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Ultraleicht Trekking

dermuthige

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  1. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf trekkman in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Wenn ich merke, das ich über die Urlaubs/Wandersituation grüble würde ich auch abbrechen (schon passiert) und mich fragen was mich stört. Waren z. B. mal zu hohe Erwartungen. Neben der Wander-Intention ist die Geografie sicher auch ein Faktor. Ich gehe nur durchs Fjäll und hiesige Mittelgebierge (ist ja eher gemütlich) - bei den Alpen wäre ich auch "verkopfter". Und für mich ist die Frage in Sachen Wasser?-Schafen?-Futtern? ganz spannend. Obwohl ich es nicht übertreibe und es nicht drauf ankommen lasse. Im Groben ist daher schon einiges geplant aber es bringt mich nicht durcheinander wenn alles etwas offen ist. Ist ja auch für jeden verschieden: der eine sucht Erleuchtung, manche wollen exotische Unternehmungen oder Abenteuer und heldenhafte Aktionen. Ich habe z. B. nicht mal sportlichen Ambitionen - mir geht es letzendlich nur um Unabhängigkeit. Dazu ein treffliches Zitat von Hofmiller: "Das Schönste an Wanderplänen ist, daß man sie umstoßen kann. Niemals sich binden! Wandern ist kein zielbewußtes Reisen, Wandern ist Laune, Willkür, Erleuchtung des Augenblicks, heut hier, morgen dort, starre Wanderpläne sind Sünde gegen den heiligen Geist (Instinkt?)."
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    dermuthige reagierte auf khyal in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Faende ich fuer mich langweilig, ich finde es eher nett, wenn ich nachmittags noch nicht weiss, wo ich abends uebernachte, eher nach der Gelaende-Topo schaue, wo Wasser sein koennte, es im Laden bei Re-Supply nach ein paar Tagen spannend ist, ob es was Nettes zum Essen gibt usw
    Irgendwie wird es immer spannend und nett

    und wenn es mal kurzfristig nicht nett ist, wird es spaeter umso netter

    Mal als Beispiel -> im Juni waren wir u.A. auf einem WW-Fluss in A unterwegs und auch nach laengerer Zeit mit Wolkenbildung, die Starkregen ankuendigte, hatten wir noch keinen Platz, endlich fanden wir dann einen Platz, der so naja war, aufgrund der starken Wolken nahmen wir ihn, hatte gerade die Zelte & Tarp aufgebaut, als die Schuetterei los ging, dank Tarp konnten wir gut Kochen & Essen und hatten unseren Spass an der Schuetterei, danach hoerte der Regen auf und wir wollten eigentlich zum Chillen uebergehen, als ein Bunch Youngsters mit Powerstation, Anlage und entsprechend Bier auftauchten.
    Da klar war, dass wir uns gegenseitig stressen wuerden, packten wir unseren Kram ein und paddelten weiter, inzwischen war starker Nebel mit Sichtweiten deutlich unter 10 m aufgekommen, so dass wir aufpassen mussten, uns nicht zu verlieren oder ins Wehr zu brettern, ein Stueck unterhalb vom Wehr riss der Nebel wieder auf und wir fanden einen super Platz. Als der Starkregen wieder einsetzte, freute ich mich sehr ueber das Tarp, dass ich waehrend des Starkregens ueber mich & Schlafsack legte, da ich ein Zelt auf der Tour testete, was frisch von der Messe war und entsprechend da noch keine Nahtdichtung gemacht war, wodurch ich ne Amazonas Regendusche im Zelt hatte
    Am naechsten Morgen stellte ich dann fest, dass irgendwann in den ganzen Aktionen das Rettungsmesser von der Weste abgerutscht und verloren gegangen war, was ich aber eigentlich noch nie richtig leiden konnte und jetzt einen Grund hatte, mir ein Anderes zu beschaffen
    Also ein typischer geiler Tourtag...

    Ueber die Jahrzente habe ich gelernt, dabei immer mehr zu relaxen und drauf zu vertrauen, dass die Existenz und ich fuer mich sorgen...
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    dermuthige reagierte auf kai in Auf der Suche nach Leichtigkeit   
    Ich kann @khyal nur zustimmen. Ich war gerade erst wieder auf dem GR53 in Frankreich unterwegs und musste mich tatsächlich auch hier und da wieder mental runter bringen, um nicht die ganze Zeit planen zu wollen. Aber je öfter man die Erfahrung macht, dass man gar nicht planen muss um zu überleben und eine tolle Zeit zu haben, unso entspannter kann man zukünftige Touren angehen. Zwei Beispiele:
    An einem Morgen wurde ich von einem Hund angefallen, weil dessen Halterin mit zwei großen Hunden sichtlich überfordert war. An einer Engstelle packte er mich am Arm und wollte mit meinem Sun-Hoody und meiner Hand "spielen". Ich musste den Hund minutenlang am Halsband von mir fern halten während er nach mir schnappte, bevor die Frau mal zu uns runter kam und ihn mir abnahm. Mehr als eine knappe Entschuldigung gab es nicht. Es war ihr offensichtlich unangenehm und sie ist schnell abgehauen. Jedenfalls stand ich da nun mitten im Wald und der weiße Hoody von oben bis unten matschig braun. Das nächste Wasser sollte viele viele Kilometer auf sich warten lassen. Doch schon kurz darauf hat mich ein netter Mann auf den Hoody angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls an der Frau vorbei gekommen ist und eine ähnliche Situation mit den Hunden hatte. Wir haben uns gleich gut verstanden und liefen ein ganzes Stück miteinander. Die Unterhaltung war eine willkommene Abwechslung, weil ich die Tage davor komplett alleine gelaufen bin. Und als wir an einen Bach kamen, konnte ich den Hoody waschen. Das beste kam aber danach, denn ein langer Anstieg in der Mittagssonne wartete auf mich. Also zog ich den noch feuchten und inzwischen wieder sauberen Hoody direkt wieder an. Durch die Verdunstung hatte ich auf den folgenden Kilometern eine großartige Abkühlung. So hat sich eine vermeintlich negative Situation letztendlich doch zum Positiven entwickelt.
    Am nächsten Tag suchte ich vergeblich nach einer ebenen Stelle im Wald um zu schlafen. Die letzten Stunden lief ich nur noch auf schmalen Ziehwegen, wo es an einer Seite steil runter und an der anderen steil hoch ging. Dazwischen überall Wildschweinspuren. Außerdem hatte ich nicht mehr genug Wasser um mir etwas zu kochen und irgendwie über die Nacht zu kommen. Denn tagsüber hatte ich schon viel zu wenig getrunken, das spürte ich. Also brauchte ich dringend Wasser und einen Schlafplatz. Nach 48km erreichte ich um 21:30 Uhr den nächsten Ort, wo ich was essen und ein Bier trinken sowie mein Wasser auffüllen wollte. Leider sind dort gerade Ferien und alles hatte zu. Nur ein Restaurant war noch geöffnet, hatte aber die Küche schon geschlossen. Immerhin füllten sie mein Wasser auf und eine Bedienung zeigte mir einen nahegelegenen Pizzaautomaten (die schlimmste Pizza, die ich je gegessen habe 🤢). Aber auch diese Situation wandelte sich zum Positiven, denn in dem Restaurant saß ein junges Pärchen, die meine Situation mitbekommen haben. Er ist mir nach kurzem Überlegen direkt hinterher gelaufen und hat mich freundlich gefragt, ob ich nicht bei ihm schlafen möchte. Einen kurzen Moment lang hatte ich Sorge, dass er mir nur mein Bargeld und mein Handy klauen will, aber das war unbegründet und dumm von mir. Er und seine Frau haben sich unglaublich viel Mühe gegeben und sich um mich gekümmert. Mir wurde ein Bett und die Möglichkeit angeboten, im Garten zu zelten. Außerdem durfte ich mich dort duschen, auf die Toilette, habe noch mal Wasser und sogar ein Bier bekommen. Sie hätten mir zu der späten Stunde sogar noch was gekocht, wenn ich die Pizza nicht gegessen hätte. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, haben wir uns dann im Garten noch stundenlang unterhalten. Die zwei waren so lieb zu mir und erwarteten dafür keine Gegenleistung. Einfach zwei echte Trail Angels.
    Die beiden Beispiele sollen aufzeigen, dass hinter jeder Ecke schöne Erfahrungen auf einen warten. Selbst vermeintliche Notsituationen haben sich auf meinen Touren immer zum Positiven entwickelt und ich habe schon viele tolle Menschen getroffen, die sich als Trail Angels entpuppt haben. Man muss es nur zulassen und einfach drauf los laufen, ohne vorher alles zu planen. Dann kann die Magie geschehen... 
  4. Danke!
    dermuthige hat eine Reaktion von Oska erhalten in Alpha Direct Hoodie von Outliteside   
    Hallo liebe Leute,
    da es ja einiges Interesse am Alpha Direct Hoodie von Outliteside gab, hier ein kleines Update! 
    Kurzer Hintergrund: Nach einer langen, frustrierenden Google-Suche nach Alpha Direct, das ich nicht extra über einen Ozean schippern lassen muss, habe ich diesen Shop über Etsy gefunden. Habe dann den Webshop aufgesucht und Tobias von Outliteside per Instagram kontaktiert. Hab den Hoodie ganz normal bestellt und bezahlt. Mein Review soll einerseits ein Erfahrungswert für euch sein und gleichzeitig als Feedback für Tobias dienen. Einfach weil ich es toll finde, dass er eine kleine Outdoorbude hier bei uns aufbaut.
     
    Gewicht: First things first – 128g für eine S! Größe: Ich träge normalerweise M, habe entsprechend der Maßtabelle und Absprache mit Tobias aber S bestellt. Sitzt super, exakt wie eine M der meisten anderen Marken bei mir ausfällt. Passt mir sowohl als Base- oder Midlayer.  Schnitt: Schnitt gefällt mir gut! So kann man sich auch unterwegs in einem Laden sehen lassen   Einzig die Kapuze kommt mir etwas klein vor. Wenn ich sie aufsetze, zieht sich der ganze Hoodie am Rücken nach oben und die Kopfbewegung ist etwas eingeschränkt. Für mich persönlich sind auch die Arme ca. 1-2 cm zu kurz. Ist natürlich individuell. Da der Stoff aber durchaus stretchy ist, wären hier zwei kleine Daumenschlaufen vielleicht sinnvoll.  Verarbeitung: Sieht sehr gut aus, deutlich besser als ich es als MYOG-Variante mit meiner Geradstich-Nähmaschine hinbekommen könnte. Würde sagen, es reißt eher der Stoff als die Naht. Außen an der Seite ist ein kleines Etikett mit Logo angebracht, innen an der Seite das Etikett zu Material, Waschhinweisen und so. Kommunikation: Lief alles glatt und entspannt. Habe ihm über Instagram geschrieben, haben schnell die Details geklärt und eine Woche später war der Hoodie schon da.  Preis: 94,94 € inkl. Versand. Finde ich fair. Fotos habe ich noch keine gemacht, kann sie aber bei Bedarf nachreichen. Getestet hab ich ihn auch noch nicht groß, aber ... ist halt ein Alpha Direct Hoodie, da gibt's ja im Forum schon einiges zu. 
    Bin insgesamt sehr zufrieden und schon gespannt, den Hoodie auf Tour zu testen. Finde toll, dass sich hier eine kleine "Outdoorbude" bei uns aufbaut! 
  5. Danke!
    dermuthige reagierte auf HolyMole in Apex Quilt   
    Hey, meine Einschätzung:
    200g/m² sollten dicke reichen. Ich habe 166g und der quillt hat sich nach jahrelanger Nutzung (>100 Nächte) bei ca. 0° Limit/ 5° Komfort eingependelt.
    Wenn ich mir sowas nochmal nähe, mache ich das Futter aber auf jeden Fall auswechselbar mit Cam snaps! Dann kannst du nach Bedarf Isolation austauschen. Die Hülle selbst hält quasi ewig, Löcher machen ja auch nix.
    Als Innenstoff habe ich HyperD unkalandriert genommen, das kann ich sehr empfehlen. 20D, etwas schwerer als deine Wahl, aber das Hautgefühl ist sicherlich um Welten besser als jeder kalandrierte Stoff. Ich hab oben auch außen einen Streifen HyperD gelassen.
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    dermuthige reagierte auf sirm3rl1n in Jordan Trail   
    Bild 16: Im gleichen Felsenlabyrinth kurz vor Little Petra... In der folgenden Nacht absoluter gewittertechnischer Weltuntergang, wir waren froh, in Little Petra ausnahmsweise eine feste Unterkunft gehabt zu haben

    Bild 17: Aufstieg über den Hintereingang nach Petra

    Bild 18: Blick auf das erste am Hintereingang von Petra sichtbare monumentale Felsengrab Ad Deir
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    dermuthige reagierte auf sirm3rl1n in Jordan Trail   
    Bild 13: Wandern in südlicher Richtung im Wadi Feid, immer am Wasserlauf entlang

    Bild 14: Südliches Panorama im Jabal Safaha kurz vor den Ruinen von Qutla... Vielen Dank an auf diesem Abschnitt für kurze Zeit Mitwanderer Melvin, Grüße nach Kanada, wir hoffen, es geht dir gut!

    Bild 15: Wolken und tatsächlich vereinzelter Nieselregen im Felsenlabyrinth des Jabal Ba´ja
  8. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf sirm3rl1n in Jordan Trail   
    Bild 10: Unser Zeltplatz kurz hinter dem Wadi Malaga inmitten der Vorhügel vom Ras Al-Feid. Wo ist das Zelt?

    Bild 11: Im Aufstieg ins Ras Al-Feid mit Blick zurück Richtung Norden

    Bild 12: Die mit Worten nicht annähernd beschreibbare Oase im Wadi Feid... Unglaublich, wie sehr man sich in diesem Leben über fließendes Wasser freuen kann.
  9. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf sirm3rl1n in Jordan Trail   
    Bild 7: Start oberhalb von Dana mit Blick in das Naturreservat

    Bild 8: Der wohl beste Beduinentee von Hamet und Ibrahim, viel Lachen und lustige Ziegenrückholrufe inklusive.

    Bild 9: Nach Verlassen der Ecolodge auf dem Weg zum Wadi Malaga
     
  10. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf sirm3rl1n in Jordan Trail   
    Bild 4: Das sandflohgeplagte Nachtlager in der alten Festung oberhalb des Jordangrabens 

    Bild 5: Beginnende Straucheichenwälder hinter dem Kamm unmittelbar bei Beit Idis

    Bild 6: Wegmarkierung und Panorama auf dem Weg Richtung Rasoun
     
     
  11. Danke!
    dermuthige reagierte auf fettewalze in Alpen Premiere: Via Alpina Violett   
    Ich laufe quasi jeden Sommer in den Bergen, bevorzugt in den Alpen, herum. Ich plane mit 25km und 1500-2500 Höhenmetern (nur aufwärts) am Tag.
    100km in 5 Tagen sind machbar. 😎
     
    Hüttenaufenthalte können sehr schön sein, wenn es draußen ordentlich regnet, schneit u/o friert. 😉 
    Das Lustige oder für die Hüttenwirte Ärgerliche ist, dass man bei Regen locker einen Platz erhält, da die Tages-/Wochenendgäste ihre Reservierungen bei schlechtem Wetter verfallen lassen (in bestimmten Regionen zahlt man deshalb trotz Nichtantritts eine Gebühr).
     
    InReach: Es ist eine Geschmacks- bzw. Risikoabwägung, ohne richtig oder falsch. Ich laufe ohne. Hoffentlich ist wenigstens irgendeine Form der Bergrettung versichert (bei DAV-Mitgliedschaft inklusive, manche AuslandsKV haben sie auch drin).
    Wasser: 2l nehme ich nur noch auf sonnigen Anstiegen bzw. kurz vor dem Schlafen mit (Wäsche per Einwegwaschlappen). Quellen sind in den Karten verzeichnet und können von gegenläufigen Wanderern erfragt werden. Jede Hütte hat Wasser.
     
    Packliste:
    Big4 Zelt und Rucksack sind schwer. Da habe ich Dir ggü schon einen Gewichtsvorteil von ~600g (GWC+Bivy und Weitläufer) trotz momentaner Unzufriedenheit mit meinem Setup (zu schwer 😅, insbesondere der Rucksack [680g]).
    Kleidung Sunhoodie plus Cap und Schirm? Da ist der Schirm überflüssig, zumal Du noch Regenkleidung eingepackt hast.
    Wie @doast bereits erwähnt hat: zu viele Hosen. Ich habe keinerlei lange Hosen bei, nur eine Tight zum Schlafen. Es ist Hochsommer und selbst bei 12h Dauerregen habe ich sie nicht vermisst.
    Daunenjacke ist nicht meins, da sie gerade bei erwähntem Daueregen versagen würde. Mein Fleece oder meinen PolarAlpha-Pulli kann ich ohne (bzw. mit wenig) Wärmeeinbußen anschwitzen bzw. bei Nässe weiter tragen.
    Die Trekkingstöcke finde ich schwer. Meiner wiegt glatte 90g weniger (Decathlon MT100, 200g, 7€).
    Küche Bei 25km am Tag kommt man an 2 bis 3 Hütten vorbei. Ich habe die warme Küche rausgeschmissen und kehre 2 bis 3 mal die Woche mittags ein. Sonst gibt es nur Kaltes. Ich laufe nur mit Löffel, evtl. Soakingbecher und zwei 1.5l Wasserflaschen umher (150g ggü. Deinen 430g [exkl. Filter]). Nur ein Denkanstoß. 😉 Es bleibt Geschmackssache. 😆
    Hygiene Bei einer Woche braucht es keinen Nagelklipser, v.a. wenn man noch ein Taschenmesser mitschleppt. Deo ist auch eher overkill.
    Ich würde an Deiner Stelle mir noch einen DIY 5g Bidet-Aufsatz basteln und/oder einen Einwegwaschlappen für untenrum einstecken.
    Erste Hilfe Geschmackssache, aber etwas Wichtiges fehlt trotzdem: Tabletten gegen Durchfall! Die Scheißerei bekommt man bei Touren durch die Anstrengung, Umstelllung der Ernährung, Hitze, [Wasser (kein Filter),] ... .
    Technik Für eine Woche nimmt man entweder nur ein Ladegerät oder die Powerbank mit. Selbst bei meinen 3-wöchigen Touren benötige ich das Ladegerät höchstens zweimal (trotz extra Kamera).
     
    Bitte lies Dich vorher über das Verhalten bei Gewitter und ggü. Kühen, Erste Hilfe und die allgemeinen Notzeichen ein!
     
    Viel Spaß und gutes Wetter!
  12. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf ultraleichtflo in Packraft Abenteuer Erlebnisse/Planungen   
    Ich mach mal den Anfang mit einer quasi Live- Schalte aus Kreta.
    Gestern bin ich mit meinem Motorrad in Südkreta zu einem Strand gefahren, den ich noch nicht kannte.

    Er befindet sich unterhalb des einzigen Nudistenresorts Kretas
    Das Publikum war dementsprechend freizügig.
    Aber ein toller Strand mit vielen Höhlen, die Schatten spendeten und einer kleinen Taverne
    Ich entschloss mein Motorrad hier zu parken und etwa 1,5 Stunden die Südküste zu einem mir schon bekannten einsamen Strand zu paddeln, um hier einen Overnighter zu machen
    Ein paar nette Strände und Brandungshöhlen habe ich entdeckt und habe dann einen kurzen Shoppingstop in Chora Sfakion gemacht.
    20 Minuten später erreichte ich den Strand, der nur per Boot erreichbar ist.
    Ich hatte Glück.
    Denn obwohl 3 nackte Griechinnen ebenfalls mit Kayak dort campten habe ich die beste Stelle für mein Zelt ergattert 
    Unter einem großen Felsüberhang, der den ganzen Tag Schatten spendet
    Dann wollte ich anfangen mein Abendessen zu kochen, doch musste mit Schrecken feststellen, dass das Gewinde meiner Gaskartusche so verrostet war, dass ich meinen Windmaster nicht raufschrauben könnte
    Also nochmal zurück nach Chora Sfakion zum Minimarkt paddeln und glücklicherweise bekam ich eine passende Kartusche.
    So konnte ich mir die Linguine mit Barilla Pesto und frischem Knoblauch schmecken lassen.
    Heute morgen bin ich dann zum Frühstück nach Chora Sfakion gefahren und habe mir ein Schokocroissant und ein Kaffee Americano gegönnt 
    Auf dem Rückweg habe ich eine spannende Höhle entdeckt, wo ich mich durch mehrere enge Passagen mit meinem Alligator 🐊 durchgequetscht habe und eine Stirnlampe brauchte.

    Diese und weitere Höhlen bedürfen noch eine eingehendere Erkundung (Schatzsuche), so dass ich noch eine weitere Nacht hier plane....


    Fortsetzung folgt...
  13. Danke!
    dermuthige reagierte auf wilbo in erster Versuch im UL   
    OT: Schau mal beim großen, bösen Fluss nach "Multifunktionsnadeln". Dann bekommst Du ein Set mit gebogenen Polsternadeln angeboten. Aus dem Set kannst Du Dir drei oder vier unterschiedliche heraussuchen und hast sogar was fürs Nähkästchen Zuhause übrig. Für hochwertigen Kunstfaserzwirn, gib zusätzlich "Serafil 60" ein und Du bist gut ausgestattet.
    VG. -wilbo-
  14. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf schwyzi in Tyvek Bodenplane mit Eckösen versehen?   
    Noch ein Grund, das Groundsheet festzupinnen: ich mach ja gern vorher die Liegeprobe, ob das auch nicht leicht abschüssig ist oder so

    Und vielleicht hätte ich auch erwähnen sollen, dass ich am WE gar kein Zelt draufstellen konnte, weil ich n Tarp nutze

    Da ist ein festgepinntes Groundsheet schon ganz schön...
    Und so hatte ich den Eingangspost auch eigentlich verstanden:
    "Ich möchte nur die Plane als Schlafunterlage am Boden fixieren, sodass sie nicht wegrutschen kann." Zitat @DerLandstreicher
  15. Witzig!
    dermuthige reagierte auf Schwarzwaldine in Midlayer für Sommer in den Alpen - Isolation weglassen?   
    Na, wo ist @RaulDuke, um Outliteside zu empfehlen? Das kam jetzt schon so oft, das kannst du fast nicht überlesen haben! Und irgendeine tchechische Faserpelzschmiede, nahleko oder so, wurde hier auch schon empfohlen.
  16. Danke!
    dermuthige hat eine Reaktion von roli erhalten in Uhren Vergleich   
    Ich habe mich letztes Jahr für die Forerunner 945 entschieden und stimme hier zu. Laufzeit finde ich super, komme auf 3 Tage Tracking (wenn ich die Karte nicht dauerhaft anzeigen lasse, sondern nur wenn ich gucke, damit sich das Bild nicht kontinuierlich aktualisiert).
    Dafür dass sie alles kann, was ich auf Tour suche, ist sie auch die deutlich günstigere Variante im Vergleich zur Fenix. Insbesondere gebraucht gekauft.
  17. Gefällt mir!
    dermuthige hat eine Reaktion von Namie erhalten in Uhren Vergleich   
    Ich habe mich letztes Jahr für die Forerunner 945 entschieden und stimme hier zu. Laufzeit finde ich super, komme auf 3 Tage Tracking (wenn ich die Karte nicht dauerhaft anzeigen lasse, sondern nur wenn ich gucke, damit sich das Bild nicht kontinuierlich aktualisiert).
    Dafür dass sie alles kann, was ich auf Tour suche, ist sie auch die deutlich günstigere Variante im Vergleich zur Fenix. Insbesondere gebraucht gekauft.
  18. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf Shabeel in Uhren Vergleich   
    Ich hatte mal welche die haben wirklich fast nicht gehalten.
    Die von mir Verwendeten halten allerdings besser als das Original Kabel, vll. ist mein Kabel aber auch schon etwas ausgeleiert.
    Ich kann meine Uhr problemlos daran hochheben, auch eine hastige Bewegung macht nichts. Mein original Kabel hätte sich schon lange gelöst.

  19. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf doast in Apenninen Überquerung GEA – 10 Tage, 400 Kilometer & 20.000 Höhenmeter durch die Toskana entlang der Grande Escursione Appenninica   
    Gerade zurückgekommen ist es mal wieder an der Zeit für einen Tourenbericht. Wie immer gilt: Der Bericht wurde für meinen Blog geschrieben und hier ins Forum kopiert. Damit aber eine breitere Personengruppe in den (hoffentlich) Genuss eines solchen Berichts kommen, veröffentliche ich ihn gerne auch wieder hier.
    Vielleicht ist die Tour ja für einige von Interesse. Bei Fragen zur Tour meldet euch gerne. Ich bin behilflich wo es geht.
    Wer nicht die ganze GEA wandern mag aber wer eine eher kurze Tour [~170km] sucht, die landschaftlich schön und eher alpin ist, für den ist vielleicht zukünftig die nördliche GEA ab Pracchia (i.d.F. northbound) eine Option. Das ist öffentlich recht gut erreichbar und aufgrund der südlicheren Lage ist die Saison dort länger. Das ist ja oftmals das klassische "Ich suche Tour XY" Profil hier im Forum.
    Credits gehen auch raus an @Mia im Zelt und @JanF. Durch sie bin ich überhaupt erst auf die GEA aufmerksam geworden bzw. hat Mia mir dankenswerterweise ihr Vorwissen zur Verfügung gestellt.
    Aber nun zum eigentlichen Inhalt dieses Postings:
     
    Meine Weitwanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA)
    10 Tage, 400 Kilometer, 20.000 Höhenmeter im Anstieg. Mit ultraleichter (4,4 Kilogramm) Ausrüstung, einmal zu Fuß über den Kamm der Apenninen. Einmal der Länge nach durch die Toskana. Ein Abenteuer der Extraklasse, mit vielen Höhen aber auch Tiefen. Ein Abenteuer das mich gefordert hat.
    Nach meiner Tour am GR53 in den französischen Vogesen geht es diesmal nach Italien auf  eine neue Weitwanderung.
     
    Die Grande Escursione Appenninica (GEA)
    Die Grande Escursione Appenninica (GEA) ist ein Weitwanderweg in Italien. Je nach Variante verläuft er zwischen 400 und 425 Kilometer entlang des Appenninen-Hauptkamms. Die GEA führt beginnend im Süden, vom Passo di Bocca Trabaria an der Grenze Umbrien-Toskana nach Norden zum Passo dei Due Santi an der Grenze zu Ligurien. 
    Externe Informationen zur GEA:
    Grande Escursione Appenninica (GEA) (hiking-europe.eu) (DE) Grande Escursione Appenninica – Wikipedia (IT) E.A. – Grande Escursione Appenninica – CAI (IT) Die GEA verläuft Großteils identisch mit dem europäischen Fernwanderweg E1 und entlang des Sentiero Italia.
    Wegweiser auf der GEA – E1 und 00 verlaufen parallel
    Anreise – Wie zur Hölle kommt man ins Nirgendwo?
    Anders als viele Weitwanderungen startet und endet die GEA, mehr oder weniger, im Nirgendwo. Es gibt keine frequentierten Stadtzentren, Walfahrtskirchen oder andere imposante Denkmäler die Start und Ende dieses Weges definieren. Der Ein- bzw. Ausstieg erfolgt an zwei recht unbedeutenden Passstraßen.
    Dementsprechend braucht die Logistik einer An- bzw. Abreise recht viel Abstimmungsarbeit. Mein gut getakteter Plan der Anreise geht aber auf. Via Fernbus, Zug, Zug, Bus, Bus und Autostopp erreiche ich den Start am Passo di Bocca Trabaria. Über Bologna – Florenz – Arezzo – Sansepolcro. Das Ganze in der vermutlich schnellstmöglichen Zeit. Ich verpasse keinen Anschluss. Generell sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Italien besser als von mir erwartet. Pünktlich, günstig und zuverlässig.
    Die größte Unbekannte bei der Anreise ist das letzte Stück von Sansepolcro hoch Richtung Pass. Hier gibt es keine öffentliche Verbindung. Der elliptische Kreisverkehr am Ortsende Richtung Pass bietet keine gute Ausgangssituation für einen erfolgreichen Autostopp. Doch just in dem Moment, als ich meinen Daumen frustriert wieder einklappe und mich mit dem Gedanken anfreunde den langen und steilen Weg Richtung Start der GEA zu Fuß zu absolvieren, hält ein Auto an und nimmt mich mit.
    Der südliche Teil – Bocca Trabaria bis Pracchia
    Angekommen am Start bin ich voller Vorfreude. Diese legt sich nach etwa 50 Metern. Von einem breiten Forstweg weist der GPS-Track auf meiner Uhr quer durchs Gestrüpp. Nach wenigen Sekunden lege ich also eine erste Pause ein und checke die Lage. Habe ich den richtigen Track auf der Uhr, was geht hier vor sich?
    Bin ich hier richtig? Mannshohes Gestrüpp auf der GEA.
    Es stellt sich heraus, dass der GPS-Track korrekt ist. Der südliche Teil der GEA präsentiert sich mir in den nächsten Tagen wiederholt sehr „kratzbürstig“. In dem feuchten, warmen Klima gedeihen die Pflanzen prächtig. Unter ihnen Brombeersträucher, Himbeeren, Rosengewächse, Brennnesseln und anderes mediterranes, dorniges Gestrüpp. Viele Teile des Weges scheinen, zumindest vor der Hochsaison, nicht sonderlich stark frequentiert. Das Ergebnis sind zugewucherte Pfade, mannshohe Farnfelder, zerkratzte und blutige Schienbeine, durchlöcherte Kleidung und Frust. Viel Frust. Das führt soweit das ich an einer Stelle, nach dem ersten Drittel meiner Tour, keine Möglichkeit des Durchkommens finde und frustriert eine Alternative wähle. Zugegeben, das Nervenkostüm war an diesem Tag mit sehr starkem Niederschlag schon sehr dünn, trotzdem stellte mich die Vegetation ständig auf die Probe.
    Die Buschpassagen auf der GEA kosten mich Nerven. Und sie schmerzen.
    Das Profil der GEA nimmt es mit den „Großen“ auf
    Die Apenninen sind nicht jenes Gebirge das dem geneigten Wanderer als erstes in den Sinn kommt. Die nahe gelegenen Alpen, als bekanntestes und vermutlich auch beliebtestes europäisches Gebirge, stehlen dem nördlichen Apennin gerne die Show.
    Trotzdem geizt die GEA nicht mit Anforderungen an jene Abenteuerlustige die sich in diese Region verirren. Mit fast 20.000 Höhenmetern alleine im Anstieg muss sich die GEA nicht hinter Weitwanderwegen in anderen Gebirgszügen verstecken. Das Profil entspricht also einer waschechten Bergtour wie man es auch in den Alpen, Pyrenäen oder anderen Gebirgen finden würde. Die maximale Höhenlage ist allerdings mit knapp 2.000m begrenzt. Ich habe die Ansprüche der GEA hinsichtlich dem Profil jedenfalls unterschätzt.
    Die GEA ist alpiner als man denken mag.
    In der südlichen, niedrigeren Hälfte bis Pracchia addieren sich die vielen Gegenanstiege beträchtlich. Die Anstiege sind generell recht steil und verzichten gerne auch mal auf Serpentinen. Ich muss oft an die viel zitierten PUDs (Pointless Ups & Downs) des Appalachian Trails denken. Auch der Verlauf durch unendliche, dichte Wälder erinnert an den Appalachian Trail. Fühlt man sich doch oft wie in einem „Green Tunnel“ (einem anderen Synonym für den Appalachian Trail).
    Im Süden spielt die GEA „Rollercoaster“. Die Summe der Gegenanstiege ist nicht zu unterschätzen.
    Der nördliche Teil ist generell alpiner ausgeprägt. Man bewegt sich oft über der Baumgrenze. Das bedeutet steile Anstiege aber auch viele Gegenanstiege entlang der kilometerlangen Kämme und Gratlinien.
    Über der Baumgrenze auf der GEA. Der Schein trügt. Entlang der Kämme summieren sich die Höhenmeter.
    Im Schnitt komme ich auf rund 2.000 Höhenmeter im Anstieg bei rund 40 Kilometer Tagesetappen.
    Auf der GEA muss man intensiv arbeiten um vorwärts zu kommen. Ich bin dauernd nass. Sei es vom Schweiß der Anstrengung, der hohen Luftfeuchte oder vom Regen.
    Der nördliche Teil – Pracchia bis Passo de Due Santi bzw. Borgo Val di Taro
    Nach einigen Frustmomenten am südlichen Teil der GEA, insbesondere bedingt durch die Wetterkapriolen und den oftmals zugewucherten Weg, freue ich mich auf den nördlichen Teil. Pracchia liegt in einem tief eingeschnittenen Tal. Von hier aus steigt der Trail auf der nächsten offiziellen Etappe fast 1.500 Höhenmeter nach oben. Hier vollzieht sich ein abrupter Wechsel. Die Geologie, die Vegetation, die Pfade ändern sich.
    Erstmals oberhalb der Baumgrenze auf der GEA.
    Erstmals geht es über die Baumgrenze. Wo mit Blicken, die bis nach Korsika reichen sollen, gepriesen wird, erwartet mich Nebel. Trotzdem bin ich motiviert und freue mich auf die neuen Herausforderungen. In den nächsten Tagen bzw. auf den nächsten 170 Kilometern erwarten mich lange Tage entlang von Kämmen und Graten über der Baumgrenze. Aber auch einige einsame Täler und Querungen entlang von Gebirgsflanken. Die Szenerie hier oben ist spektakulär. In meinem Fall bin ich trotzdem sehr einsam unterwegs.
    Spektakuläre Landschaft auf der nördlichen GEA
    Das Gangart der GEA darf hier oben nicht unterschätzt werden. Sie ähneln meinen weiten Touren durch die Alpen und Pyrenäen. Zwar niemals technisch schwer aber körperlich fordernd. Ausdauer ist hier oben nötig. Die Höhenmeterangaben der Guidebooks oder der Webseite des Sentiero Italia unterrepräsentieren die Höhenmeter die meine Uhr trackt deutlich. An meinem intensivsten Tag steige ich 2.500 Höhenmeter nach oben. Das ist auch jener Tag mit dem schlechtesten Wetter. Eigentlich sind die Prognosen nicht schlecht. Als ich morgens, nach einer Nacht in einem Refugio, aber aus der Türe trete schaue ich blöd. Wolken, Nebel, starker Wind. Heute steht die exponierteste Etappe der ganzen Tour an. Kilometerlange Grate, teilweise nur wenige Meter breit stehen am Programm. Beim Aufstieg gerate ich beim Überschreiten einer Talsperre ins Taumeln. Der Wind bläst stark. Zu riskant ist mir ein voller Tag am Hauptkamm. Ich entscheide mich für eine alternative, tiefere Variante. Ein etwa zwei Kilometer langes exponiertes Stück bleibt mir allerdings nicht erspart. An diesem Tag treibt mich das Adrenalin an. So machen sich die 1.700m+ und ebenso viele im Abstieg auf lediglich ~20 Kilometer erst bemerkbar als ich aus der „Gefahrenzone“ bin. Ich verlasse den höchsten Teil des Gebirges. Urplötzlich reißt es auf, das Adrenalin lässt nach und ich werde schlagartig müde. Bis hierher bin ich fast 10 Tage unterwegs. Die Tour fordert ihren Tribut.
    Ein recht schmaler Grat, dichter Nebel, starker Wind und 10°C auf der GEA.
    Aber ich habe es geschafft. Es bleiben knapp 30 Kilometer bis zum Endpunkt. Anstatt bis zum offiziellen Ende der GEA am Passo di Due Santi zu wandern, gehe ich übrigens nach Val di Taro. Auf die letzten, eher unspektakulären, 13 Kilometer der GEA verzichte ich. Anstelle wähle ich den etwa 8 Kilometer langen Abstieg in die Stadt. Im Gegensatz zum offiziellen Endpunkt habe ich in Borgo Val di Taro eine gute Verkehrsanbindung via Zug die mich schnell und einfach nach Hause bringt.
    Kaum draußen aus den höheren Bergen, reißt es auf und die Szenerie ist wie ausgewechselt.
    Mach Urlaub in der Toskana haben sie gesagt
    Der verführerische Eindruck der Toskana als warme, trockene Reisegegend mit dauerhaftem Idealwetter ist trügerisch. Auch wenn die Temperaturen während meiner Tour nie unter 10 °C gefallen sind, erlebe ich während meiner Zeit auf der GEA (Ende Juni 2024) das Wetter als sehr vielfältig und herausfordernd.
    Die ausgedehnten Eichenwälder liegen oftmals in dichtem, mystischem Nebel. Generell liegt viel Feuchtigkeit in der Luft. Der Apenninenkamm wird beeinflusst von den beiden Meeren im Westen und Osten. Es muss also auch mit intensiven Niederschlägen und extremen Wetterlagen gerechnet werden. Ich selbst erlebe das am eigenen Leib. An einem Tag fallen 90 mm Niederschlag in 24 Stunden. An einem anderen bringen mich starke Windböen am ausgesetzten Kamm über der Baumgrenze zum Taumeln. Kommt die Sonne zum Vorschein, steigen die Temperaturen rasch an. In den feuchten dicht bewaldeten Gegenden wird es dann schwül-heiß. Über der Baumgrenze ist man der Sonne ausgeliefert. Teilweise wechselt das Wetter mehrmals am Tag.
    Das Wetter wechselt mehrmals am Tag.
    Wetterbedingt wird mir der mittlere Teil meiner Tour in Erinnerung bleiben. Zwar ist Regen prognostiziert, dass ich aber einen der intensivsten Regentage meiner bisherigen Outdoorkarriere erleben würde war mich nicht bewusst. 90 mm Niederschlag in 24 Stunden prasseln auf mich herab. Die vielen erdigen Hohlwege in den Wäldern werden zu matschigen Wasserrutschen. Die Wege werden zu kleinen Bächen. Mannshohe Farnfelder werden zu Dschungelpassagen. Wo eigentlich ein Rinnsal, entstehen knietiefe Furten. Mir bleibt an diesem Tag nur die Flucht nach vorne. Nachdem es auf einer kürzeren Variante am E1 kein Durchkommen durchs Dickicht gibt, ist es mir nicht möglich ein Refugio entlang des Weges, und somit einen trockenen Ort, zu erreichen. Den Pfad der GEA verliere ich ebenfalls in der Vegetation und komme auch hier trotz des GPS-Tracks nicht vorwärts. Als letzte Option bleibt mir also nur der Abstieg ins Tal oder eine Nacht im Pyramidentarp in tiefen Lachen bei prasselndem Regen. Glücklicherweise befinde ich mich in einem der wenigen Ost-West verlaufenden Täler welches die Apenninen durchschneidet und auch über eine bediente Bahnlinie verfügt. Das örtliche Refugio hat natürlich wegen Bauarbeiten geschlossen. Mein Entschluss ist klar. Ein Zug bringt mich Tal auswärts in den nächsten Ort mit verfügbarem Hotelzimmer.
    Jetzt ist furten angesagt.
    Nach einer Nacht im Warmen und mit getrockneter Ausrüstung, geht es am Folgetag zurück auf den Trail. Generell erlebe ich das Wetter auf der GEA feuchter als erwartet. Regenschauer und kleine Gewitter sind keine Seltenheit. Kondensierender Nebel in den Wäldern ist, insbesondere am Vormittag und in der Nacht üblich.
    Italienische Zuverlässigkeit
    Auf meiner Wanderung wurden zwei italienische Klischees bedient. Erstens nehme ich die Italiener und Italienerinnen als gastfreundlich und hilfsbereit wahr.
    Zweitens kann man sich nicht auf alles verlassen. Viele Refugios entlang des Weges sind geschlossen oder wurden gar in den letzten Jahren komplett aufgelassen. Informationen im Internet sind teilweise nicht vorhanden oder veraltet. Angegebene Telefonnummern funktionieren nicht. Unterschiedliche Quellen geben teilweise mehrere Telefonnummern für ein und dieselbe Unterkunft an. Das gleich gilt für kleine Albergos und andere Unterkünfte entlang des Weges. Generell merkt man der Gegend die Stadtflucht an. Gebäude stehen leer. Infrastruktur zerfällt langsam. Services und Dienstleistungen abseits der touristischen Autobahnen oder mit Ausnahme der Wochenenden werden eingestellt.
    Zumindest auf das Kloster in La Verna ist verlass. Hier können Pilger und Weitwanderer auch nächtigen. Ich gehe allerdings weiter.
    Die GEA wird, u.a. im Cicerone Guide, als Weg angeführt welcher auch von Unterkunft zu Unterkunft gegangen werden kann. Das mag vielleicht im Hochsommer (Juli und August), bei idealer Vorplanung und Einschränkung auf fix vorgegebene (und betriebene) Unterkünfte der Fall sein. Meiner Erfahrung nach ist es aber jedenfalls vorteilhaft autark mit eigener Nächtigungsmöglichkeit unterwegs zu sein.
    Draußen zuhause. Einsamkeit, biwakieren und campieren.
    Zumindest Ende Juni präsentiert sich die Region entlang der GEA als sehr einsam. Mit Ausnahme von Ortschaften und an schönen Wochenendtagen, treffe ich meist keine anderen Menschen. Während meiner Tour begegnet mir kein anderer GEA-Wanderer. Lediglich im Süden, wo die GEA ihre Wege mit bekannten Pilgerwegen kreuzt, treffe ich auf andere Menschen die mehrtägig ihre Rucksäcke schleppen.
    Diese Abgeschiedenheit erleichtert das biwakieren und campieren. Zwei Nächte verbringe ich in Refugios, eine Nacht komme ich notgedrungen in einem Hotel unter. Die restlichen Nächte stehe ich frei im Wald oder richte mich unter einer menschgemachten Struktur, wie z.B. Vordächer leerstehender Hütten, ein. Zwar ist nicht jeder Streckenteil gleich gut zum Campieren geeignet, trotzdem findet sich immer wieder ein mögliches Lager.

    In der Regel finden sich Plätze für Zelt oder Tarp.
    Alternativ finden sich anderweitig Plätzchen zum Schlafen.
    Den schönsten Platz hatte ich übrigens am Lago di Scaffaiolo. Am Ende dieser ersten Etappe im nördlichen Teil der GEA geht es zum ersten Mal über die Baumgrenze. An diesem kleinen See gibt es ein Refugio und ein getrenntes Gebäude das als (ständig offenes) Notbiwak fungiert. Außerdem die beste Fernsicht und den tollsten Sonnenuntergang während meiner Tour. An diesem Abend ist das Biwak belegt. Ich stelle also mein Pyramidentarp auf und genieße einen der schönsten Abende auf Tour an die ich mich erinnern kann.
    Wunderschöner Sonnenuntergang am Lago di Scaffaiolo
    Die Nächte in den laubübersäten Buchenwäldern sind meist von gemischter Schlafqualität. Oft schlafe ich gut, manchmal nicht. Im Laub leben und arbeiten meist sehr viele Käfer und Insekten. Mangels Innenzelt habe ich also teilweise sehr viel Besuch während der Nacht. Ein ständiges Knistern und Rascheln, verursacht durch die Bewegungen der Käfer, ist allgegenwärtig.
    Die Wege und ihre Beschaffenheit sind nicht schwer. Teilweise aber „fuck“.
    Am vorletzten Tag muss ich einen Teil der originalen Wegführung der GEA umgehen. Starke Winde, tiefhängende Wolken und Nebel halten mich von den exponierten Graten und Kämmen fern. Zu riskant scheint mir dieses Unterfangen.
    Die restlichen Streckenabschnitte, für die ich also sprechen kann, sind niemals technisch schwierig. Sie verlassen den Charakter des Bergwanderns an keiner Stelle. Zwei- dreimal helfen die Hände, ebenso oft ein hilft ein kurzes Fixseil für die Psyche.
    Trotzdem sollte man die Wege nicht unterschätzen. Der „Cruise-Faktor“ war deutlich geringer als von mir erwartet. Zwar gibt es immer wieder sehr einfach zu gehende Passagen auf breiten Wegen, Forsttraßen oder gar Asphalt. Trotzdem fordert der größte Teil der Strecke Aufmerksamkeit.
    Im Süden reduziert der dichte Bewuchs oft die Sicht auf den Untergrund. In den feuchten Wäldern haben sich stellenweise tiefe, V-förmige Hohlwege gebildet. Lose Steine, rutschige Blätter und Schlamm, gepaart mit steilen Abstiegen erfordern Achtsamkeit. Stellenweise läuft man bei Regen wie auf Seife.
    Bewuchs ist so eine Sache auf der GEA.
    Im Norden wird der Charakter der Wege alpin. Dementsprechend ist auch die Wegcharakteristik anspruchsvoller. Die Pfade sind oftmals sehr schmal und verlaufen durch hohes Gras. Das verursacht das ein oder andere Stolpern. Blockige und steinige Passagen sind insbesondere bei Feuchtigkeit rutschig.
    Im Norden verschwinden die dichten Sträucher allmählich. Die Pfade sind trotzdem schmal.
    Die ein oder andere Schimpftriade rutscht mir während meiner Tour doch heraus. Ich komme langsamer vorwärts als erhofft. Meist decken sich die schwierigsten bzw. lästigsten Passagen mit dem schlechtesten Wetter. Oder bilde ich mir das nur ein?
    Verpflegung – Einmal Snickers to go
    Hinter der Verpflegungssituation stand im Vorfeld das größte Fragezeichen. Ich habe eine Liste mit Distanzen zwischen möglichen Läden und Geschäften erstellt. Die Öffnungszeiten und das potentielle Angebot recherchiert. Entsprechend meinem Vorurteil hinsichtlich der Zuverlässigkeit in Italien (siehe auch Kapitel oben) habe ich mich aber nicht zu 100% auf meine Liste verlassen.
    Das heißt ich habe von Beginn an einen kleinen Puffer an Lebensmittel getragen. Auch weil mir nicht bekannt war welche Produkte in den vermutlich kleinen Läden verfügbar sein werden. Ohne Kocher im Gepäck fallen viele Möglichkeiten für mich weg. Bei vegetarischer Ernährung fällt die bekannte Salami auch weg. Auf trockene Biscotti habe ich keine Lust, außerdem stimmt das Volumen – Gewichts – Nährwertverhältnis hier nicht.
    Kleines Päuschen und Kaffee auf der GEA. Moderate Preise und irgendwas gibt’s fast überall.
    Im Endeffekt war die Sorge unbegründet. Zwar sind größere und gut sortierte Lebensmittelgeschäfte tatsächlich nicht sonderlich häufig anzutreffen, es gibt aber Alternativen. An vielen Orten, sogar in den kleinsten Nestern, findet sich irgendwas zu essen. Die meisten Pässe die per Straße zu erreichen sind verfügen über eine Art von Restaurant oder Mini-Alimentario. Dazwischen drinnen hat dann auch das ein oder andere Refugio geöffnet. Das heißt einerseits gibt es die Möglichkeit richtiges Essen zu supplementieren, andererseits werden hier meist auch Snacks verkauft. Wer also anspruchslos ist und wem Schokoriegel, Chips, Kekse, belegte Brote und ähnliches für die Versorgung reicht, der wird auf der GEA nicht verhungern.
    Am besten heißt es hier flexibel sein. Ein kleiner Grundstock im Rucksack und den Rest nehmen wie er kommt.
    Einmal Snickers to go auf der GEA
    Wasser und die Sache mit dem Filter
    Die Apenninen erlebe ich, zumindest Ende Juni 2024, als recht feuchte Region. Auf den ersten Etappen im Süden finde ich trotzdem kaum Oberflächenwasser. Die GEA verläuft meist an Graten und Kämmen, quert also kaum natürliche Gerinne. In den ersten Tagen bediene ich mich also an Quellen in Zivilisationsnähe.
    Umsichtig wie ich bin, habe ich die Tour ohnehin mit defektem Filter gestartet. Mein BeFree Filter ist komplett blockiert bzw. zu. Das merke ich aber erst am Tag der Abreise. Ein schneller Rettungsversuch daheim mit Durchspülen und Zitronensäure schlägt fehl. Während meiner Anreise besorge ich mir in Arezzo noch eine Flasche Essig und versuche damit in den nächsten Tagen den Filter wieder in Gang zu bekommen. Ergebnislos. Als Backup besorge ich mir in einem kleinen Outdoorgeschäft in Arezzo außerdem noch ein paar Chlortabletten zur chemischen Desinfektion.
    Der erste Eindruck aus dem Süden verfestigt sich zum Glück nicht. Je weiter ich gen Norden komme, desto großzügiger wird die Wassersituation. Mit den Chlortabletten gehe ich sparsam um. Meist nutze ich Wasser aus Ortschaften oder möglichst bedenkenlose Quellen auf dem Weg.
    Fazit
    Eine Wanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA) gleicht einer Wundertüte. Ich wusste nicht was mich erwarten würde. Meine Vorstellungen waren konträr zur Realität vor Ort. Die GEA wartet mit zwei Hälften auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Im Süden findest du abwechslungsreichen und dichten Wald. Also ständig unterhalb der Baumgrenze, durchsetzt mit spannenden Aussichten von Abbruchkanten und anderen Gebirgsvorsprüngen. Die ein oder andere nette, kleine Ortschaft befindet sich entlang des Weges.
    GEA im Süden
    Im Norden geht es hoch hinaus. Oberhalb der Baumgrenze warten gigantische Fernsichten und unendlich lange Kämme und Grate darauf erwandert zu werden. Alpines Flair kommt auf.
    GEA im Norden
    Vieles hat die GEA aber in seiner ganzen Länge zu bieten. Ein Gefühl von Abenteuer, Einsamkeit und prächtige Naturlandschaften. Das alles kommt mit dem Preis von viel vergossenem Schweiß und manchmal auch frustvollen Momenten.
    Das Wetter und die Wege sind teilweise unberechenbar. Im Einflussbereich zweier Meere sollte man am Apenninenhauptkamm das Wetter ständig beobachten. Die Gratlagen sollten bei schlechtem Wetter gemieden werden. Auf den oftmals stark zugewachsenen Wegen eignet sich eine lange Hose oder zumindest eine Windhose um brennende und blutige Beine vorzubeugen.
    Auf der GEA bin ich 10 Tage unterwegs (9 ganze und 2 halbe Tage bzw. 237 Stunden). In einigen Situationen hat mich dieser Weg an meine Grenzen gebracht und mich fluchen lassen. Ein, zweimal zweifelte ich an meiner Vernunft und am Weitergehen. In anderen Momenten hat mich der Trail mit offenen Armen willkommen geheißen und mich mit all seiner Schönheit überwältigt.
    Als ich mein Ziel erreiche bin ich froh die Tour durchgezogen zu haben. Glücklich es geschafft zu haben. Zugleich bin ich aber auch froh mich nicht weiter durch Dickicht schlagen zu müssen. Aber Unebenheiten entlang eines Weges machen ihn überhaupt erst spannend. Retrospektiv verschwimmen die negativen Augenblicke und über bleiben die schönen Erinnerungen und Momente. Das ist auch so bei der GEA. Sie ist ein Weg der mich überrascht hat, mit all seinen Facetten. Eine echte Wundertüte eben.
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    dermuthige reagierte auf moyashi in Impfung gegen Borreliose   
    Und für Wasserorganismen mitunter tödlich, für Katzen auch giftig (entschuldigt, falls schon erwähnt, ich habe nicht alle Posts genau durchgelesen edit: gerade gesehen, dass es schon erwähnt wurde). Also bitte geht verantwortungsvoll damit um und denkt mit, wenn ihr mit behandelter Kleidung raus geht. Besser die nette Katze nicht um die Beine streichen lassen, die sich dann danach hinsetzt und sich putzt.
    Häufig reicht ja auch eben lange Kleidung und Socken über den Hosenbeinen. 
    Ich persönlich nutze wegen der Schädlichkeit – ich will ja Teil der Natur sein, und sie nicht zerstören, die hat eh schon genug zu kämpfen – keins der Mittel mehr und nutze eben die Langhosen-Methode, wenn ich in zeckenfreundliches Gebiet komme, und suche mich abends ab. Ich hatte noch nie einen Zeckenbiss auf irgendeinem Trail (im Alltag schon). Manchmal wäre ne kurze Hose auch in solchen Gebieten natürlich bequemer, aber diese Bequemlichkeit geht eben evt. auf Kosten der Natur. 
    Das habe ich so für mich beschlossen, ich mache niemandem einen Vorwurf, der die Mittel nutzt, aber bitte eben mit Bedacht.
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    dermuthige reagierte auf doman in Dyneema Nähte abdichten   
    Ich glaube auch, dass jeder, der sich etwas länger mit DCF beschäftigt, zum Schluss kommt, sich das Dichtband selber anzufertigen - und zwar aus DCF. Jedes andere Dichtband wäre schwerer. Was den Zuschnitt selbst angeht: Gibt es wirklich jemanden, der Heißschneider verwendet. Das gibt doch eine riesige Sauerei. Ich nehme inzwischen auch keinen Cutter mehr, sondern habe mir aus dem Bastelbedarf ein Skalpell besorgt. 

    Dafür gibt es Ersatzklingen, aber ich schärfe die Klinge meistens selbst - auf einem 8000er Schleifstein. Damit arbeite ich am effektivsten.
     
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    dermuthige reagierte auf doast in Stromversorgung HRP Pyrenäen   
    Gerade auf einem Weg wie der HRP (bin GR11 gegangen):
    Willst du unabhängig sein -> Mini Solar aus China. Dann hast du die Wahl! Stehen bleiben und laden ODER gehen und laden.
    Mache ich seit Jahren so. Bin dadurch energieautark, wenn es der Weg hergibt (HRP ist das im Normalfall). Zwar gibt es hier im Forum viel Zahlengeballere zu den Solarpanelen, lass dich nicht beirren. Ich habe keinen Tau von den Zahlen, hatte aber mittlerweile 2 Billigpanele (<100g) erfolgreich einige 1000e km in der Praxis.
    Und willst du echt dauernd darauf achten müssen den Akku akribisch zu sparen? MEIN Smartphone bzw. mein Verbrauch hält keine 3 Tage, vielleicht 2. Dazu Garmin, MP3 Player. PB10000 und Solarpanel IMMER am Rucksack (siehe Foto) außer es regnet. Foto ist gerade von jetzt auf Tour.

  23. Danke!
    dermuthige reagierte auf nivi in Lofoten: The Long Crossing?   
    Hey!
    Ich bin Abschnitte von "The Long Crossing" und andere kleinere Treks auf den Lofoten bzw. auf Hinnøya gelaufen, daher kann ich vielleicht ein bisschen was dazu sagen.
    Vorab: Es ist häufig bis Ende September noch vergleichsweise mild, daher würde ich nicht unbedingt mit Herbstfarben rechnen. Was nicht heißen soll, dass das Licht nicht auch wunderbare Herbststimmung erzeugt 🙂
    Worauf man sich einstellen muss, ist das Warten auf Busse oder Mitfahrgelegenheiten. Die einzelnen Inseln sind schlecht zu Fuß zu verbinden. Ich fand, dass es eine ganz andere Art von Wandern war, als bei längeren zusammenhängenden Strecken, weil ich doch schon mal einen halben Tag auf Weiterfahrt warten musste. Die Landschaft ist auf jeden Fall grandios, aber eben auch zivilisationsnah. Ich hatte trotzdem sehr viel Spaß 🙂
    Von der "The Long Crossing" Strecke würde ich Moskenesøya als Highlight sehen. Die Kombination aus Strand, Meer und Berge ist wirklich wunderschön. Der Abschnitt um Svolær herum würde mich am wenigsten reizen. Was ich euch aber definitiv empfehlen würde, wäre eine Tour im Møysalen Nationalpark auf Hinnøya. Das Wandern dort hat mir persönlich am meisten Spaß gemacht. Leider schlecht markierte Wege, aber die Landschaft fand ich sehr beeindruckend!
    Ich hatte mal angefangen eine mögliche Strecke zwischen Narvik (bzw. schwedischer Grenze) und Moskenes zu planen. Wenn euch das interessiert, suche ich das gerne mal raus. Ansonsten könnte eine mögliche Alternative Senja sein. Oder das Gebiet zwischen Narvik und Bodø. Kommt darauf an, worauf ihr so Bock habt und wie ihr anreist 😄
  24. Gefällt mir!
    dermuthige reagierte auf bifi in Unterwegs auf dem Fördesteig   
    In meiner einen Woche Urlaub Mitte Juni (genau zur Schafskälte) hab ich mir vorgenommen, den Fördesteig bei Flensburg fertig zu laufen.

    Vor 2 Jahren mit dem 9€ Ticket war ich mal ein langes Wochenende in Flensburg und bin eher zufällig über diesen Weg gestolpert. Da ich aus dem Norden komme und dort auch noch Verwandtschaft habe, war es also die perfekte Idee für diese eine Woche...

    Anreise mit der Bahn und gleich so geplant, dass eventuelle Verspätungen kein Drama werden (war dann auch nur eine Stunde später am Ziel, das geht ja noch...)
    Vom Bahnhof bin ich direkt mit den Bus an die Dänische Grenze gefahren, ich hatte mir schon die SH-V App runtergeladen und damit geht Bus fahren perfekt.

    Mein Gesamtgewicht vom Rucksack beträgt zur Zeit 9 kg incl. Proviant und Wasser, das sind immerhin 3 kg weniger als bei meinem Debüt auf dem Weserberglandweg, der mit 12 kg, Blasen an den Füßen und Planänderung einherging...

    Die nächsten Kilos kann ich am ehesten bei Zelt und Luftmatratze einsparen, dazu gehört aber eine vierstellige Investition und im Moment spare ich, um im März '25 meine Tochter in Südkorea zu besuchen und mit ihr den Seoul-Trail zu laufen (danke an @German Tourist)

    Viele Tipps gerade für Mehrfachnutzung hatte ich hier aus dem Forum und dazu auch in feinster MYOG Manie einen alten Kinderregenschirm zerstückelt und daraus -bis jetzt- einen Kulturbeutel, ein Geldbeutel und ein Brillenetui genäht.
    Außerdem habe ich die olfaktorischen Grenzen meiner Bekleidung ausgetestet und siehe da - man stinkt weniger, als man denkt (jedenfalls für sich selbst, hehe...)

    Also bin ich langsam losgestiefelt, das Hauptaugenmerk lag auf meinen Füßen, die ich unter allen Umständen Blasenfrei durch diese Woche bringen wollte! 
    Höhenmeter gibt es ja quasi nicht auf diesem Weg von ca. 90 km immer an der Flensburger Förde entlang bis nach Kappeln an der Schlei und so hab ich auch meine Stöcke zuhause gelassen und statt dessen einen Regenschirm mitgenommen - beste Entscheidung ever und ohne dieses Forum wäre ich niemals auf die Idee gekommen, beim Wandern einen dabei zu haben, ich liebe euch einfach 😄

    Von der dänischen Grenze bis Flensburg sind es nur 6 km, also hatte ich ewig Zeit und bin natürlich ins erste Strandcafé eingekehrt, um bei leckerem Kaffee und Kuchen die ersten Blicke auf die Förde zu genießen.
    Ganz entspannt dann weiter bis zum Hostel Seemannsheim in Flensburg, wo ich die erste Nacht in einem Vierbettzimmer unterkam. Supertolles Hostel, kann ich nur empfehlen!
    Mit mir auf dem Zimmer drei Jungs, was olfaktorisch gleich mal einen Vorgeschmack auf meine Klamotten ein paar Tage später gab, hehe...

    Zwei von denen hab ich nur ganz kurz gesehen, aber einer war Fahrradlangzeitreisender, der schon in sämtlichen Ländern unterwegs war und das wurde dann zur megaspannenden Unterhaltung! Wieder eine der Sachen, die ich als Vorteil vom alleine unterwegs sein sehe, ich lerne viel mehr Menschen kennen, als wenn andere Leute dabei sind.

    Abends war es nur ein Katzensprung zu Bens Fischerhütte am Hafen, die Fischbrötchen sind einfach nur megalecker und mit einem Flens dabei der perfekte Tagesabschluss. Hab  noch lange am Hafen gesessen, die Schäden von der Sturmflut sind auch noch zu sehen und man kann sich gar nicht vorstellen, wie es an diesen Tagen hier ausgesehen haben muss.
    Fortsetzung folgt...
     

     

     
  25. Danke!
    dermuthige reagierte auf kai in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    OT: Jeder Mensch kann sich seine eigene Meinung dazu bilden und bestimmt ist er kein Heiliger. Aber dennoch haben solche Beschimpfungen egal welcher Person in diesem Forum meiner Meinung nach keinen Platz!
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