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2600 Km von Flensburg nach Verona - E1/E5 Thru (Mai-August 2019)
effwee antwortete auf effwee's Thema in Reiseberichte
ich bin die wenigste Zeit im August gelaufen und im August war ich in den Alpen bzw in den italienischen Voralpen - auf 2500 meter hab ich Nachts schon gefroren mit meinem quilt. ich war auf dem E1 bzw. in D-land vom 8.Mai bis Mitte Juli unterwegs. Bis Mitte Juni hatte ich eigentlich immer Wetter-Issues auf dem E1 - vor allem bezüglich Kälte, erst so ab dem Sauerland hatte ich stabil Sommer mit angenehmeren Nachttemperaturen (und bisweilen 40grad plus tagsüber, und schwülheißen Nächten ab südlich von Ffm). Oder andersrum: die ersten drei, vier Wochen auf dem Trail habe ich viele Nächte gefroren (trotz in Kiel zugekaufter Rettungsdecke) Ich war mit einem 250er cumulus Quilt unterwegs - der war erst für die zweite Hälfte Okay/Gut. Für die ersten 1000 Km hätte ich mehr Iso gebraucht, 450er Quilt oder 350er mit Overfill im Nierenbereich (warum auch immer bin ich Nachts da sehr empfindlich) und vielleicht auch einfach ne richtige Puffy einpacken, ich hatte nur ne Puffy-Weste dabei. Ab Ffm wäre ich in einem wärmeren Setup wahrscheinloch viele Nächte dampfgegart worden. eine nacht anfang mai an der ostsee um den gefrierpunkt und viele viele nächte deutlich unter dem komfortbereich meines 250er quilts, geboostet mit allen klamotten (nicht viele dabei :/) und rettungsdecke. ich würde sagen, morgens so zw. 4-6 Ihr durchaus zwischen 5-7 grad (was sich nicht so wild anhört, aber übermüdet, mit kreislauf am boden und leicht unterkühlt sich einfach noch mal 2,3 grad kälter anfühlt) aus den gemachten Erfahrungen empfehle ich eher zwei SchlafsetUp zu haben, die dann getauscht werden um deine Frage einfach zu beantworten. Weil die Eierlegende-Wollmilchsau hätte es für mich auf dem E1 letztes Jahr nicht gegeben, dafür war das Wetter zu zweigeteilt - da hätte ich die eine oder andere Richtung abstrichen machen müssen, ich habe auf die eine gesetzt und falsch gepokert, also gefroren. tja. thru hikers fate- 113 Antworten
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macht total sinn here u are das freut mich sehr zu hören das trifft es in genau dem widerspruch: an vielen stellen ist es ein richtiger "newbie-trai"l mit einer handvoll ausflügen jenseits der komfortzone, aslo wegen, die was anstieg und zustand angeht eben nicht "deutscher mittelgebirgspremiumwanderweg standard" sind und dann recht unvermittelt ausgesetzte und versicherte Stellen kommen die nicht anders als in alpinen Kategorisierungssystemen begriffen werden können - das hat uns auch mehrere male an die persönlichen grenzen geführt (Palmach Pass u.a. als Stichwort). Von dem lustigen auf- und ab, dass sich nicht zuletzt ind er Negev als ziemliche Plackerei in steilen gerölligen Pfaden zeigt. voll. selbst ohne die mega kilometerleistungen am tag. es muss eben nur etwas besser geplant werden. aha... dieses mitze ramon und die luftmatten und klaro: danke für den bericht und indeed mega-schöne fotos, danke dir!
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@schrenz @Mattes danke für die blumen und die erwähnung. der vollständigkeithalber @einar46 nacht ja grade auch sowas (sectionwise) und auf insta tummelt sich so jmd. und ja, es ist was sehr feines durch d zu laufen. es ist vor allem sehr bequem: „man kennts ja“ - glaubte ich. bis ichs gemacht habe @eric war auch mein zweiter gedanke, nach „oh wow“ @FlowerHiker:die nacht war schlaflos diagonal könnte ungefähr so gehen ab kap arkona auf dem alten nhw 1 zu den saaletalsperren und dann e3 bis ffm und bei ffm auf den e1 in den süden... nur so als arbeitsgrundlage @Soulboy sehr niceee , grie soss gibts dann wenn du in der hood bist. ich freu mich u danke für das projekt
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geilo congrats!
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>es berührt mich ja immer, wenn meine Schreibe Menschen berührt...Danke dafür! Ja, faszinierend. je länger wir zusammen sind, desto mehr werden es. (ich dachte, dass nach über 13 Jahren sich umgekehrt verhält )
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...ich glaube wir werden dann deinen staub fressen... wir schauen mal was 2021 so bringt ...aber wenn ja, dann sehr gerne #pctclassof2021 galore, oder so...
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ahoi mmmj, schöner weg, viel spass dabei. Das fällt mir dazu ein... Ich bin immer ohne Bug-Protection unterwegs- ist so ne befindlichkeitsfrage. Ich ergo rauslassen. Zu viele Klamotten - ich würde ohne Handschuhe, Mitts und ehrlich auchn ohne Regenjacke gehen, dafür mit Windbreaker und Schirm (Sonnenschutz!) Schlafhose durch runningtights ersetzen und dann die kamleika raus rolltops bags raus - zipplocks oder so plastikführerschein beantragen Handtuch gegen leichteres eintauschen (z.b. Babymulltücher ) Dr Broonners auf 5 ml reduzieren 20gr für ne travel Zahnbürste? Messer geht leichter Mein TAR Reperatur Kit wiegt 2gr -wie kommen die 20gr zustande? First Aid ist wie Bug Protection: Befindlichkeit. Mit 30Gr hättest du Wahrscheinlich alles drin was für einen zivilisationsnahen Weg wir den GR221 nötig ist. Powerbank geht auch leichter bei gleicher Leistung (Cellularline FeePower Slim 10000r 164gr, 34Eus) Küche reduzieren oder raus Wasseraufbereitung raus. kommst oft genug an Wasserhähnen vorbei und wenn du Pech hast ist's eh so trocken, dass es keins mehr gibt (ist mir passiert Februar 2017(?)) doppelungen weil @roli @Thomas-TT @Tubus schneller waren all best
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home sweet home
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unspektakulär: Weil der Spititus ja schon im SuperCat Stove war (und ich nicht auf die idee des Primens kam), habe ich mich an die ganzen Bushcraft Videos auf YT erinnert: etwas trockenes Gras und Stöckchen zusammen geklaubt in den Spiritus getunkt und den Flammpunkt durch ein paar Mal Anatmen des Büschels versucht hoch zu bekommen und diese Konstruktion so lange mit Funken besprüht bis der Daumen schwarz war und weh tat... Ob nun ein letzter Lebenshauch meines MiniBics das Feuer entfacht hat oder die Funken in meiner Zunderkonstruktion... ich weiß es nicht mehr. Fakt ist: Es gab warmes Essen und keines in meinem Leben hat sich so hart erarbeitet und wohlverdient angefühlt wie dieses - YumYum-Suppe, ich hätte nie gedacht dass ich das jemals über eine YumYum-Suppe sagen würde...
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...Abspann... Und final für alle, die keine großen Worte mögen, sondern verwertbares: Israel National Trail seit Oktober 2019 1057 Kilometer lang, 18000 irgendwas Höhenmeter Davon sind wir ca. 550km gewandert Von Dan nach Tiberias Von Jerusalem nach Mitze Ramon Von Zihor Junction zum Timna Visitor Centre Seit Oktober 2019gibt es in der Judäischen Wüste eine Neue Strreckenführung, diese verlängert den Trail um 100 Kilometer, die sind wir gelaufen. Infos hierzu: klickklick 27 Tage vom 26.12. -21.1. 23 Tage on Trail 5 Neros/ 4 Zeros Max Kilometer 37km/ Min Kilometer 11Km (?) am Tag Base Weight: Ich 3600g/ A. 4000g Navigation: (1) Google Maps (2) OSM (3) Komoot GPX und alle relevanten Informationen hier Trail AngelsHIER Wassermanagement in der Wüste I: HIER Wassermanegement in der Wüste II: HIER Wetter: HIER (wir fanden, die beste Wettervorhersage vor Ort) National Parksverwaltung: Passierbarkeit der Wanderwege (klickklick) Prepaid-Karte: 80 NIS, für 30 Tage, mehr als ausreichendes Datenvolumen (Pelephone.co.il) Liste mit vielen Supermärkten on trail: klickklick (nicht alle, aber wahrscheinlich den meisten) Hier findet sich auch das Vorwort des roten Buchs, DEM Shvil Wanderungsführer! (kostenloser Download) IBU's: über 30 vielleicht, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen Eine Tube Voltaren 1,5 Meter Bandage Blasen: Ich: Keine / A.: 4 keine Schlangen, Skorpione und ähnliches 1 Hyäne (oder ein Wolf mit sehr individueller Gangart - es war recht Dunkel) 4 Schakale gutes Dutzend Wildschweine 25 Steinböcke irgendeine Kreuzung aus Hamster und Murmeltier: 4 (wir wissen bis heute nicht was das ist...) wahrscheinlich ca 30 Pitabrote - eher mehr 8 oder 10 Sandwiches wahrscheinlich 1,5 Kilo Hummus 2,5 Kilo Nuss Schokomischung ungezählte Schokoriegel 10 Zimtschnecken 5 Packungen Cracker 8 Packungen Fertig-Nudeln 3 Avocados 500gr Porridge und noch viel mehr Dinge verloren: eine Taschenlampe und ein Stift (ich war's) Dinge Beschädigt: Neuer Cut im meinem Pack (am Rücken...) Netz von A.'s Pack: Loch A's Matte, vor Ort geflickt Abriebstelle am Zeltsaum Dinge Kaputt: nada! In diesem Sinne...
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Wüstes Finale – und wir als Protagonist*innen und Kollateralschäden Unser Trail Angel war ein herzlicher Chaos-Haushalt. Meine Sauberkeitshemmschwelle forderte es heraus, A. verschob erfolgreich ihren Fokus und freute sich über die heiße Dusche sowie frisch gewaschene Wäsche. Wir wurden zu riesigen Portionen Essen, einem Bier eingeladen, woraus sich ein netter Schnack über Leben in der Wüste und in Israel im Allgemeinen entsponn. - Wieder sehr spannend. Wir rollen uns in einer der etxra für uns freigeräumten Betten – das des kleineren der beiden Jungs (10 J.) war. Danke! Er hat keinen Bock auf englisch (-das er sehr sicher spricht). Anyway, Todah! Am nächsten morgen füllen wir den inneren Wasserspeicher auf und packen die schweren Rucksäcke auf. Ich fluche, A. sagt sie kann mir noch was abnehmen – was ich ritterlich anerkenne und dennoch verneine. Morgens motzen und als ULer über das Rucksack-Gewicht – direkt nach dem ausstehen ist nicht meine Tageszeit. Wir laufen los, auf dem Plateau, auf dem Midreshet Ben Gurion liegt pfeift ein eisiger Wind. Wir laufen schnell zur gestrigen Kreuzung und stehen recht bald auf der schnurgeraden Piste, die uns zum unteren Ende von En Zik führt. Wieder durch das weite ausladende Zik Valley, dessen offenes Ende gen Jordangraben sich im morgendlichen Dunst des Toten Meeres verliert, die Berge sind wieder eigentümlich rosa getüncht. Wir erreichen En Zik. Ein Oasenband in einem Bachtal, Palmen, dichtes Grün und Wasser, klares, fließendes Wasser. Leider sehr salzig. Die gerade Piste ist genau so gerade in einen steilen Berg gehauen worden, statt sanfte Serpentinen mindestens 25% Prozent Steigung. Nun denn. Wir fluchen uns gemeinsam das steile Ungetüm hoch, der Blick zurück in die Weite des Tals bis zum Kraterrand ist beeindruckend, mein Hemd kann ich wieder auswringen. Oben angekommen preisen wir den Allmighty Universal Trail... zu früh, eine flache Stufe und es geht noch weiter. A.'s Tempo verlangsamt sich beängstigend, ihre Ferse ist wieder durchgeknallt. Sie schmerzt pochend von dem steilen Anstieg. Wir machen oben Pause, mit Fuß hochlegen, Voltaren drauf und Vitamin IBU-Kur... Geht's? Ja, muss ja! Sie ist einfach die Härteste, die ich kenne. Aber etwas langsamer erstmal. Okay. Es dauert etwas bis wir uns Tempomäßig eingegrooved haben, A. taxiert ihren Wohlfühlbereich. Wir laufen, wie wir es nicht anders wollten, weiterhin schnurgerade Piste auf einem hügeligen Plateau. Wir laufen bis Nachal Hava Night Camp um dort unsere Sandwiches zu verzehren. Und mit Blick auf Uhr und Karte und dem Umstand, dass die Ferse wieder rumflippt, entscheiden wir uns statt dem Shivl zu folgen, die schnurgerade Piste einfach weiter zu laufen, topographisch sieht es etwas fersenfreundlicher aus, außerdem können wir somit vielleicht etwas Zeit sparen... wir steigen auf einer steilen Grobschotter Piste langsam in eine Senke. Plötzlich höre ich einen Schlag. Als ich mich umdrehe, liegt A. auf dem Boden. Sie ist auf dem losen Untergrund weggerutscht und der Rucksack-Schwerpunkt hat ihr seine eigenen Gravitationskräfte aufgezwungen und haut sie der Länge nach nach vorne. Voll auf die rechte Schulter. Mehr Schock als Schmerz sagt sie. Trotzdem zittert sie erst einmal. Die Hand ist an mehreren Stellen blutig aufgerissen, die Schulter hat ein paar Macken, ist knallrot und hat ein paar Kratzer. Ich versorge ihre Hand, wir gucken uns die Schulter an, Schulter, Arm, Handgelenk – alles kann noch bewegt werden. Soviel Glück im Unglück muss man haben. Die Frage ist ob der Rucksack tragbar ist oder ob er unangenehm auf die Stelle drückt. Wir scherzen schon wieder, dass A. auf diesem Thru wirklich alles geboten bekommt, was einem dieses Hobby verleiden kann. Sie lacht, wischt sich noch den Rotz aus der Nase und sagt „Ja, was fehlt noch...?“, „Pleite“ sage ich... wir gehen tatsächlich nocheinmal unsere Armada von Kredit-/ und Debitkarten durch... „Nein,“ sagt sie „dass kann gar nicht passieren – ich habs schnell überschlagen“ - Na wenigstens davon bleiben wir verschont. Alte Schulemäßig helfe ich ihr in den Rucksack, sie kann den Arm nicht wirklich hochheben – zumindest wenn sie nicht muss. Eine Gruppe Jeeps voller Männer quält sich langsam den Hang runter - also die Jeeps. Die ersten rollen an uns vorbei, steigen aus, machen ein paar Fotos und begutachten uns mit einem süffisanten Grinsen „Did we disturbed you?“, Nein, ich bin nur hingefallen gibt A. trocken zurück. Das Grinsen weicht einen besorgten „Do you need Help?“. Alles Okay! Vielleicht noch ein paar Schmerzmittel. Alle suchen in ihren Autos und alle kommen aus ihren 4x4 gekrabbelt und erkundigen sich bei A. ob's ihr gut gehe, ob der Arm oder die Schulter gebrochen sei und ob sie etwas brauche. Sie fragen uns wo wir hinwollen. Nach Mitzpe Ramon. Sie können uns ein Stück in die Richtung mitnehmen. Klar, gerne. Also kriechen wir in den umgebauten Grand Cherokee und cruisen durch den Negev, hören die Ibiza Chill Lounge Playlist, gucken aus dem Fenster unseres schaukelnden Vehikels und sind mal wieder sprachlos ob der Hilfsbereitschaft. Wir ruckeln weiter und unterhalten uns mit den beiden Jungs, sie kennen sie alle seit über vierzig Jahren noch von der Schule, kommen alle aus dem Großraum Tel Aviv und machen seit 40 Jahren, 2,3 Tage zusammen irgendwas mit Autos und Outdoor – Jeeptouren durch den Negev, die Judäische Wüste oder auch mal in den Norden. Wir lernen alle dann kennen, als die beiden einen Platz gefunden haben und über Funk (ja wirklich) durchgaben, wir haben einen schönen Picknickplatz. Also Picknick in der Wüste, wir sind herzlich eingeladen. Es werden Tische, Stühle und ein ansehnliches Arsenal an Essen aufgetischt – vor allem Berge von frischem Gemüse und bis auf Eier und etwas Pastrami erstaunlich vegan, danach gibt es eine Runde Tee und Kekse. Alle fragen noch einmal A. wie es ihr und ihrer Schulter geht. Alle sind begeistert, dass wir den Shvil wandern und alle finden es toll, dass wir aus Deutschland sind, der eine erzählt uns, dass er eine Mercedes Benz Maschine unter der Haube hat, der andere bestellt seine Drum-Computer in Deutschland, weil es da besten gibt, einer war auch schon mal in Frankfurt – wir kommen uns dabei jedes mal etwas seltsam vor, unsere Großeltern haben in unterschiedlichem Maße von der Shoa profitiert oder haben ihren Beitrag zu ihrer Umsetzung geleistet, sie waren Nazis und Mitläufer, Täter eben. Damit müssen wir beiden klar kommen. Einer von den Jungs lässt seine Drohne fliegen. Ein anderer lacht und sagt zu A. „Always look on the bright side of life...“ wärst du nicht hingefallen, dann wärst du nicht hier und hättest lecker Essen und eine Gute Zeit mit uns... wohl wahr. Alles wird wieder zusammengepackt und wir rumpeln über Schotterpisten weiter gen Süden. An einer Kreuzung etwas 20 Kilometer vor Mitzpe Ramon lassen sie uns raus. Erklären uns noch einmal den Weg und wünschen uns alles liebe und wir sollen aufpassen. Wir laufen noch bis zur Beginnenden Dämmerung am Kraterrand des Makhtesh Ramon entlang und nähern uns Mitzpe bis aus 12 Kilometer. Die Sonne geht spektakulär über dem Kraterrand unter. Wir finden eine gute Stelle für unser Zelt und genießen die Aussicht. Es ist kalt und Feuer machen verboten. Nachdem Feast Picknick reicht uns eine Brühe zum Abendessen. A.'s Schulter schmerzt. Wir beschließen in Mitzpe Ramon einen Nero zu machen und erst am Samstag wieder weiter zulaufen bzw. wollen sehen was ihre Schulter sagt und ggf hängen wir noch einen Zero dran. Wir hören unseren obligatorischen Podcast zum einschlafen. Ich dämmere weg und werde von A.'s Geruschel wieder wach. Ihre Matte hat ein Loch – ziemlich plötzlich und so groß, dass die Luft binnen von fünf Minuten vollständig entweicht. „Ah, dass hatten wir in den Worst Case Szenarien vergessen“... also machen wir uns auf die Suche nach dem Loch, erst einmal wir der Zeltboden abgesucht ob sich irgendwas durchgedrückt hat und damit auch den Boden kaputt gemacht hat, erstaunlicherweise, werden mir nicht fündig. Seltsam. Okay. Also Mattencheck. Ich finde ein wirklich ziemlich großen Riss (0,5cm) im unteren Teil der Matte – vollkommen unklar, was dafür verantwortlich war. Wir reinigen den Boden unter A's Matte grob und kleiden ihn mit ihren Regenklamotten aus. Safety first – und zwei solcher Ereignisse am Tag sind wirklich genug. - Aber das dicke Ende kommt ja noch... Mitzpe Ramon liegt etwa 800 Meter hoch und gehört zu einer der eher kälteren Ecken in Israel. Die Nacht zeigte wieder einmal die Grenzen meines Equipments auf – vor allem der Isowerte der Z Lite, dann wäre es wahrscheinlich gegangen, A. hat gut geschlafen, ihre Nasenspitze ist kalt... wir packen schnell ein und lassen uns von einem unglaublichen Sonnenaufgang beglücken, der den Makhtesh Ramon in ein mystisches Licht taucht. Grandios. Aber das war's heute auch schon. Die 12 Kilometer bis Mitzpe Ramon sind unspektakulär; Kamelfarm, Klärwerk, Solaranlage, Skulpturenpark. Mitze Ramon, obgleich recht beschaulich, ist im wuseligen Prä-Shabbat-Stress, zumindest nehmen wir nach 200 Kilometern Wüste und ihrer Leere und Weite, dies so wahr. Und unsere Erledigungsliste ist recht umfänglich. Ersteinmal Kaffee gegen die Müdigkeit und gegen die Kommunikationsmissverständnisse, die diese Müdigkeit zu produzieren vermag. Als dies erledigt ist und wir wieder in der Lage miteinander zureden satt aneinandervorbei, nächster Punkt: Neue IBU's. Dann Resupply. Und auch noch sehr Wichtig: Neues Gas. Ich muss sagen, dass ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr mit Gaskochern unterwegs war und dementsprechend verunsichert bin ob, das noch für den letzten Rest reicht – A. insitiert auf safety first, sie braucht morgens Kaffee. Verstehe ich. Der Supermarkt ist der Wahnsinn: enge Gänge, vollgestopft mit Menschen. Nach 10 Minuten fühle ich mich so als hätte man mit meinem Frontallappen den Boden gewischt – unkonzentriert, dumpfes Dröhnen im Kopf und völlig Fahrig – nach so ein paar Tagen off überfordern mich Supermärkte immer, aber dass hier ist die moderne Variante von Dantes Inferno. A. übernimmt den Einkauf, ich nicke nur noch ab. Bleibt nur noch eine Gaskartusche. Puh. Im Supermarkt gabs keine, an der Tanke nicht, den Markt an dem es sie laut www geben soll, gibt es laut www gar nicht – zumindest nicht in Mitze Ramon. Planungsfail. Wir versuchen den Supermarkt in Sapir zu erreichen, 60 Trailkilometer von Mitzpe Ramon entfernt – der ist schon im Wochenende. Okay. Ich habe grad keinen Bock mehr. Erstmal im Hostel unseren Krempel abwerfen und dann gucken wir nach Lösungen in einem Rahmen der eh mit Shabbat immer enger wird... Wir laufen ins Spice Quarter, einer ehemaligen Industriebrache, die nun von Künstler*innen, Start-Ups und anderen Gewerbetreibenden bespielt wird... Bemalte Wände und Industriecharme, Hippiesk und Verhipstert, Hausbesetzer*innen-Charme und gekehrte Gehwege - Wir fühlen uns direkt wohl ob der offensichtlichen Widersprüche. Unser Hostel ist das Spice Quarter Inn. In die Lagerhalle sind kleine Kabuffs gebaut worden und im Innenhof gibt es Zelte. Es waren nur die Zelte frei. Ganz nice. Auslage einer Bäckerei in der wir noch einen Kaffee trinken bevor an Shabbat alles zu macht - yummi und shabbat shalom. Nachdem ich mich kurz ausgeruht habe und A. sich Kaffee und Zigarette gönnte, machen wir uns los zu unserer letzten Tagesaufgabe: Gaskartusche! Es gibt hier in der Nachbarschaft noch eine Tanke. Hier sind wir erfolglos. Etwas weiter erspäht A. noch eine, ich habe schon keinen Bock mehr. Ihre Beharrlichkeit aber ist es, die uns zu einer neuen Gaskartusche bringt. Wir belohnen uns mit Schokoriegeln und schlappen zurück. Zimmer-Chaos Zeroday: Kraterrand-Besuch Wir eruieren unser weiteres Vorgehen: Auf die nächsten etwa 110 Kilometer kommen noch einmal drei Kraxelpassagen, eine davon sicher mit Leitern. A. möchte keine Garantie dafür geben, dass ihr Arm, das mitmacht. Es ist zwar besser, aber ihre Schulter leuchtet etwa in der Größe von zwei Handflächen in verschiedenen Gelb- und Grüntönen, ihre Ferse ist auch noch angezählt, obgleich ihr der kurze Tag gut getan haben. Bleibt noch das Wetter: Für den morgigen Samstag, Regen und Gewitter, inklusive der obligatorischen Flashflood Warnungen für den kompletten Negev. Entscheidung gefällt. Wir machen noch einen Zero und wir skippen bis Zohar Junction und steigen bei Trailkilometer 931 wieder ein. Ab da sind es noch 125 Kilometer bis Eilat. Wir starten am Sonntagfrüh, kaufen noch Frühstück im Supermarkt und warten auf den Bus, der uns zur Straßenkreuzung bringen soll, von dort aus laufen wir 2 Kilometer noch zum Trail. So die Idee. Im Bus gesellt sich David zu uns. Anfang 20, nach seinem Militärdienst auf Sinnsuche ist er auf dem Weg nach Neot Semadar, einem berühmt-berüchtigten Kibbutz, in den späten 1980ern von einem Osho gegründet, der sich ein riesiges phallisches Kulturzentrum in die Mitte des Kibbutz bauen ließ; nachdem der Guru den Kibbutz wieder verließ blieben seine Ideen und sein Vibe, der nun um biologische Landwirtschaft noch ergänzt wurde – dafür räumt auch der Kibbutz noch immer Preise ab. Aber wir sollten Neot Semadar noch kennen lernen... Wir unterhielten uns mit David, die Zeit bis zu unserer Kreuzung verging wie im Flug und weil der Busfahrer sich unserer erinnerte, hielt er und schmiss uns raus. Wir verabschiedeten uns. Bis vielleicht später. Die Sonne scheint, ein großen Blumenfleck mitten im Wüstenschotter. Raodwalk back on Trail. Und dann für 26 Kilometer durch eine platte Schotterhalde – wir hatten es geahnt, genauer wir hatten es gewusst, haben es aber ignoriert. Irritierendes Highlight, waren zwei Kampfpanzer, die unseren Weg kreuzten. Ansonsten Trail Langeweile - bis so 15 Uhr... Dann errreichen wir Pundak Neot Semadar – das www sagt ein Restaurant und Bioladen, was aber erst beim betreten erkenntlich wird, von außen sieht es eher aus wie eine Raststätte... vielleicht liegt es nur an dem Schotterparkplatz davor und dass es an einer Straßenkreuzung liegt und es damit einfach Assoziationsketten lostritt, denen ich mich nicht erwehren kann. Wir gehen rein und es riecht wohlig bekannt nach Reformhaus an der nächsten Straßenecke. Neot Semadar ist landesweit bekannt für seinen Ziegenkäse. Also vorneweg eine Platte Ziegenkäse, ich nehme, in einem Anflug von Hiker Hunger, ein Ziegenkäse-Lasagne, A. einen Salat mit Ziegenkäse. Eigentlich sind wir nach der Käseplatte schon satt. Ich quäle mich durch meine Lasagne, die wirklich nur Lasagneplatten, Tomate und Berge von Käse sind, A. hilft mir. Von hier aus sind es noch einmal 10 Kilometer zu einem Night Camp, weiter durch plattes Land des Uvda Tals und viel Roadwalk – unser Plan sieht vor, da noch hin zu laufen – es ist kurz vor 4. Es wird in etwas mehr als einer Stunden Dunkel. Einen nicht unbeträchtlichen Teil könnten wir im Hellen zurücklegen, wenn die Mitarbeiterin nicht zwei verhägnisvolle Fragen gestellt hätte: Schlaft ihr im Kibbutz und wollt ihr noch Nachtisch. Ersteres, beantworten wir mit „Wir haben keinen Schlafplatz da“, „Soll ich mal anrufen?“ unser Zögern deutet sie als Ja und klemmt sich an ihr Handy, der Käsekuchen ist aus Kuhmilch, also entscheiden wir uns für das Eis aus Ziegenmilch, mit Dattelsirup und Granola. Nach etwas hin und her und wir schon unsere Sachen gepackt haben und das Angebot ausschlagen und in der beginnenden Dämmerung aufbrechen wollen, drückt sie mir ihr Telefon in die Hand. Ich spreche mit unserem Trail Angel, der der den Shvil Schlafplatz im Kibbutz verwaltet. Wir laufen hin, er lädt uns zum gemeinsamen Abendessen mit allen Kibbutzim um 19h ein. Wir sagen zu nicht, weil Hunger haben, sondern weil wir neugierig sind. Dort angekommen stehen wir in einem Gebäude, dass den Charme eines ländlichen Dorgemeinschaftshauses und eine Grundschulturnhalle ausstrahlt, schnell entdecken wir unseren Trail Angel, der uns bedeutungsschwer und rhetorisch mit einem sanften Lächeln fragt ob wir wissen, was das für ein Ort sei? Nur, dass was im Netz steht. Sein Lächeln wird zu einem sanften, leisen Lachen „Ah ja“ und dann fängt er an zu erzählen. Sehr häufig kommt, dass Wort „Community“ vor, gefolgt von den Wörtern „Spiritual“, „Special Place“ und „Volunteer“ - wie gesagt, ein Guru hat es gegründet, er glaube aber nicht daran dass es ein Guru sei. Und wieder die Buzz-Words Community und Special Place und Spiritual, daran gekopplet, direkt die Frage ob wir nicht freiwillig hier arbeiten wollen, wir müssten nur am nächsten Tag um 5.30 Uhr beim Morgentreffen sein, eine Mischung aus Meditationsstunde und Plenum, dann geht es für anderthalb Stunden zur Arbeit, danach das „Breakfest in Silence“, wieder arbeiten und dann „Lunch in Silence“ danach Feierabend und später Abendessen. Wenn wir Volonteeren wollten und teil der Community, an dieses special Place werden wollen und sicherlich fiel auch noch einmal, das Wort spiritual. Wir verabschieden uns, beim herausgehen treffen wir David wieder, er hat bereits Volonteered und hat nun eine Art Aufnahemgespräch mit einem älteren, weißen Mann – viel Glück und Erfolg. Verwirrt und mit dem dumpfen Gefühl in irgendetwas sektenähnlichem gelandet zu sein, verlaufen wir uns erst einmal auf dem Weg zurück zu unserem Schlafplatz. Wir finden ihn, weil wir Menschen fragen, die vor ihrem Haus stehen. Konstaniert liegen wir auf der Matte unter einem Strohdach, das offen über einer halb hohen Mauer liegt, es ist kalt. Was war das denn?! Ich bin schon fast weg gedämmert, als A. noch folgende Sequenz mitbekam. In der Nachbarjurte war es nach 22 Uhr noch etwas lauter, eine ältere Frauenstimme forderte nach dem Klopfen an der Tür, die Bewohner*innen der Jurte auf leise zu sein und mit dem Hinweis, dass es nach 22 Uhr sei, das Licht auszumachen. Nachts donnern wieder Kampfjets über unsere Köpfe. Der nächste Morgen ist saukalt, der Wind ist eisig und ich werde nicht warm, wir skippen A.'s geliebten Morgenkaffee um uns erst einmal warm zu laufen – Nach den ersten sechs Kilometern, steifen Gegenwind und grauem Himmel, sowie der Erkenntnis, egal was ich mache und was ich anhabe – alles was ich dabei habe - , dass wir dann auch frühstücken können und das mit mir körperlich was nicht stimmt – Erkältung? Hm. Unklar. Prophylaktisch trete ich A's IBU-Club bei und fahre mir zum Kaffee welche ein. Die ersten 20 Kilometer bis Shaharud Nomad Camp sind epische langweile aus Roadwalks und platter Landschaft und in die Knochenkriechender Kälte – bei mir zumindest.Ab 9 Uhr lockert, der Himmel auf um 10Uhr ist er Wolkenlos und die Sonne brennt, ich fühle mich ziemlich schlapp, und schwitze kalt... och nö. Um 11 Uhr erreichen wir das Nomad Camp. 20 Kilometer sind nicht ohne, ich fühle mich wie nach 40. Wir gammeln in der Sonne ich fröstel, A. rollt ihre Hose hoch. Zum Mittagessen gönnen wir uns beide Datteln- weil lecker – und IBU's – weil nötig. Was'n Trail, lachen wir. „Na, neues Hobby gefunden?“ frage ich lachend und huste dabei. Ich bekomme einen sorgenvollen Blick ob meines Gesundheitszustandes und ein „Ja, schon“ als Antwort. Beeindruckend. Wir zapfen uns Wassser, der Camp besitzer, der ein bisschen schnuffig aussieht, als ob er in den 80ern hängen geblieben ist – erinnert mich an meine Urlaube mit meinen Eltern in den frühen 80ern nach Marokko und die Niederlande, ihre Freunde sahen irgendwie alle so aus; okay, etwas sauberer, aber dieses hageren Typen, braun gebrannt, mit verdreckter, unförmiger Jeans, Rauschebart, zersausten, längeren Haaren, nikotingelben Fingern und kleinen, rotleuchteten Augen und jedes Wort ging sehr langsam und behände über die Lippen – so auch er. Bis Timna Park und seinem Besucherzentrum brauche man schon Wasser für zwei Tage. Aha, dass sind 39 Kilometer. Angeschlagen wir wir beide sind, unseren Größenwahn haben wir nicht verloren, wir zapfen Wasser für etwa einen Tag, wir wollen am nächsten Vormittag dort sein. 17 Kilometer weiter liegt das Be'er Milcha Night Camp, mitten in den Eilat Mountains, die wir mit Neot Semadar offiziell betreten haben, die sich aber erst hier wirklich bemerkbar machen. Was nun folgt ist für uns eine der wirklich schönsten Streckenabschnitte des Shvil, vor allem, als wir obene auf den Bergrücken parallel zum Jordangraben liefen mit wirklich atemberaubenden Aussichten. Wir sehen zum ersten mal in der Ferne den Golf von Akabar im grauen Dunst gleißendweiß leuchten – das Ziel! 60 Kilometer! Zwei Tage! Freude und Trauer. Es ist dann vorbei. Wir sehen uns schon in Eilat auf einer Sonnenliege anstoßen, A. mit Bier, ich mit Ingwertee. Wir sind beide ziemlich fertig. An einer windgeschützten Stelle ruhen wir uns kurz aus und versichern uns, dass wir noch weiter machen wollen, können und müssen -hier gibt es keinen Pennplatz und es ist verboten. Zugegeben, die letzten Meter ziehen sich. Und dennoch, die Blicke verändern sich mit jedem Wadi, mit jeder Kurve und Anhöhe jedes Mal. Es treibt uns an – und natürlich, dass Wissen, dass wir einfach danach halbtot in unsere Schlafsäcke kriechen können. Die letzten beiden Wadis fungieren als Windkanäle, er zerrt an uns und treibt die mühsam produzierte Wärme aus unseren Körpern. Ich fröstel. Endlich am Night Camp angekommen, checken wir die Lage. Alles ist windexponiert, bis auf die vermüllteste Stelle hinter einer flachen Arkadie und Büschen – schöner Wohnen gilt heute nicht, ich baue Zelt auf, A. baut den Windschutz und geht danach Feuerholz sammeln... Doch Feuer machen wir keins, es ist, als dann die Sonne endgültig verschwunden ist, so kalt, dass wir uns in unseren Sturmbunker verziehen und uns was Heißes kochen. Ich wickel mich in alles ein was A. entbehren kann. A. bittet noch, dass wir das Wasser aus dem Nomad Camp entkeimen, da stimmt was nicht - sagt ihr Magen, meiner sagt nichts, aber, weil es nun wirklich dass Letzte ist was gebrauchen können, tue ich wir mir geheißen. (Stimmt, Durchfall auch so ein Thru-Szenario...). Gemütlich noch Podcasts zum einschlafen. Mein Hals schmerzt und ich muss trocken Husten. Die Nacht verbringe ich in einer Art Fieberdelirium. Als ich morgens aufwache fühle ich mich wie durchgekaut und ausgekotzt. Wir bauen ab und ringen dem Boden zwei Heringe ab, die er partout nicht hergeben will. Das Tempo ist gemächlich, ich bin fahrig und schlapp, jeder Schritt ist unglaublich anstrengend. A. sagt wir können ja auch erstmal bis Timna laufen und dann gucken wir noch mal. Ich bin stur, 50 Kilometer vor Ende, dass kann doch nicht wahr sein... Die Landschaft ist atemberaubend. Karg und majestätisch. Wir laufen auf 600 Meter und vor uns breitet sich Timna Valley in rostbraun Tönen, einem verwaschenen Schwarz, durchzogen von weißen Erosionsablagerungen aus Sand und Kies, drüber ein Himmel durch den immer wieder die Sonne bricht. Es ist wunderschön. War gestern nicht schon der schönsten Trailabschnitt, die 12,13 Kilometer bis Timna Park spielen mit um den Platz 1. An einem windgeschützten Punkt machen wir Pause und ich sage, es sei besser wenn wir in Timna rausdroppen, für zwei, drei Tage nach Eilat fahren, mich wieder so herstellen, dass ich weitermachen kann. Klar, sagt A., es sei wahrscheinlich das Beste und ergänzt, dass sie mich dann betüddeln kann und lauter frisches und gesundes Essen kochen kann. Geilo! Ohne Kranksein, hätten wir uns um den Platz am Herd „streiten“ müssen (da sie es beruflich macht, kann ich ihr den Herd gerade immer wieder abluchsen, mit dem Verweis, sie solle sich einfach mal bekochen lassen - und freilich kochen wir die meiste Zeit gemeinsam). Die Vorstellung beflügelt. Die letzten beeindruckenden Kilometer nach Timna vergehen sehr schnell – und da wir beide Wissen, dass es hier wieder weitergeht, gibt es keine Trauer oder ähnliches. Ich ärgere mich trotzdem, weil ich mich fast immer ärgere wenn ich krank bin; A. nimmts gelassen "Isso" Im Besucher*innenzentrum angekommen. Tee, Kaffee, Internet und ein Zimmer mit Küche und TV gebucht. Mein Hals brennt - ich ahne eine Angina... mal schauen. Der Bus fährt nicht ab Timna Visitor Center, sondern unten an der National Road 90, drei Kilometer. Wir laufen los und peilen einen 12 Uhr irgendwas Bus an. Kurz bevor wir die Straße erreichen, hält neben uns ein verbeulter VW Bulli „Need a Lift, I am going to Eilat“ - Klar, da müssen wir auch hin. Er ist aus Neot Semadar ein „special place“ und eine ganz besondere „Community“ und irgendwie „spiritual“, da können auch „volonteered“ werden – Neot Semadar! Aha. Ja kennen wir. Wir glauben nicht das wir, da Volonteeren wollen, wir sind beide Selbtsständig, aber der Käse ist lecker... kommunikationspsychologisch gewieft, sagt A. Nein und lenkt die Aufmehrksamkeit direkt auf etwas Positives. Die Fahrt ist gerettet ohne unangenehm zu sein. Er schmeißt uns am Stadtrand raus, wir laufen zu unserem Pensionszimmer und ich knalle mich erstmal total fertig ins Bett und traue mich ein paar Stunden später in meinen Hals zu gucken: Kanllrot und vereitert. Angina, meine Freundin, dich kenne ich doch. Ich will nicht mehr abends in die Notaufnahme ich bin zu schlapp, am nächsten Tag. Das sieht nämlich nach Antibiotika aus und auch wenn die Drogerie Superpharm, an die angelsächsischen Ketten mit durchaus freiverkäuflichem Antibiotika, erinnert, mitnichten bekommt A. heraus. Also Notaufnahme – die gehört wohl bei meinen Thru-Hikes dazu. Ich schlucke, als ich 1410 NIS gebühren bezahle (380 Eus oder so überschlage ich schnell) und ich weiß nicht was mehr weh tut. Aber dafür bekomme ich eine Eins A Mitmach-Emergency-Room-Folge, mit diversen Diagnosestufen, Blutbild, Röntgen usw. . Am Ende bin ich vollends vom israelischen Gesundheitssystem überzeugt, obgleich es nie angezweifelt habe. Ach ja, Diagnose: Lungenentzündung. Haha, HustHust, Aua... Aha. 10 Tage Antibiotika. Byebye Shvil, dann wohl doch. Wir nehmen es hin, weil wir es nicht ändern können und weil es nur folgerichtig schien - nach der Story, die uns der Trail bot konnte er gar nicht am Trailhead in einem ikonographischen Bild, mit Füßen im Meer enden, sondern im Bett mit 200 Fernsehkanälen und literweise Ingwertee. Epilog Dieser Thru Attempt hatte es in sich. Wir haben alles mitgenommen was geht: Um es zu vervollständigen: Sieben Tage hingen wir Eilat um mich auszukurieren und A. Krank zu machen – meine Keime setzten sich bei ihr in die Bronchien und die Nebenhöhlen; was wiederum dazu führte, dass bis zum Schluss unklar war, ob sie überhaupt den Flieger nehmen kann – konnte sie; Der hatte aber auch drei Stunden Verspätung – das besserte zwar die Reisekasse auf, kostete aber Nerven und verpasste Anschlusszüge in Nürnberg, Fehlbuchungen mit der Bahnapp, weil diese im Buchungsvorgang abstürzte und beim Neustart mir nicht angezeigt wurde, dass meine App zwar abgestürzt sei, aber nicht der Buchungsvorgang- Doppelbuchung. Ende vom Lied war, dass wir am Montag landeten und am Dienstag gemeinsam im Wartezimmer der Ärztin saßen... sie bekam nun auch Antibiotika, ich warme Worte. Mein Konto ist erst zu Hause kollabiert – zählt das dann? Zwischendrin schlurften wir noch ein paar Tage durch Tel Aviv, an jeder Bank pausierend, die sich uns bot und guckten viel aufs Meer, die Seeluft verwöhnte unsere malträtierten Lungen – eingepackt in die sanfte Watte aus Pseudoephedrin; Es ist ja schließlich Urlaub, A.'s erster seit drei Jahren, den lässt sie sich nicht vermiesen – weil eine gute Beziehung ausmacht Dinge gemeinsam zu tun, futter ich die pinken Pillen mit, es milder immerhin die Symptome. Die Dramaturgie, der Tramödie gebietet es das Tragische mit dem Komischen zu verbinden und damit manchmal den Eindruck zu erwecken, es sei ein Horrorurlaub gewesen, das war es mitnichten. Wir hatten ein unglaubliche Zeit auf dem Trail, dem Halben. Was mir ein wenig fehlt, ist kein richtiges Ende gehabt zu haben – aber ich kommen drüber weg. Wir haben unglaublich nette Menschen kennengelernt, das Land in vielen, ausdrucksreichen Snippets, die extrem vielfältig, widersprüchlich und sehr spannend waren. Wir haben unglaublich leckeres Essen gegessen. Wir haben ein Land in seiner unglaublichen Vielfalt erfahren dürfen und wir wissen, dass uns noch etwa, zerstückelt zwar, 500 Kilometer des Israel National Trail fehlen. Und ja, die Aufmerksamen unter Euch lesen das „Wir“ richtig. A. ist angefixt, sie war es schon recht schnell, trotz dem was sie hat alles ein- und wegstecken müssen. Ich glaube mich hätte all das als erste Langstreckenwanderung eher abgeschreckt. Sie hat Bock auf mehr. Dann werden wir wohl auch auf dieser Ebenen nun gemeinsam durchs Leben laufen – sehr schön; ich freu mich drauf. Vorgestern meinte A., wenn sie dieses Jahr schon die Selbstständigkeit abgewickelt bekommt können wir schon 2021 den PCT machen – sagte ich angefixed, sie ist druff! Willkommen, meine Liebe! - - fin - -
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@masui_ und @Mars wg spoileralarm muss die frage leider bis zum schluss offen bleiben
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
effwee antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
ersteres weiß ich nicht, letzteres for sure: Hikerhaus in Berlin (Bötzowstrasse 35)/ ich war da noch nicht, steht aber auf meiner nextes mal berlin-agenda Ist das nicht die Hyberg-Posse? -
...weiter geht's... Der Negev. Wüste, Wadis und bunter Sand Mit En Bokek fängt die Wüste geographisch gesehen nicht an, ihr Beginn orientiert sich an der Linie Gaza-Be‘er Sheva-Arad. Für uns beginnt sie hier jedoch aus dem simplen Grund, da wir ein stereotypes Bild von Wüste haben: Lebensfeindlich. Und ab spätestens En Bokek stellt sich die Versorgungslage ungefähr so ähnlich dar: Wasser – und Lebensmittelversorgungsmöglichkeiten schrumpfen auf ein Minimum zusammen bzw. vor allem Ersteres, sind nur mit erheblichen zeitlichen, organisatorischen und/ oder finanziellem Aufwand verbunden. Die gängigen Etappenplanungen gehen von recht geringen Kilometerleistung am Tag aus (max. in den mittleren 20ern), so wird für die Wüste in allen Ratgebern und Foren geraten mit Wasserlagern zu arbeiten. Wir haben einen Plan entwickelt wie wir ohne diese so genannte Water-Caches durchkommen, was immens viel Geld spart - so ein sechs Liter Cache kann durchaus schon mal 120 NIS kosten (eingedenk des Aufwandes für die Anbieter*innen immer noch recht günstig). Der Plan legt uns jedoch auf einen recht engen und strikten Zeit- und Kilometerplan fest, den es einzuhalten gilt. Was die Sache etwas tricky macht: Wir sind davon ausgegangen mit einem Trainings- und Fitnessstand von 600Trailkilometern in die Wüste zu gehen und natürlich ohne Blessuren: Stand der Dinge beim Eintritt in die Wüste: Eine lädierte Ferse, ein Trainingsrückstand von etwa 300 Kilometern und Wetterbedingungen, die bisweilen zu Pausen und/ oder improvisierten Wegänderungen zwingen. Somit fehlt uns eine wesentliche Sicherheitsreserve: Wenn schon nicht die Fähigkeit Strecke, also Tage von 30km+, zu machen, so doch zumindest das Wissen darum es zu können - das Spiel wird bekanntlich so oft im Kopf entschieden. Und wo wir schon im Kopf sind: Es ist unser erstes Mal durch die Wüste wandern. Der entworfene Plan bis Midreshet Ben Gurion – also etwas 150 Kilometer - hat all das mit einkalkuliert. Ob er funktioniert werden wir sehen (und nein: Scheitern, kalkuliert nicht sterben mit ein). Wir werden sehen ob A:'s Ferse mitspielt, wir werden sehen ob das Wetter mitspielt... bis auf all diese Faktoren, und weitere, die wir gar nicht auf dem Schirm haben – ein Abenteuer! Und die Erkenntnis, dass die Wüste eben gar nicht so Lebensfeindlich ist, sondern, wie eben jeder Naturraum, uns seine Spielregeln aufzwingt und nicht umgekehrt (Das Gattungswesen Mensch – vor allem seine männlichen Exemplare – vergessen, dies ja gerne Mal) und da wir versuchen wollen die Spielregeln der Negev mitzuspielen, ist das Durchlaufen der Negev eben auch eine Anpassungsleistung an diese. Die Parkverwaltung hat die seit mehreren Tagen bestehende Warnungen vor spontanen Wadi-Flutungen nicht aufgehoben, der nationale Wetterdienst Israels schon... Also laufen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl los. Tja, es muss ja alles auch spannend sein, nicht dass es schon abenteuerlich genug wäre. Wir verlassen En Bokek, seine Tourist*innen begleiten uns noch verschwitzt in Joggingdresses die ersten zwei, drei Kilometer auf der Strasse nach Neve Zohar durch die Baustellen neuer Investitionsprojekte der Tourismusindustrie entlang der Salzbassins des Toten Meer, welche in der noch tiefstehenden Sonne des Morgens magisch funkeln. Ein Fotograph steht auf den verkrusteten Salzinseln und versucht die Magie des Moments einzufangen. Recht unvermittelt zeigt die Trailmarkierung an, dass wir durch eben eine solche Baustelle laufen sollen. Ratloses Schulterzucken. Recht bald stehen wir vor einen riesigen aufgeschüttetem Damm mit einem Betontunnel. Wie ein Transitionsraum in eine andere Welt laufen wir durch und stehen recht unvermittelt in einem schönen Wadi, der mit jedem Schritt sich zusehends verjüngt, dessen Flanken schroffer und steiler aufragen, dessen ausgetrockneten Kaskaden tiefer und steiler sich in den Fels gegraben haben. Es ist eine ziemliche Kraxelei. Teilweise sind über zwei Meter hohe Stufen zu überwinden. Um dann auf einmal auf einer sanft geschwungenen Ebene zu stehen, rechts und links flankiert von Hügeln - erstere als klare Linie gegen den strahlend blauen Himmel gezeichnet, letztere verlieren ihre Konturen im Morgendunst des hinter ihnen liegenden Toten Meeres. Es ist unglaublich warm heute. Unsere Wasserplanung ist nicht davon ausgegangen, dass wir so ins Schwitzen geraten würden. Damit scheint die Bedrohung von Wasser am heutigen Tage eher in seinem Mangel, denn in seinem flutenden Überfluss zu bestehen - der Wadi durch den wir kraxelten war trocken und wies keine Spuren von näher zurückliegenden Flutungen auf. Die näxte und letzte sichere on trail-Wasserzapfmöglichkeit des Tages und für die nächsten 55 Kilometer ist eine Tankstelle, danach ist das nächste Wasser entweder im Wadi Peres aufzufinden oder an einer weiteren Tankstelle fünf Kilometer von diesen entfernt. Wir wollen und müssen zu der Tankstelle bei Neve Zohar, da wir morgens darauf verzichtet haben bereits für anderthalb Tage Wasser mit zunehmen, sondern dies erst dort tun wollen. Zumal wir die Tanke als jenen Ort ausgewählt haben, an dem wir überprüfen ob A.‘s Ferse mitspielt, diese hatte bis dato sieben Kilometer raus und runter durch Schotter und Geröll hinter sich, dass sollte als Test reichen ob sie weiter durch den Negev hält. Somit haben wir auch beschlossen unsere Vorräte im wesentlichen auf der Tanke aufzufrischen - preislich macht das zu den Touri-Nepp-Shops in En Bokek keinen Unterschied, die Auswahl ist auch nicht besser und das Personal ist in beiden Fällen auch nicht das freundlichste -wobei der junge Typ an der Tanke ein ausgesprochenes Arschloch war, der A. das verschlossene Frauenklo nicht aufschließen wollte mit der schulterzuckenden Begründung heute sei nur das Männerklo auf und uns auch kein Trinkwasser zapfen ließ (auf dem Klo gabs keins) und mit einem gleichen schulterzucken auf die acht NIS teuren 1.5 Literflaschen in der Kühlung verwies. Naja dafür gab es abgepacktes Süßes Teilchen und Kaffee für 16NIS zum Aktionspreis - nicht schlecht für ne Tanke. Aber bevor wir in diesen Genuss kommen müssen wir erst einmal noch durch den Wadi Rum. Weisse Sandsteintürme bilden flankieren das Tal in das immer wieder Arkazien eingestreut stehen. Die Felsformationen sind beeindruckend. Bis sie sich zu einem engen Canyon zusammenschieben und wir plötzlich vor einer drei, vier Meter tiefen engen Kaskade stehen, rechts und links exponiert aufragende Felswände. Die nächste Wegmarkierung die wir sehen ist unten im Canyon. Nur wie wir runterkommen sollen ist uns schleierhaft. Rechterhand sind ein paar Tritte recht roh in den Felsen geschlagen, da gehts runter - beziehungsweise weiter, ausgesetzt an der Feldwand entlang, unversichert. Also drei Mal tief durchatmen und kraxeln. In letzter Konsequenz sind es nur vier, fünf Schritte, aber ausgesetzt in der Wand, drei, vier Meter freier Fall - da wird die Adrenalinproduktion durchaus mal angeworfen. Unten kommen wir über vier, fünf grosse Felsstufen an. Und stehen direkt vor der nächsten Kaskade - diesmal mit Felsblöcken die den Abstieg erleichtern, der rest des Weges zur Schokoschnecke und Kaffee ist Kieselschotter durch einen beeindruckenden Canyon, der sich zum Toten Meer hin wieder öffnet... Wir machen eine gute Stunde Pause an der Tankstelle. Betrachteten Männer und ihre Motorräder; ein paar Spatzen, die sich an die Krümel unserer Schokoteilchen ran wagten und sinnierten über das was nun kommen würde. Ziel ist das Amiaz Plateau Nightcamp, 12 Kilometer. Es ist knapp 13 Uhr, es ist hell bis ca 16.30 Uhr. Das passt. Nach dem wir eine flache Schotterebene überquert haben, betreten wir recht bald den Midbar Yehuda Nationalpark und folgen einer ausladenden Sandpiste Richtung Wadi Pratsim. Das Tal ergießt sich breit in die Senke des Toten Meeres, da beginnt in unserem Rücken in seiner markanten weißen Dunstglocke zu verschwinden, rechter Hand schichtet weißer Sandstein in beeindruckenden Erosionsformationen auf, links von uns goldbeige leuchtender Fels. Rasch schieben sich die Felsen enger zusammen und wir laufen durch ein Tal flankiert von weißen Kliffkanten, immer tiefer zieht uns der Weg in ein scheinbar endloses Gewirr aus Tälern, Erosionsrinnen, das Tal wird immer enger, die Felsen immer höher – wir laufen über Stunden durch Wadi Pratsim und haben das gefühl das es nicht aufhört. Die immer tiefer stehende Sonne zeichnet in warmen Tönen scharfe Schattenkanten an den weißen Sandstein. Die Wahrnehmung von Raum und Zeit haben wir irgendwo in dem Wadi verloren, für die 6 Kilometer brauchen wir etwas weniger als 1,5 Stunden – aber alles fühlte sich nach mehr und länger an, viel mehr und viel länger. Recht unprätentiös endet der Wadi und führt uns auf das Amiaz Plateau, welches uns in seiner schieren unendlichen Weite zunächst erschlägt. Unwirklich klar ist das ostjordanische Bergland von einem leichten blauen Dunstschleier überzogen, dass das rotbraun der Berge noch deutlicher und detaillierter zeigt – Fototapeten-Feeling in XXXL. Auch wenn ich Begriffe wie Nature-Porn nicht so mag... als die Berge von der untergehenden Sonne angestrahlt werden und rotleuchten... Naja,: GEIL war das schon... Am Night Camp finden wir Holzreste und anderthalb Europaletten Arbeitsteilung wie gehabt, ich kümmere mich um Heim und Herd, meine Freundin macht Feuer. Hin und her gerissen zwischen meinen häuslichen Pflichten und dem was sich da um herum abspielt, lasse ich hin und wieder meine Arbeit ruhen und staune einfach nur glücklich gen Osten. Der nächste Morgen schenkt uns einen Sonnenaufgang, der spektakulär anfängt sich aber in Wolken verliert und den Bergen erst einmal hängenbleibt, wir lästern. Kaum laufen wir los, den Sonnenaufgang im Rücken, werden wir eines besseren belehrt – kann doch was. Das sollte aber auch für etwas länger, so halb Zehn, das einzige Highlight sein. Schnurgrade geht es auf einer Schotterpiste gen Süden, etwas oberhalb des Toten Meeres und der Salzgewinnungsindustrie, liegt immer ein leicht schwefeliger Geruch in der Luft und über die Ebene verteilt sich flächig diffuser Insdustrielärm – Soundscapes und Mad Max. Als es droht so langweilig zu werden, dass es auf die Stimmung schlägt, zeigt die Trailmarkierung nach rechts. Wir sehen nur groben Schotter und eine Wand, die sich so etwa 300 Meter vor uns auftürmt. Recht steil auftürmt. Und da sollen wir hoch? Meine Freundin flucht – sie mag sowas nicht. Ich schon. Bestes Team. Also machen wir uns auf den Weg nach oben. Der Weg ist eine Markierung durch ein zunächst sanft ansteigendes Schotterfeld, dass uns dann steiler werdend, bis an schroffe Felsklippen führt, durch die der Weg sich, mal ausgesetzt, mal über steile Stufen, schlängelt. Oben angekommen – kurze Pause – Snack und Aussicht genießen. Auf einem dem Mt. Zurim vorgelagerten Plateau geht’s weiter Wadi Peres. Dieser ist von beinah schwarzen Bergen im Süden flankiert. Mehr noch von einer ganzen Ebene aus schwarzen, wie verrosteten Steinen. Die möglichen Wasserstellen selber, sind weiße platte Ebenen, die von braunen, steilen Felsen eingefasst sind. Sie sehen spektakulär aus, aber wir können keine Wasserlöcher erspähen. Also, erst einmal zum Parkplatz des Ausflugsziels und dann wohl oder über zur 5 Kilometer entfernten Tanke wegen Wasser. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel: Bei unserem Aufstieg kommen uns vier Busladungen mit Teenagern entgegen. Auf halber Strecke kurz vor einer leicht augsetzten Engstelle an der Kliffkante, fragt uns ein Guide, der zwei weitere Gruppen begleitet, was wir machen „Den Shvil“, zwei Daumen hoch und ein breites Grinsen, beeilt Euch beim Aufstieg, da kommen gleich noch fünf Gruppen runter... „Oha“. Oben auf dem Parkplatz stehen 8,9,10 Reisebusse, die ihren Inhalt bereits ins Tal gekübelt haben oder der Rest etwas gelangweilt den Instruktionen der Parkranger zuhört – ebenfalls gelangweilt stehen die bewaffneten Securities herum und gucken in der Gegend rum, oder auf ihr Handy. Also, kein Wasser hier, dann greift Plan B: Auf zur Tanke. Die Straße ist zum Glück viel befahren, also laufen wir los und stellen den Daumen raus. Nach ein, zwei Kilometern, finden wir es etwas doof, dass die Straße so viel befahren ist, vor allem die LKW's donnern recht nah an uns vorbei... eeeendlich, nimmt uns jemand mit. Zwei Jungs in ihrem verbeulten Subaru. Sie wollen auf den Sinai, ein bisschen rumfahren. Kool. Cool finden sie auch was wir machen. Danke. Tschüß. Viel Spass. Wir sind an der Tanke. Meine Freundin hat schlechte Laune – ernsthaft wg. f*cking 4 Litern Wasser 10Km Umweg – that's Thru-Hiking, ich zucke mit den Schultern, sie grummelt in ihren Kaffee und ihr Sandwich. Wir laufen zur nächstgelegenen Straßenkreuzung um wieder zurück zutrampen, da wir nicht an der Tanke bleiben wollen. Recht schnell nimmt uns ein junger Mann mit, er ist aus Polen sagt er, komme Grad aus Jordanien, wo er Freunde besucht habe und sei auf dem Weg nach Tel Aviv morgen früh geht sein Flieger... Er schmeißt uns am Parkplatz wieder raus, die Busse sind schon wieder weg. Wir orientieren uns kurz. Und Sind guter Dinge, dass wir trotz der Unterbrechung, trotzdem noch das Night Camp am Little Crater erreichen können. Wir machen Tempo, der Weg gibt es her. Bis wir Tsafit Tal einbiegen... zugegeben, Das Tal ist wunderschön, pinkfarbener Sandstein, leuchtendes Orange, kräftiges Lila – felsige Farbtupfer in weichen Rundungen geschliffenen Stein. Der Trail ist das ausgetrocknete Flussbett, ist ein gemeines Kies-Sand-Gemisch, mit jedem Schritt verpufft Kraft im losen Untergrund, wir mäandern zwischen Schotter, Felsplatten und kleinen Pfaden um jenes Bett herum – wir kommen nur langsam voran, das schlägt aufs Gemüt, die Bänder und Sehnen applaudieren ob der Anstrengung, was auch nicht die Stimmung hebt. Mächtige orange-braue Felsen türmen sich neben uns auf – dann in der Distanz auch vor uns. Aha. Wir versuchen, an den Flanken bereits Wege zu erkennen, oder aber auch Leitern und Tritte an der 10,15 Meter hohen Felsstufe – sicherlich ein beeindruckender Wasserfall, wenn denn Wasser da wäre. Wir entdecken den Weg der uns links leicht ansteigend die Bergflanke traversieren lässt. Es wird ausgesetzter, der Pfad schmaler, bis wir vor einem riesigen Grünen irgendwas, aus Baum, Gras und Busch stehen. Hier geht die Talflanke in die Felsstufe über, der Pad ist rutschig, eng – und da wir wirklich nur 2 Meter weit sehen können wissen wir nicht wo die Abbruch kante ist, bzw. wir ahnen es nur. Als wir das Gestrüpp verlassen, stehen wir direkt an der Kante vor dem 10,15 Meter Abgrund... Das ist er! Wir tasten uns für die nächhsten 10 Meter zwischen Bruchkante und dem dichten Grün weiter bis wir auf einer weiß ausgewaschenen Platte, mit organisch Anmutenden Löchern und Auswaschungen stehen und weiter dem Bachbett folgen. Schnell verjüngt sich das Tal, das Bachbett ist nun an vielen Stellen von Felsblöcken durchsetzt, in den Senken und nun leeren Gumpen mit Arkadien und Buschwerk durchsetzt – meist dornig. Das gibt den Kraxelpassagen etwas mehr Pepp. Je eiter wir dem Tal folgen um so beschwerlicher wird es – und so langsam steht die Sonne sehr tief. Wir verlassen wieder über eine Traverse der Bergflanke langsam das Tal vor uns Blicken wir auf einen mächtigen Felsvorsprung, der in der Abendsonnen verheißungsvoll goldgelb leuchtet, eine mögliche Wegführung aber nur erahnen lässt, und die Ahnung heißt ausgesetzt, nicht versichert und ziemlich steil runter... pff. Naja, gucken wir uns das ganze mal direkt vor Ort an. Das schöne an Bestandsaufnahmen aus der Distanz ist, dass sie meist schlimmer aussehen, als in realiter. Je näher wir kamen, desto mehr stellten wir fest, dass das was sich als angeschrägter, in hockgang zu laufender Steig, roh in den Felsen gehauen mit 30 Metern steil runter, als recht einfach zugehender versicherter Steig entpuppte. Wir umkraxelten die Kante noch in das Bachbett hinein und standen auf einmal vor einer Gruppe Steinböcke, die uns dabei zusehen wie wir ihren Maßstäben entsprechend recht unbeholfen uns in der Steilwand abmühten – wohlwissend, dass wir weniger Gefahr, als den Amüsement darstellen. Uhrzeit Check: 16.30 in einer halben Stunde ist es Stockdunkel. Wir sind noch sieben Kilometer vom Night Camp entfernt. Der Trail sieht auch nicht so aus als ob wir ihn im Dunkeln laufen wollen (zur Erinnerung: Ich habe meine Taschenlampe am ersten Trail Tag verloren) bzw. es wäre schlicht zu gefährlich. Also müssen wir Illegales Tun: Wildcampen. Wir finden eine Felsplatte die leidlich gerade ist und beginnen mit dem Aufbau. An zwei stellen können wir in Risse und den Schotter Heringe treiben, den Rest fixieren wir mit Steinen, vielen Steinen. Es ist sehr windig. Abendessen und Podcast's im Bett. Um 8 Uhr morgens stehen wir am Makhtesh Katan, dem kleinen Krater – einer Erosionsformation, wie es sie nur siebenmal auf der Welt gibt, der Shvil führt durch drei von ihnen und mit dem Makthesh Ramon auch noch durch den größten. Der Krater liegt Richtung Süden in einem Dunstschleier, der nördliche Kraterrand wird von Sonne, Wolken und Dunst eindrucksvoll in Szene gesetzt. Der Abstieg ist eine nervenaufreibende Geröllpiste, ,meine Kniee schreinen aufhören, A's Ferse ebenso. Unten angekommen geht es auf und ab und kreuz und quer durch pinke Canyony, lila Hügel, Abbruchkanten aus oxidiertem Grün, sanften Hügeln aus grellem Orange, lila Erosionsrinnen... so eindrücklich, die Landschaft ist – man kann sich die Tageslaune nicht immer aussuchen und auf Trail rettet nicht immer das drumherum vor schlechter Laune – wir blaffen uns an, wir schweigen uns an, nähern uns wieder an, vertragen uns wieder und dennoch bleibt die Laune gedämpft – wir lassen es nur eben nicht mehr an uns aus, das haben wir geklärt. Der Himmel ist mittlerweile auch sehr trübseelig, eine grauer Deckel auf dem Krater. Immer wieder durchbrechende Sonne fleckt die Landschaft eigentümlich. Wir nähern uns einer steilen Felsrampe auf die meine Freundin sarkastisch deutet und meint, dass sei unser Weg hier raus. Abwarten. Sie behält recht. Am Fuße des Ganzen machen wir eine kurze Pause und machen uns hoch – und weil die Sonne mit uns ist kommt sie just in dem Moment wo wir sie nicht gebrauchen können raus, bestrahlt uns heiß, mir läuft die Soße und pünktlich wo wir oben ankommen ist sie wieder weg, dafür ein schneidiger Wind – och je... also keine Pause, sondern weiter zum Wassertank am Militärposten, ober halb des zweiten Makhtesh Katan Night Camps -das wird gerade ausgebaut und bekommt neue Zeltplätze. Wir zapfen Wasser und scherzen über die Szenerie, die aussieht wie das Set für einen Zombie-Apocalypsen-Film. Neues Wasser, besser Laune. Der Trail ist ab hier erst einmal Schotterpiste und geht aber recht bald wieder in einen schmucken Single Trail über, der zumeist auf Hügelrücken oder leicht unterhalb von ihnen verläuft, kaum Höhenmeter, gut zu laufen, wir machen Tempo. Das Wetter kann sich derweil nicht so richtig entscheiden. Niesel, Schauer, Regen – Wind und Kalt, dass hat es schon mal klar. An der Ausgrabungstätte Metsad Tsafir entscheiden wir uns für Regenklamotten anziehen. Regen in der Wüste! Aha!? 100ml im Jahr und ganze Jahre auch mal gerne ohne, sagt Wikipedia. Tja, na und?! Positive Mental Attitude: Es blüht!Es gibt unglaublich viel Blumen, es ist unglaublich grün und es ist unglaublich bunt – wir laufen an Hügeln entlang, der staubig, felsige Oberfläche von einem hauchzarten Schleier eines hellen Lila überzogen sind – blühende Blumen. Wir sind begeistert, eben jener Regen ermöglicht es, dass wir dieses Schauspiel sehen dürfen. Auf einmal tut sich vor uns der Nahal Hatira auf. Groß! Majestätisch! Wir stehen an einer 200 Meter tiefen Abbruchkante und vor uns eröffnet sich ein riesiges Canyon. Wow! Wir sind beeindruckt und sprachlos und folgen ehrfürchtig, langsam dem Weg nach unten. Auf halber Strecke hören wir Rufen, Gröhlen, lautes Lachen. Eine Gruppe Schüler (kein generisches Maskulinum – wirklich nur Jungs). Die ersten kommen uns bereits entgegen, andere betreten erst diesen Seitenarm des Nahal Hatira. Aha!? Wo wollen die denn noch hin? Die Frage bekommen wir von jenem Jugendleiter beantwortet, den wir unten Fragen was, dass den hier sei, Klassenfahrt. Sie wollen noch 4 Kilometer weiter, zu einem Night Camp, wir auch – nur in die andere Richtung. Er sagt, dass in in etwa 2 Kilometern Palmach Pass komme, eine Kletterpassage, die etwa 150 Höhenmeter wieder aus dem Canyon rausführe. Ok, danke. Hm, dass könnte zeitlich knapp werden mit dem erreichen des Night Camps vor Dunkelheit. Wir erhöhen das Tempo und versuchen im Schnelldurchlauf die unglaubliche Schönheit zu begreifen und zu genießen, die uns umgibt (und gleichzeitig basteln wir mit einer etwaigen Pennplatzsuche an einem Plan B). Wir kommen bis kurz vor die Leitern des Palmach Pass, als meine Freundin, die Notbremse zieht, nach 30 Kilometern munterem auf und ab und der Aussicht auf Kletterei im Fels unter Zeitdruck, weil ob wir das wirklich schaffen bevor es dunkel werden würde, ist nicht ausgemacht. Sie kann nicht mehr und drapiert sich völlig ausgepumpt auf ihren Pack und lehnt gegen einen Felsen... ich baue unser Haus und kümmere mich ums Essen. Aber vorher genießen wir gemeinsam, diesen unglaublich schönen Ort in dem wir einfach nur schweigen und gucken -ab und an unterbrochen von einem dahin geseufzten „Wie schööön“... Der Aufstieg morgens über den Palmach Pass ist eine lange Leiter (vielleicht 20 Sprossen) und danach etwas gekraxel – zuvor gab es noch einen steileren Anstieg. Nicht so dramatisch, aber vor Beginn der Dunkelheit wären wir wahrscheinlich mit der Kraxelage noch nicht ganz durch gewesen – zudem hätten wir diese ganz grandiosen Aussichten verpasst und das wunderschöne En Yorke'Am. Recht unspekatulär geht’s zunächst weiter, bis wir vor einem großen Damm stehen und wieder führt ein Betontunel hindurch. Ein sehr niedriger. Halber Entengang. Der Tunnel ist erstaunlich lang. Auf halber Strecke brennen die Oberschenkel, dass ich mich dem Reflex des Streckens nur so halb erwehren kann und Kopf sowie Schultern mir sehr schnell die Grenzen meines Vorhabens aufzeigen. Im Gegensatz zu mir, hat A. ihren Rucksack nicht einmal abgesetzt mit einem keuchenden und erleichterten „Fuuuck“ kriechen wir ans Tageslicht. Es geht hoch. Es geht hoch, es geht hoch auf einem Grat. Kartencheck. Der Rand von Makhtesh Gadol, dem großen Krater. A. flucht sich den Grat hoch, ich laufe ihn hoch – oben wissen wir wofür: Der Ausblick ist wunderschön. Auch wenn die Wegführung es zunächst andeutet, wir laufen nicht runter, sondern auf dem Kraterrand entlang. Wir sehen die nächsten Steinböcke. Zwei Gruppen. Immer wieder eröffnen sich atemberaubende Blicke in den Krater und der Kraterrand entlang – wir sind verzückt. Der Weg führt uns dann noch einmal vom Kraterrand weg, damit er in die Nähe von Oron Quarry, die Möglichkeit, des Abzweigs hier bietet. An der Phosphatmine gibt es ein Night Camp, es gibt Wasser und – Geheimtipp (der nicht so geheim ist): Es kann am Tor nachgefragt werden ob es Reste von der Werkskantine gibt. Wir füllen unser Wasser auf, machen Frühstück, nutzen die Gelegenheit jene Körperstellen zu waschen, die wir der Öffentlichkeit präsentieren wollen – und ich stelle fest, dass eine Frau in kurzer Hose und Bra reicht um aus den einen Pförtern, der vor dem Pförtnerhäuschen rumhängt, vier zu machen – Manchmal bin ich wirklich verwundert wie stumpf meine Geschlechtsgenossen sind – egal wo. Damit haben die vier Jungs unfreiwillig zu unserem Frühstücksthema beigetragen: „toxische Männlichkeit“. Zugegeben haben wir das relativ abgeharkt, der Trail hat Vorrang. Das was uns erwartet sind nochh einmal 18 Kilometer bis zum nächsten Nightcamp. Im nach hinein haben wir uns beide die Frage gestellt, wie es sein konnte, dass wir so vermessen waren und glaubten, dass wir ab 12 Uhr in der Kürze der Zeit es schaffen würden, diese Strecke zurückzulegen – klar, 18km in viereinhalb, fünf Stunden ist überhaupt nicht abwegig, unter entsprechenden Bedingungen. Um es kurz zu machen, sie herrschten hier nicht vor, dies wurde uns relativ schnell bewusst. Also improvisierten wir uns querfeldein vom Kraterrand wieder herunter und liefen dumpf 10 Kilometer auf einer wirklich schnurgeraden Schotterpiste zum Night Camp. Anfänglich feierten wir noch, dass wir nun den Krater von außen betrachten können und er aus dieser Perspektive aussieht, wie eine Eierschale, der etwas wahrlich Riesiges entschlüpft ist – wir beide müssen an Alien denken. Dies erheitert uns aber nicht wirklich lange, irgendwann hat uns der Weg weichgespült. Wir hören Podcasts zu diversen biblischen und kabbalistischen Themen. Schonwaschgang oder Schleuderprogramm und Abpumpen fürs Hirn – wir wissens nicht genau, die letzten 2 Kilometer zählen wir sprichwörtlich runter: Ein ewiger Countdown. Angekommen, aufbauen, Abendessen. Es ist kalt, es gibt kein gutes Feuerholz. Wir verkriechen uns recht schnell ins Zelt. Nachts schreckt A. hoch. Infernalisches Donnern und Dröhnen über uns. Meine Oropax sind scheinbar besser, ich werde erst wach, als sich das Ganze wiederholt. Eine Staffel Kampfjets, donnert im Tiefflug dreimal über uns Hinweg. A. sagte am nächsten Morgen so, tief, das sie die einzelnen Positionslichter zählen konnte. Nightynight, Israel. Die Nacht war nicht nur infernalisch, sie war auch kalt. Wir wurden jedoch mit einem grandiosen Sonnenaufgang belohnt. Der Kraterrand, die Berge drumherum und des Zik Valleys leuchteten in den verschiedensten Rottönen. Beeindruckend. Von Nahal Mador Night Camp bis zu der Kreuzung nach Midreshet Ben Gurion sind es etwa 12 Kilometer, ab dort noch einmal 9 Kilometer bis zum Ort selber- vielleicht auch 7,8. Wir starten um 6.45 und die Lust auf eine heiße Dusche, auf geilen Kaffee, frisches Essen treiben uns voran. Um Viertel vor 11 sind wir in Midreshet Ben Gurion. Okay. Krass. Wir orientieren uns und finden ein nettes Cafe. Dort werden unsere Gourmet-Gaumen mit geräucherter Entenbrust; Gruyere, Ziegenkäse vom Nahen Kibbutz Sede Boker und mehreren Cappuchini aus einer Siebträgermaschine, verwöhnt. A.'s Gesichtsausdruck als sie in ihr Sachwich biß – unbezahlbar! Der Weg durchs Zik Valley war ein breites, flaches Nirgendwo – in dessen schier unendlicher Weite wir uns verloren glaubten. Wir fanden einen wildblühenden Grünstreifen im grellen Weiß des Sandes und die Berge im Hintergrund sahen leicht rosa getüncht aus. Es war wunderschön. In Midreshet Ben Gurion – wo David und Paula Ben Gurion beerdigt sind – haben wir uns im Vorfeld einen Schlafplatz bei einem Trail Angel organisiert. Und da wir so früh da waren, wollten wir sie nicht so früh belästigen und außerdem auch mal wieder so pärchenmäßig off-trail rumgammeln wie zuhause, bei lecker Essen und Kaffee, sich ab und an tief in die Augen schauen und ansonsten unglaublich viel erzählen. Neben dem planen wir noch die nächsten 49 Trailkilometer bis Mitzpe Ramon (genauer 55,56 oder so, weil die 9km von Midreshet Ben Gurion auch auch bewältigt werden müssen). Dabei kommt folgendes raus. Wir kürzen um den Ausstieg möglichen Kraxelausstieg aus dem En Akev zu umlaufen und weil wir uns davon versprechen schneller unterwegs zu sein. Wir wollen nur für zwei komplette Tage Wasser mit nehmen und sind darauf angewiesen, dass wir das auch in dem Zeitraum schaffen – es gibt hier keine großartigen Optionen Wasser zu zapfen und wir haben den Trail ja an ein paar Stellen auch wirklich unterschätzt. Also so die Idee... wie tauglich sie ist werden wir morgen sehen. Die Ferse hält, die Stimmung auch und wir sind eh ein altes Ehepaar - läuft bei uns. ...stay tuned... to be continued...
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
effwee antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
probier dann die mit dem gelben zipper (aber kein gewähr). ich habe den blauen und den orangenen im gebrauch, da würde ich sagen weniger als ein halber liter, die gelben kommen mir etwas größer als ein 1l Zipplock vor... OT: Auf Versandkosten hab ich gar nicht geachtet, weil Modulor ist ein Stanni-Besuch wenn ich eh in Berlin bin (vllt kannstes ja damit verbinden) Vielleicht ist ja auch jmd von den Berliner*innen hier so nett und will nun eh mal in den Modulor und kooft dir welche mit wah?! -
kooler Typ -eben // aber wahrscheinlich war der spiritus einfach nicht warm genug... den spruch hätte ich mir auch nicht verkniffen... die dramaturgie hat ein offenenes ende geboten schlußendlich gabs noch was warmes... geduld und hiker hunger - ein widerspruch in sich
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...wenn du nachts im november in einer hütte sitzt, es regenet, es kalt ist und windig und du dich auf deine leckeren und heißen yumyum nudeln freust, deinen spirituskocher aufbaust, wohlweißlich der spiritus schon vorgewärmt am körper wurde und feststellst, dass das feuerzeug nur noch funken sprüht... leer. und noch besser: du das erste mal deine 1gr schweren notfallmatches nicht eingepackt hast, mit der rechtfertigung zu schwer, es noch nie einen notfall gab und es ist ja nur der rheinsteig...
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
effwee antwortete auf fettewalze's Thema in Leicht und Seicht
@Anhalter kennste modulor? die haben zipptaschen aus soft tyvek in 5 verschiedenen größen, recht leicht (keine ahnung wieviel), recht robust und gar nicht mal so teuer. klick klick hier ich habe zwei in benutzung (nicht zum wandern): als mäppchen und als kulturtäschchen für reisen - seit über einem jahr... damit schon mal den zipplock getoppt vielleicht ist das ja was für dich -
...und aufs klo, und busfahren, und kaffeetrinken, und die besten freund*innen treffen, shoppen, und, und, und... geht’s auch so... irritierend- und irgendwann alltag eben...
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@waldgefrickel OT: dito...
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lame!! sexismus ist sowas von langweilig und seine sprüche sowas von 20. jahrhundert... aber so ist er der herrenwitz aka diese sexistische kackscheisse ich hab die schmucken spacy ones und kenne solche sprüche...
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@Joe_McEntire “sehn die aber geil aus!!” oder ”wofür brauchst du die denn...?” standardantwort: “für den style”
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ich wandere immer mit meinen diry girls. stört micht nicht, das lycragewebe(?) ist angenehm, leicht und nicht so schwitzig (auch im hochsommer - zudem, das schwitzen an meinen köcheln bei dreißig grad z.b. mein geringeres problem sind) und weil jede*r andere komfortzonen hat, würde ich auch eher mal selber schnibbeln, ausprobieren (zudem die dgg's schon ziemlich teuer sind, dafür dass es einentlich nur stück fancy leggins mit nem haken und klettband ist) mich stört eher das gefrickel mit dem häkchen vorne manchmal - aber so haben alle ihre sorgen und nöte
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OT: hah! nein! bin leidensgenosse indoor/ outdoor, immer... Ich schlafe indoor wie outdoor durchwachsen - wenn ich aber draußen gut schlafe, dann fühlt es sich sehr viel erholsamer an als eine vergleichbare nacht indoor.
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Es wird Wüste: Das Tote Meer und kaputte Füsse. Als wir Dvir verlassen wünscht uns am Tor eine ältere Dame, die sich an ihrem Stock festhält, mit einem strahlenden Lächeln einen wunderbaren Tag, dieser hatte bereits mit Kaffee und Porridge im Bett begonnen, die Sonne scheint, der Himmel ist blau – der Tag ist wunderbar; und weil thruhiken auch ein unmittelbares Genießen des Momentes lehrt, taucht das kritische „noch ist dieser Tag wunderbar“gar nicht erst auf. Vielmehr wird dies recht bald irritiert durch eine Gruppe Kids, die im nahe gelegenen Wald wohl die Nacht campiert hatte, weniger, weil sie es bei der Kälte tat, sondern weil ihr Gruppenleiter, aussehend wie eine Mischung aus Pfadfinder und dem Klischee eines orthodoxen Juden mit Kippa und Zizijot, die aus seinen schwarzen Fleece herauslugen, aber auch das war es nicht, sondern vielmehr seine Bewaffnung. Ein silberner Colt hängt an seinem Gürtel und wir unken, dass – beide selber gestählt in der mehrmaligen Betreuung von Jugendfreizeiten an der Costa Brava – dies durchaus verständlich sei, um eine Horde Jugendlicher unter Kontrolle zu halten. Aber ernsthaft: wegen der Schakale? Oder einfach ein Waffennerd, der seit der Liberalisierung der Waffengesetze durch die Regierung Nethanjahu Waffe trägt. Wir haben, nach dem wir ausnahmslos Jugendgruppen im Beisein von bewaffneten Securities angetroffen haben, dann auch verstanden, dass es etwas mit der innen- und außenpolitischen Lage zu tun hat und nicht mit einem männlichen Waffenfetisch. Jugendgruppen sind im sicherheitspolitischen Jargon nun eben „weiche Ziele“ - wie illusorische dieses Sicherheit ist, hat sich gezeigt als wir bereits drei Tage wieder zu Hause sind und ein Auto in Jerusalem in ein Gruppe Soldaten raste und zwölf von ihnen verletzte. Wir laufen mit einer dieser Gruppen gemeinsam Richtung Ga'ai, erst durch einen lichten Wald aus Nadelgehölz und am Fuße ebene jenes Ga'ai überholen wir eine weitere Gruppe und können den Aufstieg und die Aussicht vom Gipfel schließlich alleine genießen. Es ist windig zwar, aber die Sonne und die Anstrengung machen ein kurzes verweilen möglich. Nachdem wir den Wald verlassen hatten, sind die sanften Hügel geblieben ihr Baumbewuchs aber gewichen. Stattdessen ein lichtes Gras, dass auf Ferne so erscheint, als ob des den ganzen Boden bedeckt, es aber nicht tut. Der Kontrast kommt so unvermittelt, dass wir einen Moment gebraucht haben. Oben angekommen ist die Aussicht eine Wunderschöne: Zur Westbank, zurück nach Dvir, im Westen verschwinden die grünen Hügel im Dunst des Morgens, im Osten steht die Sonne noch recht tief und im Süden dünnt sich das Grüne langsam in bräunlichen Dunst auf – irgendwo dort liegt der Negev. Irgendwie dorthin werden wir laufen. Wir freuen uns. Richtung Sansana durchqueren wir wieder lichte Wälder und Richtung Meitar Äcker und Plantagen. Und endlich taucht – gefühlt aus dem nichts – aber als dumpfe Gewissheit die ganze Zeit vorhanden, nur in seiner ganzen Monstrosität für uns nicht sichtbar die Mauer zwischen Israel und der Westbank auf: Hier an dieser Stelle eine meterhohe Stahlbetonmauer, mit mindestens noch zwei Metern Stacheldraht oberhalb der Mauerkrone, davor eine asphaltierter Patrouillenweg, dieser ist wiederum mit einem niedrigeren Stracheldrahtzaun gesichert. Zwei Krähen sitzen ganz oben im Stacheldraht, die eine schaut gen Westbank, die andere gen Israel. Nicht überall sieht die Mauer so aus, nicht über all ist sie eine Mauer, sondern ein Zaun, nicht überall ist sie vorhanden und nicht überall verläuft sie kongruent mit der Waffenstillstandlinie von 1949, hier tut sie es fast – zumindest auf jenen paar Kilometern an denen sie uns begleitet und hier ist es eine Mauer. Nach Erzählungen eines Freundes, der in Nahal Oz direkt gegenüber von Gaza-City lebt wissen wir, dass es durchaus auch Angriffe mit Panzerfäusten auf Busse oder Autos gibt und gegeben hat, da hier die Straße direkt neben der Grenze verläuft, kann es durchaus sein, dass hier deshalb Stahlbeton verbaut wurde - in letzter Konsequenz wissen wir es nicht. Wir wissen aber auch, dass das Westjordanland nicht der Gazastreifen ist. Was wir nicht wissen und wir nur erahnen können, ist welche Schatten die Mauer auf beide Seiten wirft (und als wir zur Verkündung der so genannten Friedensplan durch Donald Trump direkt neben Gaza-City sitzen, lesen wie die Hamas die „Days of Fury“ ausruft und wir noch in der gleichen Nacht die Kampfflieger als Machtdemostration auch über unsere Köpfe donnern hören, uns der gemeinsame Freund mit einem Lachen, in dem die Spur einen schweren Verzweifelung liegt erzählt, er überlege, wo nun der Boden im Flur so nass vom Baden aller drei Kinder sei, er gar nicht genau wissen wie wir alle sechs binnen von 30 Sekunden im hauseigenen Schutzraum sein sollen, ohne auf den Kacheln auszugleiten. Wir lachen, es nimmt die Schwere, die aus Washington durch den Äther wabert. Wir kleben alle an den Handies und verfolgen die politische Lage. Sie wird uns unmittelbar betreffen, vielleicht heute Abend schon. Es sah schon schlimmer aus, er lacht wieder. Er ist Mitte dreißig und leidet unter Herzrhythmusstörungen und es gibt Tage an denen fühlt er sich einfach besser wenn er nicht direkt jene Straße nimmt, die direkt an der Sperranlage vorbei führt – und das ist nur eine Seite der Geschichte und nur eine Geschichte von den unzähligen und sie ist die tendenziell privilegiertere...). Die Mauer begleitet uns bis Meitar. Wir sehen in der Ferne einen Übergang. Blechlawinen funkeln in der Sonne, wir mutmaßen Stau. Nein, ein riesiger Parkplatz. Stimmt wir haben bisher kein Kennzeichen aus den palästinensischen Autonomiegebieten gesehen... Wir diskutieren mal wieder die Unterschiedlichen Aspekte des Konfliktes und beenden das Gespräch wie so häufig mit einem resignierend seufzenden Schulterzucken. In Meitar haben wir Resupply und Wasserkaufen eingeplant und wir haben auch richtig Bock auf geilen Scheiß – Essen ist einfach etwas so profan Basales, dass selbst 100 Jahre Konflikte in dieser Weltgegend nicht gegen ankommen. Pastramisandwich! Oder Baba Ganush! Oder Hummus! Oder! Oder! Oder!... wir ergehen uns in unserer Phantasie und laufen mit erhöhtem Speichelfluss durch die Neubau- und Baustellenvororte von Meitar bis wir endlich im gelobten Land des Hikertrashs stehen: Supermarkt! Und Halleluja: ein großer Supermarkt! 120 Schekel später und sehr viel glücklicher, ist der Rucksack dann doch deutlich schwerer und es ist dann doch mehr geworden als geplant. Pastrami-Käse-Sandwich ist es geworden und es war köstlich! Danach improvisieren wir uns durch ältere Neubaugebiete und die kleinstädtische Naherholung in Form von Grill- und Picknickplätzen, wieder durch einen lichten Wald gen Trail. Als wir diesen erreichen, erreichen wir auch recht bald das Ende des Waldes. Wir laufen über karge Hügel, die Sonne senkt sich im Südwesten bereits und lässt die ein wogendes Meer aus Hügeln im Dunst verschwinden. Eine karge Schönheit und Ruhe strahlen sie aus, wir befinden uns im Übergang Richtung Wüste. Die Vorfreude steigt. Im Osten weitere Hügel, wir immagnieren, dass schon bald hinter diesen, die weite Ebene des Toten Meeres und des Jordantales auftauchen – blanke Illusion, wir sind noch nicht mal in Arad... aber die Euphorie, verzerrt die Vorstellung von Raum und Zeit. Wir sind bisher am heutigen Tage auch Kilometermäßig recht gut voran gekommen, A.s Ferse hat der gestrige kurze Tag gut getan und bedankt sich mit weniger Schmerzen. Die Wege sind gefällig gut zu laufen und die Aussichten sind wunderbar – Negev wir kommen! Zunächst stehen wir aber im sprichwörtlichen Wald. Am späten Nachmittag passieren wir die Ausgrabungsstätte Jattir, schon in der Bibel erwähnt und stehen in Israels größten aufgeforsteten Wald. Eine 30 Quadratkilometer große lichte Anpflanzung von einer Millionen, vornehmlich, Aleppo-Kiefern und Mittelmeer-Zypressen. Im ersten Moment sind wir etwas enttäuscht, hatten wir uns schon vorgestellt auf einer der kahlen Höhen unser Zelt aufschlagen zu können und dabei zu sehen können wie die Sonne im Westen hinterm Horizont verschwindet. Hoffnungslos naturromatisch arrangieren wir uns damit, dass wir gegebenenfalls keinen Sonnenuntergang vor dem Zelt genießen können. Wir erhöhen das Tempo etwas und finden eine geeignete Stelle. Eine nach einer Seite offene Senke, flach, und tatsächlich recht sonnenuntergang-guck-freundlich. Als wir gerade dabei sind die Gegebenheiten zu sondieren hält ein Militärjeep neben uns und fünf Augenpaare mustern uns freundlich und neugierig. Wir werden auf hebräisch angesprochen. „Sorry, we don't understand“, kurze Rücksprache im Fond, „Do you need help“, „No, Thanks, we are fine“, „Do you have everything do you need? Water?“ „Yes. Thank you“ „Okay. Enjoy your stay in Israel“ wir reiben uns den Staub und die Verwunderung aus den Augen. War das gerade real? Mit einem breiten Lächeln ob der Surrealität des eben erfahrenen bauen wir das Zelt auf, entdecken sogar eine Feuerstelle, was meine Freundin in helle Aufregung versetzt. Also verfolgen wir die Arbeitsteilung wie schon zuvor, wenn es die Möglichkeit zum Feuer machen gibt: Ich kümmere mich um Haus und Herd und sie sammelt Holz sowie brennbaren Müll und macht Feuer. Der Wind trägt die Rufe des Muezzin zu uns, wir wähnten uns tiefer im waldigen Nirgendwo. Entweder der Muezzin oder unsere Anwesenheit wird eifrig von Schakalen kommentiert, ein Exemplar ist sogar sehr neugierig und läuft in einer halben Ellipse in vielleicht 20, 30 Metern Entfernung um uns herum, die Augen des Schakals schimmern grünlich in der Dunkelheit, mich macht seine Nähe und scheinbare Neugierde etwas nervös, meine Freundin juckt das nicht. Ich plädiere dafür heute das Essen und alles auf jeden Fall im Zelt zu lagern -als ob wir das nicht jede Nacht so gemacht haben, ich spreche aber auch vornehmlich mit mir selber. Tiefflieger jagen zum Einschlafen über den Wald. Mit einem schmunzeln erinnere ich mich an meine ersten drei Wochen auf dem E1E5-Thru, als ich gefühlt jeden Insta-Post mit „Die Nacht war saukalt...“ begann und so wollte ich auch diesen Absatz so beginnen, bis mir diese Volte kam – aus meinen Schmunzeln wird ein feistes Grinsen, aber ich sitze ja jetzt auch im warmen. Diese Nacht kratzte haarscharf an unteren Temperaturlimit unserer Ausrüstung, das wir recht großzügig mit so um die 4 Grad bemessen haben. Auf dem späteren Weg sehen wir in schattigen Senken Pflanzen mit Frostschäden – während ich ein Landkind bin, ist A. Großstädterin mit elterlicher Schrebergarten-Sozialisation und entsprechenden Blick für sowas – es war sehr kalt heute Nacht, der Kondens ist aber weiterhin flüssig an der Zeltdecke, also nicht sooo kalt. Kalt genug um schlecht zu schlafen, irgendwo an den Rändern des Komfortbereichs.Wach macht mich aber der Muezzin. Ich öffnen den Zelteingang. Eine Gruppe Soldaten joggt vorbei. Guten Morgen. Kaffee. Schnell Packen. Bewegung hilft gegen die Kälte. Die restlichen acht Kilometer des Yatir-Waldes, sind weiterhin lichtes Nadelgehölz und ein dichter, sattgrüner Grasteppich, einzelne florale Farbtupfer am Wegesrand – wir verlieren den Trail bzw. die Traimarkierungen und laufen freestyle weiter bis wir wieder Markierungen finden – auf einer Anhöhe stehend eröffnen sich Blicke gen Norden Richtung Westbank und im Süden der Judäischen Wüste – unwirklich im Welt zu stehen und auf braue, karge Hügel zu schauen, die sich im Dunst des Horizonts verlieren. Genau so unwirklich erscheint der Hügelrücken dem wir nun folgen, auf der einen Seite noch Wald, auf der anderen bereits die Andeutungen der scheinbaren Unwirtlichkeit dessen was uns demnächst erwartet. So plötzlich wie der Wald anfing, hörte er auch auf. Wie ein Finger ragt dieses letzte Stück in die Judäische Wüste. Wir stehen in Schotter, Steinen, Sand bedeckt mit niedriger staubiger Vegetation. Der Weg beschriebt eine Kurve gen Süden und einen Aufstieg auf einen weiteren Hügelrücken – oben angekommen, empfängt uns ein grimmig kalter Wind, der mit aller Kraft an uns zerrt und ab und an die Balance von uns beiden auf die Probe stellt. Wir steigen den Hügel Richtung Drijat – einer Beduinen-Siedlung – ab und treffen auf der Höhe des nahen Steinbruchs M. -sie ist Shvil-Thruhikerin, sie hat ebenso wie wir im Norden angefangen, in Tiberias aufgesteckt ist nach Eilat und Flipflopt nun NoBo nach Tiberias, wir haben uns über Insta connected und hielten uns über Trail-Klatsch und Tratsch, Befindlichkeiten, Wetter und Trailbedingungen auf dem laufenden – wir schnacken eine Weile. Sie warnt uns noch vor den berühmt-berüchtigten Hunden bei Drijat, die sie angegangen haben und sie sich nur mit Steine schmeißen vom Leibe halten konnte – die Saison auf den Shvil hat noch gar nicht richtig angefagen und es sind bereits zwei Hiker*innen gebissen worden. Ja, wir haben von ihnen gelesen und sondieren beim weiteren Abstieg das Gelände – den taktischen Vorteil der Fernsicht ausnutzend. An dem Dorf angekommen, gibt es eine Gruppe Hunde, die gelangweilt im Müll wühlt und sich nicht für uns interessiert. Bei der nahen Siedlung sieht es anders aus. Wir beobachten die Hunde, zwei, drei, alle in Wegnähe – Okay, da müssen wir durch. Die Hunde -zumindest, diejenigen welche wir sehen können – nehmen zunächst keine Notiz von uns. Bis einer anschlägt – der Rest ist Rudelverhalten, wir sehen uns auf einmal von fünf, sechs Hunden umringt, die aggressiv uns stellen. (es gibt ja einen thread hierzu, was tun bei solchen hunde attacken, hier unser Beitrag zu dieser Debatte:) Wir machen uns groß, schreien laut Hey! Was!? Verpisst Euch! Ey! Werfen Steine, tun so als ob, das schüchtert sie ein Beide Parteien haben ihre Grenzen klar gezogen und wir können umsichtig an den Viechern vorbei ziehen. Bis... naja, zur nächsten, locker ein Dutzend Tiere zählende Gruppe. Pffff. Wir gucken ihnen dabei zu, wie die Rüden ihre Rangkämpfe auskämpfen (wir deuten dies so, weil der Sieger, dann die nächstbeste Hündin besteigt – wir sind Gesellschaftswissenschftler*innen), die Stimmung ist aggressiv, aber sie sind mich sich selber beschäftigt. Wir können sie im großen Bogen umlaufen... Das lief alles in allem ganz gut. Meine Freundin hat Angst vor Hunden, seit ihrer Kindheit, ein fucking Trauma und das hier war nichts anderes als Konfrontationstherapie im Doom-Mode – danach konnten wir in der Reflexion der Situation konstatieren, dass sie es nicht nur erfolgreich geschafft hat sich dieser Meute zustellen, sondern auch das ermächtigende Gefühl von Handlungsfähigkeit hat sich eingestellt – irgendwie hat alles immer dann doch seinen Sinn. Stumpfisinnige Pace-Strecke durch öde, verstaubte Äcker mit eingepfügtem Müll, vorbei an Janabib, einer traurigen Ansammlung von Trailern und Wellblechhütten und Autowracks, den Ruinen Tel Arads, durch Obstplantagen durch die Gazellen jagen, vorbei an verlassenend Autorennstrecken, an Zäunen voller Plastiktüten an denen der Wind reißt, bleigrau drückt sich der Himmel flach über die Landschaft – die letzten Kilometer nach Arad sind steinige Schotterhügel, Parkplätze und Müll der sich in den Senken der Wadis sammelt – neben der Nationalstraße 31, in den Wind mischt sich das Dröhnen der LKW's und Busse, eine Schießanlage ist in Hörweite, MG-Salven werden vom Wind verwischt. A.'s Ferse kapituliert auf den letzten Kilometern Schotter und sie humpelt gen Stadtrand. Also Superpharm. Bandage zur Unterstützung und neue Schmerzmittel. Kaufen noch schnell Abendessen und ein Feierabendbier und machen uns auf die Suche nach dem Wohnort unseres Trail Angels. Dieser wohnt am Stadtrand und wir bekommen eine recht günstige City-Tour, das der Bus wirklich einmal durch alle Stadtteile fährt... Abends hängen wir bei Hagit auf dem Sofa, gucken mit ihr Fernsehen und unterhalten uns via google Translate. Die USA haben Soleimani liquidiert und bei seiner Beerdigung sterben 40 Menschen; Jahrhundertregen hat zwei Menschenleben in Tel Aviv gekostet, der Schnee bzw. seine Mengen im Golan, sind so außergewöhnlich, dass auch sie es in die Nachrichten schaffen... Mittendrin, statt nur dabei Der Tag beginnt mit den großen gesellschaftlichen Bruch- und Konfliktlinien der israelischen Gesellschaft im alltäglichen Kleinklein: Wir wollen den Bus Richtung Innenstadt nehmen und A. wird der Zutritt verweigert – weil sie Frau ist „No! Charidim! No! Charidim!“ - vielleicht hätte sie auch hinten einsteigen können, wir wissen es nicht, die Tür geht zu der Bus fährt weg – uns fällt auf es sitzen nur Männer drin. Konstaniert warten wir auf den nächsten. Mittlerweile haben gewohnheitsrechtlich – unter Missachtung der israelischen Verfassung und der 50% säkularen Israelis - ultraorthodoxe Charidim in vielen Buslinien eine Geschlechtersegregation durchgesetzt, der sich gegeben falls auch unter Missachtung der körperlichen und psychischen Integrität der Frauen Nachdruck verleihen – die israelischen Medien, sind voll mit Berichten von Strafverfahren gegen Charidim, die Frauen, die sich nicht in den hinteren Busteil gesetzt haben, beschimpft, bespuckt und/oder körperlich angegriffen haben. Willkommen, auch das ist Israel. In den nächsten Bus dürfen wir beide einsteigen. In der Innenstadt kaufen wir noch schnell ein kleines Frühstück und Abendessen – heute recht entspannte 24 Kilometer bis zum Masada Nightcamp. In einer Bäckerei decken wir uns mit süßen Perversitäten ein, frühstücken noch in der Wärme der Shopping Mall, es ist unglaublich kalt heute. Als wir Arad verlassen empfängt uns ein scharfer Wind, der den Maschinengewehrsound des nahen Schießplatzes herüberweht, flächig verteilt sich ein auf und abschwellenden TACK-TACK-TACK-TACK über die kargen Hügel der Judäischen Wüste. Der Himmel bietet ein unglaubliches Schauspiel – der Wind schiebt Wolken zu grauen, dichten, mal bleigrauen, Flächen zusammen, reißt sie wieder und taucht die Wüste in ein intensives leuchtendes Gold, um kurz darauf die Wolken wieder zu vertreiben und große strahlend blaue Löcher sich zeigen, durchsetzt von Wolkenfetzen, die durch den Wind wieder zu dunklen Flächen zusammengeschoben werden, die die Hügel in ein diffuses, staubiges Licht tauchen – wunderschön. Wir kommen sehr langsam voran, der Weg ist sehr geröllig, ein Alptraum für A.'s Ferse. Nach sieben Kilometern müssen wir auf die Straße nach Kfar Hanokdim wechseln, sie kann nicht mehr, zwei Ibus und der roadwalk ist gesichert. Wir beschließen, nur bis zur Oase und dem dort angesiedelten Hotel zu laufen, statt nach Masada, Neroday, Fuss hoch und planen was mir mit dieser Situation anfangen. Roadwalks, wenn sie durch eine ansprechende Landschaft verlaufen können ja auch was gutes – etwas kontemplatives haben – dem ist hier so. Wir werden von Militärkonvois überholt, Touristenbussen und verbeulten Pick-Ups. Als Wir Kfar Hanokdim erreichen und fragen ob sie etwas frei haben - „Yes, sure!“: 100 NIS für den Campingplatz für uns beide oder 400NIS pro Person für das Hotelzimmer – Aha! Wir erbitten Bedenkzeit. Wir werden erst einmal in ein großes Zelt gesetzt – windgeschützt, aber unbeheizt, bekommen einen Tee und werden dann erst einmal vergessen. An der Rezeption sitzt auch niemand. Naja, der Spielraum ist recht begrenzt bis Alizah vor uns steht: Für 50NIS pro Nase können wir in eines der großen Gruppenbeduinen Zelte und wenn wir wollen können wir am all-you-can- eat Büfett für 50NIS p.P. teilhaben. Okay Deal- machen wir. Kfar Hanokdim macht als Desert Ressort, damit Werbung, dass es nur drei Tage im Jahr regnet. Es regnet gerade. Was unsere Entscheidung maßgeblich beeinflusst – wie richtig sie war zeigt sich die Nacht, in der es noch einmal ordentlich runterkommt und die Temperaturen noch einmal empfindlich abstürzen (wieder in den Grenzbereich unseres Set-Ups). Wir gammeln also den rest des Tages in diesem fussballfeldgroßen Beduinen-Zelt, hören Podcasts, dösen, versuchen Zeit totzuschlagen bis zum Abendessen um 18 Uhr. Natürlich machen wir noch sinnhaftes und entwerfen einen Plan wie es weitergehen soll unter dem Umständen der körperlichen Versehrtheit und zu allem Überfluss hat die National-Parkverwaltung, sowie der israelische Wetterdienst wieder Flashflood-Warnung für den nördlichen Negev ausgerufen. Wir improvisieren seit wir auf dem Trail sind entweder ums Wetter oder körperliche Gebrechen herum – gefühlt kaum ein normaler Tag. Naja, das ist der Plan: Morgen via Masada, nach En Bokek am Toten Meer, da ist ein Camp Ground mit Wasser und leidlich Infrastruktur; bis Masada auf der Straße, Masada 6 Km Schotter, kann gehen -muss gehen, danach roadwalk nach En Bokek, mit der Möchlichkeit zu hitchhiken, ungefähr so sollten sich 16 Kilometer ab Masada bewerkstelligen lassen und die 11 Kilometer nach Masada selber... müssen halt auch. In En Bokek, ein oder zwei Tage Zero für die Ferse. Danach 7 Kilometer bis Neve Zohar testen ob die Ferse hält, weil wenn sie das nicht tut, werden wir nicht durch den Negev laufen – die Planungen bezüglich des Wassers basieren darauf, dass wir an manchen Tagen einfach Strecke machen müssen... also wir hadern mit dem Tourabbruch. A. ist zuversichtlich, ich beginne mit der Trauerarbeit und dem Abschied. Das Abendessen präsentiert sich dann doch nicht als all-you-can-eat sondern als Drei-Gang-Menü, dass so reichhaltig bemessen ist, dass es einem all-you-can-eat in nichts nachsteht. Zum „Glück“ schmeckt der Basbousa und das Kadaif nicht sooo lecker, sonst hätten wir platzen müssen. Wir rollen satt und glücklich in unser Nachtlager. Wir haben mollig warm geschlafen und starten in den verregneten Morgen. Hieß es in dem Werbeprospekt des Hotels/ Camps drei Tage Regen im Jahr? Tag zwei. Es ist natürlich auch „unseasonable cold“, die Standardphrase des israelischen Wetterberichts seit wir da sind, neben den Stichwörtern „windy“ und diversen Regenabstufungen – wir würden diesen morgen als leichten Nieselregen, durchsetzt mit einzelnen Schauern bezeichnen. Grau und schwer liegt der Himmel über uns, im Süden und Osten durchsetzt von blauen Löchern, die die ganze Szenerie in ein eigentümliches Licht taucht; dumpf, diffus, im Norden verwaschen dunstig, im Süden zeichnet sich der nahe Horizont scharf gegen den bleiernen Himmel; kräftige, warme Farbtupfer aus Sonnenlicht im wogenden Hügelmeer und ein Regenbogen. In der Ferne erhaschen wir unsere ersten Blicke auf eine tiefe bleifarbene Senke, begrenzt von einer Wolkenwand in der sich das ostjordanische Bergland erahnen lässt, in der in unterschiedlichen Azur- und Türkistönen, die Karrees der Salzbassins des südlichen Toten Meeres – bis wir endlich an der Abbruchkante zum Jordangraben stehen und sich vor uns in einer schieren unendlichen Weite der tiefste Punkt der Welt erstreckt. Das nördliche dunkele Tote Meer verschmilzt gen Norden mit dem Horizont zu einem diffusen grau; im Süden bricht gerade der Himmel auf und gleißendes Sonnenlicht ergießt sich in die Ebene und lässt die Salzbassins strahlend leuchten, zeichnet den Vordergrund des trockengefallenen Toten Meeres in scharfen Strichen während der östlichen Hintergrund in graues Nichts diffundiert. Es ist schier unbeschreiblich, was wir hier sehen. Durch die Szenerie rollen nun auch die Myriaden von Reisebusse mit Tagestouristen aus Tel Aviv und Jerusalem, auf dem Weg zum Welterbe Masada – eine auf einem Tafelberg von Herodes I. erbaute Festung, die im jüdischen Krieg gegen die römische Besatzung eine bis heute zumindest nachhallende symbolpolitische Bedeutung für jüdisch-israelische Identität besitzt, steht sie doch für den Widerstandwillen, Unbeugsamkeit und des Freiheitswillen des jüdischen Volkes: vor die Wahl gestellt, nach zwei Jahren Belagerung und in Erwartung eines römischen Strumangriffs, entweder in Gefangeschaft zu gehen oder als freie Menschen zu sterben, entschieden sich alle zum kollektiven Freitod. Erst 1991 hat die IDF ihre militärische Abschlusszeremonie für die Rekrut*innen der Grundausbildung hier abgeschafft, „Masada darf nie wieder fallen!“ mag zwar für die Widerstandsfähigkeit des Judentums symbolpolitisch dienlich sein, der Fanatismus, der sektenähnlichen Sikarier und kollektiver Freitod vielleicht nicht. Das tut den Bussen, die uns ab nun bis Masada begleiten keinen Abbruch, da gehetes ja auch um was anderes: Bucket-Lists, Insta-Stories, Kultur als Massenware, Drehorte der Bibel besuchen, Geschichte hautnah oder wie wir, der Shvil läuft nunmal dran vorbei. Vorbei? Nee, ja doch nicht. Am Eingang wird uns vom Parkranger wird uns mitgeteilt, dass der Weg wetterbedingt unpassierbar sei, wir können aber über die Festung laufen und auf der anderen Seite absteigen und dann über die Nationaroute 90 Richtung Süden. Kostet 62 NIS. Wir sind Shvilis und müssen drüber, weil es keinen anderen Weg gibt, wird würden ja, wenn der Weg nicht gesperrt wäre. Kostet trotzdem 62 NIS! Pfff. Okay. (Ich reg mich drüber auf, wenn du den E5 durch die Bletterbachschlucht läufst, sagst du am Counter, das Zauberwort ich bin E5-Thruhiker und du bekommst einen Helm und Zahlst keinen Eintritt, weil du nunmal keine Wahl hast als da lang zu laufen – zahlen kannst du ja der fairnesshalber trotzdem... egal) Wir laufen genervt, die alte römische Belagerungsrampe zur Westmauer hoch, australische Bibletouristen, die sich mit dem Bus haben bequem herkarren lassen, lachen „Are you climbing the Mt. Everest“... „Nein, tun wir fucking nochmal nicht! 1000Km durch heilige Land und du so!?“... wir stapfen weiter. Oben angekommen, Schokoriegel, ein paar Fotos und die Frage wie geht es runter. Über den Schlangenpfad, der ist offen. Juchee, ein kniefreundlicher Abstieg beginnt und wir sind am Besucher*innenzentrum. Nochmal Schokolade. A.'s Ferse geht es dank, der meisten Zeit auf der Straße laufen den Umständen entsprechend gut. Jetzt noch mal 16Km roadwalk nach En Bokek. Nun denn? Wir gucken uns den Himmel an, der Wetterbericht, sagt es sieht wilder aus als es ist, kein Regen. Wir laufen los und wissen aus Erfahrung, im Regen hat uns noch niemand stehen gelassen, also kann sich der Wetterbericht auch irren... nach einer Stunde an der 90 entlang hält ein Taxibus random neben uns, wollt ihr nach „Wo wollt ihr hin“, nach En Bokek „20 NIS“, wir gucken uns an, zucken mit geschürzten Lippen mit den Schultern, nachdem wir noch einmal die Straße entlang geschaut haben und steigen ein. In En Bokek stehen wir vor einem trostlosen Schotterparkplatz, auf dem Paletten mit Verbundpflastersteinen sorglos mit rot-weißem Ansperrband gesichert, das lose im Wind flattert, Plastikmüll wird über den Platz getrieben, dazwischen verteilen sich eine handvoll Wohnwagen, zwischen die wiederum drei, vier Zelte eingstreut sind, sowie ein paar Autos, die hier wirklich parken. Hm. Google-Maps hat ja bekanntlich immer recht und somit ist das wirklich En Bokek Night Camp und fließend Wasser gibt es auch. Okay. Wir setzen uns auf die nächste Bank, nachdem wir die nächstgelegende öffentliche Strandtoilette aufgesucht haben – und wir danach wussten, dass wir sie nicht wieder aufsuchen werden – und essen Stulle. Naja, es ist hier wirklich schonmal deutlich wärmer, als in Kfar Hanokdim, es soll nicht regnen, auch wenn es beständig so aussieht und es gibt sage uns schreibe, vier Shopping Malls, zwei verfügen über freies WLAN, in der einen sind die Toiletten sauberer als unsere eigenen (und dass will was heißen), eine leidliche große Auswahl an unterschiedlichen Gastronomien mit freizugänglichen Steckdosen – hier können wir es durchaus aushalten (zwangsläufig). Auch wenn es eine steoretype Darstellung ist, aber es gibt ja Menschen, vornehmlich Teenager, die wirklich in viel Zeit in Malls ruimhängen, wir sind schon vom Nachmittag des ersten Tages so weichgespült in der Birne, dass wir entschließen, dass A.'s Ferse nur einen Tag Ruhe bekommt, wir die Flashflood-Warnungen für die Judäische Wüste und das Jordantal einem Realitätscheck vor Ort unterziehen – also, wir sie vorsichtig ignorieren... Auf Insta berichteten andere Shvil Thru's, dass sie wegen eben jener Flashflood-Warnungen fünf – noch einmal FÜNF! - Tage in En Bokek festhingen – Chapeau! Ich wäre durchgedreht... A. wäre durchgedreht... Ergo ein Zero. Morgen geht’s weiter. A. sagt ihre Ferse kriegt das morgen hin. Inshallah! Die Beschaffenheit des Trails hat da ja noch ein Wörtchen mitzureden... ...to be continued...
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