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Ultraleicht Trekking

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Geschrieben (bearbeitet)

Hier mal meine Gedanken zum Lunar Solo, vielleicht schon oft diskutiert aber ich wollte mal nach meinen Erfahrungen in der Hardangervidda diese Jahr erläutern warum ich mich von diesem Zelt trenne und eine neue Alternative suche.

Die Entscheidung für das Lunar Solo fiel aufgrund von Gewicht, Preis und Aufbau es ist dahingegehend einfach zurecht eine Institution im UL Bereich ich habe knapp 800 Gramm Zelt Im Rucksack das bei Schietwetter schnell steht ohne das es reinregnet und nicht nur stabil steht sondern dafür auch noch sehr viel Platz und Sitzhöhe bietet.

All das gilt aber nur WENN bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Perfekter gerader Boden für den Perfect Pitch (Ja man bekommt es mit viel Übung bestimmt auch unter schlechteren Bedingungen gut aufgestellt aber wenn man mal ein paar Monate Pause hatte fällt der perfect Pitch einfach immer schwer man muss sich wieder herantasten). 

WENN viel Wind ist liege ich nachts oft unruhig wach wegen der Angst dass ein Hering herausgerissen wird und per Kaskadeneffekt das ganze Zelt kollabiert es ist eben nicht freistehend. Allgemein beim Pitch ist es so oft der Fall dass man fast alle Heringe gut reinbekommt und bei den beiden letzten merkt man Mist da ist doch zu viel Stein oder Wurzelwerk man bekommt die einfach nicht sauber rein. Dann kann man das Zelt nicht einfach umstellen man experimentiert mit den Schnurlängen zieht es hierhin oder dahin bis es irgendwann halbwegs steht.

WENN man dann nicht das Unglück hat dass der Boden doch leicht anders ist als man dachte. Wie oft lag ich plötzlich etwas abschüssig im Zelt, rutsche in eine Richtung die so nicht geplant war hatte dadurch Kontakt zur Zeltwand und durchnässte mich oder den Schlafsack. Wie oft habe ich mir gewünscht mein Zelt einfach nochmal nach dem Aufbauen umstellen zu können.

WENN es dann wie in meienem Fall letztes Jahr in Rondane viel regnet und sehr starker Wind ist es einfach schwierig ohne den perfekten Platz eine halbwegs ruhig Nacht im Lunar Solo zu verbringen. WENN das Wetter toll ist man lange genug nach einem tollen Platz suchen kann und den Perfect Pitch hinbekommt ist dieses Zelt eine Wucht. WENN es aber stark anfängt zu regnen und zu stürmen und man notgedrungen den nächstbesten Platz nehmen Muss bringen diese Vorteile einfach nichts dann bin ich mit fast jedem anderen freistehenden Zelt besser bedient.

Ich weiss das viel UL Wanderer mir bestimmt widersprechen und dieses Zelt einfach besser "beherrschen" damit bei Wind Sturm und Regen hervorragende Ergebnisse erzielen vielleicht bin ich einfach nicht oft genug Unterwegs oder erfahren genug für mich steht die Entscheidung aber fest. Ich werde mir ein freistehendes Zelt suchen dass (jetzt müssen alle UL Wanderer den Atem anhalten) SCHWERER als das Lunar Solo ist einfach weil ich damit eine bessere ruhigere Nacht verbringe und gerade bei schlechtem Wetter flexibler Unterwegs bin.

Vielleicht gibt es ja Diskussionen, Tipps und Tricks es anders anzugehen oder Zustimmung für mich ist die Entscheidung nach 5 Jahren aber klar. Bleibt friedlich und konstruktiv ;).

Bearbeitet von Ocram0815
Geschrieben

Ein Bekannter von mir hat sich ähnlich geäußert bzgl. Altaplex. Er würde mittlerweile das Gewicht eines Stangenzelts akzeptieren, wobei er sonst sehr zufrieden ist. Ich hingegen bin bisher  Tunnelzelter und überlege auf ein Trekkingstockzelt zu wechseln... :) the grass is always greener on the other side.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Ocram0815:

Ich werde mir ein freistehendes Zelt suchen dass (jetzt müssen alle UL Wanderer den Atem anhalten) SCHWERER als das Lunar Solo ist einfach weil ich damit eine bessere ruhigere Nacht verbringe und gerade bei schlechtem Wetter flexibler Unterwegs bin.

Wieso nicht. Es gibt ja auch leichte freistehende Zelte. Ich hatte noch nie so eine Einwand-Stockzelt. Ich denke ich würde, so wie du, auch nicht glücklich damit werden. Jedem sein Zelt. Die Auswahl ist ja riesig.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Ocram0815:

Ich werde mir ein freistehendes Zelt suchen dass (jetzt müssen alle UL Wanderer den Atem anhalten) SCHWERER als das Lunar Solo ist einfach weil ich damit eine bessere ruhigere Nacht verbringe und gerade bei schlechtem Wetter flexibler Unterwegs bin.

Kann ich gut nachvollziehen. Ich bin dieses Jahr genau den gleichen Schritt gegangen aus denselben Gründen: Mehr Platz bei schlechtem Wetter im Zelt und leichterer+schnellerer Aufbau. Habe mir dieses Jahr das TT Rainbow gegönnt. Das löst jetzt ein Ali-Express Tarp (ca. 400g) + Bivy (216g) ab und wiegt mit allem drum und dran dann ca. 300g mehr. Direkt bei der Jungfern-Tour im Sauerland hatte ich Regen+Wind+Kälte. Und war sehr glücklich, dass ich das Zelt relativ schnell im Regen auf der Trekkingplattform aufbauen konnte und meine Sachen dort trocken rein gebracht habe. Und die Nacht war super.

TT Rainbow:tt_rainbow.thumb.jpg.2fa003b9914eac3b0ffe0e4c9a68104a.jpg

 

Tarp+Bivy wird in Zukunft nur noch für gut Wetter Touren oder für Touren mit Schutzhütten-Nutzung verwendet werden. Hier die Dackelgarage das Tarp auf der Trekkingplattform (Aufgenommen am nächsten morgen, der Regen am Abend zuvor war zu krass. Ohne Schutzhütte wäre das ein sehr blöder Abend geworden).Xunshang.thumb.jpg.61935c2f749864ce2e4dfdead56dae21.jpg

Geschrieben

Das Rainbow wäre auch meine Empfehlung.

Ist zwar nur semi Freistehend, da die Abside ganz normal abgespannt werden muß, aber das lässt sich easy machen, denn wer mit zwei Trekkingstöcken unterwegs ist, kann das Zelt ja problemlos umstellen, bis der perfekte Stellplatz gefunden ist.

Ich hatte mal für kurze Zeit ein Rainbow Li. Hat mir gut gefallen, aber da ich ein riesen Fan bin, vom TT Protrail Li (ist nix für dich, da nicht freistehend) und selbiges Zelt ebenfalls mein Eigen nenne, habe ich es wieder verkauft!

Es ist wirklich Spitze, wenn man bereit ist, das Mehrgewicht zu tragen !!!

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb RaulDuke:

Es ist wirklich Spitze, wenn man bereit ist, das Mehrgewicht zu tragen !!!

Auch von mir eine Empfehlung für das TT Rainbow (egal aus welchem Material). Gerade den Aufbau mit Trekkingstöcken finde ich sehr sinnvoll und hilft beim Feintuning des richtigen Schlafplatzes ganz ungemein. Vor allem aber auf Plateaus o.ä. freut man sich über diese Möglichkeit. Und selbst, wenn man die Apside einfach hängen lässt (weil es nicht anders geht) oder ganz hochrollt (bei schönem Wetter wie auf dem Foto), lässt sich das Rainbow mit allein mit Trekkingstöcken sehr gut pitchen. 

Zum „Mehrgewicht“ im Vergleich zu den von @Ocram0815 genannten knapp 800 g für sein aktuelles Zelt: TT Rainbow LI - Zelt 514 g + Zeltstangen 149 g. Gut 650 g für ein (fast) freistehendes Zelt. Da hält sich das Mehrgewicht tatsächlich in Grenzen. Die nicht LI Version ist dann natürlich etwas schwerer, aber immer noch kein Schwergewicht.

IMG_6185.jpeg

Geschrieben
Zitat

 

Ich kann die Punkte nachvollziehen möchte aber die Aussagen nicht unkommentiert lassen. Es ist nun mal ein günstiges Einsteigerzelt und ich glaube dort hat es auch seinen berechtigten Platz. Für mehr Geld gibt es halt auch oft bessere Lösungen.

 

Zitat

All das gilt aber nur WENN bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Perfekter gerader Boden für den Perfect Pitch (Ja man bekommt es mit viel Übung bestimmt auch unter schlechteren Bedingungen gut aufgestellt aber wenn man mal ein paar Monate Pause hatte fällt der perfect Pitch einfach immer schwer man muss sich wieder herantasten). 

Ja das Lunar Solo ist nicht einfach zu pitchen speziell wenn der Boden nicht eben ist. Aber wer etwas in die Trickkiste greift und Übung hat kann die Höhenunterschied oft etwas ausgleichen damit das Mesh und die Bodenwanne sauber gespannt ist. 

Zitat

WENN viel Wind ist liege ich nachts oft unruhig wach wegen der Angst dass ein Hering herausgerissen wird und per Kaskadeneffekt das ganze Zelt kollabiert.

Heringe halten problemlos auch bei heftigsten Wind, sofern man halt zu Groundhogs in voller Länge greift und alternativ gibt es immer noch noch die Möglichkeit Heringe mit einem Stein abzusichern. Das Thema betrifft alle Zelte mit trekkingpole Design gleichermaßen.

Zitat

WENN man dann nicht das Unglück hat dass der Boden doch leicht anders ist als man dachte. Wie oft lag ich plötzlich etwas abschüssig im Zelt

Deshalb liege ich aus Erfahrung zuerst auf mein Groundsheet und teste die Liegefläche bevor das Zelt aufgestellt wird dann gibt es selten eine Überraschung.

 

Nachdem mein Lunar Solo 4000km überstanden hat wurde es dieses Jahr mit dem Aeon li ersetzt. Lustigerweise erwähnst du 2 Dinge gar nicht die mich am meisten am Lunar Solo störten:

- Kondensation:  Gefühlt einfach sehr stark ausfällt. Da ist das Aeon li einfach viel besser

- Platzbedarf: Es ist einfach eine sehr große Fläche notwendig. Auch die Abspannung muss möglichst lange gewählt werden damit der Pitch sauber funktioniert, was den Platzbedarf weiter erhöht. 

 

Kann mich aber der Empfehlung der anderen für das Rainbow anschließen. Beachte nur das Packmaß. Das Gestänge hat eine fixe Länge und kann oft nur vertikal oder außen am Rucksack gepackt werden. Das Lunar Solo ist was das angeht Spitzenklasse😉

Geschrieben

Ich habe auch schon sehr viele mies aufgebaute Lunar Solos gesehen. Meist ist die Stange zu niedrig gewählt, war mein Eindruck. 

Ich war 3000km mit einem Gatewood Cape mit der selben Geometrie unterwegs, da entwickelt man so ein Gefühl....

Das rutschen auf dem Groundsheet nervt mich auch bei vielen UL Zelten, da ist Tarp und Polycro besser. Deshalb nutze ich gern mein Deshutes plus, kann das sehr empfehlen. 

Das Aeon Li habe ich auch als Ersatz versucht. Ich fand es einigermaßen gut aufzubauen, schön kleiner Footprint. Ich habs wieder verkauft, da es kaum Mehrwert zu meinem Deshutes plus DCF bietet, aber enger ist. Und das steht auch schneller.

 

Geschrieben

Um mal wieder auf das Luna Solo bzw die konstruktiven Nachteile derartiger Zelte zurüchzukommen...:mrgreen:

Am 3.10.2025 um 13:07 schrieb Ocram0815:

WENN viel Wind ist liege ich nachts oft unruhig wach wegen der Angst dass ein Hering herausgerissen wird und per Kaskadeneffekt das ganze Zelt kollabiert e

Yes das Risiko ist bei einem Mid / kleinen Lavvu am Größten, wenn nicht konstruktionsmäßig vorgesorgt wird.
 

Am 3.10.2025 um 23:02 schrieb ma11hias:

Heringe halten problemlos auch bei heftigsten Wind, sofern man halt zu Groundhogs in voller Länge greift und alternativ gibt es immer noch noch die Möglichkeit Heringe mit einem Stein abzusichern

Jein, ich stimme Dir zu, daß Y-Marken-Heringe mit Standardlänge / Breite wie MSR Groundhog, HB Y-Hering, Zpacks Sonic7 (halt die ca 18,5 cm Versionen) die besten Universalheringe sind, die auch in etwas lockeren Böden eine gute Haltekraft haben, sind auch meine Empfehlung.

Aber es gibt auch immer wieder Situationen, bei denen man Heringe in bestimmten Bodenbereichen nicht vernünftig gesetzt bekommt, daß sie da eine hohe Haltekraft haben und dann haben halt kleine Mids wie z.B. das Luna Solo, die konstruktionsmäßig wenig Spielraum beim Setzen der Heringe lassen (im Vergleich zu vielen Firstzelten oder Zelten mit Bogegestänge) nachteilig.
 

Am 3.10.2025 um 23:02 schrieb ma11hias:

Deshalb liege ich aus Erfahrung zuerst auf mein Groundsheet und teste die Liegefläche bevor das Zelt aufgestellt wird dann gibt es selten eine Überraschung.

Yes mit einer der Vorteile eines Footprints.
 

Am 3.10.2025 um 23:02 schrieb ma11hias:

Platzbedarf: Es ist einfach eine sehr große Fläche notwendig. Auch die Abspannung muss möglichst lange gewählt werden damit der Pitch sauber funktioniert, was den Platzbedarf weiter erhöht. 

Bei Platzbedarf würde ich mal unterscheiden zwischen
- dem Platzbedarf der Bodenwanne (da braucht es ja wirklich eine ebene Fläche), yes die ist bei einem Pyramidenzelt etwas größer als bei einem Einbodenzelt oder Geodäten - das Luna Orbiter bekomme ich auch in kleine Lücken geschoben
- die das Zelt überdeckt (da sind ja durchaus kleinere Felsen, niedriges Gewächs usw möglich) naja umgekehrt gesehen heißt da größere Fläche auch, man hat Platz in der Apside, da muß man halt wissen, was einem wichtig ist
- und dem für Spannleinen (wenn nicht gerade Felswände oder undurchdringliches Brombeergebüsch im Weg sind/ist, kann man ja miit den Leinen ausweichen)

Ich seh bei Mids / Pyramidenzelten / Lavvus (um mal alle 3 Namen erwähnt zu haben :)), bei entsprechenden Notübernachtungen ausserhalb von Campingplätzen auch den Nachteil, daß sie höher sind und es etwas schwieriger ist, Sichtschutz durch Gebüsch zu haben, umgekehrt ist der höhere Innenraum natürlich ein Komfort-Vorteil z.B. beim Klamotten anziehen.

OT: btw das Deschutes Plus gibt es leider schon lange nicht mehr von SMD, nur noch die Version ohne Moskitonetz bis zum Boden. In Gegenden, wo es nur bei Tieren um Moskitos geht, war das Teil eine nette leichte Lösung, aber wenn es auch um anderes Getier wie Zecken, Schlangen, Giftspinnen usw geht, schlafe ich einfach entspannter in ner Hängematte oder nem geschlossenen Zelt, dann muß ich z.B. nicht meiner Mitschläferin morgens ne Zecke vom Augenlid entfernen, Schnecken vom Schlafsack ablesen (war beides nicht spassig) und hab die pennende Viper unter dem Boden des geschlossenen IZ beim Abbau deutlich entspannter gesehen 8-)
 Aber klar, das kommt immer auf die Gegenden an und die persönliche Einschätzung, im offenen unter´m nem Tarp zu Schlafen, hat ja auch was, habe ich früher, als Zelte noch viel schwerer waren, auch viel gemacht.

 

Am 3.10.2025 um 23:02 schrieb ma11hias:

Es ist nun mal ein günstiges Einsteigerzelt und ich glaube dort hat es auch seinen berechtigten Platz.

Yes das ist ein echter Punkt, das Lunar Solo ist ein bewährtes Zelt für "Einsteiger" die nicht viel ausgeben wollen, nicht in sehr windstarke Gebiete reisen und möglichst viel Zelt in vernünftiger Verarbeitung wollen.
Da passt das Zelt gut, wer z.B. Eifelsteig, SHS, GR249, Fischerman´s Trail o.A. laufen will, kann das durchaus auch mit einem Luna Solo machen, auch wenn natürlich andere Zelte evtl mehr Reserven usw haben.

Dazu kommt, daß, wenn man dann mal später herausfordernde Touren geht oder aus anderen Gründen auf ein anderes Zelt umsteigen will, man ein Lunar Solo gut verkauft bekommt.

Geschrieben
Am 3.10.2025 um 14:47 schrieb reiber:

Wieso nicht. Es gibt ja auch leichte freistehende Zelte. Ich hatte noch nie so eine Einwand-Stockzelt. Ich denke ich würde, so wie du, auch nicht glücklich damit werden. Jedem sein Zelt. Die Auswahl ist ja riesig.

Was für freistehende empfehlenswerte UL-Zelte (1P) gibt es noch, außer dem Rainbow?

(MSR Hubba NX Solo wäre mir zu schwer, auch wenn ich für vier Personen das Papa Hubba immer noch gut finde.)

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