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Ultraleicht Trekking

ultraleichtflo

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Alle erstellten Inhalte von ultraleichtflo

  1. ok. jetzt hab ichs. Allerdings die Wellblechverschläge der Arbeiter als Komfortzone zu bezeichnen wäre finsterer Sarkasmus
  2. ich kann das Zitat mit xxx nicht mehr zuordnen, was meinst du damit ? die Gummistiefel haben gerade so durchgehalten. nach den 2 Tagen waren sie Schrott. Es ging ja eigentlich nur darum dass die uns den Weg spuren für viell. 2, 3 Stunden. Das hãtte uns enorm Zeit und Kraft gespart. Über den Pass, der ursprüngliche Plan wollte ich sie ja gar nicht mitnehmen, wobei es vermutlich doch die meisten dann probiert hätten, um auch da raus zu kommen.... Vielleicht gut dass sie sich geweigert haben, hat ihnen und uns viell. das Leben gerettet. Ich bin ja Ende November zurückgekehrt als ich von Kathmandu bis Pokhara alleine gewandert bin auf dem Great Himalayan Trail ( 800? km in 49 Tagen auf der höchstmöglichen Route). Da bin ich dann bei trockenem warmen Wetter durch Somdang und dann über den schneefreien Pansang La spaziert. Ich denke wir hätten es damals aber auch mit Hilfe nicht geschafft. Die Fahrstrasse zieht sich fast bis auf Passhöhe hoch, bis dahin waeren wir mit Hilfe der Arbeiter hochgekommen. Dann endete die im Bau befindliche Strasse und ein schmaler Pfad verläuft gerade schon auf Passhöhe unterhalb von ziemlich steilem ungeschützten Gelände.ca 1.5 km entlang Der Pfad war vermutlich damals vollkommen unter Schnee verschwunden und das Gelände wäre sehr lawinengefährdet gewesen. und talwärts ging es auch teilweise steil herunter Ich denke hier wären wir wohl umgekehrt... (vielleicht aber auch nicht) Das war genau das Verbindungsstück dass die Taiwanesen in umgekehrter Richtung verpasst hatten. ich glaube nicht dass wir das geschafft hätten, nachdem es ja fast 3 Tage und Nächte geschneit hat. Insofern hatte ich wohl recht, den langen Weg mach Süden zu wählen, Cheipa hätte nämlich auch ohne Hilfe den Pansang La probiert. Die Taiwanesen hätten wir aber so auch nicht retten können, die waren wohl viel zu weit unten. um uns bemerken zu können und sich bemerkbar zu machen. mit Trillerpfeife natürlich schon. Und wir wussten ja nichts von deren Existenz. Der Weg im und oberhalb des Tals entlang nach Mailung, den wir dann gegangen sind, war größtenteils im Wald und daher nicht so lawinengefährdet bis auf die heftige Passage, die ich mit Fotos dokumentiert hab. Auf der anderen Seite Richtung Tipling, vom Pass runter ging der Pfad im Wald geschützt hinunter, das wäre gar kein Problem gewesen im Schnee,. Daher kann ich nicht richtig verstehen, dass die Taiwanesen nicht umgedreht sind. Zumal der Pfad schnurstraks runterführt und man also schnell und ohne Kraftanstrengung Höhe verloren haben. Bei uns , auf dem gegenüberliegenden Pass war der Rückweg ja auch gefährlich gewesen, daher sind wir ja weiter... Gut der Aufstieg von Tipling ist ewig lang und viell. wähnten sie Somdang einfach nahe, was ja bei guten Konditionen auch gestimmt hätte, viell. knapp 2 Stunden Also da haben sie echt einen katastrophalen Fehler nach dem anderen gemacht, am Ende noch irgendwo runterrutschen ins Blaue Hinaus.... ob die Stämme da an dem Wasserfall schon lagen oder haben die Retter diese dort hingeschafft? Hat sie das verleitet?
  3. es geht mir nicht um problemlos, sondern um besser oder schlechter. Für mich jedenfalls Leichter ist nicht immer eine Erleichterung, sonst wäre ein Müllsack ja als Rucksack optimal. Irgendwo ist vermutlich schon immer eine Schwelle ,je nachdem welche Rucksäcke man vergleicht, wo der eine Rucksack seine Vorteile einbüßt und sogar in den Negativbereich rutscht. Viele UL Rucksäcke sind ja nunmal nur für max 10kg gemacht und wenn man sie darüber belastet, sind viele sicher nicht mehr optimal. Es gibt welche, die sind auch für mehr gemacht, aber sind die an ihrer Grenze nun besser oder schlechter für mich im Gesamtpaket? Fühlt es sich leichter , schwerer an? ist es komfortabel? welche Vorteile bringt es mir? Habe es gerade mit dem Gorilla Gossamer Gear ja getestet an seiner Grenze (12-13kg) und verglichen, da kann es sein, dass er mir halt auch nicht richtig passt, und das ist ja noch das nächste Problem, erstmal musst du den finden, der dir passt. Also warum soll das hier kein Thema sein, hier gehts eindeutig auch um Lasten jenseits der 10 kg
  4. DU sollst/musst damit zurecht kommen.. Ich frag mich halt ob im Grenzbereich dieser Rucksäcke die 700g Ersparnis noch vorteilhaft sist gegenüber einem Rucksack, der für Lasten von 15 kg konzipiert ist Also man sollte gucken, ob sich das dann noch lohnt,wenn man regelmäßig über 10kg ist. Und dann noch die Annehmlichkeiten, die so ein normaler Rucksack hat mit seinen Unterteilungen, Innentaschen, etc Ich finde da muss die Gesamtrechnung stimmen. Zur Last und zur Tour sollte er passen oder nicht?
  5. Ich finde zu Touren, wie du es beschreibst mit Proviant für bis zu 10 Tagen bringt ein UL-Rucksack eher Nachteile als Vorteile mit sich. Ohne Tragegestell geht da vermutlich eh nix,du brauchst 50 L plus und dann bist du vermutlich nur noch ein paar hundert Gramm von deinem 1,7 kg Rucksack entfernt. Und dann muss er sich auch erstmal so gut tragen wie dein Alter. Und wenn du Monate unterwegs bist ist das ja nicht nur ein Trekking- sondern auch ein Reiserucksack. Den Rucksack würde ich mir an deiner Stelle als letzten Posten aufheben. Auffällig schwer ist dein Kochsytem. Toaks Titan 650 light 60g BRS 3000 Gaskocher 25g hab ich z.b
  6. was hast du denn für nen Rucksack. 1,7kg soviel wiegt auch mein guter Meru Hudson 60L, das dürfte die unterste Gewichtsgrenze sein von konventionellen Rucksäcken in dieser Größe Ich habe genauso wie du es jetzt willst, mit dem 3FUL probiert und der lag schnell im Schuppen, er wurde jetzt von den Mäusen gefressen, ansonsten würde ich ihn dir jetzt gerne anbieten. der Meru ist für mich klar besser Für mich ist der3FUL kein echter UL Rucksack, da er mit ca. 900g ja erstmal nur ein schlaffer Sack ist, der ULmäßig daherkommt,aber nicht das Gewicht,Materialien hat. Dann hat er ja nicht mal eine Stabilisation dabei,d.h. er nötigt dich, eine Isomatte als Stabilisator zu nehmen. Dann musst du vor dem Packen erst die Isomatte anbringen, und die von den Chinesen gezeigte Trageweise mit der Z-Isomatte ist vollkommener Blödsinn, der Rucksack ist dann viel zu weit von deinem Rücken entfernt, und damit ist das Gewicht weit weg von deinem Schwerpunkt, also musst du evtl,eine viell.überflüssige andere Matte nehmen,oder deine Aufblasbare kunstvoll falten,und hast diese dann in deinem Rücken.... Ventilation Fehlanzeige Also ich würde mich dem Vorredner anschließen. Passen solche Ruckäcke überhaupt zu deinem Gepäck und deiner Art von Touren? die meisten kannst du mit max.10kg beladen,darüber hinaus fühlst du dich mit deinem alten Rucksack vermutlich besser Und viele ULRucksäckemit Gestell liegen schon jenseits der 1kg Grenze also wegen 500g verzichte ich nicht auf die Robustheit und die Bequemlichkeit eines leichten konventionellen und fülle ihn erstmal mit UL Dingen... So ähnlich habe ich es ja in dem anderen Thread beschrieben.
  7. Ich stehe ja wie gesagt genau vor dem Problem gerade. Ich habe den Gossamer Gear Gorilla 50 bestellt, begutachtet und mal kurz mit 11-12 kg belastet. Erstmal fühlt er sich (ohne Ladung)gerade durch das Tragegestell federleicht an, toll. Ich kann mir sogar vorstellen, dass das Tragegestell dadurch locker das Mehrgewicht wettmacht und dazu nich die anderen Vorteile. Funktionell ist er auch, der Name Gorilla passt auch gut, weil man ganz viel Außen anbringen kann. Aber ich hab irgendwie bei meinem 10 minütigen Probelauf meine Schultern bemerkt und er knarzte auch ganz schön. Dann habe ich meinen herkömmlichen Meru Hudson 60 L genauso beladen Und der fühlte sich auch nicht anders an ohne Schulterweh und viel geräuscharmer Also bei meinem Anforderungsprofil sind viell. Ultraleichtrucksäcke generell kein Vorteil. Ich muss oft viel Wasser mitschleppen,wo ich trekke Ich reise, es ist dreckig, ich gerate oft abseits der Wege. Meshtaschen zerfetzen bei mir irgendwann mit Sicherheit. Ganz auffällig ist der Vorteil beim Packen finde ich, das steife Material des Merus ermöglicht einfaches Ein und Auspacken. Beim Gossamer stopft man eher eineNylonhüllle aus, was umständlicher ist, auch das Wassersystem wäre ja dann immer im Weg, da es hier kein seperates Fach gibt. Das Konzept verstehe ich da schon, alles was man braucht kommt nach außen am Tag... und nur abends und morgens geht man ans Hauptfach. Also der Gorilla ist für mich persönlich jetzt leider nicht die Lösung, aber vielleicht für andere hier perfekt. Habe jetzt sogar nochmal einen gebrauchten 50 L Hudson gekauft für 15 Euro gekauft, weil da das Gesamtpaket aus Gewicht, Vorteilen der Konventionellen mich überzeugt, plus dass er einfach auf meinen Rücken passt. Vielleicht modifiziere ich den jetzt, beim Gossamer, den ich ansonsten toll finde, kann ich mir einiges abgucken Und fülle diesen konventionellen robusten Leichtrucksack einfach mit ultraleichten Utensilien Und genieße einfach die vielen Unterteilungen, und das man sie überall abstellen kann. Aber bei den UL werde ich weiterhin schaun, vielleicht dann doch eher bei den 30 L Modellen, denn das macht für mich irgendwie mehr Sinn.
  8. Salz nein im Ernst, an der Ausrüstung lag es nicht. Klar Schneeschuhe haette ich gern dabei gehabt, aber auf Verdacht schleppbich die nicht mit, max Spikes., aber die hab ich nicht mal bei der 3 Pässe Tour vorher im Everest benötigt. Stulpen.. . nur wenm ich mit Schnee rechnen muss. Über ein gps mit Notfallsender habe ich mal drüber nachgedacht, wenn es nochmal richtig in die Wildnis gehen soll,... Ansonsten ist eher je leichter desto besser, aber ein minus 20 Grad Schlafsack ist bei Touren in großer Höhe ein Segen, auch in den Lodges Wanderstöcke sind jetzt dabei, aber wären bei der Kletterei auch nur teilweise nützlich gewesen. ich hatte im.Vergleich zum Everest meinen Rucksackinhslt abgespeckt und dadurch war es recht komfortabel
  9. jetzt brauchst du nur noch die kleine Kartusche Ich steck die Kartusche vorher überigens in die Jacke zum Anwärmen
  10. Epilog II Kaum in Berlin angekommen, habe ich mir der Sache gleich gewidmet, schließlich waren die beiden Trekker im selben Zeitraum und in der selben Gegend wie wir verschwunden. Wo genau war mir nicht bekannt, und das Langtang Gebiet ist recht groß, wenn man Helambu und Ganesh noch hinzunimmt und hat mehrere Zugänge, von denen nur der berühmte Langtang Trek etwas überwacht wird, so kann man auch unbemerkt in das Gebiet rein-und rauskommen So machte ich mir natürlich Sorgen. Es handelte sich um ein junges Paar (20 und 21) aus Taiwan. Ich schrieb der taiwanesischen Vertretung sofort eine Email, in der ich ihnen sagte, dass wir auch dort in dem Zeitraum waren und in welcher Situation wir waren und das wir sie nicht getroffen haben, und wir in Somdang eingeschneit waren und sie dort aber nicht getroffen haben. Die Botschaft hat sich sehr bedankt und versprach diese Infos an die ermittelnde indische Vertretung zu schicken. Habe dann aber nichts mehr von ihnen gehört. Inzwischen war ich auf Kreta, weil ich da saisonal als Trekkingguide arbeite und dann kam die Nachricht. Die beiden Taiwanesen wurden gefunden, nach 7 Wochen. Und zwar genau am gegenüberliegenden Pass, dem Pansang La. Sie sind am 9.3 von Tipling aufgebrochen, unserem nächsten eigentlichen Etappenziel von Somdang aus. Auf dem Weg zum Pass wurden sie zum letzten Mal von Einheimischen gesehen, sie hatten dort ihr Zelt aufgeschlagen. Am 10.3. müssen Sie auf dem Pass gewesen sein, uns also genau gegenüber,ein paar Kilometer Luftlinie und wir hätten sie in der Lodge in Somdang treffen müssen,wenn sie es geschafft hätten. Doch sie haben im Schneetreiben den Weg nicht gefunden, und haben sich (vermute ich,) von ein paar Hütten etwas unterhalb irritieren lassen (war im November wieder da und habe mir das vor Ort angeschaut, der eigentlich Pfad verläuft oberhalb dieser Hütten und unterhalb eines Steilhangs eben entlang) und sind dann einfach einer Schlucht folgend abgestiegen, in der Hoffnung da irgendwie nach Somdang runterzukommen, und dem Schneechaos zu entkommen. Sie sind dann irgendwo runtergerutscht , bis sie vor einem unüberwindbaren Wasserfall standen. Sie haben dann in einer Höhle direkt dort Unterschlupf gefunden. Sie haben es nicht mehr zurückgeschafft und wurden nach 7 Wochen gefunden. Das Mädchen war tot, 3 Tage vor der Rettung gestorben und der Junge wurde tatsächlich lebendig geborgen. Sie hatten Essen für ein paar Tage, danach haben sie von einer Packung Salz und dem Wasser vom Wasserfall gelebt, für 6 weitere Wochen auf 3500m Sein Vater hatte die Suche nicht aufgegeben.... Hier ein Youtube Video über die Bergung Warnung: nichts für zarte Gemüter auf sec 4 ist eine Karte bzw. meine handgemalte Skizze Die Aussage, dass er seit dem 11.3.dort war, wundert mich ein wenig. Sie haben am 9.3.. zwischen Tipling und demPansang La Pass gecampt, dann müssen sie noch am 10.3. da hoch und eigentlich auch abgestiegen sein in diese Falle. Am 11.3. dass sie da noch weiter sind anstatt umzukehren (und wo sollen sie die Nacht vom 10. auf den 11.3. verbracht haben), SAm 10.3. ist so viel Schnee gefallen und nachts auch und am 11.3. wurde es nicht besser. Dass man da überhaupt noch auf bzw.über den Pass kam,kann ich mir einfach nicht vorstellen Aber vielleicht haben sie auch das Datum etwas verwechselt...
  11. Epilog Das ist jetzt neu. Wie schon oben erwähnt, wir hätten vielleicht 4 Wochen in Somdang ausharren müssen. Vielleicht hätte uns die deutsche Botschaft auch Hilfe geschickt ,Nach ihren Aussagen standen sie kurz davor unsere Angehörigen zu informieren. Ich hatte mich registriert mit Versicherungsdetails und allem. Julia hatte das nicht getan,und so waren ihnen Zweifel an unserer Identität geblieben. Die Touristenpolizei hatte auch einen ziemlich schlechten Job gemacht, denn wir waren ja schließlich beide registriert (bei der TIMS und am Nationalparkeingang) und von der Lodge wußten sie ja immerhin unsere Vornamen und die Polizei hatten ansonsten alle Details von der Lodge erhalten gehabt, wie ich bei einem Besuch 2 Tage später dort erfuhr. Wieso uns man da verwechseln kann, irgendeine andere Julia hatte das Gebiet nämlich inzwischen verlassen, verstehe ich nicht. Ich war jedenfalls froh, dass wir da selber raus sind, denn sonst hätte man unsere Eltern ja in Angst und Schrecken versetzt. Und ansonsten wären 4 Wochen in Somdang natürlich eine interessante Erfahrung gewesen, aber ich hatte auch Angst dass die Vorräte knapp werden könnten, mit den ganzen Arbeitern und ohne Resupply und ob wir Kontakt nach außen bekommen, war nicht klar. Es war natürlich wieder riskant, und ich fand den ersten Tag auf dem Weg hinaus krasser als den Weg hinein, vom Wetter mal abgesehen, das Gelände war einfach super schwer mit dem Schnee,steil und ob wir da durchkommen, war lange fraglich Allerdings waren wir diesmalzu 3. mit einem Ortskundigen. 10 Tage später waren wir in Gorkha,eine Stadt (unser urpsrüngliches Wanderziel) etwas südwestlich von Somdang ,auf einer Motorradtour und da tobte in den Bergen ein Sturm, sowas habe ich noch nie gesehen und da waren wir heilfroh, da nicht mehr zu sein. Ein paar Tage später flogen wir nach Deutschland zurück. Noch am Abflugtag hörten wir dass 2 andere Trekker im Langtang Gebiet verschollen waren.....
  12. cool das kann ich verstehen, in Asien kriegst du oft auch nur diese ein adapter kostet um die 5 Euro, so muss man nichts umfüllen, sofern man mit der Instabiltät leben kann
  13. da die länglichen butangasflaschen viel billiger sind kaufe ich diese online in groesserer Menge (1bis 2 Euro/Stück) und benutze einen adapter. ansonsten ist es ziemlich egal
  14. Und das war die richtige Entscheidung Somdang ist natürlich bestens geeignet dafür, von der Außenwelt abgeschnitten zu werden allein liegend in einem engen Tal , Bergbausiedlung zwischen 2 Regionen gelegen, östlich und westlich nur über knapp 4000m Pässe erreichbar, nördlich durch die 7000er des Ganesh Himals verriegelt und südlich ein Weg, der auch bei bestem Wetter extrem gewesen wäre. Mir war das nicht so klar, auf der Karte ist es manchmal schwierig sich das vorzustellen, im Nachhinein ist es natürlich klar. Es ist bei uns einiges zusammengekommen. Da kann man nichts beschönigen und das wollte ich auch nicht. Und wir hätten natürlich umdrehen müssen, bis zu dem Traktor wäre das kein Problem gewesen, aber dann hatten wir eben irgendwann den point of no return überschritten.... Es ging jetzt auch nicht um irgendwelche anderen Ereignisse....
  15. ja natürlich passiert das regelmäßig, aber ich meinte im März2017 besonders auch wegen der außergewöhnlich heftigen Schneefälle, mit denen hatte man in Somdang ja auch nicht mehr gerechnet, sonst wäre der Bautrupp nicht schon da gewesen aus dem Annapurna Basecamp und Thorung La Highcamp wurden Trekker in diesen Tagen evakuiert. und es ging den ganzen März so weiter. Allerdings würde ich mal sagen, dass die Natur dort einfach wenig Fehler verzeiht und du auch auf dich allein gestellt bist. Woanders wird deine Dummheit eben nur mit nassen Füßen bestraft. Aus Somdang ist jedenfalls 4 Wochen nach uns keiner mehr rein-oder rausgekommen.
  16. Nein, das hat sie nicht. Leider ist das ganze am Ende ziemlich traurig ausgegangen, was wir zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnte, da waren wir einfach glücklich, aus der Sache unbeschadet herausgekommen zu sein. Es war schon ziemlich heftig im März 2017, da sind einige Trekker in Nepal in Not geraten...
  17. Der Weg aus Somdang Man gab uns also am 13.3. den Reisesegen, indem man uns einen Seidenschal umband. Ich wußte am Ende des Urlaubs nicht mehr, wohin mit den ganzen Schals, aber ein nette Geste. Eigentlich war der Plan gewesen, dass Cheipa uns nur so lange begleitet, bis wir sicher waren, den Rest auch alleine zu schaffen. Angsesichts der Schneemassen und ohne GPS-Track hofften wir aber schon, dass er uns doch komplett da rausführt. Er hatte aber neben den Klamotten, die er anhatte nur einen kleinen Tagesrucksack dabei. Ich mutmaßte aber, dass er dort sein ganzes Hab und Gut drin hatte, denn er kommt aus Gatlang und war hier nur für Arbeit hier. Wir gingen erst zurück zur Brücke und schlugen nun den "Weg" südwärts ein. Es war äußerst mühsam und wir kamen kaum voran, wir brauchten eine halbe Stunde, um überhaupt erst wieder auf die Höhe der Lodge zu kommen. Ich und Cheipa wechselten uns vorne alle 3 Minuten ab und Julia ging ohne Gepäck hinterher. Ich wollte, dass sie Kraft spart. Der Schnee war anfangs sehr hoch und der Weg führte kaum bergab, was uns absolut nicht half. Nach 1,5 Stunden waren wir nicht weit gekommen, aber das Wetter war prima und wir machten eine erste Trinkpause. Cheipa, unser local guide und ultraleichtflo .Noch waren wir bester Laune Die ersten 2 Stunden ging es auf dem Fahrweg entlang, es war sehr anstrengend im knietiefen Schnee, und es wurde kaum besser, gelegentlich aber half die Sonne etwas und hatte ein paar Stellen etwas weggeschleckt. Aber erstmal keine sichtbare Verbesserung. Es wurde auf jedenfall feuchter..... Jaja wir laufen.... Schneeschuhlaufen ohne Schneeschuhe Nachdem der Weg lange nur ziemlich eben gerade aus führte, machte er ein paar schöne Serpentinen nach unten. Wir nutzten die Chance und kürzten mehrfach durch einen verschneiten Märchenwald ab. Die Steilheit machte das ganze spaßig und wenig anstrengend, auch wenn man nicht so recht wußte, wo man hintritt. Abfahrt im Tiefschnee ohne Ski........ Endlich mal was kraftsparendes und viele Meter blöden Wegs gespart Cheipa kannte sich echt gut aus und kam in dem Schnee wirklich gut klar. Nach diesen steilen Shortcuts war uns eigentlich klar, wir würden heute nicht mehr umkehren. Es sah auch irgendwie so langsam machbar aus. Ich sagte Cheipa, er solle doch bitte ganz mitkommen. Ich würde ihm Geld dafür geben und auch die Jeeptour für ihn zurück nach Gatlang bezahlen. Er stimmte zu. Ich hatte das Gefühl, dass er das eh von Anfang an vorgehabt hatte... An einer winzigen Brücke verließen wir plötzlich den Hauptweg und mühten uns den Schnee hoch zu einem ?Pfad? auf der anderen Seite. Dieser war erst überhaupt nicht zu erkennen, später aber sahen wir plötzlich Spuren, für mich sahen die fast menschlich aus, aber Cheipa meinte, dass das ein Yak wäre. Diese Spuren waren aber hilfreich, im Gegensatz zu den Wildschweinspuren zuvor.... Einige besonders nette Stellen zierten diesen Pfad... Der Pfad hangelte sich dann später unterhalb einer Steilwand entlang, wo es einmal sogar einen trockenen Überhang gab, wo wir kurz Pause machten und Cheipa 10 Liter Eiswasser aus seinen Gummistiefeln kippte. Cheipa konnte einige Tiersprachen und kommunizierte mit Pfeifen mit den Affen im Wald. Ja, es gab hier Affen. Sehr skurril in dieser Schneelandschaft. Offensichtlich hatte sich Cheipa im Ton vergriffen, denn die Affen warfen Schneebälle auf uns. Einmal hat mich mein Hut gerade so noch gerettet, als ein besonders harter Brocken, an ihm abglitt. Wir kletterten dann in eine steile Schlucht hinein und da am Fluß sahen wir plötzlich wieder den Fahrweg. Ich fragte mich, warum Cheipa nicht auf diesem geblieben war. Shortcut? Jedenfalls war ich froh das die Kletterei nun ein Ende hatte. Und wir endlich wieder auf einen breiten Weg kamen... Irrtum! Cheipa eröffnete, dass dieser Weg irgendwann vom Fluß verschluckt werden würde. Das Erdbeben hat wohl sein überiges dazu getan. So mußten wir also wieder steil bergauf um uns dann weiter über diesen Pfad über dem Abgrund entlangzuhangeln. Und nun wurde es wirklich brutal. Die Steilheit des Geländes ist auf diesem Foto durchaus gut erkennbar Besonders Spaß machte es, immer wieder in den feuchten kalten Schnee greifen zu müssen. Nach diesem Foto sagte Cheipa plötzlich, dass wir hier nicht weitergehen konnten, der Schnee könnte abrutschen. Jetzt mußten wir in diesem eh schon brutalen Gelände auch noch eine Umgehung klettern. Ich konnte es nicht fassen. Wir zogen uns an irgendwelchem Bambus hoch und dann wieder herunter. Eine meiner Wasserflaschen machte einen Abgang und ward nicht mehr gesehen... Das letzte Foto, denn danach fand ich weder Kraft noch Zeit mehr dafür: Bambus: Hier noch ein Segen, später ein Fluch Es war ein elendes Geklettere und das schlimmste war der Blick auf das GPS: Wir kamen überhaupt nicht voran. Das Klettern kostete enorm viel Zeit aber brachte uns kaum voran. Dann kamen die Bambustunnel. Hier wuchs überall Bambus am Rand des ehemaligen Pfades. Der war nämlich teils vom Erdbeben zerstört worden, wie Cheipa erklärt. Jedenfalls dieser Bambus war von der Schneelast so runtergebogen worden, dass sich Tunnel gebildet hatten. Durch diese Schnee-Bambustunnel mussten wir also hindurchkriechen, soweit das ging. Manchmal mußte man sie umklettern und wenn es ganz schlimm kam mußten wir über diese Bambusgewölbe herüberklettern. Man blieb dort dauernd irgendwo hängen oder brach ein. Aber irgendwie trieb uns der Wille einfach weiter. Inzwischen froren mir meine Zehen im Stiefel, der voller Eiswasser war, ein. Eigentlich war es ja sehr sonnig, nur lag diese Passage komplett im Schatten. Ein paar Mal zweifelte selbst unser Guide, der uns ansonsten zielsicher durch dieses Schnee-Erdbeben Chaos führte. Shit. Shit. entführ es ihm einmal. Das beunruhigte uns schon etwas. Einmal mußten ca. 30 m herunter über ein Bambuswäldchen abwärt rutschen, weil der eigentliche Weg doch weiter unten verlief. Endlich, 7 Stunden nach unserem Aufbruch gegen aus diesem teuflischen Gebiet endlich heraus und wir kamen zu einer zerfallenen Schäferhütte. Dort gab es seit Stunden erstmal wieder ein halbwegs schneefreien Flecken unter einer Überhang. Ich fragte Cheipa, wann denn endlich ein Dorf oder etwas ähnliches kommt, ne bewohnte Hütte, was auch immer. Er eröffnete uns, dass wir das heute nicht schaffen. In 3 Stunden würden wir eine Höhle erreichen, wo wir übernachten müßten "Schock" Julia fragte sich ob wir angesichts unser vollkommen durchnässten Sachen dort eine Nacht überleben würden. Mir war das ganze inzwischen einfach egal. Ich hoffte nur, dass die Höhle wirklich auch ne Höhle ist und nicht so ein tropfender schmaler Überhang. Ich verfluchte mich, dass ich beide Nalgene-Wasserflaschen verloren hatte, die wären unsere Wärmflaschen gewesen... Also gingen wir weiter und gottseidank wurde es nun ein wenig einfacher. An einigen Stellen war hier der Schnee schon komplett weggeschmolzen, dafür verwandelten sich die Wege teilweise in kleine Bäche und war extrem glitschig. Leider war das von kurzer Freude, denn wir mußten gleich den nächsten Berg übersteigen, und die Aufstiegsseite lag im Schatten, so war wieder Eisklettern angesagt und oft rutschten wir aus. Ich hasste es, weil meine Sachen wieder schön nass wurden. Es wechselten sich trockene Waldpassagen mit eisigen Schattenhängen ab. Aber es wurde merklich wärmer, was uns beruhigte, außerdem lag Holz herum und ich malte mir schon aus, dass es mit einem Feuer vielleicht auch in einer Höhle gemütlich werden konnte. Cheipa pfiff wieder fröhlich herum und plötzlich kam ein Antwortpfiff. Er deutete auf etwas herunter und sagte: Wir werden heute doch nicht in der Höhle übernachten, wir übernachten in diesem Stall. Und tatsächlich dort unten war irgendwas wie ein Stall. Mit einer gelben Plane als Dach. Und ein richtiger Mensch ! Was für ein Glück. Ein Bekannter von Cheipa, den er hier gar nicht mehr erwartet hatte. Das letzte Mal ist er diese Strecke nämlich vor 3 Jahren noch vor dem Erdbeben gegangen. Im Stall war allerhand Viehzeug wie Yaks, Kühe und Ziegen. An einem Ende war eine Feuerstelle eingelassen. Der Hirte fachte gleich das Feuer an. Wir rissen uns die feuchten Klamotten vom Leib und schlüpften in das verbliebene Trockene. Bei mir war noch am meisten trocken geblieben, so konnte ich Julia und Cheipa versorgen. Cheipa gab ich ein trockenes T-Shirt und eine stabile Regenjacke, denn der zitterte erbärmlich. Die feuchten Sachen wrungen wir aus und hingen sie am Holzgestänge auf,obwohl wir keine Illusionen hatten, dass sie dort trocknen würden. Und dann fingen die beiden Tamangs tatsächlich an zu kochen. Es gab Tee, wir bekamen frische Ziegenmilch. Und dann gabs natürlich Dal Bhat. Wobei es statt Reis Dhindo gab (ein dick gekochter Breiklumpen aus Mais oder Hirse). Dazu gab es anstatt Linsen eine herrliche Bohnensuppe. Ich verteilte aus unserem Proviant Dörrfleisch und getrocknete Früchte. So aßen wir uns richtig satt und wärmten uns am Feuer. Für unsere rissigen Hände gab er uns Yakbutter zur Pflege Unser Gastgeber am nächsten Morgen am 14.3. Unsere Schlafsäcke waren trocken geblieben, was ein Glück. Und so kuschelten wir uns neben der Feuerstelle zusammen. In der Nacht gesellten sich noch zwei Babyziegen zu uns. Was für ein süßer Anblick. Ich hatte unglaubliche Schmerzen an den Harmstrings durch das Schneegestapfe. Ich war kaum in der Lage nachts aus der Ziegenhütte zu kommen und das nur unter großen Schmerzen. Normalerweise kann ich 12 Stunden durch schwerstes Gelände gehen, doch dies war eine ungewohnte Belastung für mich. Zum Frühstück gab es mein Rara-Nudel-Survival-Rezept, was Cheipa zubereitet. 4 Packungen Rara Nudeln , dazu mörserte er ein paar Zehen Knoblauch und ein Stück Ingwer und hinzu kam eine Packung getrocknetes Büffelfleisch. Die heiße Suppe schmeckte richtig lecker und gab Kraft. Cheipa meinte, dass wir heute, wenn wir schnell sind vielleicht in 6 Stunden das erste Dorf erreichen. Dort sollte es eine Lodge geben, versprach er. Außerdem sollte der Weg " a little bit easier" sein. Das hörte sich gut an. Und so langsam glaubte ich, dass wir vielleicht doch heil hier rauskommen würden.... Julia hatte große Kopfschmerzen am Morgen durch den Qualm der Feuerstelle und unsere ganzen Sachen würden noch ewig wie Räucherfisch stinken. Ich konnte die Beine kaum noch strecken und beugen solche Schmerzen hatte ich. Cheipa besorgte uns Stöcker und zum ersten Mal brauchte ich auch wirklich einen. Der 2. Tag war sicher deutlich leichter, aber wir waren dafür auch wirklich fertig. Und es ging wieder ständig bergauf und bergab, und es gab auch noch ein paar Schneepassagen, wenn auch weniger. Der Pfad wurde etwas besser, aber zwischendurch war er durch Bambus versperrt. Es wurde immer urwaldiger und schon bald war es eigentlich unvorstellbar in was für einer Schneelandschaft wir erst gestern noch waren. Hier hatte es stellenweise etwas von einer normalen Wandertour Als wir aus dem Jungel herauskamen führte der Pfad langsam den Berg hinunter in ein Flußtal. In der Ferne waren erste Hütten erkennbar. Aber uns wurde nichts erspart, so ging der Weg plötzlich so steil herunter, dass wir teilweise auf dem Hosenboden runterrutschten mußten. Julia mochte das gar nicht. Komischerweise hatte sie hier mehr Probleme als gestern, wo es wirklich lebensgefährlich war, aber der Schnee hatte das ganze irgendwie kaschiert gehabt. Bald trafen wir auf die ersten Menschen. Ein Mann trieb Kühe in unsere Richtung. Wo will der mit den Kühen bloß hin, hier kommt keine Kuh hoch... Ich und Cheipa stönten nur noch herum, jeder Schritt tat weh. Ich mit meinen Harmstrings und ihm schmerzte es in beiden Hüftgelenken. Er trug noch immer meine Regenjacke, obwohl es langsam warm wurde. Ich fragte ihn, ob er sie nicht lieber ablegen wollte, aber er wollte nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er sie ungern wieder hergeben wollte. Also verabschiedete ich mich innerlich schon von der Jacke und von dem T-Shirt. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es in bestimmten Kulturen sowas wie leihen nicht gibt. War ich auf einen Vertreter dieser Kultur gestoßen? Aber sie stand ihm halt gut und wurde ihm sicher noch gute Dienste leisten. Außerdem hing seine Hose in Fetzen. Das war also eine Kompensation. Zurück in KTM habe ich ihm aber ein Päckchen nach Gatlang geschickt mit einer neuen Trekkinghose von Everest hardwear und ein paar ausgedruckten Erinnerungsfotos von unserem Abenteuer. Ich hoffe, dass es inwischen bei ihm angekommen ist. Es zogen gegen Mittag wieder dunkle Wolken auf und es tröpfelte leicht. Bitte jetzt keinen Regen! Doch wir hatten endlich mal wieder Glück und es blieb bei den Tropfen. Allerdings zog es oben im Ganesh wieder richtig zu und es schneite dort bestimmt wieder kräftig. Wären wir also in Somdang geblieben, säßen wir dort noch einige Tage länger fest. Ausgang ungewiss. Auch Cheipa freute sich offenkundig, entkommen zu sein und nun bald zu seiner Familie in Gatlang zu kommen, wenn auch auf Umwegen. Er vermute sogar mit einem schelmischen Grinsen, dass die dort oben heute wieder kräftig Schnee bekommen und die 50 % des Bautrupps dort nun festhängen würde. Er war glücklich mit uns gekommen zu sein. Der Weg führte nun durch dünn besiedeltes Gebiet, an einzelnen Bauernhäusern und Terrassen vorbei. Dann ging es endlich hinunter. Und wir steuerten auf einen Staudamm zu und dort war tatsächlich auch ein Fahrweg. Das Dorf war auch schon erkennbar. Ich freute mich schon tierisch auf eine heisse Dusche und überlegte schon, was ich alles zu essen bestellen würde. Am Staudamm staunte der Wächter nicht schlecht, als wir erzählten, dass wir aus Somdang kommen....Kommt wahrscheinlich nicht häufig jemand von dort herunter. Noch 15 Minuten auf der Fahrstraße erreichten wir schließlich eine armsehlige Wellblechhütenansammlung auf einer Flußinsel. Daneben wurde fleißig gebaut. Es sah sehr schlimm aus hier. Das Erbeben muß hier viele Opfer gefordert haben, und die Menschen hatten immer noch keine feste Unterkunft. Das Dorf heisst Mailung, nachdem auch der Fluss benanntt ist dem wir von Somdang mehr oder weniger gefolgt sind. Cheipa sah sich irritiert um, gab es keine Lodge mehr hier? Schließlich steuerte er auf das anscheinend einzig erhaltene Gebäude, ein hässlicher grüner Betonklotz mit Rissen und offenen Fenstern. Darin befand sich ein kleiner Laden und ein Restaurant drin. Wir machten uns erstmal über 3 große Portionen Chowmien Nudeln mit Büffelfleisch her und über das Bier. Dann zeigte man uns unser Zimmer. Es war ein großer Raum in dem an jeweils einer Raumecke ein Bett stand. An der Wand hingen Bauarbeiterhelme, die Fenster hatten kein Glas mehr und die Wand zeigte große Risse auf, Erdbebenschäden. Es erinnerte uns irgendwie an Kutta, in Indien, wo wir die schäbigste Unterkunft unseres ganzen Urlaubs hatten. Ich fragte, was die für das "Zimmer" wollten. Der Mann zuckte mit den Achseln, das sei kein "kommerzielles" Zimmer. Kein Kommerz weit und breit Egal, wir legten uns erstmal hin. Vorher drückte ich Cheipa noch 5000 Rupien für seine Dienste in die Hand Später fand ich heraus, dass der eigentliche Bewohner, ein sehr netter Bauarbeiter extra seine Bude für eine Nacht geräumt hatte. Was sind die Nepalesen nur für Menschen! Abends gab es dann Dal Bhat. Und dazu gabs lokalen Fisch. Das waren kleine getrocknete Flußfische, die dann gebraten wurden und in einer dunklen Sauce schwammen. Mutig probierten wir, gar nicht mal so schlecht! Cheipa wollte morgen früh eigentlich aus dem Flußtal heraus mit uns hoch zur Straße nach Dunche laufen, aber ich fand heraus, dass die Fahrstraße im Flußtal weiterging und nach 2 Stunden ein Dorf kommen würde, wo um 9 Uhr ein Bus nach Kathmandu fuhr. Was für eine Erleichterung! Ich probierte mein Telefon aus, aber selbst hier gab es immer noch kein Empfang. Im Haus gab es nur Notbeleuchtung durch Solarbatterien. Obwohl 10 m direkt gegenüber ein funktionierendes Elektrizitätswerk brummte und die Umgebung versorgte. Aber nicht das Dorf, in dem es steht. Skurril! Auch das ist Nepal. Um 6:30 trafen wir uns vor dem Haus, Cheipa stand in Badelatschen da. Seine Stiefel hatten den Marsch nicht überlebt. Dann wanderten wir die Fahrstraße entlang. Das war mal richtig angenehm einfach. Wir brauchten nur 1,5 Stunden bevor wir den kleinen geschäftigen Ort erreichten, wo die Busse abfuhren. Cheipa führte uns zielsicher in ein kleines Lokal, wo es "Chicken Muesli" gab oder so ähnlich. Das war ein leckeres Hähnchencurry mit komischen Reisflocken als Beilage. Wir buchten die Bustickets für die Fahrt nach KTM im Deluxebus. Kostete 250 Rupien pro Nase. Cheipa wollte nur bis zur Hauptstrasse bei Rastrawati mitfahren und von hier einn Bus nach Shabru Besi nehmen und später einen Jeep nach Gatlang finden (oder laufen) Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da quetschten sich noch Massen von Menschen in den Bus, die dann fast auf unserm Schoß saßén. Dann rumpelte der Bus los und kam kein halbe Stunde weit. Dort versperrte ein entgegenkommender LKW die Straße, Reifenpanne. Wir wären vermutlich zu Fuß schneller in Rastrawati gewesen.... Dort stieg Cheipa aus und wir führen nach Kathmandu. Am 15.3. in KTM angekommen rief ich als allererstes die Lodge an, die ich auf dem Pass um Hilfe gerufen hatte und meldete mich zuirück. Ich hatte diesmal den Besitzer an der Strippe. Er war furchtbar besorgt gewesen und heilfroh das wir gesund waren. Er sagte mir, er habe die Touristenpolizei und die deutsche Botschaft verständigt. Das überraschte mich schon sehr. Warum hatten sie dann keine Hilfe geschickt und nach uns gesucht? Wir sind beide gut versichert und unsere Situation mußte doch als lebensbedrohlich eingestuft worden sein. Ich rief dann deshalb auch noch bei der Notfallnummer der deutschen Botschaft in KTM an, um mich zurückzumelden. Die Dame am Telefon war sehr nett und erzählte, dass sie sehr besorgt um uns gewesen sind. Die Sorge hatte uns leider nicht viel genützt... Ende Gute Gelegenheit jetzt für Kommentare, Fragen zu der Geschichte, bevor ich den Rest erzähle
  18. und was ist mit Unterholz? Ich gerate freiwillig oder unfreiwillig da bei vielen Wanderungrn hinein. Mehstaschen zerfetzen da sehr gerne mal.... oder du stolperst. faellst auf den Rucksack und rutscht nochmal ein paar meter auf Geröll, hast du danach überhaupt noch einen Rucksack, wenn der aus Dyneema oder dünnem Nylon besteht? Ja . kurzfristig machen 50 l viell. Sinn, aber packe ich einen 50 l Rucksack richtig voll bin ich eigentlich automatisch jenseits der 10 kg ohne Wasser. Alternativ kann man ja auch außen was befestigen
  19. vielleicht ist die Lösung auch gar keiner. Ein konventioneller Rucksack hat auch Vorteile. sie snd billiger, robuster, einfacher zu packen, haben meist praktische Innentaschen, die Auswahl ist größer, man kann sie normalerweise im Laden testen... Der Umgang damit isr entspannter. bei 300 Euro fasse ich den Ruckack mit Samthandschuhen an, dafür bin ich eigentlich nicht der Typ Und für Reisen, wenn ich da an so ekelige Orte denke, wüsste ich nicht, wo ich den Rucksack jetzt abstellen sollte, ohne eine Krise zu bekommen. in Kairo fand ich meinen schwarzen gummidrybag am besten, den kannst du danach einfach abwaschen bzw. du siehst den Dreck darauf nucht Die Auswahl ist größer, die Größe verstellbar. Ich denke, dass UL Rucksäcke ab 8 Kilo Ladung gegenüber konventionellen ihre Vorteile einbüßen. trotz Tragegestell Und da stelle ich mir die Frage, ob 50 l UL Rucksäcke überhaupt Sinn machen Ich gehe bej UL voll mit, aber beim Rucksack .... Ich meine, ist ja toll dieses Custom made, aber woher weiss ich das die Spezialabfertigung wirklich passt am Ende? ohne Anprobe Wenn ich Rucksäcke dieser Firma nie auf dem Rücken hatte.
  20. Lost in Somdang Wir waren froh mit dem Leben davongekommen zu sein Es schneite die ganze Nacht weiter. Am nächsten Tag weiterhin Schneefall. Aber es war erstmal egal. Hilfe war bei dem Wetter nicht zu erwarten. Das Telefon der Lodge funktionierte nicht. Der Sturm muß den Sendemast lahmgelegt haben. Es gab auch keinen Strom mehr, die Solarpanels auf dem Dach lagen unter einem Meter Schnee. Kurze Schneepause am 11.3. Also bestellten wir einen Tee und Kaffee nach einander. Nach dem gestrigen 11-stündigen Kampf war unser Kalorienbedarf enorm hoch, das Essen schmeckte sehr gut. Der Ofen wurde immer wieder angeheizt, so dass es einigermaßen erträglich war. Dann zogen wir uns irgendwann in unser primitves Zimmer zurück und krochen in die Schlafsäcke. Einmal schauten ein paar Bauarbeiter vorbei, die das Wasserkraftwerk in Somdang bauten (deshalb die vielen Betonröhren ) und ein paar Locals. Sie aßen Nudelsuppen und tranken Tongba und Raksi Einer der Tamangs, er hieß Cheipa, konnte etwas englisch und er meinte, dass man bei gutem Wetter in 2,3 Tagen eventuell hier wegkommen könnte. Er schien sich ganz gut auszukennen und studierte interessiert die Wanderkarte vom Ruby Valley Trek. Auch die momentan arbeitslosen Bauarbeiter überlegten, wie man sich nach Gatlang durchschlagen könnte. Ich hegte heimlich die Hoffnung, dass man bei Wetterbesserung sich irgendwann weiter westwärts nach Tipling durchschlagen könnte. Aber dafür mußte es erst einmal aufhören zu schneien und mindestens 2 Tage richtig Sonne geben. Es war nicht viel zu tun, draußen schneite es unaufhörlich, da wurde kreativ und zeichnete ein fiktives Bild, wie wir in der Röhre campiert hätten, falls wir es nicht nach Somdang geschafft hätten Tube Fiction Am nächsten Tag schienen meine Gebete erhört worden so sein. Als wir nach draußen traten konnten wurden wir von der Sonne und dem reflektierenden Schnee geblendet. Die Lodgebesitzer waren schon fleissig dabei die Lodge freizuschippen. Der Weg zur Toilette lag unter 1m hohen Schnee, soviel hatte es letzte Nacht nochmal geschneit. Irre. Somdang war in Schnee eingehüllt, aber in diesem Licht sah es hier aus wie in einem alpinen Wintersportparadies. Somdang am 12.3. Freundliche Dorfbewohner. Der rechte in der schönen typischen Tamang-Tracht Zum ersten Mal nach unserer Ankunft vor 2 Tagen verließen wir das Guesthouse wieder. Ich wollte die legendäre Rubinenmine (Lari Mine?) besuchen, um Rubine zu finden und unsere Reisekasse aufzubessern . So fragte ich alle nach der Mine, aber keiner verstand mich so richtig. Einer erzählte irgendwas von 1km nördlich von Somdang. Da kein Helicopter bei diesem blendenden Wetter uns Suchen kam, gingen wir davon aus, dass der Typ am Telefon wohl doch nichts verstanden hatte und den Hilferuf nicht weitergeleitet hatte. Wir waren von der Außenwelt abgeschnitten und auf uns alleine gestellt. Wir machten uns also mittags auf und gingen zum nördlichen Teil des Dorfes wieder, wo sich auch das Camp der Arbeiter befand. Sie hausten dort in primitiven Wellblechhallen. Es handelte sich zum größten Teil, um Südnepalesen, die vielleicht noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen hatten. Ich sah weiter oben einen Weg, der in nördlicher Richtung führte, das war der Hauptweg, der von Somdang hinunterführte. Doch wie durch den meterdickenschnee dort hinkommen? Wir versuchten es, doch nach wenigen Metern gab ich auf, als ich sah, wie weit wir erstmal hätten zurücklaufen müssen und wie hoch. Zudem waren inzwischen wieder Wolken aufgezogen und Schneefall setzte wieder ein. Julia hatte kein Bock mehr nach Rubinen zu suchen. Sie ging zurück zur Lodge. Ich startete einen zweiten Anlauf. Und fand schließlich den "Pfad" beim Arbeitercamp. Dass es ein Pfad war merkte ich aber erst später, denn dieser war anfangs zur Unkenntlichkeit zugeschneit. 2 Arbeiter stiefelten mir (aus Langeweile) einfach hinterher. Der eine hatte nach 100 m keine Lust mehr. Doch der zweite gab nicht auf und wir kamen schließlich nach 45 Minuten Schneegestapfe an einem Staudamm an, vor dem Staudamm führte eine alte Steinbrücke über den Fluß. Ich mutmaßte dass der Weg zur Mine über diese Brücke gehen mußte. Aber da ich nicht wußte wie weit es noch ist, kehrten wir um. Der junge Nepali sprach sehr gut Englisch, besser als alle anderen hier. Und als wir so durch den Schnee zurückging und merkte wie einfach es war im Vergleich zum Hinweg kam mir eine Idee. Mit 5-6 Helfern könnte man eine Art "Train" bilden und man könnte durch häufige Positionswechsel relativ schnell und kraftsparend eine lange Strecke freitrampeln. Ich fragte ihn, was denn ihr Tageslohn sei und ob sie gerade etwas zu tun hätten? Er sagte, dass sie wegen des Schnees nicht arbeiten könnten und wohl noch viele Tage nicht und 500 Rupien pro Tag bekämen (vermutlich nur, wenn es auch Arbeit gibt). Ich fragte ihn, ob er bereit wäre, Helfer für mich zu finden. Ich würde ihn allein für den Versuch zum Pansang Pass (der Pass aus der anderen Seite des Tals heraus nach Tipling) zu kommen pro Mann 500 Rupien bezahlen + Erfolgsprämie Er versprach mir 3-4 Leute zu finden und am nächsten Morgen um 6:30 zur Lodge zu kommen, wenn das Wetter perfekt wäre. Ich gab ihm noch 100 Rupien Tipp für seine Hilfe. Dann machte ich Cheipa ausfindig und fragte ihn, ob er uns führen wollte, nach den Erfahrungn wollte ich unbedingt einen local Guide haben. Er versprach mir zu kommen. Es sah aber gar nicht gut aus, denn es schneite fröhlich weiter in den Abend hinein, wenn auch nicht so schlimm, wie an den 2 Tagen zuvor. Nachts mußte ich mal raus und es war tageshell, es war Vollmond und der Himmel sternenklar. Mir wurde bewußt, morgen könnte der richtige Tag sein. Und es blieb auch bis zum Morgen gut, der Himmel war komplett wolkenfrei. Wir bekamen unser Frühstück um 6 Uhr. Thupka, eine tibetanische Suppe und leckeres in Fett gebackenes Brot mit Honig. Sie packten uns auch noch mehr Brot mit Honig ein. Die Rechnung war erstaunlich hoch. Wir hatten in 2,5 Tagen für 14.000 Rupien konsumiert , ich hatte mit 6-8000 gerechnet. Aber wir hatten nie ein Menü zu sehen bekommen und wir hatten dann auch nicht weiter gefragt nach den Preisen, aber es war eigentlich schon alles korrekt. Der Tee war nur relativ teuer, für ein kleines Kännchen Tee/Kaffee hatten sie 200 Rupien verlangt und davon hatten wir eben eine ganze Menge getrunken. Irgendwie war es aber jetzt auch egal Wenn wir hier doch länger hätten bleiben müssen hätten wir uns einschränken müssen, wobei ich glaube, dass das nette Guesthouse Paar uns sicher auch so durchgefüttert hätte, solange das Essen reicht. Denn das Dal Bhat war immer noch üppig, aber es schien so, als ob schon das Dal ausgegangen ist, stattdessen gab es nun Bohnen. Aber egal, vielleicht würden wir ja heute wegkommen. Ich zahlte also anstandslos und unsere Gastgeber schien der Anblick des Geldberges durchaus zu gefallen. War sicherlich sehr viel Geld für sie. Aber was war mit den Arbeitern, es war inzwischen fast 7 und immer noch keiner da. Nur Cheipa war inzwischen eingetroffen, und aß noch sein Frühstück Ich ließ meine Thupka stehen und machte mich auf zum Camp um nach den Arbeitern zu suchen. Ich betrat eine der Wellblechhütten, wo ich den Typen von gestern vermutete. Die Arbeiter lagen noch auf dem Boden und schliefen. Ich fragte ihn, warum er dann nicht gekommen sei. Und ob keiner hier mir helfen wollte. Er entschuldigte sich viel mals und der etwas ältere Vorarbeiter meinte, dass sie einfach nicht ausgestattet seien für ein Bergtour und wiesen darauf hin, dass sie nur Gummistiefel hätten. Frustriert kehrte ich ihnen den Rücken und ging zurück zur Lodge. Auf dem Weg traf ich Cheipa, der mir helfen sollte, die Arbeiter zu motivieren. Er war auch etwas verärgert, denn schließlich hatte er ja auch nur Gummistiefel an. Ich kehrte niedergeschlagen zur Lodge zurück, was nun? Bei diesem tollen Wetter einfach hierbleiben und weiter auf (keine) Hilfe warten und was, wenn es morgen wieder schneit? Wir wurden auch langsam krank. Wir beide hatten schon leichte Halsschmerzen, der Rauch, die Kälte, Bewegungsmangel... Cheipa meinte, dass wir es zu 3. versuchen können. Ich entgegnete, dass wir es über den Pansang zu 3. wohl kaum schaffen können, der Pass ist auf 3.800 m, Somdang auf 3.200 m. Das sind immerhin 600 m aufwärts und das durch knie bis hüfthohen Schnee. Aber es gab da ja noch den dritten Weg und zwar, der, der nach Süden herausführte. Der sah auf meiner Karte zwar lang aus bis zum nächsten Dörfchen, aber er ging abwärts und sah von der Route recht einfach aus, weil er wenig Knicke machte. Leider hatte ich diesen Trail aber nicht auf meinem GPS. Cheipa meinte, dass es ungefähr 19 km seien. Das war lang aber schien machbar. Er stimmte zu und wir kamen schließlich nach einem weiteren Tee und Kaffee um 8 Uhr los. es folgt dann... der vierte Teil Der Weg aus Somdang
  21. ja, ich wollte damit eigentlich einladen zu kommentieren, nicht erlauben ja, 12 kg ist ne Nummer, passt hier ins Forum. Hab mich in Kathmandu ja quasi das erste Mal wieder im Spiegel gesehen und mich kaum wiedererkannt. Neben dem enormen Energieaufwand sinkt in der Höhe auch der Appetit, ohne dass ich das gemerkt habe.... Ich denke ich habe das ganze auch unterschätzt, weil die Trekkingtour hier unter 4000 m war (unterhalbe der Baumgrenze) und das in Nepal "Flachland" ist, weil ich ja kurz vorher auf 5000-6000 m rumgeturnt bin Überigens beschönige ich hier nichts, es war natürlich dumm von mir zu starten, und meine Freundin hatte vollkommen recht. Das sollte hier auch so durch klingen. Bereuen tue ich es allerdings nicht, was ich getan habe. Komischerweise war ich im Everest viel umsichtiger. Da bin ich auch 2 mal umgekehrt, gerade noch rechtzeitig... Schön, dass du nochmal mitliest, am Ende kommen noch ein paar Sachen, die du nicht kennst
  22. also Hüftgurte findest du bei den meisten UL Rucksäcken ab ner bestimmten Größe, oft sind diese abnehmbar.
  23. an die Evaexperten Was ist denn damit hier? https://cosplayshop.be/de/product/eva-foam-low-density/ eignet sich das nicht viell. als Matte? eva-pe45kg die 2mm Matte muesste ja noch leichter als ne 4mm ev30 sein von der Beschreibung des Materials. leicht, flexibel, widerstandsfähig, stark klingt doch gut 10 euro 1x2 m x 2mm Also was ist der Haken?
  24. das sind aber Teleskopstöcke
  25. Der Pass Am nächsten Morgen am 10.3. regnete es leicht, nach dem Frühstück stärker. Julia murrte und wollte nicht starten. Ich wurde ein wenig bockig. ich hatte keine Lust jetzt hier rumzuhocken und abzuwarten. Also warteten wir auf eine Regenberuhigung, bestückten uns mit Regenjacken und unsere Rucksäcke mit dem Regenschutz und kamen endlich um 8 Uhr los. Ein paar hundert Meter über dem Dorf wandelte sich der Regen in Schnee um und tauchte die ganze Landschaft in eine wunderschöne weiße Winterlandschaft. Im Gegensatz zu Julia genoss ich das. Ich war einfach froh, dass wir es einfach trotzdem probieren über diesen ca. 3700 m hohen Pass. Hatte Angst, dass das vielleicht der letzte Tag sein würde, wo man dort noch rüber käme... damit sollte ich Recht behalten... Ich dachte, wenn es schlimmer wird, dann kehren wir einfach um, mit dem GPS und dem Track und Karte bewaffnet fühlte ich mich sicher, was den Weg betrifft. Ich hoffte einfach, dass es irgendwann aufhört zu schneien. Doch es ging erstmal weiter, aber der Weg war klar, und führte eine steile Treppe hoch, die die Fahrstraße gelegentlich kreuzte. Wo Autos fahren können, kanns ja eigentlich nicht so schlimm werden... Ein Einheimischer rief uns zwar hinterher, dass wir nicht gehen sollten, es läge schon zuviel Schnee, doch ich ignorierte ihn. Es ging auch lange gut und ich hab irgendwie nicht das Problem meiner Freundin verstanden. Und wurde bockig, weil sie bockig war. Und setzte mich durch. Wir gingen also weiter. "Wo ist dein Problem, ist doch super hier!" Leider wurde es je weiter wir nach oben kamen schwerer wie Julia es befürchtet hatten, wir quälten uns etwas durch einen toten Wald, vom Erdbeben wohl zerstört bis wir auf eine Kharka stießen, wo ein paar Männer vermutlich Hirten, sich um ein qualmendes Feuer neben einer Hütte unter einer Plastikplane wärmten. Wir gesellten uns dazu und teilten unsere Zigaretten. Es fing etwas an zu hageln, aber nach ei ner kleiner Stärkung ging es weiter. Wir gingen nun auf der Fahrstraße, und plötzlich besserte sich das Wetter, es hörte richtig auf zu schnein und es klarte um uns herum auf und plötzlich kam uns aus Richtung Somdang ein Jeep entgegen. Ich triumphierte....In der Spur lief es sich plötzlich sehr leicht. Die Männer im Jeep warnten uns aber vor viel Schnee am Pass.Okay, aber auf dieser prima Spur.... Leider war das Vergnügen von Recht kurzer Dauer, denn plötzlich stand dieser Traktor quer auf dem Weg. Und plötzlich war die Spur weg....häh? das letzte Foto… danach hatte ich andere Sorgen und auch das Wetter wurde wieder ekelig. Aber wir sollten eigentlich nicht mehr weit vom Pass sein. 3500m hoch nach GPS Plötzlich sahen wir etwas ganz ekeliges. An manchen Stellen begann die Straße zuzurieseln, ganz feiner Schnee rieselte über Rinnen von oben auf die Straße herab und schloss langsam den Weg vor und hinter uns Das sah gefährlich aus, aber der Pass war doch nun so nahe.... Dann kam ne Hütte und von der sollte es einen Shortcut geben, der uns viel Weg und Höhenmeter erspart hätte, ich fand ihn, aber nach wenigen Metern war dieser so verschüttet, dass es mir zu gefährlich erschien dort weiter zu klettern, also zurück zur Fahrstraße und dann krachte es plötzlich so laut, dass ich und Julia uns vor Angst an die Hände griffen... Ich dachte, dass das ne Lawine war, die uns den Rückweg verschlossen hatte, doch plötzlich begann es auch zu blitzen, also war ein Gewitter im Anmarsch, so langsam bekam ich Schiss. Aber irgendwie war doch der Pass so nahe und runter wird es bestimmt einfacher, vom Pass runter schätze ich nur 3 Stunden, die Umkehr schien inzwischen länger.... Also schnell weiter auf dem Fahrweg. Dieser machte eine kilometerlange Schleife und gewann kaum Höhe , zudem musste man 2,3 dieser gefährlichen Rieselstellen überwinden, die inzwischen die ganze Straße ausfülltn und so hoch waren, dass man nur am Abgrund überhaupt noch durchkam. Und dann war er da, der Pass.... Und plötzlich war da kein Schnee mehr. Juhu! kam mir irgendwie komisch und unheimlich vor, ein kräftiger Wind blies durch eine Art Felsentor. Ich guckte auf die Uhr... Scheii.... schon 15:30 Ich beschloss einen Notruf abzusenden. Vielleicht gibts auf der anderen Seite keinen Empfang, vielleicht letzte Chance Eine Umkehr war inzwischen fast ausgeschlossen und ob wir auf der anderen Seite runterkämen schien mir ebenfalls zweifelhaft, wir würden auf jedenfalls ins Dunkle kommen. Ich überlegte, wen ich anrufen sollte, und entschloss mich es mit der Lodge in Shabru Besi zu versuchen, besser einen Local Bescheid geben, der sich auskennt. Und tatsächlich ich hatte Empfang, was ich irgendwie nicht erwartet hatte bei dem Sauwetter. Leider erwischten wir seinen Mitarbeiter, der war sehr langsam und hat nicht richtig verstanden. Während ich um unser Leben bangte und ihn anschrie, er solle verdammt nochmal Hilfe schicken, Suchtrupp aus Somdang in unsere Richtung usw. fragte der seelenruhig ob ich einen Porter benötige.. Ich flehte ihn an, jemanden herbeizuholen, der besser englisch verstand, er erklärte, dass er doch ans Telefon geholt worden war, weil er so gut englisch spricht. Ich rastete fast aus "Search and rescue, call german embassy, police! HELP!", aber irgendwann schien er es zu raffen, auch wenn seine Gelassenheit mich stark irritirte, dann fragte er noch mal irgendwas. Ich legte jetzt enfach auf, es war einfach zu kalt hier um weiter zu telefonieren. Ich hatte mir natürlich nicht erhofft gleich Hilfe zu bekommen, aber ich wollte diese Chance einfach wahren Dann gingen wir durch diese Art "Tor" und dann der Schock, der Wind hatte den Passweg hier freigeblasen, doch dahinter gleich eine mannshohe Schneewehe. Kurz bekam ich erstmals leichte Todesangst und Anflüge von Panik und sagte zu Julia, hier können wir nicht weiter .shit. Aber umkehren.... Ach wir müssen es jetzt einfach probieren und so kämpften wir uns durch die erste Schneewehe... Nach dem wir diese und folgende überwunden hatten guckte ich auf mein GPS und schöpfte Hoffnung. Auf der Karte waren nicht weit von uns Serpentinen zu sehen, was nur bedeuten konnte, dass es nun bald steil bergab gehen musste, da wir ja ganz oben waren. Und plötzlich standen wir vor dem 2."Tor" und nun ging es tatsächlich bergab. Allerdings nicht steil genug, so dass es weiterhin sehr mühsam war durch den dicken Schnee. Die Straße führte nun in engen Serpentinen langsam bergab, zu langsam. So kürzten wir diese ab, was recht gut ging. Wir kamen an zerfallenen Hütten vorbei, die ich mir genauer anschaute. Aber die Hütten hatten kaum noch ein Dach und boten nicht genug Schutz, um hier oben eine Nacht zu überstehen. Kurze Zeit später lagen mehrere große Betonröhren herum. Da diese besseren Schutz versprachen überlegten wir da drin zu campieren. "heimelig" (Foto 2 Tage später an anderer Stelle aufgenommen Aber wir gingen doch lieber erstmal weiter, vielleicht würden wir es ja doch noch nach Somdang schaffen. Wir hatten Stirnlampen dabei, lieber jetzt durchhalten und vielleicht doch noch ein warme Lodge erreichen. Bei der Röhre führte ein Weg verlockend hinunter. Ein paar Minuten später merkte ich, dass wir falsch waren, der Weg führte runter, aber nicht in die Richtung, wo wir hinmussten. Ohne das GPS wären wir hier verloren gewesen, aber ohne das Gerät wären wir bei dem Wetter auch nie gestartet. Also mussten wir wieder zurück zur Röhre, dort führte der Weg ziemlich gerade Richtung Norden. Langsam aber stetig schleppten wir also weiter. Ich versuchte Julia zu motivieren und versprach ihr dass wir bald an einem warmen Ofen sitzen würden und Tee trinken. Einfach weitergehen! Die Sonne ging unter, aber es hörte auf zu schneien, wir waren auch schon deutlich tiefer und der Wald hier gab uns Sicherheit. Außerdem reflektierte der Schnee das Restlicht, so dass es lange hell genug blieb, um ohne Lampen weiterzukommen. Doch irgendwann wurde es stockdunkel. Aber wir waren jetzt ganz nahe an Somdang. Wir setzen die Stirnlampe auf und stapften weiter. Gemeinerweise setze der Schneefall wieder ein. Musste das jetzt sein?! Und plötzlich hörten wir menschliche Stimmen, was für ein süßer Klang in unseren Ohren. Und wir sahen erste Lichter von Hütten Dann erreichten wir einen Fluss. Ein Mann kam uns entgegen, wir fragten ihn verzweifelt nach Somdang und der Lodge. Er deutete uns ihm zu folgen. Wir gingen über eine kleine Brücke zu einer Ansammlung von ein paar Hütten. Wir betraten eine Hütte, die so verraucht war, dass unsere Augen tränten und wir husten mussten. Oh Gott, war das die erhoffte Lodge? Wo ist die Lodge, fragte ich nochmal. Er meinte, wir sollten uns doch erstmal am Feuer wärmen. Aber es war nicht auszuhalten und ich wollte einfach ankommen. Der Mann deutete uns ,ihm zu folgen. Er lief aber weg von den Häusern. Wir stiefelten ihm hinterher und fragten uns, wo er mit uns hin will, der Weg führte weg von den Häusern. 5 Minuten später kamen aber wieder Häuser und da war wirklich ein Schild: Guesthouse... Der Mann ging hoch und rief nach den Wirten. Sie kamen heraus und baten uns hinein. Wir betraten einen winzigen Raum mit Tischen und Bänken um einen Tonne, die zu einem Ofen umgebaut worden war. Dort glimmte ein schwaches Feuer. Das Fenster bestand aus einer Plastikfolie, die sich im Wind wölbte und es zog etwas, aber es kam uns in dieser Situation wie ein 5 Sterne-Hotel vor. Julia setzte sich auf den Tisch und brach vor Erleichterung und Erschöpfung in Tränen aus. Sie war wie gelähmt. Die Frau kniete nieder und zog ihr die vollkommen nassen Schuhe aus. Auch ich riss mir die vollkommen durchnässt Kleidung vom Leib. Der Mann steckte Holzscheite ins Feuer und so langsam kam wieder Leben in unsere Glieder. Meine Freundin brauchte eine halbe Stunde um sich halbwegs zu beruhigen. Ich konnte das verstehen, ich hatte ein paar Wochen vorher kurz vor Gokyo auch heulen müssen. Diesmal war ich eher damit beschäftigt sie dort runterzubringen, da hatte ich gar keine Zeit für meine Gefühle. Ich war einfach nur froh, dass wir überlebt hatten. Wir zogen uns einfach in diesem Dining Room um. Ich holte aus meinem Rucksack eine Reepschnur, befestigte sie an den Deckenbalken und wir hängten die nassen Klamotten über dem Ofen daran auf. Wir schlüpften in unsere trockenen Wechselklamotten und plötzlich kam so etwas wie Gemütlichkeit auf. Unser Wohnzimmer Sie brachten uns Tee, ich hatte um milktea gebeten, aber das hatten sie nicht verstanden und es gab stattdessen mint tea, was aber eigentlich noch besser war. Dann gab es Dal Bhat und dieses war einfach nur köstlich. Neben Reis, Dal und dem üblichen Kartoffelcurry gab es köstliche gebratene Pilze. Zur Feier dieses Tages holte ich den Südtiroler Speck heraus, auf der Verpackung war ausgerechnet das Konterfei und Autogramm von der Bergsteigerlegende Reinhold Messner drauf. Und irgendwie fühlte ich mich mit dem warmen Essen im Bauch irgendwie nun auch wie einer... Der kleine Hund der Lodge bekam die Speckschwarte, weil er der einzige war, der den Geruch meiner Schuhe mochte... Wir waren gerettet, vorerst... to be continued morgen Teil 3 Somdang
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