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Ultraleicht Trekking

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

mal wieder über einen schnipsel gestolpert, den ich interessant finde:

https://jungle.world/artikel/2017/28/theorie-die-nach-waldmeister-riecht

walden ... war also nur 30 minuten von der stadt weg, ganz schön modern, fast ein bißchen wie alternativ-suburbia in brandenburg. vielleicht.

buch zum artikel: frank schäfer, henry david thoreau: waldgänger und rebell, berlin 2017.

freie ebooks:

http://www.gutenberg.org/ebooks/author/54

Bearbeitet von Gast
Geschrieben

Danke für den Hinweis! So sehr ich manche von Thoreaus Texten schätze, seine Aussagen darf man doch nicht unkritisch hinnehmen. Daß er z. B. das Ergreifen eines Berufs verdammt, wirkt doch gleich ganz anders, wenn man weiß, daß Thoreaus Familienmitglieder arbeiteten und ihn stets unterstützten, wenn er mal wieder kein Einkommen hatte (und auch nicht einem Teilzeit-Job in der familieneigenen Bleistiftfabrik nachging).

Lesenswert auch dieser Text, unabhängig von der Quelle:

https://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1057140.die-erfindung-des-aussteigers.html

Take what you need and leave the rest.

 

wissenschaft-schreiben.de

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb nats:

unabhängig von der Quelle

OT:bei uns in der kleingartenanlage streichen viele ältere leuts ja immer noch die wichtigen stellen an.

aber ne seriöse, undogmatische zeitung geworden find ich.

Geschrieben (bearbeitet)

OT: die alten gartenrentner werden ohne dass sies merken immer hippiesker - und leider weniger. die nachkommenden berufshaber sind von 30 jahren neoliberalismus geprägt. regelmässig gibts überraschende grundsatzdiskussionen in der gartenfreunde-versammlungsdemokratie. und während die älteren im wenigen urlaub lieber wandern gehen (zwei auch bergsteigen waren), gehören die jüngeren mit ausnahme weniger outdoorinteressierter alle zur einbauküchen- und grillfraktion. gemeinsam: kein eigentum, eher wenig geld. aber die dicken autos werden mehr und die zeitungsleser weniger. umgekehrt wär mir viel lieber.

ökonomische grundlage, die die alten geschaffen und bis heute mit und gegen den s-bahn-anschluss gehalten haben: pacht pro jahr pro m² 0,1 euro; parzellengrösse zwischen 500 und 1000 m², eigenes wasserwerk, e-versorgung. es ist eine frage der zeit, bis man das gemeinsame gegen investoren, die viel infrastrukturgeld für eine fnp-änderung bieten werden, wird verteidigen müssen. soweit zur zeitung und dem klein-walden, das nix mit alternativ-szene zu tun hat und eine schicke gated community werden könnte. 

Bearbeitet von Gast
Geschrieben
Zitat

nur einer, der hat seinen Glauben sehr bald gefunden: Henry David tritt aus der Kirche aus (nd)

das hatte sehr wenig mit seinem glauben zu tun, sondern war eine rein kommerzielle entscheidung. er trat oder wurde aus der kirche ausgetreten, da er die kirchensteuer nicht bezahlen wollte ...

wie bei sovielen sozialromantikern war auch thoreau's geschwafel nur möglich, da er ein soziales netz hatte, das ihn im notfall auffangen konnte.

... und tschüss.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb dani:

da er ein soziales netz hatte, das ihn im notfall auffangen konnte.

aber das wünsch ich mir für alle und bin überzeugt, dass leben dann friedlicher und kreativer wird.

bornhWXmas.thumb.jpg.06c7dcb2e3807f9133eb0619b69bb9d0.jpg

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb wanderrentner:

aber das wünsch ich mir für alle und bin überzeugt, dass leben dann friedlicher und kreativer wird.

das ist es - seit thoreau's zeiten - geworden. aber nicht dank thoreau's ideen. im gegenteil.

... und tschüss.

Geschrieben

nun ja. seit ende der 70er gehts auch im westen stetig ...ähm: bergab...mit dem netz für alle, in der schweiz fällt das vielleicht noch nich so auf. ich kann mir halt kaum vorstellen, dass das der gipfel von entwicklung gewesen sein soll.

Geschrieben (bearbeitet)

die europäischen wohlfahrtsstaaten wären undenkbar, wenn - wie thoreau - niemand mehr bereit wäre, steuern zu bezahlen.

OT: dass hingegen der begründer des europäischen sozialstaates einer der vehementesten gegner des sozialismus war, entbehrt nicht einer gewissen ironie.

 

ps: könnte es sein, dass die wahrnehmung, es gehe seit ende 70er mit dem netz bergab, damit zu tun hat, dass in wirklichkeit die ansprüche und bedürfnisse gestiegen sind. wurden die leistungen des sozialstaats früher vorallem für notlagen beansprucht, wird heutzutage erwartet, dass der staat ein risikoloses leben von der geburt bis zu tod garantiert.

Bearbeitet von dani

... und tschüss.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb dani:

wenn - wie thoreau - niemand mehr bereit wäre, steuern zu bezahlen.

also mein leseinteresse wäre ein anderes

Bearbeitet von Gast
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb dani:

ps: könnte es sein

nö. lässt sich in zahlen belegen, steigerung einkommen unten vs. steigerung einkommen oben; steigerung der mieten vs steigerung durchschnittlicher einkommen; club of rome bericht - hat sich jemand dran gehalten?; anteil des auf immobilien beruhenden reichtums der 100 reichsten eines landes 1980s vs. heute (zuletzt mal gelesen: steigerung der immobilienwerte in uk in den letzten 25 jahren: "durchschnittlich" um das 60fache).

zu dem notlagen-argument hat schon der junge anarchist kafka festgestellt: issn abbau-argument; geht nich um notlagen, sonden um leben. genossenschaft, solidargemeinschaft, sozialstaat. sehr weites feld zwischen horde und staatsgründung:

https://www.theguardian.com/us-news/2017/jul/11/redneck-revolt-guns-anti-racism-fascism-far-left

(soziales panorama AT, da steht mir als altem europa liberalem der mund offen aber die sympathien sind klar)

https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/jul/18/cope-capitalism-failed-factory-workers-greek-workplace-control

(leben)

nb: ok, ich damit mal raus, zu OT

Bearbeitet von Gast
Geschrieben

dass die schere arm/reich immer weiter auseinanderklafft ist schon klar. ob und welchen einfluss dies auf die sozialwerke hat, hingegen weniger. da hat die demographie (z.b. überalterung der gesellschaft) einen wesentlich stärkeren einfluss.

so sind die sozialwerke in der schweiz gegenüber besserverdienenden höchst unsozial, indem die leistungen der sozialwerke gegen oben limitiert sind, während dies für die lohnbasis nicht der fall ist. d.h. die reichen bezahlen in der schweiz überproportional mehr in die sozialwerke, als sie je daraus beanspruchen können. quasi eine versteckte reichtumssteuer.

aber auch in anderer hinsicht war/ist die schweiz ein sonderfall. so war es bis mitte 90er jahre noch jedem selber überlassen, ob er sich gegen krankheit versichert. es gab keinen staatlichen zwang. jeder konnte selber entscheiden. und selbst heute gibt es keinen staatlichen krankenversicherer.

... und tschüss.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb dani:

gegenüber besserverdienenden höchst unsozial, indem die leistungen der sozialwerke gegen oben limitiert sind, während dies für die lohnbasis nicht der fall ist

ist da mit eingerechnet, dass mehrgeldhaber länger leben?

(grundsätzlich vielleicht ein geeigneter anfang, diese unsozialität der schweizer sozialwerke).

Bearbeitet von Gast
Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb wanderrentner:

ist da mit eingerechnet, dass mehrgeldhaber länger leben?

wieder mal ein fall von korrelation statt kausalität. die tatsächliche aussage der studie ist: gebildete leben länger.

... und tschüss.

Geschrieben

"WALDEN: Für draußen! Für’s ganze Jahr!

WALDEN ist das Magazin für alle, die gerne draußen unterwegs sind. Es steckt voller Inspirationen für Abenteuer vor unserer Haustür, Wissenswertes über Natur und Unterwegssein sowie Ideen für Dinge, die jeder draußen selber erleben kann. Willkommen unterwegs!"

stöhn...

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb dani:

zum anfeuern auch.

Also der eine Hüttenbauplan, den man derzeit anfordern kann ist ein guter Tipp. Die Haltung des Magazins ist eine andere Sache.

Geschrieben

fürs anfeuern? fast jedes outdoor-handbuch.

für lesen? vielleicht "everett ruess. a vagabond for beauty." von w. l. rusho. ruess war auch so ein amerikanischer "spinner" der die einheit mit der natur suchte (und schlussendlich darin umkam).

... und tschüss.

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