt sein. Das Material auf meinem Gesicht stört mich nicht.

Ich mag meinen Bivi für Touren mit guter Wettervorhersage. Erwarte ich viel lang anhaltenden Regen, kommt was anderes mit. Entsprechend hab ich auch noch nicht bei Regen darin schlafen müssen. Ich stelle es mir nicht allzu schlimm vor, insbesondere da ich einen Kunstfasterquilt (MLD Spirit 28) verwende und daher mit ein wenig Kondenz leben kann.

Was Kondenz angeht, funktioniert mein Bivi Gore-Tex typisch bei kalten Temperaturen besser, als bei warmen. Längere Touren mit Bivi und Daunenschlafsack könnten ohne Trocknungsmöglichkeiten kritisch werden.

Ein Groundsheet verwende ich nicht, da ich den nicht atmungsaktiven Bodenstoff für robust genug halte.

 

Unterm Strich mag ich am Bivi, dass man überall schlafen kann (mit einem Tarp sucht man sich dann doch wind- oder sichtgeschützte Schlafplätze) und die Einfachheit in der Nutzung, sowie die Möglichkeit, "unter den Sternen zu schlafen" und im Fall von Regen einfach fix zuzumachen, ohne mitten in der Nacht ein Tarp aufbauen zu müssen. Trotzdem muss ich sagen, wenn ich mich von einem Shelter verabschieden müsste, würde wahrscheinlich der Bivi als allererstes gehen, da das sinnvolle Einsatzspektrum einfach sehr schmal ist.

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Nur im Bivi kann man natürlich bei gutem Wetter im Taunus, Harz und Westerwald problemlos machen, da stört auch ein gelegendlicher Schauer nicht weiter ... aber, ich erinnere mich an lange Touren z.B. Hardanger Vidda, Jotunheimen oder am Inarisee ... wenn es tagelang pisst, pisst und pisst, dann ist das kein Vergnügen mehr. Gerade in der Hardanger Vidda, alles offen, voller Wind ... kein Schutz in Sicht, da kann das Bivi Bombproof sein, Du wirst alles durchnässt haben ... da war ich immer sehr froh ein Tarp zu haben unter dem es trocken ist und unter dem ich bei ganz schlechtem Wetter dieses mal aussitzen konnte.

Aber vielleicht bin ich ja auch ein Weichei  :mrgreen:

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Hinsichtlich Suchfunktion kommt noch erschwerend hinzu, dass die Schreibweise der englischen Bezeichnung uneinheitlich mal "bivy", mal "bivi" ist. Ein klarer Fall für's Glossar ...!

 

Ich schließe den Thread hier wie gewünscht, lasse die Beiträge aber hier stehen, da ein Verschieben einzelner Beiträge das ganze Thema obsolet machen würde.

 

Weiter diskutiert werden kann also hier:

http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2484-procontra-biwaksack-diskussion/

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